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nordrhein ausgabe - dlrg.de · ber schließlich kamen Retter und Gerettete an der Rettungswache der...

Date post: 18-Sep-2018
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n ordrhein I 1 · 2012 Nordrhein Lebensretter ausgabe nordrhein Ausgabe 1 · 2012 vor euch liegt eine Jubiläumsausgabe. Vor genau zehn Jahren erschien die nordrheinische Regionalausgabe des Lebensretter zum ersten Mal. Damals hatte der regionale Teil acht Seiten, der bundesweite Mantel umfasste inklusive Umschlag 24 Seiten. Das Titelthema befasste sich mit dem „langen Weg zum sicheren Schwimmer“ – und ist heute noch so aktuell wie damals, zum Beispiel im NRW-weiten Kooperationsprojekt „QuietschFidel“ (vgl. LR Nordrhein 3/2011). Das regionale Schwerpunktthema war die „boot“ in Düsseldorf, der DLRG-Stand war damals noch ausschließlich von unserem Landesverband organisiert. Natürlich spielt die größte Wassersportmesse der Welt auch in dieser Ausgabe wieder eine Rolle, denn der Empfang auf dem Messestand hat unter anderem durch die Intensivierung der Kooperation mit unserem Schwesterverband Westfalen inzwischen durchaus auch eine politische Dimension erreicht. Und damit sind wir in der Gegenwart angekommen: Auch wenn der Rückblick zeigt, dass die Themen der Vergangenheit für uns immer noch aktuell sind, so ergeben sich auch ständig neue Felder, in denen wir am Ball bleiben. Ein Beispiel dafür ist die Finanzierung unserer Aufgaben, wie sie bei der Podiumsdiskussion beim boot-Empfang zum Teil thematisiert wurde. Aber wir blicken optimistisch in die Zukunft. Denn auch für den Landesverband gilt, was der Lebensretter uns gezeigt hat: Eine gute Entwicklung, trotz oder gerade wegen aller Schwierigkeiten, eine hohe Aktualität und eine enge Beziehung zu den Mitgliedern des LV. Das macht uns aus und so starten wir in die nächsten zehn Jahre. Liebe Leserinnen und Leser, Reiner Wiedenbrück Präsident Keine CD eingeheftet? Kein Problem. Dirk Zamiara in der LV-Geschäftsstelle hat noch ein paar: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293, 40547 Düsseldorf, Tel.: 0211/53606-20, E-Mail: [email protected] Editorial
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ausgabenordrhein Ausgabe 1 · 2012

vor euch liegt eineJubiläumsausgabe.Vor genau zehn Jahren erschien die nordrheinischeRegionalausgabedes Lebensretterzum ersten Mal.

Damals hatte der regionale Teil acht Seiten,der bundesweite Mantel umfasste inklusiveUmschlag 24 Seiten. Das Titelthemabefasste sich mit dem „langen Weg zum sicheren Schwimmer“ – und ist heute nochso aktuell wie damals, zum Beispiel imNRW-weiten Kooperationsprojekt

„QuietschFidel“ (vgl. LR Nordrhein 3/2011).Das regionale Schwerpunktthema war die

„boot“ in Düsseldorf, der DLRG-Stand wardamals noch ausschließlich von unseremLandesverband organisiert. Natürlich spieltdie größte Wassersportmesse der Weltauch in dieser Ausgabe wieder eine Rolle,denn der Empfang auf dem Messestand hatunter anderem durch die Intensivierung derKooperation mit unserem SchwesterverbandWestfalen inzwischen durchaus auch einepolitische Dimension erreicht.

Und damit sind wir in der Gegenwartangekommen: Auch wenn der Rückblickzeigt, dass die Themen der Vergangenheitfür uns immer noch aktuell sind, so ergebensich auch ständig neue Felder, in denen wiram Ball bleiben. Ein Beispiel dafür ist die Finanzierung unserer Aufgaben, wie sie beider Podiumsdiskussion beim boot-Empfangzum Teil thematisiert wurde. Aber wirblicken optimistisch in die Zukunft. Dennauch für den Landesverband gilt, was derLebensretter uns gezeigt hat: Eine guteEntwicklung, trotz oder gerade wegen allerSchwierigkeiten, eine hohe Aktualität undeine enge Beziehung zu den Mitgliederndes LV. Das macht uns aus und so startenwir in die nächsten zehn Jahre.

Liebe Leserinnen und Leser,

Reiner Wiedenbrück

Präsident

Keine CD eingeheftet? Kein Problem. Dirk Zamiara in der LV-Geschäftsstelle hat noch ein paar: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293,40547 Düsseldorf, Tel.: 0211/53606-20, E-Mail: [email protected]

Editorial

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Vielerorts führen erdrückende Kosten zur Schließung von Bädern in kommunalerHand. In Kerpen fällt demnächst ein Baddem Braunkohletagebau zum Opfer, für einanderes wäre die Sanierung unwirtschaftlichgewesen. Dank Konjunkturpaket II wurdeein Neubau unter energetischen Gesichts-punkten möglich. Bedauert wird nur, dass esweder einen Drei-Meter-Turm noch die nötigeWassertiefe für Tauchabnahmen gibt.Schon seit mehreren Jahren wurde in Ker-pen über die zukünftige Sicherstellung desSchul- und Vereinsschwimmens diskutiert.Die Instandsetzung des in den 1970er-Jah-ren erbauten alten Hallenbades war keineLösung, die Sanierung wäre unwirtschaft-lich gewesen. Dazu muss der Kerpener Orts-teil Manheim aufgrund des Braunkohle-tagebaues in Kürze umgesiedelt werdenund das dortige Hallenbad fällt weg. NachInkrafttreten des Konjunkturpaketes II ent-schloss sich die Stadtverwaltung zu einemNeubau, den die angespannte Haushalts-lage früher nicht zugelassen hatte.

