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NRW.BANK Wirtschaftsregion Südwestfalen 2019...*.3 *'...

Date post: 11-Jul-2020
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Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik Inhalt Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2019 Ausgewählte Indikatoren Südwestfalen NRW.BANK.Research
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Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik

Inhalt

Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2019

Ausgewählte Indikatoren

Südwestfalen

NRW.BANK.Research

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NRW.BANK 2

Münsterland

Metropole Ruhr

Niederrhein Düsseldorf

Aachen

Köln/Bonn

Berg.Städtedreieck

Südwestfalen

Ostwestfalen-Lippe

Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die Regionalwirtschaftlichen Profile Nordrhein-Westfalen der

NRW.BANK geben einen Überblick über die sozio-ökonomischen

Strukturen und Trends für die neun Wirtschaftsregionen des

Landes.

• Sie verstehen sich als eine aktuelle Bestandsaufnahme, die als

Informationsbasis für die Ausrichtung und Weiterentwicklung der

Wirtschafts- und Strukturpolitik durch Entscheidungsträger in den

Regionen und der Landespolitik sowie die interessierte Öffentlich-

keit genutzt werden kann.

• Die Abgrenzung der Regionen erfolgte entlang gewachsener Hand-

lungsräume und enger wirtschaftlicher Verflechtungsbeziehungen.

Beispielsweise nutzen die regionalen Entwicklungs- und Marketing-

organisationen in NRW die räumliche Abgrenzung in ihrem strate-

gischen Zusammenschluss „regionen.NRW“.

• Soweit möglich wurde für die Grafiken der Wirtschaftsregionen

eine einheitliche Skalierung gewählt, um Vergleiche zwischen den

Regionen zu erleichtern. Darüber hinaus wurden die neun Einzel-

profile um eine Synthese ergänzt, die anhand von thematischen

Karten eine vergleichende Betrachtung der Wirtschaftsregionen

zusätzlich unterstützt.

• Unter www.nrwbank.de/regionale-wirtschaftsprofile stehen alle

Regionalwirtschaftlichen Profile für Nordrhein-Westfalen zum

Download zur Verfügung. Dort befindet sich auch ein umfang-

reiches Glossar, in dem die hier verwendeten Indikatoren aus-

führlich beschrieben werden.

Einführung

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NRW.BANK 3

Kreis Soest

Märkischer Kreis

Kreis Olpe

Hochsauerlandkreis

Kreis Siegen-Wittgenstein

Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die Wirtschaftsregion Südwestfalen umfasst die Kreise Olpe, Soest,

Siegen-Wittgenstein sowie den Hochsauerlandkreis und den

Märkischen Kreis. Sie ist flächenmäßig die zweitgrößte der neun

Wirtschaftsregionen. Aktuell leben in Südwestfalen 1,39 Mio.

Menschen. Ähnlich wie Ostwestfalen-Lippe ist sie in weiten Teilen

sehr ländlich geprägt und weist die geringste Bevölkerungsdichte

der neun Wirtschaftsregionen auf (224 Einwohner je qkm).

• Südwestfalen ist vor allem bekannt für die Herstellung von

Metallerzeugnissen. Weitere Schwerpunkte liegen in den Bereichen

Maschinenbau, Metall- und Kunststoffverarbeitung,

Gesundheitswirtschaft, Licht- und Elektrotechnik (Folie 3.3).

• Die regionale Wirtschaftsstruktur ist geprägt durch mittelständische,

meist familiengeführte Industrieunternehmen. Das erklärt den mit

46,0% sehr hohen Anteil der Bruttowertschöpfung im

Produzierenden Gewerbe, der deutlich höher liegt als im

Landesdurchschnitt (Folie 3.1).

Südwestfalen

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Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik

Inhalt

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NRW.BANK 5Wirtschaftsregion Südwestfalen

Regionale Altersstruktur im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Bevölkerung im Jahr 2018 nach Altersklassen (in %)

1.1 Bevölkerungsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

un

ter

1 Ja

hr3

Jah

re6

Jah

re9

Jah

re12

Jah

re15

Jah

re18

Jah

re21

Jah

re24

Jah

re27

Jah

re30

Jah

re33

Jah

re36

Jah

re39

Jah

re42

Jah

re45

Jah

re48

Jah

re51

Jah

re54

Jah

re57

Jah

re60

Jah

re63

Jah

re66

Jah

re69

Jah

re72

Jah

re75

Jah

re78

Jah

re81

Jah

re84

Jah

re87

Jah

re90

Jah

re u

nd

ält

erSüdwestfalen Nordrhein-Westfalen

Hinweis: Die Altersklasse der 90-Jährigen und Älteren wird von IT.NRW zusammengefasst.

Erläuterungen

• Das Alter der Bevölkerung in Südwestfalen liegt mit 44,6 Jahren

über dem Durchschnitt Nordrhein-Westfalens (44,0 Jahre). Dies gilt

für alle Teilregionen, mit Ausnahme des Kreises Olpe (43,9 Jahre).

• Mehrere Besonderheiten fallen bei der Altersstruktur der

Wirtschaftsregion ins Auge.

• Die Generation der Babyboomer, die Mitte der 50er bis Ende der

60er Jahre geboren wurde, nimmt einen sehr großen Anteil an der

Bevölkerung ein. Dieser sticht noch stärker als im Landesschnitt

hervor und trägt maßgeblich zum recht hohen Durchschnittsalter

der Wirtschaftsregion bei.

• Kinder und Jugendliche im Alter von etwa 10 bis 18 Jahren sind in

der Region ebenfalls überrepräsentiert. Dies ist vor dem

Hintergrund der zahlenmäßig großen Elterngeneration der

Babyboomer nicht verwunderlich.

• Jüngere Erwachsene im Alter von 20 bis 40 Jahren sind in

Südwestfalen hingegen verhältnismäßig selten anzutreffen.

Dementsprechend gibt es nur wenige Kleinkinder in der Region,

auch wenn die Geburten in den letzten Jahren leicht zunahmen

(vgl. 2.2).

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NRW.BANK 6Wirtschaftsregion Südwestfalen

Geschlechterverhältnis in der WirtschaftsregionAnteil der Bevölkerung im Jahr 2018 nach Geschlecht und Altersklassen (in %)

• Mit 50,4% ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich. Im

gesamten Bundesland sind sogar 50,9% der Einwohner Frauen.

• Der Geschlechteranteil unterscheidet sich stark nach Altersklassen.

Weltweit überwiegt bei der Geburt das männliche Geschlecht leicht.

Auch in Südwestfalen gibt es etwas mehr männliche als weibliche

Kinder.

• Je älter die Menschen sind desto stärker überwiegt das weibliche

Geschlecht, da die Lebenserwartung bei Frauen höher ist als bei

Männern.

• Zahlreiche (ländliche) Regionen in Deutschland weisen im Alter von

etwa 20-35 Jahren einen starken Männerüberschuss auf. Dies ist

auch in Südwestfalen der Fall.

• So kommen auf 100 Männer im Alter von 20 bis 24 Jahren lediglich

84,2 Frauen. Nur in der Region Aachen ist das Geschlechter-

verhältnis bei jungen Erwachsenen noch unausgeglichener.

