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NiKK Naturschutz im Kreis KleveNovember stattfindenden Gänseexkursionen. Zeitgleich mit dem Umzug...

Date post: 25-Jan-2021
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NiKK Naturschutz im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V. Herbst / Winter 2011 Veranstaltungstermine von August 2011 bis Januar 2012 Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des NABU Kreisverband Kleve e.V. – erscheint seit 1985. Gemeines Blutströpfchen Foto: H.-J. Windeln Zehn Plaketten „Schwalben- freundliches Haus“ verliehen Schule in Kleve-Donsbrüggen – neuer Standort der NABU-Naturschutzstation Natur beim Nachbarn erleben
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  • NiKK Naturschutz im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V.Herbst / Winter 2011

    Veranstaltungstermine von August 2011 bis Januar 2012

    Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des NABU Kreisverband Kleve e.V. – erscheint seit 1985.

    Gemeines BlutströpfchenFoto: H.-J. Windeln

    Zehn Plaketten „Schwalbenfreundliches Haus“ verliehen Schule in KleveDonsbrüggen – neuer Standort der NABUNaturschutzstation Natur beim Nachbarn erleben

  • Der Highway unter den Waschstraßen

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    Lackschonende Intensiv-Pflege

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  • NiKK Naturschutz im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V.

    Basaltsäulen am Symbolischen Mittelpunkt der Düffel nahe KeekenGestaltung und Foto: Christoph Frauenlob

    Natur im Kreis Kleve

    Uferschnepfen-Woche in der Hetter ........................ 12

    2011 – ein gutes Jahr für den Gartenrot schwanz ...... 14

    Ein ungewöhnliches Frühjahr in der Düffel ........ 16

    Drei Jungstörche in Emmerich ....................... 17

    NABU aktiv

    Neues vom Hangmoor Straelen ................................ 18

    Neue Gesichter im likk ...... 20

    Die Natur beim Nachbarn erleben ............... 22

    Artenwettlauf am Nieder rhein ......................... 24

    Große Amphibienaktion im Kerkener Bruch und bei Wachtendonk ....... 26

    Haferwurz’ und Spargelerbse – immer einen Besuch wert ............. 28

    NABU kooperativ

    Auf den Spuren der Waldgeschichte – ein neues Projekt ................ 30

    Herbst / Winter 2011

    In diesem Heft

    Neues Rouenhof-Projekt „Erneuerbare Energien“ ..... 32

    NABU-Kids aktiv

    Aktivitäten der Naturschutzjugend Issum-Geldern ................... 34

    Hallo, junge Naturschützer! .................... 35

    Rund um Haus und Garten

    Altes Gemüse neu vorgestellt: Haferwurzel .... 36

    Bedrohen Katzen den Vogelbestand im Garten? .. 38

    Unverzichtbare Helfer im Garten ansiedeln! ......... 40

    Buchtipp

    Kinder brauchen Naturerlebnisse – nicht Ritalin! ....................... 41

    Veranstaltungsprogramm

    Herbst / Winter 2011 .......... 42

    Wichtige NABU-Adressen

    und regelmäßige Treffen im Kreis Kleve .................... 46

    NABU Kreisverband Kleve intern

    Zehn Plaketten „Schwalbenfreundliches Haus“ verliehen .................... 4

    Mauersegler-Freund in Arcen ................................. 5

    Ehemalige Schule in Kleve-Donsbrüggen wird neuer Standort der NABU-Naturschutzstation Niederrhein e. V. ................... 6

    NABU Kreisverband Kleve gratuliert Günter Wonneberger zum 90. Geburtstag .............. 7

    Die Familiengruppe Kleve ist wieder da! ........................ 8

    Natur- und Umweltschutzpolitik

    Resolution zu Störungen durch Flugverkehr verabschiedet ...................... 10

    3NiKK 2 2011

  • Eigentlich ist es Monika Ochse, hauptamtliche

    Mitarbeiterin des Naturschutzzentrum Gelder-

    land und von Haus aus Botanikerin, zu ver-

    danken, dass die Aktion des NABU-Landes-

    verbandes „Schwalbenfreundliches Haus“ so

    einen guten Anklang im Kreis Kleve gefunden

    hat. Denn sie fand die Idee so klasse, dass sie

    den Aufruf des NABU-Landesverbandes

    schnell an die örtliche Presse weiterleitete.

    Nach zwei Wochen meldeten sich eine Reihe

    Menschen, die mit Stolz an bzw. in ihren

    Häusern und Höfen Mehl- und Rauchschwal-

    ben beherbergen. NABU-Aktive schwärmten

    aus, um die Schwalbenhäuser anzusehen und

    so können nun insgesamt zehn weitere

    Häuser und Höfe ausgezeichnet werden (2010

    wurde bereits ein Haus in Kleve-Warbeyen

    gekennzeichnet). Der landwirtschaftliche

    Betrieb der Familie Brehorst in Kleinholt huysen

    (Issum) zeigte mit ca. 30 Mehl- und 10 Rauch-

    schwalbennestern Spitzenwerte bei den

    Nesterzahlen. Hier finden die Schwalben

    Lehm als Baumaterial und jede Menge Insekten

    als Nahrung für ihre Jungen, so dass oft zwei

    Bruten möglich sind. Aber auch Einfamilien-

    und Reihenhäuser mit nur einem Nest

    wurden ausgezeichnet: Es kommt schließlich

    darauf an, dass die Tiere dort, wo sie einen

    Platz gefunden haben, willkommen sind!

    Die Gespräche mit den schwalbenbegeisterten

    Menschen zeigten leider, dass in diesem Jahr

    viele Nester nicht besetzt waren oder die Brut

    nicht durchkam. Als gutes Schwalbenjahr wird

    2011 daher wohl nicht bekannt werden.

    Und hier liegen die Häuser bzw. Höfe: 1 in Geld-

    ern-Kapellen, 2 in Geldern-Veert, 2 in Issum,

    1 in Straelen-Herongen, 2 in Kerken-Nieukerk,

    1 in Kevelaer-Twisteden, 1 in Kleve-Donsbrüggen.

    Der NABU Kreisverband Kleve wünscht allen

    Teilnehmern – und natürlich allen uns unbe-

    kannt gebliebenen Menschen, die Schwalben

    gern unter ihrem Dach beherbergen, weiter viel

    Freude mit diesen „Glücksbringern“!

    Monika Hertel

    NABU Kreisverband Kleve intern

    Zehn Plaketten „Schwalbenfreundliches Haus“ verliehen

    Plakettenverleihung an Herrn Brehorst (links) und seine KinderFoto: M. Hertel

    MehlschwalbeFoto: Nabu

    Mehlschwalben im Nest Foto: H.-J. Windeln

    4NiKK 2 2011

  • „Gierzwaluw“ – so heißen die Mauersegler im Niederländischen. Kein Wunder also, dass sich auf den Aufruf zur NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ auch ein Niederländer meldete, der an seinem Haus in 19 Nestern Mauersegler angesiedelt hat.

    Ein Besuch in Arcen bestätigte die pfiffige

    Anbringung der künstlichen Nisthilfen. Ohne

    den Hinweis wären sie wohl nicht aufgefallen,

    so perfekt sind sie in die Fassade eingepasst.

    Das von Harm Peeters selbst entwickelte Nist-

    hilfen-Bausystem besticht durch eine gefällige

    Einbindung an der Fassade und beste Brut-

    bedingungen für die Mauersegler. Denn die

    Kästen sind von vorne gut gegen die Sommer-

    hitze isoliert, haben „Grib“ für die Krallen der

    Tiere beim Anflug und von hinten kühlt die

    Hauswand die Nestlinge. In den Jahren nach

    2004 bestätigen Kameraaufnahmen den Brut-

    erfolg der vielen Paare. Seitdem die Kameras

    „verstaubt“ sind, setzt sich der Hausherr gerne

    in das Cafe gegenüber und beobachtet das

    Geschehen an seinem Haus genau.

    Zur Hauptstraße hin befinden sich 14 Kästen,

    13 davon in 2011 besetzt, und zur Maas-Seite

    des Hauses nochmals fünf. Hier hängen die

    Kästen unmittelbar an der Loggia im 1.

    Geschoss, so dass die Tiere direkt über den

    Köpfen der Menschen die Nester anfliegen.

    Neben einem sensationellen „View“ über das

    Maastal bietet diese Terrasse während der

    Brutsaison der Mauersegler somit noch ganz

    spezielle Einblicke in die Natur. Harm Peeters

    und seine Frau sind unterdessen echte Mauer-

    segler-Spezialisten geworden und geben Tipps

    zum Bau von Nisthilfen gerne weiter.

    Anfragen unter [email protected] werden gerne an die beiden weitergeleitet.

    Monika Hertel

    Mauersegler-Freund in Arcen

    Harm Peeters zeigt die Nistkästen an seiner TerrasseFoto: M. Hertel

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    5NiKK 2 2011

  • Am 20. Juli 2011 hat der Stadtrat Kleve beschlossen, die ehemalige Dorfschule im Ortsteil Donsbrüggen an die NABU-Natur-schutzstation Niederrhein zu verkaufen.

    Nachdem die Gemeinde Kranenburg im März

    2010 den Mietvertrag für das ehemalige Bahn-

    hofsgebäude zum 31. Oktober 2011 gekündigt

    hatte, freut sich die NABU-Naturschutzstation

    nun auf ihren neuen Standort. „Von dieser

    zentralen Lage im Landschaftsraum De Geld-

    erse Poort können wir unsere erfolgreiche

    Naturschutzarbeit ideal fortsetzen“, erklärt

    Dr. Volkhard Wille, 1. Vorsitzender der NABU-

    Naturschutzstation Niederrhein e.V. Vorteile

    sieht Wille zudem in der Nähe zu Kleve: „Für

    unsere langjährige Kinder- und Jugendarbeit

    bietet das ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten“

    In einem umgebauten Schulgebäude wird sich

    das Erscheinungsbild der Station im Vergleich

    zu heute leicht verändern. So wird es kein

    Besucherzentrum mit einer umfassen den

    Ausstellung und einem NABU-Shop mehr

    geben. Wie eine kleine Ausstellung, Vortrags-

    und Empfangsräume gestaltet werden, wird

    sich in den nächsten Monaten zeigen. Neben

    der günstigen Verkehrsanbindung und der

    zentralen Lage zwischen Rheinniederung und

    Reichswald eignet sich die ehemalige Schule

    auch optimal als Startpunkt für die ab Ende

    November stattfindenden Gänseexkursionen.

    Zeitgleich mit dem Umzug hat die Station

    ihren Namen in NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V. geändert. Der Ortsbezug zum Niederrhein wurde aufgrund der großräumi-

    gen Tätigkeiten der Station ergänzt. Seit über

    20 Jahren setzt sich die Einrichtung für den

    Naturschutz am Unteren Niederrhein ein.

    Neben der naturschutzfachlichen Betreuung

    von Schutzgebieten wie dem Kranenburger

    Bruch, der Hetter oder der Düffel, engagiert

    sich die Station seit Jahren in überregionalen

    und internationalen Naturschutzprojekten

    über den Landschaftsraum „De Gelderse

    Poort“ hinaus. Beispielhaft seien die verschie-

    denen Projekte am Rhein

    und die Forschungsarbeit

    zu den arktischen Wild-

    gänsen genannt. Die fach-

    liche Naturschutzarbeit

    wird dabei von einer

    intensiven Öffentlichkeits-

    und Bildungsarbeit begleitet.

    „Der neue Name drückt den

    Anspruch unserer Natur-

    schutzarbeit aus, sich als

    NABU-Naturschutzstation

    für den Niederrhein einzu-

    setzen“, erklärt Wille.

