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Nr 07 – 2016 INFO LETTER · 2018. 2. 1. · Zürich und Bern noch nicht ein-richten konnte, wird...

Date post: 29-Apr-2021
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INFO LETTER Nr. 07– 2016 Infotreffen bikesharing und Velostationen Donnerstag, 15. September 2016 in Bern. Seite 3 eCargo-Bike-Sharing erobert die Schweiz Seite 3 Foto: zVg Bycyclen heisst das E-Bike- Sharing in Kopenhagen, das ich kürzlich in der dänischen Haupt- stadt ausgiebig testen konnte. Ganz einfach kann man überall in der Stadt moderne E-Bikes mit Touchscreen ausleihen, sich auf dem gut ausgebauten Veloweg- netz bequem zum Ziel navigieren lassen und das Velo an einer der vielen Stationen innerhalb der Stadt wieder abgeben. Und das alles zu vernünftigen Preisen: Eine Stunde kostet umgerechnet knapp 3.50 Franken. Als Leiter der Sek- tion Mobilität am Bundesamt für Energie BFE interessiert es mich natürlich, wieviel Energie mit einem solchen System eingespart werden könnte. Nun, in meinem Fall eher wenig: Ich hätte den Grossteil der Strecken ohne Bycyclen mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurück- gelegt, aber sicher wäre auch die eine oder andere Taxi- oder Uber- Fahrt dazugekommen. Bikesha- ring-Systeme sind vor allem dann energetisch interessant, wenn sie dazu beitragen, Fahrten mit dem motorisierten Individualverkehr zu ersetzen. Aus meiner Sicht ist Bikesharing eine sinnvolle Ergän- zung des vorhandenen Mobili- tätsmix’ und unterstützt damit eine energieeffiziente Mobilität im städtischen und ländlichen Raum. Unsere interaktive Karte (siehe Seite 3) soll dazu beitragen, die verschiedenen Angebote bekann- ter zu machen. Christoph Schreyer Leiter Mobilität Bundesamt für Energie BFE «Donkey Republic» jedenfalls hat es möglich gemacht. Dieses dänische Start-Up wurde im Jahre 2012 in Kopenhagen gegründet und zählt unterdessen in der Haupt- stadt mehr als 500 NutzerInnen. Diese haben in den letzten Jahren gemeinsam bereits über 10 000 Velo-Fahrten zurückgelegt. Der Mitbegründer von «Donkey Republic», Erdem Ovacik, möchte sein Konzept bis Juni 2016 in mehr als 20 Ländern etablieren. Seiner Meinung nach sind die beste- Die private Schwester des öffentlichen bikesharing Von Christoph Schreyer henden bikesharing-Angebote zu wenig attraktiv und nicht planbar. Es sei unmöglich vorherzusehen, ob ein Velo zum gewünschten Zeitpunkt am gewünschten Ort verfügbar ist. Mit «Donkey Repu- blic» kann der Nutzer stattdessen ein Velo mit Hilfe einer App oder online auf Internet reservieren. Das System ermöglicht es auch, andere als die üblicherweise ange- botenen Velotypen zu mieten, etwa Transportvelos oder solche mit Kin- dersitzen. Die Donkey Bikes sind Die «shared economy», die Wirtschaft des Teilens, ist in Mode gekommen und erfährt dank des Internets eine starke Ver- breitung. Die Anhänger der gemeinsamen Nutzung von Dingen tauschen gegen Geld Wohnungen, Fahrzeuge und viele andere Gegenstände des täglichen Lebens. Das Velo könnte das nächste Objekt auf dieser Liste sein. Foto: Donkey Republic Marie-Laure Gebhard und Valérie Sauter Das Kit von Donkey Republic macht das eigene Velo bikesharing-fähig.
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Page 1: Nr 07 – 2016 INFO LETTER · 2018. 2. 1. · Zürich und Bern noch nicht ein-richten konnte, wird demnächst das Netz in Lugano erweitern. Letzteres wird künftig 46 gegenüber heute

INFOLETTERNr. 07 – 2016

Infotreffen bikesharing und Velostationen Donnerstag, 15. September 2016 in Bern.

