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Neuropsych.vor. 3.

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Neuropsych.vor. 3. . PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika. Zerebrale Asymmetrie I. Die beiden Hemisphären des Neokortex weisen zwar unterschiedliche Arten von Informationsverarbeitung auf, für Verhalten und Denken ist aber die Zusammenarbeit der rechten und linken Hemisphäre unerlässlich - PowerPoint PPT Presentation
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Neuropsych.vor. 3. Neuropsych.vor. 3. PTE ÁOK Pszichiátriai PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika Klinika
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Neuropsych.vor. 3. Neuropsych.vor. 3.

PTE ÁOK Pszichiátriai KlinikaPTE ÁOK Pszichiátriai Klinika

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Zerebrale AsymmetrieZerebrale Asymmetrie I. I.

Die beiden Hemisphären des Neokortex weisen zwar unterschiedliche Die beiden Hemisphären des Neokortex weisen zwar unterschiedliche Arten von Informationsverarbeitung auf, für Verhalten und Denken ist aber Arten von Informationsverarbeitung auf, für Verhalten und Denken ist aber die Zusammenarbeit der rechten und linken Hemisphäre unerlässlichdie Zusammenarbeit der rechten und linken Hemisphäre unerlässlich

Hemisphärenasymmetrien.Hemisphärenasymmetrien. Menschen mit einseitigen Menschen mit einseitigen HirnläsionenHirnläsionen, von , von Patienten mit durchtrenntem Corpus callosum Patienten mit durchtrenntem Corpus callosum (Split Brain(Split Brain))

Evolution der zerebralen AsymmetrieEvolution der zerebralen Asymmetrie Die zerebrale Asymmetrie entwickelt sich möglicherweise Die zerebrale Asymmetrie entwickelt sich möglicherweise in uteroin utero; die ; die

Lateralität von Händigkeit, Sprache und visuell-räumlicher Funktionen Lateralität von Händigkeit, Sprache und visuell-räumlicher Funktionen könnte dennoch weitgehend unabhängig voneinander auftreten könnte dennoch weitgehend unabhängig voneinander auftreten

Ursache der zerebralen Asymmetrien.Ursache der zerebralen Asymmetrien. cca. 75 % der Erdbevölkerunga. 75 % der Erdbevölkerung anzutreffende Bevorzugunganzutreffende Bevorzugung

der rechten Hand der rechten Hand hat hat mit dem aufrechten Gang des mit dem aufrechten Gang des MenschenMenschen zu tun zu tun

DarwinDarwin: die zerebrale Asymmetrie ist eine evolutionäre : die zerebrale Asymmetrie ist eine evolutionäre Vorbedingung der Vorbedingung der SprachentwicklungSprachentwicklung

Die Ausprägung unterschiedlicherDie Ausprägung unterschiedlicher Talente könnte Talente könnte mit der Lateralisierung für bestimmte Verhaltensweisen mit der Lateralisierung für bestimmte Verhaltensweisen zusammenhängenzusammenhängen

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Zerebrale AsymmetrieZerebrale Asymmetrie II. II.

Geschlechtsunterschiede der LateralisierungGeschlechtsunterschiede der Lateralisierung GGemeinsameemeinsamerr anatomische anatomischerr Unterschied Unterschied:: die variablere intrakortikale axonale Kommunikation der linken die variablere intrakortikale axonale Kommunikation der linken

Hirnhemisphäre, bedingt durch variablere Myelinisierung der Hirnhemisphäre, bedingt durch variablere Myelinisierung der intrahemisphärischen Verbindungen auf der linken Seiteintrahemisphärischen Verbindungen auf der linken Seite

Die rechte und die linke Hirnhemisphäre unterscheiden sich in Die rechte und die linke Hirnhemisphäre unterscheiden sich in

ihrem makro- und mikroanatomischen Aufbau. Bestimmte ihrem makro- und mikroanatomischen Aufbau. Bestimmte Denkmuster und Bewegungsprogramme werden dabei von Denkmuster und Bewegungsprogramme werden dabei von einer Hemisphäre bevorzugt:einer Hemisphäre bevorzugt:

von der von der rechten Hemisphärerechten Hemisphäre wird eine auf Ähnlichkeit und wird eine auf Ähnlichkeit und visuell-räumliche Gestalten ausgerichtete visuell-räumliche Gestalten ausgerichtete Informationsverarbeitung,Informationsverarbeitung,

von der von der linkenlinken syntaktisch-sprachlichesyntaktisch-sprachliche und und sequenziell-sequenziell-kausale Verarbeitungkausale Verarbeitung praktiziert. praktiziert.

