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Nr. 8 | 31. Juli 2020 |  · 2020. 8. 13. · sucht. Ich war beeindruckt über all die...

Date post: 23-Feb-2021
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ZH l 465 Eine Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 8 | 31. Juli 2020 | www.refilef.ch Wer weiss, wo diese Fahne weht? Foto: pixabay Betet, freie Schweizer, betet! Die Bundesfeiern sind grossmehrheitlich abgesagt. Der Gratis- Cervelat ist gestrichen. Die Blasinstrumente bleiben im Schrank. Und wer singt an diesem 1. August die Nationalhymne? Die romantische Hymne hat ja nur noch wenige pathetische Freun- de. Hand aufs Herz: Bringen Sie die Worte der ersten Strophe aus- wendig zusammen? Ich muss gestehen: Ich mag sie. Mir gefällt, wie die Hymne die schweizerischen Wetterverhältnisse abbildet. Mir gefällt, wie Gott als Liebender, Unergründlicher, Rettender… besungen wird. Mir gefällt, dass ich weiss, wer da im Strahlen- meer und wilden Sturm daherkommt, wenn ich zusammen mit Wildfremden in einer Kneipe vor dem Fernseher rührselig auf die strammstehende National-Elf starre und mit den Singfesten das Kirchgesangsbuchlied singe. Dieses Jahr hat mir der Schweizerpsalm sogar aus der Klemme geholfen! Anstatt in Illnau mit der Kantorei Ostern zu feiern, fuhr ich mit Tarnanzug und aufgenähtem Kreuz nach Brugg in die Rek- rutenschule, um mit mehreren hundert Soldatinnen und Soldaten einen Feldgottesdienst zu feiern. Aber wie feiert man in einer mul- tireligiösen Armee Ostern? Was kann man, begleitet durch die Mi- litärmusik, singen? Natürlich: die Nationalhymne. So wurde dieses Jahr in etlichen Kasernen der Schweizerpsalm zum Osterlied. Vielleicht würde die Hymne wieder mehr geschätzt, wenn mehr ihre erstaunliche Entstehungsgeschichte kennen würden. Damals zogen sich tiefe Gräben durch die Schweiz. Liberalen (städtisch- reformierten) standen konservative (ländlich-katholische) Kräfte gegenüber. Leonhard Widmer, der den Text dichtete, hatte einen klar liberalen Standpunkt. Trotzdem schmerzten und beunruhigten ihn die Auseinandersetzungen. Sein Dichten sollte auch der Absicht dienen, die durch Glaubensstreitigkeiten gespaltenen Eidgenossen wieder zu verbinden. Ohne dass er es wusste, gaben seine Freun- de den Text an den katholischen Pater Alberik Zwyssig weiter, in der Hoffnung, dass dieser eine Melodie dazu komponiert. Damit hätten Autor und Komponist gegensätzlicher nicht sein können. Ihre politi- schen Standpunkte trennte sie, aber beide verband die Sehnsucht, die Schweiz zu einen. Von Beginn an war der Hymnus geschätzt. Er traf den Nerv und die Hoffnungen seiner Zeit. Letztes Jahr habe ich die serbisch-orthodoxe Kirche in Zürich be- sucht. Ich war beeindruckt über all die Schweizerkreuze inmitten der farbenprächtigen Ikonographie. Ich war ergriffen, wie diese Kirchge- meinde treu tagtäglich für die Schweiz, für Land und Menschen be- tet. Sie nehmen die Liedzeile beim Wort, in der es heisst, «wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet!» Pfarrer David Scherler
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Page 1: Nr. 8 | 31. Juli 2020 |  · 2020. 8. 13. · sucht. Ich war beeindruckt über all die Schweizerkreuze inmitten der farbenprächtigen Ikonographie. Ich war ergriffen, wie diese Kirchge-meinde

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Wer weiss, wo diese Fahne weht? Foto: pixabay

Betet, freie Schweizer, betet!Die Bundesfeiern sind grossmehrheitlich abgesagt. Der Gratis-Cervelat ist gestrichen. Die Blasinstrumente bleiben im Schrank. Und wer singt an diesem 1. August die Nationalhymne?