1.2 Bevölkerungsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

49,6

20

30

40

50

60

70

80

un

ter 5

5 bis 9

10 bis 14

15 bis 19

20 bis 24

25 bis 29

30 bis 34

35 bis 39

40 bis 44

45 bis 49

50 bis 54

55 bis 59

60 bis 64

65 bis 69

70 bis 74

75 bis 79

80 bis 84

85 bis 89

90 und

älter

Insgesam

t

50,4

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

Anteil Männer nach Altersklassen Anteil Frauen nach Altersklassen

Erläuterungen

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NRW.BANK 7Wirtschaftsregion Südwestfalen

Regionale Staatsangehörigkeiten im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Bevölkerung im Jahr 2018 mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach Kontinenten (in %)

• Ausländische Staatsangehörige gibt es in Südwestfalen relativ

wenige. Der Anteil an der Bevölkerung liegt bei 11,5% und ist damit

weitaus niedriger als im Landesdurchschnitt (14,8%).

• Dabei sind ausländische Staatsbürger aller Kontinente

unterrepräsentiert.

• Türken zählen zu den europäischen Staatsangehörigen und bilden

die größte ausländische Bevölkerungsgruppe (27.800 Personen).

Polen stellen mit knapp 14.000 Personen die zweitgrößte Gruppe.

Deren Zahl hat sich seit der EU-Osterweiterung mit der

verbundenen Arbeitnehmerfreizügigkeit merklich erhöht.

• Darauf folgen knapp dahinter Italiener (13.800). Dies ist in Folge

der Anwerbeabkommen aus den 50er und 60er Jahren ein

bundesweit häufig vorkommendes Bild. Gleiches gilt für Griechen,

die mit 10.900 Personen ebenfalls häufig vertreten sind.

• Asiaten sind mit einem Anteil von 2,3% an der Bevölkerung im

Vergleich zum gesamten Bundesland unterrepräsentiert. In

Südwestfalen lebten zuletzt 12.800 Syrer sowie 3.500 Iraker.

1.3 Bevölkerungsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

88,5%8,5%

2,3%

0,5%

0,1%

0,1%

11,5%

Südwestfalen

Deutsche Staatsangehörigkeit Ausländische StaatsangehörigkeitEuropa AsiatenAfrika AmerikaSonstige

85,2%10,4%

3,2%

0,9%

0,2%

0,1%

14,8%

Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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NRW.BANK 8Wirtschaftsregion Südwestfalen

Regionale Berufsabschlüsse im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Bevölkerung ab 15 Jahren im Jahr 2018 nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss (in %)

• Beinahe die Hälfte der südwestfälischen Bevölkerung ab 15 Jahren

kann eine Lehre bzw. duale Berufsausbildung vorweisen. Mit 49,6%

ist der Anteil NRW-weit der höchste.

• Dies dürfte mit der Wirtschaftsstruktur zusammenhängen, die stark

vom Produzierenden Gewerbe geprägt ist (siehe Kapitel 3.2). In dem

Wirtschaftssektor werden vor allem beruflich Qualifizierte beschäf-

tigt. Hierzu gehören auch Personen mit Fachschulabschluss, wie

Meister und Techniker, die ebenfalls in der Region deutlich über-

repräsentiert sind.

• Akademiker sind in Südwestfalen hingegen relativ selten anzutref-

fen. Mit 12,0% der Bevölkerung ist die Akademikerquote die ge-

ringste aller neun Wirtschaftsregionen.

• Der hohe Anteil an Personen ohne beruflichen Abschluss kommt

dadurch zu Stande, dass die Bevölkerung ab 15 Jahren ausgewertet

wird. Insbesondere zwischen 15 und 25 Jahren sind viele Menschen

jedoch noch in Ausbildung.

1.4 Bevölkerungsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

49,6

8,5 12,0

30,0

46,1

7,0

16,4

30,3

0

10

20

30

40

50

60

Lehre /Berufsausbildung im

dualen System

Fachschulabschluss /-abschluss in der

ehem. DDR

Hochschulabschluss /Promotion

Ohne beruflichenBildungsabschluss

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

Hinweis: Die Summen können von 100% abweichen, da bei einem Teil der

Bevölkerung die Bildungsabschlüsse unbekannt sind.

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NRW.BANK 9Wirtschaftsregion Südwestfalen

Regionale Haushaltsgrößen im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Haushalte im Jahr 2018 nach Personenanzahl (in %)

• In Südwestfalen sind die Haushalte im Schnitt deutlich größer als in

Nordrhein-Westfalen insgesamt. Single-Haushalte machen lediglich

37,4% aller Haushalte aus. In urbaneren Wirtschaftsregionen wie

der Region Düsseldorf (46,4%) oder dem Bergischen Städtedreieck

(43,1%) sind es weit mehr.

• Gleichzeitig sind große Haushalte ab 4 Personen keine Ausnahme.

13,8% der Haushalte fallen in diese Kategorie. Nur im Münsterland

und in Ostwestfalen-Lippe gibt es anteilig mehr große Haushalte.

• Im Gegensatz zu den anderen Wirtschaftsregionen sind kaum Unter-

schiede zwischen den Teilregionen auszumachen. Die Ursache liegt

in der geringen Urbanität Südwestfalens. So besteht die Region

ausschließlich aus Land-(Kreisen), kreisfreie Städte sind nicht

Bestandteil Südwestfalens.

1.5 Bevölkerungsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

37,435,9

13,0 13,8

40,6

34,4

12,1 12,9

0

10

20

30

40

50

1 Person 2 Personen 3 Personen 4 und mehrPersonen

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik

Inhalt

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NRW.BANK 11Wirtschaftsregion Südwestfalen

1,274

1,486

1,387

1,20

1,25

1,30

1,35

1,40

1,45

1,50

1963

1965

1967

1969

1971

1973

1975

1977

1979

1981

1983

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

2011

2013

2015

2017

Regionale Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenBevölkerungsentwicklung von 1963 bis 2018 (absolut in Mio.)

2.1 Demografische Entwicklung

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Erläuterungen

Hinweis: Brüche in der Zeitreihe durch neuen Zensus in den

Jahren 1987 und 2011

16,177

16,674

18,079 17,932

16,0

16,4

16,8

17,2

17,6

18,0

18,4

• Die Bevölkerungsentwicklung Nordrhein-Westfalens und Südwest-

falens verlief in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend parallel.

• Bis Ende der 60er Jahre waren die Geburtenraten sehr hoch (vgl.

Kapitel 2.2). Dementsprechend wuchs die Bevölkerung stark an.

• Ab Mitte der 70er Jahre starben sowohl in NRW als auch in der

Wirtschaftsregion mehr Menschen als geboren wurden. Folglich

sank die Bevölkerung bis etwa Mitte der 80er Jahre.

• Neben einem Geburtenanstieg Ende der 80er Jahre sorgten auch

Zuzüge – insbesondere aus den neuen Bundesländern – für ein

Bevölkerungswachstum, das etwa bis zur Jahrtausendwende anhielt.

Der danach einsetzende Bevölkerungsrückgang fiel in Südwestfalen

stärker aus als in NRW.

• Seit dem Zensus 2011 wächst NRW. Insbesondere im Jahr 2015

sorgte der Zuzug von Geflüchteten für einen Zuwachs. Auch

steigende Geburtenzahlen trugen ihren Teil bei. Beide

Entwicklungen sind in schwächerer Form auch für Südwestfalen

auszumachen. Trotzdem sinkt die Bevölkerung seit 2016 wieder.

• In Summe ist Südwestfalen die einzige der neun Wirtschafts-

regionen, die seit dem Zensus im Jahr 2011 durch einen

Bevölkerungsrückgang gekennzeichnet ist (-0,7%; NRW: +2,2%).

Die Entwicklung unterscheidet sich innerhalb der Region deutlich.

Der Kreis Soest wuchs (+1,8%), während der Märkische Kreis am

stärksten an Einwohnern verlor (-2,5%). Seit dem Hochpunkt im

Jahr 1999 hat die Region rund 100.000 Einwohner verloren.