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Corpus callosum ICorpus callosum I

Die anatomische Struktur des Corpus callosum ist schon seit Die anatomische Struktur des Corpus callosum ist schon seit GalenGalen (129-216 n. Chr.) bekannt. (129-216 n. Chr.) bekannt.

Die Die FunktionFunktion dieser und anderer kortikaler Verbindungen dieser und anderer kortikaler Verbindungen blieb jedoch lange unklar und über die Jahrhunderte blieb jedoch lange unklar und über die Jahrhunderte Gegenstand rein spekulativer Betrachtungen. Einige sahen Gegenstand rein spekulativer Betrachtungen. Einige sahen seine Aufgabe eher praktisch und mechanisch im seine Aufgabe eher praktisch und mechanisch im Zusammenhalten der beiden Hemisphären, andere Zusammenhalten der beiden Hemisphären, andere hingegen gingen so weit, hier den Sitz der Seele zu hingegen gingen so weit, hier den Sitz der Seele zu postulieren.postulieren.

Erst im 20. Jahrhundert erkannte man den Zweck des Corpus Erst im 20. Jahrhundert erkannte man den Zweck des Corpus callosum im callosum im InformationsaustauschInformationsaustausch zwischen den zwischen den Hemisphären. Bahnbrechende Arbeiten von Hemisphären. Bahnbrechende Arbeiten von BykovBykov (1886- (1886-1959), einem Schüler Pavlovs, und Arbeiten von 1959), einem Schüler Pavlovs, und Arbeiten von Sperry Sperry (1913-1994) trugen hierzu bei.(1913-1994) trugen hierzu bei.

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Corpus callosum IICorpus callosum II

Komissurale FasernKomissurale Fasern, die die Hemisphären verbinden, , die die Hemisphären verbinden, verlaufen über verlaufen über 4 verschiedene Fasertrakte4 verschiedene Fasertrakte, wobei das , wobei das Corpus callosum das zahlenmäßig bedeutendste ist. Nur Corpus callosum das zahlenmäßig bedeutendste ist. Nur ca. 1-3% aller Nervenzellenca. 1-3% aller Nervenzellen des Großhirns entsenden des Großhirns entsenden kommissurale Fasern.kommissurale Fasern.

Die meisten Fasern des Corpus callosum verbinden Die meisten Fasern des Corpus callosum verbinden homotope Arealehomotope Areale der beiden Hemisphären. Während viele der beiden Hemisphären. Während viele primäre sensorische Areale fast acallosalprimäre sensorische Areale fast acallosal sind, d. h., keine sind, d. h., keine Faserverbindung zur anderen Hemisphäre über das Corpus Faserverbindung zur anderen Hemisphäre über das Corpus callosum haben, findet man zahlreiche Verbindungen callosum haben, findet man zahlreiche Verbindungen zwischen den Arealen des zwischen den Arealen des AssoziationskortexAssoziationskortex der beiden der beiden Hemisphären.Hemisphären.

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Hemisphärenasymmetrie IHemisphärenasymmetrie I

Unter anatomischen Hemisphärenasymmetrien fasst man Unter anatomischen Hemisphärenasymmetrien fasst man makroskopische und mikroskopische anatomischemakroskopische und mikroskopische anatomische (zyto-, (zyto-, myelo, glio- oder angioarchitektonische) Unterschiede zwischen myelo, glio- oder angioarchitektonische) Unterschiede zwischen beiden Hirnhemisphären zusammen. beiden Hirnhemisphären zusammen.

Solche Rechts-links-Unterschiede werden auch oft kurz als Solche Rechts-links-Unterschiede werden auch oft kurz als

Asymmetrien oder, wenn das Phänomen der Asymmetrie im Asymmetrien oder, wenn das Phänomen der Asymmetrie im Vordergrund steht, als Vordergrund steht, als LateralisierungLateralisierung bezeichnet. bezeichnet.

MakroanatomischeMakroanatomische Rechts-links-Unterschiede können im Rechts-links-Unterschiede können im VolumenVolumen der Hemisphären bestimmter Hirnareale, in der der Hemisphären bestimmter Hirnareale, in der Gyrierung Gyrierung sowie in der sowie in der Form und LängeForm und Länge bestimmter bestimmter Sulci Sulci ausgemacht werden. ausgemacht werden.

Hinsichtlich der Hinsichtlich der mikroskopischen Asymmetrienmikroskopischen Asymmetrien kann die Anzahl kann die Anzahl und das Volumen von und das Volumen von NeuronenNeuronen und und Gliazellen Gliazellen sowie das sowie das Ausmaß der Ausmaß der intrahemisphärischen Verkabelungintrahemisphärischen Verkabelung Rechts-links- Rechts-links-Unterschiede ausmachen.Unterschiede ausmachen.