Seite 3

eCargo-Bike-Sharing erobert die Schweiz

Seite 3

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Bycyclen heisst das E-Bike-Sharing in Kopenhagen, das ich kürzlich in der dänischen Haupt-stadt ausgiebig testen konnte. Ganz einfach kann man überall in der Stadt moderne E-Bikes mit Touchscreen ausleihen, sich auf dem gut ausgebauten Veloweg-netz bequem zum Ziel navigieren lassen und das Velo an einer der vielen Stationen innerhalb der Stadt wieder abgeben. Und das alles zu vernünftigen Preisen: Eine Stunde kostet umgerechnet knapp 3.50 Franken. Als Leiter der Sek-tion Mobilität am Bundesamt für Energie BFE interessiert es mich natürlich, wieviel Energie mit einem solchen System eingespart werden könnte. Nun, in meinem Fall eher wenig: Ich hätte den Grossteil der Strecken ohne Bycyclen mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurück-gelegt, aber sicher wäre auch die eine oder andere Taxi- oder Uber-Fahrt dazugekommen. Bikesha-ring-Systeme sind vor allem dann energetisch interessant, wenn sie dazu beitragen, Fahrten mit dem motorisierten Individualverkehr zu ersetzen. Aus meiner Sicht ist Bikesharing eine sinnvolle Ergän-zung des vorhandenen Mobili-tätsmix’ und unterstützt damit eine energieeffiziente Mobilität im städtischen und ländlichen Raum. Unsere interaktive Karte (siehe Seite 3) soll dazu beitragen, die verschiedenen Angebote bekann-ter zu machen.

Christoph Schreyer Leiter Mobilität Bundesamt für Energie BFE

«Donkey Republic» jedenfalls hat es möglich gemacht. Dieses dänische Start-Up wurde im Jahre 2012 in Kopenhagen gegründet und zählt unterdessen in der Haupt-stadt mehr als 500 NutzerInnen. Diese haben in den letzten Jahren gemeinsam bereits über 10 000 Velo-Fahrten zurückgelegt. Der Mitbegründer von «Donkey Republic», Erdem Ovacik, möchte sein Konzept bis Juni 2016 in mehr als 20 Ländern etablieren. Seiner Meinung nach sind die beste-

Die private Schwester des öffentlichen bikesharing

Von Christoph Schreyer

henden bikesharing-Angebote zu wenig attraktiv und nicht planbar. Es sei unmöglich vorherzusehen, ob ein Velo zum gewünschten Zeitpunkt am gewünschten Ort verfügbar ist. Mit «Donkey Repu-blic» kann der Nutzer stattdessen ein Velo mit Hilfe einer App oder online auf Internet reservieren. Das System ermöglicht es auch, andere als die üblicherweise ange-botenen Velotypen zu mieten, etwa Transportvelos oder solche mit Kin-dersitzen. Die Donkey Bikes sind

Die «shared economy», die Wirtschaft des Teilens, ist in Mode gekommen und erfährt dank des Internets eine starke Ver-breitung. Die Anhänger der gemeinsamen Nutzung von Dingen tauschen gegen Geld Wohnungen, Fahrzeuge und viele andere Gegenstände des täglichen Lebens. Das Velo könnte das nächste Objekt auf dieser Liste sein.

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Marie-Laure Gebhard und Valérie Sauter

Das Kit von Donkey Republic macht das eigene Velo bikesharing-fähig.

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2 INFOLETTER MAI 2016 forum bikesharing schweiz

für Privatpersonen sowie kleine Betriebe und Händler, die Velos ausleihen wollen, gedacht. Via Internet kann für 100 Euro ein Kit bestellt werden, das aus einem Schloss, einem Infoschild für die Befestigung am Velolenker, Kle-bern und einer höhenverstellbaren Sattelstütze besteht. Nachdem das Velo ausgerüstet ist, kann es auf der Website registriert und fortan zu den individuell festgelegten Bedin-gungen gemietet werden.

