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Date post: 26-Mar-2016
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AKTUELLE INFORMATIONEN DER EBSWIEN HAUPTKLÄRANLAGE / AUSGABE 15 Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeichneten die ebswien für die Förderung weiblicher Lehrlinge in nicht traditionellen Berufen mit der amaZone 2010 aus.
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Der von uns allen mit- verursachte Klimawandel zwingt uns, gewohnte Handlungsmuster kritisch zu überdenken. Das gilt für alle Bereiche, natürlich auch für die Abwasser- reinigung. Die ebswien stellt sich dieser Heraus- forderung. Durch gestei- gerte Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energi- eträger wollen wir unseren Stromverbrauch um 13 Prozent reduzieren, wodurch der CO 2 -Ausstoß um 3.000 Tonnen jährlich sinkt. Dafür nutzen wir bereits die Kraft des Was- sers und der Sonne, demnächst liefert auch ein Windrad sauberen Strom. Diese Erfolge dürfen aber kein Ruhekissen sein. So haben die Arbeiten an der im rot-grünen Regier- ungsübereinkommen vereinbarten Energieoptimierung in der Hauptkläranlage bereits begonnen. Unser Ziel bleibt auch im kommenden Jahr klar: Wir wollen so unabhängig wie möglich von traditionellen Energieträgern werden und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit und ein erfolgreiches Jahr 2011 Direktor Ing. Christian Gantner Mit dem amaZone-Award honoriert der Verein „sprungbrett für mädchen“ Un- ternehmen, die junge Frauen in handwerklich-technischen Berufen besonders gut ausbilden. Fast vierzig Betriebe haben sich heuer beworben, eine Fachjury bewertete die Einreichungen. In der Kategorie „öffentliche und öffentlichkeits- nahe Unternehmen“ gewann die ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H. Wir bilden junge Menschen in den folgenden Lehrberufen aus: Chemielabortech- niker/in, Bürokauffrau/mann, Elektroanlagentechniker/in, Elektroinstallation- stechniker/in, Lagerlogistiker/In und Maschinenmechaniker/In. Für die Wahl der Jury waren folgende Punkte ausschlaggebend: die bevorzug- te Aufnahme von weiblichen Lehrlingen bei gleicher Qualifikation, regelmäßige Jour-Fixes für AusbilderInnen und Lehrlinge, individuelle Lernunterstützung sowie eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils wie die Teilnahme am Wiener Töchtertag, die Abhaltung von Schnuppertagen oder Tage der offenen Tür. Außerdem wurde positiv bewertet, dass der Ausbildungsverantwortliche Väterkarenz in Anspruch genommen hat und somit ein wichtiges männliches Role Model ist und dass es einen ho- hen Frauenanteil in der Führungsebene gibt. Dass das Unternehm Drogen- und Alkoholprävention in Zusatzseminaren anbietet, fand ebenso positive Erwähnung durch die Jury. Die weiteren amaZone-Preisträger 2010: In der Kategorie „Kleine und Mittlere Betriebe“ siegte die Firma „Ögussa - Öster- reichische Gold- und Silber-Scheideanstalt G.m.b.H.“, bei den Großbetrieben hatte die „OMV Solutions GmbH für OMV Refining & Marketing GmbH - Raf- finerie SCHWECHAT“ die Nase vorne. Frauenstadträtin Sandra Frauenberger dankte den Unternehmen: „Die Frauenpolitik ist auf engagierte PartnerInnen in der Wirtschaft angewiesen, wenn es um betriebliche Frauenförderung geht.“ An die Mädchen der Stadt Wien appellierte Frauenberger, sich niemals von althergebrachten Rollenbildern bei der Berufswahl und ihrer Lebensgestaltung einschränken zu lassen: „Mädchen und Frauen können alles sein. Bestimmt eure Rollen selbst! Denn Rollenklischees greifen nicht nur viel zu kurz, sondern behindern eure Entfaltung.“ Dass noch viel Bewusstseinsarbeit notwendig ist, zeigen die Zahlen: Auch 2009 erlernten immer noch 49,42 % der weiblichen Lehrlinge einen der „klassischen“ weiblichen Lehrberufe, nämlich Friseurin (15,08 %), Büro- kauffrau (15,96 %) oder Einzelhandelskauffrau (18,38 %). Diese Berufswahl ist mitverantwortlich für die spätere Einkommensschere zwischen den Geschlechtern. Stellt man zum Beispiel das Einstiegsgehalt einer Friseurin von 1.100 Euro dem einer Automechanikerin von 1.610 Euro gegenüber, sprechen die Zahlen eine deutlicheSprache zugunsten technischer Berufe. KLIMAWANDEL ALS HERAUSFORDERUNG AKTUELLE INFORMATIONEN DER EBSWIEN HAUPTKLÄRANLAGE / AUSGABE 15 AUSGEZEICHNET: AMAZONE FÜR DIE EBSWIEN Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeichneten die ebswien für die Förderung weiblicher Lehrlinge in nicht traditionellen Berufen mit der amaZone 2010 aus Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, Direktor Christian Gantner, Natalia Schweiger, Wolfgang Seper, Tamara Kostner, Bianca Stottan (alle ebswien), Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Margarete Bican (sprungbrett; von links) INHALT CSI in der ebswien Seite 2 „Held des Planeten” zu Gast Seite 2 Know-how für Ulaanbaatar Seite 2 Frischer Wind für das SternE-Projekt Seite 3 Umwelterklärung 2010 erschienen Seite 3 Nachruf Peter Bortenschlager Seite 4 ebswien-Punschstand Seite 4
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Der von uns allen mit-