Zeit für guteNachrichten

Die Ortsgruppe Kerpenund ihr neues Bad

Nun steht das Bad neben dem KerpenerGymnasium. Beim Bau spielte Energieeffi-zienz eine große Rolle: Wärmerückgewin-nung und ein Blockheizkraftwerk, das mitder Heizungsanlage der Schule energetischverbunden ist, waren mit entscheidend fürdie Standortfrage.

Das Bad ist aufgrund der drei Glasfron-ten lichtdurchflutet, das Schwimmerbeckenmit sechs 25-Meter-Bahnen und das Lehr-schwimmbecken sind mit Edelstahl ausge-kleidet. Morgens früh kann das Bad vonFrühschwimmern genutzt werden, danachsteht es 14 Schulen und ab 16 Uhr den Was-sersport-Vereinen zur Verfügung. Im Zugeder offiziellen Eröffnung Mitte Novemberzeigte die OG Kerpen Transport- und Ab-schlepptechniken sowie Anlandbringen undLagerung einer bewusstlosen Person.Einziger, aber gravierender Nachteil des neuen Bades: Es fehlt der Drei-Meter-Turmund somit die nötige Wassertiefe zum Tief-tauchen. Im Winter kann im Erlebnisbad

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Erftlagune und im Sommer im Freibad derTurm genutzt werden. Beide Bäder liegenin anderen Ortsteilen und werden von derÖffentlichkeit genutzt, die wegen des Ver-einsspringens Einschränkungen hinnehmenmuss. Jahrelang hatte die DLRG für den Sprung-turm und die entsprechende Wassertiefegekämpft, damit die Schwimm- und Ret-tungsschwimmabzeichen ordnungsgemäßabgelegt werden können. Es war ein Kampfohne große Unterstützung durch die ande-ren Vereine und die Schulen, der verlorenging. Heute – im neuen, schönen Bad an-gekommen – bedauern alle das Fehlen der Voraussetzungen für die laut Deutscher Prü-fungsordnung vorgeschriebene Abnahmeder Abzeichen. Gerade jetzt, da nur noch die durchgehendeWassertiefe von 1,80 Metern zur Verfügungsteht, baut sich in der DLRG OG Kerpen einestarke Tauchgruppe auf.

Heide Gehring / stemu

Zunächst sah alles nach einem normalen Einsatz aus an diesem späten Novembertag in Essen am Baldeneysee. Feuerwehr und DLRG bargen gemeinsamein gekentertes Ruderboot und dessen beiden ehemaligen Insassen. Erst später,als sich einer der Geretteten zum Dank meldete, wurde klar, dass hier ein Men-schenleben gerettet wurde.Es war der 27. November 2011, kurz nach 12 Uhr mittags. Die Wassertemperaturbei 7° Celsius, der Wind kräuselte das Wasser auf dem Baldeneysee zu immer höherwerdenden Wellen. Beim Führungsdienst der DLRG Essen, in diesem Falle AndreasWieser, ging der Alarm ein: Zwei Ruderer sind gekentert. Nach kurzer Rücksprachemit der Feuerwehr setzte er alle Hebel in Bewegung, um den dort bereits angelau-fenen Einsatz zu unterstützen. Henning Westerkamp, unweit der Wache wohnend,eilte herbei und zog Paul Kemper, der gerade einen Theoriekurs Schnorcheltauchenabhielt, hinzu. Mit den Worten „Theorie war bis jetzt – wir machen jetzt Praxis“ unter-brach er den Kurs. In kürzester Zeit brachten sie das Motorrettungsboot „Cosmas II“zu Wasser und waren um 12:19 Uhr am Einsatzort. Insgesamt waren vier Booteim Einsatz. Die Feuerwehr nahm die beiden Ruderer an Bord und übergab sie anden Rettungsdienst.

Bis hierhin ein ganz normaler Einsatz – doch der sollte ein unerwartetes Nach-spiel haben. Einer der beiden Geretteten, Professor Dr. Hans Loew, meldete sichnach wenigen Tagen per E-Mail. Er wollte seine Lebensretter kennenlernen. „Fürmich war es die allerletzte Sekunde, da ich schon nicht mehr bei vollem Bewusst-sein war, als mich eine kräftige Hand (ich glaube aus dem Feuerwehrboot) heraus-gezogen hat. Danach war ich für zwei Stunden bewusstlos und hätte keine Chancemehr ohne Sie alle gehabt …“, schrieb er in der elektronischen Post. Am 8. Dezem-ber schließlich kamen Retter und Gerettete an der Rettungswache der DLRG er-neut zusammen, begleitet von lokalem Medienaufkommen. Bei Kaffee und Kuchentauschte sich die Gruppe untereinander aus und Dr. Loew brachte erneut seinenDank zum Ausdruck. Er habe den beiden Surfern, die den Notruf abgesetzt und ihnen zu helfen versucht hatten, selbstverständlich auch danken wollen. Es sei ihmbis zu diesem Tag jedoch bedauerlicherweise noch nicht gelungen, diese ausfin-dig zu machen. Er gebe die Suche aber nicht auf.Mike Filzen, Pressesprecher der Feuerwehr Essen, machte in diesem Zusammenhangauf die Gefahren des Wassersports zu jener Jahreszeit aufmerksam: Zum einen könnesich das Wetter schnell ändern, zum anderen erfordern die Außentemperaturen beieinem Einsatz wie diesem ein besonders schnelles Handeln für alle Einsatzkräfte,da sonst schnell mit Unterkühlung der Opfer zu rechnen sei. Auch wies er darauf hin,dass das Tragen von Schwimmwesten eine große Hilfe für alle Wassersportlerdarstellen kann. Die Strömung und die Temperatur des Wassers würden besondersin den kalten Jahreszeiten oft unterschätzt. stemu /Jaqueline Schürmann

Menschenleben gerettet

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Vorführungen der DLRG

während der Bad-Eröffnung

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Die jährliche Tagung der „ÖKAs“ (Re-ferenten für Öffentlichkeitsarbeit) findet indiesem Jahr am 24. März im Jan-Schmitz-Haus in Düsseldorf statt. Neben den Berich-ten der Referatsleiter sollen auch Initiativender Gliederungen durch deren Vertreter vor-gestellt werden. Dazu wird gebeten, Flyer/Faltblätter, Zeitungsartikel und Ähnliches mit-zubringen. Auch wird die personelle Neu-gestaltung im Hinblick auf die Neuwahlenim November dieses Jahres ein Thema sein.Eingeladen sind wie immer die Leiter derÖffentlichkeitsarbeit auf Bezirksebene undalle DLRG-Aktiven mit Interesse am Thema.

