+ All Categories
Home > Documents > Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur

Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur

Date post: 24-Mar-2016
Category:
Upload: christian-lauer
View: 223 times
Download: 3 times
Share this document with a friend
Description:
Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur
6
GEGRÜNDET 1713 WWW.PFAELZISCHER-MERKUR.DE MONTAG, 4. FEBRUAR 2013 300 JAHRE UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DIE SAARPFALZ VON 1713 BIS 2013 Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur Inspirierende Rede von Europaparlaments-Präsident Martin Schulz über Verhältnis von Politik und Medien – Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim 300. Geburtstag unserer Zeitung: Medien unverzichtbar für qualifizierte Meinungsbildung der Bürger D er Präsident des Europäischen Parlamentes hatte es am Sams- tag eilig, nach Zweibrücken zu kommen – wollte er doch rechtzeitig beim Neujahrsempfang „300 Jahre Pfälzischer Merkur“ sein. Dort ange- kommen, freute sich der Festredner, im Schloss die Mainzer Ministerpräsiden- tin Malu Dreyer und Justizminister Jo- chen Hartloff zu sehen. Auch aus finan- ziellen Gründen, wie Schulz zu Beginn seiner Rede unter dem Gelächter der gut 350 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und anderen Re- präsentanten des öffentlichen Lebens verriet: „Sollte ich ein Knöllchen be- kommen wegen nicht eingehaltener Geschwindigkeit, leite ich es an die Landesregierung weiter.“ Über die Einladung zu diesem Fest- akt habe er sich „mehr ge- freut als über ganz viele an- dere, die ich als Präsident täglich bekomme“, erklärte Schulz. Und zwar deshalb, weil der Pfälzische Merkur die zweitälteste bis heute er- scheinende Zeitung Deutschlands sei: „Diese Zeitung ist ein bedeutendes Stück der Identität der deut- schen Demokratie. Sie ist durch alle Höhen und Tiefen der Geschichte der Pfalz, des Bundeslandes und unseres deutschen Volkes kontinu- ierlich präsent gewesen, un- ter ganz unterschiedlichen politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingun- gen. Diese Zeitung ist ein Stück Identi- tätsbildung, ohne die keine Nation le- ben kann, ohne die keine Demokratie bestehen kann.“ Der Pfälzische Merkur sei „ein Stück Historie unseres Lan- des“. Dann widmete sich der Europaparla- ments-Präsident dem Verhältnis von Medien und Politikern. Schulz: „Jour- nalismus und Politik sind zwei Seiten der gleichen Medaille: Es ist die Me- daille des öffentlichen Lebens.“ Letzte- res definierte der 57-jährige Sozialde- mokrat: „Wo endet das Private und be- ginnt das Öffentliche? Die Wohnung ist uns heilig; wir bestimmen, wen wir dort reinlassen und welche Meinung darin herrscht (da kommt es ein bisschen auf den Ehepartner an, ich weiß, und manchmal auch die Kinder). Aber mit dem Schritt vor die Tür sind wir im öf- fentlichen Raum. Dort hat jeder Zu- gang, dort bestimmt nicht der Einzelne, was geschieht, man ist der demokrati- schen Willensbildung unterworfen. Diese zu gewährleisten, ist die Aufgabe der Medien, nicht der Politik!“ Denn die Politiker könnten zwar „Vorschläge einbringen, im Parlament durchsetzen und gegebenenfalls zu erzwingen ver- suchen, aber ob Vorschläge gut und ver- nünftig sind, die Debatte darüber, und ob die Politik die Vielfalt der Meinun- gen reflektiert“, dies zu vermitteln sei Aufgabe der Medien. Zeitungen beeinflussten „in enormer Art und Weise die Politik“, sagte der Präsident. Und das sei auch gut so, denn „vor allem die Printmedien sind der Re- sonanzboden, den die Politik braucht, das muss sich auch die Politik immer wieder klarmachen“. Politiker müssten zwar „die Medien nicht lieben, aber sie respektieren als Grundpfeiler der De- mokratie – ohne die Freiheit der Me- dien gibt es keine Demokratie“. Stichwort Liebe: Er kenne nieman- den, der nur aus Liebe zur Politik Politi- ker geworden sei. Natürlich gehe es auch um Macht, genauer gesagt die ei- gene Überzeugung, gute Argumente zu haben, Menschen auch davon überzeu- gen zu können und Mehrheiten zu be- kommen. Auch das sei gut so: „Die Poli- tiker, die behaupten, dass sie keine Macht wollen, sollten nicht in die Poli- tik gehen!