verursachte Klimawandel

zwingt uns, gewohnte

Handlungsmuster kritisch

zu überdenken. Das gilt

für alle Bereiche, natürlich

auch für die Abwasser-

reinigung. Die ebswien

stellt sich dieser Heraus-

forderung. Durch gestei-

gerte Energieeffi zienz und den Einsatz erneuerbarer Energi-

eträger wollen wir unseren Stromverbrauch um 13 Prozent

reduzieren, wodurch der CO2-Ausstoß um 3.000 Tonnen

jährlich sinkt. Dafür nutzen wir bereits die Kraft des Was-

sers und der Sonne, demnächst liefert auch ein Windrad

sauberen Strom. Diese Erfolge dürfen aber kein Ruhekissen

sein. So haben die Arbeiten an der im rot-grünen Regier-

ungsübereinkommen vereinbarten Energieoptimierung in

der Hauptkläranlage bereits begonnen. Unser Ziel bleibt

auch im kommenden Jahr klar: Wir wollen so unabhängig

wie möglich von traditionellen Energieträgern werden und

damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit und ein

erfolgreiches Jahr 2011

Direktor Ing. Christian Gantner

Mit dem amaZone-Award honoriert der Verein „sprungbrett für mädchen“ Un-ternehmen, die junge Frauen in handwerklich-technischen Berufen besonders gut ausbilden. Fast vierzig Betriebe haben sich heuer beworben, eine Fachjury bewertete die Einreichungen. In der Kategorie „öffentliche und öffentlichkeits-nahe Unternehmen“ gewann die ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H. Wir bilden junge Menschen in den folgenden Lehrberufen aus: Chemielabortech-niker/in, Bürokauffrau/mann, Elektroanlagentechniker/in, Elektroinstallation-stechniker/in, Lagerlogistiker/In und Maschinenmechaniker/In. Für die Wahl der Jury waren folgende Punkte ausschlaggebend: die bevorzug-te Aufnahme von weiblichen Lehrlingen bei gleicher Qualifi kation, regelmäßige Jour-Fixes für AusbilderInnen und Lehrlinge, individuelle Lernunterstützung sowie eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils wie die Teilnahme am Wiener Töchtertag, die Abhaltung von Schnuppertagen oder Tage der offenen Tür. Außerdem wurde positiv bewertet, dass der Ausbildungsverantwortliche Väterkarenz in Anspruch genommen hat und somit ein wichtiges männliches Role Model ist und dass es einen ho-hen Frauenanteil in der Führungsebene gibt. Dass das Unternehm Drogen-und Alkoholprävention in Zusatzseminaren anbietet, fand ebenso positive Erwähnung durch die Jury. Die weiteren amaZone-Preisträger 2010: In der Kategorie „Kleine und Mittlere Betriebe“ siegte die Firma „Ögussa - Öster-reichische Gold- und Silber-Scheideanstalt G.m.b.H.“, bei den Großbetrieben hatte die „OMV Solutions GmbH für OMV Refi ning & Marketing GmbH - Raf-fi nerie SCHWECHAT“ die Nase vorne. Frauenstadträtin Sandra Frauenberger