WoWo

… zur LV-Tagung Verbandskommunikation

Last Minute

Fünf Bootsstaffeln werden mit einer zen-tralen Veranstaltung offiziell am 6. April 2013in Minden gestartet. Auch an den jeweiligenÜbergabestandorten werden kleinere odergrößere Veranstaltungen den Staffelstab be-gleiten. Auf westfälischer Seite fahren dieBoote über Datteln-Hamm-Kanal, Mittelland-kanal und Dortmund-Ems-Kanal, auf nord-rheinischer Seite sind Ruhr und Rhein dieWasserstraßen, die die Staffel von den äuße-ren Punkten der Landesverbände zum zen-tralen Familienfest am 13. Juli nach Düssel-dorf führen. Dort wird dann ein Bootskorsomit 100 DLRG-Booten vom Landtag zum Familienfestgelände fahren.Im Rahmen der „Tour de Ruhr“ ist der ersteÜbergabepunkt von Westfalen aus in Essengeplant. Weitere liegen in Mülheim, Ober-hausen und Duisburg. Der Rhein hat seineÜbergabepunkte von Norden aus in Kleve,Wesel, Duisburg und Krefeld, von Süden be-trachtet wird der Stab in Bonn starten undüber Wesseling, Köln, Leverkusen, Mettmannund Neuss nach Düsseldorf gelangen. ImLandesverband Nordrhein ist der stellvertre-tende Einsatzleiter Richard Bergsch Ansprech-partner für Bootsstaffeln und Bootskorso. E-Mail: [email protected] stemu

Ihr seid eine Gruppe junger Wasserretter und möchtet ein Wochenendevoller Spaß und Action erleben und dabei auch noch eine Menge lernen? Dann istder Tag des Wasserretters vom 24. bis 26. August in Eitorf genau die richtige Ver-anstaltung für euch. An diesem Wochenende treffen sich Wasserretter aus demgesamten LV, um gemeinsam zu üben, sich auszutauschen und zusammen einspannendes Wochenende zu verbringen. In der Nähe der Sieg wird ein Zeltlagererrichtet, in dem ihr in euren mitgebrachten Zelten übernachtet. Zusätzlich wirdein Zelt aufgebaut, in dem die Verpflegung für das Wochenende organisiert wirdund das als Ausgangspunkt für die Aktivitäten dient. Am Samstag werdet ihr inGruppen unterschiedliche interessante Szenarien durchspielen. Am Sonntag könntihr euch in verschiedenen Workshops mit Themen eurer Wahl beschäftigen. Anden Abenden und zwischendurch bleibt dabei genügend Zeit, sich mit Wasserret-tern aus den anderen Gliederungen auszutauschen oder gemeinsam der einen oderanderen Freizeitaktivität nachzugehen.

Tag des Wasserretters

w Faltblatt ab April, www.nr.dlrg.de oder [email protected] Anmeldung wird ab dem 2. Juni, 8 Uhr, freigeschaltet sein.

HammWesel

Kleve

Minden

Datteln

DortmundOberhausen

Düsseldorf

Leverkusen

Paderborn

Duisburg

Krefeld

Neuss

Köln

Bonn

Essen

Soest

Monheim / Kreis Mettmann

Mülheim

Werne

Dorsten

Arnsberg

Wesseling

Warstein

Ruhr

Ruhr

Möhne

Lippe

Lippe

Rhein

Datteln-Hamm-Kanal

Mittellandkanal

Weser

Mittellandkanal

Wesel-Datteln-Kanal

Rhein-Herne-Kanal

LenneWupper

Sieg

100 Jahre DLRGPlanungen zu den Feierlichkeiten

werden in Nordrheinund Westfalen

konkreter

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Berührungen sind in der Schwimmausbildung alltäglich

Es ist alles ganz normal: sich mit ande-ren in der Umkleidekabine umziehen, neben-einander duschen, in die Schwimmhalle ge-hen, Einschwimmen und dann wird etwasNeues gelernt oder trainiert. Vor allem beiden jüngeren Gruppen gibt es viel zu korri-gieren: Hier muss das Bein besser gestrecktwerden, dort müssen die Finger aneinander-gehalten werden. Manchmal reichen bei der Verbesserung dieErklärung oder das Vormachen allein nichtaus und man muss Hilfestellung geben. Hierwird das Ganze dann heikel. Wo darf ich alsÜbungsleiter (oder Übungsleiterin) das Kindberühren? Und wem sage ich als Teilneh-mer, wenn mir etwas zu weit geht? Vor allem im Schwimmsport ist sexualisier-te Gewalt ein Thema für alle Beteiligten.Das liegt vor allem daran, dass Sportartengenerell sehr körperzentriert sind. Der Körper-kontakt bei besonderen Übungen wie zumBeispiel dem Schleppen, die enge Sportbe-kleidung und das Umziehen sind nur einigeGründe, warum man am Beckenrand beson-ders wachsam sein muss. Auch das Verhältnis Übungsleiter/Teilneh-mer ist eine schwierige Situation, da überden Teilnehmer eine „Macht“ ausgeübt wird – eben indem der Übungsleiter den Teilneh-mern sagen kann, was sie tun und lassensollen. Der LSB NRW erklärt, dass diesesMachtverhältnis besondere Aspekte der sexualisierten Gewalt, die mit Machtaus-übung zu tun haben, begünstigt. Hier stehtnicht die gewalttätige Sexualität im Vorder-grund, sondern die Ausübung von Machtdurch sexuelle Handlungen oder sexuali-sierende Bemerkungen, Berührungen undGesten. Dabei nutzt der Übungsleiter seine Macht-position für zum Beispiel Übergriffe bei derHilfestellung aus. Betroffene trauen sichaus Scham oft nicht, sich an jemanden zuwenden. Darum ist es besonders wichtig,dass diejenigen, die etwas bemerken, sichan eine Ansprechperson wenden. In der OG sollten klare Ansprechpartner für

Sexualisierte Gewalt –Wir passen auf!