“ Aber, schob Schulz sofort nach: „Macht braucht Kontrolle.“ Näm- lich durch Journalisten. Diese hätten damit wiederum auch Macht. Und wer eine „so verantwortungsvolle Aufgabe“ als Kontrolleur der drei Staatsgewalten habe, der müsse auch kritische Fragen an sich selbst stellen, mahnte Schulz. Etwa, ob man zu tendenziös berichtet. Oder zu vereinfachend berichte und al- les auf einen Nenner bringe, wie er das leider gerade in der Europapolitik manchmal erlebe „Vereinfachungen sind notwendig, sie dürfen aber nicht simplifizierend sein, wenn man sich Qualitäts-Ansprü- chen stellt. Und in einer im- mer komplizierter werden- den Welt kann man nicht al- les nur vereinfachen.“ Oder, spielte Schulz auf die aktu- ellen Diskussionen das Ver- hältnis zwischen Politikern und Journalisten an: „Wie will ich als Journalist Infor- mationen bekommen, wenn ich statt Nähe Distanz suche?“ Die Journalisten stünden heute aber auch vor „enor- men Herausforderungen“, sagte Schulz. Dem wach- senden Aktualitätsdruck, „der Beschleunigung kann sich kein Medienhaus entziehen“, zu- mal wirtschaftlicher Druck hinzukom- me. „Es zwingt Sie zu Highspeed-Jour- nalismus, wenn eine Agenturmeldung von sechs Uhr morgens am Abend schon Makulatur ist“, sagte Schulz: „Das ist keine Kritik, sondern eine Fest- stellung.“ Er werbe dafür, „innezuhal- ten“ und eine „Entschleunigungskul- tur“ zu diskutieren, damit nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristig Themen die medialen und politischen Debatten bestimmen. „Anspruchsvolle Bürger wollen qualitativ und seriös re- giert werden. Diesem Anspruch kann die Politik nicht mehr richtig nachkom- men in Zeiten von Highspeed-Politik und Highspeed-Medien.“ Doch durch einen Blick in die euro- päische Geschichte schöpft der Euro- paparlaments-Präsident Hoffnung: Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Außen- minister Robert Schuman (die als Gründerväter der späteren Europäi- schen Union gelten) hätten für ihre Vi- sionen zunächst keine Unterstützung in ihren Parlamenten gehabt, seien teils sogar beschimpft worden – hätten in vielen Zeitungen aber „publizisti- sche Unterstützung gegen dies Main- stream-Debatten auf der Straße und im Parlament“ gefunden. Das Beispiel die- ser Journalisten und dieser beiden Po- litiker zeige: „Man kann sehr wohl der Kurzfristigkeit die Langfristigkeit ent- gegensetzen.“ Zum Schluss seiner Rede erinnerte Schulz daran, dass „in ande- ren Ländern Journalisten gefoltert und getötet werden, sie für die Aufklärung ihr Leben einsetzen“. Von Merkur-Redakteur Lutz Fröhlich Europaparlaments-Präsident Martin Schulz bei seinem Festvortrag im Schloss. Unten der Dank an die Redner: Merkur-Chefredak- teur Michael Klein mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer; Dr. Joachim Meinhold (Vorsitzender der Geschäftsführung der Saarbrü- cker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH) und Schulz. FOTOS: JÖRG JACOBI/MARCO WILLE Gegen Highspeed-Politik und Highspeed-Journalismus Europaparlaments-Präsident Schulz wirbt für mehr Langfristigkeit „Macht braucht Kontrolle.“ Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments PRODUKTION DIESER SEITE: ROBBY LORENZ, ERIC KOLLING LUTZ FRÖHLICH
Transcript

