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Date post: 27-Mar-2016
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Neue Domizilie für Louis Poulsen Lighting; Tsuruoka Art Forum; Santa Monica Library; Licht im Thorvaldsen Museum
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Neue Domizile für Louis Poulsen Lighting Tsuruoka Art Forum Santa Monica Library Licht im Thorvaldsen Museum 584 DAS LOUIS POULSEN LIGHTING MAGAZIN FÜR BELEU CHTUNG UND ARCHITEKT UR 2007
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Neue Domizile für Louis Poulsen Lighting Tsuruoka Art Forum Santa Monica Library Licht im Thorvaldsen Museum

584DAS LOUIS POULSEN L IGHTING MAGA ZIN FÜR BELEUCHTUNG UND ARCHITEKTUR 2007

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Ein umfassender Modernisierungs- und Veränderungsprozess führte im Jahre 2005 zum Umzug in eine neue Fabrik in Vejen. Ein Jahr später waren Verkauf, Mar-keting und Produktentwicklung an der Reihe. Der Umzug bedeutete teils einen Abschied von der Firmenadresse seit 1908, Nyhavn 11, teils die Schließung von Sluseholmen, wo seit den 50er Jahren Leuchten hergestellt wurden. Das Haus am Gammel Strand wurde von Grund auf renoviert. Es entstand ein heller, freundli-cher Arbeitsplatz und gleichzeitig ein rie-siger Showroom für die Leuchten von Louis Poulsen Lighting.Ursprünglich bestand der Komplex aus vier kleineren Stadthäusern, die im Laufe der Zeit zu einem Haus verbunden wor-den waren. Anfangs befanden sich hier eine kleine Fabrik und ein Teppichlager. Dann übernahmen eine Versicherungsge-sellschaft und eine Bank die exklusive Adresse direkt am Kanal, gegenüber dem Schloss Christiansborg und dem Thor-valdsen Museum. Der Zahn der Zeit nagte jedoch heftig an dem Gebäude aus den 30er Jahren. Die gut 3000 m2 verteilten

sich auf zahlreiche Räume, und es fehlte in den relativ niedrigen Geschossen an Tageslicht. Das Haus hatte eine Zeit lang leer gestan-den, weil sich der Eigentümer, die Pensi-onsgesellschaft ATP, nach Mietern umsah. Sämtliche Trennwände waren herausge-rissen worden, zurück stand nur noch eine leere Hülle. Anfang 2006 sah sich der Vorstand von Louis Poulsen erstmals das Haus an, begleitet von Jørgen Nyboe, Partner im Architektenbüro PLH-arkitek-ter. Die Möglichkeiten der Immobilie la-gen auf der Hand; jedoch würden umfas-sende Renovierungsarbeiten erforderlich sein, und der Termin des Auszuges aus den traditionsreichen Gebäuden am Ny-havn näherte sich zusehends. Dank schneller Entscheidungen sowie eines engagierten Einsatzes der Architekten und der Hoch- und Tiefbaugesellschaft Ja-kon gelang es, den Umbau in nur neun Monaten fertig zu stellen.

UmbauEs erwies sich als Vorteil, dass das ur-sprüngliche Gebäude erst vor 70 Jahren

gebaut worden war und nicht unter Denk-malschutz stand, wie die meisten ande-ren in dem historischen Stadtteil. Somit musste man sich nur an die allgemeinen kommunalen Fassadenvorschriften hal-ten und PLH-arkitekter hatte großen Spiel-raum für weit reichende Änderungen. Insbesondere die Einrichtung einer Art Atrium, das sich durch alle fünf Geschosse des Hauses zieht, sichert den etwa 80 Mitarbeitern und Besuchern einen Über-blick und ein hochkarätiges visuelles Er-lebnis. Neue, große Spaltfenster hoch oben an der einen seitlichen Fassade las-sen Tageslicht herein.Der Kern des Gebäudes besteht aus einer Betonkonstruktion, die vor Ort gegossen wurde. Dadurch ergaben sich einige Her-ausforderungen statischer Art. Verstär-kende Stahlbalken erwiesen sich in den meisten Fällen als ausreichende Lösung.

Neues Kopenhagener Domizil für Louis Poulsen Lighting

Ein Showroom voller Dynamik

VON THOMAS DICKSON

Louis Poulsen Lighting hat alle Aktivitäten des Unternehmens un-ter einem Dach vereint. Nach einem umfassenden Umbau präsen-tiert sich das neue Domizil am Gammel Strand als eine dynami-sche, offene Bürolandschaft mit Showroom.

Das neue Domizil von Louis Poulsen Lighting – am Kanal, direkt gegenüber der Kirche von Schloss Christiansborg.

Das neue Haus präsentiert sich als riesige Visitenkarte des Unterneh-mens – mitten in der Altstadt Kopen-hagens.

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Sie sind sichtbar, wurden jedoch im glei-chen Weiß wie die übrigen Außenwände und Decken gestrichen. Man machte, so oft es ging, aus der Not eine Tugend und beließ alle technischen Installationen sichtbar im Raum, von den bereits er-wähnten Balken bis hin zu Rohrleitungen und Lüftung. Dieser Ansatz war durch die geringe Deckenhöhe in den Geschossen erforderlich geworden. Abgesenkte Dek-ken hätten die Installationen zwar ver-deckt, die fehlende Höhe jedoch noch be-tont.Angepeilt wurde das Gegenteil – ein hel-les, offenes und möglichst transparentes Haus. Ein Beispiel: eine Brüstung aus ge-härtetem Glas, während Geländer und Handläufe aus schmalen, mattgebürste-ten Stahlschienen bestehen. Die Akustik wurde teils durch schalldämpfende Dek-ken berücksichtigt, teils durch die Monta-ge schallabsorbierender Platten auf ei-nem großen Teil der einen Seitenwand, alles natürlich in Weiß gehalten. Die Bö-den: Stabparkett aus hellem Ahorn, die ein dynamisches kleines Muster bilden.

Eine Dachterrasse nach Süden wurde auch vorgesehen - ideal, um im Sommer Mittagspause zu machen. Louis Poulsens neues Firmendomizil - eine Oase mitten in der Großstadt. Oder mit den Worten des geschäftsführenden Direktors Peter Thorsen: ”Louis Poulsen Lighting hat mit diesem Umbau ein fanta-stisches Gebäude erhalten, das uns nicht nur große, moderne Räumlichkeiten be-schert hat, sondern auch durch die Lage im pulsierenden Zentrum Kopenhagens und der Fußgängerzone die Unterneh-mensgeschichte mit einbezieht.“

Blick ins HausDas neue Domizil ist nicht nur ein Büroar-beitsplatz, sondern auch eine übergroße Visitenkarte, eine Präsentation der zahl-reichen Leuchten von Louis Poulsen Ligh-ting. Im ganzen Haus hängen Pendel-leuchten von den Decken, Leuchten stehen auf dem Boden, auf Podien oder hängen an den Wänden. Ganz oben im hohen Treppenraum wurde ein Rigg vor-gesehen. Von hier aus kommen die größ-

ten Leuchten des Unternehmens dekora-tiv zur Geltung. Auch die Dachterrasse und der geplante Atriumhof werden mit LP-Außenleuchten ausgestattet, die Be-sucher dann bei Dunkelheit näher in Au-genschein nehmen können. Nur die Fas-sade blieb weitgehend ohne die charakteristischen Leuchten von Louis Poulsen Lighting, weil sie den kommuna-len Einschränkungen individueller Be-leuchtung unterliegt. Eines der eindruckvollsten Elemente, ins-besondere aus der Sicht der Besucher, wurde vom alten Domizil am Nyhavn mit-geführt: das bekannte Lichtstudio, in dem die Beleuchtungsphilosophie von Louis Poulsen Lighting allgemein verständlich vorgestellt wird. Es ist jetzt in Verbindung mit dem öffentlich zugänglichen Show-room im Erdgeschoss zu fi nden. Prinzipi-ell kann der Besucher direkt von der Strasse eintreten und sich ganz allgemein über Licht informieren. Gezeigt wird der Unterschied zwischen Tageslicht und Kunstlicht, wie die unterschiedlichen Leuchtmittel Farben wiedergeben, der

Die Kantine im 3. Stock kann auch als Besprechungsraum genutzt werden. Beleuchtet wird der Raum von Collage in vier Farben und der Pakhus Pendelleuchte.

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Für die Besprechungsräume wurde der gleiche Stuhl gewählt, Ice von Kasper Sal-to. Hersteller: Fritz Hansen. Die höhenver-stellbaren Tische und die Schränke aus Ahorn lieferte Ingvard Christensen.

Das große Atrium zieht sich durch fünf Ge-schosse und lässt das Haus übersichtlich und offen erscheinen. Große Spaltfenster hoch oben an der seitlichen Fassade lassen Tageslicht hereinfl uten.

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Unterschied zwischen ”kaltem” und ”war-mem” Licht und vieles andere mehr. In der Praxis wird das Lichtstudio vor allem für Schulungen von Mitarbeitern und Fachhändlern, Architekten und Designern verwendet, aber es steht, wie gesagt, auch anderen offen.Die Einrichtung der Büros wurde zwangs-läufi g vom Konzept des allumfassenden Showrooms geprägt. Die Arbeit hier er-fordert schon ein wenig mehr Ordnung und Disziplin beim Aufräumen als anders-wo. Gleichzeitig kehrte man den klassi-schen Einzelbüros, die das Domizil im

Nyhavn geprägt hatten, den Rücken und richtete offene Großraumbüros ein. Die Quadratmeter wurden jedoch großzügig verteilt, und damit haben alle Mitarbeiter genug Freiraum, um sich im großen Raum individuell einrichten zu können. In je-dem Geschoss befi ndet sich außerdem ein Besprechungsraum, der sich bei Be-darf durch große Flügeltüren in zwei klei-nere Räume aufteilen lässt. Außerdem wurde in jedem Geschoss eine Teeküche in Form eines Bartresens vorgesehen. Die Funktionen des Hauses sind auf die verschiedenen Geschosse verteilt. Marke-

ting und internationaler Verkauf befi nden sich „unterm Dach“, der Showroom und eine kleine Modellwerkstatt im Erdge-schoss. Die Kantine mit dem Büfett an der einen Stirnseite des Raums wurde unter Verkauf und Marketing angesiedelt. Grös-sere Besprechungen und Schulungen können im anderen Ende des Raumes ab-

Gammel Strand 28 wurde ausschließlich mit eigenen Leuchten eingerichtet. In ei-nem der Besprechungsräume hängt Cha-risma Queen, ein Entwurf von PLH arkitek-ter, die auch dem Umbau vorstanden.

Das Modell FK von Walter Knoll – eine Ikone des Minimalismus in Besprechungs-

räumen und Lounges. Der kleine PH Zapfen passt gut dazu.

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Parkering

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Showroom

Reception

Vindfang

PostGarde-robe

VarmemÂling

Reng.

ParkeringService

Das Lichtstudio befi ndet sich ebenfalls im Showroom. Im Studio wird unter anderem veranschaulicht, wie die ver-schiedenen Leuchtmittel Farben wiedergeben.

gehalten werden. Zu der Einrichtung sagt Peter Thorsen: ”Die Verteilung der vielen Quadratmeter auf mehrere Ge-schosse ergab für uns sehr gute Einrich-tungsmöglichkeiten. Und wir konnten, wie wir es wünschten, alle Mitarbeiter von Louis Poulsen in Kopenhagen unter ein Dach bringen. Wir sind sehr zufrie-den mit dieser Lösung, denn sie bietet den Mitarbeitern eine angenehme Um-gebung und den Besuchern ein außerge-wöhnliches visuelles Erlebnis.“

Thomas Dickson, Architekt und Forschungslektor an der

Architektenakademie Aarhus.

LOUIS POULSEN LIGHTING A/S, KOPENHAGEN

BAUHERR: ATP EJENDOMME

ARCHITEKT: PLH ARKITEKTER AS

INGENIEUR: JØRGEN WESSBERG A/S

HOCH- UND TIEFBAU: JAKON A/S

ELEKTROINGENIEURE: KIRKEBJERG A/S UND

VINTHER & STRØM A/S

INNENEINRICHTUNG: PLH ARKITEKTER AS &

LOUIS POULSEN LIGHTING A/S

Die Figur in Blattgold mit einem Zuckerhut in der Hand ist eine Kopie. Das Original befi ndet sich über dem Tor der frü-heren Adresse von Louis Poulsen Lighting in Nyhavn und er-innert an die einst dort ansässige Zuckerraffi nerie.

Erdgeschoss

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Im Jahre 2005 musste Louis Poulsen eine Entscheidung treffen: Sollte die Leuchten-produktion ins Ausland verlegt werden, oder sollten die traditionsreichen Leuch-ten auch weiterhin in Dänemark herge-stellt werden? Ein Umzug war ohnehin unumgänglich, da man das Gelände am Sluseholmen räumen musste. Dort hatte Louis Poulsen seit den 50er Jahren seine Produktion, doch ein neuer Flächennut-zungsplan sah vor, dass in Zukunft Woh-nungen auf dem Fabrikgelände gebaut werden sollten. Das Management ent-

schied sich für die Erhaltung der Produkti-on in Dänemark. Es wog dabei schwer, dass man die gewohnte Qualität und Fle-xibilität, ein Kennzeichen hoch qualifi -zierter Mitarbeiter, erhalten wollte. Archi-tektur und Einrichtung der neuen Fabrik spiegeln dies wieder.Die Leuchten von Louis Poulsen Lighting werden jetzt mitten in der Heideland-schaft Jütlands hergestellt. Die Stadt heißt Vejen, und in einem ausufernden Gewer-begebiet fi ndet man die neue Fabrik des Unternehmens. Die umgebende Architek-

tur ist allgemein mehr von Zweckmäßig-keit als von großen Visionen geprägt, und vor diesem Hintergrund fällt die neue Produktionsstätte positiv aus dem Rah-men. Ganz neu sind die Gebäude aller-dings nicht; man übernahm sie mitsamt einer größeren Spritzanlage und einem kleineren Maschinenpark von einem Kon-kurrenten. Architekt Bjarne Frost stand seit Anfang 2005 dem Umbau vor. Er ist somit verant-wortlich dafür, dass die Räumlichkeiten den Anforderungen an eine rationelle

D i e n e u e F a b r i k v o n L o u i s P o u l s e n L i g h t i n g

VON THOMAS DICKSON

Umzug der Leuchtenproduktion an einen neuen Standort in Dänemark - ein idealer Anlass, um Produktion und Arbeitsgänge kritisch unter die Lupe zu nehmen.

made in denmark

Ein Glaskorridor verbindet alle Gebäude der Fabrik und ver-mittelt bei den Mitarbeitern ein Gefühl der Zusammenge-hörigkeit. Ein weiterer Vorteil: Man kommt trockenen Fußes von einem Ende der Fabrik ins andere.

Die nicht ganz alltägliche, äußerst funktionelle Beschilde-rung auf den Außenfas-saden ist ein Werk der hauseigenen Grafi ker von Louis Poulsen.