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Eine CD gibt Informationen für Interessierte

Der LSB NRW hat die CD „Schweigen schützt die Falschen“ konzipiert, dieman beim LSB bestellen oder im Internet unter www.wir-im-sport.de/lsb-nrw/politik/sport-sexualisierte-gewalt einsehen kann. Darin wird nicht nur ausführlich aufdie verschiedenen Themenbereiche der sexualisierten Gewalt eingegangen,sondern auch Tipps für den Alltag genannt, angefangen vom ersten Verdacht,über die konkrete Mitteilung bishin zum Umgang mit dem mutmaßlichen Täter.Es empfiehlt sich, alle Übungsleiter/-innen am Beckenrand darüber aufzuklärenund Kompetenzen zu vermitteln, damit niemand aus Nichtwissen hilflos ist.

w weitere Websites: www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauchwww.bzga.de/infomaterialien/forum-sexualaufklaerung

solche Fälle bekannt sein. Die OG Euskir-chen hat dazu die Projektgruppe „Präven-tion und Intervention gegen sexualisierteGewalt (PISG)“ gegründet, bei der verant-wortungsvolle Ansprechpartner genanntwurden. Eine weitere Maßnahme zur Vor-beugung von Übergriffen ist das polizeilicheFührungszeugnis, dessen Vorlage bei derKinder- und Jugendarbeit mehr Sicherheitgeben kann. Diese Maßnahme ist nur einBeispiel der zahlreichen notwendigen Vor-kehrungen. Dabei darf man aber auch niezu vorsichtig sein und die Teilnehmer un-nötig verunsichern.

„Nicht die Tatsache, dass es in der eigenenOrganisation zu Übergriffen kommen kann,diskreditiert eine soziale Einrichtung oder

den Sportverein, sondern allenfalls ein un-professioneller Umgang damit“, erklärenDr. Birgit Palzkill und Professor Michael Kleinin ihrer Studie zum Thema „Gewalt gegenMädchen und Frauen im Sport“. Es sei wichtig, Übungsleiter zu diesem The-ma zu schulen und aufzuklären. Dazu findetvom 29. Juni bis 1. Juli in Hachen ein Semi-nar zum Thema „Sexualisierte Gewalt“ statt.Die jüngsten Aktivitäten zeigten bislang: Sexualisierte Gewalt ist ein Thema in derDLRG! So wurde sich auch auf dem Lan-desjugendforum 2011 in Radevormwald einganzes Wochenende mit diesem brisantenThema beschäftigt. Es wurden Problemediskutiert, Do‘s und Dont‘s und eine „Ret-tungskette“ erstellt. Lisa Bertram

Gefordert:

Professioneller Umgang mit einem

Tabu-Thema

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edes Jahr im Herbst lockt eine ganzbesondere Veranstaltung einenganz besonderen Kreis von Teilneh-mern aus dem ganzen Landesver-band Nordrhein an: die Senioren-

meisterschaften im Rettungsschwimmen.In diesem Jahr stand Anfang November bereits die 28. Ausgabe dieses Events aufdem Programm, durchgeführt von der Orts-gruppe Waldfeucht. Austragungsort war das Hallenbad Wald-feucht-Haaren mit vier 25-Meter-Bahnen. Inden Einzeldisziplinen (Retten einer Puppe, Hin-dernisschwimmen, kombiniertes Schwim-men) waren insgesamt 78 Starter gemeldet,der älteste im stolzen Alter von 79 Jahren,die jüngsten sind gerade mal 25. Sehr vielesind schon seit den ersten Seniorenmeister-schaften jedes Jahr wieder dabei. „Man hatdas Gefühl, wir sind alle eine große Familie“,betont Veranstaltungsleiterin Birgit Jansen-Howitz. Auch für die Mannschaftswettbe-werbe war eine beachtliche Anzahl von 36Teams mit jeweils fünf Teilnehmern gemel-det. Insgesamt hatten 24 Ortsgruppen ausdem gesamten Landesverband Schwimmerfür die Meisterschaften angemeldet.Eine solche Veranstaltung braucht natürlicheine entsprechende Vorbereitung. So habendie ersten Vorgespräche bereits im Febru-ar stattgefunden. Die Organisation vor Ortlag in den Händen der OG Waldfeucht, ge-

nauer gesagt von Tina Loechel und ihrem30-köpfigen Team. Gut die Hälfte davon stieg übrigens zudemauch noch selbst als Teilnehmer mit insWasser. Loechel und ihre Helfern waren maß-geblich am Erfolg der Veranstaltung betei-ligt. Auch Manfred Schmitz als OG-Leiterund Peter Theissen als OG-Geschäftsfüh-rer haben die Meisterschaften nach Kräftenunterstützt und gefördert.Die Siegerehrung findet traditionsgemäß imRahmen einer Abendveranstaltung statt, zuder alle Teilnehmer und Helfer eingeladensind. Diese fand in diesem Jahr in der Self-kanthalle statt und kann ohne Übertreibungals besonderer Höhepunkt bezeichnet wer-den. Die Teilnehmer waren trotz des langenTages absolut entspannt. Für Aufsehen sorgte, neben der Siegereh-rung, das von einer ansässigen Eisfabrik ge-sponserte Eisbuffett. Die gigantischen Eis-torten wurden extra für diese Veranstaltungentworfen. Sie wurden in Traumschiffma-nier mit Wunderkerzen hereingetragen. Einbewegender Augenblick, der von StandingOvations der Teilnehmer begleitet wurde.Für die 29. Seniorenmeisterschaften in die-sem Jahr gibt es bislang noch keinen Aus-tragungsort. Das Referat Rettungssport desLV freut sich über jede Meldung einer Glie-derung, die Interesse hat, als Gastgeberzu fungieren. Michael Grohe