G E G R Ü N D E T 1 7 1 3 W W W . P F A E L Z I S C H E R - M E R K U R . D EM O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3

3 0 0 J A H R E U N A B H Ä N G I G E T A G E S Z E I T U N G F Ü R D I E S A A R P F A L Z V O N 1 7 1 3 B I S 2 0 1 3

Neujahrsempfang des Pfälzischen MerkurInspirierende Rede von Europaparlaments-Präsident Martin Schulz über Verhältnis von Politik und Medien – Ministerpräsidentin

Malu Dreyer beim 300. Geburtstag unserer Zeitung: Medien unverzichtbar für qualifizierte Meinungsbildung der Bürger

Der Präsident des EuropäischenParlamentes hatte es am Sams-tag eilig, nach Zweibrücken zu

kommen – wollte er doch rechtzeitigbeim Neujahrsempfang „300 JahrePfälzischer Merkur“ sein. Dort ange-kommen, freute sich der Festredner, imSchloss die Mainzer Ministerpräsiden-tin Malu Dreyer und Justizminister Jo-chen Hartloff zu sehen. Auch aus finan-ziellen Gründen, wie Schulz zu Beginnseiner Rede unter dem Gelächter dergut 350 geladenen Gäste aus Politik,Wirtschaft, Vereinen und anderen Re-präsentanten des öffentlichen Lebensverriet: „Sollte ich ein Knöllchen be-kommen wegen nicht eingehaltenerGeschwindigkeit, leite ich es an dieLandesregierung weiter.“

Über die Einladung zu diesem Fest-akt habe er sich „mehr ge-freut als über ganz viele an-dere, die ich als Präsidenttäglich bekomme“, erklärteSchulz. Und zwar deshalb,weil der Pfälzische Merkurdie zweitälteste bis heute er-scheinende ZeitungDeutschlands sei: „DieseZeitung ist ein bedeutendesStück der Identität der deut-schen Demokratie. Sie istdurch alle Höhen und Tiefender Geschichte der Pfalz, desBundeslandes und unseresdeutschen Volkes kontinu-ierlich präsent gewesen, un-ter ganz unterschiedlichenpolitischen, ökonomischenund kulturellen Bedingun-gen. Diese Zeitung ist ein Stück Identi-tätsbildung, ohne die keine Nation le-ben kann, ohne die keine Demokratiebestehen kann.“ Der Pfälzische Merkursei „ein Stück Historie unseres Lan-des“.

Dann widmete sich der Europaparla-ments-Präsident dem Verhältnis vonMedien und Politikern. Schulz: „Jour-nalismus und Politik sind zwei Seitender gleichen Medaille: Es ist die Me-daille des öffentlichen Lebens.“ Letzte-res definierte der 57-jährige Sozialde-mokrat: „Wo endet das Private und be-ginnt das Öffentliche? Die Wohnung istuns heilig; wir bestimmen, wen wir dortreinlassen und welche Meinung darinherrscht (da kommt es ein bisschen aufden Ehepartner an, ich weiß, undmanchmal auch die Kinder). Aber mitdem Schritt vor die Tür sind wir im öf-fentlichen Raum. Dort hat jeder Zu-gang, dort bestimmt nicht der Einzelne,was geschieht, man ist der demokrati-schen Willensbildung unterworfen.Diese zu gewährleisten, ist die Aufgabeder Medien, nicht der Politik!“ Denndie Politiker könnten zwar „Vorschlägeeinbringen, im Parlament durchsetzenund gegebenenfalls zu erzwingen ver-suchen, aber ob Vorschläge gut und ver-nünftig sind, die Debatte darüber, undob die Politik die Vielfalt der Meinun-gen reflektiert“, dies zu vermitteln seiAufgabe der Medien.

Zeitungen beeinflussten „in enormerArt und Weise die Politik“, sagte derPräsident. Und das sei auch gut so, denn„vor allem die Printmedien sind der Re-sonanzboden, den die Politik braucht,das muss sich auch die Politik immerwieder klarmachen“. Politiker müsstenzwar „die Medien nicht lieben, aber sierespektieren als Grundpfeiler der De-mokratie – ohne die Freiheit der Me-dien gibt es keine Demokratie“.

Stichwort Liebe: Er kenne nieman-

den, der nur aus Liebe zur Politik Politi-ker geworden sei. Natürlich gehe esauch um Macht, genauer gesagt die ei-gene Überzeugung, gute Argumente zuhaben, Menschen auch davon überzeu-gen zu können und Mehrheiten zu be-kommen. Auch das sei gut so: „Die Poli-tiker, die behaupten, dass sie keineMacht wollen, sollten nicht in die Poli-tik gehen!“ Aber, schob Schulz sofortnach: „Macht braucht Kontrolle.“ Näm-lich durch Journalisten. Diese hättendamit wiederum auch Macht. Und wereine „so verantwortungsvolle Aufgabe“als Kontrolleur der drei Staatsgewaltenhabe, der müsse auch kritische Fragenan sich selbst stellen, mahnte Schulz.Etwa, ob man zu tendenziös berichtet.Oder zu vereinfachend berichte und al-les auf einen Nenner bringe, wie er dasleider gerade in der Europapolitikmanchmal erlebe „Vereinfachungensind notwendig, sie dürfen aber nicht

simplifizierend sein, wennman sich Qualitäts-Ansprü-chen stellt. Und in einer im-mer komplizierter werden-den Welt kann man nicht al-les nur vereinfachen.“ Oder,spielte Schulz auf die aktu-ellen Diskussionen das Ver-hältnis zwischen Politikernund Journalisten an: „Wiewill ich als Journalist Infor-mationen bekommen,wenn ich statt Nähe Distanzsuche?“