Miet-Interessierte können die ver-fügbaren Velos in ihrer Umgebung sehen, so bald sie die entspre-chende App auf ihrem Gerät ins-talliert haben. Das Veloschloss verfügt über einen GPS-Chip, der seinen Standort der Plattform über-mittelt. Das Schloss kann mittels Bluetooth-Funktion des Smartpho-nes des Mieters geöffnet werden. Andere Startup-Firmen wie Lock8, PhilLOCK, Social Bicycles und Spinlister entwickeln ähnliche Sys-

teme. «Donkey Republic» scheint aber zurzeit das am weitesten ent-wickelte Angebot auf diesem neuen Markt zu sein. Diese neuen bikesharing-Systeme funktionieren unabhängig von der öffentlichen Hand. Das eine oder andere könnte bald auch in der Schweiz Fuss fassen, und es bleibt abzuwarten, ob die Schweizer bereit sind, ihr eigenes Velo Dritten zum Gebrauch anzubieten.

PubliBike in Warteposition Das fünf Stationen umfassende Netz von PubliBike in Vevey und La Tour-de-Peilz wurde letzten August durch Stationen von Velospot ersetzt. Zudem hat die PubliBike AG infolge ihrer neuer Entwicklungsstrate-gie isolierte Einzelstationen in Delsberg, Frauenfeld, Kreuzlin-gen, Rapperswil SG und Solo-thurn sowie die beiden Stati-onen in Bulle entfernt. Ende 2015 zählte PubliBike somit 113 Stationen. Das Unternehmen, das die beiden Städtenetze in Zürich und Bern noch nicht ein-richten konnte, wird demnächst das Netz in Lugano erweitern. Letzteres wird künftig 46 gegenüber heute 13 Stationen umfassen. Seit dem 1. Oktober 2015 fungiert Bruno Rohner als neuer Direktor.

Blockade in drei Schweizer Städten

Intermobility AG Salzhausstrasse 18a, 2503 Biel, T 032 322 90 00, [email protected]

Bikesharing. Swiss Made.Das automatische Veloverleihsystem aus der Schweiz für Städte, Gemeinden und Unternehmen: einfach, flexibel und erprobt. www.velospot.ch

2016 mit

rund 1500 Velos

in 11 Städten

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Die Städte Bern und Zürich haben der PubliBike AG den Zuschlag für die Einrichtung ihres bikesharing-Systems erteilt.

Im letzten Infoletter vor einem Jahr haben wir uns gefragt, ob sich die grossen Schweizer Städte end-lich auf das bikesharing einlassen werden. Die Zeichen standen gut, hatten doch die Städte Zürich und Bern Ausschreibungen lanciert und die Stadt Genf ein entsprechendes Vorprojekt erarbeitet.Seither jedoch stehen die Signale überall auf Rot, sind die Verfahren blockiert. Gegen den Zuschlag vom 1. April 2016 zum Projekt «Züri Velo» zugunsten von PubliBike AG wurden von der Konkurrenz wie-derum Beschwerde eingereicht. Dies zusätzlich zur bereits im März 2015 eingereichten Beschwerde, welche vor Bundesgericht hängig ist. Die Stadt Zürich wartet somit weiterhin auf Gerichtsentscheide auf verschiedenen Ebenen.Auch in Bern ist die Stadt mit einem Rekurs konfrontiert. Sie hatte sich von den zwei eingegangenen Offerten – wie Zürich – für diejenige der PubliBike AG entschieden. Ein Rekurs der Intermobility AG, einer Konkurrentin, hat auch hier die Umsetzung verhindert, so dass die ursprünglich auf Anfang 2017 vor-