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Hemisphärenasymmetrie IIHemisphärenasymmetrie II

Perisylvische HirngebietePerisylvische Hirngebiete weisen beim Menschen hinsichtlich ihrer Form starke weisen beim Menschen hinsichtlich ihrer Form starke Seitenunterschiede auf. Diese Seitenunterschiede hängen wahrscheinlich Seitenunterschiede auf. Diese Seitenunterschiede hängen wahrscheinlich noch vom Geschlecht und der Händigkeit abnoch vom Geschlecht und der Händigkeit ab..

Das Planum temporaleDas Planum temporale ist volumetrisch ist volumetrisch linksseitiglinksseitig vergrößert wobei das vergrößert wobei das Ausmaß und die Richtung dieser Asymmetrie von der Ausmaß und die Richtung dieser Asymmetrie von der HändigkeitHändigkeit abhängt. abhängt. Möglicherweise beeinflusst auch das Ausmaß frühkindlicher Erfahrung (z.B. Möglicherweise beeinflusst auch das Ausmaß frühkindlicher Erfahrung (z.B. beim Erwerb von Musikfähigkeiten) die Entwicklung der Planum-temporale-beim Erwerb von Musikfähigkeiten) die Entwicklung der Planum-temporale-Asymmetrie. Asymmetrie.

Offenbar ist das Offenbar ist das Handareal kontralateralHandareal kontralateral zur dominanten Hand anatomisch zur dominanten Hand anatomisch vergrößert.vergrößert.

DieDie Corpus-callosum-Mittsagittalfläche Corpus-callosum-Mittsagittalfläche indiziert die indiziert die aanzahl der durch das nzahl der durch das Callosum verlaufenden Axone.Callosum verlaufenden Axone. Kleine Gehirne verfügen über ein relativ Kleine Gehirne verfügen über ein relativ großesgroßes Corpus callosum, während große Gehirne durchCorpus callosum, während große Gehirne durch relativ kleine relativ kleine CorpusCorpus callosum-Mittsagittalflächencallosum-Mittsagittalflächen auffallen.auffallen.

ii

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Hemisphärenasymmetrie IIIHemisphärenasymmetrie III

IInsbesondere das nsbesondere das Planum temporalePlanum temporale bei Rechtshändern hinsichtlich des bei Rechtshändern hinsichtlich des Volumens auf der linken Hemisphäre signifikant größer als auf der Volumens auf der linken Hemisphäre signifikant größer als auf der rechten Hemisphäre ist. Dieses volumetrische Linksüberwiegen des rechten Hemisphäre ist. Dieses volumetrische Linksüberwiegen des Planum temporale korreliert auch mit einem asymmetrischen Verlauf Planum temporale korreliert auch mit einem asymmetrischen Verlauf der der Sylvi'schen FissurSylvi'schen Fissur mit einem längeren horizontalen Abschnitt auf mit einem längeren horizontalen Abschnitt auf der linken Hemisphäre und einem längeren vertikalen Teil auf der der linken Hemisphäre und einem längeren vertikalen Teil auf der rechten Hemisphäre. Neben diesen Asymmetrien konnten auch rechten Hemisphäre. Neben diesen Asymmetrien konnten auch deutliche Asymmetrien hinsichtlich der Länge und Form des deutliche Asymmetrien hinsichtlich der Länge und Form des Sulcus Sulcus centraliscentralis nachgewiesen werden, wonach die Tiefe des Sulcus centralis nachgewiesen werden, wonach die Tiefe des Sulcus centralis auf der linken Hemisphäre bei Rechtshändern deutlicher ist als auf der auf der linken Hemisphäre bei Rechtshändern deutlicher ist als auf der rechten Hemisphäre. rechten Hemisphäre.

Weitere Weitere AsymmetrienAsymmetrien werden konsistent für den werden konsistent für den Hippocampus Hippocampus und das und das KleinhirnKleinhirn (rechts > links(rechts > links) berichtet. Bei einigen psychiatrischen ) berichtet. Bei einigen psychiatrischen Erkrankungen sind darüber hinaus Abweichungen vom normalen Erkrankungen sind darüber hinaus Abweichungen vom normalen Asymmetriemuster festzustellenAsymmetriemuster festzustellen..