Die Journalisten stündenheute aber auch vor „enor-men Herausforderungen“,sagte Schulz. Dem wach-senden Aktualitätsdruck,„der Beschleunigung kann

sich kein Medienhaus entziehen“, zu-mal wirtschaftlicher Druck hinzukom-me. „Es zwingt Sie zu Highspeed-Jour-nalismus, wenn eine Agenturmeldungvon sechs Uhr morgens am Abendschon Makulatur ist“, sagte Schulz:„Das ist keine Kritik, sondern eine Fest-stellung.“ Er werbe dafür, „innezuhal-ten“ und eine „Entschleunigungskul-tur“ zu diskutieren, damit nicht nurkurzfristige, sondern auch langfristigThemen die medialen und politischenDebatten bestimmen. „AnspruchsvolleBürger wollen qualitativ und seriös re-giert werden. Diesem Anspruch kanndie Politik nicht mehr richtig nachkom-men in Zeiten von Highspeed-Politikund Highspeed-Medien.“

Doch durch einen Blick in die euro-päische Geschichte schöpft der Euro-paparlaments-Präsident Hoffnung:Der deutsche Bundeskanzler KonradAdenauer und der französische Außen-minister Robert Schuman (die alsGründerväter der späteren Europäi-schen Union gelten) hätten für ihre Vi-sionen zunächst keine Unterstützungin ihren Parlamenten gehabt, seienteils sogar beschimpft worden – hättenin vielen Zeitungen aber „publizisti-sche Unterstützung gegen dies Main-stream-Debatten auf der Straße und imParlament“ gefunden. Das Beispiel die-ser Journalisten und dieser beiden Po-litiker zeige: „Man kann sehr wohl derKurzfristigkeit die Langfristigkeit ent-gegensetzen.“ Zum Schluss seiner Redeerinnerte Schulz daran, dass „in ande-ren Ländern Journalisten gefoltert undgetötet werden, sie für die Aufklärungihr Leben einsetzen“.

Von Merkur-RedakteurLutz Fröhlich

Europaparlaments-Präsident Martin Schulz bei seinem Festvortrag im Schloss. Unten der Dank an die Redner: Merkur-Chefredak-teur Michael Klein mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer; Dr. Joachim Meinhold (Vorsitzender der Geschäftsführung der Saarbrü-cker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH) und Schulz. FOTOS: JÖRG JACOBI/MARCO WILLE

Gegen Highspeed-Politik und Highspeed-Journalismus Europaparlaments-Präsident Schulz wirbt für mehr Langfristigkeit

„Machtbraucht

Kontrolle.“Martin Schulz,Präsident desEuropäischen

Parlaments

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

S E I T E I I N R . 2 9 M O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3NEUJAHRSEMPFANG

„Ein Glücksfall,dass die Minister-

präsidentin undder Präsident des

EuropäischenParlaments

gemeinsam insZweibrücker

Schloss gekommensind.“

Willi Kestel, Präsident desOberlandesgerichtes

„Ich schätze seitvielen Jahren die

journalistischeArbeit des Merkurund wünsche der

Zeitung alles gutezum Jubiläum.“

Karlheinz Schöner,Oberbürgermeister der

Stadt Homburg

„Es ist schonbemerkenswert,

wie es dem Merkurstets gelingt, große

Namen nachZweibrücken zu bringen.“

Rolf E. Klein,Vorstandsvorsitzender der

Sparkasse Südwestpfalz

Samstagmorgen, zehn Uhr: Aufdem Zweibrücker Wochen-markt gehen die ersten Salat-köpfe und Eier über die The-ken, einzelne Menschen

schlendern über den Schlossplatz. Nureinige Meter weiter – im ZweibrückerSchloss – geht’s schon deutlich geschäf-tiger zu: Der Festakt „300 Jahre Tages-zeitung Pfälzischer Merkur“ steht hierunmittelbar bevor. Merkur-Chefredak-teur Michael Klein begrüßt am Eingangjeden Gast mit Handschlag. Dann gibt’sfür die gut 350 Ehrengäste süße PetitFours mit dem 300-Jahre-Merkur-Logoaus den Händen der SchornsteinfegerJens und Nicole Göllner, dazu ein GlasSekt.