dankte den Unternehmen: „Die Frauenpolitik ist auf engagierte PartnerInnen in der Wirtschaft angewiesen, wenn es um betriebliche Frauenförderung geht.“ An die Mädchen der Stadt Wien appellierte Frauenberger, sich niemals von althergebrachten Rollenbildern bei der Berufswahl und ihrer Lebensgestaltung einschränken zu lassen: „Mädchen und Frauen können alles sein. Bestimmt eure Rollen selbst! Denn Rollenklischees greifen nicht nur viel zu kurz, sondern behindern eure Entfaltung.“ Dass noch viel Bewusstseinsarbeit notwendig ist, zeigen die Zahlen: Auch 2009 erlernten immer noch 49,42 % der weiblichen Lehrlinge einen der „klassischen“ weiblichen Lehrberufe, nämlich Friseurin (15,08 %), Büro-kauffrau (15,96 %) oder Einzelhandelskauffrau (18,38 %). Diese Berufswahl ist mitverantwortlich für die spätere Einkommensschere zwischen den Geschlechtern. Stellt man zum Beispiel das Einstiegsgehalt einer Friseurin von 1.100 Euro dem einer Automechanikerin von 1.610 Euro gegenüber, sprechen die Zahlen eine deutlicheSprache zugunsten technischer Berufe.

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AKTUELLE INFORMATIONEN DER EBSWIEN HAUPTKLÄRANLAGE / AUSGABE 15

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Direktor Ing. Christian Gantner

wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und Frauenministerin Gabriele heinisch-hosek zeichneten die ebswien für die Förderung weiblicher lehrlinge in nicht traditionellen berufen mit der amazone 2010 aus

Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, Direktor Christian Gantner, Natalia Schweiger, Wolfgang Seper, Tamara Kostner, Bianca Stottan (alle ebswien), Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Margarete Bican (sprungbrett; von links)

InhAltCSI in der ebswien Seite 2

„Held des Planeten” zu Gast Seite 2

Know-how für Ulaanbaatar Seite 2

Frischer Wind für das SternE-Projekt Seite 3

Umwelterklärung 2010 erschienen Seite 3

Nachruf Peter Bortenschlager Seite 4

ebswien-Punschstand Seite 4

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Zum „Hero for the Planet” ernannte ihn einst das TIME-Magazine: Professor Robert F. Kennedy jr. hat nicht nur einen klingenden Namen, er gilt als visionärer Umweltmanager und Rechtsanwalt. In dieser Funktion vertritt er bedeutende Umweltorganisationen in den USA. Zahlreiche Publikationen wie etwa der Bestseller „Crimes against Nature” machen ihn in den Vereinigten Staaten zu einer populären Stimme im Kampf für eine bessere Umwelt. Der Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy hielt sich auf Einladung der ARA - Altstoff Recycling Austria in Wien auf. Und bestand darauf, einen Blick hinter die Kulissen der eb-swien hauptkläranlage zu werfen. Denn als Präsident der Waterkeeper Alliance hat Kennedy auch großes Interesse an der optimalen Abwasserreinigung. Von den Ergebnissen in der Wiener Hauptkläranlage zeigte er sich jedenfalls nachhaltig beeindruckt.

Knapp über 1 Million Einwohner auf der zwölffachen Fläche Wiens. Das sind die Eckdaten von Ulaan-baatar, der Hauptstadt der Republik Mongolei. Die Herausforderungen im Umweltbereich sind groß, neben dem Kampf gegen die Luftverschmutzung stehen vor allem die Themen Müll- und Abwas-serentsorgung auf der Agenda der von Bürgermeister Gombosuren Munkhbayar geführten Administra-tion. Er stand an der Spitze der Delegation, die kürzlich unsere Stadt besuchte, um sich über das um-welttechnologische Know-how Wiens zu informieren. Aufgrund der topographischen Besonderheiten Ulaanbaatars rieten die Experten der ebswien zu einem dezentralen Ansatz in der Abwasserreinigung: Mehrere kleinere Kläranlagen könnten dafür sorgen, die Qualität der Gewässer in der mongolischen Hauptstadt zu steigern.