Seniorenmeisterschaftenin Waldfeucht J

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„Eine Familie“

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Verdienstzeichen Silber

Philipp Beckmann, Vanessa Bohnes,Dr. Sven Brucker, Birthe Linscheid, Katharina Schuh, Björn ter Schüren,René Töller (alle Bezirk Mülheim a.d. Ruhr),Beate Wahren, Günter Helbig, Manfred Gloger (alle Bezirk Kreis Wesel)

Verdienstzeichen Gold

Bianca Schreiber, Volker Seitz(beide Bezirk Mülheim a.d. Ruhr)

Verdienstzeichen Gold mit Brillant

Wolfgang Worm (LV Nordrhein),

Reiner Sinemus (OG Dinslaken)

40 Jahre Mitgliedschaft

Wolfgang Meyer-Zalka, Dr. FerdinandRüschenbaum, August-WilhelmSchmitz, Dr. Günther Wortmann (alle Bezirk Mülheim a.d. Ruhr), Hans-HermannRieder (OG Radevormwald), Willi Künkels(OG Wegberg), Hartmut Arndt, MichaelGeiser, Liesel Hauser, Edgar Heinen (alle OG Wickrath)

50 Jahre Mitgliedschaft

Rolf-Dieter Monning (Bezirk Mülheim a.d. Ruhr)

75 Jahre Mitgliedschaft

Hans Segschneider (OG Rheydt)

Ehrungen

Abschied

Vizepräsident nachgewählt

Die intensiven Bemühungen des Vorstandes, das Amt des dritten Vizepräsidentendurch eine Frau zu besetzen, trugen leider keine Früchte. So stellten sich auf derHerbstratstagung Mitte November drei Herren zur Wahl für diese Position. Miteindeutiger Mehrheit von 30 Stimmen (35 Stimmberechtigte) wurde LV-JustitiarDr. Hartmut Beucker gewählt. Im Bild das Präsidententeam des LV Nordrhein (v.li.): Stefan Albrecht, Dr. Hartmut Beucker, Reiner Wiedenbrück, Horst Dengler. stemu

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Verdienstkreuz am Bandefür Bernd EversDer Kölner Bezirksleiter Bernd Evers (re),wurde im September von Oberbürgermeister Jürgen Roters mit dem Verdienstkreuz amBande des Verdienstordens der Bundes-republik Deutschland ausgezeichnet. Damit

würdigte er seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für die DLRG, bei demsich Bernd Evers vor allem dem Ausbildungswesen widmete. Neben seinen viel-fältigen Tätigkeiten in verantwortlicher Position in Region und Landesverbandwirkte er auch auf Bundesebene in Arbeitsgruppen und Gremien mit. ZahlreicheDLRG-Lehrmaterialien tragen unter anderem seine Handschrift. stemu

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Hannemann-Preis anBärbel Pietz-DobmeierAuf der Herbstratstagung in Düsseldorfwurde der Referentin für Öffentlichkeits-arbeit der OG Rösrath, Bärbel Pietz-Dobmeier, der Herbert-Hannemann-Gedächtnispreis 2011 verliehen. Damit

würdigt der Landesverband ihre besonderen Verdienste um die Öffentlichkeitsarbeit.Pietz-Dobmeier initiiert mit ihrer OG immer wieder Kampagnen und Aktionen wie

„Macht mit – wird fit“, „Bewegung – Ernährung – Kunst“ oder die „Woche zumbürgerschaftlichen Engagement“. Für Letztere erhielten die Rösrather bereits2010 den 1. Preis „Junges Ehrenamt in NRW – wir gestalten Zukunft“ des LSB.

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Der Landesverband Nordrhein trauert gemeinsam mit der Familie, dem Bezirk Mönchengladbach und der OG Wickrath um Hubert Broicher, der am 7. Januarüberraschend verstarb. Er hatte sich jahrzehntelang in der Ausbildung auf allenEbenen um die Belange der DLRG verdientgemacht und unter anderem als OG- undBezirksleiter sowie Mitglied des Landes-verbandsrates verantwortungsvolle Positionennicht gescheut. Für über 50-jährige aktiveehrenamtliche Tätigkeit war ihm noch imNovember das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BundesrepublikDeutschland verliehen worden. stemu

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„Prävention? Das brauche ich doch nicht!“

Präventionssport wird aus einer „historischen“ Sichtweise heraus häufig noch als „Turngymnastik mit Wasserkontakt“ übersetzt und begegnet in der Bevölkerung deshalb oft einer ablehnenden Haltung. Doch Sport in der Prävention ist heutzutage viel mehr als Flachwasserbewegung mit Anleitung. Der Spitzensport hat das längst erkannt und auch die DLRG ist auf einem guten Weg.

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Sport in der Prävention soll die

Teilnehmer in die Lage versetzen,

die eigene Gesundheit aktiv zu

gestalten

Die eigene Leistungs- und

Funktionsfähigkeit wird

durch individuelle Gestaltung

von Bewegungsangeboten

erhalten und gesteigert

Impressum / Ausgabe NordrheinAnschrift: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293, 40547 Düsseldorf • [email protected]

Redaktion: Reiner Wiedenbrück (V.i.S.d.P.), Stefan Mülders (stemu, Chefredakteur), Carina Koch (ck), Wolfgang Worm (WoWo), Jörg Sonntag (jso),Stephan Jung (StJ), Georg Jansen (geja), Claudia Reisen (crei), Christian Groß (cg) • Zuschriften: [email protected] oderper Post an den Landesverband. Es wird keine Garantie für eine Veröffentlichung übernommen.