DDie Medianfläche des ie Medianfläche des Corpus callosumCorpus callosum in Abhängigkeit der Gehirngröße in Abhängigkeit der Gehirngröße variiert. Diese Fläche nimmt mitzunehmendem Hirnvolumen lediglich variiert. Diese Fläche nimmt mitzunehmendem Hirnvolumen lediglich unterproportional zu, was dadurch zu erklären ist, dass die unterproportional zu, was dadurch zu erklären ist, dass die interhemisphärische Kommunikation mitinterhemisphärische Kommunikation mit zunehmendem Hirnvolumen zunehmendem Hirnvolumen immer weniger effizient wird (insbesondere wegen den längeren immer weniger effizient wird (insbesondere wegen den längeren Zeitverzögerungen), sodass mehr auf intrahemisphärische Zeitverzögerungen), sodass mehr auf intrahemisphärische Assoziationsbahnen zurückgegriffen wird.Assoziationsbahnen zurückgegriffen wird.

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Die Lateralisation und die Die Lateralisation und die HHemisphärendominanzemisphärendominanzDie LateralisationDie Lateralisation von Funktionen wird einerseits von genetischen Faktoren von Funktionen wird einerseits von genetischen Faktoren

wie Händigkeit und Geschlecht und andererseits von Faktoren der Umwelt wie Händigkeit und Geschlecht und andererseits von Faktoren der Umwelt (z. B. Anregungsgrad, spezielle Anforderungen) beeinflusst.(z. B. Anregungsgrad, spezielle Anforderungen) beeinflusst.

Dominanz der linken HemisphäreDominanz der linken Hemisphäre SpracheSprache,-,-Analyse schneller sequenzieller InformationenAnalyse schneller sequenzieller Informationen Dominanz der rechten HemisphäreDominanz der rechten Hemisphäre räumliche Prozesseräumliche Prozesse - -Verarbeitung nicht-sprachlicher Informationen mit einer Verarbeitung nicht-sprachlicher Informationen mit einer

Spezialisierung auf visuell räumlichen FunktionenSpezialisierung auf visuell räumlichen Funktionen

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FFunktionalen Asymmetrien unktionalen Asymmetrien

LeistungsunterschiedeLeistungsunterschiede zwischen den Hirnhemisphären in der zwischen den Hirnhemisphären in der Wahrnehmung, KognitionWahrnehmung, Kognition sowie der sowie der motorischen Kontrollemotorischen Kontrolle. .

Fast alle Fast alle RechtshänderRechtshänder verfügen über eine verfügen über eine linkshemisphärische linkshemisphärische Sprachdominanz (ca. 99%).Sprachdominanz (ca. 99%). Auch Auch LinkshänderLinkshänder verfügen verfügen wahrscheinlich überwiegend über eine wahrscheinlich überwiegend über eine linkshemisphärische linkshemisphärische Sprachdominanz (ca. zwei Drittel aller LinkshänderSprachdominanz (ca. zwei Drittel aller Linkshänder). Nur wenige ). Nur wenige Linkshänder weisen eine bihemisphärische oder Linkshänder weisen eine bihemisphärische oder rechtshemisphärische Sprachlateralisieungen auf. rechtshemisphärische Sprachlateralisieungen auf.

PET- und fMRT-StudienPET- und fMRT-Studien ergeben klare Hinweise für lateralisierte ergeben klare Hinweise für lateralisierte Aktivierungen für unterschiedliche FunktionenAktivierungen für unterschiedliche Funktionen

FrauenFrauen fallen statistisch durch leicht fallen statistisch durch leicht reduzierte funktionale Asymmetrienreduzierte funktionale Asymmetrien auf. Wahrscheinlich hängt das Ausmaß der funktionalen Asymmetrie auf. Wahrscheinlich hängt das Ausmaß der funktionalen Asymmetrie bei Frauen von der bei Frauen von der Phase des MenstruationszyklusPhase des Menstruationszyklus ab. ab.

Hinsichtlich der Hinsichtlich der biologischen Ursachenbiologischen Ursachen für funktionale für funktionale Hemisphärenasymmetrien besteht derzeit noch kein Konsens. Das Hemisphärenasymmetrien besteht derzeit noch kein Konsens. Das derzeit erfolgreichste Modell zur Erklärung von funktionalen derzeit erfolgreichste Modell zur Erklärung von funktionalen Asymmetrien geht von einer Asymmetrien geht von einer Interaktion zwischen genetischen und Interaktion zwischen genetischen und Zufallsfaktoren aus (Annett-ModellZufallsfaktoren aus (Annett-Modell). Dieses Modell kann auch die bei ). Dieses Modell kann auch die bei Zwillingen häufige Konstellation von diskordanten Zwillingen häufige Konstellation von diskordanten Händigkeitspräferenzen bzw. funktionalen Hirnasymmetrien gut Händigkeitspräferenzen bzw. funktionalen Hirnasymmetrien gut erklären. Ungeklärt bleibt allerdings, inwieweit aus diesen funktionalen erklären. Ungeklärt bleibt allerdings, inwieweit aus diesen funktionalen Asymmetrien Evolutionsvorteile entstanden sind.Asymmetrien Evolutionsvorteile entstanden sind.