„HELD DES PLANETEN” zu GAST KNow-How für uLAANbAATAr

Direktor Christian Gantner, Robert F. Kennedy, Prokurist Franz Klager (von links) Bürgermeister Munkhbayar (4. von li.) beim Besuch der Hauptkläranlage

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CSI In der ebSwIen: AbwASSer brAuCht KontrolleIm labor der ebswien hauptkläranlage haben 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch laufende Analysen die reinigungswerte stets im Griff.

Die Zahlen sind beeindruckend: 8.000 Analysen führen die Laborantinnen und Laboranten pro Jahr durch. Und zwar rund um die Uhr: Neben den acht KollegInnen im Tagdienst sind fünf Mitarbeiter je-weils einer Schicht zugeteilt. Gemeinsam mit dem Laborschichtmeister in der Warte sorgen sie dafür, dass das Abwasser und der Klärschlamm einer ständigen Kontrolle unterzogen werden, 24 Stun-den am Tag, 365 Tage im Jahr. Warum das Ganze? Laborleiter Christian Matzke: „Verändern sich die gemessenen Werte, kann sofort durch Eingriffe in die Verfahrenstechnik gegengesteuert werden, um die optimale Abwasserreinigung zu gewährleisten.“ Die Konsequenz: Die Reinigungswerte der ebswien hauptkläranlage liegen deutlich über den gesetzlich in der 1. Abwasseremissions-Verordnung vorge-schriebenen Mindestwirkungsgraden, die Ablauf-konzentrationen deutlich unter den gesetzlich er-laubten Vorgaben.

Die Beprobungen starten bereits beim Zulauf in die Hauptkläranlage. An die 70 Liter Abwasser ent-nehmen die Laborantinnen und Laboranten täglich aus den verschiedenen Bereichen der Hauptkläran-lage, von der Vor- über die Zwischenklärung, den Zulauf in die 2. biologische Reingungsstufe bis hin zum Ablauf aus der Anlage. Dabei sind sie übrigens umweltfreundlich auf E-Fahrrädern unterwegs, die an der ebswien-eigenen Solartankstelle aufge-laden werden. Untersucht werden dann im Labor die Abwasserinhaltsstoffe wie Phosphat, Nitrat, Nitrit, Gesamt-Phosphor, Gesamt-Stickstoff und di-verse Kohlenstoff-Parameter. Ein wachsames Auge haben die LaborantInnen aber auch auf die klein-sten „Mitarbeiter“ der Hauptkläranlage, nämlich auf die Trillionen von Mikroorganismen, die für die Abwasserreinigung sorgen. Tag für Tag wird ihre

Zusammensetzung unter dem Mikroskop kontrolli-ert. Matzke: „Aufgrund unserer Ergebnisse bei der Schlammanalyse können die Kollegen in der Warte durch verstärkte Nährstoffzufuhr oder durch mehr Sauerstoff in der Belüftung die Zusammensetzung der Biologie gezielt steuern und damit für die Ab-wasserreinigung optimieren.“

externe ÜberprüfungNeben der internen Kontrolle stellt sich die ebswien hauptkläranlage aber auch einer ständigen externen Überprüfung. Das Institut für Umweltmedizin der MA 39 bewertet monatlich die Reinigungsleistung der Hauptkläranlage, regelmäßig finden Messungen der Wasserqualität des Donaukanals vor und nach dem Ablauf der Hauptkläranlage statt. Beprobun-gen des Ablaufs führt zusätzlich auch das Umwelt-bundesamt gemäß EmReg-VO (Elektronisches Reg-ister zur Erfassung aller wesentlichen Belastungen von Oberflächenwasserkörpern durch Emissionen von Stoffen aus Punktquellen) durch.