Adressverwaltung: [email protected] • Die Regionalausgabe Nordrhein des Lebensretter erscheint als Teilausgabe des DLRG-Verbandsorgans viermal im Jahr. Derzeitige Auflage: ca. 17.800 Stück • Redaktionsschluss für die nächste Nordrhein-Ausgabe: 13. April 2012

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port in der Prävention ist kein Leis-tungssport und darum zumindestim jungen Alter als Gesundheits-sport verpönt. Doch Präventions-sport ist auch alles andere als

Baden im Flachwasser. Ein guter Trainer (B-Lizenz DLRG/LSB) kann das Pensum unddie Belastungsaufgaben auch für eine ganzeGruppe so individuell stellen, dass jeder in-nerhalb seiner eigenen Grenzen gefordertwird. Die Vielzahl der zur Verfügung stehendenÜbungselemente lassen eine größtmögli-che Flexibilität zu, wie der Referent Präven-tionssport im LV Nordrhein, Hermann-JosefHeinisch, weiß: „Selbst Elemente aus demRettungsschwimmen, wie zum BeispielKleiderschwimmen oder Springen, lassensich hervorragend integrieren. Auch Wett-kämpfe wie Wasserball oder Spiele wieMensch-ärgere-dich-nicht im Wasser lassensich prima einbinden.“ Aber auch außerhalb des Wassers werdenÜbungen angeboten – für DLRG-Gruppenvielleicht kaum vorstellbar, aber wahr. Inzwischen weithin bekannte Beispiele sindNordic Walking, Speedskating oder Soft-hockey. Präventionssport bietet also für jedeAltersgruppe die Möglichkeit zur ausgewo-genen, kontinuierlichen Belastung, ganz demeigenen Leistungsstand anpassbar.

„Das bedeutet aber nicht, dass Präventions-sport fernab jeglicher Anstrengung stattfin-det“, sagt Heinisch. „Im Gegenteil: Durchden hohen Grad an Individualisierung kanndas für den Einzelnen sogar sehr anstren-gend werden.“Und für die Gliederungen kann es sogarauch finanziell ein Anreiz sein, Präventions-sport anzubieten. In Verbindung mit demGütesiegel „Sport pro Gesundheit“ des Lan-dessportbundes sind die Kurse nämlich vonder Bundesärztekammer anerkannt und dieKrankenkassen erstatten den Teilnehmernzwischen 70 und 90 Prozent der Kursge-bühren. Schon nach kurzer Zeit automatisiertsich der Verwaltungsaufwand und wird nochdazu aktiv durch den LV und den LSB un-terstützt. Für alle Fragen rund um Präventionssport,Voraussetzungen und die formalen Hinter-gründe stehen Hermann-Josef Heinisch undDirk Zamiara gerne Rede und Antwort [email protected] stemu

SPräventionssport ist eigentlich gar nicht soneu in der DLRG. Viele bereits vorhandeneAngebote passen gut hinein in das Schemader Gesundheitsangebote. Und oft sind nurwenige Anstrengungen nötig, um sie als sol-che zu kennzeichnen. Lebensretter-Chefre-dakteur Stefan Mülders sprach dazu mitHermann-Josef Heinisch, dem Referentenfür Präventionssport im LandesverbandNordrhein.

LR: Vielfach besteht die Meinung, dassPräventionssport für die Altersgruppejenseits der 70 gemacht ist. Können Siedas bestätigen?

Heinisch: Ganz klar: Nein. Ich nehme an, dasBild stammt noch aus der früher weit ver-breiteten „Beckenrandgymnastik“. Präven-tion aber ist eher als „aktive Bewegung“ zuverstehen. Dabei liegt es am Übungsleiterbeziehungsweise Trainer, ob er diese durchRettungsschwimmkurse, Aquagymnastik, -fitness, -power und ganz andere Kurse mitLeben füllt. Präventionssport spricht alle Altersgruppen vom Jugendlichen bis zumSenior an. Die Zielgruppe ist nicht krank,sondern will oder soll gesundheitlichen Be-schwerden langfristig vorbeugen.

LR: Welche Voraussetzungen braucht einÜbungsleiter, um derartige Kurse anbie-ten zu dürfen?

Heinisch: Die Kurse durchführen dürfen Inhaber einer B-Lizenz Präventionssport, inunserem Falle (DLRG) des TeilbereichesHerz-Kreislauf-System. Dann brauche ich eine gute Idee und ein Konzept über mindes-tens zehn Stunden, aus dem dann – beglei-tet durch den LSB – ein Gütesiegel-Kurs ent-steht. Dann brauche ich noch Wasserzeiten,wozu sich aber in der Regel die ohnehin vorhandenen Übungsstunden und auch dieschon angebotenen Kurse nutzen lassen.

LR: Wie kann man die B-Lizenz Präven-tionssport erwerben?

Heinisch: Zurzeit ist dafür eine C-Lizenz die Einstiegsvoraussetzung. Innerhalb derDLRG ist das der Lehrschein, der ist abernicht zwingend erforderlich. Es gelten näm-lich auch alle anderen Trainer-C-Lizenzen derSportverbände. Da nicht bei allen die Erste-Hilfe-Kurse und vor allem der Nachweis derRettungsfähigkeit beinhaltet ist, gehörendie auch noch zu den Voraussetzungen. Unddann fehlt nur noch die Anmeldung zum Seminar 2012-230 (Seite 10/11) im aktuellenLehrgangs- und Bildungsplan der Landes-verbände Nordrhein und Westfalen. Die-ser Lehrgang läuft dann über fünf Wochen-enden und einen Tag.

LR: Alle Bedingungen sind erfüllt. Wiewerden Teilnehmer gefunden?