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NRW.BANK 12Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Nach der Babyboomer-Generation wurden ab Ende der 60er Jahre

sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in der Wirtschaftsregion

Südwestfalen zunehmend weniger Kinder geboren. Dies führte

dazu, dass die Neugeborenen nicht mehr ausreichten, um die

Sterbefälle zu kompensieren.

• Diese Entwicklung wirkte sich auch negativ auf die

Bevölkerungsentwicklung aus (siehe Kapitel 2.1).

• Ende der 80er und Anfang der 90er gab es sowohl in der

Wirtschaftsregion als auch in NRW ein Zwischenhoch bei den

Geburten, da die große Kohorte der Babyboomer nun selbst zur

„Elterngeneration“ wurde.

• Vor diesem Hintergrund ist auch der zuletzt leichte Geburtenanstieg

zu sehen. Die Kohorte, die ab Mitte der 80er Jahre geboren wurde,

erreicht zunehmend das typische Alter, in dem Kinder gezeugt

werden. Zudem bekommen Frauen tendenziell wieder mehr Kinder.

• Dies wird u.a. mit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und

Beruf sowie einem soliden Wirtschaftswachstum begründet, das

gewisse Sicherheiten bei der Familienplanung gewährt.

• Im Jahr 2018 ging in Südwestfalen nicht nur die Geburtenanzahl

zurück, sondern auch bei den Sterbefällen gab es einen Anstieg.

Unterm Strich betrug der natürliche Bevölkerungsrückgang in der

Region knapp 4.500 Personen. Ein Großteil der Schrumpfung entfiel

dabei auf den Hochsauerlandkreis und den Märkischen Kreis.

Natürlicher Bevölkerungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnzahl Geburten und Sterbefälle von 1963 bis 2018 (absolut)

2.2 Demografische Entwicklung

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

-10.000

-5.000

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.00019

6319

6519

6719

6919

7119

7319

7519

7719

7919

8119

8319

8519

8719

8919

9119

9319

9519

9719

9920

0120

0320

0520

0720

0920

1120

1320

1520

17

Südwestfalen

Natürlicher Bevölkerungssaldo Geburten Sterbefälle

Erläuterungen

-100.000

-50.000

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

1963

1965

1967

1969

1971

1973

1975

1977

1979

1981

1983

1985

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

2011

2013

2015

2017

Nordrhein-Westfalen

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NRW.BANK 13Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Nordrhein-Westfalen gehört traditionell zu den Bundesländern, die

einen positiven Wanderungssaldo aufweisen. In den letzten

Jahrzehnten zogen fast kontinuierlich mehr Personen in das

Bundesland als es Menschen verließen.

• Auch seit der Jahrtausendwende war der Wanderungssaldo zumeist

positiv. Lediglich in den Jahren 2008 und 2009 verließen mehr

Personen das Bundesland als zuzogen.

• Anders als in NRW insgesamt verließen Südwestfalen seit der

Jahrtausendwende tendenziell mehr Personen als zuzogen.

Zwischen 2003 und 2013 war der Saldo durchgängig negativ.

• In den vergangenen Jahren war Nordrhein-Westfalen von einem

außergewöhnlich starken Zuzug geprägt. Hintergrund ist die

Zuwanderung von Menschen aus weltweiten Krisenregionen, die

2015 ihren Höhepunkt erreichte.

• Von dieser Entwicklung war auch Südwestfalen nicht

ausgenommen. In den Jahren 2014 und 2015 lag das

Wanderungsplus in Summe bei knapp 25.600 Menschen.

• Vor allem der Märkische Kreis verlor seit der Jahrtausendwende

durch Wanderungen Einwohner (Saldo von -22.400). Der Kreis

Soest war hingegen von Zuzügen geprägt (+15.500).

• 2017 konnte die Region leichte Wanderungsgewinne verbuchen,

was auf die Kreise Siegen-Wittgenstein, Soest und Hochsauerland

zurückzuführen ist. Vor allem Rumänen und Polen zogen in die

Region, was eine landesweit zu beobachtende Entwicklung darstellt.

-20.000

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

Südwestfalen

Wanderungssaldo Zuzüge Fortzüge

Regionaler Wanderungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenFortzüge und Zuzüge über Kreisgrenzen von 2000 bis 2017 (absolut)

2.3 Demografische Entwicklung

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

-200.000

0

200.000

400.000

600.000

800.000

1.000.000

1.200.000

Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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NRW.BANK 14Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Anders als im gesamten Bundesland ist in Südwestfalen bis 2040

von einem kontinuierlichen und kräftigen Bevölkerungsrückgang

auszugehen, der wahrscheinlich alle fünf Kreise betreffen wird.

• Wohnen derzeit noch 1,39 Mio. Menschen in Südwestfalen, sind es

nach Vorausberechnungen im Jahr 2040 noch 1,28 Mio.

• Am stärksten dürften der Märkische Kreis (-12,6% bis 2040) sowie

der Hochsauerlandkreis (-10,4%) betroffen sein. Die beiden

Regionen hätten damit den stärksten Einwohnerrückgang aller

Kreise und Städte in NRW zu verzeichnen. Auch in Olpe (-7,0%),

Soest (-4,0%) sowie Siegen-Wittgenstein (-2,9%) ist ein Rückgang

wahrscheinlich, wenn auch schwächer ausgeprägt.

• Die Babyboomer-Generation, die zwischen 1955 und 1965 geboren

wurde, erreicht allmählich das Rentenalter. Der Anteil der 15- bis

64-Jährigen sinkt in Südwestfalen nach derzeitiger Einschätzung

von 65,1% auf 56,6%. 2040 werden nach der Modellrechnung noch

724.300 statt 904.200 Personen im erwerbsfähigen Alter sein

(-19,9%). In keiner anderen Wirtschaftsregion NRWs wäre der

Rückgang ähnlich hoch.

• Immerhin sind die Vorausberechnungen etwas positiver als noch im

Jahr 2015. Damals lag die geschätzte Bevölkerung für 2040 noch bei

1,21 Mio. Menschen sowie das Erwerbspersonenpotenzial bei

673.000. Die unerwartet starke Zuwanderung sowie leicht steigende

Geburtenzahlen könnten die demografischen Herausforderungen

Südwestfalens zumindest geringfügig abschwächen.

Bevölkerungsvorausberechnung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenBevölkerungsvorausberechnung von 2018 bis 2040, indexiert (2018 = 100) und Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung im

Jahr 2018 und 2040 (in %)

2.4 Demografische Entwicklung

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

80

85

90

95

100

105

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2024

2025

2026

2027

2028

2029

2030

2031

2032

2033

2034

2035

2036

2037

2038

2039

2040

Bevölkerungsvorausberechnung

Südwestfalen insgesamt Nordrhein-Westfalen insgesamt

15-bis 64-Jährige Südwestfalen 15-bis-64 Jährige Nordrhein-Westfalen

65,156,6

65,558,9

0

10

20

30

40

50

60

70

80

2018 2040

Veränderung des Arbeitskräftepotenzials

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik

Inhalt

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NRW.BANK 16

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Südwestfalen

Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu NRWAnteile der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in der Wirtschaftsregion und in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 (in %)

3.1 Wirtschaftsstruktur

14,922,3

19,2

26,4

19,1

22,9

39,8

20,5

1,9 3,34,3 4,1

0,7 0,5

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Baugewerbe

Bergbau, Energie und Wasserversorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit, Private Haushalte

Finanz- , Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikantion

Erläuterungen

Produzierendes Gewerbe

Dienstleistungs-sektor

• Südwestfalen ist die Wirtschaftsregion in NRW, die am stärksten

vom Produzierenden Gewerbe geprägt ist. Insgesamt 46% der

Bruttowertschöpfung entfielen 2017 auf den Wirtschaftsbereich.

