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Nummer 77 Froitzheim gibt kulturpolitischen Anstoßnicht nur in Böb lingen. Info Am Sonntag,...

Date post: 27-Apr-2020
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Samstag, 31. März 2012 Kultur Froitzheim gibt kulturpolitischen Anstoß Mit der neuen Ausstellung in der Böblinger Galerie will die Leiterin das Thema „Künstlernachlässe“ in den Fokus rücken – Morgen Eröffnung Immer wird Dr. Eva-Marina Froitzheim mit Anfragen konfrontiert, ob die Städtische Galerie nicht Künstlernachlässe aufnehmen könnte. Das hat die Galerieleiterin dazu veranlasst, dieses kulturpolitische Thema einmal unter die Lupe zu nehmen. Mit der neuen Ausstellung will Froitzheim die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren. Von Robert Krülle BÖBLINGEN. Für die ganz großen und be- kannten Künstlerinnen und Künstler finden sich natürlich immer Lösungen. Aber was ist mit denen aus der zweiten, dritten oder vier- ten Reihe? Die zwar qualitativ hochwertig sein können und in gewissen Bereichen ihre Bedeutung haben, aber letztlich doch dro- hen, hinten runterzufallen. „Wir bekommen häufig Anfragen, ob wir Nachlässe aufneh- men können“, betont Froitzheim, „das be- trifft Nachlässe verstorbener Künstler ge- nauso wie zukünftige Vermächtnisse noch lebender Künstler.“ Die Böblinger Galerie (und da steht sie nicht allein) kann das nicht weder die räumliche noch personelle Kapazität ist vorhanden. „Einige wenige Werke gehen“, so Froitzheim, „aber kein umfangreicher Nachlass.“ Ausnahmen bestätigen die Regel, vor allem wenn ein besonderer Bezug vorliegt – im Böblinger Fall gilt das für Fritz Steisslin- ger. Die Schwiegertochter des Böblinger Malers, Frederice Steisslinger, verwaltet den Nachlass in seiner Villa auf dem Tannen- berg, wird dabei vom Böblinger Galeriever- ein und der Städtischen Galerie unterstützt. Letztere kann das Werk auch immer wieder im Museum präsentieren – insgesamt eine fruchtbare Zusammenarbeit. Doch letztlich ist in unzähligen Fällen völlig unklar, was mit dem Werk vieler Künstlerinnen und Künstler passie- ren wird. „Ich werde mit diesem Thema je- denfalls häufig kon- frontiert“, erzählt Froitzheim, „und ir- gendwann hat mich einfach die Neugier gepackt, wie es da- mit eigentlich in ei- nem größeren Rahmen steht.“ Das Ergebnis war eher ernüchternd: Die Böblinger Gale- rieleiterin fand den 2003 gegründeten Verein „Forum für Künstlernachlässe Hamburg“ als eine der ganz wenigen Initiativen in Deutschland, die Künstlernachlässe be- wahrt, bearbeitet und publiziert. Das Forum hat inzwischen 18 Nachlässe aufgenommen. Und auch in Nordrhein-Westfalen gibt es eine vergleichbare Institution. Aber in Baden-Württemberg? Fehlanzei- ge. „Die Südwestdeutsche Kunststiftung in Singen plant die Aufnahme von Künstler- nachlässen“, hat sich Froitzheim informiert, „und die Stiftung Künstlernachlässe Mann- heim ist ausschließlich auf Mannheimer Künstlerinnen und Künstler spezialisiert.