Das Foyer des von Oberlandesge-richts-Präsident Willi Kestel zur Verfü-gung gestellten Schlosses – 1725 wurdedas Zweibrücker Wahrzeichen in seinerjetzigen Form fertiggestellt und ist da-mit selbst gut zwölf Jahre jünger als derMerkur – füllt sich, die Lautstärke derGespräche nimmt zu. An den Stehti-schen bilden sich erste Menschentrau-ben, manche Gäste durchstreifen dasFoyer noch suchend. Hinter der Glastürzum Nebentrakt schieben Servicekräftevom Caterer Grunder Gourmet roteKartons herum, bauen Vor- und Nach-speise auf, drapieren das Fingerfood.Der Koch an den warmen Speisen rich-tet seine Kochmütze, nimmt noch einenkräftigen Schluck Cola. Merkur-Foto-grafen sammeln derweil Schnappschüs-se, gegen 10.40 Uhr stimmen die Band-mitglieder von „Blue Moon“ dann denersten Song „The Girl from Ipanema“an. Im Saal steigt die Erwartungshal-tung. Dann 11.15 Uhr: Nachdem Justiz-minister Jochen Hartloff versehentlichein Sektglas zerdeppert hat, kehrt lang-sam Stille im Saal ein. Michael Klein be-ginnt am Rednerpult die Begrüßung,überreicht der rheinland-pfälzischenMinisterpräsidentin Malu Dreyer – siehatte ihr Kommen kurzfristig zugesagt– einen Blumenstrauß. Säulen und De-cke sind in merkurrotes Licht getaucht.Während Dreyer dem „PM“ mindestensweitere 33 Jahre wünscht, trifft auchHauptredner Martin Schulz, der Präsi-dent des Europäischen Parlaments, ein.Er habe über die Autobahn rasen müs-sen, erzählt er. Das kommentiert Hart-loff lächelnd: „Ich habe noch eine Zellefrei.“ Nach dem langanhaltenden Ap-plaus für Schulz’ pointiertes Plädoyerfür Pressefreiheit wird gegen 12.30 Uhrdas Buffet eröffnet. Gut zwei Stundendauern danach die Gespräche an, dannverlassen die Letzten die Feier. Als sieauf den Schlossplatz treten, herrschtauch dort nun Leere. Die Wochen-marktstände sind verschwunden.

Gerast, gemahnt, gelobtErst hetzt Hauptredner Martin Schulz zum Neujahrsempfang, dann erntet er für seine tolle Rede viel Applaus

Von Merkur-RedakteurEric Kolling

Martin Schulz kennt Zweibrücken aus seiner Jugend – er musste sich beeilen, um es rechzeitig vom vorigen Termin zu seiner Rede ins Schloss zu schaffen.

Für die Musik während des Neujahrsempfangs zeichnete die Formation „Blue Moon“ verantwortlich.

Dr. Joachim Meinhold würdigte den Pfälzischen Merkurals „wendiges Beiboot“ der Saarbrücker Zeitung.

Am Eingang des Schlosses erhielt jeder Gast ein PetitFours vom Schornsteinfeger-Paar Göllner.

Auch Regierungschefin Malu Dreyer stattete kurz nach ih-rem Amtsantritt Zweibrücken einen Besuch ab.

Der Mainzer Justizminister Jochen Hartloff (rechts) mitdem Zweibrücker Landtagsabgeordneten Fritz Presl.

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

Die neue rheinland-pfälzi-sche MinisterpräsidentinMalu Dreyer hat beimMerkur-Neujahrsempfangein engagiertes Plädoyer

für Europa gehalten. „Ich bin fest über-zeugt: Eine Abwendung von Europawäre ein Irrweg, den wir nicht gehendürfen. Gerade hier in der deutsch-französischen Grenzregion wissen dieMenschen das.“ Denn die europäischeEinigung sei eine „einmalige Erfolgsge-schichte“: Sie habe nicht nur übersechseinhalb Jahrzehnte Frieden be-schert, sondern auch Alltagsproblemeder Menschen gelöst und den Wohl-stand gemehrt. „Europa hat unseremins Herz Europas gerücktem Land zueiner hervorragenden Entwicklungverholfen. Bei der Exportquote istRheinland-Pfalz in Deutschland mit

Bayern auf dem zweiten Platz, 57 Pro-zent unseres Exports geht in EU-Staa-ten.“ Der europäische Binnenmarkt istfür Dreyer deshalb „Voraussetzung,dass es uns auch in Zukunft gut geht“.