Der größte Teil stammt dabei aus dem Verarbeitenden Gewerbe

(39,8%).

• Die Wirtschaft im Kreis Olpe sowie im Märkischen Kreis ist beson-

ders stark spezialisiert. In den Teilregionen liegt der Anteil des

Produzierenden Gewerbes bei 55,4% bzw. 51,8%. Doch auch die

Kreise Soest, Hochsauerland und Siegen-Wittgenstein werden durch

den Wirtschaftsbereich geprägt.

• Spiegelbildlich zur starken Stellung des Produzierenden Gewerbes

sind die südwestfälischen Dienstleistungsbereiche unterrepräsen-

tiert. Sie machten 2017 rund 53,2% der Bruttowertschöpfung aus.

• Die Land- und Forstwirtschaft spielt in Südwestfalen nach wie vor

eine leicht überdurchschnittliche Rolle. 0,7% der Bruttowert-

schöpfung entfiel im Jahr 2017 auf die Branche - und damit etwas

mehr als im Landesdurchschnitt. Hierin enthalten sind jedoch nicht

die verarbeitenden Betriebe, die von der Landwirtschaft abhängen,

wie die Nahrungsmittelindustrie. Sie werden dem Verarbeitenden

Gewerbe zugeordnet.

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NRW.BANK 17Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Das Verarbeitende Gewerbe ist die Branche in Südwestfalen mit den

meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Etwa 215.000

Personen sind in dem Wirtschaftszweig beschäftigt. Anteilig sind

dies 38,6% und damit weit mehr als in jeder anderen NRW-

Wirtschaftsregion. Mit merklichem Abstand folgt die Region

Ostwestfalen-Lippe (29,0%).

• Als bedeutsame Arbeitgeber Südwestfalens sind zudem das

Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Handel zu nennen. Beide

Wirtschaftszweige sind im Vergleich zum Landesdurchschnitt aber

leicht unterrepräsentiert.

• Auch die anderen Dienstleistungsbereiche – wie Verkehr und

Lagerei oder Information und Kommunikation – spielen in

Südwestfalen tendenziell eine untergeordnete Rolle, wobei sich

letztere in den vergangenen zehn Jahren dynamisch entwickelte

(vgl. 4.5).

• In den einzelnen Kreisen der Wirtschaftsregion werden dennoch

Branchenkonzentrationen im Dienstleistungsbereich erkennbar.

Beispielsweise spielt das Gastgewerbe im Hochsauerlandkreis eine

größere Rolle als im Landesdurchschnitt. Gleiches gilt für das

Gesundheits- und Sozialwesen.

WZ-Klassifikation 2008 Beschäftigte WZ-Klassifikation 2008 Beschäftigte

A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 3.413 M

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 20.359

B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe 215.234 NErbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 32.442

D Energieversorgung 2.909 OÖffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 22.527

E

Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 3.860 P Erziehung und Unterricht 16.403

F Baugewerbe 26.568 Q Gesundheits- und Sozialwesen 82.487

GHandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 68.006 R; S

Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige Dienstleistungen 12.198

H Verkehr und Lagerei 19.968 T; UPrivate Haushalte; Exterritoriale Organisationen 762

I Gastgewerbe 12.620 A-U Insgesamt* 557.038J Information und Kommunikation 5.188 A Primärer Sektor 3.413

KErbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 9.800 B-F Sekundärer Sektor 248.571

L Grundstücks- und Wohnungswesen 2.293 G-U Tertiärer Sektor 305.053

*Gesamtsumme kann ungleich der Teilsummen sein. Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert. Gleiches gilt, wenn eine Region oder ein Wirtschaftszweig 1 oder 2 Betriebe aufweist oder einer der Betriebe einen so hohen Beschäftigtenanteil auf sich vereint, dass die Beschäftigtenzahl praktisch eine Einzelangabe über diesen Betrieb darstellt (Dominanzfall).

Regionale Beschäftigungsstruktur nach Branchen im Vergleich zu NRWAnzahl (absolut) und Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (in %) im Juni 2018 nach WZ-Klassifikation 2008

3.2 Wirtschaftsstruktur

Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

A B;C D E F G H I J K L M N O P Q R;S T;U

Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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NRW.BANK 18Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Das Verarbeitende Gewerbe in Südwestfalen ist stark auf die

Herstellung von Metallerzeugnissen wie Werkzeuge, Schrauben

oder Schlösser spezialisiert. Im Jahr 2018 gehörten 590 der 1.669

Betriebe in Südwestfalen dem Wirtschaftszweig an (anteilig 35,4%).

Davon entfielen alleine 253 Betriebe auf den Märkischen Kreis und

rund 100 auf die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Die Branche

erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 12,0 Mrd. € und stand damit

für rund ein Viertel aller Industrieumsätze Südwestfalens.

• Der Maschinenbau ist mit 197 Betrieben nach Anzahl die zweit-

größte Branche und am stärksten im Märkischen Kreis sowie in

Siegen-Wittgenstein vertreten. Der Wirtschaftszweig konnte zuletzt

einen Umsatz von 7,7 Mrd. € vorweisen.

• Auch die Metallerzeugung und Metallbearbeitung nimmt in Süd-

westfalen eine zentrale Rolle ein. Darunter fallen u.a. Gießereien,

Röhren- oder Walzenhersteller. Der Anteil der Region an den

landesweiten Betrieben beträgt sehr hohe 40%.

• Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen stellten 6,5% aller

Industriebetriebe und kamen auf einen Umsatz von knapp

5,7 Mrd. €. Zu der Branche gehören beispielsweise Hersteller von

Leuchten, Batterien und Transformatoren.

• Auch die Hersteller von Holz- und Flechtwaren sind überdurch-

schnittlich in der Region vertreten. Zu letzteren zählen unter

anderem Produzenten von Fußböden und Netzen.

• Deutlich unterrepräsentiert sind u.a. die Nahrungsindustrie, die

Chemie und die Pharmabranche.

10,85,2

2,52,1

3,2

2,12,8

4,6

7,7

9,0

5,7

3,7

4,3

9,6

19,8 35,4

2,9

2,2

4,8

6,514,9

11,83,0

2,92,92,7

5,52,5

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Nordrhein-Westfalen Südwestfalen

33: Reparatur und Installation v. Maschinenund Ausrüstung

32: Herstellung von sonstigen Waren

31: Herstellung von Möbeln

29/30: Herstellung von Kraftwagen und -teilen, Fahrzeugbau

28: Maschinenbau

27: Herstellung v. elektrischer Ausrüstung

26: Herstellung v. DV-Geräten,elektronischen und optischen Erzeugnissen

25: Herstellung v. Metallerzeugnissen

24: Metallerzeugung und Metallbearbeitung

23: Herstellung von Glas, -waren, Keramik,Verarbeitung v. Steinen und Erden

22: Herstellung v. Gummi- undKunststoffwaren

21: Herstellung v. pharmazeutischenErzeugnissen

20: Herstellung v. chemischen Erzeugnissen

19: Kokerei und Mineralölverarbeitung

18: Herstellung von Druckerzeugnissen,Vervielfältigung v. Ton-, Bild-, Datenträger

17: Herstelllung v. Papier, Pappe undWaren daraus

16: Herstellung v. Holz-, Flecht-, Korb- undKorkwaren (ohne Möbel)

15: Herstellung von Leder, Lederwaren undSchuhen

13/14: Textil und Bekleidung

10-12: Nahrung, Getränke, Tabakwaren

Industrielle Branchenstruktur im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe nach WZ-Klassifikation 2008 im September 2018 (in %)

3.3 Wirtschaftsstruktur

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Erläuterungen

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NRW.BANK 19Wirtschaftsregion Südwestfalen

• 42,3% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in

Südwestfalen sind weiblich. Dies sind deutlich weniger als im

Landesdurchschnitt (45,2%). In keiner Wirtschaftsregion in NRW

arbeiten weniger Frauen. Dies ist vor allem auf die Kreise Olpe

(40,3%) und Siegen-Wittgenstein (41,0%) zurückzuführen.