“ Schnell war klar: Dieses wichtige Thema ist also ein ziemlich weißer Fleck auf der kulturpolitischen Landkarte. „Insofern ver- steht sich die neue Ausstellung als Vorstoß, sich auch hierzulande stärker damit ausein- anderzusetzen“, sagt die Galerieleiterin. „Forum für Künstlernachlässe Hamburg“ relativ einzigartig Froitzheim nahm Kontakt mit dem „Fo- rum für Künstlernachlässe Hamburg“ auf, rannte offene Türen ein und suchte Werke von sechs Künstlerinnen und Künstler für die Ausstellung in Böblingen aus. Vier von ihnen – Friedrich Ahlers-Hestermann, Alex- andra Povorina, Hannes Schultze-Froitz- heim und Ingeborg Sello – sind um die Jahr- hundertwende geboren, zwei weitere – Ga- briele Quasebarth und Karl-Heinz Westphal – nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler-Auswahl Froitzheims liegen vielfältige Parallelen oder Bezüge zu Grun- de. Zum Beispiel gehörten Ahlers-Hester- mann und seine Frau Alexandra Povorina zu den Begründern der Hamburger Sezession 1919, kurz bevor die Sezessionsbewegung in Stuttgart ankam. Ingeborg Sello war eine wichtige Fotografin, die zahlreiche Aufnah- men auch von hiesigen Künstlern wie zum Beispiel Willi Baumeister oder HAP Gries- haber gemacht hat. Der Hamburger Hannes Schultze-Froitz- heim wiederum gehört zu jener verlorenen Künstlergeneration, die zwischen den Welt- kriegen studiert hat und sich nach 1945 nicht so recht durchsetzen konnte. Von seinesgleichen aus dem Stuttgarter Raum sind auch etliche in der Böblinger Galerie vertreten. „Ich bin übrigens nicht verwandt und nicht verschwägert“, betont Eva-Ma- rina Froitzheim lachend. Dass die Galerieleiterin damit ein Thema anpackt, dass in der Szene durchaus auf Interesse stößt, zeigt auch dies: Für das ge- plante Symposium zum Thema „Pro und Contra Künstlernachlässe“ am 23. Juni kam schon eine Anmeldung aus Frankfurt. „Eine Kunsthistorikerin, die dieses Thema für die Stadt Frankfurt beackern soll, ist überaus interessiert“, erzählt Froitzheim. Die er- wähnten Nachlass-Anfragen gibt es eben nicht nur in Böblingen. Info Am Sonntag, 1. April, wird um 11 Uhr die neue Sonderausstellung „Entdeckt“ in der Städtischen Galerie Böblingen im Museum Zehntscheuer eröffnet. Die Eröffnung er- folgt durch Böblingens Oberbürgermeister Wolfgang Lützner und Dr. Gora Jain, der Vor- sitzenden des Forums für Künstlernachlässe Hamburg. Der Eintritt ist frei. Die Ausstel- lung läuft bis 8. Juli, es ist eine Begleit- broschüre mit 20 Seiten erschienen. Grup- penführungen können unter Telefon (0 70 31) 669-17 05 gebucht werden. Eva-Marina Froitzheim Werke von sechs verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern sind ausgestellt, hier Arbeiten von Gabriele Quasebarth KRZ-Foto: Annette Wandel
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Zum Proben eine Woche in die FerienwohnungNeben den Schlagzeugern schaffen nur zwei weitere Talente aus dem Kreis Böblingen den Sprung zum „Jugend musiziert“-Bundesentscheid