Foto: Anders Sune Berg

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Produktion gerecht werden. Hinzu kam, dass die Fabrik auch ein freundlicher, an-genehmer Rahmen für die 225 Mitarbei-ter sein sollte, die hier tagtäglich arbei-ten. Das Architektenbüro in Århus begann damit, sich einen Überblick über den Um-fang der Aufgabe zu verschaffen. Ur-sprünglich standen auf dem Gelände drei Einzelgebäude aus Beton, die nicht gleich-zeitig gebaut worden waren und sich ziemlich von einander unterschieden. Sie lagen wie Inseln auf dem Grundstück, bis Bjarne Frost der Gedanke kam, die Bau-körper durch eine Art ”Hauptstraße”, ei-nen breiten Korridor mit Glaswänden, zu verbinden.Jetzt können Menschen und Waren trok-ken vom einen Ende der großen Fabrikan-lage ans andere gelangen. Zugleich wur-

de deutlicher, wie die Produktion abläuft, und wie der Fluss von Waren und Einzel-teilen durch die Gebäude passiert. Der Fa-brikdirektor, Søren Schøllhammer, be-zeichnet den verbindenden Korridor als einen Geniestreich. ”Es wäre viel kompli-zierter gewesen, bei Regen und Schnee Güter zwischen den Gebäuden zu trans-portieren. Jetzt sind die Abteilungen der Fabrik viel besser miteinander verzahnt, auch in den Köpfen der Mitarbeiter.”Vor allem der rationelle Produktionsfl uss fehlte in der alten Fabrik am Sluseholmen in Kopenhagen. Produktion und Lager verteilten sich auf fünf verschiedene Ge-bäude, und trotzdem fehlte Lagerkapazi-tät. Ein großer Teil des Lagers befand sich im Freien, in über 30 Containern auf dem Hof. Daher wurde viel Zeit für interne

Transporte von einer Abteilung zur ande-ren verwendet und auch, um Material aus den Containern zu entnehmen oder diese aufzufüllen. Mit dem Umzug bot sich da-mit auch die Möglichkeit, Produktion und Arbeitsabläufe rationeller als bisher zu gestalten.

So entsteht eine LeuchteSieht man sich die Zeichnungen der neu-en Fabrik an, so veranschaulichen sie in Diagrammform den Entstehungsweg ei-ner Leuchte. Die Anordnung der Gebäude entspricht im Grossen und Ganzen dem Ablauf der Produktion. Rohstoffe und Halbfabrikate werden im südlichsten Gebäude angeliefert. Dort liegt die Me-tallwerkstatt, wo unter anderem runde Aluminiumscheiben gepresst und zu

Die übergroße dunkel- und hell-graue Beschilderung – die man im Innenbereich wieder fi ndet – wirkt ebenfalls als grafi sches Gestal-tungsmittel, das Räumen und Hal-len Dynamik verleiht.

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Die technischen Mitarbeiter arbeiten in ei-nem großen Raum, der auch Laborfazilitäten enthält.

Leuch tenschirmen gedreht werden. Dies erfolgt entweder von Hand an Drehbän-ken oder in einer der drei vollautomati-schen Pressen, über die das Werk ver-fügt. In diesem Teil der Fabrik werden ebenfalls andere Metallwerkstücke ge-stanzt, gestaucht und zusammenge-schweißt. Auch die Oberfl ächenbehand-lung – Schleifen und Polieren – erfolgt hier. Andere Komponenten werden fer-tig angeliefert, beispielsweise die be-rühmten dreischichtigen Glasschirme aus mundgeblasenem Glas, die in füh-renden Glashütten hergestellt werden, u.a. in Venedig.Ebenfalls in der südlichen Halle angesie-delt ist die Abteilung für Oberfl ächenbe-handlung. Dort werden die Werkstücke je nach Verwendungszweck gereinigt, vorbehandelt und lackiert. Anschließend gehen die Einzelteile ins Lager für Halb-fabrikate. Das Lager für Verpackung und Glas befi ndet sich im mittleren Gebäude, zusammen mit dem Empfang, der Ver-waltung und dem Testlabor. Sind alle Einzelteile eines Auftrags geliefert, so werden sie in die Montagehalle im nörd-lichen Teil des Glaskorridors transpor-tiert. Hier montieren, testen und verpak-ken selbständig arbeitende Teams den

einen Auftrag nach dem anderen. Da-nach gehen die Waren ins neu errichtete Fertigwarenlager. Alle Arbeitsabläufe wurden optimiert, und der Transport er-folgt ausschließlich unter Dach.

Identität durch Grafi kInsgesamt liegen 17.000 m2 Gebäude auf dem 50.000 m2 großen Grundstück in Vejen. Es gibt also Erweiterungs-möglichkeiten. Um eine gemeinsame architektonische Identität zu sichern, wurden alle Baukörper außen im glei-chen schwarz-grauen Farbton gestri-chen. Bjarne Frost hatte die Idee, die Beschilderung in die Architektur zu inte-grieren. Beschilderungen aller Art ent-standen außen direkt auf der Fassade und drinnen auf den Wandfl ächen. Die-sem Projekt standen die hauseigenen Grafi ker von Louis Poulsen Lighting vor. Das Ergebnis kann nur als außergewöhn-lich gelungen bezeichnet werden. Drinnen dominieren Licht und Geräu-migkeit. An mehreren Stellen schnitt man Öffnungen in die Fassaden und setzte neue Fenster ein, damit mehr Ta-geslicht in die Fabrikhallen dringen konnte. Die riesigen dunkel- und hellgrauen Be-

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Im Lichtmessraum, auch ”the black room” ge-nannt, wird die Beleuchtungsstärke der Leuch-ten gemessen. Dies gehört zu den zahlreichen Tests und Messungen, die eine Leuchte im Laufe der Produktentwicklung durchläuft.

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In der Fabrik von Louis Poulsens verbinden sich handwerkliche Tra-ditionen und die neuesten Technologie. Die Metallschirmen wer-den von Hand gepresst und alle Leuchten manuell montiert. Lak-kierte Teile – ebenfalls von Hand nasslackiert oder pulverlackiert.

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• Als Teil der Entwicklungsarbeit werden die Leuchten von Louis Poulsen Lighting, die eventuell in Serie gesetzt werden sollen, in der Fabrik in Vejen einer Reihe von Tests unterzogen: • Eine Lichtmessung dokumentiert die Beleuchtungsstärke der Leuchten. Die Messung wird in einem Lichtmessraum vorgenommen und das Ergebnis durch die benutzerfreundli-chen Isoluxkurven dokumentiert.

• Eine Wärmemessung zeigt, welchen Temperaturen die verschiedenen Kompo-nenten und Materialien der Leuchte aus-gesetzt werden können. Die Wärmemessung do ku mentiert, ob die Leuchte für die Temperaturen am Anwendungsort geeignet ist.

• Die elektromagnetische Strahlung (EMC) der Leuchtstoffl euchten wird im Messlabor festgestellt. Die Messung dokumentiert, dass die Höchstwerte für EMC-Strahlung nicht überschritten werden.

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Die Montage erfolgt typisch in Teams von zwei oder drei Mitarbeitern, die für Montage, Test und Verpackung verantwortlich sind.

Das 4000 m2 große Fertigwarenlager. Von hier aus gehen Leuchten in alle Welt.

schilderungen an den Wänden, in däni-scher und englischer Sprache, wirken gleichzeitig als grafi sches Gestaltungs-mittel, das den Gebäudekomplex von allen anderen abhebt und ihm Dyna-mik verleiht.Für den Boden des Verwaltungsbe-reichs wurde Holz gewählt, eine be-sondere Art Eschenparkett aus schma-len Stäben. Die Faserdecke Fusion, ein Produkt, dass von Rockfon zusammen mit dem Architektenbüro Vilhelm Lau-ritzen entwickelt wurde, verleiht den Räumen mit dem Parkett eine ange-nehme Akustik. Selbstverständlich wurden im gesamten Gebäude eigene Leuchten montiert, auch in den Fabrik-hallen. Dänisches Design dominiert ebenfalls die Wahl der Möbel. Für die gemeinsame Kantine wählte man bei-spielsweise den neuen Stuhl von Fritz Hansen, Ice.

Fabrik für moderne UnikateBereits 2003 traf man die Entschei-dung, das Gelände am Sluseholmen in Kopenhagen zu räumen. Anfang 2006 war es dann soweit. ”Unser neu-es Haus entspricht den Anforderungen von heute”, sagt Fabrikdirektor Søren Schøllhammer. ”Dieses Haus ist durch Kontinuität geprägt.” Louis Poulsen

Lighting entschied sich bewusst gegen eine Produktionsverlagerung nach Ost-europa oder China, so wie es andere Unternehmen häufi g vorziehen. Man wollte in Dänemark bleiben. ”Als Designunternehmen, das Hand-werk und Finish in den Mittelpunkt stellt, kann man nur begrenzt rationali-sieren. Ich setze mich als Produktions-fachmann natürlich dafür ein, weitest möglich zu standardisieren. Wenn man die Produktion in ferne Länder ausla-gert, kann es teils schwierig werden, insbesondere bei der Oberfl ächenbe-handlung hohe Qualität zu gewährlei-sten, teils wird es problematisch, die vielen verschiedenen Waren rationell in kleinen Serien von durchschnittlich 20 Exemplaren herzustellen, wie wir es heute tun,”, erläutert Søren Schøllham-mer. ”Viele unserer Aufträge sind eben keine Standardaufträge. Oft wird bei-spielsweise eine Leuchte in einer be-sonderen Farbe gewünscht. Und so stellen wir häufi g Leuchten her, die fast schon Unikate sind.”

Thomas Dickson, Architekt und Forschungslektor an der Architek-

tenakademie Aarhus.

LOUIS POULSEN LIGHTING A/S, VEJEN

BAUHERR: LOUIS POULSEN LIGHTING A/S

ARCHITEKT: BJARNE FROST

INGENIEUR: LARS KILLERICH

ELEKTROINGENIEUR: LINDPRO A/S

EINRICHTUNG: BJARNE FROST &

LOUIS POULSEN LIGHTING A/S

GRAFISCHES DESIGN:

LOUIS POULSEN LIGHTING

LANDSCHAFTSARCHITEKT: BJARNE FROST

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Siesta Key, Sarasota, Florida • Siesta Ke

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Die Westküste Floridas ist seit Generatio-nen ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus den nördlichen Staaten der USA. Das freundliche, sonnige Klima, die endlosen, atemberaubend schönen Strände und die milden Temperaturen des mexikanischen Golfs machen diesen Landstrich zu einem wahren Urlaubsparadies. Parallel dazu entstanden entlang der Küstenstrecke von etwa tausend Meilen einige freundli-che, beschauliche Städtchen, wo das Le-ben sich in einem weniger hektischen Tempo abspielt als anderswo. Zum Bei-

spiel Sarasota – umgeben von Wasser, den Florida Keys, scheinbar unendlichen Stränden im Westen und im Osten einer Sumpfl andschaft, soweit das Auge reicht, bis hin zu den Everglades. Die etwas grö-ßere, betriebsamere Stadt Tampa liegt nur 50 Meilen nördlicher. In Sarasota ist das Wasser nie weit entfernt: der große, offene Golf, die einladenden Bayous, friedliche Buchten. Wasserstrassen win-den sich wie strahlend blaue Bänder und verbinden die zahllosen Keys und kleinen Inseln. Für Besucher und Einwohner von Sarasota liegt das Meer immer in unmit-telbarer Nähe. Sarasota wird heute als Floridas Hauptstadt der Künste betrach-tet. Das Kulturangebot ist vielseitig, und man setzt bewusst auf die Weiterent-

wicklung einer Bewegung, die in den späten 40er und frühen 50er Jahren ihren Anfang nahm. Sarasotas Ruf als Künstler-kolonie wurde in diesen Jahren begrün-det. In einem Exemplar der Sarasota He-rald Tribune aus dem Jahre 1952 ist nachzulesen, dass in Sarasota der Anteil der Künstler an der Gesamtbevölkerung höher sei als in jeder anderen amerikani-schen Stadt. Bildende Künstler, Schrift-steller und Architekten ließen sich in Sa-rasota nieder. Es entstand eine Enklave der Kreativität, die unter anderem zur Blüte einer innovativen Architekturbewe-gung führte. Die Einfl üsse des europä-ischen Modernismus haben in den Wer-ken von Paul Rudolp, Ralph Twitchel, Tim Siebert und Gene Leedy deutliche Spuren

H i e r f i n d e t d a s e n t s p a n n t e L e b e n i n F l o r i d a s e i n e n s u b l i m e n A u s d r u c k

Das Haus am Golf

VON JACK TRUELOVE

Der Einklang von Architektur und Umgebung fällt bei der An-kunft auf Siesta Key sofort ins Auge. Die weißverputzten Fas-saden refl ektieren und intensivieren das Sonnenlicht. So ent-steht ein markanter Kontrast zum tiefblauen Meer und der intensiven grünen Vegetation.

Das Haus in Sarasota in traumhafter Lage, um-geben von Meer, Korallenriffs und schier end-losen Stränden nach Westen und ausgedehn-ten Nassgebieten im Osten.

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hinterlassen. Diese Bewegung ging unter dem Namen Sarasota School of Architec-ture in die Geschichte ein. Das glückliche Zusammentreffen von Ta-lent und Inspiration begründete eine Tra-dition der modernen Architektur, die noch heute in Sarasota präsent ist. Ein beson-ders gelungenes Beispiel ist ein schlich-tes weißes Haus, ein Kubus, dessen Fas-saden von runden Fenstern durchbrochen werden. Dieses Haus liegt in einer klei-nen Sackgasse auf der üppig-grünen Sie-sta Key.

Man erreicht das Haus über einen schmalen, gewundenen Pfad, der an der einen Seite einer Landzunge in der Little Sarasota Bay durch üppiges Grün und dichtes Gehölz führt. Auf der anderen Sei-te öffnet sich die Aussicht auf die schein-bar endlose Küstenstrasse nach Norden. Das bescheidene, jedoch elegante Haus liegt parallel zur Nehrung. Nichts behin-dert den Blick aufs Meer durch die Pa-noramafenster nach Norden und Süden. Unter Berücksichtigung des Lichts und des Klimas in Florida wurde das Haus, dessen Grundfl äche 9,1 x 21,3 m beträgt, mit den Fassaden entlang der Aussicht platziert. Der Pool befi ndet sich an der Südseite im kleinen Garten.Entworfen wurde das Domizil von seinem damaligen Besitzer, dem französischen industriellen Designer Alain Huin, der in Paris studiert hatte und später für Ray und Charles Eames in Kalifornien arbeite-

te. Er konnte sein Heim im Jahre 2000 be-ziehen. Heute lebt Alain Huin in Sarasota und arbeitet als Möbeldesigner.Betrachtet man das Haus von außen, so fällt das klare Design sofort ins Auge. Es wird noch hervorgehoben durch die Stuc-co-Oberfl äche des Betons. Die weiße Far-be refl ektiert und verstärkt das Sonnen-licht und schafft einen großartigen Kontrast zu dem tiefblauen Meer und der intensiv grünen Vegetation. Überall spurt man eine bewusst einge-setzte Markierung des industriellen De-signs – als Gegenzug zum inhärenten Ge-fühl von Luxus, die diese Umgebung je dem Gebäude verleihen würde. Fenster und Türen lassen an Industriegebäude denken, für die Böden wurde in beiden Geschossen polierter Beton verwendet. Auch die Inneneinrichtung ist bewusst schnörkellos gehalten. Jedes Möbel wur-de ausgewählt, um sich klar von einem allgegenwärtigen architektonischen State-ment abzuheben.