gesehene Einweihung des Angebo-tes nicht mehr möglich ist. In Genf wurde im vergangenen November die Konzession für den Betrieb des bikesharing-Systems im öffentlichen Raum für sieben Jahre ausgeschrieben. Mit die-sem Ansatz soll das System ohne öffentliche Finanzmittel betrieben werden. Auch hier hat die Inter-mobility AG die Ausschreibung angefochten, und das zuständige Gericht hat es «TPG vélo», der zuständigen Organisationsheinheit, untersagt, die eingegangen Offer-ten zu prüfen, bis über den Rekurs

entschieden ist. TPG vélo sieht sich nun gezwungen, das Urteil abzuwarten, statt das System wie geplant noch vor dem Sommer einzuweihen.Es ist wahrscheinlich, dass ange-sichts dieser drei Rekurse andere Schweizer Städte, und mit ihnen auch die umliegenden Gemeinden, ihre bikesharing-Vorhaben auf die lange Bank schieben. So lange nicht bekannt ist, ob und aus wel-chen Gründen die Beschwerden gutgeheissen werden oder nicht, scheint das Risiko zu gross, Zeit und Geld zu verlieren. (VSA)

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Velospot baut sein Angebot aus Mit ihren 182 Velospot-Stationen (Stand Ende März 2016) ist die Intermobility AG – in Bezug auf die Anzahl Stationen – Marktleaderin. In den vorangegangenen zwölf Monaten konnten in praktisch allen bestehenden Netzen zusätzliche Stationen aufge-baut werden. Dazu wurden neue Netze in Locarno, in Vevey (La Tour-de-Peilz) sowie in Genf (Meyrin, Grand-Saconnex, Pregny-Chambésy und Chêne-Bougeries), hier gemeinsam mit der TCS-Sektion Genf, eröffnet. Zudem hat die Inter-mobility AG ein neues Velo-schloss entwickelt, das eine smartphone-unterstützte Öff-nung ermöglichen wird. Ebenso wurden neue Velos entwickelt, die im Juni präsentiert werden dürften.

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3 INFOLETTER MAI 2016 forum bikesharing schweiz

Infotreffen 2016 Das Infotreffen Velostation und bikesharing wird am 15. Sep-tember in Bern stattfinden. Am Morgen lädt das Forum bikesharing und Velostationen Sie zur Besichtitung der im März neu eröffneten vierten Velostation (1000 Plätze) am Bahnhof Bern ein. Anschlie-ssend findet das Infotreffen zum Thema Velostationen statt. Der Nachmittag ist aktuellen Themen rund ums bikesharing gewidmet. Unter anderem wird über den Einsatz von Elektro-velos beim bike sharing informiert und diskutiert. Das Detailprogramm und das Anmeldeformular werden ab Mitte Juni unter www.velostation.ch und www.bikesharing.ch aufge-schaltet sein.

eCargo-Bike-Sharing erobert die SchweizElektrische Lastenvelos (oder eCargo-Bikes) sind eine effiziente, sparsame und gesunde Alternative zum klassischen Automobil im städtischen Verkehr. Sie stossen sowohl bei Familien, als auch bei privaten und öffentlichen Betrie-ben auf ein wachsendes Interesse, ermöglichen sie doch einen mühe-losen Transport von Kindern und Gütern.Ähnlich zum Carsharing sind beim Lastenvelo die Vorteile einer geteil-ten Nutzung sehr offensichtlich: situationsbezogener und gezielter Einsatz für Transportwege, keine Beschaffungsinvestitionen, keine Parkplatzprobleme, keine Unter-haltskosten. Bereits wird in zahlrei-chen europäischen Städten Cargo-Bike-Sharing angeboten, wobei sich unterschiedliche Betriebsmo-delle herausgebildet haben.Pioniercharakter hat das Projekt «SeestadtFLOTTE» in Aspern bei Wien. Hier wurden im Rahmen eines Pilotprojektes Lastenvelos in ein klassisches Bikesharing-System mit Dockingstationen inte-