• Eine Begründung hierfür liegt in der Wirtschaftsstruktur, die stark

vom Produzierenden Gewerbe geprägt ist. Dort werden über-

wiegend männertypische Tätigkeiten – wie technische oder

handwerkliche Berufe – verrichtet. Die Dienstleistungsbereiche -

in denen tendenziell mehr Frauen arbeiten - sind in Südwestfalen

hingegen schwach ausgeprägt.

• Zudem ist der Frauenanteil im erwerbsfähigen Alter in der Region

ohnehin relativ gering (vgl. 1.2).

• Hierzu passt, dass der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in

Südwestfalen ebenfalls deutlich unter dem NRW-Schnitt liegt, da

Teilzeitstellen häufiger von Frauen besetzt sind.

Beschäftigungsstruktur nach Geschlecht und Arbeitsumfang im Vergleich zu NRWAnteil Frauen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Juni 2018 (beides in %)

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

3.4 Wirtschaftsstruktur

Erläuterungen

42,345,2

0

10

20

30

40

50

60

Anteil Frauen

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

23,5

27,4

0

10

20

30

40

50

60Anteil Teilzeit

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NRW.BANK 20Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Das BIP pro Kopf ist ein wichtiger Wohlstandsindikator. Demnach

sind die Menschen in Südwestfalen etwas weniger wohlhabend als

die Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt. So lag 2017 das BIP pro

Kopf in der Region bei 37.400 €, während es in NRW 38.300 €

betrug.

• Am höchsten ist das BIP pro Kopf im Kreis Olpe (40.900 €), am

niedrigsten ist es in Soest mit 34.800 €.

• Das BIP je Arbeitsstunde ist eine Maßzahl für die Produktivität.

Demzufolge ist die Produktivität in der Region ebenfalls etwas

geringer als im Landesdurchschnitt. Die südwestfälischen

Erwerbstätigen erwirtschaften 51,9 € pro Arbeitsstunde, in NRW

insgesamt sind es hingegen 54,8 €.

• Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass die Region stark mittel-

ständisch geprägt ist. Größere Unternehmen mit hoher Kapital-

intensität - und damit hoher Produktivität je Mitarbeiter - sind eher

die Ausnahme.

37.421 38.276

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

3.5 WirtschaftsstrukturBruttoinlandsprodukt im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenBruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2017 und je Arbeitsstunde der Erwerbstätigen im Jahr 2017 (beides in €)

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

51,954,8

40

45

50

55

60

65Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde

Erläuterungen

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NRW.BANK 21

Arbeitsplatzdichte und Kaufkraft im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil Erwerbstätiger an den Einwohnern im Jahr 2017 (in %) sowie Kaufkraftindex je Einwohner / Haushalt im Jahr 2018 (Nordrhein-Westfalen=100)

Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die Arbeitsplatzdichte in Südwestfalen liegt bereits seit Jahren

etwas über dem Landesdurchschnitt. Auf 100 Einwohner kamen

zuletzt 54,3 Erwerbstätige. In Nordrhein-Westfalen insgesamt waren

es rund zwei Erwerbstätige weniger.

• Am höchsten ist die Arbeitsplatzdichte in den Kreisen Olpe

(58,3 Erwerbstätige) und Siegen-Wittgenstein (56,5 Erwerbstätige).

Lediglich im Kreis Soest liegt der Indikator unter dem NRW-Schnitt

(50,8 Erwerbstätige).

• Die hohe Arbeitsplatzdichte ist für eine ländliche Region eher

ungewöhnlich. Die meisten Einwohner, die in der Region wohnen,

arbeiten auch dort. Dies unterstreicht die Bedeutung Südwestfalens

als eigenständiges Wirtschaftszentrum.

• Ob die Kaufkraft in Südwestfalen über oder unter dem Landesdurch-

schnitt liegt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Die Kaufkraft je

Einwohner ist 1,1 Prozentpunkte niedriger als in NRW, die Kaufkraft

je Haushalt jedoch 3,3 Prozentpunkte höher.

• Die Haushaltsgröße liefert hierfür eine Erklärung. Die Haushalte in

Südwestfalen sind verhältnismäßig groß (vgl. 1.5). Damit leben öfter

als in anderen Regionen NRWs zwei Einkommensbezieher zusam-

men, die zur Kaufkraft beitragen.

3.6 Wirtschaftsstruktur

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

98,9103,3

90

100

110

120Kaufkraft

Kaufkraft je Einwohner Kaufkraft je Haushalt

50,854,3

49,7 52,6

0

10

20

30

40

50

60

70

80

2008 2017

Arbeitsplatzdichte

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Erläuterungen

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Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik

Inhalt

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NRW.BANK 23Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Das Produzierende Gewerbe war stark von der Finanz- und

Wirtschaftskrise im Jahr 2009 betroffen. Die Bruttowertschöpfung,

die üblicherweise für Branchenbetrachtungen verwendet wird, ging

in der Branche in dem Jahr deutlich zurück. Diese Entwicklung

machte sich in Südwestfalen besonders bemerkbar, da der Wirt-

schaftsbereich die Region wesentlich prägt.

• Mit der Erholung der Weltwirtschaft in den Jahren 2010 und 2011

stieg auch das BIP pro Kopf in Südwestfalen über den Durchschnitt

Nordrhein-Westfalens. Die starken Wachstumsraten können als

eine Art Nachholeffekt interpretiert werden, da die ungenutzten

Kapazitäten schnell stärker ausgelastet werden konnten.

• Auch in den Jahren 2012 bis 2017 wuchs das BIP in Südwestfalen

stärker als im Landesdurchschnitt.

• Im Zehn-Jahreszeitraum stieg das BIP pro Kopf um 25,4%. Das

Wachstum war in keiner Wirtschaftsregion höher (NRW: 18,4%).

Bei den Teilregionen Südwestfalens ragt der Kreis Olpe (+34%)

hervor

• Das nominale BIP ohne Bezug zur Einwohnerzahl entwickelte sich

in Südwestfalen ebenfalls überdurchschnittlich und verzeichnete

einem Zuwachs von 21,5% (NRW: 19,0%). Die Differenz zum BIP

pro Kopf kommt durch die gesunkene Einwohnerzahl Südwestfalens

zu Stande. Die Regionen Aachen, Münsterland, Ostwestfalen-Lippe

und Köln/Bonn – allesamt mit Bevölkerungszuwachs – konnten ein

stärkeres nominales Wachstum vorweisen.

90,0

100,0

110,0

120,0

130,0

140,0

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenBruttoinlandsprodukt je Einwohner von 2008 bis 2017 (2007=100 sowie Wachstumsraten in %)

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Wachstumsraten

4.1 Wirtschaftliche Dynamik

Erläuterungen

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NRW.BANK 24

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Südwestfalen

Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenVeränderung der Bruttowertschöpfung von 2008 zu 2017 nach Wirtschaftsbereichen (in %)

4.2 Wirtschaftliche Dynamik

34,534,8

44,948,4

-7,7

-14,6

19,9

12,2

29,4

33,9

17,2 17,4

26,4

20,422,320,0

-15

0

15

30

45

60

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Baugewerbe

Bergbau, Energie und Wasserversorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit, Private Haushalte

Finanz- , Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikantion

gesamte Bruttowertschöpfung

Erläuterungen

• Das stärkste Wachstum der Bruttowertschöpfung zwischen 2008

und 2017 aller Wirtschaftsbereiche verzeichnete die Bauwirtschaft.