Das Haus passt sich dem vor Ort herr-schenden Klima an. Es ist mit all dem aus-gestattet, was einen Aufenthalt in tropi-scher Umgebung am Meer angenehm macht: Große, offene Schiebetüren sor-gen im ganzen Haus für ausreichend Be-lüftung. Das Flachdach im zweiten Stock des Hauses bildet auf beiden Seiten einen Überhang über den Terrassen, die Schat-ten in die Räume bringen und geschütz-ten Aufenthalt bieten.

Selbstverständlich gehört eine Klimaan-lage zur Ausstattung der 302 m2 Wohnfl ä-che. Zumeist bleiben die breiten Glastü-ren jedoch einfach den ganzen Tag offen und lassen eine salzige Brise ins Haus. Der eigentliche Wohnraum des Hauses liegt oben, wo die Aussicht am spektaku-lärsten ist. Das große Wohnzimmer wurde stilvoll möbliert. Kein Zweifel, der heutige Besit-zer hat eine besondere Vorliebe für die Moderne der 50er Jahre. Man bemerkt wenige, jedoch ausgesuchte Lichtquellen von Louis Poulsen Lighting, die sich mit ihrem skulpturellen Design wie selbstver-ständlich in das großzügige Ambiente einfügen. Zentral im Raum steht, als ”pièce de rési-stance”, eine einzige einer größeren Sammlung amerikanischer Zapfsäulen. Sie passt zum industriellen Design, das unter anderem in den sichtbaren Decken-trägern zum Ausdruck kommt, die sich über die gesamte Länge des Raumes zie-hen.Die Innenausstattung der beiden Schlaf-räume, des Arbeitszimmers, der Küche und der Badezimmer ist weniger roh, raf-fi nierter, weil dort ein freundliches, ruhi-ges Ambiente gewünscht wurde.

Ein fantastischer Ausblick auf die Lagune vom oberen Stockwerk.

Rechts: Große, offene Schiebetüren sorgen in allen Räumen für ausreichend Belüftung. Der Überhang des Flachdachs sorgt für Schatten im Haus und bildet eine zurückgezogene Ter-rasse im oberen Stockwerk.

Erdgeschoss

Obergeschoss

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Der Besitzer des Hauses hat eine be-sondere Vorliebe für Möbel von Ray und Charles Eames und Verner Pan-ton. Leuchten von Louis Poulsen Lighting gehören zu den bevorzug-ten Objekten bei der Wahl der Be-leuchtung.

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Im Arbeitszimmer und in der Küche ge-statten übergroße Bullaugen einen dra-matischen Ausblick. Tropisches Klima lässt natürliches Licht im Überfl uss ins Haus strömen. Die Lichtmenge lässt sich überall durch Öffnen oder Schließen von Jalousien regulieren, die nicht nur Schat-ten spenden, wenn jemand im Hause le-sen möchte, sondern auch kostbare Mö-bel und Kunstwerke vor der zerstörenden Wirkung des starken Sonnenlichts schüt-zen.

Wer die Sonne genießen möchte, geht in den abgeschirmten Garten, wo man den Tag oder einen erholsamen Nachmit-tag am harmonisch ausgelegten Pool ver-bringen kann. Unterhaltung bieten stol-zierende Pelikane in der Lagune und Fischadler am blauen Himmel. Hier fi ndet

das entspannte Leben in Florida seinen ultimativen Ausdruck.Nach einem langen Tag am Pool kann man sich in diesem Haus in einen kleinen Whirlpool senken, der im Freien in Höhe des Untergeschosses eines liebevoll aus-gestatteten Gästehauses gebaut wurde. Dieses elegante Haus liegt abgeschirmt an der südöstlichen Seite des Haupthau-ses. Das Gästehaus enthält ein kleines Schlafzimmer und ein Bad, beide mit Meeresblick.Trotz des massiven Einfl usses bedeuten-der Architekten der Sarasota School of Architecture sind Häuser dieser Größe, die sich wie selbstverständlich in das Grundstück einfügen und sich durch ein unaufdringliches, anspruchsloses Äuße-res und eine durchdachte Raumauftei-lung auszeichnen, heute selten, auch in

Sarasota. Viele Bürger in Sarasota setzen sich nicht nur dafür ein, dass die Häuser der großen Architekten der Nachwelt er-halten bleiben. Ihr Bemühen gilt eben-falls der Förderung einer modernen, um-weltsensiblen Architektur und eines entsprechenden Designs. Sie stehen dabei starken Kräften gegen-über, die das Gegenteil wollen. Die Po-pularität der Antithese zum Design Alain Huins spricht ihre deutliche Sprache - willkürlich in die Landschaft verstreute pseudo-toskanische Paläste und mon-ströse Whopper-Villen.

PRIVATES DOMIZIL IN SIESTA KEY,

SARASOTA, FLORIDA

ARCHITEKT: ALAIN HUIN

Ein verbindendes Element der Beleuchtung im ganzen Haus - zwei Klassiker aus dem Sortiment von Louis Poulsen Lighting. 1959 entwarf Arne Jacobsen die AJ Serie für das Royal Hotel in Kopenhagen. PH 80 kam anlässlich des 80. Geburtstags von Poul Hen-ningsen auf den Markt und basiert auf Originalzeichnungen.

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lemon yellowjuicy orange

Neu von Louis Poulsen Lighting – Campbell 210 setzt neue Maßstäbe für eine Beleuchtung mit persönlicher Note.Campbell 210 ist eine neue, kleinere Version der Campbell Pen-delleuchte(jetzt Campbell 275). Mit einem Durchmesser von 275 mm ist diese Leuchte erste Wahl für relativ große Räume, während Camp-bell 210 für private Domizile, Restaurants, Bars, Hotelzimmer ge-dacht ist - eben für den kleineren Rahmen. Campbell 210 eignet sich ebenfalls für eine repetitive Aufhängung.

Campbell 210 und Campbell 275 liegt der Wunsch zugrunde, das Er-lebnis von Licht in der Natur wiederzugeben. Dort gibt es nur eine einzige Lichtquelle, die wir nie direkt betrachten. Unser Erlebnis des Lichts entsteht durch unzählige Schichten, die es fi ltern und spiegeln, wie zum Beispiel im Wald. Auch die Campbell Pendelleuchten setzen sich auch Schichten zusammen, die diese Eigenschaften einfangen und es als sanftes, natürliches Licht wiedergeben.

Louise Campbell ließ sich vom Licht in der Natur inspirieren, als sie

Collage entwarf. Sie stellte sich Son-nenstrahlen vor, die durch dichtes Laub dringen und eine diffuse Spur von Licht und Schatten hinterlassen.

Collage kam 2005 in den Farben Weiß (Snow White), Pink (Hotlips), Blau (Hea-venly Blue), Grün (Spring Green) und Rauchfarben (Smoke Screen) auf den Markt und fand sofort breiten Anklang. Jetzt kommen zwei neue Farben hinzu, leuchtendes Gelb und Orange – Lemon Yellow und Juicy Orange. Mit diesen Far-ben wird Collage zum i-Tüpfelchen des neuen Einrichtungstrends, der frische, fruchtige Farben in den Mittelpunkt rückt.

Campbell 210

C o l l a g e – j e t z t i n n e u e n T r e n d f a r b e n

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m i c r o · m i c r o · m i c r o · m i c r o · m i c r o · m i c r o · m i c r o

Mit der Lancierung von zwei neuen Einbauleuchten, Munkegaard Micro und Munkegaard Mega, komplet-tiert Louis Poulsen Lighting eine Leuchtenserie, die zu den erfolgreichsten in der Geschichte des Unter-nehmens gehört.

Die Munkegaard Leuchten hat es bisher in drei Ab-messungen gegeben: Ø 265mm, Ø 460mm und Ø 525mm. Mit Munkegaard Micro und Munkegaard Mega, die einen Durchmesser von Ø 115mm bzw. Ø 760mm haben, wird die Serie nicht nur um zwei neue

Varianten erweitert. Sie lässt sich auch weit fl exibler für komplette Beleuchtungslösungen einsetzen. Die Munkegaard Serie ermöglicht maßgeschneiderte Deckenbeleuchtungen für jeden Raum. Die Munkegaard Leuchten wirken neutral; man sieht sie als leuchtende Öffnungen in der Decke. Sie domi-nieren den Raum nicht, sondern betonen seine Gestaltung und Einrichtung.

Der Fachbegriff Downlight erhielt eine völlig neue Dimension, als Louis Poulsen Lighting in Zusammenarbeit mit dem Designer Alfred Homann im Jahre 2001 das AH System vorstellte.Mit dem AH System wurden die Lichttechnischen Vorsätze (LDP) einge-führt. Es handelt sich dabei um Lichtverteilungskomponenten aus Glas oder Metall mit einer Reihe verschiedener Eigenschaften, die das Licht in unterschiedliche Richtungen lenken.

Mit AH Micro wird die Serie um eine Variante ergänzt, das ein LDP-Ele-ment besonderer Art enthält. Von der Mitte der Leuchte aus wird das Licht direkt nach unten gerichtet, wohingegen ein weiß lackierter Glasring si-chert, dass auch diffuses Licht in den Raum gelangt. AH Micro strahlt blendfreies Licht ab. Die Leuchte ist ideal, wenn eine angenehme, weiche Raumbe-leuchtung gewünscht wird.

Ergänzung der Munkegaard-Serie

AH System

Munkegaard M

icro

Munkegaard Mega

– eine blendfreie Alternative

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SITE PLAN S=1:5000

Ein lang ersehntes Museum öffne-te in Tsuruoka in der Tohoku-Regi-on am Japanischen Meer seine Pforten. Das Museum ist das erste Stadtmuseum Tsuruokas. Es liegt dort, wo sich früher der Wasser-graben der Burg Tsuruoka befand, jetzt ein Teil des zugehörigen Parks. Vieles erinnert an die Zeit vor mehreren hundert Jahren, als Tsuruoka noch eine blühende Stadt mit einer Burg war. Tritt man durch den Haupteingang des Museums in das Gebäude, so fällt als erstes ein acht Meter ho-her Korridor ins Auge, eine Gale-rie, erfüllt von vereinzeltem, wei-ßem Licht. Der Korridor führt den Besucher rund um den Ausstel-lungsraum im Zentrum des Hauses - ein Rundgang, der subtile Raum-erlebnisse öffnet. Der Tageslicht-einfall wird von der Fassade des Hauses beeinfl usst. Der obere Teil der Glasfassade wurde mit einer transparenten Folie laminiert, die in Deckennähe für weiches Licht sorgt. Der untere Teil der Glasfas-sade ist dahingegen völlig trans-parent und lässt den Ausblick auf grüne Rasenfl ächen und Bäume offen, die die Gehwege um das Museum einfassen.

Die zentrale, 24 x 24 m2 große Ausstellungsgalerie befi ndet sich auf einer Achse, die leicht verscho-ben zum Ost-West-Korridor liegt. Die Hauptgalerie lässt sich durch Trennwände aufteilen, die an Schienen an der Decke platziert wurden. Diese Wände werden waagerecht in zwei Richtungen geschoben, damit die Galerie den einzelnen Ausstellungen ange-passt werden kann. Durch mehre-re Türöffnungen auf drei Seiten der Galerie lassen sich die Räume mit dem Korridor und dem so ge-nannten Forum im Ostteil des Mu-seums verbinden. So entstehen multifunktionelle Räume. Takayuki Nasu, der Direktor des Museums, weist darauf hin, dass der Weg durchs Museum nicht vorgezeich-net ist. Ganz im Gegenteil – das Haus ist so konzipiert, dass der Be-sucher sich nirgends beengt oder eingegrenzt fühlt. Die offene At-mosphäre wirkt sich ebenfalls po-sitiv auf die Künstler aus, die ein-geladen werden, in der Stadt zu leben, um sich mit Installationen und Workshops zu beschäftigen.

Tsuruoka wurde von den Samu-rais erbaut. In der Edo-Zeit (1603-

Ein neues Museum an der Nordwestküste von Honshu ver-bindet eine stringente Idee mit fl exiblen Ausstellungsräu-men. Das architektonisch in sich geschlossene Haus ist histo-risch und künstlerisch tief in der Samuraikultur der Region verwurzelt, aber auch in die umgebende Gesellschaft einge-bunden.

L i c h t , L e i c h t i g k e i t u n d T r a n s p a r e n z

T s u r u o k a A r t F o r uF o r u mm

VON SHINYA TAKAGI

Foto: Tetsuo Ishii, SS Tokyo

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1867) gründeten die Samurais die so ge-nannten Hanko-Schulen, die in den Feudalgesellschaften für die Kinder der Kriegerkaste gebaut wurden. Die Hanko-Schulen waren bekannt für ihre fantasti-schen künstlerischen und kulturellen Ak-tivitäten. Diese Tradition überlebte auch nach Beginn der Meiji-Zeit ab 1868. Orts-ansässige Künstler und Gruppen enga-gierten sich auch weiterhin, u.a. als Maler

und Kalligrafen. Ein modernes öffentli-ches Kunstmuseum gab es in der Stadt je-doch nicht. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre setzten sich Künstler der Stadt für ein Museum ein, und der Plan verließ endlich das Reißbrettstadium. Im März 2005 wurde das Stadtmuseum Tsu-ruoka Art Forum eingeweiht. Man um-ging bewusst das Etikett „Kunstmuseum“, denn man wollte mehr als nur eine Insti-

tution zur Sammlung, Erhaltung und Aus-stellung von Kunst. Den Initiatoren schwebte eine lebendige Ausstellungs-stätte vor, die künstlerische Aktivitäten der näheren Umgebung vermitteln sollte. Diese markante Haltung wird vom Ge-bäude refl ektiert. Dem Architekten Akira Ozawa gelang eine maßgeschneiderte Lösung, die dieser Vision gerecht wird.

Die imposanten Glasfassaden des Tsuruoka Art Forum geben Einblick in die Aktivitäten des Hauses. Die Einbeziehung der Einwohner Tsuruokas gehört zu den Grundideen des Museums.

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SECTION-2 S=1:500

SECTION-1 S=1:500

1F PLAN S=1:800

Akira Ozawa wollte einen Raum für die Begegnung von Kunst und Menschen schaffen, einen Raum, der für eine Kom-munikation durch Kunst geeignet war. Die Idee der zentralen, von Korridoren umgebenen Galerie wurde schnell ange-nommen. Ozawa hatte bemerkt, dass die Struktur moderner Museen den Gang durch die Ausstellungen oft erleichtert. Diese Museen haben typisch einen zen-tralen Hof, der von den Ausstellungsräu-men wie Perlen auf einer Schnur um-kränzt ist. Die Besucher erleben die Ausstellung auf einem Rundgang; sie müssen nicht durch die gesamte Ausstel-lung, um den Ausgang zu erreichen. Selbstverständlich sind Wände erforder-lich, um die Bilder aufzuhängen, und in der Regel werden dafür die Außenwände genutzt. Die Aufhängungen sind somit von außen nicht zu sehen. In Tsuruoka krempelte der Architekt diese Struktur um. Im Zentrum des Gebäudes sah er

kein Atrium, sondern eine kastenförmige, von einem Korridor umgebene Galerie vor. Die gläsernen Außenwände und die zahlreichen Öffnungen der Innenwände erleichtern den Besuchern den Einblick, selbst bei einem Spaziergang auf den Gehwegen außerhalb des Hauses. Offen-heit gegenüber der umgebenden Gesell-schaft – das ist die tragende Idee des Mu-seums.

