Date post: | 05-Dec-2014 |
Category: |
Business |
Upload: | gero-wendt |
View: | 611 times |
Download: | 0 times |
Gero Wendt –Hirnfutter
1
Neuro-Kommunikation –Verkaufen von Hirn zu Hirn.
18. Innovationstag Mittelstand
Berlin, 30.06.2011
Gero Wendt – Hirnfutter
Gero Wendt –Hirnfutter
2
Der „Hirn-Scanner“ als Heilsbringer?
Oder:
Alter Wein in neuen Schläuchen?
Wir lernen gerade das Verdauungssystem für Marketing-Kommunikation kennen.
Gero Wendt –Hirnfutter
3
Der Pepsi-Test
Wissen über die Marke beeinflusst die Wahrnehmung und Beurteilung der Marke (vgl. Framing, Priming).
Unterstützung des Selbstkonzeptes � kortikale Entlastung
Gero Wendt –Hirnfutter
4
Context is everything!
oder
Keine Figur ohne Grund.
Limbisches System
Stirnhirn(OFK =
orbito-frontalerKortex)
Belohnung(„Haben wollen“,
Dopamin)
Entscheiden
MarkenErwartungen (z.B. an das Produkt/ die
Marke)
„Ich“
(Persönlichkeit, autobiographisches
Gedächtnis,
Anschlussfähigkeit der Marke)
Kontext, aktuelle Situation,
Grundstimmung, Rituale, Muster
Emotion
Gero Wendt –Hirnfutter
6
Kaufverhalten und Marke: Die Schritte zum Kauf (nach Scheier/ Held)
Was ist es?
Wofür steht es?
BEDEUTUNG
Ist es positiv oder
negativ?
Ist es eine Belohnung ?
Entscheidung Kauf
Hemmung durch Pilot
BELOHNUNG
Gero Wendt –Hirnfutter
7
Neuro-Kommunikation –Verkaufen von Hirn zu Hirn
Was erwartet Sie?
� Grundlagen hirngerechter Kommunikation –Nutzen Sie die Kraft von Emotion und Unbewusstem.
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation I – Wie spreche ich mit dem Autopiloten?
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation II – Wie spreche ich mit dem Piloten?
Gero Wendt –Hirnfutter
8
„Our senses make sense of everythingwe encounter.“ Dr. A.K. Pradeep, Neuromarketing-Forscher
�25% unseres Gehirns ist am Sehen beteiligt.
�70% unserer Sinnes-Rezeptoren befinden sich in den Augen.
�Bedeutung des Halo-Effektes
Gero Wendt –Hirnfutter
9
Großhirn denkt.
Limbisches System fühlt.
Stammhirn entscheidet übers Leben.
Gero Wendt –Hirnfutter
10
Ein durchschnittlicher Erwachsener kann sieben Informationseinheiten gleichzeitig in seinem Bewusstsein halten.Die magischen „7 ± 2”(George Miller, amerikanischer Psychologe)
Kurzzeit-Speicher
(bewusst):
40 Bit/s
Gero Wendt –Hirnfutter
11
Kurzzeit-Speicher (unbewusst): 11 Mio. Bit/s
Auge
Helligkeit
Farbe
Form
Bewegung
Multisensorik: Nutzen Sie den unbewussten Emotionsturbo!
Image des Unternehmens
Gehör
Lautstärke
Rhythmus
Tonhöhe
Sprache
� USA: Wein F/D
Geruch
blumig
holzig
würzig
erdig
animalisch
� Bäcker, Sonnen-milch, Tanne
Tasten
Temperatur
Konsistenz
Haptik
Form
Geschmack
Süß, salzig, sauer, bitter, scharf …
Gero Wendt –Hirnfutter
12
Langzeit-Speicher:Zwei verschiedene Systeme.
�Deklaratives (explizites) Gedächtnis: Einmal kann reichen!Bsp.: 11.09.2001, heiße Herdplatte, Traumata,
Geschichten vom 1. Mal etc.
�Nicht-deklaratives (implizites) Gedächtnis:Häufige Wiederholung notwendig. 10.000 Stunden = ca. 2 Jahre bis zum Experten!Bsp.: Fußball, Klavier, Playstation spielen, Tanzen, Segeln etc.