Sie wuchs um starke 44,9% (NRW: 48,8%). Im Kreis Soest lag der

Zuwachs sogar bei 77%.

• Das Verarbeitende Gewerbe in NRW entwickelte sich in den letzten

Jahren nur langsam. Neben dem anhaltenden Strukturwandel sorgte

auch die Wirtschafts- und Finanzkrise für einen Einbruch der

Bruttowertschöpfung im Jahr 2009.

• Die Krise machte sich zwar auch im industriestarken Südwestfalen

bemerkbar, dennoch konnte das Verarbeitende Gewerbe ein um

sieben Prozentpunkte höheres Wachstum als das Bundesland

vorweisen.

• Zwar sind die Dienstleistungsbereiche verhältnismäßig schwach

ausgeprägt, die Wachstumsdynamik liegt in Summe mit 24% aber

leicht über dem Landesdurchschnitt.

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NRW.BANK 25Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Regionale Daten zur Bruttowertschöpfung stehen lediglich mit

einem größeren Zeitversatz zur Verfügung (siehe 4.2). Daten zu den

Industrieumsätzen werden hingegen deutlich früher veröffentlicht.

Dementsprechend kann für diesen Wirtschaftszweig eine aktuellere

Bestandsaufnahme vorgenommen werden.

• Nach dem Aufholprozess in den Jahren 2010 und 2011 entwickelten

sich die Industrieumsätze in Nordrhein-Westfalen rückläufig.

Insbesondere im Inland fiel die Entwicklung schwach aus, wodurch

die Wachstumsraten von 2012 bis 2016 negativ waren.

• Die 2017 einsetzende weltkonjunkturelle Belebung wirkte sich auch

positiv auf die nordrhein-westfälische Industrie aus. Das Wachstum

war mit 5,5% kräftig und kam sowohl aus dem Inland als auch aus

dem Ausland. Im darauffolgendem Jahr schwächte sich der Zuwachs

etwas ab (+2,2%).

• In Südwestfalen verlief die Entwicklung zeitweise etwas positiver.

Anders als im Bundesland konnten die Industrieumsätze in den

Jahren 2014 und 2015 gesteigert werden. Während im Jahr 2017 die

Geschäfte etwas schwächer zunahmen, wurde im Jahr 2018 wieder

ein stärkeres Wachstum von 4,2% erreicht. Von den Wirtschafts-

regionen in NRW wies einzig das Bergische Städtedreieck ein noch

höheres Wachstum auf.

• Zwischen 2009 und 2018 entwickelte sich die Industrie in

Südwestfalen positiver als in NRW insgesamt. Die Umsätze konnten

in den zehn Jahren um 38,5% gesteigert werden. Im gesamten

Bundesland betrug der Zuwachs rund 10 Prozentpunkte weniger.

Entwicklung der Industrieumsätze im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenWachstumsraten der Umsätze im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe (in %) sowie Entwicklung der In- und Auslandsumsätze (2009 = 100)

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

4.3 Wirtschaftliche Dynamik

Erläuterungen

-4

-2

0

2

4

6

8

10

12

14

16

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Wachstumsraten der Industrieumsätze

Nordrhein-Westfalen Südwestfalen

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Inlands- und Auslandsumsätze

Region Inlandsumsätze Region AuslandsumsätzeNRW Inlandsumsätze NRW Auslandsumsätze

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NRW.BANK 26Wirtschaftsregion Südwestfalen

Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Regionale Beschäftigungsentwicklung nach BranchenVeränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2009 und Juni 2018 nach WZ-Klassifikation 2008 (absolut und in %)

A

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T;U

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20.000

-20 0 20 40 60 80 100

Absolute Veränderung der Branchenbeschäftigten

Relative Veränderung der Branchenbeschäftigten

4.4 Wirtschaftliche Dynamik

• In Südwestfalen lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig

Beschäftigten im Jahr 2018 verglichen mit 2009 bei 557.000 statt

476.300.

• In nahezu allen Branchen Südwestfalens entstanden in den letzten

Jahren zusätzliche Arbeitsplätze. Einzige Ausnahme sind Finanz-

und Versicherungsdienstleister. In dem Wirtschaftszweig waren im

Sommer 2018 rund 700 Personen weniger sozialversicherungs-

pflichtig beschäftigt als zehn Jahre zuvor.

• Den größten absoluten Beschäftigungszuwachs - mit etwa 17.600

zusätzlichen Stellen - gab es im Verarbeitenden Gewerbe. Dies

bedeutete einen prozentualen Anstieg von 8,9%. Seit 2011 konnte

die südwestliche Industrie durchgängig neue Stellen schaffen. Allein

im Jahr 2018 waren es rund 4.900 Arbeitsplätze.

• Im Gesundheits- und Sozialwesen gab es mit 17.200 Stellen einen

annähernd gleichstarken Beschäftigungsaufbau.

• Die Tertiarisierung ist auch in Südwestfalen spürbar. In den ver-

gangenen Jahren fanden immer mehr Menschen in den sonstigen

wirtschaftlichen Dienstleistungen - wie der Gebäudereinigung, der

Arbeitnehmerüberlassung oder den Wach- und Sicherheitsdiensten

- eine Arbeit. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 17.400 auf

32.400, was einer Zunahme von 86,0% entspricht.

• Auch im Handel sowie bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen

und technischen Dienstleistungen gab es einen merklichen

Beschäftigungszuwachs.

Erläuterungen

WZ-Klassifikation 2008A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei K Erbringung von Finanz- und VersicherungsdienstleistungenB; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe L Grundstücks- und Wohnungswesen

D Energieversorgung MErbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

EWasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen

N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

F Baugewerbe O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung

GHandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

P Erziehung und Unterricht

H Verkehr und Lagerei Q Gesundheits- und SozialwesenI Gastgewerbe R; S Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige DienstleistungenJ Information und Kommunikation T;U Private Haushalte; Exterritoriale Organisationen

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NRW.BANK 27Wirtschaftsregion Südwestfalen

Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Regionale Beschäftigungsentwicklung nach Branchen im Vergleich zu NRWProzentuale Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2009 und Juni 2018 nach WZ-Klassifikation 2008 (in %)

-20

0

20

40

60

80

100

A B;C D E F G H I J K L M N O P Q R;S T;U

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

4.5 Wirtschaftliche Dynamik

Erläuterungen

• Der Beschäftigungsaufbau der letzten zehn Jahre erfolgte sowohl in

NRW als auch in Südwestfalen zum größten Teil in den Dienst-

leistungsbranchen. In der Wirtschaftsregion entfielen 59.500 der

80.700 zusätzlichen Stellen auf den tertiären Sektor.

• Der starke Anstieg ist besonders auffällig bei den sonstigen wirt-

schaftlichen Dienstleistungen. Der prozentuale Zuwachs war mit

86,0% noch einmal deutlich stärker als landesweit (53,6%).

• Auch bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen

Dienstleistungen war das Plus etwas höher.

• Während landesweit im Verarbeitenden Gewerbe kaum Stellen

geschaffen wurden, war der Zuwachs in Südwestfalen beachtlich

(vgl. auch 4.4).