Der Korridor spielt eine wesentliche Rolle als Bindeglied zwischen der zentra-len Galerie und dem Park. Er erscheint als Straße mit gleichmäßig verteilten Stras-senleuchten. Gebäude und Park werden nur durch transparente Glasfl ächen ge-trennt. Bewegt man sich drinnen, im Kor-ridor, hat man das Gefühl, im Park zu spa-zieren, einer Oase der Bürger von Tsuruoka. Der Korridor gewährt Aussicht auf eine Reihe der Wahrzeichen und hi-storischen Gebäude der Stadt: das Chiko-

dan-Museum, eine frühere Hanko-Schule, das Taihokan-Museum und die Überreste eines Yagura-Turmes. Nach dem Genuss der modernen Kunst im Art Forum tritt der Besucher hinaus auf den Korridor und befi ndet sich unmittelbar wieder mitten in der Geschichte, Kultur und dem Leben der Stadt. Hier verbinden sich Kunst, All-tagsleben und Geschichte Tsuruokas zu einer Einheit.

Die Straßenleuchten im Korridor gehö-ren zur Toldbod-Serie von Louis Poulsen Lighting. Die Leuchten, bar jeder über-fl üssigen Details, tragen den luftigen Rhythmus des Korridors tagsüber weiter und beleuchten abends den Boden. Die opalen Glaswände der Fassade und des Korridors verwandeln abends das Gebäu-de in ein gigantisches Andon (traditionel-le japanische Leuchte mit Papierschirm). Das Gebäude erstrahlt in einem warmen, weißen Licht – der Leitstern der Stadt.

Für die Eingangspartie des Hauses wurde Opalglas ver-wendet, das diffuses Licht in den Raum strömen lässt.

Das Objekt am Eingang zum Museum ist ein Werk des japanischen Künstlers Kazuko Fujie.

Planskizze

Schnitt

Schnitt

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Von der Forumhalle blickt man auf einen künstlichen See – eine Reminiszenz an den längst verschwundenen Festungsgraben. Toldbod Mastleuchten umkränzen den See.

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Abends erscheint das Haus noch transparenter. Das Tsuruoka Art Fo-rum leuchtet wie eine gigantische Andon-Leuchte.

Die übergroß dimensionierten Treppen in der Forumhalle werden bei Veranstaltun-gen als Sitzplätze genutzt.

Foto

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Vom Korridor, der durch das Haus führt, blickt man auf spiegelnde Wasserfl ächen.

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Warum erleben die Besucher einen Auf-enthalt in dem acht Meter hohen Korridor als angenehm? Das Geheimnis liegt in der modularen Konstruktion des gigantischen Raums. Die Grundeinheit ist 1350 mm breit. Die Fensterrahmen haben eine Breite von 1350 mm und eine Länge von 2700 mm. Die Grundeinheit wiederholt sich in den Außenwänden der Korridore. Wenn Architekten überlegen, wie sie Au-ßenwände entwerfen sollen, um eine vi-suelle Kontinuität zwischen dem Inneren und Äußeren zu erreichen, oder wie sie große Räume in einem Gebäude hervor-heben sollen, setzen sie häufi g möglichst großfl ächige Glaspartien ein, um das Ge-fühl einer massiven Mauer zu vermeiden. Der hohe, geräumige Korridor des Tsuruo-ka Art Forum verbindet dahingegen Mensch und Architektur. Die Vorteile ei-nes großen Volumens bleiben erhalten, ohne dass die menschlichen Proportio-nen verschwinden.In Tsuruoka verwendete man 70 mm schmale Sprossen und hielt die Säulen des Korridors so klein wie möglich, um

die visuelle Kontinuität zum Park nicht zu unterbrechen. Die Säulen sind zu fragil, um angesichts der Stärke der potentiellen Erdbeben in Japan als Stützen dienen zu können. Das Geheimnis des Gebäudes liegt in der inneren Galerie. Die Außen-wände wirken wie ein solider Kasten aus mehreren Säulen von 550 x 600 mm, die so konstruiert sind, dass sie Erschütterun-gen durch Erdbeben widerstehen können. Die Galerie kommt durch einen Meter starke Deckenbalken über 25 m ohne Säulen aus.

Nicht nur ausgewogene Proportionen bereichern die Räume: Die Materialien wurden ebenfalls sorgfältig ausgewählt. Beispielsweise entschied man sich für Glaspaneele mit hoher Transparenz, lami-niert mit opaler Folie, um den grünlichen Schimmer des Glases zu begrenzen. Sämtliche Glas-Außenwände bestehen aus Niedrigemissionsglas, um die Wär-meeinwirkung einzudämmen. Die japani-schen Oribe-Kacheln an der Galeriewand sind aus einem besonders reinen Porzel-

lan gefertigt. Die Kacheln zeichnen sich durch einen auffallend schönen Glanz aus, der nicht von den Glasurfarben stammt, sondern von den eigenen Farb-nuancen des Porzellans. Die weißen Ka-cheln sind weißer als Schnee, die blauen lassen an einen freundlichen Frühlings-himmel denken. Sie wurden in der Hoff-nung geschaffen, die Menschen ein we-nig fröhlicher stimmen zu können – selbst in den dunklen, schneereichen Winter-monaten.

Shinya Takagi ist Journalist.

TSURUOKA ART FORUM

BAUHERR: TSURUOKA CITY

ARCHITEKT: AKIRA OZAWA, ATELIER OZAWA

INGENIEUR: NORIAKI HANAWA, HANAWA

STRUCTURAL DESIGN

ELEKTROINGENIEURE: TSUGUO ENDO, HIROSHI

WAKAMATSU, SOGO CONSULTANTS

LANDSCHAFTSARCHITEKT: YOJI INOUE

Durch ihr unauffälliges Design und das abgeschirmte, nach unten gerichtete Licht erwies sich die Toldbod Mast-leuchte als ideale Ergänzung der präzisen Architektur.

Die zentrale Galerie teilt sich in zwei Ebenen. Da in das untere Geschoss kein Tageslicht dringt, eignet sich dieser Raum für Ausstellungen lichtempfi ndlicher Objekte.

Foto: Hiroshi Shinozawa

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Foto: Anders Sune Berg

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HAMMELS t a d t r a t s s a a l i n n e u e m G e w a n d

Rotbraune Ziegelsteine und Kiefernholz dominie-ren das Rathaus von Hammel in Jütland - ein cha-rakteristisches Gebäude der 70er Jahre, etwa eine Autostunde von Århus entfernt gelegen. Auch der Stadtratssaal war dunkel und wirkte nicht optimal im Hinblick auf seine vielen Funk-tionen. Über Stadtratssitzungen hinaus bildet der Saal den Rahmen für Eheschließungen, Empfän-ge, Wahlen und verschiedene Seminare und Be-sprechungen.Die Staatliche Stiftung zur Förderung der Künste wurde herangezogen, und die Stiftung beschloss sehr schnell, die Mittel für eine integrierte Lösung zur Verfügung zu stellen, die alle Aspekte des Raumes einschließt. Susanne Christophersen und Nina Hart wurden mit der Lösung der Aufgabe be-traut, und die beiden nahmen das Projekt ge-meinsam in Angriff.

Die Aufgabe war nicht einfach. Grundsätzlich waren radikale Ideen unerwünscht, da der Saal kein Fremdkörper im Gebäude werden sollte. Äs-

Eine schwebende Lichtskulptur wurde zum Bindeglied der gelungenen Ein-richtung, als Innenarchitektin Susanne Christophersen und Textil- und Bildkünst-lerin Nina Hart die Aufgabe erhielten, den Stadtratssaal im Hammeler Rathaus in einen funktionsgerechten, modernen Raum umzuformen.

Die Lichtskulptur besteht aus zwei elliptischen und ei-nem runden Ring aus dunkel eloxiertem Aluminium und Halogenspots.

Einzelne Eingriffe mit großer WirkungVON IDA PRÆSTEGAARD

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thetisch bestand die Aufgabe also darin, die bestehenden Qualitäten zu fi nden und hervorzuheben und Elemente zuzu-führen, die den Raum aktualisieren konn-ten. Absolute Priorität hatte die Flexibili-tät bei der zukünftigen Nutzung.Die Aufgabe konnte vorbildlich gelöst werden. Einfache Mittel mit großer Wir-kung haben den zuvor so düster wirken-den Saal in einen äußerst angenehmen und ansprechenden Raum verwandelt.

Der eckige Raum verlangte geradezu nach runden Formen als einem vereinen-den Element. Susanne Christophersen und Nina Hart schufen in Zusammenar-

beit mit Louis Poulsen Lighting eine Lichtskulptur. Zwei elliptische und ein runder Ring sind in einem Abstand von jeweils 20 cm übereinander angebracht. Die kleinste Ellipse ist diagonal im Raum platziert. Die beiden Ellipsen und der Kreis – alle aus dunkel eloxiertem Alumi-nium in einem U-Profi l von 80 x 60 mm – wurden mit Halogenspots mit unter-schiedlichem Streuungsgrad ausgestattet. Die Ringe können allein, jeweils zu zweit oder alle drei auf einmal eingeschaltet werden. Jeder Ring ist darüber hinaus mit einem Dimmer versehen. Die Skulptur deckt somit alle Beleuchtungsanforde-rungen und kann allen denkbaren Tisch-

aufstellungen angepasst werden. Die Skulptur fungiert als künstlerische Aus-schmückung und als eine äußerst funk-tionelle Lichtquelle.Ein anderes markantes, neues Element ist die 30 m2 große Leinwand, die – in einem Abstand von 6 – 8 cm von der Wand – als Lichtrefl ektor und als eine herkömmliche Leinwand für Präsentationen und Unter-richt dient. Die große, helle Fläche bricht die Monotonie der Ziegelwände und hebt die beträchtliche Deckenhöhe hervor.

Susanne Christophersen und Nina Hart wollten die Aufmerksamkeit von der wuchtigen Deckenkonstruktion ablenken;

Über den Zuhörerplätzen sind an der Decke weiße, lichtrefl ektie-rende Akustikplatten angebracht. Downlights von Louis Poulsen Lighting sorgen für die Allgemein-beleuchtung in diesem Teil des Saales.

Eine 30 m² große Leinwand kon-trastiert mit der dunklen Mauer-fl äche und dient als Lichtrefl ektor.

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daher wurden weiße Akustikplatten un-ter den Deckenbalken angebracht. Der Saal wird dadurch ruhiger und heller, und es wurde ein einheitlicher Hintergrund für die Refl exionen des Lichts an der Dek-ke geschaffen.Die ursprünglichen wuchtigen Möbel wurden durch höheneinstellbare Einzelti-sche aus weißpigmentierter Birke und leichte lederbezogene Stühle mit Stahl-beinen - auch diese mit einer Rücken-schale aus Birke, die wie die Tische weiß-pigmentiert wurde – ersetzt. Da die Lichtskulptur für die Beleuchtung sorgt und ein drahtloses Tonsystem verwendet wird, erfüllt diese Einrichtung alle funk-

tionellen Anforderungen, die man an ei-nen Stadtratssaal stellen kann. Der übergeordnete Eindruck wird durch die subtilen und sehr raffi nierten Farben der Textilien verstärkt. Der Boden ist mit einem fl ach gewebten Teppich aus schwarzer/naturfarbener Wolle und Zie-gen- und Pferdehaaren bekleidet. Auf den Zuhörerplätzen wurden neue, so-faähnliche Sitzplätze aus formgespritz-tem Schaum angebracht; sie sind mit Stoff in drei Farben bezogen, die auf ele-gante Weise die rötlichen und bläulichen Nuancen der Ziegelwände einfangen und widerspiegeln. Das Rathaus von Hammel hat einen Stadt-

ratssaal erhalten, der funktionell, anspre-chend und modern ist, gleichzeitig aber seinen Zusammenhang mit dem übrigen Rathaus nicht verleugnet.

Ida Præstegaard ist Architektin und Redakteurin von NYT

STADTRATSSAAL, RATHAUS HAMMEL

EINRICHTUNG: INNENARCHITEKTIN SUSANNE

CHRISTOPHERSEN, MDD, BLÅTÅRN K/S

UND NINA HART, TEXTIL- UND BILDKÜSTLERIN

LICHTSKULPTUR: NINA HART UND SUSANNE

CHRISTOPHERSEN, HERGESTELLT VON LOUIS

POULSEN LIGHTING

MÖBEL: INNO, PAUSTIAN UND THORSEN MØBLER

TEPPICH: RUCKSTUHL, SCHWEIZ

Die neuen, sofaähnlichen Sitze auf den Zuhörerplätzen sind mit Stoff in drei Farben bezogen, die die Nuancen der Ziegelwände

einfangen und widerspiegeln.

rVorher

Der Saal wurde früher von einer sichtbaren Dachkonstruktion aus Kiefernholz, wuchtigen Möbelnund grünen Farben beherrscht.

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L I B R A R Y

Viele Architekten widmen neuerdings – nach Kunstmuseen und Konzertsälen – öf-fentlichen Büchereien ihre volle Aufmerk-samkeit. In Phoenix, Seattle und Las Vegas – und jetzt auch in Santa Monica, Kalifornien – sind neue Büchereien zu ar-chitektonischen Wahrzeichen geworden, die gleichzeitig widerspiegeln, wie Stadt-büchereien heute benutzt werden - für Forschung und Unterhaltung. Die 9662 m2 große Santa Monica Main Public Library wurde von Moore Ruble Yu-dell (MRY), Architects & Planners, entwor-fen, die 2006 mit dem angesehenen Architekturpreis AIA Architecture Firm

Award ausgezeichnet wurden. Der Ge-bäudekomplex der Bücherei, der nur sechs Straßen vom Pazifi k entfernt liegt, entspricht der markanten Pappmodell-Ästhetik, die einer der Gründer von MRY, der verstorbene Charmes Moore, in sei-nem klassischen Wohnungskomplex bei der Sea Ranch in Kalifornien verewigte. Über die üblichen Bücherregale und Lese- und Leihfunktionen hinaus beherbergt das neue Gebäude ein Café, einen Buch-handel, das Martin Luther King Auditori-um und das Santa Monica Historical So ciety Museum. Das Museum bietet Com-puterausrüstungen auf dem neuesten

Stand der Technik, unter anderem 150 PC-Arbeitsplätze, darunter 50 Internet-PCs, verschiedene Online-Kataloge und –Da-tenbanken und die Möglichkeit einer PC-Schulung. Bis zum einjährigen Jubiläum im April 2007 hat eine Million Benutzer die Bücherei besucht. Ein durchschlagen-der Erfolg!

Wie Santa Monica selbst ist die Büche-rei alles andere als monumental und ver-mittelt einen entspannten, einladenden und fröhlichen Eindruck. John Ruble, FAIA (Fellow of the American Institute of Archi-tects), einer der verantwortlichen Partner

Moore Ruble Yudell haben eine neue Bücherei in Santa Monica entwor-fen, die mit ihrer entspannten Einrichtung und vielen Angeboten dazu einlädt, von den Einwohnern benutzt zu werden.

Wie Santa Monica selbst ist die Bücherei alles andere als monumental und passt sich wie selbstverständlich der niedrigen Silhouette der Straße an.