Die romantische Hymne hat ja nur noch wenige pathetische Freun-de. Hand aufs Herz: Bringen Sie die Worte der ersten Strophe aus-wendig zusammen? Ich muss gestehen: Ich mag sie. Mir gefällt, wie die Hymne die schweizerischen Wetterverhältnisse abbildet. Mir gefällt, wie Gott als Liebender, Unergründlicher, Rettender… besungen wird. Mir gefällt, dass ich weiss, wer da im Strahlen-meer und wilden Sturm daherkommt, wenn ich zusammen mit Wildfremden in einer Kneipe vor dem Fernseher rührselig auf die strammstehende National-Elf starre und mit den Singfesten das Kirchgesangsbuchlied singe.

Dieses Jahr hat mir der Schweizerpsalm sogar aus der Klemme geholfen! Anstatt in Illnau mit der Kantorei Ostern zu feiern, fuhr ich mit Tarnanzug und aufgenähtem Kreuz nach Brugg in die Rek-rutenschule, um mit mehreren hundert Soldatinnen und Soldaten einen Feldgottesdienst zu feiern. Aber wie feiert man in einer mul-tireligiösen Armee Ostern? Was kann man, begleitet durch die Mi-litärmusik, singen? Natürlich: die Nationalhymne. So wurde dieses Jahr in etlichen Kasernen der Schweizerpsalm zum Osterlied.

Vielleicht würde die Hymne wieder mehr geschätzt, wenn mehr ihre erstaunliche Entstehungsgeschichte kennen würden. Damals zogen sich tiefe Gräben durch die Schweiz. Liberalen (städtisch-reformierten) standen konservative (ländlich-katholische) Kräfte gegenüber. Leonhard Widmer, der den Text dichtete, hatte einen

klar liberalen Standpunkt. Trotzdem schmerzten und beunruhigten ihn die Auseinandersetzungen. Sein Dichten sollte auch der Absicht dienen, die durch Glaubensstreitigkeiten gespaltenen Eidgenossen wieder zu verbinden. Ohne dass er es wusste, gaben seine Freun-de den Text an den katholischen Pater Alberik Zwyssig weiter, in der Hoffnung, dass dieser eine Melodie dazu komponiert. Damit hätten Autor und Komponist gegensätzlicher nicht sein können. Ihre politi-schen Standpunkte trennte sie, aber beide verband die Sehnsucht, die Schweiz zu einen. Von Beginn an war der Hymnus geschätzt. Er traf den Nerv und die Hoffnungen seiner Zeit.

Letztes Jahr habe ich die serbisch-orthodoxe Kirche in Zürich be-sucht. Ich war beeindruckt über all die Schweizerkreuze inmitten der farbenprächtigen Ikonographie. Ich war ergriffen, wie diese Kirchge-meinde treu tagtäglich für die Schweiz, für Land und Menschen be-tet. Sie nehmen die Liedzeile beim Wort, in der es heisst, «wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet!»

Pfarrer David Scherler

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Gottesdienst

Voranzeigen Ökumene

Gemeindewochenende 4. bis 6. September 2020Im geräumigen Ferienhaus "Ju-hui Flumserberg" und seiner prächtigen Landschaft haben wir ein Wochenende lang Zeit für Gemeinschaft, Beziehungen vertiefen und uns an der Dank-Bar auszutauschen. Alle von Klein bis Gross sind herzlich willkommen!

Jetzt anmelden unter: www.refilef.ch/gemeindeferi-en/ferien-im-herbst oder ge-druckte Anmeldung ausfüllen und einsenden.

Daniel Wartenweiler

Foto: Adobe Stock

«Underem Schirm» von Gott.

Under em Schirm

Jahresbeiträge Ausland

Foto: zvg

Familiengottesdienst zum SchulanfangDer Gottesdienst zum Schul-anfang – etwas Neues beginnt mitten im Jahr - eine Zeit, Freu-de und Angst wahrzunehmen und Gott um seinen Segen zu bitten. Es wird spannend.Ich war kein euphorisches Kind oder Jugendliche. Aber der Be-ginn jedes neuen Schuljahres elektrisierte mich. Was für neue Lehrer bekamen wir? Gab es

neue Mitschülerinnen? Alle Jah-re wieder hatte ich das Gefühl, mich mit dem Beginn des Schul-jahres neu erfinden zu können. Tatsächlich hatten wir uns alle über die Sommerferien ein we-nig verändert. Auch der Wechsel einer Lehrperson oder der Schule machte die Welt zu einer ande-ren. Ein neues Schuljahr – neue Möglichkeiten, manchmal jedoch auch beladen mit alten Ängsten und Fragen.