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Händigkeit IHändigkeit I

Die Die HändeHände haben - wie das Gehirn auch - im Laufe der haben - wie das Gehirn auch - im Laufe der EvolutionEvolution einen großen einen großen Funktionswandel erfahren. In der daraus resultierenden (Funktionswandel erfahren. In der daraus resultierenden (Hand-Hand-GGeschicklichkeiteschicklichkeit werden werden wir wir MenschenMenschen, sowohl was die Komplexität als auch die Präzision möglicher , sowohl was die Komplexität als auch die Präzision möglicher Bewegungsabfolgen angeht, von keinem anderen auf zwei Beinen gehenden Primaten Bewegungsabfolgen angeht, von keinem anderen auf zwei Beinen gehenden Primaten übertroffen.übertroffen.

HHändigkeitsbestimmungändigkeitsbestimmungIn der Psychologie erfolgt die begriffliche Abgrenzung von Links- und Rechtshändern In der Psychologie erfolgt die begriffliche Abgrenzung von Links- und Rechtshändern

üblicherweise durch üblicherweise durch TestsTests. Da diese Handlungen teils unter . Da diese Handlungen teils unter visuellervisueller, teils unter , teils unter sensorischer Kontrollesensorischer Kontrolle stehen und unterschiedliche Anteile an stehen und unterschiedliche Anteile an sensomotorischer sensomotorischer PräferenzPräferenz, Schnelligkeit und Subjekt-Objekt-Relationen involvieren, sind die Ergebnisse , Schnelligkeit und Subjekt-Objekt-Relationen involvieren, sind die Ergebnisse naturgemäß schwierig zu interpretieren. Auch kann man mit den dazu generell naturgemäß schwierig zu interpretieren. Auch kann man mit den dazu generell verwendeten »verwendeten »Papier-und-Bleistift«-TestsPapier-und-Bleistift«-Tests die Händigkeit nur über die Asymmetrie in der die Händigkeit nur über die Asymmetrie in der Imagination eines bekannten Bewegungsablaufes zu erfassen versuchen.Imagination eines bekannten Bewegungsablaufes zu erfassen versuchen.

In Kenntnis der Schwierigkeiten bei der Händigkeitsbestimmung aufgrund der In Kenntnis der Schwierigkeiten bei der Händigkeitsbestimmung aufgrund der »»SchreibhandSchreibhand« und -angesichts des « und -angesichts des gesellschaftlichen Drucksgesellschaftlichen Drucks zur Präferenz einer Hand zur Präferenz einer Hand bei der Verwendung von Essbesteck und der Begrüßung mit Handschlag, werden bei der Verwendung von Essbesteck und der Begrüßung mit Handschlag, werden diesbezügliche Fragen manchmal weggelassen. diesbezügliche Fragen manchmal weggelassen.

Grundfragen der Unterscheidung von sensomotorischer Seitigkeit und Grundfragen der Unterscheidung von sensomotorischer Seitigkeit und Handgeschicklichkeit werden auch durch Handgeschicklichkeit werden auch durch manuelleTests (z.B. Annett 1992manuelleTests (z.B. Annett 1992) bisher nur ) bisher nur teilweise gelöst. Die Möglichkeit, dass teilweise gelöst. Die Möglichkeit, dass Linkshänder und Rechtshänder eine Linkshänder und Rechtshänder eine unterschiedliche mentale Repräsentation ihrer Händeunterschiedliche mentale Repräsentation ihrer Hände haben haben uund deshalb Aufgaben mit nd deshalb Aufgaben mit gänzlich unterschiedlichen Bewegungsgänzlich unterschiedlichen Bewegungsffolgen umsetzen könnten, fließt bislang in die olgen umsetzen könnten, fließt bislang in die Erfassung des Phänomens ebenfalls noch nicht ein.Erfassung des Phänomens ebenfalls noch nicht ein.