Von Robert Krülle

KREIS BÖBLINGEN. Die Schlagzeuger ausRenningen und Herrenberg haben vor knappvier Wochen beim vorgezogenen „Jugendmusiziert“-Landeswettbewerb ihrer Sparteaufgetrumpft: Drei Ensembles qualifiziertensich mit Bravour für den Bundeswettbe-werb, der Ende Mai in Stuttgart stattfindet(die KRZ berichtete).

Der Entscheid der anderen in diesem Jahranstehenden Sparten fand am vergangenenWochenende in Schwäbisch Gmünd statt.Hier zeigten die Talente aus dem Kreis Böb-lingen zwar gute Leistungen, zum Bundes-wettbewerb schafften es allerdings nur sehrwenige: Zum einen brillierte Lukas Hankeaus Sindelfingen mit seinem Quintett in derSparte „Besondere Ensembles“, zum ande-ren zeigte der junge Trompeter ChristopherLangner aus Schönaich ein famoses Vorspielund qualifizierte sich für Stuttgart.

So hoch man jeweils die einzelnen Lei-stungen aller Nachwuchstalente einschätzensollte, ist diese Quote in der Gesamtsicht fürden Kreis Böblingen doch etwas dürftig.Immerhin waren sämtliche Blasinstrumentegefragt, zudem die Zupfinstrumente undOrgel. „Die Bewertung war zum Teil rechtstreng“, weiß Siegfried H. Pöllmann, der„Jugend musiziert“-Organisationsleiter für

den Kreis Böblingen, „außerdem gab eseinige sehr gute Leistungen von Jüngeren,die für die kommenden Jahre hoffen lassen.“In der Tat gewannen einige der Jüngstennoch den einen oder anderen Ersten Preis,allerdings wird erst aber der AltersgruppeIII zum Bundesentscheid weitergeleitet.

Christopher Langner und LukasHanke halten die Kreisfahne hochSchon im Vorfeld wurden dem Quintett

von Lukas Hanke gute Chancen eingeräumt,denn der Sindelfinger Bratschist hatte miteinigen Kollegen aus dem Landesjugend-orchester ein „besonderes Ensemble“ ge-gründet und das Klarinettenquintett vonJohannes Brahms aufgeführt. „Das war inder Vorbereitung logistisch gar nicht so ein-fach“, erzählt der 17-Jährige, „unser Cellistzum Beispiel kommt aus Baden-Baden.“Doch die Motivation war hoch, also wurdezum Beispiel für eine Woche eine Ferien-wohnung gemietet, um intensiv proben zukönnen. Die Premiere beim Regionalwettbe-werb glückte. Allerdings, so erzählt LukasHanke, waren die Bedingungen beim Lan-deswettbewerb deutlich schwieriger.

„Erst einmal war in der Woche davor dasschriftliche Abitur – was wiederum unserenCellisten traf“, erzählt der Sindelfinger,

„dann mussten wir ziemlich früh vor Ortsein, wir durften für eine Anspielprobe nichtin den Wettbewerbssaal und wir musstenunser Programm zeitlich beschränken.“Doch letztlich ließ sich das junge Quintettnicht beirren: „Sie haben ihren Brahmswirklich ergreifend gut gespielt“, berichtetLukas’ Vater Matthias Hanke, SindelfingerBezirkskantor und Kopf einer Musikfamilie.Auch die jüngeren Söhne Fabian und Jona-than waren beim Landeswettbewerb amStart und erspielten sich einen Dritten Preis.

„Und dann haben wir da noch einen hoff-nungsvollen jungen Trompeter aus Schön-aich“, freute sich Pöllmann über das Ab-schneiden von Christopher Langner. DerSchönaicher (Jahrgang 1998) hatte schon vordrei Jahren erste Erfahrungen bei „Jugendmusiziert“ gesammelt, diesmal trumpfte erauf. „Er hat sich wirklich sehr gut vorberei-tet“, berichtete seine Mutter Heike Langner,„und beim Wettbewerb dann hervorragendgespielt.“ Der Lohn: die Weiterleitung zumBundesentscheid Ende Mai.

Ergebnisse Landeswettbewerb „Jugend musiziert“,Erste Preise mit Weiterleitung: Langner, Christopher(Trompete, Schönaich): 23 Punkte; Lukas Hanke(Viola, Sindelfingen) und andere: 25 Punkte; Niko-laus Aicher, Patrick Helm, David Kegreiß und TimKocholl (Schlagzeug, Herrenberg): 25 Punkte; Na-thalie Kottucz und Benjamin Volz (Schlagzeug, Ren-ningen): 24 Punkte; Sebastian Daszko, Simon Merk,

Bennet Schmidt, Jonathan Daszko und Florian Kram-mer (Schlagzeug, Herrenberg, 24 Punkte).