Underem SchirmOb du neu in den Chinzgi kommst oder in die Schule, Gymi, Lehre oder einfach in die nächste Klas-se, du bist herzlich willkommen und einen Segen von Gott wert. In einem Team haben wir den Gottesdienst vorbereitet und hof-fen, er tut dir gut auf dem Weg, der mit dem neuen Schuljahr vor dir liegt. Gott möchte dich seg-nen und unterstützen, genauso wie er es schon in der Bibel vor tausenden von Jahren Menschen zusagte.

Underem SchirmMit fröhlichen Liedern und Aktion werden wir den Beginn des neu-en Schuljahres in einem Familien-gottesdienst feiern. Alle Kinder, Jugendlichen, Eltern, Grosseltern und die Kirchgemeinde sind dazu

Das Budget 2020 unserer Kirchgemeinde sieht für diakonische «Bei-träge an das Ausland» CHF 109’000 vor. Rund die Hälfte der Beiträge sind für das «Gemeinsame Entwicklungshilfsprojekt Illnau-Effretikon» vorgesehen. Der Fokus der Projekte konzentriert sich auf Länder in Asien. Konkret werden folgende Projekte unterstützt:

Taufe27. JuniHanna Fässler, Effretikon

Abschied1. JuliThomas Eggmann, Effretikon15. JuliGerold Wipf, Effretikon

Kind & Familie

Im vierten und letzten Teil der Serie «mit Kindern beten» kon-zentrieren wir uns auf A wie Anliegen. Es liegt uns etwas oder jemand am Herzen. Dafür stehen wir vor Gott und bitten im Namen Jesu um Hilfe. Kleine Kinder sind gesunde Egoisten. Sie sehen sich als Mittelpunkt der Welt, um den sich alles dreht – alles zu drehen hat! Für das Wohl des anderen können sie sich freiwillig frühestens ab dem dritten Lebensjahr einset-zen. Deshalb macht es Sinn, bei der Themenwahl der FÜRBITTE

an der konkreten Situation des Kindes anzuknüpfen. Z.B. Ihr Kind möchte seinen Nuggi nicht nur im Bett haben, sondern am Besten immer und überall. Ein stressiger, oft zermürbender aber notwen-diger Prozess kommt in Gang. In der gemeinsamen Gebetszeit z. B. abends vor dem Schlafen ge-hen, ergibt sich die Gelegenheit diese Situation in einen grösse-ren Kontext zu stellen. Nämlich an alle anderen Kinder zu den-ken, die jetzt auch lernen – müs-sen – ohne Nuggi aus dem Bett zu steigen. Und – an alle Eltern, die

Mit Kindern beten

Foto: zvg

herzlich eingeladen. Ein Schirm erwartet uns, Karabinerhaken und gute Laune. Es wird inter-aktiv: Lehrerin betet für Eltern, Kinder für Lehrer, Mutter für die Schulbehörde.

Underem SchirmDas gleichnamige Kinderlied ist Thema in unserem Familiengot-tesdienst zum Schulanfang.

Sonntag, 23. August, um 10.00 Uhr Ref. Kirche Effretikon auf dem Rebbuck.

Im Anschluss ist Chilekafi mit Süssigkeiten für die Kinder.Herzliche Einladung allen Kin-dern und Erwachsenen und natürlich auch denen, die nicht zu unserer KIrchgemeinde ge-hören.

Pfarrerin Sabine Schneider

diese anstrengende Spannung durchleben. Vielleicht kennen Sie Familien, die in der gleichen Situation sind. Nennen Sie Kin-der und Eltern beim Namen und bitten Sie Gott so konkret und einfach wie möglich um seine Hilfe. Ihr Kind wird staunen wie gross seine Welt dadurch wird!