griert. Mit insgesamt vier Cargo-Bikes ist das Angebot zurzeit jedoch noch sehr beschränkt.Einen ganz anderen Weg gehen die Mobilitätsakademie AG und Engagement Migros mit der Sha-ring-Plattform «carvelo2go». Bei carvelo2go werden die Lastenräder von sogenannten „Hosts“ betreut. Dies sind Kleinbetriebe mit einem starken Quartierbezug wie Apo-theken, Bars oder Bäckereien. Sie fungieren als Ausgabestellen für die Lastenräder und als Gegen-leistung dürfen sie die Cargo-Bikes während einer gewissen Anzahl Stunden pro Monat selber für ihre betrieblichen Zwecke nutzen. Über das Portal www.carvelo2go.ch können die Lastenräder wie bei Mobility Carsharing zentral mit ein paar wenigen Klicks gebucht werden. carvelo2go ermöglicht den Schweizer Haushalten, erste Erfahrungen mit den hierzulande noch wenig bekannten Lastenrä-dern zu sammeln und diese gezielt

als Alternative zum Auto für die anfallenden Transportwege einzu-setzen – sei es für die Ausfahrt mit den Kindern oder dem Nachhau-setransport des Wocheneinkaufes. Für die Miete fällt ein relativ güns-tiger Stundentarif an, im Maximum können die Velos drei Tage lang ausgeliehen werden.In der Stadt Bern ist carvelo2go mit insgesamt 20 eCargo-Bikes erfolg-reich angelaufen: Nach den ersten sechs Monaten haben sich bereits über 1000 Personen als User regis-triert. Nach dem vielsprechenden Start in Bern wurde carvelo2go im März 2016 auch in Basel lanciert. Weitere Städte werden im Laufe des Jahres folgen.

Weitere Infos: www.carvelo2go.chwww.carvelo.ch

Jonas Schmid, Mobilitätsakademie AG

Interaktive Karte für bike-sharing-Kunden EnergieSchweiz bietet eine interaktive Karte zur Lokalisie-rung sämtlicher bikesharing-Stationen und Velovermiet-stellen in der Schweiz. Mit der Zoomfunktion oder der Eingabe einer Postleitzahl kann die nächste Velovermietstelle gefunden werden. Für jeden Standort werden die Zahl der verfügbaren Velos, die Öff-nungszeiten sowie die Preise angegeben. Links zur Karte finden sich auf www.bikesharing.ch/karte und www.energieschweiz.ch/bikesharing

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Die Bäckerei Coffeebreak, carvelo2go-Host in der Berner Länggasse.

Die Velostation Schanzenpost öffnete ihre Tore am 2. März 2016.

Die Buchungsplattform carvelo2go.ch mit eCargo-Bike-Stationen in der Stadt Bern.

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4 INFOLETTER MAI 2016 forum bikesharing schweiz

StändigeKontakt adressenForum bikesharing Schweizc/o Pro Velo SchweizPostfach, 3001 BernTel. 031 318 54 [email protected]

BeraterInnen:– Roland Pfeiffer

Präsident Velokonferenz Schweiz Projektleiter/Fachexperte Veloverkehr, B+S AG [email protected] Tel. 031 356 81 83

– Aline Renard Vertreterin Velokonferenz Schweiz Transitec Ingénieurs-Conseils SA, Lausanne/Bern [email protected] Tel. 021 652 55 55/031 381 69 12

ImpressumInfoletter Forum bikesharing Schweiz

Nr. 07/Mai 2016

Herausgeber:

Eine Dienstleistung von:

Mit der Unterstützung von:

Redaktion:Forum bikesharing Schweiz

Autoren dieser Nummer:Marie-Laure GebhardValérie Sauter (VSA)Jonas SchmidÜbersetzungen: Valérie Sauter, Christoph MerkliLektorat: Christoph Merkli

Erscheint: jährlich

Auflage:1000 Ex. deutsch400 Ex. französisch

Preis: gratis

Produktion/Adressänderungen:c/o Pro Velo Schweiz,Postfach, 3001 Bern

Layout:tasty graphics gmbh Bern

Druck:Basisdruck AG Bern

Maximaler Parkraum auf minimalerStellfläche ADFC geprüft und empfohlen!