Heinisch: Da sich bereits angebotene Aqua-sportgruppen oftmals als Gesundheitsan-gebote eignen, sind einige Teilnehmer auchschon da. Zudem ist die Anerkennung desGütesiegels automatisch mit der Eintragungbei den Krankenkassen verbunden. Die Mit-glieder bekommen vom Arzt den Hinweis,sich zu bewegen und werden von den Kas-sen zu den Kursen in ihrer Nähe geschickt. Natürlich hilft darüber hinaus Werbung in eigener Sache: Erste Adressaten wären die Eltern der Kinder in unseren Schwimm-gruppen, man kann Kursausschreibungen inArztpraxen hinterlegen, mit VHS, anderenSportvereinen oder kirchlichen Anbietern ko-operieren oder die Aktionen des LSB nutzen.Eine Übergabe des Gütesiegels mit Einladungder örtlichen Presse ist auch immer einewirksame Öffentlichkeitsarbeit. Der eigenenKreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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Hermann-Josef Heinisch (links) im

Gespräch mit LR-Chefredakteur

Stefan Mülders

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Essen verkauft mobile Wache

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Seit 1994 verfügt der Bezirk Essen über eine mobile Wache, einen Wohnanhänger „Komtesse 650 TD“ der Firma Tabbert(L/B/H: 7,65 / 2,48 / 2,58 Meter, zul. Gesamtgewicht 1.800 kg).Anstelle eines Schlafraumes wurden damals Rundsitzgruppe,Küche und Waschraum eingebaut. Ergänzt ist der Wohnwagendurch ein Vorzelt „Husum II“, ausgestattet mit Küchenzeile mit Spüle und Kochgelegenheit sowie Regalsystem. Das Ensemble wird in altersgemäß gutem Zustand abgegeben,weil der Bezirk in dieser Wachsaison ein neues Objekt bezieht.Interessenten können sich mit Preisvorstellung wenden an [email protected] stemu/Paul Kemper

Schwerer Schlag für Rösrather

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Kurz vor Weihnachten hat ein Brand das Einsatzfahrzeug der Rösrather DLRG zerstört. Ausgegangen war das Feuer,dem weitere drei Pkw zum Opfer fielen, wohl von einem nebendem Bus abgestellten Auto. Der Ford Transit war gerade malvier Jahre alt und mit Einsatzmitteln für Wasserrettung undSanitätsdienst ausgestattet. Auf ihrer Internetseite und in denörtlichen Medien hatte die Ortsgruppe noch vor Weihnachtenzu Spenden aufgerufen, weil die Versicherungsleistung für eine komplette Neubeschaffung wohl nicht ausreichen dürfte.Das Fahrzeug stellte unter anderem einen wichtigen Bausteinim Wasserrettungsdienst des Rheinisch-Bergischen Kreises dar.

Michael Goworek/stemu

Neuer Einsatzbus in Grevenbroich

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Die OG Grevenbroich konnte im November ihr erstes Einsatz-fahrzeug in Dienst stellen. Eingeweiht wurde es im Beiseinvon Politikern der Stadt Grevenboich und des Kreises Neusssowie Vertretern der Sponsoren Sparkasse Neuss und LionsClub. Eingesetzt wird der Bus als Komponente im Katastro-phenschutz und im Wachdienst, den die OG am Rhein und amNievenheimer See unterstützt. Geplant ist langfristig auch,das Fahrzeug für die Alarmierung im Rettungsdienst bereit zustellen. Dafür aber fehlen noch ein Stellplatz in Grevenbroichund diverse Absprachen. Zudem rechnen die Grevenbroicherdamit, in Zukunft ein Hochwasserboot des Bezirks zu betreuenund mit einem eigenen Bootstrupp zu besetzen.

stemu/Jannik Möller

Netzwerk in der Bildungsarbeit

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Mit dem Beitritt der DLRG-Jugend Westfalen hat sich das bisherige „Netzwerk 3“ zu einem „Netzwerk 4“ vergrößert.Möglich wurde dies durch die Einstellung der Diplom-Sport-wissenschaftlerin Sarah Berka, die sich nun um die Jugend-Bildungsarbeit in Westfalen kümmert. Das „Netzwerk 4“ ver-bindet außerdem die Bildungsangebote der SchwimmjugendNRW, der DJK-Jugend und der DLRG-Jugend Nordrhein.Durch die Kooperation wird das 2009 vereinbarte Verbund-system des Landessportbund mit Leben gefüllt. Es soll sicher-stellen, dass weiterhin flächendeckend vereinsgebundene Angebote gewährleistet sind. Auch in Nordrhein können dieTeilnehmenden jetzt eine noch höhere Planungssicherheit fürihre Seminare erwarten. Schon im aktuellen gemeinsamenLehrgangs- und Bildungsplan finden sich die miteinander ausgeschriebenen Seminare. Mit 21 von 33 angebotenen Seminaren gehören weit mehr als die Hälfte zum gemeinsamenAngebot der vier Organisationen. Marco Lambertz

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DLRG lud zum 47. Neujahrsschwimmen nach Düsseldorf am RheinFür die Düsseldorfer Neujahrsschwimmen rückt das große Jubiläum immer näher: Bereits zum 47. Mal hatte der Bezirk der Landeshauptstadt zum traditionellen Rheinschwimmen ein-geladen. 248 Rettungsschimmer und Taucher zwischen 15 und74 Jahren waren bereits angemeldet, als der Rhein im Dezembernoch Niedrigwasser führte. Bis Mitte Januar aber hatte sich derPegel auf 4,73 Meter und die Temperatur auf rund 6° Celsius stabilisiert, so wurde eine Verlegung entgegen erster Befürch-

tungen doch nicht notwendig. Sieben Rettungsboote aus Neuss,Krefeld und Düsseldorf sowie die Wasserschutzpolizei und dasgroße Löschboot der Berufsfeuerwehr Düsseldorf sicherten dieSchwimmer auf der fünf Kilometer langen Strecke ab. Auch dernicht ganz einfache Wechsel vom Strömungswasser in den ruhigenLöricker Paradieshafen wurde von allen problemlos gemeistert.Wieder an Land erwartete die Aktiven wie gewohnt Glühwein,heißer Tee und warme Duschen. Roland Scheidemann/stemu

NachleseMeldungen in Kürze

Der Kreis Wesel hat seine „Ausbildungsoffensive2014“ gestartet. Kern sind eine umfangreicheKursbörse und die Bildung von Teams, die sichim gesamten Kreisgebiet um die überregionaleAusbildung kümmern.