Weitere Teilnehmer (23-25 Punkte: Erster Preis;20-22 Punkte: Zweiter Preis; 17-19 Punkte: DritterPreis): Boenke, Roswitha Helena (Blockflöte, Herren-berg, 17 Punkte), Gelver, Katharina (Blockflöte, Weilder Stadt, 19), Röttenbacher, Cleo (Querflöte, Leon-berg, 22), Davia, Jasmin Jacqueline (Querflöte, Ren-ningen, 20), Schmid, Rosalie (Querflöte, Gärtringen,22), Baars, Anne Christine (Oboe, Leonberg, 22),Wendel, Jonathan (Klarinette, Herrenberg, 22),Dold, Juliane (Saxophon, Böblingen, 20), Martin,Cornelius (Fagott, Weil der Stadt, 20), Schwung,Benita (Horn, Waldenbuch, 18), Lauterbach, Philipp(Posaune, Leonberg, 24) Stärk, Philipp (Posaune,Böblingen, 21), Maier, Henri (Tenorhorn) mit Maier,Linus (Klavier-Begleitung, beide Weil der Stadt, 24),Wernado, Tobias (Gitarre, Weil im Schönbuch, 22),Hoffmann, Naila (Gitarre, Böblingen, 22), Zimmer,Frank (Gitarre, Renningen, 21), Clarius, Florian(Gitarre, Gäufelden, 18), Menczel, Robert (Gitarre,Böblingen, 21), Waldenmaier, Ella (Mandoline, Her-renberg, 21), Garbe, Eileen (Musical-Gesang, Herren-berg, 16), Jung, Nathalie und Kohler, Stefanie (beideKlavier, Herrenberg, 21) Nguyen, Theo (Holzger-lingen) und Ribeiro Ahrens, Laura (Altdorf, beideKlavier, 22), Hanke, Fabian (Violine) und Hanke,Jonathan (Klavier, beide Sindelfingen, 19), Vonbank,Melinda Dorothea (Violine, Böblingen) und Hart-mann, Theresa (Klavier, Ehningen, beide 19), Gott-wald, Laura (Violine, Ehningen) und Hoffmann, Tha-mar (Klavier, Schönaich, beide 20), Hering, Maike(Violoncello, Winterbach) und Slavinskaya, Yulia(Klavier, Böblingen, beide 20), Ellen Krauß, MichaEitel, Frank Holzmueller, Henrik Herrmann und Mar-kus Peter Rainer Queitsch (alle Schlagzeug, Rennin-gen, 25), Christian Schmitt, Peter Roth, Robin Müller(alle Schönaich) und Elias Ehmann (Weil im Schön-buch, alle Schlagzeug, 20 Punkte).

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BÖBLINGEN (red). Die neuen Vorstandsmit-glieder beim Böblinger Galerieverein sindauch nach der Jahresmitgliederversammlungvor gut einer Woche die alten: Vorsitzendebleibt Ursula Kupke, unterstützt von ErnstKrohmer, Ursula Bäurle und Peter Schild(Schatzmeister). Auch die Mitglieder desKünstlerischen Beirats Traudel Heyder,Alexandra Krohmer, Hans Bäurle, MarkusBaumgart und Marko Schacher machen wei-ter mit, jetzt ergänzt durch Dr. Anke Kar-mann-Woessner und das Ehninger Kunst-kreis-Vorstandsmitglied Daniela Mall.

„Der Verein kämpft, – wie eigentlich dieVereine allgemein – gegen den Mitglieder-

Kupke. Wie man Jüngere als Förderer, ins-besondere auch als Galeriebesucher gewin-nen könne, bleibe ein Dauerthema. „Bemer-kenswert“ findet Kupke, „dass die Lobby-Arbeit zu fast 50 Prozent von Nicht-Böblin-gern getragen wird.“

Auch beim Programmangebot des Gale-rievereins sei ein Wandel deutlich: „Warenfrüher eher Fahrten zu auswärtigen Ausstel-lungshäusern wesentlicher Teil eines Bil-dungsangebotes, werden die jetzt eher redu-ziert, weil Seniorengruppen und verstärktdie Volkshochschulen dieses Muster über-nommen haben.“

gen die Besucherzahlen der Galerie und derMuseen rückläufig. An der finanziellen lau-fenden Ausstattung könne das bisher nichtgelegen haben, denn diese Mittel seien min-destens bisher unverändert geblieben.