Gero Wendt –Hirnfutter
13
Lernen erfordert:
Neue Erfahrungen machen(Abweichen von der Norm/ den Erwartungen, aber nicht zu weit wg. Anschlussfähigkeit)
+ Belohnung bzw. Belohnungsversprechen
+ Wiederholung/ Übung(Ausnahme: sehr emotionales 1. Mal)
+ fokussierte Aufmerksamkeit
=
Es gibt zwei Aufmerksamkeiten im Gehirn (nach Scheier/ Held)
Verarbeitet alle Arten von Information in allen Sinneskanälen
Verarbeitet vor allem sprachliche Information
Bewusstsein tritt in den HintergrundBewusst reflektiert
Wahrnehmung vielschichtiger, impliziter Bedeutung
Suchen eindeutiger expliziter Informationen
Kapazität: 11 Millionen Bit/sKapazität: 40 Bit/s
Hoch effizientWenig effizient
Viele Informationen werden parallel, gleichzeitig verarbeitet
Wenige Informationen werden seriell (Schritt für Schritt) verarbeitet
Hintergrund (implizit)Figur (explizit)
Implizite Aufmerksamkeit (Auto-Pilot)
Fokussierte Aufmerksamkeit (Pilot)
Gero Wendt –Hirnfutter
15
Die Ebenen des Impliziten (in Anlehnung an Scheier/ Held)
EXPLIZIT
IMPLIZIT
Bewusstes
Psychologie
Kultur
Neurologie
MeinungReflektionRationalisierung
PersönlichkeitSelbstkonzept (vs.Fremdbild)Stimmung
Prägungen/ Imprints (z.B. Erfahrungen, Vorurteile, Stereotypen, unser Menschenbild etc. besonders wichtig 1.Mal)
Symbolische Bedeutung (z.B. von Farben, (Werbe-)figuren etc.)
Kontext (z.B. Werte, Normen etc.)
� „Stadtkern“
HirnstrukturenNeurotransmitter, Hormone (z.B. für Balance/ Sicherheit = Oxytocin, Vasopressin)Stimulanz/ Erregung = DopaminDominanz/ Autonomie = Testosteron
Pilot (Bewusstsein = Ich)(für 5-10% der Entscheidungsprozesse
zuständig(vgl. zu den Zahlen Zaltman und Lachmann )
Auto-Pilot(Unbewusstsein =Selbst)(für 90-95% der Entscheidungs-prozesse zuständig, wg. Low-Involvement,Stress/ Zeitdruck, information overload oder
Hohe Komplexität
Gero Wendt –Hirnfutter
16Aus H.G. Häusel: Brain Script/ Brain View.
Gero Wendt –Hirnfutter
17
Neuro-Kommunikation –Verkaufen von Hirn zu Hirn
Was erwartet Sie?
� Grundlagen hirngerechter Kommunikation –Nutzen Sie die Kraft von Emotion und Unbewusstem.
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation I – Wie spreche ich mit dem Autopiloten?
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation II – Wie spreche ich mit dem Piloten?
Gero Wendt –Hirnfutter
18
Anforderung an Kommunikation für die implizite Ebene 5/5
1. Selbstähnlichkeit �
2. Prägnanz �
3. 3K = Klarheit, Konsistenz und Kontrast �
4. Kontinuierlicher und konsistenter Einsatz von Symbolen, Key-Visuals, Farben, Bildwelten, Typographie, Anzeigen-Mechaniken, Produkt- und Verpackungsdesign etc. � Bilder, die im Hintergrund wirken sollen (auch Klischees sind erlaubt) �
5. Mediale Präsenz/ Penetration, aber keine Penetranz (wg. Reaktanz) �
Gero Wendt –Hirnfutter
19
Kommunikation an die implizite Ebene 1/2
Warum ist das so sinnvoll?
1. Auch Nieselregen macht nass.
2. Markenbotschaften unterfliegen den Bewusstseins-Radar. Folge: Keine Abwehr möglich.
Gero Wendt –Hirnfutter
20
Kommunikation an die implizite Ebene 2/2
Warum ist das so sinnvoll?
3. Implizites schafft den Rahmen für Explizites � Framing, Priming, Mere-Exposure-Effekt,
Halo-Effekt
� Unbewusster Marken-Rahmen schafft Vertrauen und damit die Voraussetzung für Marken-Bindung(kortikale Entlastung = Hirn arbeitet im Energiespar-Modus)
Gero Wendt –Hirnfutter
21
Neuro-Kommunikation –Verkaufen von Hirn zu Hirn
Was erwartet Sie?
� Grundlagen hirngerechter Kommunikation –Nutzen Sie die Kraft von Emotion und Unbewusstem.
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation I – Wie spreche ich mit dem Autopiloten?
� Konsequenzen für Marketing-Kommunikation II – Wie spreche ich mit dem Piloten?
Gero Wendt –Hirnfutter
22
Das Gehirn verarbeitet nur 5 % aller Informationen bewusst.