    „Keinesfalls soll mit der

    Ehemalige Schule in Kleve-Donsbrüggen wird neuer Standort der NABU-Naturschutzstation Niederrhein e. V.

    6NiKK 2 2011

  • Namens änderung eine Konkurrenzsituation

    zu anderen vor Ort tätigen Biologischen Stati-

    onen ausgedrückt werden“, unterstreicht Wille

    deutlich. Am Niederrhein sind dies neben der

    NABU-Naturschutzstation Niederrhein auch

    das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland,

    das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V.,

    die Biologische Station im Kreis Wesel, die

    Biologische Station Krickenbecker Seen und

    die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet.

    Neben einem kontinuierlichen fachlichen

    Austausch wird in verschiedenen Projekten

    mit diesen Einrichtungen erfolgreich

    zu sammen gearbeitet. Auch in anderen

    Regionen in NRW wie dem Münsterland

    besteht mit der NABU-Naturschutzstation

    Münsterland eine Biologische Stationen in

    einem großen Landschaftsraum, in dem auch

    weitere Biologische Stationen tätig sind. An

    der Arbeit der NABU-Naturschutzstation

    Niederrhein wird sich weder durch die

    Namensänderung, noch durch den Umzug

    etwas Grundlegendes ändern. In neuen Räum-

    lichkeiten geht der Einsatz für den Natur-

    schutz in der De Gelderse Poort und seinen

    attraktiven Schutzgebieten voller Tatendrang

    weiter.

    Volkhard Wille, Jonas Linke

    NABU Kreisverband Kleve gratuliert Günter Wonneberger zum 90. Geburtstag

    Die Ausweisung der Fleuthkuhlen zwischen Geldern und Issum ist maßgeblich auf das

    langjährige Engagement von Günter Wonne-

    berger zurückzuführen. In Ornithologen-

    Kreisen ist zudem seine akribische Unter-suchung zur Ansiedlung der Graugänse in den Fleuthkuhlen bekannt, eine Art, die er bis

    zum Jahr 2000 genau beobachtet und doku-

    mentiert hat.

    Foto: J. Lomme

    7NiKK 2 2011

  • Ein kurzes „Hallo“ der neuen Leitung

    Seit diesem Frühjahr engagiere ich mich ehrenamtlich für die Familiengruppe Kleve, deren Leitung ich nun übernehme, natürlich mit ganz viel Unterstützung der ehemaligen Leiterin Bianca Barkow – an dieser Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön!

    Meine große Leidenschaft ist es draußen zu

    sein. Ich liebe es spazieren oder wandern zu

    gehen, Fahrrad zu fahren, die unterschied-

    lichsten Biotope zu erkunden, Tiere zu beob-

    achten und Pflanzen zu bestaunen. So ist es

    auch kein Wunder, dass ich nach dem Abitur

    mit dem Biologiestudium in Nijmegen (NL)

    begann. Gegen Ende des Studiums verschlug

    es mich dann Richtung Kleve, wo ich jetzt

    mit der NABU Familiengruppe mein Interesse,

    für Mensch und Natur aktiv zu sein,

    optimal verwirklichen kann.

    Nach einer ersten Kontakt-

    aufnahme mit Bianca Barkow

    war ich schnell Feuer und

    Flamme für den Neustart der

    Familiengruppe. Mit Spaß

    und Spiel wollen wir die

    Natur in und um Kleve ent-

    decken und erforschen. Da

    geht es mal mit Becherlupen

    in den Wald, mit Keschern an

    die Tümpel oder mit allen Sinnen

    durch eine wilde Wiese. Als Gruppe

    setzen wir uns ein für den Erhalt und

    den Schutz faszinierender, einheimischer

    Arten und unserer wertvollen Naturgebiete im

    Kreis Kleve. Und natürlich wird die gemein-

    same Zeit auch für den gegenseitigen Aus-

    tausch genutzt. So können immer wieder

    neue Ideen in die Gruppe einfließen. In

    diesem Sinne trifft sich die Familiengruppe

    Kleve einmal im Monat an einem Samstag

    oder Sonntag.

    Herzliche Grüße,

    Mareike Krüger

    Die Familiengruppe Kleve ist wieder da!

    Noch sind Plätz

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    uns auf neuen

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    8NiKK 2 2011

  • Mühlenturm, Kranenburg

    Schwanenburg Kleve

    Weinberg in GroesbeekFoto Robbie Kersten

    Kleve – Kranenburg – GroesbeekSpaß auf der Schiene mit Fahrrad-Draisinen für vier Personen undClub-Draisinen für bis zu 14Personen.

    Start27. April2008

    Grenzenloser Draisinenspaß

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    Grenzland-Draisine GmbH Bahnhofstraße 15, 47559 KranenburgTelefon +49(0)2826 / 917 99 00Telefax +49(0)2826 / 917 99 [email protected]

    Fahrrad-Draisine

    Die Grenzland-Draisine verbindet drei attraktiveStädte. Kleve. Von der reichen Geschichte der früheren Kurstadt Bad Cleve ist auchheute noch vieles zu sehen: Die Schwanenburg als Wahrzeichen derKreisstadt mit dem weithin sichtbaren Schwanenturm, die barocken Gärten,ausgezeichnet als europäisches Gartendenkmal und das Museum KurhausKleve mit einer bedeutenden Kunstsammlung. Überdies lädt die belebteInnenstadt zum Bummeln und Verweilen ein.

    Kranenburg. Das über 775 Jahre alte Grenzstädtchen, gelegen zwischen derRheinaue und dem Reichswald, ist phantastischer Ausgangspunkt für wun-derbare Radtouren. Der nahe Reichswald lädt außerdem zu ausgiebigenSpaziergängen ein. Der Mühlenturm als Wahrzeichen der Stadt, die altenWehrtürme sowie die Stifts- und Wallfahrtskirche oder die urigen Gässchenentlang der Stadtmauer lohnen einen „Abstecher“. Restaurants mitschmackhafter Küche und stilvoll eingerichtete Cafés im historischenOrtskern laden zum Verweilen ein.

    Groesbeek. Das ist Genuss pur im Grünen, Gastfreundschaft undGemütlichkeit. Idyllisch in einer Landschaft gelegen, die geprägt ist vonanmutigen Hügeln und Aussichten. Ideale Bedingungen zum Fahrradfahrenund Wandern. Sogar Wein wird hier angebaut! Ob kurzer Aufenthalt oderein längerer Urlaub - Groesbeek bietet interessante Veranstaltungen, außerge-wöhnliche Museen und Sehenswürdigkeiten.

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  • Natur- und Umweltschutzpolitik

    Flugverkehr heißt nicht vogelfrei – Gefährdung des EU-Vogelschutz-gebiet Unterer Niederrhein erfordert Einschreiten der Behörden.

    Die verschiedenen Formen des Luftverkehres

    haben in den letzten Jahren stark zuge nommen

    und stellen inzwischen eine der größten

    Gefährdungen für bedrohte Vogelarten im

    EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein

    dar. Aus diesem Anlass hat sich die diesjährige

    Mitgliederversammlung des NABU-Kreisver-

    bandes Kleve mit dem Thema befasst und

    eine Resolution an die zuständigen Behörden

    verabschiedet. Grundlage der Diskussion war

    ein Vortrag von Dr. Volkhard Wille, der die

    Entwicklung der Störungen durch

    Flugverkehr im EU-Vogelschutz-

    gebiet seit vielen Jahren verfolgt

    und untersucht.

    Zahlreiche bedrohte Brut- und Rastvogelarten

    nutzen das Gebiet des Unteren Niederrheins

    zwischen Duisburg, Kleve und Emmerich

    bis zur Landesgrenze zu den Nieder-

    landen als Lebensraum. Bei den Rast-

    vögeln geht es unter anderem um rund

    180.000 arktische Wildgänse und Ansammlungen

    vieler seltener, im Bestand bedrohter Wasser-

    und Wiesenvögel, die besonders störungsem-

    pfindlich sind und einen hohen Energiebedarf

    haben. Bei den Brutvögeln sind sensible Arten

    wie die Uferschnepfe und der Weißstorch, der

    allein über 10 Brutpaare am Niederrhein hat,

    besonders gefährdet. Aus diesem Grund

    wurde der Untere Niederrhein als EU-Vogel-

    schutzgebiet ausgewiesen und weite Bereiche

    haben den Status eines Naturschutzgebietes.

    Die Sicherung großer und ruhiger Bereiche ist

    ein zentrales Erfordernis des Vogelschutzes.

    Seit mehr als zehn Jahren nehmen Störungen

    der Vogelwelt durch verschiedene Formen des

    Resolution zu Störungen durch Flugverkehr im EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein verabschiedet

    10NiKK 2 2011

  • Flugverkehrs kontinuierlich zu. Dazu gehören

    Motor- und Segelflugzeuge, Hubschrauber,

    Ultraleichtflugzeuge, Heißluftballons und

    ferngesteuerte Flugzeuge, insbesondere

    un organisierte „Wildflieger“. Gerade dieser

    freizeitlich bedingte und damit verzichtbare

    bzw. räumlich umleitbare Luftverkehr führt zu

    immer stärkeren Störungen.

    Bei den Vögeln kommt es zu Verhaltensver-änderungen mit den Konsequenzen des Nicht-Anlegens der Brut, des Verlassens von

    Gelegen, der Vernachlässigung der Jungenauf-

    zucht sowie des Ausweichens auf andere

    Gebiete und erhöhten Stress.

    Der Flugbetrieb bringt außerdem Lebens-raumveränderung mit sich z.B. durch Schall, der das „Hintergrundrauschen“ erhöht und

    so die innerartliche Kommunikation, den

    Nahrungserwerb oder die Feindwahrnehmung

    erschwert Lärmbelästigung und Luftverunrei-

    nigung durch Motorfahrzeuge.

    Dem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an, an der sich auch Vertreter eines Luft sport-

    vereins beteiligten. Die Mitgliederversamm-lung des NABU-Kreisverband Kleve e.V. for-dert die zuständigen Behörden auf, rechtlich verbindliche Schutzmaßnahmen zu erlassen und deren Einhaltung zu kontrollieren.

    Dazu gehört unter anderem:

    • Verlagerung bestehender Segelflugplätze

    und Aufsteigeplätze für ferngesteuerte

    Flugzeuge, Heißluftballons und andere

    Luftsportarten in Gebiete außerhalb des

    EU-Vogelschutzgebietes

    • Verbot von Freizeitluftverkehr in einem

    Bereich von 600 Metern über dem EU-

    Vogelschutzgebiet und Sperrung dieses

    Luftraums für den Freizeitluftverkehr.

    Für den bestehenden Segelflugbetrieb in

    Emmerich-Praest soll bis zu Auslagerung

    eine Ausnahmegenehmigung gelten.

    • Rechtsverbindlicher Schutz der luftfahrt-

    relevanten Vogelgebiete (ABA= Aircraft

    relevant Bird Areas)

    • Abstimmung aller Regelungen mit den

    Niederlanden

    Es bleibt zu hoffen, dass die verantwortlichen

    Behörden endlich ihr Wegschauen beenden

    und sich um das Problem kümmern.

    Der ausführliche Text der Resolution ist auf

    der Homepage des NABU Kleve unter

    www.nabu-kleve.de „Aktuelles“ als pdf-Datei zu finden.

    11NiKK 2 2011

  • Natur im Kreis Kleve

    Uferschnepfen-Woche in der Hetter

    Uferschnepfen Lebensraum Hetter

    NABU-Naturschutzstation und Naturschutzzentrum im Kreis Kleve luden zu Veranstaltungsreihe zum Wiesenvogelschutz ein.