Benutzer im Zentrum

VON CLAY PENDERGRAST

Foto: John Edward Linden

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von MRY, erklärt den Zweck ihres Designs wie folgt: ”Die neue Bücherei soll eine Hommage an die einzigartigen Qualitäten Santa Monicas sein – das Klima, die ide-alen Größenverhältnisse des Gebiets und das progressive Interesse des Stadtrats an nachhaltiger Planung und Entwicklung, auch und gerade durch Bauvorhaben. Es ist also mehr als nur ein Gebäude – es ist eine Stätte mit Bürger- und Kulturwerten, geschaffen von den und für die Men-schen, die sie benutzen.”

Das zweigeschossige Gebäude passt sich wie selbstverständlich der niedrigen

Silhouette von Santa Monica an. Das Ge-bäude ist verkleidet mit glatten Betonta-feln mit Schindeln - eine Erinnerung an die charmanten Häuser vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Leichte, senkrechte, ge-riffelte Paneele ähneln den Stämmen der Palmen, die hier überall zu fi nden sind. Eine neun Meter hohe Eingangssäule fun-giert auch als Litfasssäule für große Ban-ner und Plakate, auf denen die Ausstel-lungen und Events in der Bücherei angekündigt werden. Der gezackte Grund-plan des Gebäudes wird durch klare Far-ben wie Goldrute, Kornblumenblau, Khaki und Tomatenrot hervorgehoben. Die Fen-

stergruppen an der Vorderseite der Bü-cherei sind – mit Fensterpfosten und Mar-kisen aus Aluminium - wie ein Gemälde von Mondrian gestaltet. Alle diese Ele-mente beleben das Stadtbild und geben dem Gebäude einen spielerischen Zug. Die Bücherei nutzt das fantastische Klima und den Überfl uss an Sonnenschein voll aus. Das Gebäude ist um ein Atrium mit blühendem Garten und bogenförmigem See gruppiert, entworfen von der Land-schaftsarchitektin Pamela Burton. Das Atrium lädt die Besucher zum Lesen, Stu-dieren und Nachdenken und einem kur-zen Imbiss im Freien ein und eignet sich

Das Gebäude ist um ein Atrium mit blühendem Garten gruppiert, das die Besucher zum Lesen und Studieren und zu einem Imbiss im Freien einlädt. Die Terminal Mastleuchte sorgt für die Beleuchtung.

Foto: Kenneth N

aversen Photography

Foto: John Edw

ard Linden

Foto: John Edw

ard Linden

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L I B R A R Y

Der doppelthohe Lesesaal er-hält viel Tageslicht durch die große Glasfassade. Nach An-bruch der Dunkelheit spen-det die LP Centrum Pendel-leuchte Licht.

Ein Martin Luther King Audi-torium genannter multifunk-tioneller Saal gehört zu den vielen Angeboten der neuen Bücherei. Der Saal wird von der PH 6½-6 Pendel leuchte erhellt.

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hervorragend für öffentliche Abendereig-nisse und Versammlungen.In der Innenarchitektur wird eine einfa-che Farbpalette mit weißen Wänden und Säulen aus rohem Beton verwandt – ge-mildert durch leichte, warme Ahornmö-bel. Lebhafte Farben fi nden sich fast nur auf den Böden; die Ausnahme bilden eini-ge hervorgehobene Wände, die es er-leichtern sollen, sich zurechtzufi nden. Im Obergeschoss werden die Besucher über Innenstraßen zu den größten Aktivitäts-zentren, z.B. der Kinderbücherei, der Teenagelounge und dem großen Lese-saal, geführt. Der doppelthohe Lesesaal, der in erster Linie für entspannte Studien und Unterhaltungslektüre benutzt wird, bietet ein angenehmes Sonnenlicht und - durch die ”Mondrian-Wand” aus Glas - eine Aussicht über die Stadt und wird am Abend von den Pendelleuchten PH Kugel beleuchtet. Eine eindrucksvolle Betontreppe im Atri-um, die die beiden Geschosse miteinan-der verbindet, wird von PH Kugel Lamell-Pendelleuchten erhellt. Das Obergeschoss ist zielbewusstem Lesen vorbehalten und umfasst Fachliteratur und Sammlungen in allen Hauptsprachen wie auch Lesesäle, gemeinsame Computerbereiche, ein PC-Schulungslokal und allgemein zugängli-che Besprechungsräume. Entlang des Bal-kons mit Aussicht über den Lesesaal und in den ruhigen Ecken des Gebäudes befi n-den sich verschiedene Arbeitsbereiche. Auch der Entwurf der Bücherei ist ein Bei-spiel für die Einbeziehung von Gesund-heit, Nachhaltigkeit und Erhaltung der Ressourcen. Die Bücherei erhielt eine LEED Gold-Klassifi zierung für ihr energie-

sparendes und umweltfreundliches De-sign, die das umgebaute Grundstück, die Klimaanlage unter dem Boden, ein ener-giesparendes Dach und unterirdische Pkw-Stellplätze umfasst. Solarpaneele auf dem Dach erzeugen umweltfreundli-che Energie. Ein Beispiel der Wasserkon-servierung bietet die etwa 75.000 Liter große unterirdische Zisterne der Bücherei, in der Regen- und Niederschlagswasser für das Atrium und die das Gebäude um-kränzenden Gartenbereiche gesammelt wird. Last but not least – über 50 % der Baumaterialien der Bücherei bestehen aus Recyclingstoffen.

BeleuchtungDesign und Wahl der Beleuchtung sind aufgrund der Lesefunktion von Bücherei-en seit je von großer Bedeutung. Die neue Hauptbücherei in Santa Monica stellte je-doch komplizierte Anforderungen an die Beleuchtung. Dazu gehören die umfas-sende Benutzung von Computern, die Ausschilderung, die Einbeziehung von Au-ßenfl ächen für Abendveranstaltungen so-wie die Ästhetik der Innen- und Außenbeleuchtung eines öffentlichen Wahr-zeichens. Das Beleuchtungsdesign der Bücherei ist gelungen, weil es Leuchten umfasst, die sich in ganz unterschiedliche Lese- und Funktionsbereiche einfügen, jedoch einen harmonischen, verbinden-den Gesamteindruck vermitteln. Die Bü-cherregale werden beispielsweise von li-nearen Pendelleuchten erhellt, die hauptsächlich direktes Licht spenden. Die Tische im großen Lesesaal haben Leuch-ten in normaler Größe und leuchtende Schirme aus Opalglas; für die Bereiche für

Forschung und Schulung am Computer wurden dahingegen eine direkte und in-direkte lineare Pendelbeleuchtung sowie Downlights in abgeschirmten Vertiefun-gen vorgesehen.

Die Leuchten von Louis Poulsen Ligh-ting heben die Ästhetik der Bücherei –klassische funktionsbasierte Modernität – hervor und dienen in erster Linie der allgemeinen Beleuchtung und der Ab-grenzung der Gehbereiche und Aktivitäts-zentren, z. B. des Bereichs um die Aus-leihtheke, der Treppen, des Atriums, des Auditoriums und des großen Lesesaals. Haekwan Park, dem Designer von MRY, zufolge bestand kein Zweifel bei der Wahl des Leuchtenherstellers: ”Die Leuchten von Louis Poulsen Lighting wurde auf-grund ihrer Lichtqualität und Ästhetik ge-wählt. Aber es war auch von Vorteil, dass es die Leuchten in so vielen Varianten und Größen gibt; dadurch konnten teuere Cu-stom-Design-Produkte vermieden wer-den.”

Clay Pendergrast ist Architekt

Eine eindrucksvolle Be-tontreppe, erhellt von PH Kugel Lamell Pen-delleuchten, verbindet die beiden Geschosse der Bücherei.

SANTA MONICA MAIN PUBLIC LIBRARY

BAUHERR: SANTA MONICA MAIN PUBLIC LIBRARY

ARCHITEKT: MOORE RUBLE YUDELL

ARCHITECTS & PLANNERS

LICHTPLANUNG:

PATRICK B. QUIGLEY & ASSOCIATES

LANDSCHAFTSARCHITEKT:

PAMELA BURTON & COMPANY

INGENIEUR: SYSKA & HENNESSY, INC.

INNENARCHITEKTEN: CNI DESIGN

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Die neue Bücherei in Santa Monica bildete Anfang des Jahres den Rahmen um eine Ausstellung moderner skandinavischer Leuchten und Möbel.

Die klare, einladende Architektur der neuen Santa Monica Main Public Library erwies seich als idealer Rahmen für die erste Ausstellung in diesem Gebäude, Nordic LA+titudes, die im Februar und März 2007 zu sehen war. Idee und Ent-wurf der Ausstellung sind Haekwan Park von Moore Ruble Yudell zu verdanken, der die Ausstellung auch kuratierte. Die Durchführung war ein gemeinsames Projekt von Moore Ruble Yudell, der Santa Monica Public Library und Louis

Poulsen Lighting. Die Ausstellung ist eine Hommage an den internationalen Einfl uss mo-derner skandinavischer Möbel und Leuchten. Eine Rei-he von Möbel- und Beleuchtungshersteller dänischer Klas-siker halfen der MRY bei der Finanzierung der Ausstellung und stellten Möbel und Leuchten zur Verfügung. Auch lei-steten zahlreiche dänische Unternehmen mit Niederlassun-gen in Los Angeles großzügige Beiträge.

Skandinavische Designausstellung in LA

VON CLAY PENDERGRAST

Foto: Jim Simmons

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Die Ausstellung zeigt klassische Meisterwerke von Gigan-ten wie Aalto, Saarinen, Jacobsen, Kjærholm, Panton, Wegner, Christiansen und Henningsen sowie aktuelle Werke von Louise Campbell und Morten Voss. Für die Ausstellung war eine rot- und weißlackierte Holz- und Gipsplattenkonstruktion entwor-fen worden. So konnte eine große Auswahl von Möbeln und Leuchten auf einem verhältnismäßig kleinen Raum präsentiert werden, ohne dass dieser überfüllt erschien. Die Konstruktion bietet sogar Platz für zwei Plasmabildschirme, auf denen ein altes Interview mit dem verstorbenen Poul Kjærholm und ein Film zu sehen sind, in dem Louise Campbell beschreibt, wie die Natur ihr Leuchtendesign inspiriert.

Die Ausstellung wurde begeistert kommentiert und unter-strich damit, dass sie die Bücherei von Santa Monica zu Kreati-vität anzuregen und auch die Einwohner der Stadt mit einzu-beziehen vermag.

In Verbindung mit der Ausstellung LA+titudes fand in der Bücherei eine Vorlesungsreihe statt. Zu den Refe-renten gehörten u.a. Professor Erik Steffensen, Kopenhagen, und Archi-tect Michael Sheridan, New York. Am Eröffnungsempfang nahmen 700 Gä-ste teil. Oben Anne Frederiksen, Lou-is Poulsen Lighting und Stig Stenhøj, Honorkonsul in Los Angeles. Unten der Designer/Kurator Haek wan Park und John Ruble, Inhaber von Moore Ruble Yudell Architects & Planners.

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Im Herzen von Dänemarks Hauptstadt Ko-penhagen liegt ein Haus, das sofort ins Auge fällt. Es hebt sich vom Stadtbild ab – nicht durch seine Größe oder seine Lage, sondern dank seiner farbenfreudigen Fas-saden mit feinen Reliefwirkungen und Wandgemälden, die das Haus wie ein Schmuckkästchen dastehen lassen. Die Wandgemälde zeigen unter anderem eine Reihe von Statuen und werben damit für den Inhalt des Gebäudes: Die große Sammlung eigener Marmorskulpturen und Gipsabgüsse des dänischen Bildhau-ers Bertel Thorvaldsen (1770 – 1844). Ur-sprünglich waren diese Werke in seinen Ateliers in Rom geschaffen worden. Sie erlangten aufgrund ihrer idealisierenden

Neuinterpretation der Antike am Anfang des 19. Jahrhunderts internationale Be-rühmtheit. Später schenkte er alles - auch seine private Sammlung von Gemälden und antikem Kunsthandwerk – seiner Ge-burtsstadt Kopenhagen, die als Gegenlei-stung eigens zu diesem Zweck ein Muse-um einrichten ließ.1 Gerade in der Bildhauerkunst ist Tages-licht ein zentrales Element. Es setzt Ak-zente und lässt den Marmor und den Gips lebendig wirken – je nach Witterung und abhängig vom Tages- und Jahreszeitpunkt. Manchmal kann eine Statue in einem be-sonderen Glanz erglühen, andere Male fri-stet sie nur ein Schattendasein oder ver-schwindet sogar fast im Zwielicht.

Dieser Artikel will zeigen, das sich der dä-nische Architekt M. G. Bindesbøll (1800-1856) der enormen Bedeutung des Ta-geslichts bewusst war, als er in den 1840er Jahren das Museum entwarf. Er hat es als maßgebendes künstlerisches Gestaltungselement eingesetzt, mit dem sowohl für die Skulpturen als auch für die Architektur eine Wechselwirkung erzielt wird. Tageslicht tritt hier somit als archi-tektonischer Baustoff auf, gleichwertig mit Stein oder Holz, um nur einige Mate-rialien zu nennen. Ein lebender Baustoff, der in einem magischen Augenblick die kurze Zeit des Betrachters, die lange Zeit der Skulpturen und des Gebäudes und die Unendlichkeit des Kosmos mit einem

Skulpturen: durch Licht mit Leben erfüllt

D a s T h o r v a l d s e n M u s e u m i n K o p e n h a g e n

Thorvaldsens Museum – eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten Kopenha-gens – beherbergt Bertel Thorvaldsens einmalige Sammlung von Marmors-kulpturen und Gipsabgüssen, die Anfang des 19. Jahrhunderts entstand. Der Architekt Michael Gottlieb Bindesbøll nutzte das Tageslicht als entscheidendes künstlerisches Gestaltungsmittel, als er um 1840 das Museum entwarf.

VON PETER THULE KRISTENSEN

Foto: Jens Lindhe

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Bindesbøll demonstrierte nicht allein ein ausgeprägtes Farbinteresse als er sich dafür entschied, das Thorvaldsen Museum mit einer gelben Fassade zu verse-hen. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte man die Farbenwelt der Antike wieder entdeckt, in der Architektur wie auch anhand bemalter Skulpturen, die bei den Ausgrabungen in Pompeji gefunden wurden. Auch das Motiv des Friesgemäldes kann auf die Antike zurückgeführt werden.