• Der Beschäftigungszuwachs in der Sparte Information und Kommu-

nikation war deutlich ausgeprägter als im gesamten Bundesland. Im

Jahr 2018 waren knapp 5.200 Beschäftigte in dem Wirtschaftszweig

tätig und damit rund 1.100 mehr als zehn Jahre zuvor (+27,5%).

Allein im Kreis Siegen Wittgenstein gab es rund 520 zusätzliche

vollwertige Beschäftigungsverhältnisse, während es im Märkischen

Kreis zu einem geringfügigen Stellenabbau kam. Zu dem Wirt-

schaftszweig gehören u.a. Telekommunikationsunternehmen sowie

Betriebe der Softwareentwicklung und Datenverarbeitung.

• Bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern gingen hingegen recht

viele Arbeitsplätze verloren. Auch im Baugewerbe war der Stellen-

aufbau unterdurchschnittlich ausgeprägt.

WZ-Klassifikation 2008A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei K Erbringung von Finanz- und VersicherungsdienstleistungenB; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe L Grundstücks- und Wohnungswesen

D Energieversorgung MErbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

EWasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen

N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

F Baugewerbe O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung

GHandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

P Erziehung und Unterricht

H Verkehr und Lagerei Q Gesundheits- und SozialwesenI Gastgewerbe R; S Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige DienstleistungenJ Information und Kommunikation T;U Private Haushalte; Exterritoriale Organisationen

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NRW.BANK 28Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die Arbeitslosenquote ging sowohl in Südwestfalen als auch in

Nordrhein-Westfalen seit der Finanz- und Bankenkrise im Jahr 2009

spürbar und nahezu kontinuierlich zurück.

• Im Jahr 2010 lag die Quote in der Wirtschaftsregion noch bei 7,2%,

landesweit sogar bei 8,7%. Bis Juni 2019 war ein Rückgang auf

4,8% bzw. 6,5% zu verzeichnen. Südwestfalen weist damit nach

dem Münsterland die zweitniedrigste Arbeitslosenquote aller neun

Wirtschaftsregionen in NRW auf.

• Auf Bundeslandebene gibt es allerdings erste Hinweise auf eine

künftig schwächere Entwicklung. So hat die Arbeitsmarktdynamik

zuletzt zugenommen; mehr Menschen meldeten sich arbeitslos,

gleichzeitig fanden mehr Arbeitslose eine Stelle. Ein Anstieg der

Arbeitslosenzahlen ist vor allem in den konjunktursensible Branchen

Industrie, Logistik und Zeitarbeit festzustellen

• Alle fünf Teilregionen Südwestfalens liegen dabei unter dem

Landesdurchschnitt. Im Kreis Olpe sind die wenigsten Menschen

arbeitslos (3,2%). Einzig der Märkischer Kreis ragt mit einer Quote

von 6,1% etwas negativ hervor.

• Die gesunkene Arbeitslosenquote ging auch mit einer erhöhten Zahl

gemeldeter Arbeitsstellen einher, die als Indikator für die Arbeits-

kräftenachfrage angesehen werden kann. Sowohl in NRW als auch

in Südwestfalen meldeten Unternehmen in den letzten Jahren zu-

nehmend mehr Stellen. Waren es 2011 in der Region noch 8.200,

lag die Zahl 2019 mit 16.800 Stellen merklich höher.

0

1

2

3

4

5

6

7

8

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10

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Juni 19

Arbeitslosenquote

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

Entwicklung der regionalen Arbeitslosenquote im Vergleich zu NRWArbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbsfähigen von 2010 bis 2019 (in %) sowie Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen von Juni 2011 bis 2019

Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

020.00040.00060.00080.000100.000120.000140.000160.000180.000

02.0004.0006.0008.000

10.00012.00014.00016.00018.000

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Gemeldete Arbeitsstellen

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen (Skala rechts)

4.6 Wirtschaftliche Dynamik

Erläuterungen

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NRW.BANK 29Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die gewerbliche Gründungsneigung der lokalen Bevölkerung liegt

weit unter dem Landesdurchschnitt. Das gilt für alle Teilregionen

Südwestfalens. Im Jahr 2018 gab es 16,8 Betriebsgründungen je

10.000 Einwohner im Alter von 18 bis 64 Jahren (NRW: 23,9 Grün-

dungen). Bei Betriebsgründungen kann eine größere volkswirt-

schaftliche Bedeutung vermutet werden.

• Die Gründungsneigung war in dem 10 jährigen-Betrachtungszeit-

raum durchgängig die niedrigste aller neun Wirtschaftsregionen.

• Das ist auch für sonstige Neugründungen der Fall, zu denen Neben-

erwerbsgründungen und Kleingewerbegründungen zählen.

• Allerdings kommen auch Schließungen selten vor. Die Unterneh-

mensfluktuation ist damit in der Wirtschaftsregion gering. Dies kann

auf mehrere Gründe zurückzuführen sein. Die Bevölkerung Süd-

westfalens ist recht alt (vgl. 1.1), während Gründer in der Regel ver-

hältnismäßig jung sind. Zudem erfolgen Gründungen eher in urba-

nen Gebieten und der gründungsaffine Dienstleistungssektor ist in

der Region unterrepräsentiert.

• Auffällig ist zudem, dass die Gründungsneigung in Südwestfalen seit

2009 nahezu kontinuierlich abnimmt. In NRW insgesamt gab es

2016 und 2017 hingegen bei den Betriebsgründungen ein kurz-

zeitiges Zwischenhoch.

• Zu erwähnen ist, dass mit den dargestellten Daten lediglich

Aussagen über gewerbliche Gründungen, nicht jedoch über

Gründungen in den freien Berufen getroffen werden können.

0

10

20

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0

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2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Gründungen je Einwohner

Betriebsgründungen/-aufgaben in der Region (rechte Skala)Betriebsgründungen/-aufgaben in NRW (rechte Skala)Sonstige Neugründungen/ Stilllegungen in der Region (links Skala)Sonstige Neugründungen/ Stilllegungen in NRW (linke Skala)

Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnzahl der Betriebsgründungen/ -aufgaben und sonstige Neugründungen/Stilllegungen je 10.000 Einwohner von 18 bis 64 Jahren, 2009 bis 2018

4.7 Wirtschaftliche Dynamik

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Erläuterungen

0

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2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Schließungen je Einwohner

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NRW.BANK 30Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Die Gründungsneigung in Südwestfalen weist zwischen den einzel-

nen Branchen erhebliche Unterschiede auf. Dies ist jedoch kein

regionales Phänomen, sondern landesweit zu beobachten.

• Auf den ersten Blick ist die Gründungsneigung im Handel besonders

hoch. 2018 kamen auf 10.000 Einwohner im Alter von 18 bis 64

Jahren 4,4 Betriebsgründungen. Dies waren branchenübergreifend

zwar mit Abstand die meisten, im Vergleich zum gesamten Bundes-

land war die Gründungsintensität in der Branche jedoch weit unter-

durchschnittlich (NRW: 6,2 Gründungen).

• Auch in den meisten anderen Branchen wird recht selten gegründet.

Dies ist besonders auffällig im Baugewerbe, aber auch in mehreren

Dienstleistungsbranchen.

• Notgründungen dürften in Südwestfalen durch die relative geringe

Arbeitslosenquote nur selten vorkommen. Zudem ist die Region

ländlich geprägt. Agglomerationseffekte, wie die Nähe zu Kunden

und Lieferanten, wirken jedoch stärker in Städten und begünstigen

dort den Gang in die Selbstständigkeit. Gleichzeitig ist der Anteil der

Personen im gründungstypischen Alter von 30 bis Mitte 40 in der

Wirtschaftsregion stark unterdurchschnittlich (vgl. 1.1).