    Vor zwei Jahren startete das LIFE+-Projekt zum

    Schutz der Uferschnepfe im Naturschutzgebiet

    Hetter. Das war Anlass für die Projektpartner

    NABU-Naturschutzstation und Naturschutz-

    zentrum (NZ) im Kreis Kleve, Ende Mai eine

    Woche lang spannende Veranstaltungen rund

    um die Uferschnepfe und andere Wat- und

    Wiesenvögel anzubieten. Die Uferschnepfen-

    Woche fand vom 23. – 29.05.11 in dem Natur-

    schutzgebiet zwischen Rees und Emmerich

    statt.

    Drei Tage lang boten die Projektpartner

    anschaulichen Naturerlebnisunterricht für

    Kinder der Klassen 1 – 3 der Michael-Grund-

    schule direkt in der Hetter an. Es folgte ein

    kostenloser Naturerlebnistag „Uferschnepfe“

    für Kinder von 8 – 12 Jahren. „Die Kinder

    konnten spielerisch in die Rolle der Uferschnepfe

    schlüpfen und diese in den Wiesen beobachten“,

    berichten Sonja Krings und Stefan Stiller von

    der NABU-Naturschutzstation.

    Bereits durchgeführte und noch geplante

    Maßnahmen und neueste Entwicklungen des

    Vorhabens wurden von den Projektleitern

    Susanne Klostermann und Martin Brühne (NZ

    Kleve) in einem Vortrag präsentiert. Der

    niederländische Wiesenvogelexperte

    Dr. David Kleijn berichtete von aktuellen

    Forschungsergebnissen zum Uferschnepfen-

    schutz und der Verbesserung von Wiesen-

    vogellebensräumen durch Wassermanagement.

    Den feierlichen Abschluss der Veranstaltungs-

    woche bildete am Sonntag das „Uferschnep-

    fenfest“ auf dem Feldkampshof mitten in der

    Hetter. An einem windigen, aber größt en teils

    sonnigen Tag besuchten viele Gäste das bunte

    Programm am Gehöft von Landwirt Brinkmann.

    Neben der großen Kinderaktion, einer Ufer-

    schnepfenralley mit Hindernisparcours,

    Stelzenlauf, Vogelstimmenquiz und Bemalen

    von Holzeiern, nutzten viele Familien die

    Gelegenheit, die Uferschnepfe „live“ zu

    beobachten. Von der Beobachtungskanzel aus

    konnten sie mit Fernglas und Spektiv einen

    12NiKK 2 2011

  • Blick in das „Wohnzimmer“ der Wiesenvögel

    werfen. Die Ziele und Maßnahmen des Projektes

    wie die Anlage von Blänken und der zeitweise

    Anstau von Gräben wurden auf Infotafeln vor-

    gestellt. Der Dorfplan Megchelen zeigte die

    Hetter aus einer ganz anderen Perspektive –

    nämlich aus historischer und niederländisch-

    nachbarschaftlicher Sicht. Im vom Förderkreis

    der Michael-Grundschule organisierten Ufer-

    schnepfencafé genossen Besucher heiße

    Waffeln oder gegrillte Würstchen. Dazu

    konnte in Büchern der Leseecke von der Stadt-

    bücherei Emmerich geschmökert werden. Die

    Rollende Waldschule Otto Markett der Kreisjä-

    gerschaft Kleve bot weitere Mitmachaktionen

    für Kinder an.

    Die Projektpartner freuen sich über eine rund-

    herum gelungene Veranstaltung: „Wir konnten

    in dieser Woche viele Menschen auf die

    Gefährdung dieser faszinierenden Vögel in der

    Hetter aufmerksam machen und für ihren

    Schutz werben“, bilanziert Klostermann

    zufrieden. Auch Martin Brühne zeigt sich

    zuversichtlich: „Die Emmericher und Reeser

    Bürger können zu Recht stolz sein auf ihr

    attraktives Naturschutzgebiet“.

    Jonas Linke, Susanne Klostermann

    Die Hetter im Kreis Kleve ist Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“.

    Im etwa 660 Hektar großen Naturschutzge-

    biet brütet die größte Uferschnepfenpopu-

    lation in ganz NRW. Nur noch hier kommen

    die fünf am stärksten gefährdeten Wiesen-

    vogelarten Uferschnepfe, Rotschenkel, Gro-

    ßer Brachvogel, Bekassine und

    Kiebitz gemeinsam vor. Das Projekt wird

    durch das EU-Förderinstrument LIFE+, vom

    Land NRW und der NRW-Stiftung gefördert.

    Anlässlich des internationalen Tages der

    „Biologischen Vielfalt“ am 22. Mai besuchte

    Angelica Schwall-Düren, Ministerin für

    Bundesangelegenheiten, Europa und

    Medien des Landes NRW, das erfolgreiche

    Naturschutzprojekt zum Schutz der Wie-

    senvögel in der Hetter.

    Weitere Informationen zum Projekt unter

    www.life-uferschnepfe.de.

    Foto: NABU NRW B. Königs

    LIFE+ Natur

    13NiKK 2 2011

  • Der Gartenrotschwanz ist vom NABU zum Vogel des Jahres 2011 gewählt worden.

    Im Frühjahr 2011 konnten im Offenland rund

    um die Landesflächen im Naturschutzgebiet

    „Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen“

    und auch darüber hinaus sehr viele Gartenrot-

    schwanz-Reviere festgestellt werden. Ein

    Revier wird bei der Brutvogelkartierung gewertet,

    wenn in einem Bereich mehrmals ein

    singendes Männchen beobachtet wurde.

    Eine stark gefährdete Brutvogelart

    Der Gartenrotschwanz wird in der aktuellen

    Roten Liste der Brutvögel Nordrhein-West-

    falens als stark gefährdet geführt. Vor kurzem

    wurde dieser Bewohner von Mosaik-Land-

    schaften in der neuen Liste höher eingestuft,

    da er in den letzten 25 Jahren in NRW

    Bestandseinbußen von über 50 % hinnehmen

    musste. Neben vielfältigen Gefährdungen, die

    diesem Langstreckenzieher auf seinen Zug-

    wegen drohen, macht dem Gartenrotschwanz

    insbesondere der Lebensraumverlust im

    Brutgebiet zu schaffen (vgl. NiKK 1/2011).

    So hatte die Art in den vergangenen Jahren

    auch in der strukturreichen Kulturlandschaft

    der Düffel Bestandsrückgänge gezeigt.

    Bis zu neun Reviere rund um Landesflächen

    Im Frühjahr 2011 wurden in der Düffel erfreu-

    lich viele Reviere des Gartenrotschwanzes

    beobachtet. In drei Teilbereichen an landes-

    eigenen Naturschutzflächen, in denen alljähr-

    lich Brutvögel erfasst werden, wurden acht bis

    neun Reviere festgestellt. In allen untersuch-

    ten Gebieten wurden deutlich mehr Revier-

    paare als in den Vorjahren kartiert (siehe

    Tabelle). Es muss aber beachtet werden, dass

    die Düffel gerade im Hinblick auf die Lebens-

    räume dieser Art nur sehr unzureichend

    erfasst ist.

    Teilgebiet Reviere 2011

    Revierzahl 2005 – 2010

    Grüner Weg (bei Niel) 3 2 – 3 (2005-2006) 0 – 1 (2007-2010)

    Ortslage Kleyen 2 0 – 1 (2009-2010)

    Zyfflich 3 – 4 0 – 1 (2007-2010)

    Summe drei Teilgebiete 8 – 9 1 – 3 (2005-2010)

    Ein prächtig gefärbtes Gartenrotschwanz-MännchenFoto: NABU, Blickwinkel McPhoto

    2011 – ein gutes Jahr

    für den Gartenrot-

    schwanz

    14NiKK 2 2011

  • Etwa die Hälfte der festgestellten Reviere kam

    allein im Düffel-Dorf Zyfflich vor. So konnten

    sich die Teilnehmer der Jahresvogelexkursion

    Mitte Mai über einige zu hörende und auch

    ein schön zu sehendes Gartenrotschwanz-

    Männchen freuen. In Zyfflich lebt die Art noch

    in Streuobstwiesen oder in Kopfbäumen.

    Landesweit verschwinden diese ehemals

    typischen Lebensräume in der Kulturland-

    schaft mehr und mehr. Stattdessen kommt

    der Gartenrotschwanz verstärkt in Waldrand-

    bereichen von Heidelandschaften oder san-

    digen Kiefernwäldern vor.

    Auch in anderen Regionen Deutschlands gab

    es dieses Jahr mehr Gartenrotschwanz-Brut-

    paare zu entdecken. Nach Diskussionen auf

    ornithologischen Internetseiten war der Vogel

    des Jahres im Großraum Stuttgart so häufig

    wie nie zuvor und auch in Norddeutschland

    verstärkt festzustellen. Das gilt auch für

    andere Vorkommen im Kreis Kleve: Das Millinger

    Bruch als südlicher Teil des Naturschutz-

    gebiets Hetter beherbergt mit 7 – 14 Revieren

    den höchsten Gartenrotschwanz-Bestand der

    Betreuungsgebiete der NABU-Naturschutzsta-

    tion Niederrhein. 2011 scheint auch hier ein

    überdurchschnittlich gutes Brutjahr gewesen

    zu sein. Genaueres lässt sich aber erst sagen,

    wenn die Kartierung ausgewertet ist. Auch der

    NABU-Garten in St. Bernadin (Geldern-Kapel-

    len) ist inzwischen als Gartenrotschwanz-

    Naturoase festgestellt worden (s. Artikel im

    Heft).Aus NABU-Sicht ist es natürlich beson-

    ders erfreulich, dass der selten gewordene

    Gartenrotschwanz ausgerechnet in dem Jahr,

    wo er zum Vogel des Jahres gekürt wurde, so

    überdurchschnittlich häufig zu beobachten war.

    Daniel Doer

    Zyfflich April 2011Foto: D. Doer

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  • Das Frühjahr 2011 war am gesamten Nieder-rhein ungewöhnlich: Die Sumpfrohrsänger kamen mit etwa zwei Wochen Verspätung aus den Überwinterungsgebieten zurück.

    Ob der erste Eindruck stimmt, dass es auch

    deutlich weniger Reviere dieses Langstrecken-

    ziehers gegeben hat, wird erst die komplette

    Auswertung der diesjährigen Brutvogel-

    erfassung zeigen. Auch der Kuckuck kam spät

    und wenig zahlreich in den Brutgebieten an.

    Während diese Beobachtungen eher auf

    Probleme auf den Zugwegen schließen lassen,

    können andere ungewöhnliche Vorkommnisse

    mit den Witterungsbedingungen im Brut gebiet

    zusammenhängen. Denn das Frühjahr 2011

    war am Niederrhein ungewöhnlich trocken

    und warm.

    Viele Wachteln im Grünland

    Ganz im Gegensatz zu Sumpfrohrsänger und

    Kuckuck kamen die Wachteln 2011 schon Ende

    April und damit verhältnismäßig früh in der

    Düffel an. Ihnen scheinen die trocken-warmen

    Bedingungen eher zugesagt zu haben, denn es

    konnten ungewöhnlich viele Wachteln fest-

    gestellt werden. Allein auf den landeseigenen,

    extensiv genutzten Grünlandflächen wurden

    bis zu fünf feste Wachtelreviere erfasst. Das

    ist ein deutlich höherer Bestand als die bisher

    maximal zwei Reviere. Hinzu kommen noch

    viele weitere Wachtelreviere auf Vertragsnatur-

    schutzflächen oder sogar im intensiv

    genutzten Grünland. Auch auf der Halbinsel

    Salmorth (mündliche Information von Win-

    fried Arntz, Kartiergemeinschaft Salmorth)

    und in der Hetter gab es ein ungewöhnlich

    gutes Wachteljahr mit vielen Vorkommen im

    Grünland. Dort gelang sogar die sehr seltene

    Beobachtung von flüggen Wachteln und damit

    ein echter Brutnachweis.