Die Sozialdemokratin sprach aberauch kritische Punkte an. „Wir brau-chen ein Europa des Vertrauens. Dafürist wichtig: Die Bürger müssen das Ge-fühl haben, in Europa gut aufgehobenzu sein. Das geht nur in einem Europa,das den Menschen gute Lebensqualitätermöglicht und auskömmliche Arbeit.“Dafür brauche die EU wirtschaftlichenErfolg und soziale Gerechtigkeit. Eineder „größten Gefahren“ für Europa sei,dass zurzeit 5,6 Millionen junge Men-schen ohne Arbeit seien, warnte die 51-Jährige: „Wie kann Europa im Auf-bruch sein, wenn so viele seiner eige-nen Kinder ohne Perspektive sind?“

Sie fordere deshalb einen Wachstums-und Beschäftigungspakt. Dreyer kün-digte an: „Die Bedeutung Europas ver-anlasst mich als Ministerpräsidentin,die Zusammenarbeit auf europäischeEbene zu verstärken.“ Dafür wolle sieauch ihre zweijährige Zeit als Präsi-dentin der Großregion SaarLorLux„aktiv nutzen“ und lade dazu auch dieVertreter des Zweibrücker Raums ein.

Dreyer hob in ihrem Grußwort her-vor, dass der Merkur-Neujahrsemp-fang zugleich ihr erster Besuch in einerrheinland-pfälzischen Stadt als Minis-terpräsidentin sei – und freute sichüber den Festredner Martin Schulz,der „eine wichtige Stimme für Europa“sei. Das 300-jährige Bestehen des Pfäl-zischen Merkur nahm Dreyer nicht nurzum Anlass, in die Geschichte zu bli-cken: „Ich wünsche dem Merkur alles,

alles Gute für die nächsten 300 Jahreund dass Ihre Mitarbeiter eine gute Zu-kunft haben.“ Printmedien hätten Tra-dition, seien „aber auch in unserer mo-dernen Welt unverzichtbar“. „Medienversetzen Menschen erst in die Lage,sich fundierte Meinungen zu bildenund sich gewinnbringend in die öffent-liche Diskussion einzubringen.“ Des-halb seien hohe Qualitätsstandardswichtig – „traditionelle Medien wie derMerkur haben hier einen Vorsprungvor anderen Quellen“. Es wundere sienicht, dass gerade in Zweibrücken eineso traditionsreiche Zeitung erscheine,sagte die Ministerpräsidentin – sei hierdoch vor 181 Jahren von Schüler, Sie-benpfeiffer, Wirth und anderen derPress- und Vaterlandsverein gegründetund das Hambacher Fest vorbereitetworden. lf

„Abwendungvon Europa

wäre einIrrweg“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer übereuropäische Erfolge und Gefahren sowie unverzichtbare Printmedien

Einiges zu tun für die Köche: Rouladen-scheibchen und Knödel galt es, auf Dut-zenden Tellern zu platzieren.

Eine kleine Stärkung nach den Reden? Partyservice Grunder Gour-met hatte einiges aufgetischt.

Gut 350 Gäste fanden sich im Foyer des Zweibrücker Schlosses ein, Kameraleute (unterer Bildrand) waren mit Film-aufnahmen beschäftigt, die Säulen und Decke in rotes Licht gehüllt.

Auch für Getränke war beim Merkur-Neujahrs-empfang stets gesorgt.

Malu Dreyer griff auch das Thema Europa in ihrerRede auf.

Berthold Martin, unermüdlicher Kämp-fer für die VG Wallhalben.

„Das war eine junge

Veranstaltung füreine so lange

Tradition. BeiMartin Schulz

war das Herzblutfür die Presse

zu spüren.“Jochen Hartloff,Justizminister

Rheinland-Pfalz

„Das war einegroßartige

Veranstaltung, diedem Anlass

gerecht wird. DerPfälzische Merkur

kann sich mit dieser

Festveranstaltungrühmen.“

Stefan Pauluhn,Fraktionsvorsitzender der

SPD im saarländischenLandtag

„DieVeranstaltung ist

gelungen. DieVorträge wareninformativ undkurzweilig. Es

wurde deutlich,dass die Presse ein

wichtiger Faktorfür eine

demokratischeGesellschaft ist.“

Dieter Oberkircher, Zweibrücker Dekan i. R.

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

M O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3 N R . 2 9 S E I T E I I INEUJAHRSEMPFANG

S E I T E I V N R . 2 9 M O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3NEUJAHRSEMPFANG