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Band umwindet: Der Lichtfl eck verweilt auf der Schulter der Statue und auf der Rückwand, steht scheinbar still; man hält inne und fühlt sich einen Moment lang als Zeuge eines bedeutungsvollen Au-genblicks. In der Romantik des 19. Jahrhunderts, von der Bindesbøll beeinfl usst war, hätte man sicherlich gesagt, dass der Raum von ei-ner besonderen Stimmung beseelt sei. Der Ausdruck Stimmung wird in der ger-manischen Welt verwendet, wenn zum Beispiel eine Landschaft, ein Gebäude oder eine Skulptur beseelt erscheint, so dass sich der Betrachter auf wundersame Weise wieder erkannt fühlt. Man wird in eine bestimmte Stimmung versetzt und lässt für einen Augenblick Zeit und Raum des gewohnten Alltags hinter sich. Wenn man die lärmende Hauptstadt verlässt und das Thorvaldsen Museum betritt, versinkt man auf ähnliche Weise Schritt für Schritt und unmerklich in eine andere Welt. Dies geschieht auch bei wiederhol-ten Besuchen immer wieder aufs Neue, jedes Mal überraschen neue Facetten und neue Ecken. Ebenso wird Stimmung in der Romantik mit Naturphänomenen in Ver-bindung gesetzt, wie zum Beispiel einem krummen Baum oder einem Felsenmas-siv. Im Thorvaldsen Museum ist das Ta-geslicht ein solches Naturphänomen, das Bindesbøll virtuos mit der Architektur des Museums, den bunten Oberfl ächen und den ausgestellten Skulpturen verbindet. Das wechselnde Tageslicht, die Skulptu-ren und die Räume, die sie bewohnen, sind somit genau aufeinander abge-stimmt.2

Architektur Um die besondere Rolle des Tageslichts für die Architektur des Museums verste-hen zu können, ist es zweckmäßig, die Architektur in einem breiteren Spektrum zu betrachten. Dabei sind Gegebenheiten wie Inspirationsquellen, Farbe und Raum-verlauf von Bedeutung.Unmittelbar ist nur schwer zu erkennen, dass das Museum in Wirklichkeit nur ein umgebauter ehemaliger Kutschenstalls ist, den der dänische König Frederik VI. dem Museum im Jahre 1839 zur Verfü-gung stellte. Nach den Napoleonkriegen und einem Staatsbankrott 1813 war Dä-nemark arm, es war also angebracht, so viel wie möglich wieder zu verwenden. Auch die größten Bauwerke von Hofbau-meister C. F. Hansen (1756-1845), dem großen alten Mann der Baukunst dieser Zeit, waren Umbauten, z. B. der Dom in

Kopenhagen oder das Residenzschloss des Königs, Christiansborg, das direkt ne-ben dem Museum liegt. Im Vergleich dazu kündigt Bindesbølls Museumsbau neue Zeiten an. Hansens Architektur ist mit ihren einfachen, grau verputzten Flächen und der spartani-schen Ausschmückung mit der französi-schen Revolutionsarchitektur verwandt und repräsentiert aus dänischer Sicht den aufgeklärten Absolutismus in seiner Schluss phase. Bindesbølls Museum nimmt auch Bezug auf eine Formenwelt des Klassizismus, ist jedoch mehr als bei Hansen in eine Menge kleiner Abschnitte aufgeteilt, die wie ein feines Flechtwerk die gesamte Fassade umspannen. Es han-delt sich hier um einen Spätklassizismus, der an die Architektur des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) erinnert. Das Thorvaldsen Museum hat somit viele gemeinsame Merkmale mit Schinkels Altes Museum in Berlin, er-baut von 1824-30, z. B. eine feine Relief-wirkung, große Eckpilaster und farbenfro-he Malereien an den Außenwänden, die vom Inhalt des Gebäudes berichten. Bindesbøll war damit nicht der einzige, der ein Interesse für Farben offenbarte. Zu diesem Zeitpunkt hatte man, unter an-derem als Folge der Ausgrabungen in der römischen Ruinenstadt Pompeji, den großzügigen Gebrauch von Farben in der antiken Architektur und Bildhauerei wie-der entdeckt. Auch das Friesgemälde an der Außenseite des Thorvaldsen Muse-ums, ausgeführt vom Maler J. V. Sonne (1801-90), kann als Motiv auf die Antike zurückgeführt werden, zum Beispiel auf die Friese rund um die Cella der griechi-schen Tempel. Sonnes Fries unterscheidet sich jedoch wesentlich von diesen und den meisten anderen Friesen dieser Zeit, weil nicht Menschen in antiken Gewän-dern gezeigt werden, sondern Kopenha-gener Bürger in moderner Kleidung. Dies erweckte Aufsehen im damaligen Kopen-hagen und wurde als Sinnbild für die neue Demokratie interpretiert, die mit dem Grundgesetz 1849 eingeführt wor-den war. Ein anderes Merkmal, das das Thor-valdsen Museum mit dem Alten Museum in Berlin gemeinsam hat, ist die Auftei-lung des Grundrisses in fast gleichgestell-te Raumverläufe, die zwar um einen zen-tralen Raum herum angeordnet sind, aber dennoch als eine erlesene Auswahl von selbständigen, kleinen Einheiten und Verläufen erlebt werden. Im Thorvaldsen Museum hat man nicht das Gefühl, dass

die Architektur in einem einzigen Raum gipfelt, zu dem alle anderen Räume hin-führen, wie es zum Beispiel in der Ba-rockarchitektur oft der Fall ist. Damit ist der Plan des Museums fast mo-dern und er harmoniert gut mit der regel-mäßigen Gliederung, die in einem sol-chen Nutzgebäude wie dem ur sprüng lichen Kutschenstall vorzufi nden war. Bindes-bøll konnte also die meisten Mauern wie-der verwenden und begnügte sich damit, nach Südwesten eine lang gestreckte Vorhalle und am gegenüberliegenden Ende des Gebäudes einen kleinen Saal, den so genannten Christussaal, anzufü-gen. Für einen offenen Hof mit Thor-valdsens Grab in der Mitte, die ihn umge-benden Korridore und zwei lange Reihen kleiner Ausstellungsräume, die so ge-nannten ”Kojen” oder ”Stanzen” auf jeder Seite des Gebäudes, wurden die ur-sprünglichen Außenmauern wieder ver-wendet und der Verlauf der alten Pforten und Fenster blieb unverändert. Darüber hinaus hat Bindesbøll die Höhe der Stock-werke und die Größe der Lichtöffnungen geändert – hauptsächlich aus Rücksicht auf die Beleuchtung, die im nächsten Ab-schnitt näher beschrieben werden wird.

Licht und Umgebung Von außen wirkt das Thorvaldsen Muse-um unmittelbar symmetrisch. Tritt man jedoch näher, wird man erkennen, dass Bindesbøll Unterschiede bei den Lichtöff-nungen gemacht hat, so dass keine Fas-sade der anderen vollkommen gleicht. Auf diese Weise berücksichtigte er die Himmelsrichtungen und die Höhe der umliegenden Häuser, ohne dass man es eigentlich richtig bemerkt. Die Hauptfassade ist nach Südwesten auf einen offenen Platz gerichtet, wo Bindes-bøll seine neue Vorhalle platziert hat. Nach außen wird sie durch fünf große Portale mit leicht schrägen Seiten hervor-gehoben – ein ägyptisches und damit klassisches, antikes Motiv, das man auch von Schinkels Architektur kennt. Die Um-rahmung der Portale geht bis ganz zum Sims, ist jedoch weiter innen in zwei Ein-heiten aufgeteilt: Hohe Flügeltüren im unteren Bereich und darüber eine große Glaspartie. Man ahnt einen stattlichen Raum auf der anderen Seite, einen Raum, der besonders von der Abend- und Nach-mittagssonne Tageslicht erhält. Die Flü-geltüren und Glaspartien wurden im Ver-hältnis zur äußeren Umrahmung der Portale deutlich zurückgezogen, so dass im Vergleich zu den anderen Fassaden

Rechts: Bindesbøll setzt Tageslicht als Gestaltungsmittel und architektonischen Baustoff ein, der sich wirkungsvoll mit den Skulpturen und der Architektur verbindet.

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eine starke Schattenwirkung entsteht. Die fünf Portale wirken als markant hervortretende Merkmale, und man hat trotz der sonst geringen Höhe des Gebäudes keinen Zweifel daran, dass man hier vor dem Eingang eines bedeutenden öffentlichen Gebäudes steht. Die zwei Seitenfassaden erscheinen auf den ersten Blick identisch. Die Reliefwirkung ist hier feiner, und die Fassade wird von einem waagrechten Gesimsband unterteilt, das zwei separate Stockwer-ke verrät. Im Erdgeschoß ist die Fensterumrahmung wie schon bei der Eingangsfassade in zwei Teile geteilt: Unten ein Ausschnitt aus Sonnes Friesgemälde und oben ein hoch liegendes Fenster. Die fei-ne Reliefwirkung sorgt dafür, dass die Nuancen der Wandgemälde nicht von starken Schlagschatten übertönt werden. Bei genauerem Hinsehen sind die unteren Fenster an der Nord-westfassade am Slotsholmskanal größer und auch niedriger plat-ziert als an der entsprechenden Südostfassade, die dem Schloss Christiansborg zugewandt ist. Dies ist auf die Lichtverhältnisse zu-rückzuführen. Das nördliche Licht ist nämlich schwächer und erfor-dert deshalb eine größere Öffnung, während die Südseite stärke-res Licht bekommt. Darüber hinaus wirft das hohe Schloss Christiansborg seinen Schatten auf einen großen Teil der Südost-fassade, was Bindesbøll dazu veranlasst hat, die Fenster auf dieser Seite anzuheben. In Wirklichkeit liegt der normale Haupteingang auch auf dieser Seite, die auf den kleinen Schlosshof schaut. Die Rückseite nach Norden grenzt an ein kleines Gässchen hinter C. F. Hansens Schlosskirche an und ist die dunkelste aller Fassaden. Bindesbøll hat darauf verzichtet, durch diese Fassade besonders viel Licht eindringen zu lassen, weswegen sie nur zwei Fenster der gleichen Art wie auf der Kanalseite hat.

InnenbeleuchtungTritt man in das Museum ein, fällt einem die genau kalkulierte und raffi nierte Anwendung des Tageslichts als architektonisches Ge-staltungsmittel sofort ins Auge. Drei Gegebenheiten scheinen in

Tageslicht ist in der Bildhauerkunst ein zentrales Element – wie zentral, zeigt sich im Thorvaldsen Museum. Es betont Konturen und lässt Marmor und Gips lebendig wirken, je nach Witterung und abhängig vom Tages- und Jahreszeitpunkt. Manchmal kann eine Statue in einem besonderen Glanz er-glühen, andere Male fristet sie nur ein Schattendasein oder verschwindet sogar fast im Zwielicht.

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Thorvaldsens Grab im In-nenhof des Museums. Das dunkle Portal mit Flü-geltüren und Fenstern führt in den Christussaal.

diesem Zusammenhang zusammenzu-spielen: Die Platzierung der Lichtquellen im Verhältnis zu den Skulpturen, die Form der Lichtquellen und schließlich der Ge-brauch von Farben in Verbindung mit dem Licht. Im Zuge der Vorarbeiten zum Entwurf des Museums hatte Bindesbøll zusam-men mit dem Bildhauer H. E. Freund im Nachbargebäude, der Schlosskirche, Licht-versuche mit Skulpturen unternommen. Dabei waren sie zu dem Ergebnis gelangt, dass der Kopf einer Statue am stärksten beleuchtet sein sollte und dass das Tages-licht von oben hereinkommen müsse. Thorvaldsens Ateliers in Rom, die Bindes-bøll von seinen langjährigen Aufenthal-ten in der Stadt kannte, dienten in die-sem Zusammenhang als Vorbild. Das Charakteristische der Beleuchtung hier war nämlich gerade der schräge Lichtein-fall von oben, der den oberen Teil der Skulpturen so umfassend wie möglich beleuchtete. Damit wurde der Lichteinfall so konzentriert, dass die Schattenzeich-nungen auf den Skulpturen prägnant wa-ren, aber auch fast eine sakrale Prägung erhielten. Zu dieser Zeit nannte man eine derartige Beleuchtungsform ”das ausge-sperrte Licht”; man meinte damit, dass niedriger platzierte Lichtquellen mit z.B. Fensterläden oder Vorhängen3 abgeschot-tet oder verschleiert werden sollten. In

einem solchen Zusammenhang sind Fen-ster nicht zum Hinausschauen gedacht, sondern sollen hauptsächlich Licht her-einlassen, so dass die gesammelte Auf-merksamkeit auf die Skulpturen gelenkt wird.Die nächsten Abschnitte sind als ein Rundgang aufgebaut, der in der Vorhalle beginnt und im 1. Stock endet, wobei der Schwerpunkt auf dem Tageslicht liegt.

Die VorhalleIn der großen Vorhalle fällt das Tageslicht hauptsächlich durch die fünf großen Fen-steröffnungen ein, die gleichzeitig in das Tonnengewölbe der Vorhalle einschnei-den – ein fast barocker Effekt, der zum Beispiel auch in der Vorhalle des Peters-doms wieder zu fi nden ist. Durch die ho-hen Fenster kann das Licht tief in den Raum eindringen, so dass selbst Thor-valdsens Friesreliefs an der Rückwand et-was Licht erhalten. Die übrigen Skulptu-ren des Raums sind Gipsentwürfe für große öffentliche Monumentalskulptu-ren, unter anderem zwei Reiterstatuen. Diese Skulpturen erhalten die größte Lichtmenge in Kopfhöhe, so wie es Bin-desbøll vorzog. Die Fensternischen der Vorhalle sind in Ultramarinblau gehalten. Ebenso wie die anderen Wände des Museums wurden sie ursprünglich in Freskotechnik ausgemalt,

heute jedoch nach einer anderen Metho-de.4 Damit wird etwas von dem Mittel-meerlicht wiedererweckt, das Bindesbøll und Thorvaldsen aus Rom kannten, und selbst wenn es draußen bewölkt ist, meint man fast einen wolkenlosen Him-mel wahrnehmen zu können. Gleichzeitig verleiht die blaue Farbe dem südlichen Licht einen kühlen Schimmer, so dass die Skulpturen sowohl kaltes als auch war-mes Licht erhalten – eine Mischung, die die sonst etwas leblosen Gipsfl ächen zu neuem Leben erwecken kann. Die blaue Farbe lässt die weiße Decke wie eine Art Himmelsgewölbe wirken, während die dunklen Wände in Caput mortuum zum Ausgleich die weißen Statuen hervorhe-ben. Darüber hinaus trägt die blaue Farbe – als Ton zwischen weiß und Caput mor-tuum – dazu bei, die Decke des Raums und die dunklen Wände visuell zu einer Gesamtheit zu verbinden. Diese Art der Verbindung wird auch durch die Form der Fensternische hervorgehoben, die den Übergang von der senkrechten Außen-mauer zu dem runden Tonnengewölbe schafft. Im Verhältnis zu einem neuklassizisti-schen Ideal, das am liebsten die einzelnen Gebäudeteile voneinander getrennt in geometrisch klare Einzelteile gliedert, ist ein solches Fenster ein merkwürdiger Hy-brid. Es ist in seinem Ausdruck eher mit

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In der Vorhalle fällt das Tageslicht vor allem durch die fünf großen Fensteröffnungen ein, die gleichzeitig in das Tonnengewölbe ein-schneiden – ein fast barocker Effekt.

der früheren Barockarchitektur verwandt, die in höherem Maße als der Neuklassizis-mus die einzelnen Gebäudeteile zu einer organischen Ganzheit zusammenfügt. Bindesbølls Aufenthalt in der Hauptstadt des Barock, Rom, war nicht vergebens ge-wesen.