    Neues Blaukehlchen-Revier

    Erstmals siedelte sich 2011 ein Blaukehlchen-

    Paar im zentralen Bereich der Düffel an.

    Das neue Revier lag auf Landesflächen an

    einem vor etwa zehn Jahren angelegten

    Naturschutzgewässer. Diese Neuansiedlung

    des Feuchtgebietsbewohners ist natürlich

    nicht dem trockenen Frühjahr geschuldet.

    Sie liegt wohl eher an dem Trend, dass das

    Blaukehlchen seit einigen Jahren in ganz

    Mitteleuropa sehr viel mehr verschiedene

    Lebensräume besiedelt.

    Schlechtes Brutjahr für Uferschnepfe und Co.

    Feuchtwiesenbewohner wie Uferschnepfe

    oder Rotschenkel sind mit den Witterungs-

    bedingungen im trockenen Frühjahr 2011

    weniger gut zurechtgekommen. Die Wiesen

    und Weiden waren aufgrund ausbleibender

    Ein ungewöhnliches Frühjahr in der Düffel

    Uferschnepfe„Foto: Daniel Doer

    16NiKK 2 2011

  • Niederschläge schon im März vollkommen

    ausgetrocknet und im April fiel nahezu kein

    Regen. So sank die Zahl der Uferschnepfen-

    Reviere in der gesamten Düffel auch bei

    optimistischer Schätzung auf unter 20 ab.

    Das entspricht fast einer Halbierung gegen-

    über dem guten Uferschnepfenjahr 2010.

    Noch dramatischer sieht es beim Rotschenkel

    aus: Hier sank der Bestand von 12 Revieren

    auf etwa drei bis vier drastisch ab.

    Seltene Beobachtungen

    Bis weit ins Frühjahr 2011 ließ sich ein flug-

    unfähiger Kranich in der Düffel beobachten.

    Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich

    um das Individuum, das schon 2010 dort zu

    sehen war (vgl. NiKK 2/2010). Anfang Juni

    konnte auf einer Landesfläche ein Neuntöter-

    Pärchen beobachtet werden. Das Paar entschied

    sich aber nicht zum Brüten, sondern war kurz

    darauf bereits weitergezogen.

    Noch bemerkenswerter war die Beobachtung

    von einem Steinschmätzer-Weibchen mit

    einem flüggen Jungvogel im zentralen Bereich

    der Düffel. Im weiteren Verlauf des Morgens

    wurde dann noch ein Männchen beobachtet.

    Aufgrund der Einzelbeobachtung zu einer

    verhältnismäßig frühen Jahreszeit und da

    keine Fütterung gesehen werden konnte,

    muss die Frage offen bleiben, ob das Stein-

    schmätzer-Pärchen wirklich in der Düffel

    gebrütet hat. Es kann sich auch um eine

    ungewöhnliche Durchzugsbeobachtung

    handeln. Denn eigentlich kommt diese in NRW

    vom Aussterben bedrohte Vogelart in trocken-

    sandigen Offenlandschaften vor.

    Daniel Doer

    Auf dem Uferhof in Emmerich-Hüthum gab es die erste erfolgreiche Storchenbrut in Emmerich seit dem zweiten Weltkrieg.

    Nachdem zunächst vier Küken geschlüpft

    waren, kamen immerhin drei Jungvögel durch

    und konnten Mitte Mai beringt werden. Dazu

    musste ein Löschzug der Feuerwehr mit einer

    Drehleiter anrücken, damit das auf einem

    Mast errichtete Nest erreicht

    werden konnte. Jetzt bleibt zu

    hoffen, dass es Hermann, Leni

    und ihrem (noch) namenlosen

    Geschwisterkind gelingt, nach

    Afrika zu ziehen und in ein paar

    Jahren selbst am Niederrhein zu

    brüten.

    Adalbert Niemers

    Drei Jungstörche in Emmerich

    Illustration: Louisa Frauenlob 8 Jahre

    17NiKK 2 2011

  • Neue Infotafel

    Seit November 2010 informiert eine Infotafel

    über das Naturschutzgebiet Hangmoor

    Damer bruch im Süden von Straelen. Die vom

    NZ Gelderland erarbeitete und mit Unterstüt-

    zung des Kreises Kleve und der Stadt Straelen

    finanzierte und aufgestellte Tafel wurde Mitte

    Mai der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Die Tafel steht an dem Weg, der am Hangmoor

    entlang führt, und zwar unmittelbar an der

    vor drei Jahren freigestellten offenen Moorfläche.

    Diese landeseigene Fläche beherbergt eine

    große Vielfalt der ursprünglichen Moorvegetation

    mit Gagelstrauch und Schneidenried, Sumpf-

    Blutauge, Sumpf-Veilchen, Wassernabel sowie

    vielen Binsen- und Seggenarten (vgl. NIKK

    1/2010). Wie in einem kleinen „Freilichtmu-

    seum“ kann man hier noch einen Eindruck

    von der einstmals im ganzen Straelener Veen

    verbreiteten Landschaft bekommen. Die nasse,

    lange überschwemmte Fläche hat sich zu

    einem willkommener Rast- und Nahrungs-

    platz für Wasservögel entwickelt und zieht

    zunehmend auch Libellen an. Die Infotafel

    ergänzt das bereits vor längerer Zeit erschienene

    Faltblatt zum Hangmoor, das u.a. bei der Stadt

    Straelen erhältlich ist.

    Kooperation mit likk

    Südlich dieser von Birken-Sumpfwald und

    Grauweidengebüschen umgebenen Moor

    fläche liegen zwei ebenfalls wertvolle moorige

    Parzellen, die bis vor 15 – 20 Jahren noch regel-

    mäßig als Weide genutzt wurden und dann

    über lange Jahre brach gefallen waren. Lange

    hat der NABU nach Möglichkeiten gesucht,

    das dichte Schilf und Brennnesseln zurück zu

    drängen, um diese Flächen wieder zu arten-

    reichen Sumpfwiesen zu entwickeln. Nachdem

    auf einer der Flächen 2008 eine Blänke angelegt

    und die Wiesen mehrmals aufwändig gemäht

    wurden, konnte im Laufe des Jahres 2010 über

    NABU aktiv

    Neues vom Hangmoor Straelen

    18NiKK 2 2011

  • den Verein Landschaftspflege im Kreis Kleve

    e.V. (Likk) endlich eine Beweidung mit Schafen

    (Skudden und Moorschnucken) organisiert

    werden: Im Herbst 2010 wurde die erste Fläche

    eingezäunt und kurze Zeit mit Moorschnu-

    cken beweidet.

    Alte Schafrassen im Moor

    Nachdem junges Gras und Schilfsprossen wieder

    genug Futter boten, wurde ab dem 12. Mai

    zunächst die Fläche am Kiwittsdyk mit einer

    Herde von 34 Heidschnucken viereinhalb

    Wochen lang beweidet. Eine zweite Herde aus

    55 Muttertieren mit Lämmern übernahm dann

    die Pflege der zweiten Fläche ab Anfang Juni.

    Da die Tiere den stellenweise sehr hohen

    Schilfaufwuchs nicht vollständig bewältigen

    konnten, erfolgte Anfang Juni außerdem eine

    Pflegemahd mit dem Balkenmäher. Die not-

    wendige tägliche Kontrolle („Schafe gucken

    und Wassertaxi“) übernahm die NABU-Vor-

    sitzende Monika Hertel, die in der Nähe wohnt

    und den täglichen „Ausflug“ als willkommene

    Abwechslung von Schulalltag und dem oft

    bürokratischen Teil ihrer Vorstandarbeit empfand.

    Im Spätsommer, wenn nach ca. acht Wochen

    genügend Gras und Kräuter nachgewachsen

    sind, wird eine zweite Beweidung stattfinden.

    Mit regelmäßigen Monitoring-Untersu-

    chungen verfolgt und dokumentiert das NZ

    Gelderland die Entwicklung der Flächen. Der

    NABU hofft, dass sich unter der tatkräftigen

    Mithilfe der tierischen Landschaftspfleger

    schon bald wieder ein charakteristisches

    Mosaik aus Feuchtgrünland, Seggen- und

    Binsensümpfen entwickelt und sich typische

    Pflanzenarten wie Kuckucks-Lichtnelke,

    Sumpf-Hornklee, Quell-Sternmiere, Sumpf-

    Labkraut, Gliederbinse oder Zweizeilige Segge

    wieder ausbreiten können.

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    19NiKK 2 2011

  • Seit Anfang Juli diesen Jahres sind Catrin Peters und Stefan Lotzmann „im Auftrag des Schafes“ für likk unterwegs. Ihr Einsatzgebiet ist der Kreis Kleve, ihre Spezialität: Herden-Management für die Landschafe des likk.

    Die 20jährige Catrin Peters ist ausgebildete

    Berufsschäferin. Sie wuchs schon mit Nach-

    bars Schafen in Wardhausen auf und

    sammelte während ihrer Ausbildung jede

    Menge Erfahrung in Papenburg, in einer

    Deichschäferei an der Elbe in Hamburg und

    einer der Universität Hohenheim ange-

    gliederte Schäferei in Stuttgart.

    Stefan Lotzmann ist 28 Jahre alt, geborener

    Ringenberger. Er konnte sein Hobby zum Beruf

    machen. Bereits Ostern half er engagiert beim

    Klauenschneiden der Schafe mit. Wenig später

    stand fest: „Ab Sommer gehe ich meiner Beru-

    fung nach und kümmere mich nur noch um

    die Schafe.“ Seinen Beruf als Tischler hing er

    dafür an den Nagel. Die eigenen 50 Tiere stehen

    daheim. Jetzt aber ist er gemeinsam mit

    Catrin Peters auf ca. 80 Projekt-

    flächen des likk für die

    Unterhaltung der Tiere, für

    die Erhaltung der Landschaft

    und für den reibungslosen

    Ablauf einer Schaf-Mensch-

    Landschaft-Beziehung in

    unserem Landkreis verant-

    wortlich. Wir wünschen bei-

    den gutes Gelingen und ein

    spannendes Arbeitsumfeld.

    Herzlich Willkommen im likk!

    Neue Gesichter im likk

    Foto: Thomas Batz

    20NiKK 2 2011

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    Stefan Lotzmann Foto: Thomas Batz

    Mitglied werden und die Land-schaftspflege unterstützen

    Der Verein für Landschaftspflege im Kreis

    Kleve, kurz likk, widmet sich verschie-

    densten Themen des Natur- und Arten-

    schutzes im Kreisgebiet Kleve. Im Vorder-

    grund steht bei allen Maßnahmen, dass

    sie positive Effekte auf das ökologische

    Gleichgewicht ausüben. Dabei hat er sich

    auf einige Aktivitäten im Kreis Kleve spe-

    zialisiert:

    Streuobstwiesen

    Naturschutzgebiete

    Landschafe

    Kopfbäume

    Gemüsegarten

    Die Arbeiten des Vereins werden vom

    Land NRW, dem Kreis Kleve, Kommunen

    und dem Landesbetrieb Wald und Holz,

    sowie vielen privaten Unterstützern

    gefördert.

    Um die kontinuierliche und nachhaltige

    Landschaftspflege fortsetzen zu können,

    suchen wir Fördermitglieder für den Ver-

    ein, die mit einer finanziellen Zuwen-

    dung zum aktiven Naturschutz am Nie-

    derrhein beitragen wollen.

    Weitere Informationen:

    likk, Uedemer Straße 196

    47551 Bedburg-Hau

    Tel.: 0 28 32 / 4 19 91 67

    E-Mail: [email protected]

    Der Verein stellt sich vor.