„Gegen diese Stagnationmüssen wir arbeiten“„Gegen diese Stagnation müssen wir

arbeiten“, appellierte Kupke an die Mitglie-der. Es gebe wichtige offene Fragen, dienicht weiter auf die lange Bank geschobenwerden könnten. „Was geschieht zur Verbes-

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Kirchengemeinde Deckenpfronn lädt ammorgigen Palmsonntag, 1. April um 18 Uhrzu einem Konzert des BlechbläserquintettsTinny Tunes in die Nikolauskirche ein.

Das Bläserquintett musiziert unter demDach der Musikschule Leinfelden-Echter-dingen, die Tuba spielt Wolf-Dieter Witten-zellner, der zugleich als Dirigent des De-ckenpfronner Posaunenchores fungiert.

Das vielfältige Konzertprogramm bein-haltet Bearbeitungen von verschiedenenklassischen Werken, aber auch Spirituals,Gospels und weitere Jazzstücke. Der Eintrittist frei.

Gospelmesseauf dem GoldbergTracey Campbell zu Gast

SINDELFINGEN (red). Am Palmsonntag,1. April, um 18 Uhr findet in der Versöh-nungskirche auf dem Goldberg ein Gos-pelkonzert mit der dunkelhäutigen Gos-pelsängerin Tracey Campbell statt. Indem Gospelkonzert wird die Leidens-geschichte Jesu bis hin zu seiner Auferste-hung in Wort und Bild durch Filmaus-schnitte und Lesungen ergreifend ver-anschaulicht.

Die in London lebende Sängerin gilt alseine der begabtesten schwarzen Gospel-sängerinnen Großbritanniens. Europaweitzieht sie ihre Zuhörer mit ihrer gewalti-gen Soulstimme in den Bann und arbeitetregelmäßig mit Musikgrößen wie Michael

Nummer 77 21

wort: 0.: 31.03.12 Ressort: k

ug: CyanMagentaYellowBlack Seite:.: Olga Krebs:

Samstag, 31. März 2012

heimsstellung in der Bö

arina Froitzheim mit, ob die Städtischenachlässe aufnehmen

Galerie nicht Künstler

könnte. Das hat die Galerieleiterin dazuveranlasst, dieses kulturpolitische Themaeinmal unter die Lupe zu nehmen. Mit derneuen Ausstellung will Froitzheim dieÖffentlichkeit dafür sensibilisieren.

Von Robert Krülle

gibt kulturpblinger Galerie will die Leiterin das

Kultur

olitischen AThema „Künstlernachlässe“ in den F

nstoß

okus rücken – Morgen Eröffnung

FroitzMit der neuen Au

Immer wird Dr. Eva-MAnfragen konfrontiert

Nachlass in seiner Villa auf dem Tannen-berg, wird dabei vom Böblinger Galeriever-ein und der Städtischen Galerie unterstützt.Letztere kann das Werk auch immer wiederim Museum präsentieren – insgesamt einefruchtbare Zusammenarbeit. Doch letztlich

ist in unzähligenFällen völlig unklar,was mit dem Werk

Aber in Baden-Württemberg? Fehlanzei-ge. „Die Südwestdeutsche Kunststiftung inSingen plant die Aufnahme von Künstler-nachlässen“, hat sich Froitzheim informiert,

briele Quasebarth und Karl-Heinz Westphal– nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Künstler-Auswahl Froitzheims liegenvielfältige Parallelen oder Bezüge zu Grun-

plante Symposium zum Thema „Pro undContra Künstlernachlässe“ am 23. Juni kamschon eine Anmeldung aus Frankfurt. „EineKunsthistorikerin, die dieses Thema für die

Werke von sechs verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern sind ausgestellt, hier Arbeiten von Gabriele Quasebarth KRZ-Foto: Annette Wandel

vieler Künstlerinnenund Künstler passie-ren wird.