„Das war einegelungene

Geburtstagsver-anstaltung des

Merkur imZweibrückerSchloss. Tolle

Gäste, gute Reden.“Kurt Pirmann,

Oberbürgermeister derStadt Zweibrücken

„Ein tollesProgramm mit sehr

interessantenGästen. Es hatmich besonders

gefreut,Ministerpräsi-dentin Dreyer zu begegnen.“Thomas Oberinger,

Direktor Altenpflege imLandesverein Innere

Mission

„Ich warbeeindruckt von

den Rede von MaluDreyer und Martin

Schulz. So kannman den Menschen

Europa richtigvermitteln.“

Willi-GüntherHaßdenteufel, Vorsitzender

der VHS Homburg

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

PackendeReden, guteGespräche

Impressionen vomMerkur-Neujahrsempfang

„Eine gelungeneVeranstaltung.Dabei kamen

Menschenzusammen, die sich

sonst nicht jedenTag begegnen.“Hans Otto Streuber,

ehemaligerOberbürgermeister derStadt Zweibrücken und

Präsident a. D. desSparkassen- und

GiroverbandesRheinland-Pfalz

„Martin Schulz hatin seiner

hervorragendenRede das

Spannungs-verhältnis zwischenPolitik und Medien

gut dargestellt.“Christian Baldauf,stellvertretenderVorsitzender der

CDU-LandtagsfraktionRheinland-Pfalz

„Dass dieMinisterpräsidentinMalu Dreyer ihren

ersten offiziellenAuftritt in

Zweibrücken hatte,ist eine Reverenz an

die Stadt und denMerkur.“

Professor Dr. HelmutReichling, ehemaliger

Oberbürgermeister derStadt Zweibrücken

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

M O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3 N R . 2 9 S E I T E VNEUJAHRSEMPFANG

S E I T E V I N R . 2 9 M O N T A G , 4 . F E B R U A R 2 0 1 3NEUJAHRSEMPFANG

„Der Merkurwurde heute, wiein der täglichen

Berichterstattung,dem Ruf gerecht,

nah bei denMenschen zu sein.“

Anita Schäfer,CDU-Bundestags-

abgeordnete

„Die großeGeschichte der

ZweibrückerPresse, zu der der

Merkur gehört,sollte auch inZukunft eineVerpflichtung

sein.“Dr. Charlotte

Glück-Christmann, Leiterindes Stadtmuseums

Zweibrücken

„Die Reden warenwürdig für eine300-Jahr-Feier.

Vor allem derhervorragende

Festredner MartinSchulz, der keineparteipolitische

Rede hielt.“Peter Nagel, Erster

Kreisbeigeordneter desSaarpfalz-Kreises

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :R O B B Y LO R E N Z , E R I C KO L L I N G

L U T Z F R Ö H L I C H

Auch einige nachdenkliche Blicke gab es während den Reden von Malu Dreyer und Martin Schulz.

Landtagsabgeordneter Dr. Fred Konrad (Grüne,links) war auch unter den Gästen.

Der Zweibrücker Stadtwerke-Chef Werner Brenne-mann freut sich über das Treffen mit Malu Dreyer.

Kurt Pirmann (rechts) war zum ersten Mal als Zwei-brücker OB beim Merkur-Neujahrsempfang zu Gast.

Süße Versuchung: Mit dem 300-Jahre-Merkur-Logo versehen, lockten die Petit Fours.

Auch der stellvertetende CDU-Landtagsfraktions-chef Christian Baldauf spendete viel Beifall.

Dr. Meinhold: „Lokalzeitungensind unschlagbar“

Der Pfälzische Merkur ist nicht nurhistorisch (als zweitälteste Tageszei-tung Deutschlands) etwas Besonderes,sondern auch biologisch betrachtet:Die „Tochter“ ist 48 Jahre älter als ihre„Mutter“, die Saarbrücker Zeitung, zuderen Verlagsfamilie der PM seit vielenJahren gehört.

Nach seinem stolzen Hinweis auf den300. Geburtstag seiner Zwei-brücker Tochter richtete derVorsitzende der SZ-Geschäfts-führung, Dr. Joachim Mein-hold, in seinem Grußwort denBlick auf die Gegenwart undZukunft. „Wir freuen uns, mitdem Pfälzischen Merkur eineagile und innovative Zeitung zuhaben, die als ,wendiges Bei-boot’ schneller und effektiveragiert als viele große ,Verlags-Mutterschiffe’. Wir realisieren hier ineinem überschaubaren, hochmotivier-ten Team oft neue Projekte.“ So habeder PM in den vergangenen Jahren sei-ne Reichweite deutlich verbessert. DerFokus aufs Lokale sei eindrucksvoll ge-stärkt worden, man habe Kooperati-onspartner gewonnen, neue Magazinewie über die Zweibrücker Wanderwegeentwickelt und „interessante Projektewie Lesepaten in den Schulen, Dorf-Foto-Aktionen oder die lesernah char-mante Vorstellung der Babys des Jah-res“. Dass in manchen Medien regel-mäßig ein „Zeitungssterben“ angekün-digt wird, ist für Meinhold kein Anlass