Ist Ihre es wert, eine davon zu sein?
Gero Wendt –Hirnfutter
23
Anforderung an Kommunikation für die explizite Ebene 4/4
1. Stimulanz = Neugier wecken, Aktivierung,Abweichen von der Norm �
2. Relevanz �
3. Argumente �
4. Zu Denken geben, d.h. Pointe selbst finden lassenbzw. Bild-Text-Spannung �
5. Storys, in denen der Markennutzen klar und differenzierend transportiert wird. � Geschichten vom 1. Mal �
6. Humor �
7. Bilder, die etwas ausdrücken sollen (z.B. den Kundennutzen oder den Markenkern visualisieren, Uniqueness) �
8. Wiederholung �
Gero Wendt –Hirnfutter
24
Kommunikation an die explizite Ebene
Warum ist das so sinnvoll?
1. Ein Eimer Wasser über dem Kopf ist ein marken-prägendes Erlebnis mit nachhaltiger Wirkung.
2. Intensive, bewusste Auseinandersetzung mit den Markenbotschaften schafft Überzeugung.
3. Nur Explizites führt am Ende zu Kauf, bewusster Bewertung oder Weiterempfehlung.
Gero Wendt –Hirnfutter
25
Schlussfolgerungen
Auf der impliziten Ebene müssen Marken markiert werden!
Auf der expliziten Ebene müssen Marken verkauft werden!
Durch das Zusammenspiel der beiden Ebene müssen Marken integriert differenziert werden!
Gero Wendt –Hirnfutter
26
Essentials
Erfolgreiche Kommunikation:� vereinfacht sowohl die bewusste Wahrnehmung
durch unseren Piloten als auch das unbewusste Lernen durch unseren Autopiloten.
� berührt über möglichst viele Sinne emotional und erzeugt dadurch positive Vor-Urteile gegenüber der Marke.
Forderungen:� Sei einfach, klar und wieder erkennbar.� Sei anders als die Anderen (Kontrast/
Differenzierung/ Einzigartigkeit). � Sei originell und passe nicht so recht ins Bild
(Abweichen von der Norm).� Helfe der Marke, sich selber treu zu bleiben und
schaffe so Vertrauen bei der Kundschaft (Selbst-Ähnlichkeit).
Gero Wendt –Hirnfutter
27
Zusammenfassung/ ChecklisteKommunikation andie implizite Ebene
1. Selbstähnlichkeit
2. Prägnanz
3. 3K = Klarheit, Konsistenz und Kontrast
4. Kontinuierlicher und konsistenter Einsatz von Symbolen, Key-Visuals, Farben, Bildwelten, Typographie, Anzeigen-Mechaniken, Produkt-und Verpackungsdesign etc. � Bilder, die im Hintergrund wirken sollen (auch Klischees sind erlaubt)
5. Mediale Präsenz/ Penetration, aber keine Penetranz (wg. Reaktanz)
Kommunikation andie explizite Ebene
1. Stimulanz = Neugier wecken, Aktivierung,Abweichen von der Norm
2. Relevanz
3. Argumente
4. Zu Denken geben, d.h. Pointe selbst finden lassen bzw. Bild-Text-Spannung
5. Storys, in denen der Marken-nutzen klar und differenzierend transportiert wird. � Geschichten vom 1.Mal
6. Humor
7. Bilder, die etwas ausdrücken sollen (z.B. den Kundennutzen oder den Markenkern visualisieren, Uniqueness)
8. Wiederholung
Gero Wendt –Hirnfutter
28
Eigene Literatur:� Josef Schnettler/ Gero Wendt: Marketing und Marktforschung. Cornelsen. Berlin 4. Aufl. 2011.
� Josef Schnettler/ Gero Wendt: 30 Fallbeispiele Marketing und Marktforschung. Cornelsen. Berlin 2010.
� Josef Schnettler/ Gero Wendt: Werbung planen. Cornelsen. Berlin 4. Aufl. 2011.
� Josef Schnettler/ Gero Wendt: Kommunikationspolitik. Cornelsen. Berlin 4. Aufl. 2011.
� Josef Schnettler/ Gero Wendt: 34 Fallbeispiele Werbung und Kommunikation. Cornelsen. Berlin 2010.
Weiterführende von mir kommentierte Literaturtipps zu den Bereichen Marketing, Marktforschung, Neuromarketing, Storytelling, Mediaplanung, Kreation etc. auf www.webk.deim Bereich „Kaufleute für Marketingkommunikation“.
Fragen oder Anfragen unter [email protected].