    Landschafe im likkSeit gut vier Jahren besteht der Verein likk e.V.

    - Landschaftspflege im Kreis Kleve. Grund

    genug Ihnen eine Bestandsaufnahme der

    Landschafe im Verein zu geben: Die Anzahl

    und vor allem Vielfalt alter Landschafrassen,

    die wir zur Beweidung von 80 Projektflächen

    auf etwas mehr als 100 ha einsetzen, ist enorm

    gewachsen. Heute gehören dem Verein etwa

    1000 Mutterschafe, die sich in 12 Rassen teilen.

    Alles alte Landschafrassen!

    Unter anderem sind das Ostpreußische Skud-

    den, die sich für die Landschaftspflege an

    extrem mageren Standorten besonders eignen.

    Oder die Moorschnucke (Weiße Hornlose Heid-

    schnucke), die an feuchteren Standorten einge-

    setzt werden, wie z.B. im Hangmoor Damer-

    bruch. Graue Heidschnucken, Rauwollige Pom-

    mersche Landschafe, Englische Herdwick

    Schafe und weitere Rassen beweiden bevorzugt

    Streuobstwiesen.

    Berufschäferin Catrin Peters Foto: Thomas Batz

    21NiKK 2 2011

  • Startschuss für neues Projekt zur grenzüberschreitenden Weiter -bildung von Niederrhein-Guides und anderen Naturführern

    Der deutsch-niederländische Landschafts-

    raum De Gelderse Poort gehört zu den attrak-

    tivsten Zielen am Niederrhein. Seine vielfältige

    Natur- und Kulturlandschaft mit Feuchtwie-

    sen, Niedermoorrelikten, Altwassern und

    Kopfbäumen lädt zum Wandern und Fahrrad-

    fahren ein. Die

    schönen Land-

    schaften der

    Düffel, des

    Kranenburger

    Bruchs oder der

    Emmericher Ward am deutschen Niederrhein

    und die Gebiete in den Niederlanden, so z.B.

    die naturnahe Auenlandschaft Millinger

    Waard, ein Naturentwicklungsgebiet in der

    Rhein-Waal-Niederung, in dem die Natur

    weitgehend sich selbst überlassen wird, sind

    gleichermaßen einen Besuch wert.

    Nieder rhein-Guides und Natuurgidsen

    Die spannende Natur auf der anderen Seite

    der Grenze in Naturführungen erlebbar zu

    machen, ist Ziel des neuen grenzüberschreitenden

    Projekts „Natur beim Nachbarn erleben“

    der NABU-Naturschutzstation Nieder rhein.

    Zentrale Idee ist dabei die Weiterbildung

    bereits aktiver Natur- und Land schaftsführer

    wie den von der Naturschutzstation aus-

    gebildeten Nieder rhein-Guides oder den

    Natuurgidsen des niederländischen Verbands

    Die Natur beim Nachbarn erleben

    Nach der Vorstellung des Projektes konnten die Besucher an Schnupperexkursionen der Niederrhein-Guides teilnehmenDas Gänsespiel kam besonders bei den kleinen Besuchern gut an.

    für Umweltbildung IVN (Vereniging voor

    natuur- en milieueducatie). Denn viele dieser

    zertifizierten Guides bieten regelmäßig

    Wanderungen und Exkursionen im Raum De

    Gelderse Poort an. Neben ca. 50 Touren der

    Niederrhein-Guides am gesamten Niederrhein,

    laden auch viele der 150 ausgebildeten Natuur-

    gidsen im Raum Nimwegen zu den verschie-

    densten Erlebnistouren in der Region. Das

    vielfältige Angebot umfasst neben botanischen

    Spaziergängen auch naturkundliche Wanderun-

    gen zu Auenbewohnern (z.B. Biber) oder

    kultur historische Führungen zu früheren Land -

    nut zungs formen oder steinzeitlichen Werk zeugen

    am Nieder rhein.

    Theorie und Praxis

    In mehreren theoretischen Veranstaltungen

    und vielen praktischen Exkursionen sollen die

    Naturführer das Handwerkszeug bekommen,

    um Führungen im Nachbarland anbieten zu

    können. „Bislang ist das Wissen über Fach-

    themen, Fachausdrücke, Organisation und

    Funktionsweise des Naturschutzes im Nach-

    barland sehr gering“, erklärt Projektleiterin

    Nicole Feige von der NABU-Naturschutz-

    station. „Deshalb wird es in der Weiterbildung

    weniger um das Erlernen der anderen Sprache

    gehen, vielmehr soll etwas über den kultu-

    rellen und fachlichen Hintergrund von

    Besuchergruppen aus dem Nachbarland

    vermittelt werden“, verdeutlicht Feige weiter.

    In zwei Ausbildungslehrgängen sollen Unter-

    schiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich

    Naturschutzpolitik, Schutzgebiete und Natur-

    verständnis der Menschen beleuchtet werden.

    Insgesamt jeweils 30 niederländische und

    22NiKK 2 2011

  • deutsche Naturführer werden in den halb-

    jährigen Kursen weitergebildet. Die Weiter-

    bildung findet in Kooperation mit dem

    Natuur museum in Nimwegen und dem IVN

    als Ausbildungsträger der Natuurgidsen statt.

    Das Spektrum der bestehenden Touren soll

    durch die Projektaktivitäten erweitert werden

    und die Naturführer animieren, Touren ins

    Nachbarland zu organisieren.

    Naturmarktplatz

    Das Projekt startete im April mit einer großen

    Auftaktveranstaltung in der NABU-Natur-

    schutz station. Neben dem Projekt „Natur beim

    Nachbarn erleben“ wurden die Niederrhein-

    Guides und die Natuurgidsen in Vorträgen

    der NABU-Naturschutzstation und von zwei

    Ver tre tern des IVN als Zielgruppen der

    Weiterbildung vorgestellt. Auch der vom Land-

    schaftsverband Rheinland finanzierte Neu-

    druck der informativen Tourenbroschüre der

    Nieder rhein-Guides wurde feierlich präsentiert.

    In einem bunten Rahmenprogramm machten

    die Niederrhein-Guides auf einem „Natur-

    marktplatz“ ihr kreatives Tourenangebot

    erleb bar. Abgerundet wurde die Veranstaltung

    durch kostenlose Schnupperexkursionen

    zur Kranenburger Dorfnatur und eine natur-

    kundliche Fahrradexkursion.

    Neben der Weiterbildung ist die Vernetzung

    und grenzüberschreitende Bewerbung des

    Tourenangebots Teil des Projektes. Die Website

    der Niederrhein-Guides www.niederrhein-guides.de soll erweitert und die Anmeldung für die Touren erleichtert werden. Neben einer

    zweisprachigen Tourenbroschüre und Faltblatt

    sind Halbjahresprogramme geplant, die alle

    angebotenen Touren mit einer Kurzvorstellung

    bewerben. Gefördert wird das dreijährige

    Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwick-

    lung Nordrhein Westfalen und dem Netzwerk

    Umwelt des Landschaftsverbands Rheinland

    (LVR). Weitere Finanzmittel kommen von

    der HIT-Umweltstiftung und einem Eigen-

    anteil der NABU-Naturschutzstation.

    Jonas Linke, Daniel Doer und Nicole Feige

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    probeabo 154x68:probeabo 200x122 19.05.2011 12:38 Uhr Seite 1

    Nach der Vorstellung des Projektes konnten die Besucher an Schnupperexkursionen der Niederrhein-Guides teilnehmen

    23NiKK 2 2011

  • Beim 8. bundesweiten Birdrace zählten Vogelkundler wieder Arten um die Wette. Der Kreis Kleve war mit zwei Teams vertreten.

    Der erste Samstag im Mai ist traditionell ein

    ereignisreicher Höhepunkt im Jahr vieler

    Ornithologen. Grund hierfür ist das bundes-

    weite Vogelzählrennen – das Birdrace, zu dem

    der Dachverband Deutscher Avifaunisten

    (DDA) jährlich aufruft. Bereits zum achten Mal

    wetteiferten Teams von zwei bis fünf Beobach-

    tern um die meisten Beobachtungen unter-

    schiedlicher Vogelarten in 24 Stunden. Gezählt

    werden dürfen alle Arten, die von der Mehrheit

    der Teammitglieder gesichtet oder gehört wer-

    den, wodurch das Restrisiko von Fehlbestim-

    mungen gemindert wird. Dabei gilt unter

    Vogelkundlern: Ehrlichkeit ist Ehrensache.

    Seit Beginn des Wettbewerbs 2004 steigt die

    Zahl der Teilnehmer kontinuierlich an: So

    waren es in diesem Jahr 152 Teams mit 586

    Beobachtern, allein 51 Teams davon zählten in

    NRW. Im Kreis Kleve gingen mit den „Rhei-

    nischen Wasserrallen“ und den „Zeugen Limo-

    sas“ zwei Teams an den Start – beide mit

    Beteiligung von NABU-Mitgliedern. Die „Rhei-

    nischen Wasserrallen“ um Monika Hertel,

    Artenwettlauf am Niederrhein

    Entspanntes Zählen von Amsel, Drossel und Co.

    Eine Woche nach dem Birdrace veranstal-tete der NABU die bundesweite Aktion „Stunde der Gartenvögel“.

    Gartenbesitzer oder Parkspaziergänger zäh-

    len dabei innerhalb einer Stunde nicht nur

    alle Vogelarten, sondern auch die Anzahl

    der Individuen an einem festen Stand-

    punkt. Die deutschlandweit häufigste Art in

    Gärten und Parks ist wieder der Haussper-

    ling, dicht gefolgt von Amsel und Kohlmeise.

    Durch die Aktion können Entwicklungs-

    trends bei den häufigen Vogelarten abgelei-

    tet werden. Neben dem Haussperling

    verzeichneten auch Star, Elster und Mauer-

    segler leichte Zuwächse. Bedenklich ist

    dagegen der Rückgang von Zählungen der

    Arten Amsel und Buchfink in fast allen

    Bundesländern. Aus dem Kreis Kleve gin-

    gen von 99 Vogelfreunden Beobachtungen

    aus 69 Gärten ein. Insgesamt wurden 2464

    Vögel gezählt. Die ersten drei Plätze des

    Rankings stimmen mit dem Bundesergeb-

    nis überein, auf Platz vier folgt in Kleve

    statt dem Star jedoch die Dohle als

    typischer Stadtvogel. Neben den häufigen

    Vogelarten konnten auch im städtischen

    Umfeld seltene Vögel wie die gefährdeten

    Arten Turteltaube oder der Vogel des Jahres,

    der Gartenrotschwanz, registriert werden.

    Alle Ergebnisse finden Sie unter

    www.nabu.de/aktionenundprojekte/

    stundedergartenvoegel/

  • Theo Mohn, Johannes Lomme, Josef Coenen

    und Ute Stolberg beobachteten schwerpunkt-

    mäßig im mittleren Kreisgebiet rund um

    Kevelaer und Weeze und kamen auf beacht-

    liche 72 Arten, dem allerdings schlechtesten

    Wert in vier Jahren. Das internationale Team

    der „Zeugen Limosas“ (von lat. Limosa limosa,

    zoologischer Name der Uferschnepfe), mit

    den beiden Mitarbeitern der NABU-Natur-

    schutzstation Nicole Feige und Jonas Linke

    zählten zusammen mit Peter de Vries und

    Johanna Siewers bis zum späten Abend ins-

    gesamt 113 Arten.

    Begünstigt durch das warme und sonnige

    Wetter konnten von beiden Teams auch sel-

    tene Durchzügler wie die Greifvogelarten Rot-

    und Schwarzmilan sowie Goldregenpfeifer,

    Stelzenläufer und Schwarz- und Mittelspecht

    beobachtet werden.