hightech spart Chemie-AbfälleSeit dem heurigen Jahr ist ein besonderes Gerät im Labor der ebswien hauptkläranlage im Einsatz: Aus einem einzigen Wassertropfen kann der Aquakem 200 photometrisch sämtliche notwenigen Analy-sen durchführen. Das Hightech-Gerät beeinflusst auch die Umweltbilanz des Labors, die Menge der für die Analysen benötigten chemischen Reagen-zien konnte dadurch um den Faktor 1.000 reduzi-ert werden. Labor-Chef Matzke: „Auch auf unsere Gefahrenstoffliste wirkt sich der Aquakem äußerst positiv aus, wir konnten die Zahl der als Gifte gelten-den Chemikalien von 20 auf nur noch drei reduzie-ren. Dadurch entsteht im Labor bedeutend weniger gefährlicher Abfall als früher.“Mikroorganismen unter der „Lupe”

Modernste Geräte: Lehrling Gerald Nolz mit dem Aquakem 200Kontrolle rund um die Uhr im Laber der ebswien

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Direktor Christian Gantner, Bezirksvorsteherin Renate Angerer, Prokurist Franz Klager (von links)

Das Windrad – ganz genau eigentlich eine Klein-windkraftanlage – wird eine Gesamthöhe von 23 Meter haben, der Rotor einen Durchmesser von 8,5 Meter. Um Strom zu gewinnen, wird die Bewe-gungsenergie des Windes von drei Rotorblättern in eine Drehbewegung gewandelt, die einen Genera-tor antreibt – ähnlich wie bei einem ganz normalen Fahrraddynamo. Die Kleinwindkraftanlage wird so viel sauberen Strom erzeugen, wie für die Beleuch-tung der 3.500 Meter langen Kollektorgänge im „Keller“ des 420.000 m2 großen Anlagengeländes verbraucht werden. „Die Forcierung erneuerbarer Energieträger ist ein wesentlicher Teil der Wiener limastrategie und ein Eckpfeiler des KliP II“,betont Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima, „die ebswien hauptkläranlage geht dabei mit gutem Beispiel voran.“

Sterne funkeln in der ebswienDas Windrad ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein des SternE-Projektes (Strom aus erneuerbarer En-ergie) in der ebswien. „Wir leisten mit der Reini-gung der gesamten Wiener Abwässer einen wes-entlichen Beitrag zum Umweltschutz“, erläutert ebswien-Direktor Christian Gantner, „dabei gehen

wir nachhaltig mit den von uns eingesetzten Res-sourcen um. Unser Ziel: Wir wollen so unabhängig wie möglich von den klassischen Energieträgern werden.“ Das Feuer – die Kraft der Sonne – nutzt die ebswien bereits mit einer Photovoltaik- und einer Solarthermie-Anlage. Das Wasser, konkret das gereinigte Abwasser, liefert über eine im Kläranlagen-Ablauf installierte Turbine ebenso saubere Energie. Und jetzt „zapft“ die ebswien mit einer Kleinwindkraftanlage die Luft an. Womit sie sich aber noch nicht zufrieden gibt, so Direk-tor Gantner: „Wir prüfen derzeit weitere Energie-Projekte auf ihre Machbarkeit.“

Verantwortung für den KlimaschutzAbwasserreinigung ist ein energieintensiver Pro-zess, die Hauptkläranlage benötigt dafür rund 1 Prozent des gesamten Wiener Stromverbrauchs. Mit der laufenden Verbesserung der Energieeffi-zienz der Anlage und dem SternE-Projekt wird die ebswien hauptkläranlage ihren Energieverbrauch um 13 Prozent reduzieren bzw. durch erneuer-bare Energieträger ersetzen. Davon profitiert auch Wiens Klimabilanz, der Ausstoß an CO

2-Äquiva-

lenten sinkt um 3.000.000 Kilogramm jährlich.

ebSwIen: FrISCher wInd FÜr dAS Sterne-ProjeKt

AbwASSerreInIGunG MIt PoSItIVer uMweltbIlAnz

Feuer, wasser und jetzt auch noch luft nutzt die ebswien hauptkläranlage, um unserer erde schädliche treibhausgase zu ersparen. Schon bald liefert auch ein windrad umweltfreundliche energie.