zur Sorge. Denn bei den angeblichen„Beweisen“ für diese These wie der In-solvenz der Frankfurter Rundschauoder der Einstellung der Financial Ti-mes handele es sich um schon langenotleidende oder nie erfolgreiche Titel.Das Zeitungsgeschäft lohne sich aberimmer, wenn die Erträge größer als dieAufwände seien, wie das Beispiel Pfäl-

zischer Merkur zeige. „Klappt’smal nicht, sollte man mit Pare-to optimieren.“

Der Merkur sei zudem einBeleg für seine „feste Überzeu-gung, dass Lokalzeitungen un-schlagbar sind“, so Dr. Mein-hold. „Sie garantieren ihren Le-sern engen lokalen Bezug undVernetzung im eigenen Um-feld.“ Auch eine aktuelle Studiebelege „die Loyalität unserer

Leserschaft“. Das alles ist für Meinholdkein Wunder: „Bis heute gibt es keineInternetplattformen, die sich lokaleRedaktionen leisten können oder wol-len.“ Und eine gute redaktionelle Stoff-produktion und -selektion spare denLesern „Zeit und Mühe“. Mit einemRedaktionsschluss kurz vor Mitter-nacht berichte der Merkur zudem nichtnur hintergründig, sondern auch top-aktuell. Meinhold würdigte auch dasEngagement von PM-GeschäftsführerThomas Deicke, Chefredakteur Micha-el Klein und den Mitarbeitern. Mein-holds Fazit: „Wir gehen den nächstenJahren mit Optimismus entgegen!“ lf

Dr. JoachimMeinhold

Der Chefredakteur freut sichsehr über viel Leser-Feedback

Merkur-Chefredakteur MichaelKlein rief in seiner Begrüßung denNeujahrsempfangs-Gästen zunächstden 26. Januar 1713 ins Gedächtnis –ein Brief des Druckers Georg Nicolaivon diesem Tag an König Karl XII.von Schweden, der auch Herzog vonZweibrücken war, ist der erste histo-risch gesicherte Beleg für die Ge-schichte des Pfälzischen Mer-kur. „300 Jahre Zeitungsge-schichte, das wäre natürlichStoff für eine umfänglicheAbhandlung“, meinte Klein.Die Schrecksekunde bei dengut 350 geladenen Gästen warschnell vorbei: „Seien Sie un-besorgt, es soll ja eine Veran-staltung bleiben, an die Siemit Freude zurückdenken“,beruhigte Klein. „Darummöchte ich Sie jetzt nicht mit einemAbriss der letzten 300 Jahre der Re-gion im Allgemeinen und des Pfälzi-schen Merkur im Speziellen erfreuen– und Zeitzeugen von damals konnteich trotz intensivster Nachforschun-gen leider auch nicht mehr auftrei-ben.“ Der Chefredakteur warf dafürlieber „einen kurzen, raschen Blickins Hier und Heute“. Der PfälzischeMerkur sei „eine kleine, aber feine Ta-geszeitung, die mit viel Herzblut er-stellt wird und von ihren Lesern mitebenso viel Herzblut Tag für Tag gele-sen wird“. Dies bewiesen die vielenRückmeldungen: „Leser schlagen uns

neue Geschichten vor, loben uns fürgute Artikel oder geben uns einenRüffel, wenn einmal etwas nicht ihrerMeinung entspricht. All das zeigt mireins: Der Merkur ist ein wichtiger Be-standteil des täglichen Lebens! Er ge-hört dazu und nimmt teil – wie ein gu-ter Freund.“

In den vergangenen Monaten sei erimmer wieder gefragt worden,wie lange es wohl noch Tages-zeitungen geben werde, be-richtete Michael Klein. „Mei-ne Antwort lautet in vollerÜberzeugung: Eine gute Zei-tung – wie es der PfälzischeMerkur zweifelsohne ist –wird von Menschen gemachtund ist für Menschen da. Sieinformiert, reflektiert, ordnetein und orientiert. Solange

Menschen daran Interesse haben,wird es auch Zeitungen und somitauch den Merkur geben. In diesemSinne lade ich Sie schon heute zur600-Jahr-Feier des Merkur ein.“

Beste Wünsche für das Jahr 2013richtete Klein im Namen von Mer-kur-Geschäftsführer Thomas Deickeaus, der krankheitsbedingt kurzfristighatte absagen müssen. Klein danktezudem Oberlandesgerichts-PräsidentWilli Kestel dafür, „dass wir unserenNeujahrsempfang erneut in dieserangenehmen, besonderen Umgebungdes herzoglichen Schlosses feierndürfen“. lf

MichaelKlein


Recommended