„Ich werde mitdiesem Thema je-denfalls häufig kon-frontiert“, erzähltFroitzheim, „und ir-gendwann hat micheinfach die Neugiergepackt, wie es da-mit eigentlich in ei-

nem größeren Rahmen steht.“ Das Ergebniswar eher ernüchternd: Die Böblinger Gale-rieleiterin fand den 2003 gegründeten Verein„Forum für Künstlernachlässe Hamburg“als eine der ganz wenigen Initiativen inDeutschland, die Künstlernachlässe be-wahrt, bearbeitet und publiziert. Das Forumhat inzwischen 18 Nachlässe aufgenommen.Und auch in Nordrhein-Westfalen gibt eseine vergleichbare Institution.

Eva-Marina Froitzheim

Tinny Tunes inder NikolauskircheDECKENPFRONN (red). Die Evangelische

„und die Stiftung Künstlernachlässe Mann-heim ist ausschließlich auf MannheimerKünstlerinnen und Künstler spezialisiert.“Schnell war klar: Dieses wichtige Thema istalso ein ziemlich weißer Fleck auf derkulturpolitischen Landkarte. „Insofern ver-steht sich die neue Ausstellung als Vorstoß,sich auch hierzulande stärker damit ausein-anderzusetzen“, sagt die Galerieleiterin.

„Forum für KünstlernachlässeHamburg“ relativ einzigartigFroitzheim nahm Kontakt mit dem „Fo-

rum für Künstlernachlässe Hamburg“ auf,rannte offene Türen ein und suchte Werkevon sechs Künstlerinnen und Künstler fürdie Ausstellung in Böblingen aus. Vier vonihnen – Friedrich Ahlers-Hestermann, Alex-andra Povorina, Hannes Schultze-Froitz-heim und Ingeborg Sello – sind um die Jahr-hundertwende geboren, zwei weitere – Ga-

Kupke sieht weitVorstand des Böblinger Galerievere

de. Zum Beispiel gehörten Ahlers-Hester-mann und seine Frau Alexandra Povorina zuden Begründern der Hamburger Sezession1919, kurz bevor die Sezessionsbewegung inStuttgart ankam. Ingeborg Sello war einewichtige Fotografin, die zahlreiche Aufnah-men auch von hiesigen Künstlern wie zumBeispiel Willi Baumeister oder HAP Gries-haber gemacht hat.

Der Hamburger Hannes Schultze-Froitz-heim wiederum gehört zu jener verlorenenKünstlergeneration, die zwischen den Welt-kriegen studiert hat und sich nach 1945nicht so recht durchsetzen konnte. Vonseinesgleichen aus dem Stuttgarter Raumsind auch etliche in der Böblinger Galerievertreten. „Ich bin übrigens nicht verwandtund nicht verschwägert“, betont Eva-Ma-rina Froitzheim lachend.

Dass die Galerieleiterin damit ein Themaanpackt, dass in der Szene durchaus aufInteresse stößt, zeigt auch dies: Für das ge-

erhin viele Kultuins wiedergewählt – Rückläufige Berückgang aus Altersgründen“, so Ursula

Stadt Frankfurt beackern soll, ist überausinteressiert“, erzählt Froitzheim. Die er-wähnten Nachlass-Anfragen gibt es ebennicht nur in Böblingen.

InfoAm Sonntag, 1. April, wird um 11 Uhr dieneue Sonderausstellung „Entdeckt“ in derStädtischen Galerie Böblingen im MuseumZehntscheuer eröffnet. Die Eröffnung er-folgt durch Böblingens OberbürgermeisterWolfgang Lützner und Dr. Gora Jain, der Vor-sitzenden des Forums für KünstlernachlässeHamburg. Der Eintritt ist frei. Die Ausstel-lung läuft bis 8. Juli, es ist eine Begleit-broschüre mit 20 Seiten erschienen. Grup-penführungen können unter Telefon(0 70 31) 669-17 05 gebucht werden.

r-Baustellen in Bsucherzahlen der Museen bereiten

Wie fast allgemein seien auch in Böblin-

(Schönaich), Norbert Jorias (Böblingen)sowie Thomas Bröll (Gärtringen) undwurden alle per Mail benachrichtigt.