    Die Trockenheit im April machte sich in der

    Rheinniederung bei den Wasservögeln

    bemerkbar: Feuchten Senken und Kleinge-

    wässer, die zu dieser Jahreszeit normalerweise

    nass sind, waren bereits ausgetrocknet. Auch

    die schlammigen Flussufer entlang des Rheins

    und mehrerer Altwässer zeigten sich staub-

    trocken. Die harten und trockenen Böden sind

    nahrungsarm und die Watvögel hatten diese

    Lebensräume vielerorts verlassen. Nur mit

    einiger Anstrengung konnten die Vogelfreunde

    Arten wie Flussuferläufer oder Rot- und Grün-

    schenkel entdecken.

    Der Sieger beim Birdrace kommt traditionell

    von der Küste – hier können zusätzlich auch

    Seevögel beobachtet werden. Mit 171 Arten

    ging der Titel an ein Team aus Niedersachsen

    im Landkreis Cuxhaven. Das erfolgreichste

    Team in Nordrhein-Westfalen brachte es auf

    immerhin 135 Vogelarten (Stadt Münster).

    Neben Vogelarten sammelten die Teams wie-

    der Spenden für die vogelkundliche Arbeit. In

    diesem Jahr wird der Erlös für den Aufbau der

    Internetplattform www.ornitho.de verwendet.

    Auf dieser Website kann künftig deutschland-

    weit jeder seine eigenen Vogelbeobachtungen

    eingeben und anderen Nutzern zur Verfügung

    stellen. Die „Zeugen Limosas“ kamen durch

    die Unterstützung vieler Privatleute und der

    des Caféhaus Niederrhein auf 444,44 EUR, eine

    Summe die sich sehen lassen kann! Alle

    Ergebnisse können auf der DDA-Homepage

    unter www.dda-web.de eingesehen werden.

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    pond+terra 154x68:Layout 1 19.05.2011 13:05 Uhr Seite 1

  • Große Amphibienaktion im Kerkener Bruch und bei Wachtendonk

    Krötenschutz an der K21

    Uns Naturschützern war lange bekannt, dass

    bis zu 10.000 Erdkröten und Grasfrösche jedes

    Frühjahr die Kreisstraße K 21 zwischen Geldern

    und Wachtendonk auf ihrer Wanderung zu

    ihren angestammten Laichgewässern über-

    queren. Ohne Hilfe würden tausende Erdkröten

    die Überquerung der vor allem morgens und

    abends stark befahrenen Straße nicht über-

    leben. Im Jahr 2000 wurde deswegen erstmals

    auf einer Länge von

    insgesamt 1.000

    Metern ein Kröten-

    sperrzaun verlegt

    und ca. 100 Eimer-

    fallen eingegraben.

    Dabei teilt sich der

    Zaun in zwei

    Abschnitte: einer

    im Bereich des

    Kerkener Bruch-

    waldes in der Nähe

    eines Angelgewäs-

    sers (ca. 600 m) und

    einer gegenüber

    der Einfahrt

    zur Ab grabung

    Meerendonk kurz vor Wachtendonk (ca. 400

    m). Zehn Jahre lang wurden beide Zaunab-

    schnitte zuverlässig durch eine Gruppe von

    Naturschützern aus Kerken und Umgebung

    auf- und abgebaut, die Eimer regelmäßig

    abends und morgens zu kontrolliert und die

    gefangenen Amphibien zum Laichgewässer

    gebracht. Leider konnte diese sehr aufwendige

    Arbeit unter der Leitung von Michael Lehma-

    cher im Frühjahr 2011 nicht mehr geleistet

    werden.

    NABU springt ein

    Nach Zusage einer Unterstützung durch den

    Kreis Kleve sprang der NABU ein. Sonst hätte

    ein „Massaker“ bei den Tieren gedroht. Die

    Vorsitzende, Monika Hertel, warb bei einer

    Mitarbeiterbesprechung im Naturschutz-

    zentrum Gelderland um Helfer. Ohne Zögern

    erklärten sich acht NABU-Mitglieder bereit,

    sich an der Aktion zu beteiligen. Zusätzliche

    Helfer konnten durch einen Zeitungsaufruf

    gefunden werden, u.a. zwei Mütter mit ihren

    „Kröten begeisterten“ Kindern, sowie zwei

    Personen vom „alten“ Kerkener Team. Der

    Kreis Kleve beauftragte Haus Freudenberg mit

    dem Auf- und Abbau der Fanganlage, was sehr

    gut und schnell klappte und den Mitarbeitern

    Spaß gemacht hat.

    26NiKK 2 2011

  • Beeindruckende Zahlen

    Schon kurz nachdem der Zaun stand, begann

    die Krötenwanderung: Am 1. Tag (10.2.) wurde

    noch keine Kröte in den Eimern vorgefunden,

    am 2. Tag aber schon 39 Tiere. Mit steigender

    Temperatur und Feuchtigkeit erhöhte sich die

    Zahl der wandernden Kröten und einzelner

    Grasfrösche deutlich. Allein am 15.03.11

    mussten fast 1500 Tiere zum Laichgewässer

    getragen werden. Das waren eine Menge

    schwerer Eimer, die es zum Laichgewässer zu

    schleppen galt – es traf ausgerechnet zwei

    „Neulinge“ bei der Aktion, die hinterher aber

    besonders zufrieden waren. Sechs Wochen

    lang wurde die Aktion durchgehalten. Eine

    Begleitung der Rückwanderung war dann leider

    nicht mehr möglich, was einige Tiere auf dem

    Rückweg leider doch noch mit dem Leben

    bezahlten. Da alle Tiere gezählt wurden, konn-

    ten wir eine Gesamtzahl von 5680 Tieren

    errechnen, davon knapp über 4.000 am

    Zaunabschnitt im Kerkener Bruch – ein großer

    Erfolg! Ein großer Dank gilt den vielen

    engagierten Helfern.

    Profilösung bis Ende 2011

    Mitte April gab es dann auf Drängen des

    NABU mit dem Straßenverkehrsamt und der

    Unteren Landschaftsbehörde des Kreises

    Kleve endlich den schon mehrfach angekün-

    digten Ortstermin an der K 21. Dabei wurden

    Zahl und Position professioneller „Kröten-

    tunnel“ festgelegt und die sinnvollste Technik

    diskutiert. Zumindest für den Bereich des

    stärksten Amphibienzugs im Kerkener Bruch

    soll noch in diesem Jahr eine Dauer lösung

    geschaffen werden. Der ca. 400m lange Zaun

    an der Abgrabung Meerendonk wird jedoch

    auch in den kommenden Jahren weiter

    betreut werden müssen. Sehr erfreulich ist

    dabei: Die beiden Mütter mit ihren Kindern

    haben jetzt schon ihr Engagement für den

    Krötenzug 2012 zugesagt!

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  • NABU kooperativ

    Haferwurz’ und Spargelerbse – immer einen Besuch wert

    Bauerngarten St. Bernardin entwickelt sich zum Ausflugsziel

    Gerade mal ein gutes Jahr alt ist der Bauern-

    garten St. Bernardin – und erfreut sich bereits

    regen Zuspruchs und stetig wachsender

    Bekanntheit. Der NABU-Schaugarten für alte

    Gemüsesorten, der in Kooperation mit der

    CWWN-Wohnanlage St. Bernardin und nicht

    zuletzt dank der Unterstützung des LVR in

    Köln entstehen konnte, hat sich innerhalb

    kurzer Zeit zu einem interessanten und

    beliebten Ausflugspunkt in Geldern-Kapellen

    entwickelt. Unterschiedlichste Gruppen

    besuchen den Garten. Jung und alt, Menschen

    mit und ohne Behinderungen, Einzelpersonen,

    Gruppen und Grüppchen, Fahrradfahrer,

    Spaziergänger, Landfrauen, Schulkinder,

    Nonnen, Erzieherinnen beim Betriebs aus-

    flug, Selbst hilfegruppen, Jugendgruppen des

    Familien unterstützenden Dienstes, Hobby-

    gärtner etc. Sie alle haben den Bauerngarten

    für sich entdeckt.

    Die Besucher kommen, um sich über alte

    Gemüsesorten zu informieren, sich durch den

    Duftgartenbereich in den Hochbeeten zu

    schnuppern oder einfach, um die grünende

    und blühende Umgebung bei einem Spazier-

    gang durch die Beete oder bei einer Pause am

    Quellstein zu genießen. Und vor Ort kann

    jeder sehen: Haferwurzel, Pastinaken, Spargel-

    erbsen oder Erdbeerspinat und auch alle

    anderen gezeigten Arten sind nicht nur sehr

    interessante, sondern auch sehr dekorative

    Gemüse. Wer es noch nicht geschafft hat,

  • persönlich vorbei zu kommen, hat den Garten

    möglicherweise in der WDR Lokalzeit gesehen,

    als Impressionen aus dem Bauerngarten zur

    Illustration der Wetternachrichten dienten.

    Auf der Homepage des NABU Bundesverbandes

    wird der Bauerngarten inzwischen in der Liste

    der bundesweiten NABU-Gärten geführt.

    (nabu.de/oekologischleben/balkonundgarten/

    nabu-gaerten/00577.html). Da sich auch der

    Gartenrotschwanz (Vogel des Jahres 2011) hier

    wohl fühlt, bekam er außerdem den Titel

    „GARTENrotschwanzOASE“ und wird als „bei-

    spielhafter Garten“ auf der NABU-Internetseite

    vorgestellt. (nabu.de/aktionenundprojekte/

    vogeldesjahres/2011-gartenrotschwanz/oase/

    13480.html ) Anerkennung fand der Bauern-

    garten auch beim bundesweiten Projektwett-

    bewerb „Ideen-Initiative-Zukunft“ der dm-

    Drogeriemarktkette und der Deutschen Unesco,

    bei dem er Anfang 2011 mit einem Preis

    bedacht wurde.

    Aber: von nix kommt auch nix. Dass der

    Garten in dieser Form bewirtschaftet werden

    kann, ist in erheblichem Maße den emsigen

    ehrenamtlichen Helfern zu verdanken, die

    sich einmal in der Woche treffen, um die Beete

    zu pflegen. Von Anfang an dabei waren Sigrid

    Tomse, Angelika Paasen und Johannes Leder.

    Verstärkt wurden sie nach und nach durch

    Hans Tersteegen, Christiane Stephan, Doris

    Krebber und Heinz Jahnke. Ihnen und allen

    namentlich nicht genannten, die zeitweise

    auch der Bauerngartengruppe angehörten,

    möchten wir an dieser Stelle ein dickes

    „Dankeschön“ aussprechen! Und auch nach

    dem offiziellen Projektende im Herbst 2011

    soll und wird es mit dem Bauerngarten weiter-

    gehen. In einem neuen beim LVR beantragten

    Projekt wird es um die Erkundung und den

    Ausbau der Umweltbildungsmöglichkeiten in

    der gesamten Parkanlage von St. Bernardin

    gehen. Der Bauerngarten spielt dabei weiter-

    hin eine zentrale Rolle, aber auch das viel-

    fältige Potenzial der übrigen Parkbereiche

    (z.B. alte Streuobstwiesen, alter Baum- und

    Strauchbestand etc.) soll untersucht und

    entsprechend genutzt werden. Des Weiteren

    bereitet der LVR ein eigenes, hausinternes

    Projekt vor, bei dem es um den Aufbau eines

    Netzwerkes dezentraler Schau- und Erhaltungs-

    gärten in NRW geht. Der NABU-Schaugarten

    soll dabei einer von insgesamt 15 Gärten sein.