Rund um den HofVon der Vorhalle gelangt man in helle Kor-ridore, die auf drei Seiten den Innenhof mit Thorvaldsens Grab in der Mitte um-schließen. Zum Hof hinaus haben die Kor-ridore eine Reihe Doppeltüren. Ihr Glas war ursprünglich mit geätzten Pfl anzen-motiven geschmückt, die es unmöglich machten, direkt in den Hof hinauszusehen – mit Ausnahme der mittleren Tür gegen-über vom Eingang zur Vorhalle.5 Zum Aus-gleich lässt das Fenster über den Türen ungehindert direktes Licht herein. Es fällt besonders auf den oberen Teil der Statuen an der Rückwand, genauso wie es das Prinzip über „das ausgesperrte Licht“ vor-schrieb. Das dunkle Caput mortuum auf dem unteren Teil der Außenwand trägt dazu bei, den Unterschied zwischen dem ausgesperrten Licht unten und dem direk-ten Licht oben hervorzuheben. Das brü-chige, geätzte Glas wurde im Laufe der Zeit durch normale Scheiben ersetzt, und somit ist ein Teil der ursprünglichen Wir-kung verloren gegangen. Etwas von der Magie des Ortes ist verschwunden, da man nun überall direkt in den Hof hinaus-sehen kann, den die Besucher aufgrund der Wandgemälde von Bäumen und Blu-men als einen verborgenen Paradiesgar-ten mitten in Kopenhagen erlebten. Im hinteren Teil des Hofes, der mit Thor-valdsens Grab in seiner Mitte dem Muse-um nahezu den Charakter eines Mausole-ums verleiht, führt ein doppelthohes Portal in den Christussaal. Die dunkle Mit-telpartie des Portals mit Flügeltür und Fenster wiederholt das schwarze Beton-feld, auf dem die erhöhte Grabplatte zu sehen ist, und deutet einen geöffneten

Sargdeckel an. Öffnet man die Flügeltü-ren, so fällt das Auge im Inneren des Raumes auf Thorvaldsens berühmte Chris-tusstatue, die den Besucher mit ausge-streckten Armen in Empfang nimmt. Das Tageslicht kommt hier vor allem von oben herein und hebt das geriffelte Tonnenge-wölbe des Saales mit feinen Schattenwir-kungen hervor, die an besonderen Tagen die Statuen des Raumes in ein fl immern-des Licht hüllt. Mit dieser Sequenz, die das Grab umfasst und im Christussaal endet, erhält das Haus eine eigene symbolische Bedeutung.

Die KojenDie Korridore geben auf jeder Seite Zu-gang zu den zwei Reihen von ”Kojen” oder ”Stanzen”, in denen sich jeweils eine Hauptskulptur und ein einzelnes hoch lie-gendes Fenster befi nden. Bindesbøll war, wie gesagt, zu der Erkenntnis gelangt, dass der Kopf der Statue am intensivsten beleuchtet sein sollte. Die Skulpturen wur-den daher so im Raum platziert, dass man sich eine virtuelle Linie vorstellen kann, die vom Kopf der Statue ausgehend die Unterkante der Fensteröffnung schneidet und sich bis zur Oberkante eines Gebäu-des, das von außen eventuell Schatten wirft, fortsetzt. Deshalb sind die Fenster-öffnungen, wie bereits oben erwähnt, auf der Seite der Christiansborg höher ange-bracht, und aus demselben Grund stehen die ungleich großen Statuen auf Sockeln unterschiedlicher Höhe und mit unter-schiedlichem Abstand zur Rückwand. In die Seitenwände sind Reliefs eingelassen, deren Formen vom Seitenlicht raffi niert betont werden. Auf diese Weise ist der Ta-geslichteinfall auf jede einzelne Skulptur optimal. Es gibt jedoch einen großen Un-terschied zwischen den Kojen auf der Süd-westseite und denen auf der Nordostsei-te, die mit dem nördlichen Licht und den etwas größeren Fenstern harmonischer wirken. Auch die Farben, die wie die übrige Aus-

schmückung des Museums ihre Inspirati-on in der römisch-pompejanischen Archi-tektur fi nden, sind von großer Bedeutung für dieses Wechselspiel. Während die Wände im größten Teil des Erdgeschoßes in Caput mortuum gehalten sind, wech-seln die Kojen zwischen Ocker, Caput mor-tuum und, auf der Südseite, einem kalten Grün. Verbindendes Element ist die schwarze Farbe, die für die Verkleidung der Türöffnungen, den Sockel und schließ-lich auch in den klar umrissenen Fenster-nischen mit Fenstern mit dünnen Eisen-sprossen und ohne Fensterbretter verwendet wurde. Durch die schwarze Fensterumrahmung entsteht, im Gegen-satz zur weißen, ein dramatisches Licht, das fast wie das Licht eines Scheinwerfers die Skulpturen konzentriert beleuchtet und die Decken in die Dunkelheit ver-weist. Die Decken, die alle individuell aus-geschmückt sind, erhalten somit vor-nehmlich Refl exlicht von den Böden, deren Mosaikmuster alle voneinander ab-weichen. Leider beleuchten einige neuere Uplights die Decken in übertriebenem Maße mit Kunstlicht und lenken dadurch die Auf-merksamkeit von den Skulpturen ab. Die Verwendung von Kunstlicht während der dunklen Wintermonate hatte sich als not-wendig erwiesen. Das Museum arbeitet zur Zeit an besseren Lösungen, die jedoch schwierig zu fi nden sind, weil Spots nicht an den dekorierten Wänden hängen dür-fen, an anderen Stellen jedoch normaler-weise blenden.

Erster StockNeben dem normalen Eingang auf der Seite zum Schloss Christiansborg liegt der Treppenraum. Von hier führen Treppen sowohl nach unten in den Keller, in dem heute Themenausstellungen über Thor-valdsen gezeigt werden, als auch nach oben in den ersten Stock, der Thor-valdsens eigene Sammlungen von anti-kem Kunstwerk und Gemälden, vor allem

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Die Fensternischen der Vorhalle sind in Ultramarinblau gehalten. Damit wird etwas von dem Mittelmeerlicht wiedererweckt, das Bindesbøll und Thorvaldsen aus Rom kannten. Selbst wenn es draußen bewölkt ist, meint man fast einen wolkenlosen Himmel wahrnehmen zu können. Gleichzeitig verleiht die blaue Farbe dem südlichen Licht einen kühlen Schimmer, so dass die Skulptu-ren sowohl kaltes als auch warmes Licht erhalten – eine Mischung, die etwas leblose Gipsfl ächen zu neuem Leben erwecken.

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Der Korridor, der in Höhe des ersten Stocks das Atrium umkränzt – auch Sonnenschein-fl ur genannt – ist in helleren Farben gehalten und wirkt leichter als sein Gegenstück im Erd-geschoss.

aus dem 19. Jahrhundert beherbergt. Im Treppenraum hat Bindesbøll drei der Fen-ster verblendet, so dass Thorvaldsens Herkulesstatue auf dem Treppenabsatz durch ein einsames, hoch liegendes Fen-ster hinausschauen kann. Außen sind die Verblendungen jedoch hinter Fenstern versteckt, so dass der Fassadenrhythmus und die übergeordnete Symmetrie des Hauses erhalten bleiben. Der Grundriss des ersten Stockes ist im Großen und Ganzen mit dem des Erdge-schoßes identisch, einmal abgesehen da-von, dass das Tonnengewölbe der dop-pelthohen Vorhalle und des Christussaals einen Teil des Stockwerks einnimmt. Den-noch erwecken die Räume im ersten Stock ein anderes Gefühl - auch im Ver-hältnis zum Licht. Dies liegt teils an der niedrigeren Raum- und Brüstungshöhe, teils anderen leichteren Farben und den etwas abweichenden Oberfl ächen und endlich auch daran, dass die Räume hö-her gelegen sind und deshalb mehr Ta-geslicht bekommen. Der Korridor um den Hof zum Beispiel wirkt mit seinen ocker-gelben Wänden und fast weißen Decken viel heller und leichter als sein Pendant im Erdgeschoß. Vor jeder einzelnen Fen-sternische stehen zwei Statuen, deren Gesichter sich gegenseitig zugewandt

sind, so dass Seitenlicht auf sie fällt. Wer täglich im Museum verkehrt, weiß, dass man gerade hier das wechselnde Leben der Skulpturen in Licht und Schatten am besten verfolgen kann.6 Nicht zu Unrecht nannte Bindesbølls Zeitgenosse, der Ma-ler Jørgen Roed, diesen Korridor den Son-nenscheinfl ur.7

Auch die Kojen im ersten Stock sind im Vergleich zum Erdgeschoß in etwas ande-ren Farben gehalten und enthalten au-ßerdem viele von Thorvaldsens eigenen Möbeln, die dem Stockwerk ein etwas in-timeres Gepräge geben, als ob man sich in einem privaten Wohnzimmer befände. Das wechselnde Tageslicht hingegen eig-net sich weniger dazu, Gemälde und klei-ne Kunstgegenstände zu beleuchten als Skulpturen, die in Zwielicht besser zur Geltung kommen.

Licht und StimmungDer Rundgang durch das Museum hat ge-zeigt, wie Bindesbøll das Tageslicht für die Gestaltung des Museums sehr be-wusst eingesetzt hat. Im Außenbereich werden die Eingangs-pforten zur Vorhalle durch starke Schlag-schatten hervorgehoben, während die Fassaden mit ihren Gemälden durch eine zartere Reliefwirkung bestechen. Obwohl

das Museum von außen auf den ersten Blick symmetrisch erscheint, sind die Fen-ster dennoch von unterschiedlicher Größe und Höhe, genau abgestimmt auf die Himmelsrichtungen und die Höhe der umliegenden Gebäude. Im Inneren des Museums hat sich Bindes-bøll an das Prinzip vom „ausgesperrten Licht“ gehalten: direkter Tagelichteinfall von einer hoch liegenden Öffnung, in er-ster Linie auf die Köpfe der Skulpturen. Niedrigere Öffnungen können geätzte Scheiben haben, wie zum Beispiel im Erd-geschoß zum Hof hinaus. In den kleinen Ausstellungskojen wurde der Platz für jede einzelne Statue sehr sorgfältig mit Rücksicht auf die Lichtöffnung gewählt, die mit ihrer schwarzen Fensternische ein dramatisches Licht, wie aus einem Pro-jektor, auf das Oberteil der Skulpturen wirft. Farben, Skulptur und Tageslicht werden auf diese Weise in einem kom-plexen, architektonischen Spiel vereint. Es ist hier nicht nur die Rede von einer funktionellen und neutralen Museumsbe-leuchtung, wie man sie von vielen zeitge-nössischen Museumsbauten kennt. Das Tageslicht in Thorvaldsens Museum ist zugleich Stimmungsträger in einem Aus-maß, wie man es nur selten in einem Mu-seum erlebt. Ein einziges ähnliches Bei-

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Im ganzen Museum zeigt sich die Bedeutung das sehr bewusst eingesetzte Tageslicht für die Architektur. Bindesbøll war davon überzeugt, dass der Kopf einer Statue am stärksten beleuchtet sein sollte und dass das Tageslicht von oben hereinkommen müsse. Diese Wirkung kann in mehreren Räumen beobachtet werden, u.a. in der Christushalle, die in Caput mortuum gehal-ten ist.

spiel kommt in den Sinn, nämlich das Privatmuseum des englischen Architek-ten John Soane in London, erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts. Hier sind auf eben-so angenehme Art Architektur und Kunst-sammlung vereint wie im Thorvaldsen Museum. Vielleicht entsteht Stimmung gerade dann, wenn man Dinge miteinander kom-biniert, die ursprünglich eigentlich nicht zusammengehören. Wie zum Beispiel ein profaner Kutschenstall mitten in Kopen-hagen und eine Sammlung von Skulptu-ren, die in Rom geschaffen wurden und inspiriert sind von einer zweitausend Jah-re älteren Mittelmeerkunst. Dieses Auf-einandertreffen hat den Architekten dazu angespornt, die Räume mit pompejani-schen Farben und Mustern zu dekorieren und die Fensternischen in der Vorhalle blau zu malen, so dass der Himmel drau-ßen mediterran wirkt. Altbekanntes er-scheint plötzlich in einem neuen Licht, und man wird in eine andere Welt ver-setzt. Die Architekten der Romantik waren sich dieses Zusammenhangs bewusst. Sie ver-suchten den Betrachter dazu anzuregen, an der Architektur weiterzukomponieren und sich in Erzählungen außerhalb von Zeit und Raum einzuleben, was ihn im Idealfall in eine Art Ewigkeitsdimen -sion versetzen würde.8 Viele romantische Künstler empfanden jedoch eine konven-tionelle, religiöse Bildsprache, die früher diese Wirkung erzielen konnte, im Kiel-wasser der Aufklärung des 18. Jahrhun-derts als hohl. Sie versuchten daher, neue Ausdrucksformen zu fi nden, die auf einer modernem Grundlage ein ähnliches spiri-tuelles Erlebnis hervorrufen konnten.9 Da-her waren sie geradezu darauf versessen, wohlbekannte Symbole zu “verfremden“ und neue Elemente aus der Natur einzu-führen, die es vermochten, der ange-strebten Ewigkeitsdimension Ausdruck zu verleihen. Im Thorvaldsen Museum fi ndet man viele

dieser kleinen Verschiebungen. Das Aller-heiligste im Gebäude, der Innenhof mit Thorvaldsens Grab, ist zurückhaltend ge-staltet und war ursprünglich fast hinter geätzten Scheiben versteckt, die großen Säle und Kojen hingegen wirken mit ih-ren hochgelegenen Fenstern beinahe wie ein Kirchenraum, aber eben nur beinahe. Das Element, das quer durch die Zeit die verschiedenen Welten im Museum ver-eint, ist das Tageslicht. Gleichzeitig ist es auch das Element, das dem größten Wechsel unterliegt und das – als Teil des Formenuniversums der Natur – vom Ar-chitekten nicht ganz kontrolliert werden kann. Es bereichert das Museum mit ei-nem unvorhersehbaren und wechseln-den Aspekt, bildet aber gleichzeitig eine Konstante, unbeeinfl usst vom Lauf der Zeit. Wenn das Museum einmal nicht mehr ist, wird das Licht seine Rolle alleine weiter-spielen. Thorvaldsen und Bindesbøll wus-sten dies wahrscheinlich.

Per Thule Kristensen, wiss. Assistent, Ph.D., Architekt MAA.

ANMERKUNGEN1 Längere Analysen des Museums sind u.a. zu fi nden in: Bente Lange, Thorvaldsens Museum: Bygningen – farverne – lyset, København 2002. – 175 S. (englische Ausgabe: Bente Lange: Thorvaldsen’s Museum – Architecture – Colours - Light, København 2002); Torben Melander & Astrid-Louise Walther (Red.): Meddelelser fra Thorvaldsens Museum 1998, 1998, 224 Seiten (Themanummer über die Architektur des Museums mit mehreren Artikeln, darunter kurze Zusammenfassungen auf Englisch);Knud Millech: ”Bindesbølls Museum: Bygningens æstetiske funktion og idé samt udviklingen i forarbejderne”, in: Meddelelser fra Thorvaldsens Museum 1960, 1960, S. 7-135 (englische Zusammenfassung); Henrik Bramsen: Gottlieb Bindesbøll. Liv og arbejder, København 1959. - 174 S. (inkl. Essay in Englisch: The Architectural Symbolism of Gottlieb Bindesbøll);Wilhelm Wanscher: ”Gottlieb Bindesbøll 1800-

1856: Der Erbauer von Thorvaldsens Museum”, in: Artes – Monuments et mémoires, Tome 1, København 1932. - S. 53-185 (Hauptinhalt auf Deutsch). Wilhelm Wanscher, ”Arkitekten G. Bindes-bøll”, in: Blade af Dansk Kunst Historie IV-V, København 1903.