„Schöpfung und Erlösung“HERRENBERG. Die Ausstellung „Schöp-fung und Erlösung“ von Barbara Steeg-müller / Theodor in der HerrenbergerStiftskirche wird am morgigen Sonntag, 1.April, um 11.15 Uhr eröffnet. Bis 27. Aprilist die Schau zu sehen und zwar zu folgen-den Zeiten: mittwochs und samstags von13 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertagsvon 11 bis 17 Uhr.

Aquarelle in der MartinskircheGRAFENAU. In der evangelischen Martins-kirche in Döffingen stellt während derKar- und Osterwoche – vom 1. bis 9. April– Gerhard Stephan unter dem Titel „VomKreuz zur Auferstehung“ Aquarelle aus.Stephan, Jahrgang 1934, war Gemeinde-pfarrer in Döffingen und Professor fürReligionspädagogik an der PH Ludwigs-burg und hat sich in den letzten zehn Jah-ren der Malerei zugewandt. Die Bilderkönnen vor und nach den Gottesdienstenund Andachten der Kar- und Osterwochebetrachtet werden.

öblingenSorgen

serung des Depots für die musealen Kunst-

Bolton, Mariah Carey, Westlife und SecretGarden zusammen. Die Gospelcompanymit Tracey Campbell, Evie Sturm (Ge-sang) und Andy Doncic (Piano/Saxophon)garantiert begeisternd und authentischeinen außergewöhnlichen Gospelabend.

Der Eintritt kostet an der Abendkassezwölf, ermäßigt sechs Euro.

Kultur in Kürze

Gewinner der Gilman-VerlosungSINDELFINGEN. Das Violintalent Alexan-der Gilman und die Mannheimer Philhar-moniker treten am kommenden Montag, 2.April, um 20 Uhr in der Stadthalle Sindel-fingen auf. Wir haben 5 x 2 Tickets ver-lost. Die Gewinner sind Ilsedore Saegner(Aidlingen-Deufringen), Karin Pröschild(Böblingen), Hildegard Meier-Kauffmann

BÖBLINGEN. Für die ganz großen und be-kannten Künstlerinnen und Künstler findensich natürlich immer Lösungen. Aber was istmit denen aus der zweiten, dritten oder vier-ten Reihe? Die zwar qualitativ hochwertigsein können und in gewissen Bereichen ihreBedeutung haben, aber letztlich doch dro-hen, hinten runterzufallen. „Wir bekommenhäufig Anfragen, ob wir Nachlässe aufneh-men können“, betont Froitzheim, „das be-trifft Nachlässe verstorbener Künstler ge-nauso wie zukünftige Vermächtnisse nochlebender Künstler.“ Die Böblinger Galerie(und da steht sie nicht allein) kann das nicht– weder die räumliche noch personelleKapazität ist vorhanden. „Einige wenigeWerke gehen“, so Froitzheim, „aber keinumfangreicher Nachlass.“

Ausnahmen bestätigen die Regel, vorallem wenn ein besonderer Bezug vorliegt –im Böblinger Fall gilt das für Fritz Steisslin-ger. Die Schwiegertochter des BöblingerMalers, Frederice Steisslinger, verwaltet den

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ür den Bundesentscheid in Stuttgart Ende Maiualifiziert: Christopher Langner Foto: red

erke, die wesentliche Vermögenswerte dar-tellen und für die auch mittelfristig bishereine Gelder vorgesehen ist?“, fragt Kupke.Wann wird auch im jüngsten Stadtteil, demlugfeld, für die städtischen Kultureinrich-

ungen angemessen geworben? Kann abseh-ar mit einer dauerhaften Stelle eines Muse-mspädagogen beziehungsweise -Pädagoginerechnet werden, wie dies in anderen Städ-en selbstverständlich ist? Was geschieht miter vom Gemeinderat aufgestellten Priori-ätenliste zur Kulturentwicklung, die genauiese offenen Fragen angreifen wollte?“ Füren Galerieverein gibt es viele Baustellen.

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