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Händigkeit IIHändigkeit II

HändigkeitHändigkeit ist am ehesten entlang eines ist am ehesten entlang eines KontinuumsKontinuums abbildbar, das von abbildbar, das von »ausgeprägter Rechtshändigkeit« bis zu »ausgeprägter »ausgeprägter Rechtshändigkeit« bis zu »ausgeprägter Linkshändigkeit« reicht, und dadurch viele Zwischenformen zulässt, Linkshändigkeit« reicht, und dadurch viele Zwischenformen zulässt, von denen Personen, die sowohl mit der einen als auch der anderen von denen Personen, die sowohl mit der einen als auch der anderen Hand eine ähnliche Geschicklichkeit aufweisen (sog.Hand eine ähnliche Geschicklichkeit aufweisen (sog. Ambidexter Ambidexter), ), benannt sind. Eine Gruppe von Personen, die etwa benannt sind. Eine Gruppe von Personen, die etwa 70%70% der der Population umfasst und ziemlich homogen in ihrer Population umfasst und ziemlich homogen in ihrer Zusammensetzung ist, kann man als »Zusammensetzung ist, kann man als »rechtshändigrechtshändig« bezeichnen. « bezeichnen.

Zu den Zu den anderen 30%anderen 30% gehören gehören:: 1. 1. Menschen, die für verschiedene Tätigkeiten die Menschen, die für verschiedene Tätigkeiten die eine oder die andereeine oder die andere

Hand benutzen können und oftmals die linke nehmen, wenn Hand benutzen können und oftmals die linke nehmen, wenn Rechtshänder die rechte einsetzen, als auchRechtshänder die rechte einsetzen, als auch

2. 2. Personen, die Tätigkeiten Personen, die Tätigkeiten mit hohem sozialen Erwartungsdruckmit hohem sozialen Erwartungsdruck

rechtshändig ausführen, andere mit der linken, und schließlichrechtshändig ausführen, andere mit der linken, und schließlich 3.3. Menschen, die die überwiegende Mehrzahl der inMenschen, die die überwiegende Mehrzahl der in Tests abgefragten Tests abgefragten

einhändig durchzuführendeneinhändig durchzuführenden T Tätiätiggkekeiitetenn inklusive des Schreibens, inklusive des Schreibens, linkslinks ausführen. ausführen.

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Händigkeit Händigkeit IIIIII

DDie ie phylogenetische Entwicklungphylogenetische Entwicklung der Händigkeit der Händigkeit:: die klassischen Annahmen z.B. den die klassischen Annahmen z.B. den aufrechten Gangaufrechten Gang und die und die

Entwicklung einer beweglichen Daumenwurzel mit der Entwicklung der Entwicklung einer beweglichen Daumenwurzel mit der Entwicklung der Händigkeit in einen ursächlichen Zusammenhang bringen.Händigkeit in einen ursächlichen Zusammenhang bringen.

Das ergab Das ergab ProblemeProbleme, da von unseren »Vorfahren« nur manche Affenarten, , da von unseren »Vorfahren« nur manche Affenarten, z. B. Gorillas und Schimpansen, eher eine »Rechtshändigkeit« z. B. Gorillas und Schimpansen, eher eine »Rechtshändigkeit« entwickeln, wohingegen andere, z. B. Gibbons, eher »Linkshänder« entwickeln, wohingegen andere, z. B. Gibbons, eher »Linkshänder« sind. Beide zeigen sie aber, ähnlich wie wir Menschen, eine Lateralität sind. Beide zeigen sie aber, ähnlich wie wir Menschen, eine Lateralität in der Steuerung der für den Bipedalismus notwendigen in der Steuerung der für den Bipedalismus notwendigen Axialmuskulatur und eine vorherrschende Händigkeit der gesamten Axialmuskulatur und eine vorherrschende Händigkeit der gesamten Spezies. Möglicherweise üben bei Primaten sowohl eine Spezies. Möglicherweise üben bei Primaten sowohl eine Seitenpräferenz bei der Steuerung der axialen Muskulatur, wie sie z. B. Seitenpräferenz bei der Steuerung der axialen Muskulatur, wie sie z. B. durch Ganzkörperdrehungen zum Ausdruck kommt, als auch die durch Ganzkörperdrehungen zum Ausdruck kommt, als auch die lateralisierte Verarbeitung sensorischer Reize einen Einfluss auf die lateralisierte Verarbeitung sensorischer Reize einen Einfluss auf die Lateralität der distalen Muskulatur aus.Lateralität der distalen Muskulatur aus.