Der Bezirk Essen hat, nach ersten Tests in2010, Ende vergangenen Jahres den (teilweisen)Digitalfunk offiziell eingeführt. Die DLRGfolgt damit der Berufsfeuerwehr, die 2008 alsErste in Deutschland den Funkverkehr umstellte.Da die flächendeckende Einführung des Digital-funks aber noch einige Zeit auf sich wartenlassen wird, müssen die herkömmlichen Systemeparallel weiter betrieben werden.

Rainer Ruth aus Essen ist der neue Vorsitzendeder Sportjugend NRW. Der 56-jährige Schulleiterwurde Ende November in Mülheim/Ruhr gewählt undtrat sein Amt Ende Januar nach der Mitgliederver-sammlung des LSB NRW an. Mit Kornelia Wolfertz,Daniel Skakavac, Lisa Drube, Katrin Gehlich undIsabelle Schulte stehen ihm fünf Vorstandsmit-glieder unter 27 Jahren zur Seite. Um die Finanzen kümmert sich Cedric van Beek.

Zum zweiten Mal in Folge gewannen die Rettungs-schwimmer der OG Rheydt den Nachtpokal beim 24-Stunden-Schwimmen der Neusser Bäder und derEissporthallen GmbH. Verglichen wurde die innerhalb von sechs Stunden ab Mitternacht er-schwommenen Strecken der Fünferteams. Mit 44,1Kilometern sicherten sich die Rheydter den Sieg.

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A G E N D A N O R D R H E I N 16./17. März Referentenfachtagung 2, Bad Nenndorf • 16.–18. MärzLV-Vorstandsklausur, N.N. • 21. März (17–19 Uhr) Sprechstunde Schatzmeisterei & Verbandskommunikation, Jan-Schmitz-Haus • 23.–25. März Präsidialrat, Bad Nenndorf • 24. März Tagung Verbandskommunikation, Jan-Schmitz-Haus • 24. MärzFachtagung Einsatz (TeFa), N.N. • 26. März Bezirkstagung, Krefeld • 18. April (17–19 Uhr) Sprechstunde Schatzmeisterei & Ver-bandskommunikation, Jan-Schmitz-Haus • 21. April Bezirksleitergespräch, N.N. • 21. April Bezirkstagung, Köln • 26. April Be-zirksratstagung, Mönchengladbach • 28. April LV-Ratstagung, Jan-Schmitz-Haus • 4.–6. Mai Landesjugendforum, Radevorm-wald • 5. Mai Tagung Ausbildung/Einsatz/Ärzte, N.N. • 6. Mai Landesjugendrat, Radevormwald • 10. Mai „Alte Kameraden“,Düsseldorf • 12. Mai LV-Vorstand, Jan-Schmitz-Haus • 16. Mai (17–19 Uhr) Sprechstunde Schatzmeisterei & Verbandskom-munikation, Jan-Schmitz-Haus • 1. Juni Tagung Einsatz/Ausbildung (Präsidium), N.N. • 20. Juni (17–19 Uhr) SprechstundeSchatzmeisterei & Verbandskommunikation, Jan-Schmitz-Haus

Über 50 geladene Gäste aus DLRG, be-freundeten Verbänden, Politik und Messe-gesellschaft waren dem Ruf der beiden Landesverbände auf den Messestand derdiesjährigen „boot“ in Düsseldorf gefolgt.Neben dem üblichen „Klönschnack“ standeine Podiumsdiskussion zur Finanzierungdes Wasserrettungsdienstes im Mittel-punkt. WDR-Moderatorin Martina Eßer lei-tete den politischen Diskurs zwischen Dr.Hans-Ulrich Krüger, Staatssekretär im In-nenministerium NRW, den LV-PräsidentenReiner Wiedenbrück und Anne Feldmann,dem nordrheinischen stellvertretenden Lei-ter Einsatz Richard Bergsch und Roman

partnern über die Finanzierung des Wasser-rettungsdienstes zu diskutieren. Eine Grund-lage dafür, machte Anne Feldmann deutlich,sei das Erhalten von Schwimmbädern alsBasis für die Ausbildung in Vereinen undSchulen. Staatsekretär Krüger unterstrich, dass dieLänder mit erheblichen finanziellen Mittelndie Kommunen in ihren Aufgaben unterstüt-zen. Als Beispiel brachte der bekennendeNicht-Schwimmer den Feuerwehr- Führer-schein, der jetzt mit dem Wasserrettungs-dienst direkt nicht so viel zu tun hat.Reiner Wiedenbrück lobte dieses Engage-ment, stellte aber auch heraus, dass derWRD im Land oft nicht ausreichend wahr-genommen wird. Er wünschte sich mehrauch durch die Landesregierung initiierteGespräche. Später stellte er noch heraus,dass der durch Gliederungen und Mitglie-der selbst finanzierte Materialpool einenWert von rund 13 Millionen Euro hat. Hierforderte er mehr Unterstützung, die auchanderen Organisationen zuteil wird.Abschließend wurde noch ein bisschenWerbung gemacht für den WRD an Küsteund im Binnenland – mit Hinweis auf die zurboot erschiene Broschüre „Wachstationenin NRW“. stemu

Martina Eßer moderierte

(von links) die Podiumsdiskussion

mit Reiner Wiedenbrück, Dr. Hans-

Ulrich Krüger und Anne Feldmann

Koremann, der als Bootsführer kürzlich aneiner Lebensrettung in Köln beteiligt war.Roman Koremann erläuterte zunächst, un-terstützt durch Videoaufnahmen, den Not-fall auf dem Rhein. Nur Sekunden nach derRettung von drei Personen ging das Kajüt-boot in Flammen auf. Andere Hilfskräfte wa-ren zu dem Zeitpunkt noch nicht in der Nähe.Martina Eßer hob den Mut der Retter her-vor und Bergsch ergänzte, dass man für den

„Job“ als Retter außer Mut noch viel Zeitund Verständnis der Angehörigen benötigt.Und bei der ehrenamtlichen Arbeit bringeman oft auch noch selbst Geld mit. Das griffMartina Eßer auf, um mit den Gesprächs-

„Wir treffen uns am DLRG-Stand auf der boot, Herr Doktor“

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