Date post: | 25-Jan-2015 |
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Health & Medicine |
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Spiritualität und Demenz
Detlef Rüsing (MScN) Priv. Universität Witten/Herdecke gGmbH Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD)
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Inhalt
• Definition Spiritualität • Abgrenzung Spiritualität und Religion • „Spiritual Care“: Was ist das? • „Spiritual Care“ und Personzentrierte Pflege • Spiritualität bei Menschen mit Demenz und
Pflegenden • Diskussion
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Definitionen Spiritualität
• „Eine allgemeine oder auch nur mehrheitlich anerkannte Definition von Spiritualität gibt es nicht (RGG 2004) – zit. nach Radzey et al 2007)“
• Vier Grundkomponenten (Kreutzer, Radzey 2010): – Glauben, Werte – Suche nach dem Sinn und Zweck des Lebens – (Selbst-)Transzendenz – Verbundensein
• Es gibt fast ausschließlich anglo-amerikanische Studien – Übertragbarkeit
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Abgrenzung Spiritualität und Religion
• Spiritualität ist das „Dach“, unter dem Religion eine Ausformung sein kann (Kreutzner, Radzey 2010)
• „Spiritualität ist die Suche nach dem Sinn des Lebens. Religion ist ein möglicher Weg, diese Suche durchzuführen (Kreutzner, Radzey 2010 unter Verweis auf Wilson 1997)“
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Spiritualität
Spiritualität ist etwas
• zutiefst und spezifisch Menschliches • im Wesen des Menschen angelegt (vielleicht sogar biologische
Verankerung [Hay 2006])
• Entwicklung und Ausformung ein Ergebnis eines lebensgeschichtlichen Prozesses
• Wird keineswegs allein kognitiv erfahren • Kein signifikanter Zusammenhang zu Intelligenz oder einer
bestimmten Religionszugehörigkeit
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Was bedeutet das für die Pflege?
Eine spirituell geprägte Pflege zeichnet sich aus durch: – Eine Praxis des mitfühlenden Daseins für den Klienten/
Patienten – Patientenzentrierte Kommunikation: Es geht darum,
zuzuhören, was den Patienten/Klienten ängstigt, hoffen lässt, schmerzt, wovon erträumt
– Aufmerksamkeit und Wachheit gegenüber der ganzen Person des Patienten/Klienten einschließlich seiner Familie, seines Körpers, seiner Psyche, seiner Seele
– Das Erarbeiten der spirituellen Geschichte des Patienten/Klienten
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Was bedeutet das für die Pflege?
Eine spirituell geprägte Pflege zeichnet sich aus durch:
– Die Durchführung eines Assessments zu spirituellen Themen – Das Einplanen der spirituellen Komponenten in die
Begleitung und Pflege und das Einbeziehen spiritueller Praktiken, wo angemessen
– Seelsorger oder andere Experten, die dabei helfen, spirituelle Bedürfnisse aufzufangen, und die an der Arbeit eines multi-disziplinären Pflegeteams beteiligt sind
(Puchalski 2006 zit. nach Kreutzner, Radzey 2010)
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Spirituelle und personzentrierte Pflege
• Es geht um den Erhalt des „Personseins“
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D. Rüsing (MScN) 9
– Verlust v. Selbstständigkeit – Verlust sozialer Rollen – Verlust der Biographie – Verlust v. Status, Prestige u.s.w. – Verlust wesentlicher Bindungen
• Verlust & „sich-in-der-Welt-fremd-fühlen“
Angst
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Psychische Bedürfnisse von Menschen (mit Demenz) Kitwood 1997
• Trost
• Bindung
• Miteinbeziehung
• Beschäftigung
• Identität
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D. Rüsing (MScN) 11
Merkmale der Personalität • den eigenen Willen
behaupten • die eigenen Gefühle
ausdrücken • Soziale Kontakte
aufnehmen • Zuneigung zeigen • die Bedürfnisse anderer
wahrnehmen • Selbstachtung
• die Verwirrtheit anderer annehmen
• Humor (nicht Ironie) • Selbstausdruck und
Kreativität • Vergnügen • Hilfreich sein • Entspannen und Erholen
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Anforderungen an das Milieu Lawton et al. 1997 || nach Heeg 2001
• Sicherheit und Geborgenheit • Unterstützung und Orientierung • Unterstützung d. Funktionsfähigkeit,
Kompetenzerhaltung • Stimulation / Anregung • Ermöglichen v. Umweltkontrolle • Gelegenheit zu Privatheit und sozialer Interaktion • Kontinuität, Bezug zum bisherigen
Lebenszusammenhang • Anpassung an Veränderungen
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Was kann Spiritualität Menschen mit Demenz geben?
• Sicherheit durch Rituale • Eine geistige Heimat und Orientierung • Verbundenheit • Teil eines Ganzen zu sein • Hoffnung • Sinn Aber auch • Verwirrung?
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Was kann Spiritualität Pflegenden geben?
• Sicherheit durch Rituale • Eine geistige Heimat und Orientierung • Verbundenheit • Teil eines Ganzen zu sein • Hoffnung (stellvertretende Hoffnung) • Sinn • Kraft
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Probleme für Pflegende
• Spiritualität nicht nachvollziehbar • Ablehnende Haltung gegenüber der Spiritualität der
Betroffenen/Angehörigen • Konfessionelle Einrichtungen: Platz für eine andere
Spiritualität? • Fremdheit, die Angst machen kann • Wechsel oder Vermischung von spirituellen Zugängen
(Spiritualität als Prozess) • „Katholischer Buddhismus oder buddhistisches
Christentum?
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Carl Rogers
• Kongruenz
• Empathie
• Akzeptanz
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Also:
• Spiritualität/Nicht-Spiritualität ist Teil der Identität eines Menschen.
• Unsere eigene Spiritualität ist Teil unserer (pflegerischen) Haltung.
• Spirituelle Dimensionen sind Teil einer Personzentrierten Pflege
• Zur Personzentrierten Pflege gehört grundsätzlich die Auseinandersetzung mit der (Nicht-)Spiritualität des Anderen.
• „Spiritual Care“ ist keine Technik sondern eine Haltung (Swinton 2001)
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Fragen
• Wie weit geht unser Einlassen auf die Spiritualität des Menschen mit Demenz (sollte es gehen …)?
• Inwiefern bestimmt unsere eigene Spiritualität den Umgang mit der Spiritualität des Anderen?
• Inwieweit wird die eigene Spiritualität von den Anderen akzeptiert?
• Trennt Spiritualität auch im Altenheim?
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Konkret
• Würden Sie als Nicht-Katholik den Rosenkranz mit einem Demenzerkrankten beten?
• Brauchen wir Heime nach Religionszugehörigkeit? Ist Spiritualität die bestimmende Variable?
• Wie könnte eine Zusammenarbeit mit Expertinnen aussehen?
• Die Zukunft wird „bunter“! Wie können wir uns vorbereiten?
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Spiritualität/Religion/Glaube/Anbetung?
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There is no way to happiness
happiness is the way
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Detlef Ruesing (MScN)
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Stockumer Str. 10
58453 Witten
www.dialogzentrum-demenz.de