• Die Umwelterklärung 2010 der ebswien hauptkläranlage steht unter www.ebswien.at zum Download bereit.• Bestellung von Print-Exemplaren der Umwelterklärung 2010 per E-mail an [email protected]

unter dem titel „Abwasserreinigung jetzt – und für die nächste Generati-on“ legte die ebswien hauptkläran-lage kürzlich ihre umwelterklärung 2010 gemäß eMAS III-Verordnung vor. Sie bietet auf 52 Seiten einen umfas-senden Überblick über den ressour-ceneinsatz und die umweltleistungen des unternehmens.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf den ständigen Be-mühungen, die Umweltbilanz weiter zu verbessern. Diese fällt „für eine Millionenstadt außergewöhnlich gut“ aus, stellt Umweltstadträtin Ulli Sima fest: „Die ebswien hauptkläranlage sorgt seit nunmehr 30 Jahren für klare Verhältnisse in Wien. Die Abwasser-reinigung erfolgt heute auf einem solch hohen Niveau, dass nach dem Ablauf der Kläranlage keine Beeinträchtigung für die Donau entsteht.“

Der Donau ersparen die 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage enorme Mengen an Schmutzstoffen, die im Abwasser der Wienerinnen und Wiener enthalten sind: Neben rund 74.000.000 Kilogramm Feststoffen wurden in den beiden biologischen Stufen der Anlage im Jahr 2009 knapp 32.000.000 Kilogramm organischer Kohlenstoff, 8.671.000 Kilogramm Stickstoff und 1.471.000 Kilogramm Phosphor entfernt. Ohne Be-handlung des Abwassers würden diese beachtlichen Schmutzmengen eine erhebliche ökologische und hygienische Belastung der Donau verursachen.

Schwerpunkt energieMit den für die Abwasserreinigung nötigen Res-sourcen geht die ebswien sehr verantwortungsvoll um. Direktor Christian Gantner: „Unser Umweltpro-gramm enthält zahlreiche Projekte, von der Spritein-sparung im Fuhrpark bis hin zur Abfallvermeidung, mit denen wir unsere Umweltbilanz ständig ver-

bessern wollen.“ Ein besonderer Schwerpunkt, so Gantner, liege dabei auf dem Energieverbrauch: „Ab-wasserreinigung ist ein energieintensiver Prozess, die ebswien hauptkläranlage benötigt dafür rund ein Prozent des Wiener Gesamtstromverbrauchs. Um möglichst unabhängig von fossilen Energie-trägern zu werden, setzen wir auf die Erhöhung der Energieeffizienz der Anlage und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern.“ So nutzt die ebswien hauptkläranlage in ihrem Projekt SternE – Strom aus erneuerbarer Energie Wasserkraft, Sonnenenergie und in Kürze auch Windkraft.

was ist eMAS?EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“. Es ist ein freiwilliges System, an dem sich sowohl Unternehmen als auch andere Organi-sationen und Einrichtungen der EU-Mitgliedstaaten beteiligen können. Die Verordnung ist seit April 1995 in Kraft und wurde 2009 einer weiteren Revi-sion unterzogen. Seit 11. Jänner 2010 ist EMAS III in Kraft (Verordnung (EG) Nr. 1221/2009). Ziel die-ses Systems ist die Förderung der kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.Als erste Kläranlage Österreichs führte die ebswien

hauptkläranlage im Jahr 2007 ein Integriertes Managementsystem ein und ist seither nach nach ISO 9001 (Qualität), OHSAS 18001 (Arbeitssicher-heit), ISO 14001 und EMAS (Umwelt) zertifiziert bzw. validiert. Im Jahr 2010 stellte sich die ebswien haupt-kläranlage erneut einer strengen Kontrolle durch ex-terne Auditoren und wurde erfolgreich rezertifiziert.