    Es sieht also gut aus für die Zukunft des

    Bauerngarten St. Bernardin.

    Helga M. Kaczmarek

    Führungen durch den Bauerngarten dauern

    ca. 1,5 Stunden und werden nach Anfrage

    Mittwochnachmittags angeboten. Die Grup-

    pengröße sollte max. ca. 25 Personen

    um fassen. Bei Terminwünschen, aber auch

    bei allen anderen Fragen zum Bauerngarten

    oder bei Interesse an der Mitarbeit in der

    Bauerngarten gruppe wenden Sie sich bitte

    an Helga Kaczmarek unter 0 28 38 - 9 65 44

    (Di – Do) oder per Mail unter

    [email protected]

    NABU kooperativ

  • Wald wird oft als Natur schlechthin auf gefasst. Dabei ist unser heutiger Wald ebenso wie das Offenland eine Kulturland-schaft. Seit tausenden Jahren leben und arbei-ten die Menschen im und mit dem Wald. Das

    hat den Wald geprägt und das kann man ihm

    auch ansehen. Die großen Nadelholzplanta-

    gen des letzten Jahrhunderts sind auch für

    den Laien leicht als „künstlich“ zu erkennen.

    Aber gerade im Wald haben auch viele

    unscheinbare Landschaftselemente früherer

    Jahrhunderte überdauert. Denn hier gab es

    keine Flurbereinigung, die diese beseitigt

    hätte. So haben Hohlwege, Alleen, zahlreiche

    Erdwälle und künstliche Hügel unterschied-

    licher Art, Gruben und Gewässer, ungewöhn-

    liche Baumgestalten, Wege und Pfade teil weise

    schon viele Jahrhunderte gesehen.

    Nicht alles ist leicht zu erkennen, aber all

    diese Elemente erzählen zahlreiche Geschich-

    ten über die Natur und den Menschen. So kön-

    nen Erdwälle im Wald von früheren Grenz-

    streitigkeiten zeugen oder davon, dass hier

    früher Landwirtschaft betrieben wurde. Das

    Wild wurde mit dicht bepflanzten Wällen von

    der Feldfrucht fern gehalten. Hat das Wasser

    eines Weihers eine Mühle angetrieben und

    diente so dem Broterwerb? Oder hat eine rei-

    che Industriellen-Familie ihren Landsitz

    mit einem idyllischen Gewässer verschönert?

    Sind die Alleen Reste eines englischen Land-

    schaftsparks rund um ein Herrenhaus?

    Die Bedeutung dieser historischen Landschafts-

    elemente erschöpft sich nicht in der Ent-

    schlüsselung der Vergangenheit. Viele haben

    eine wichtige Lebensraumfunktion, genauso

    wie z. B. eine alte Kopfweide in einer Wiesen-

    landschaft. Buchen, die vielerorts vor

    Auf den Spuren der Waldgeschichte – ein neues Projekt

    Waterval – Die Familie Van Verschuer, die das Landhaus auf dem St. Jansberg bewohnte, hat sich ihr Grundstück mit einigen Waldteichen verschönert

    150 Jahren von stolzen Landgutbesitzern zur

    Verschönerung des Besitzes als Alleebäume

    gepflanzt wurden, dienen heute zahlreichen

    Insekten und Fledermäusen, die in morschem

    Holz oder in Spechthöhlen wohnen, als Aus-

    breitungswege. Auch Erdwälle, Gruben und

    Niederwaldreste weisen ihre eigenen Lebens-

    gemeinschaften auf, die den Wald bereichern.

    Dies war Anlass für die NABU-Naturschutz-

    station Niederrhein, sich im Rahmen des

    neuen INTERREG-Projektes „Auf den Spuren

    der Waldgeschichte - eine Entdeckungsreise in

    die Vergangenheit der Wälder in der Euregio

    Rhein-Waal“ mit diesem Thema zu befassen.

    Zusammen mit den Partnern Regionalforst-

    amt Niederrhein, Natuurmonumenten (großer

    niederländischer Naturschutzverein), Staats-

    bosbeheer (niederländische Forstverwaltung)

    und Huis Bergh (Schlossverwaltung in

    `s-Heerenberg) werden die Spuren der Wald-

    geschichte aufgedeckt und Waldbesuchern

    zugänglich gemacht. Ausgewählte Landschafts-

    30NiKK 2 2011

  • elemente sollen, wiederhergestellt oder

    restauriert, wieder als solche erkennbar und

    durch heute selten gewordene Tierarten ange-

    nommen werden.

    Das Projekt wird insgesamt drei Jahre dauern

    und sich im Wesentlichen auf den Ketelwald

    (dem linksrheinischen Waldgebiet auf der

    Stauchmoräne zwischen Nimwegen und

    Kleve) und im Montferland, der rechtsrhei-

    nischen Stauchmoräne, konzentrieren.

    Alle großen Waldgebiete in der Euregio, neben

    den genannten auch Süd Veluwe, Diersfordter

    Wald, Dämmerwald und der Duisburger Stadt-

    wald werden im Rahmen einer geplanten

    Serie von Broschüren und Faltblättern sowie

    einer Internetseite vorgestellt. Außerdem

    sollen Wanderwege zu kulturhistorisch inte-

    ressanten Orten im Wald führen.

    Das Projekt wird maßgeblich von der Euregio

    Rhein-Waal mit EU-Geldern finanziert. Aber

    auch das Land NRW, der Landschaftsverband

    Rheinland, die NRW-Stiftung, die Provinzen

    Gelderland und Limburg, sowie drei

    Das Projekt „Auf den Spuren

    der Waldgeschichte – eine

    Entdeckungsreise in die Ver-

    gangenheit der Wälder in

    der Euregio Rhein-Waal“

    wird im Rahmen des INTER

    REG IV A-Programms

    Deutschland-Nederland mit

    Mitteln des Europäischen

    Fonds für Regionale Entwick-

    lung (EFRE) und dem Land

    NRW und den Provinzen

    Gelderland und Limburg

    kofinanziert. Es wird beglei-

    tet durch das Programm-

    management bei der Euregio

    Rhein-Waal.

    Drie vijver, Heute ist nicht nur die Terrasse verschwunden; der Teich ist verlandet und weitgehend zugewachsen. Er soll entschlammt und vorsichtig frei gestellt werden – dann bekommt der Waldbesucher einen Eindruck der früheren Idylle und der Kammmolch vielleicht einen „ehemaligen“ Lebensraum zurück.

    Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und

    Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

    nieder ländische Gemeinden und natürlich

    alle Projektpartner beteiligen sich an der

    Mammut aufgabe, dieses Millionenvorhaben

    zu finanzieren.

    Dietrich Cerff

    31NiKK 2 2011

  • Sonne, Wasser, Wind – Erneuerbare Energien zum Selberbauen

    Neues Schulprogramm auf dem Rouenhof.

    Endlich ist es soweit: Erneuerbare Energien

    zum Anfassen! Keine Sorge, hier sind keine

    Stromschläge gemeint: Das neue Lernpro-

    gramm des Rouenhofs bietet vielmehr ein

    aktives Bau- und Erlebnisprogramm zum

    Thema erneuerbare Energien.

    Hier heißt es „nix wie ran an die Solarzellen“!

    Während allerorts die Photovoltaik- und

    Windkraftanlagen sprießen, hat kaum ein

    Schüler die Anlagen je aus der Nähe gesehen.

    Das kann sich jetzt ändern.

    Neues Rouenhof-Projekt „Erneuerbare Energien“

    Albert-Einstein-Str. 5 • 46446 Emmerich • Tel.: (02822) 931960 • Fax 9319666

    Weezer Str. 65b • 47574 Goch • Tel.: (0 28 23) 89 30 • Fax: 8 93 - 45Flutstr. 53 - 61 • 47533 Kleve • Tel.: (0 28 21) 5 91 - 0 • Fax: 5 91 30Bönninger Str. 102 • 46519 Alpen • Tel.: (0 28 02) 83 - 0 • Fax: 83 39

    Albert-Einstein-Str. 5 • 46446 Emmerich • Tel.: (0 28 22) 93 19 60 • Fax: 931 96 66

    Das neue Programm des Rouenhofs

    hält erneuerbare Energieformen im

    „Schülerformat“ bereit: Bausätze für

    kleine Solaranlagen, eine Demo-Wind-

    turbine, ein Pumpspeicherkraftwerk

    zur Stromerzeugung mit Wasser und

    natürlich jede Menge spannende sowie

    spaßige Aufgaben, um alle Energieformen

    kennenzulernen. Unter fachlicher Anlei-

    tung wird hier gebaut, angeschlossen,

    gemessen, notiert und verglichen. „Man

    muss kein Physiker sein, um das Thema

    zu verstehen“, so Bernd Verhoeven, der

    Leiter des Schulbauernhofs. „Wichtig ist,

    dass man die Dinge begreifbar macht“.

    Mit dem Aktiv- und Erlebnis-Charakter des

    Programms werden je nach Altersstufe

    verschiedenste Fragen beantwortet: Was

    genau ist Strom? Wie viel Strom produziert

    eine Din A 4 große Solaranlage? Wie ist die

    Menge einzuschätzen? Wie funktioniert eine

    Windkraftanlage? Sonne, Wind oder Wasser

    – wer ist die Nr.1 der erneuerbaren Energien

    und warum?

    Mit der Besichtigung und Messung der auf

    dem Hof installierten großen Anlagen (Solar

    und Wind) geht es schließlich um „echte“

    Leistungen, Wege der Einspeisung und Spei-

    cherung in der Realität. Kurzum: ein Gesamt-

    paket zum Thema erneuerbare Energien mit

    Erlebnis- und Spaßfaktor. Das Programm richtet

    sich an Klassen der Primarstufe, sowie der

    Sekundarstufen I und II (verschiedene alters-

    gerechte Kozepte).

    Mehr Infos unter www.rouenhof.de

    Anne Wormland

    32NiKK 2 2011

  • Luci mit Solaranlage

    33NiKK 2 2011

  • Im Frühjahr 2011 musste wieder viel repariert

    werden, bis der Lurchzaun „fängig“ war. Span-

    nend wurde es dann im März abends bei

    Regen, als Berg-, Teichmolche, Erdkröten und

    Grasfrösche in großer Zahl in den Eimern des

    Fangzauns „Zur Boeckelt“ oder zwischen den

    Straßensperren auf dem Marktweg in Geldern

    saßen.

    Beim Reinigen der Wochenstuben-Höhlen

    kam viel Kot und bei den Winterquartieren

    ein toter Abendsegler ans Tageslicht.

    Der harte Winter hat auch bei den Graureihern

    Spuren hinterlassen: nur noch 63 Nester

    (statt 70 in 2010) gab es in Geldern. Leider

    waren auch drei Küken aus dem Nest gefallen.

    Großen Spaß bereitete der Ausflug zum

    Nationalpark Groote Peel in Holland. Z. B.

    Pirol, Wachteln, Uferschnepfen, Große

    Brachvögel und fütternde Zwergtaucher

    konnten bewundert werden.

    Hermann-Josef Windeln

    NABU-Kids aktiv

    Aktivitäten der Naturschutzjugend Issum-Geldern

    AbendseglerFoto: H.-J. Windeln

    Junger GraureiherFoto: H.-J. Windeln

    Timo und Felix vor Amphibien-schranke Marktweg SevelenFoto: H.-J. Windeln

    Lurchsammlung Zaun Zur Boeckelt GeldernFoto: H.-J. Windeln

  • 123456789

    10

    Hallo, junge Naturschützer!

    Heute habe ich einige knifflige Scherzfragen für euch.

    Ehrensache, dass ihr nicht gleich nachseht,

    sondern erst mal versucht, selber auf die

    Lösung zu kommen, nicht wahr?