• Überdachungs anlagen• Fahrradparksysteme • StadtmobiliarWaldstraße 2 • D-64584 Biebesheim Tel.: 0049 (0) 62 58-55 52-0 Fax: 0049 (0) 62 58-55 52-36www.orion-bausysteme.de

gefertigt gemäß

den Anforderungen

der DIN 79008

Anzeige Doppelstock:Anzeige Real Doppelstock.qxd 21.03.16 13:37 Seite 1

Ein Gespräch mit Philip Douglas

Nach fünf Jahren Engagement hat die Velobility AG im letz-ten Dezember ihren Betrieb eingestellt und Konkurs ange-meldet. Velobility entwickelte bikesharing-Hardware für pri-vate Firmen sowie die öffent-liche Hand. Zudem lieferte sie zahlreiche Velos für verschie-dene Anbieter wie Schweiz-rollt, Velospot und PubliBike. Ihr Gründer, Philip Douglas, seines Zeichens auch Vater von Simpel, äussert sich im Gespräch zur Entwicklung des bikesharing in der Schweiz.

Was lässt sich über den bike­sharing­Markt in der Schweiz sagen?Der Schweizer Markt mag mir nicht so recht gefallen. Dass sich die Anbieter gegenseitig im Weg ste-hen, statt gemeinsam einen über-lebensfähigen und nachhaltigen Markt zu fördern, kritisiere ich stark. Damit verlieren wir in der Schweiz nicht nur viel Zeit, sondern es wird unnötig viel Geld verbrannt, wel-ches eigentlich dazu dienen sollte, Velo-Mobilität zu fördern. Vielleicht braucht es dafür auch eine neue, etwas stärkere Kraft aus dem Technologiebereich. Es gibt ein paar beachtliche globale Konzerne, die sich so langsam für das Thema interessieren und technisch einiges aufmischen können. Dann könnten sich die Betreiber zusammen mit den Gemeinden ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.

Was braucht es, damit sich ein bikesharing­System durchsetzt?

gen sind aber total unterschiedlich und die Erwartungen müssen von Beginn weg klar definiert sein. Die Systeme müssen meiner Meinung nach komplett modular und hyb-rid sein und die verschiedensten Bedürfnisse abdecken können. Da braucht es eine sehr holisti-sche Sichtweise und eine mög-lichst breite Nutzerbasis. Pendler, Familien, Tourismus und Gewerbe sollten mit eingebunden werden. Kleine Städte sollten aber auf jeden Fall Synergien suchen. Ich denke, dass es nun Zeit ist, existierende Lösungen einzubinden und neue Use-Cases gemeinsam weiter zu entwickeln. In der Schweiz habe ich die Bereitschaft, genau dies zu erreichen, zu wenig gefunden.

Das vollständige Interview kann auf www.bikesharing.ch eingesehen werden. (VSA)

Schweizerische EidgenossenschaftConfédération suisseConfederazione SvizzeraConfederaziun svizra

Bundesamt für Strassen ASTRA

Welches bikesharing-System für die Schweiz?

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Professionalität, einen echten Anspruch Mobilität zu bieten und ein starkes Nutzer-Erlebnis. Als Notpflaster für schwache ÖV-Systeme mag manches System gut genug sein. Aber erst eine Alternative, die hochfunktionell ist und echt Spass macht, wird die Nutzer begeistern und einen grösseren Unterschied machen können. Gerade in der Schweiz, wo das ÖV-Angebot stark ist, sind die Hürden hoch. Das Schlimmste für den Markt sind schwache Pseudo-Systeme, welche schlecht genutzt werden und damit Negativ-Beispiele liefern.

Kann bikesharing sowohl in klei­nen wie in grossen Städten funk­tionieren?Ja! Bikesharing kann in fast jedem Umfeld eine existierende Infra-struktur ergänzen und sollte breit gefördert werden. Die Anforderun-


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