Miklos Papp (Leiter Technischer Bereich), Umweltstadträtin Ulli Sima, Direktor Christian Gantner (von links)

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ImPrESSumebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H.11. Haidequerstr. 7, A-1110 WienTelefon: +43 1 760 99Fax: + 43 1 760 99 5800E-mail: [email protected]: OPEN#121 e.U. / www.open121.comGedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“

Peter bortenSChlAGer 1943-2010Die ebswien trauert um ihren langjährigen Chef: Dipl.-Ing. Peter Bortenschlager erlag am Sonntag, den 19. September 2010 im Alter von 66 Jahren seiner schweren Krankheit. „Persönlich trauere ich um einen langjährigen Vorgesetzten, Mentor und Weggefährten, mein tiefes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen“, so ebswien-Direktor Christian Gantner, „mit Peter Bortenschlager ver-lieren wir aber auch einen ausgewiesenen Experten im Entsorgungsbereich, der entscheidende Weichen sowohl in der Abwasser- als auch in der Abfallentsorgung gestellt hat und damit enorm zum weltweit ausgezeichneten Ruf der Stadt Wien in Fragen der Umwelttechnologie beigetragen hat. Die Geschäftsführung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien werden Peter Bortenschlager immer ein ehrendes Gedenken bewahren.“

Peter Bortenschlager kam 1943 in Wien zur Welt. Nach seinem Studium an der Universität für Bodenkultur (Fachrichtung Kulturtechnik) trat er 1970 in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien. 1986 wurde er zum Leiter der damaligen MA 30 – Wien Kanal bestellt, 1989 übernahm er die Leitung der Gruppe Umwelttechnik und technische Betriebe in der Magistratsdirektion-Stadtbaudirektion. Zwei Mal leitete Bortenschlager die MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark, ab 1996 war er Vorstandsmitglied der Entsorgungsbetriebe Simmering, der heuti-gen ebswien. Im Jahr 2002 übernahm Peter Bortenschlager zusätzlich die Geschäftsführung der Wiener Kommunal Umweltschutzprojekt Ges.m.b.H. Mit Jahresbeginn 2009 trat Bortenschlager in den Ruhestand. Für seine Leistungen erhielt Peter Bortenschlager im Jahr 2005 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Unter der Federführung Peter Bortenschlagers schuf die Stadt Wien durch Innovationen und den Einsatz von High-Tech-Anlagen neue Umweltstandards. Es gelang ihm, nicht nur in der Abwas-ser- und Schlammbehandlung, sondern auch bei der Sonderabfallbehandlung neue Maßstäbe zu setzen. Aufgrund der hohen Qualitätsstandards fanden Bortenschlagers Leistungen weltweit Anerkennung, was sich nicht zuletzt in den hohen Funktionen widerspiegelte, die er in der ISWA, der International Solid Waste Association, einnahm.

Die in Simmering angesiedelten High-Tech-Anlagen stellen das sichtbare Zeichen für das Lebens-werk Peter Bortenschlagers für den Umweltschutz dar: Die 2005 abgeschlossene Erweiterung der Hauptkläranlage Wien, die Biogas Wien und die im Jahr 2008 in Betrieb gegangene Müllverbren-nungsanlage Pfaffenau, die unter seiner Leitung geplant, gebaut und finalisiert wurden, garantie-ren den Wienerinnen und Wienern die Entsorgungssicherheit auf viele Jahre.

wIr wÜnSChenFrohe FeSttAGeund ProSIt 2011Gutes für die Umwelt tun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage das ganze Jahr

über. Vor Weihnachten zeigten sie auch heuer wieder ihr besonderes Engagement für ihre Mitmenschen und schenkten fünf Tage lang Punsch am Adventmarkt in den Blumengärten Hirschstetten aus. Im Vorjahr kamen dabei beachtliche 5.000 Euro für die St. Anna Kinderkrebsforschung zusammen. In diesem Jahr geht der Erlös des Punschstandes an den Verein e.motion/Equotherapie. Die Therapeutinnen und Thera-pieferde von e.motion/Equotherapie unterstützen damit Kinder, die durch besondere Herausforderungen wie Krankheit, Gewalt, Missbrauch oder Behinderung aus der Bahn geworfen wurden. Mehr zur Arbeit von e.motion/Equotherapie unter www.pferd-emotion.at.

PuNScH für DEN GuTEN zwEcK

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