    Viel Spaß beim Rätseln wünscht euch

    Helga M. Kaczmarek

    Was ist bei einem Elefanten klein, aber bei einem Floh groß?

    Was ist das lustigste Gemüse der Welt?

    Auf welches Laub freut sich jeder?

    Welches Tier kann sein Leben lang Geburtstag feiern?

    Welche Jahreszeit ist am gefährlichsten?

    Welches Tier ist das stärkste Tier der Welt?

    Was besteht aus nichts und du kannst es trotzdem sehen?

    Wie bekommt man einen Elefanten in den Kühlschrank?

    Und wie bekommt man eine Giraffe in den Kühlschrank?

    Kennst du einen sinnvollen Satz, in dem sechsmal hintereinander das Wort „FLIEGEN“ vorkommt?

    Die Lösungen findet ihr auf Seite 44.

    Der Plan der Schnirkelschnecke

    Hinter einer Weißdornhecke

    lauert eine Schnirkelschnecke

    arglosen Passanten auf.

    Erst verstecken, dann –

    erschrecken! Hach, was freut sie sich schon d

    rauf!

    Lauert voller Herzgeklopfer,

    bis der Tag zu Ende geht.

    Da – es kommt! Das erste Opfer.

    Ziiisch! Vorbei! Zu spät, zu spät! Dumme kleine Schnirkelschneck

    e

    hinter deiner Weißdornhecke ...

    Schlich nach Hause ganz gequält,

    kroch unter ihre Rotkohldecke

    und hat keinem was erzählt.

    Helga M. Kaczmarek

    35NiKK 2 2011

  • Viele Namen – eine Pflanze

    Die Haferwurzel (Trago-

    po gon porrifolius) ist eine

    zwei jährige, bis zu 1 m

    hoch werdende Pflanze

    aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

    Und sie ist eine Pflanze mit vielen Namen, die

    zugleich einiges über das Wurzelgemüse aus-

    sagen. „Weißwurzel“ deutet ihre kulinarische

    Nähe zur

    Schwarzwurzel

    (Scorzonera

    hispanica) an.

    Ähnlich wie

    diese sondert

    sie beim Schälen einen braun färbenden

    Milchsaft ab, weswegen sie auch „Milchwur-

    zel“ genannt wird. Die Form ihrer verwelkten

    Blütenstände verhalfen ihr zum Namen

    „Bocksbart“ bzw. „Purpur-Bocksbart“, womit

    gleichzeitig die satte Farbe ihrer Blüten

    beschrieben ist. „Austernpflanze“ heißt sie

    vor allem in Großbritannien (oyster plant),

    wo sie immer noch als Gemüse angebaut

    wird. Dort sind die gekochten, nussig bis süß-

    lich schmeckenden Wurzeln wegen ihres

    zarten Austern-Aromas beliebt und werden

    auch als „vegetarische Austern“ bezeichnet.

    Neben all diesen Namen hat die Haferwurzel

    aber noch diverse andere Namen, wie z.B.

    „Habermark“, „Süßling“ oder „weiße Schwarz-

    wurzel“.

    Haferwurzel gegen Schwarzwurzel

    Schon seit der Antike wurde die aus dem Mit-

    telmeerraum stammende Haferwurzel als

    Gemüse angebaut. Obwohl in allen Teilen ess-

    bar (Blüten, Knospen, Blätter, junge Triebe),

    galt der kulinarische Augenmerk immer vor

    allem den bis zu 30 cm lang werdenden Pfahl-

    wurzeln. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war

    die Haferwurzel auch in Deutschland ein

    gängiges Gemüse, das aber mit der Zeit durch

    die ertragreichere Schwarzwurzel verdrängt

    wurde. Heute ist die Pflanze fast vergessen

    und wird allenfalls noch in Privatgärten ange-

    baut. Dort in der Regel aber auch nicht als

    Wurzelgemüse, sondern eher wegen ihrer

    aparten Blüten, die sich im zweiten Jahr ent-

    wickeln. Um gute Wurzeln zu erhalten, ist es

    bei der Haferwurzel wichtig, dass für eine aus-

    reichende Bewässerung gesorgt wird. Steht die

    Pflanze zu trocken, kann es sein, dass sie

    Rund um Haus und Garten

    Altes Gemüse neu vorgestellt: Haferwurzel

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    36NiKK 2 2011

  • Dann können sie in unterschiedlichen Vari-

    anten zubereitet, gekocht, gedünstet oder

    gebraten werden.

    Zu sehen ist das „vergessene Gemüse“ übri-

    gens im Bauerngarten St. Bernardin in Geld-

    ern Kapellen. Und wer auf den Geschmack

    ge kommen ist und es mit der Pflanze im

    heimischen Garten selber einmal probieren

    möchte, kann über das Naturschutzzentrum

    Gelderland gegen Spende eine Saatgutprobe

    bekommen.

    Helga M. Kaczmarek

    bereits im ersten Jahr anfängt zu blühen.

    Sobald die Pflanze aber in Blüte geht, verholzen

    ihre Wurzeln und sind nicht mehr genießbar.

    Ansonsten kann man sie ab dem späten

    Herbst bis weit in den Winter hinein ernten.

    Gesundheit und Küche

    Die Nahrhaftigkeit der Wurzeln wurde in

    einem alemannischen Sprichwort beschworen.

    „Habermark macht d’Bube stark“, heißt es

    dort. Überhaupt waren die medizinischen

    Kräfte der Pflanze früher gut bekannt und sie

    wurde zur Stärkung Schwindsüchtiger, aber

    auch bei Leber- und Gallenleiden eingesetzt.

    Bei der rapiden Zunahme sogenannter Zivili-

    sationskrankheiten ist heute wahrscheinlich

    vor allem der Umstand interessant, dass die

    fast vergessene Gemüsepflanze glutenfrei ist

    und wegen ihres Inulingehaltes auch von Dia-

    betikern sehr gut vertragen wird.

    In der Küche wird die Haferwurzel ganz ähn-

    lich wie die Schwarzwurzel zubereitet.

    Geschält werden die Wurzeln am besten mit

    Gummihandschuhen. Danach werden sie bis

    zur Weiterverarbeitung in Zitronen- oder

    Milchwasser gelegt, um ein Braunfärbung des

    Gemüses zu vermeiden. Will man den fär-

    benden Milchsaft umgehen, reicht es bei der

    Haferwurzel aber auch, die kleinen Neben-

    wurzeln zu entfernen und sie vor dem Kochen

    gründlich mit kaltem Wasser abzubürsten.

    Fruchtiger Salat mit Haferwurzeln

    So einfach geht’s

    Alle Zutaten für das Dressing vermischen. D

    ie

    Haferwurzeln dünn schälen und in Scheibch

    en

    schneiden. Sie sollten direkt in Zitronenwass

    er

    gelegt werden, um nicht anzulaufen. Eine re

    ife

    Banane in Würfel schneiden und die Weintraub

    en

    halbieren. Erst die Haferwurzel mit dem Dress

    ing

    vermischen und 30 Minuten ziehen lassen. Da

    nn

    die Bananenstücke, Weintrauben und Walnü

    sse

    unterheben. Das Ganze auf einige Eichblattsal

    at-

    Blätter oder einen anderen nussigen Salat gebe

    n.

    Zum Schluss mit ein paar halbierten Weintraub

    en

    und Walnüssen dekorieren.

    Guten Appetit!

    Man nehme:

    Ca. 200 g Haferwurzeln

    3 EL Zitronensaft für

    Zitronenwasser

    1 reife Banane

    einige Weintrauben

    einige Walnusskerne

    einige Blätter

    Eichblattsalat

    Man nehme für

    das Dressing:

    100 ml Sahne

    geriebene Schale von

    einer halben Zitrone

    2 EL Zitronensaft

    1 Prise Salz

    1 Prise Zucker

    2 Prisen Curry

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    37NiKK 2 2011

  • Bedrohen Katzen den Vogelbestand im Garten?

    Wenn ich Vögel im eigenen Garten aufmerk-

    sam beobachte, tauchen auch regelmäßig

    Katzen der Nachbarn auf. Es gibt unter Nach-

    barn in der Regel zwei Parteien. Katzen-

    besitzer beharren darauf, dass Katzen ein

    Recht auf das Ausleben ihrer Jagdinstinkte

    haben, während Vogelliebhaber Katzen darin

    eher als „Vogelmörder“ betrachten.

    Welchen Einfluss haben Katzen auf Vogelbestände im Garten?

    Katzen können ohne Weiteres sogar erwach-

    sene Vögel fangen oder Nester ausräumen

    und so die Anzahl der Vögel in einem Garten

    verringern. Wenn dies in einer Siedlung oder

    in einem Dorf von allen Katzen mit Erfolg

    praktiziert würde, müsste sich die Gesamtzahl

    der Vögel einer Art (Population) auf Dauer

    verringern. Das geschieht nachweislich nicht.

    Tatsache ist, dass viele Millionen Vögel in

    jedem Jahr auf natürliche Weise

    sterben, meistens durch Verhungern,

    Krankheiten oder als Beute anderer Tiere.

    Von den geschlüpften Küken verenden die

    meisten im ersten Jahr und zwar umso mehr,

    je größer die Jungenanzahl pro Jahr ist. Z. B.

    sterben bei Meisen ca. 80% der Jungen im

    ersten Jahr nach dem Schlüpfen. Generell

    braucht ein Singvogelpaar nur zwei Junge pro

    Jahr erfolgreich groß zu ziehen, um sich

    selbst zu ersetzen und die Population auf

    einem gleich hohen Niveau zu halten. Des-

    wegen spielt es keine Rolle, wenn Katzen

    einen Teil der Jungvögel töten. Vermutlich fan-

    gen Katzen ohnehin vor allem die schwachen,

    kranken und unerfahrenen Tiere. Eine Aus-

    nahme bilden Inseln, auf denen Katzen neu

    eingeführt werden. Dort haben sie verhee-

    rende Folgen für bodenbrütende Vogelarten,

    weil diese an den neuen Fressfeind nicht

    angepasst. sind.

    Katzen mit Glöckchen fangen ca. 40% weniger Vögel

    Futterstellen sollten hochgehängt und nicht neben Katzenverstecken deponiert werden

    38NiKK 2 2011

  • Warum haben wir in Deutschland immer weniger Vögel im Garten?

    Es liegt also nicht an den Katzen – wie oben

    erklärt wurde, auch nicht an anderen „Jägern“

    wie Sperber, Habicht, Elster, Eichhörnchen,

    Marder, Igel, Ratte, Mäusen, Dohle, Krähen,

    Buntspecht usw. Die eindeutigen Bestands-

    rückgänge – auch bei häufigen Arten wie dem

    Haussperling – haben andere Ursachen. Wir

    Menschen verändern den Lebensraum rasant

    oder vernichten ihn sogar ganz.

    Die Hauptsünden im Garten sind:

    • Ausländische Pflanzen im Garten, die keine

    oder nur giftige Insektennahrung zulassen.

    Dadurch verhungern die Jungvögel im Nest.

    • Verschließen von Spalten an Gebäuden,

    die als Nistplätze dienen.

    • Versiegeln von Vorgärten und Gärten

    mit Wegen, Einfahrten, Plätzen oder Stein-

    schüttungen.

    • Häufig gemähten Rasen statt Wiesen, die

    ein bis zweimal im Jahr gemäht werden.

    • Aufgeräumte Beete ohne Totholz, Laub

    oder einheimische blühende Pflanzen.

    • Der Einsatz von Insekten- und Pflanzen-

    giften, die die gesamte Nahrungskette aller

    Lebewesen abreißen lassen.

    • Gefüllte Blüten oder exotische Pf


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