Monika Etter

Freud & Leid

1. Gemeinsames EntwicklungshilfsprojektIllnau-Effretikon

CHF 50'000

Mobile Zahnklinik, Jordianien (noiva.ch)

Kinderehen bekämpfen in Parbatipur, Bangladesch(womenshope.ch)

Hoffnung für landlose Familien, Nepal (helvetas.org)

Verbesserte Bildung, Laos (co-operaid.ch)

Adivasi gegen Staudämme, Indien (fastenopfer.ch)

Bewässerung für Gemüsebau, Iran (yarsan.ch)

2. Kircheneigene Projekte CHF 32'000

Indicamino, allgemeines Konto CHF 8'000

Indicamino, FAIENAP (Vernetzung evang. Indianer-kirchen, Peru)

CHF 4'000

Schweiz. Zigeunermission CHF 10'000

Mission Biblique, Ausbildung Laien-Prediger, Côte d’Ivoire

CHF 10'000

3. Kircheneigene Mitarbeiter und Partnerschaften CHF 27'000

Werner und Barbara Weiss, Don Camillo, CH-Thielle-Wavre

CHF 5'000

Remi und Laura Rauh, Church School Service, Jerusalem

CHF 7'500

Sibylle Coradi (Cousine von Marianne Isler), Südafrika

CHF 5'000

Andrea und Joël Rominger, MAF (Ausbildung in Australien)

CHF 7'500

James Danladi, Calvary Community Transformation, Kaduna, Nigeria

CHF 2'000

AmtswocheWoche 32: Pfrn. A. Geiger02. Aug. bis 08. Aug. 2020Woche 33: Pfr. D. Scherler09. Aug. bis 15. Aug. 2020Woche 34: Pfr. D. Scherler16. Aug. bis 22. Aug. 2020Woche 35: Pfr. D. Scherler23. Aug. bis 29. Aug. 2020

Glaubensperle

Monatsvers August

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KalenderGottesdienste

Tauf-/Segnungsdaten

Veranstaltungen

ImpressumKontakte

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Illnau-EffretikonRebbuckstrasse 1 8307 Effretikon052 343 21 [email protected]

Öffnungszeiten Sekretariat Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 08.30 – 11.30 UhrDienstag und Donnerstag13.30 – 16.30 Uhr

Pfarramt Pfrn. Annemarie Geiger076 391 84 [email protected]. David Scherler052 343 06 [email protected]. Sabine Schneider079 860 28 [email protected]. Simon Weinreich052 558 35 03 [email protected]

Sozialdiakonie Daniel Wartenweiler 052 343 20 [email protected] Etter079 247 14 49 [email protected] Fisler079 694 95 [email protected]

Eine Beilage der Zeitung «reformiert.»

RedaktionSimon WeinreichKilian Meier

LayoutMiriam Zwicky

Nächste Ausgabe: Freitag, 28. August

Illnau6. Sept. Pfrn. S. Schneider13. Dez. Pfr. D. Scherler Effretikon18. Okt. Pfrn. S. Schneider15. Nov. Pfrn. S. Schneider

Sonntag, 2. August10.00 UhrKirche IllnauPfrn. Annemarie GeigerMusik: Christelle PechinKollekte: Nepal - Entwicklungfür Alle

Sonntag, 9. August10.00 UhrKirche EffretikonPfrn. Annemarie GeigerMusik: Maja FügliKollekte: Communität Don Camillo

Sonntag, 16. August10.00 UhrKirche IllnauPfr. David ScherlerMusik: João Tiago SantosKollekte: Kinderhilfswerk Lima SchweizChilekafi

Sonntag, 16. August10.00 UhrFEG Focus 9, Vogelsangstrasse 9, EffretikonGottesdienst zum Abschluss von den Kids-&Teeniedays, mit Podi-umsdiskussion in der FEG.Pfrn. Sabine Schneider

Veranstaltungen Andachten

Betriebsferien Sekretariat:Montag, 20. Juli bis Freitag, 7. August

Zuständig in dringenden Fällen3. August – 7. AugustPfrn. Annemarie Geiger

Sigristendienst für Illnau und Effretikon:Thomas Schmidt079 430 55 93

Während den Sommerferien kein Mittagessen im Ref. Zentrum Rebbuck. Wir begrüssen Sie gerne wieder am Mittwoch, 19. August.

«Tischlein deck dich» bleibt offen.

Kafi 65Donnerstag, 13. August14.00 – 16.30 UhrPfarrhaus Illnau

Donnerstag, 20. August14.30 UhrAlterssiedlung Im Chrummenacher

Freitag, 28. August19.15 UhrKapelle Rikona Kapella

Sonntag, 23. August10.00 UhrKirche EffretikonGottesdienst zum Schulanfang mit TaufePfrn. Sabine Schneiderund TeamMusik: Christelle PechinKollekte: Evangelische SchulenChinderhüeti


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