2 Eine wichtige Quelle zu den Lichtverhältnis-sen ist: Eva Henschen: ”Lyset i Thorvaldsens Museum”, in: Meddelelser fra Thorvaldsens Museum 1998, 1998. - S. 55-67 (mit kurzer englischer Zusammenfassung ”The Light in Thorvaldsen’s Museum”).

3 Vgl. Eva Henschen, S. 58.

4 Bente Lange, S. 102

5 Vgl. Gregory Bryan Kobett, ”Thorvaldsens Museums ætsede ruder”, in: Meddelelser fra Thorvaldsens Museum 1998, 1998. - S. 136-47 (mit kurzer englischer Zusammenfassung ”The Etched Windows in Thorvaldsen’s Museum”).

6 Vgl. Eva Henschen, S. 66.

7 Vgl. Brief von Jørgen Roed an M. G. Bindesbøll vom 20. November 1847 in: Henrik Bramsen: Gottlieb Bindesbøll. Liv og arbejder, København 1959, S. 83.

8 Vgl. Jens Bisky, Poesie der Baukunst der Baukunst: Architekturästhetik von Winckel-mann bis Boisserée, Weimar 2000. Bisky behauptet, ein charakteristisches Merkmal der Romantik sei die Betonung einer besonderen „Poesie der Baukunst“. In diesem Zusammenhang sind mit der Poesie eines Bauwerks die Eigenschaften gemeint, die an die Vorstellungskraft des Betrachters appellieren, oder die nicht-architektonische Zusammenhänge ausdrücken können. Eine Besprechung romantischer Leitmotive in der Architektur ist auch zu fi nden in: Peter Thule Kristensen, Det sentimentalt moderne – Romantiske ledemotiver i det 20. århundre-des bygningskunst, København 2005. – 178 S (englische und deutsche Zusammenfassung).

9 Vgl. Robert Rosenblum, Modern Painting and the Northern Romantic Tradition: Friedrich to Rohtko, New York 1975, oder: Peter Thule Kristensen, Det sentimentalt moderne. Romantiske ledemotiver i det 20. århundredes bygningskunst, København 2005, 196 S.

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E X K U R S : K Ü N S T L I C H E S L I C H T I N T H O R V A L D S E N S M U S E U M

Thorvaldsens Museum war ursprünglichausschließlich als Tageslichtmuseum konzi-piert. Dies ist unter anderem darauf zu-rückzuführen, dass das Museum vor Einfüh-rung der Elektrizität gebaut wurde. Es teilt also das Schicksal anderer älterer Samm-lungen, beispielsweise Schloss Rosenborgin Kopenhagen mit den Sammlungen desdänischen Königshauses.1 Heute verlangt das Publikum lange Öffnungszeiten und wechselnde Ausstellungen - ein Problem,wenn kein Kunstlicht zur Verfügung steht.Nicht so sehr in den hellen Sommermona-ten, dafür umso markanter im Winterhalb-jahr, wenn es in Dänemark bereits gegen15 Uhr dunkel wird. Besonders betroffensind Gemälde und Kunstgegenstände, dienoch weniger als Skulpturen in der Däm-merung zu ihrem Recht kommen. Es gibt keine Vitrinenbeleuchtung, noch lassenSpots die Bilder hervortreten. Im Thor-valdsens Museum versucht man seit eini-gen Jahren, diese Probleme durch eine er-gänzende Kunstlichtbeleuchtung zu lösen,jedoch, so Kurator William Gelius, bisher ohne das optimale künstliche Licht gefun-den zu haben. Im Zuge einer Renovierungin den 70er Jahren entwarf Architekt JørgenBo, der unter anderem im Louisiana Muse-um in Nordseeland Erfahrungen sammeln

konnte, eine Reihe von Uplights für Aus-stellungsnischen und andere Zwecke. Die Uplights wurden in jeder Nische im Erdge-schoss an der Wand unterhalb des Fensters montiert. Sie passen sich durch ihre Halb-kugelform, die an die großen Öllampen der Antike erinnern, eigentlich sehr gut dem klassizistischen Stil des Museums an. Leider beleuchten sie vor allem die Decken, die bei Tageslicht überwiegend refl ektierendes Licht von den Böden erhalten und ursprüng-lich nicht im Hinblick auf eine Ausleuchtung dekoriert wurden. Damit verlagert sich der Schwerpunkt von den Skulpturen, die sonst gerade bei Tageslicht die Hauptrolle spie-len dürfen. Durch die Uplights richtet sich die Aufmerksamkeit von den Skulpturen hin zur Decke, was in krassem Gegensatz zu den ursprünglichen Intentionen des Ar-chitekten des Museums, Gottlieb Bindes-bøll, steht. Spots wären idealer. Diesekönnen jedoch aufgrund der Deckendeko-rationen nicht in den Wölbungen montiert werden. Eine niedrigere Platzierung an den Wänden würde die Besucher leicht blen-den. Ein Ersatz für die Uplights von Jørgen Bo lässt sich also nicht im Handumdrehen fi nden. Man plant zurzeit, die Beleuchtung abzuschwächen und eventuell durch eine direkte Beleuchtung von Reliefs und Skulp-

turen zu ergänzen. In einem Versuch, die erwähnten Probleme zu lösen, alliierte sich das Museum mit dem dänischen Lichtdesi-gner Vagn Dyring, der maßgeblich an der Einführung von Kunstlicht in Schloss Rosen-borg beteiligt war. Als mögliche Lösung wird in der Vorhalle, zwischen den fünf Por-talöffnungen, unmittelbar unter dem Ton-nengewölbe, eine stromführende Schiene angebracht. Deren Spots beleuchten die Skulpturen an der gegenüberliegenden Rückwand aus einer Position, die den Mu-seumsgast nicht blendet. Zweifelhaft bleibt jedoch, ob künstliches Licht den Skulpturen eine Aura der Veränderlichkeit und eine Di-mension der Ewigkeit zuführen kann, so wie es das Tageslicht vermag. Bestenfalls sollte Kunstlicht als Ergänzung vorgesehen werden, das vorhandene Intentionen und Bestrebungen der ursprünglichen Tages-lichtbeleuchtung unter stützt. Das würde beispielsweise bedeuten, dass künstliches Licht erst eingeschaltet wird, wenn das Ta-geslicht nicht länger ausreicht, und dass sich die ungeteilte Aufmerksamkeit weiter-hin auf das Wesentliche konzentriert – die Skulpturen Thorvaldsens.

1 Siehe Ida Præstegaards Artikel” Licht auf Schloss Rosenborg”, NYT 572/2202, S. 12 - 17

Wie aus dem linken Bild hervorgeht, sind die Skulpturen nur bei Tageslicht ideal beleuchtet. Leider teilt das künstliche Licht von Uplights in denKojen (Bild rechts) den Raum und lenkt die Aufmerksamkeit von den Skulpturen hin zur Decke.

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Die Marktstrategie von Louis Poulsen Lighting prioritiert unter anderem Süd-ostasien als zukünftigen Wachstumsbe-reich. Zu den Schwerpunktbereichen ge-hören das Vertragsgeschäft und neu eröffnete Einzelhandelgeschäfte. Louis Poulsen Lighting Asia Pacifi c Ltd. – so der Name des Unternehmens in diesem Teil

der Welt – arbeitet nicht allein, sondern mit sorgfältig ausgewählten strategi-schen Partnern, die ebenfalls eine profes-sionelle und innovative Geschäftsstrate-gie verfolgen.

Durch Zusammenarbeit mit Einzelhan-delsunternehmen in Südostasien – unter

anderem Space in Singapur – will Louis Poulsen Lighting sein Branding vertiefen und sich als vorgezogener Lieferant für Professionelle wie auch für private Kon-sumenten positionieren.

Am 18. Januar hat Space seinen 2000 m2 großen Flagship-Store in Singapur um ei-

Thema in Schwarz-Weiß

Das exklusive Einzelhandelsgeschäft Space hat in Singapur einen neuen Show room eröffnet. Louis Poulsen Lighting und Poliform prägen die Einrichtung.

VON SUNE KRISTENSEN

& OLE W. RAUBERG

S p a c e i n S i n g a p u r

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nen neu eingerichteten Showroom von 600 m² erweitert. Ein Empfang mit über 350 nationalen und internationalen Ko-operationspartnern markierte die Eröff-nung. Die Einrichtung des neuen Show-rooms stammt überwiegend vom italienischen Möbelhersteller Poliform, die Leuchten sind von Louis Poulsen Ligh-ting.

Space ist ein überaus professionelles Einzelhandelsunternehmen. Das Ge-schäft in Singapur gilt als Mekka für Desi-

gnenthusiasten. Space hat ohne Zweifel wesentlich dazu beigetragen, dass die Ein-wohner Singapurs allgemein Qualitäts-bewusstsein zeigen. Internationale, ex-klusive Produkte erfreuen sich eines hohen Bekanntheitsgrads in Singapur.

Im nördlichen Teil Asiens arbeitet Louis Poulsen Lighting seit kurzem mit A-Hus in Südkorea und Design Republic in Schang-hai zusammen – beides Einzelhandelsge-schäfte für Design- und Lifestyleprodukte im gehobenen Qualitätssegment. Das

Vertriebs- und Supportnetz von Louis Poulsen Lighting wird Mitte 2007 um wei-tere Einzelhandelsgeschäfte und Ver-triebspartner erweitert.

Sune Kristensen, International Business Development Manager, Louis Poulsen Lighting; Ole W. Rauberg, Business Deve-lopment Manager, Louis Poulsen Lighting Asia Pacifi c.

PH 5 wurde erstmals 1958 in NYT vorgestellt. Poul Henningsen bezeichnete die Leuchte als ”eine klassische Neuheit”. Damals konnte nie-mand voraussehen, dass diese Leuchte von den PH-Leuchten als der Klassiker schlechthin in die Geschichte eingehen würde.

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Wie schon der Name sagt, sind die Schirme der Leuchte Kugel Lamell gekrümmt – wie die Lamellen eines Kugel-schirms. Die Leuchte wurde 1958 vorgestellt, erlangte jedoch nie Produktionsreife, wahrscheinlich weil Louis Poulsen damals zahlreiche andere Konstruktionen von Poul Henningsen entwickelte. Erst 1983 begann die Produktion von PH Kugel Lamell auf der Grundlage der alten Zeichnungen.

Die Satellit Pendelleuchte wird seit 1958 hergestellt. Dieser einfache Entwurf des Architekten Vilhelm Wohlert ist aus mundgeblasenem, weißem Opalglas gefertigt.

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Das exklusive Einzelhandelsgeschäft Space hat seinen neuen Showroom in Singapur unter an-derem mit Möbeln von Poliform und Leuchten von Louis Poulsen Lighting eingerichtet.

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Ein umfassender Modernisierungs- und Veränderungsprozess führte im Jahre 2005 zum Umzug in eine neue Fabrik in Vejen. Ein Jahr später waren Verkauf, Mar-keting und Produktentwicklung an der Reihe. Der Umzug bedeutete teils einen Abschied von der Firmenadresse seit 1908, Nyhavn 11, teils die Schließung von Sluseholmen, wo seit den 50er Jahren Leuchten hergestellt wurden. Das Haus am Gammel Strand wurde von Grund auf renoviert. Es entstand ein heller, freundli-cher Arbeitsplatz und gleichzeitig ein rie-siger Showroom für die Leuchten von Louis Poulsen Lighting.Ursprünglich bestand der Komplex aus vier kleineren Stadthäusern, die im Laufe der Zeit zu einem Haus verbunden wor-den waren. Anfangs befanden sich hier eine kleine Fabrik und ein Teppichlager. Dann übernahmen eine Versicherungsge-sellschaft und eine Bank die exklusive Adresse direkt am Kanal, gegenüber dem Schloss Christiansborg und dem Thor-valdsen Museum. Der Zahn der Zeit nagte jedoch heftig an dem Gebäude aus den 30er Jahren. Die gut 3000 m2 verteilten

sich auf zahlreiche Räume, und es fehlte in den relativ niedrigen Geschossen an Tageslicht. Das Haus hatte eine Zeit lang leer gestan-den, weil sich der Eigentümer, die Pensi-onsgesellschaft ATP, nach Mietern umsah. Sämtliche Trennwände waren herausge-rissen worden, zurück stand nur noch eine leere Hülle. Anfang 2006 sah sich der Vorstand von Louis Poulsen erstmals das Haus an, begleitet von Jørgen Nyboe, Partner im Architektenbüro PLH-arkitek-ter. Die Möglichkeiten der Immobilie la-gen auf der Hand; jedoch würden umfas-sende Renovierungsarbeiten erforderlich sein, und der Termin des Auszuges aus den traditionsreichen Gebäuden am Ny-havn näherte sich zusehends. Dank schneller Entscheidungen sowie eines engagierten Einsatzes der Architekten und der Hoch- und Tiefbaugesellschaft Ja-kon gelang es, den Umbau in nur neun Monaten fertig zu stellen.

UmbauEs erwies sich als Vorteil, dass das ur-sprüngliche Gebäude erst vor 70 Jahren

gebaut worden war und nicht unter Denk-malschutz stand, wie die meisten ande-ren in dem historischen Stadtteil. Somit musste man sich nur an die allgemeinen kommunalen Fassadenvorschriften hal-ten und PLH-arkitekter hatte großen Spiel-raum für weit reichende Änderungen. Insbesondere die Einrichtung einer Art Atrium, das sich durch alle fünf Geschosse des Hauses zieht, sichert den etwa 80 Mitarbeitern und Besuchern einen Über-blick und ein hochkarätiges visuelles Er-lebnis. Neue, große Spaltfenster hoch oben an der einen seitlichen Fassade las-sen Tageslicht herein.Der Kern des Gebäudes besteht aus einer Betonkonstruktion, die vor Ort gegossen wurde. Dadurch ergaben sich einige Her-ausforderungen statischer Art. Verstär-kende Stahlbalken erwiesen sich in den meisten Fällen als ausreichende Lösung.

Neues Kopenhagener Domizil für Louis Poulsen Lighting

Ein Showroom voller Dynamik

VON THOMAS DICKSON

Louis Poulsen Lighting hat alle Aktivitäten des Unternehmens un-ter einem Dach vereint. Nach einem umfassenden Umbau präsen-tiert sich das neue Domizil am Gammel Strand als eine dynami-sche, offene Bürolandschaft mit Showroom.

Das neue Domizil von Louis Poulsen Lighting – am Kanal, direkt gegenüber der Kirche von Schloss Christiansborg.

Das neue Haus präsentiert sich als riesige Visitenkarte des Unterneh-mens – mitten in der Altstadt Kopen-hagens.

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Wie schon der Name sagt, sind die Schirme der Leuchte Kugel Lamell gekrümmt – wie die Lamellen eines Kugel-schirms. Die Leuchte wurde 1958 vorgestellt, erlangte jedoch nie Produktionsreife, wahrscheinlich weil Louis Poulsen damals zahlreiche andere Konstruktionen von Poul Henningsen entwickelte. Erst 1983 begann die Produktion von PH Kugel Lamell auf der Grundlage der alten Zeichnungen.

Die Satellit Pendelleuchte wird seit 1958 hergestellt. Dieser einfache Entwurf des Architekten Vilhelm Wohlert ist aus mundgeblasenem, weißem Opalglas gefertigt.

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