Man kann deshalb annehmen, dass Man kann deshalb annehmen, dass ein Handlungsplan in der ein Handlungsplan in der Hemisphäre entwickeltHemisphäre entwickelt werden muss, in der die Steuerung von werden muss, in der die Steuerung von Körperhaltung, Axial-, Schulter- und Armmuskulatur mit Körperhaltung, Axial-, Schulter- und Armmuskulatur mit Sinnesempfindungen von Auge und Ohr zusammengeführt und mit Sinnesempfindungen von Auge und Ohr zusammengeführt und mit einer lateralisierten Manipulationskomponente von Finger- und einer lateralisierten Manipulationskomponente von Finger- und Handbewegungen in Verbindung gebracht wirdHandbewegungen in Verbindung gebracht wird

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Händigkeit Händigkeit IVIV

Rechts- und linkshändige Menschen kommen in Rechts- und linkshändige Menschen kommen in verschiedenen Kulturenverschiedenen Kulturen mit mit unterschiedlicher Häufigkeit vor, neben genetischen auch kulturelle Einflüsse unterschiedlicher Häufigkeit vor, neben genetischen auch kulturelle Einflüsse für die Ausprägung der Händigkeit wesentlich sind. für die Ausprägung der Händigkeit wesentlich sind.

MMehrere Faktorenehrere Faktoren::Zum einen durch Lernen in Form von Nachahmung im Zum einen durch Lernen in Form von Nachahmung im Familienkreis (Familienkreis (Lernen am ModellLernen am Modell) und durch eine im kollektiven Gedächtnis ) und durch eine im kollektiven Gedächtnis verankerte Verstärkung im verankerte Verstärkung im traditionsgebundenen Gebrauchtraditionsgebundenen Gebrauch der einen oder der einen oder anderen Hand.anderen Hand.

Zum anderen ist Handpräferenz als eine Zum anderen ist Handpräferenz als eine Ausformung der SeitenpräferenzAusformung der Seitenpräferenz zu zu verstehen, die bislang im Wesentlichen erst im Hinblick auf die Seitenpräferenz verstehen, die bislang im Wesentlichen erst im Hinblick auf die Seitenpräferenz von Sinnesorganen (bevorzugtes Auge und Ohr) und den unteren Extremitäten von Sinnesorganen (bevorzugtes Auge und Ohr) und den unteren Extremitäten (bevorzugtes Bein, bevorzugter Fuß) untersucht ist.(bevorzugtes Bein, bevorzugter Fuß) untersucht ist.

Unser Begriff von Händigkeit wird darüber hinaus entscheidend davon geprägt, Unser Begriff von Händigkeit wird darüber hinaus entscheidend davon geprägt, welche Tätigkeitenwelche Tätigkeiten man hierfür als ausschlaggebend ansieht. Im Bereich der man hierfür als ausschlaggebend ansieht. Im Bereich der Schule bestimmt immer noch hauptsächlich die Verwendung der Schule bestimmt immer noch hauptsächlich die Verwendung der SchreibhandSchreibhand die Händigkeit. Bei die Händigkeit. Bei psychologischen Testspsychologischen Tests wird durch tatsächliche Ausübung wird durch tatsächliche Ausübung oder über durch Imagination gut geübter Alltagstätigkeiten die »dominante oder über durch Imagination gut geübter Alltagstätigkeiten die »dominante Hand« erfragt. Kraft, Schnelligkeit und Zielgenauigkeit legen dabei Hand« erfragt. Kraft, Schnelligkeit und Zielgenauigkeit legen dabei Händigkeits- und damit teilweise Geschicklichkeitswerte fest. Händigkeits- und damit teilweise Geschicklichkeitswerte fest.

HHeute wird die Ausprägung der Händigkeit unter dem Aspekt einer eute wird die Ausprägung der Händigkeit unter dem Aspekt einer variablen variablen genetischen Penetranzgenetischen Penetranz und der plastischen Repräsentation mentaler Vorgänge und der plastischen Repräsentation mentaler Vorgänge im Gehirn im Hinblick auf im Gehirn im Hinblick auf UmweltereignisseUmweltereignisse betrachtet. Hierbei wird bei betrachtet. Hierbei wird bei Aufgaben mit hoher räumlicher und/oder zeitlicher Auflösung einer Aufgaben mit hoher räumlicher und/oder zeitlicher Auflösung einer Hemisphäre letztlich die »Dominanz« beim Erstellen eines Hemisphäre letztlich die »Dominanz« beim Erstellen eines Handlungsplanes Handlungsplanes zugeordnet. zugeordnet.

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Atypische Hemisphärenasymmetrien IAtypische Hemisphärenasymmetrien I

Für eine Reihe von Verhaltensauffälligkeiten wurden atypische Für eine Reihe von Verhaltensauffälligkeiten wurden atypische Hemisphärenasymmetrien als Ursache diskutiertHemisphärenasymmetrien als Ursache diskutiert, zB., zB. verzögerte verzögerte Sprachentwicklung, Legasthenie und StotternSprachentwicklung, Legasthenie und Stottern. .