• Das die Region stark prägende Verarbeitende Gewerbe ist allerdings

durch eine hohe Gründungsintensität gekennzeichnet. Hier gab es

zuletzt 1,5 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner und damit

mehr als landesweit (1,0 Gründungen).

Branchenbezogene Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnzahl der Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner von 18 bis 64 Jahren nach Branchen, im Jahr 2018

4.8 Wirtschaftliche Dynamik

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Erläuterungen

0 2 4 6 8

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Wasserversorgung u.ä.

Energieversorgung

Gesundheits- und Sozialwesen

Erziehung und Unterricht

Kunst, Unterhaltung und Erholung

Verkehr und Lagerei

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Verarbeitendes Gewerbe

Information und Kommunikation

Grundstücks- und Wohnungswesen

Sonstige Dienstleistungen

Sonstige wirtschaftlichen Dienstleistungen

Gastgewerbe

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische DL

Baugewerbe

Handel, Instandhaltung u. Reparatur v. Kraftfahrzeugen

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

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NRW.BANK 31Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Typischerweise handelt es sich bei einem Großteil der Gründungen

um Solo-Selbstständige ohne Beschäftigte. Dies ist in Südwestfalen

nicht anders. Im Jahr 2018 erfolgten 65,3% aller Betriebsgründung-

en im gewerblichen Bereich ohne Beschäftigte.

• Der Anteil ist damit aber erheblich kleiner als landesweit. So wurden

NRW-weit zuletzt 75,7% aller Betriebe ohne Beschäftigte ins Leben

gerufen.

• Insbesondere im südwestfälischen Gastgewerbe sind Gründungen

häufig mit Beschäftigungseffekten verbunden. 112 der 162

Betriebsgründungen im Jahr 2018 erfolgten mit mindestens einem

Beschäftigten. Aber auch im Handel, dem Baugewerbe oder dem

Verarbeitenden Gewerbe ist der Gang in die Selbstständigkeit öfter

als landesweit mit Arbeitsplatzeffekten verbunden.

• Dies könnte durch Notgründungen erklärt werden, die in der Region

recht selten vorkommen dürften, da zahlreiche Erwerbsalternativen

auf dem regionalen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (vgl. 4.6).

Gegründet wird in Südwestfalen tendenziell dann, wenn die Erfolgs-

wahrscheinlichkeit hoch ist. Solche Chancengründungen gehen

häufiger mit zusätzlichen Arbeitsplätzen einher als Notgründungen.

• Es handelt sich grundsätzlich nur bei einem kleinen Teil der

Gründungen um Betriebsgründungen. Die deutlich häufiger

auftretenden sonstigen Neugründungen im Nebenerwerb und

Kleingewerbe sind per Definition Gründungen von Solo-

Selbstständigen (vgl. 4.7).

Art der Gründungen im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der Betriebsgründungen nach Beschäftigtengrößenklassen im Jahr 2018 (in %)

4.9 Wirtschaftliche Dynamik

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Erläuterungen

65,3

9,314,7

5,75,0

75,7

7,5 9,9

3,8 3,1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

ohneBeschäftigte

1 Beschäftigter 2 bis 4Beschäftigte

5 bis 9Beschäftigte

10 und mehrBeschäftigte

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

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NRW.BANK 32Wirtschaftsregion Südwestfalen

Forschung und Entwicklung im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenAnteil der internen F&E-Aufwendungen der Wirtschaft an der Bruttowertschöpfung (in %) sowie F&E-Vollzeitäquivalente je 1.000 Erwerbstätige in

den Jahren 2007 bis 2017

4.10 Wirtschaftliche Dynamik

Daten: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

• Die F&E-Ausgaben der südwestfälischen Unternehmen sind bereits seit

Jahren höher als im Landesdurchschnitt. Sie machten im Jahr 2017

rund 1,6% der gesamten Bruttowertschöpfung aus (NRW: 1,4%).

• Hierbei sticht vor allem der Kreis Soest hervor, in dem die F&E-

Ausgaben äußerst hoch sind (2017: 3,9%). Nur in Remscheid und in

Wuppertal sind die Werte höher.

• Anders als im gesamten Bundesland ist in Südwestfalen ein deutlich

positiver Trend erkennbar. Die Unternehmen geben zunehmend mehr

Geld für Forschung und Entwicklung aus. Zuletzt waren dies 756 Mio. €

und damit 200 Mio. € mehr als noch 2007.

• Dieser Trend wird beim F&E-Personal noch deutlicher. Im Jahr 2007

waren rund 6,4 von 1.000 Erwerbstätigen im F&E-Bereich beschäftigt,

2017 waren es bereits 8,1 Vollzeitäquivalente. Die Entwicklung im

gesamten Bundesland war zwar ebenfalls positiv, aber merklich

schwächer.

• Auch bei Betrachtung des Personals nimmt der Kreis Soest eine

besondere Stellung ein. Von den rund 6.100 F&E-Beschäftigten in

Südwestfalen entfielen 2017 rund 3.000 auf Soest. 19,4 F&E-

Beschäftigte kamen auf 1.000 Erwerbstätige – so viel wie in keinem

anderen Kreis in NRW.

Erläuterungen

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2007 2009 2011 2013 2015 2017

F&E-Aufwendungen der Wirtschaft

Südwestfalen Nordrhein-Westfalen

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

6,0

7,0

8,0

9,0

2007 2009 2011 2013 2015 2017

F&E-Personal der Wirtschaft

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NRW.BANK 33Wirtschaftsregion Südwestfalen

• Patente gelten als aussagekräftige Kennzahl für die Innovationskraft

einer Wirtschaftsregion.

• In Nordrhein-Westfalen insgesamt gab es im Jahr 2016 rund 79

Patentanmeldungen je 100.000 sozialversicherungspflichtig

Beschäftigte.

• Insgesamt entfallen damit ca. 15% der in der Bundesrepublik

Deutschland angemeldeten Patente auf Nordrhein-Westfalen.

Unangefochtene Spitzenreiter sind weiterhin die Bundesländer

Bayern (33%) und Baden-Württemberg (30%).

• Die Patentintensität in Südwestfalen ist mit 96 Anmeldungen je

100.000 Beschäftigten überdurchschnittlich.

• Die hohe F&E-Intensität der Wirtschaft zahlt sich offensichtlich auch

mit einem erhöhten Forschungsoutput aus (vgl. 4.11). Hierfür

spricht auch, dass der forschungsstarke Kreis Soest die mit Abstand

höchste Patentintensität aller fünf Kreise in Südwestfalen aufweisen

kann. Die Intensität lag mit 149 Patentanmeldungen deutlich vor

den anderen Teilregionen.

• Zu erwähnen ist, dass lediglich die Patentanzahl analysiert wird.

Über die Qualität der Patente kann keine Aussage getroffen werden.

Patentanmeldungen im Vergleich zu Nordrhein-WestfalenPatentanmeldungen in Deutschland ansässiger Anmelder (je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte), 2014 bis 2016

4.11 Wirtschaftliche Dynamik

Daten: Sonderauswertung IW-Patentdatenbank, Bundesagentur für Arbeit

Erläuterungen

44

46

57

58

79

84

96

127

140

147

0 50 100 150 200

Münsterland

Niederrhein

Metropole Ruhr

Region Köln-Bonn

Nordrhein-Westfalen

Region Aachen

Südwestfalen

Region Düsseldorf

Ostwestfalen-Lippe

Bergisches Städtedreieck

2016 2015 2014

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NRW.BANK 34

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Düsseldorf, September 2019

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