DDie volumetrische Links > rechts-Asymmetrie des ie volumetrische Links > rechts-Asymmetrie des Planum temporalePlanum temporale wird wird als als typische bzw. normgerechte Asymmetrietypische bzw. normgerechte Asymmetrie bezeichne bezeichnett. Alle davon . Alle davon abweichenden Asymmetrien (reduzierte Links > rechts-Asymmetrie, abweichenden Asymmetrien (reduzierte Links > rechts-Asymmetrie, Rechts > links-Asymmetrie) oder Symmetrie (links = rechts) werden Rechts > links-Asymmetrie) oder Symmetrie (links = rechts) werden demzufolge als demzufolge als atypischatypisch bezeichnet. Die Vermutung, dass für die oben bezeichnet. Die Vermutung, dass für die oben genannten Sprach- und Sprechstörungen atypische kortikale genannten Sprach- und Sprechstörungen atypische kortikale Dominanzverhältnisse vorliegen würden, wird dadurch genährt, dass Dominanzverhältnisse vorliegen würden, wird dadurch genährt, dass bei diesen Störungen bei diesen Störungen gehäuft Linkshändigkeitgehäuft Linkshändigkeit oder andere atypische oder andere atypische funktionale Asymmetrien festgestellt werden.funktionale Asymmetrien festgestellt werden.

In neuerer Zeit werden auch unklare In neuerer Zeit werden auch unklare kortikale Dominanzverhältnissekortikale Dominanzverhältnisse mit mit

psychiatrischen Störungenpsychiatrischen Störungen wie wie Schizophrenie, endogene Depression, Schizophrenie, endogene Depression, Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen, GillesAufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen, Gilles dede lala TouretteTourette Syndrom und Syndrom und ZwangsstörungenZwangsstörungen in Verbindung gebracht. in Verbindung gebracht.

Der größte Teil der bislang zu diesem Thema publizierten Arbeiten bezieht Der größte Teil der bislang zu diesem Thema publizierten Arbeiten bezieht sich auf atypische Asymmetrien in sich auf atypische Asymmetrien in perisylvischen und temporalen perisylvischen und temporalen Hirnbereichen.Hirnbereichen. Es werden allerdings auch atypische Asymmetrien für Es werden allerdings auch atypische Asymmetrien für den den Frontalkortex, den Hippocampus, die Amygdala, den Ncl. Frontalkortex, den Hippocampus, die Amygdala, den Ncl. caudatus, das Putamen und den Globus palliduscaudatus, das Putamen und den Globus pallidus berichtet. berichtet.

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aa

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Atypische Hemisphärenasymmetrien IIAtypische Hemisphärenasymmetrien II

Obwohl für einige psychiatrische und neurologische Obwohl für einige psychiatrische und neurologische Erkrankungen atypische anatomische Asymmetrien Erkrankungen atypische anatomische Asymmetrien festgestellt werden konnten, ist derzeit noch offen, ob festgestellt werden konnten, ist derzeit noch offen, ob diese Auffälligkeiten diese Auffälligkeiten Ursache oder FolgeUrsache oder Folge der Erkrankungen der Erkrankungen sind. sind.

Am häufigsten scheinen atypische anatomische Am häufigsten scheinen atypische anatomische Asymmetrien bei Asymmetrien bei SchizophrenenSchizophrenen und bei Personen mit und bei Personen mit Lese-Rechtschreib-SchwächenLese-Rechtschreib-Schwächen vorzuliegen. Diese vorzuliegen. Diese atypischen anatomischen Asymmetrien sind vor allem in atypischen anatomischen Asymmetrien sind vor allem in perisylvischen Hirnbereichen (Planum temporale, perisylvischen Hirnbereichen (Planum temporale, SylvischeSylvische Fissur, Gyrus temporalis superior, Fissur, Gyrus temporalis superior, Temporallappen, SeitenventrikelTemporallappen, Seitenventrikel) festgestellt worden. ) festgestellt worden.

Es Es ist unwahrscheinlich, dass atypische anatomische ist unwahrscheinlich, dass atypische anatomische Asymmetrien alleinige Ursache dieser Erkrankungen sind. Asymmetrien alleinige Ursache dieser Erkrankungen sind. Vorstellbar ist, dass diese Vorstellbar ist, dass diese anatomischen Auffälligkeitenanatomischen Auffälligkeiten mitmit anderen Faktoren interagieren (neuro-physiologische anderen Faktoren interagieren (neuro-physiologische oder sozialeoder soziale), um zu Verhaltensstörungen zufü), um zu Verhaltensstörungen zufürenren


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