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Neues Niedersächsisches Hochschulgesetz in KraftNeues Niedersächsisches Hochschulgesetz in Kraft...

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usgabe 2002/1 hrgang 10 Oktober 2002 hemen-Überblick Das neue NHG . . . . . . . . . . . . 2 Hochschulwahlen . . . . . . . . . . . 3 llianz mit Twente . . . . . . . . . . 4 Univerlag verlässt die Stadt . . . 5 0 Jahre IMIS . . . . . . . . . . . . . . 6 uchkritik: Alberto Savinio . . . 7 Mit Qualitätssiegel . . . . . . . . . . 8 Neues Graduiertenkolleg . . . . 9 ognitionswissenschaft . . . . . 10 romotionsprogramm . . . . . 11 uf Stufen ins Lehramt? . . . . . 12 nformation Engineering . . . . . 13 n den Ruhestand . . . . . . . . . . 14 Wanderer zwischen Welten . 15 Die Uni tanzt . . . . . . . . . . . . . 16 örderpreisstifter . . . . . . . . . . 17 deenwettbewerb „think“ . . . 18 Hilfe für die Seele . . . . . . . . . . 20 Mensa „cum laude“ . . . . . . . . 21 trippenziehen . . . . . . . . . . . . 22 Neu an der Uni . . . . . . . . . . . 23 Uni privat . . . . . . . . . . . . . . . . 24 (red.) Seit dem 1. Oktober diesen Jahres ist es für niedersäch- sische Universitäten in Kraft: das neue Gesetz zur Hoch- schulreform. Es tritt an die Stelle des seit 1993 geltenden Ge- setzes und enthält zahlreiche Änderungen für die Universität Osnabrück. Ziel des Gesetzgebers ist es, die Entscheidungs- verantwortung für die Belange der Hochschule weitgehend von Gremien auf Einzelpersonen oder Kollegialorgane zu ver- lagern. Statt der 153 Paragraphen des alten Niedersächsischen Hoch- schulgesetzes (NHG), zu denen noch zahlreiche Übergangsbestim- mungen kamen, beschränkt sich das neue Gesetz auf lediglich 68 Paragraphen. Universitätspräsident Prof. Dr. Rainer Künzel begrüßt diese „Entstaatlichung“, die sich darin ausdrückt, „dass die Hoch- schulen sich nun weitgehend selbst organisieren können.“ Künftig wird es drei Organe geben, die an der Leitung der Hochschule beteiligt sind. Neben Präsidium und Senat soll ein Hoch- schulrat gebildet werden. Dem Präsidium gehören neben dem Prä- sidenten mindestens ein hauptamt- licher Vizepräsident sowie ein oder mehrere nebenamtliche Vize- präsidenten an. Der Präsident ver- tritt die Universität nach außen und führt den Vorsitz im Präsidium. Verändert hat sich die Rolle des Senats. Diesem Gremium werden vom Gesetzgeber eine Reihe neuer Kompetenzen anver- traut, nicht zuletzt eine verstärkte Kontrollfunktion gegenüber der Hochschulleitung. Als besonderes Organ wurde der Hochschulrat konzipiert. Die sieben stimmberechtigten Hoch- schulratsangehörigen dürfen nicht Mitglieder der Hochschule sein. Neues Niedersächsisches Hochschulgesetz in Kraft Neufassung bringt zahlreiche Änderungen für die Osnabrücker Universität Für mehr als 2300 Erstsemester beginnt in diesen Tagen ihr Studium an der Universität Osnabrück. Für jeden einzelnen sicherlich der spannende Beginn einer neuen und aufregenden Zeit. Vorlesungen, Seminare, Scheine, Mensa: Was heute noch ungewohnt klingen mag, wird schon in einigen Wochen in den Sprachgebrauch aufgenommen sein. Foto: Hermann Pentermann Ihre Aufgabe ist die Beratung von Senat und Präsidium. Insgesamt wurde die neue Struktur vom Gesetzgeber auch auf die Ebene der Fachbereiche über- tragen. Diese werden künftig von Dekanaten geleitet, deren Kom- petenzen gegenüber dem Fakul- tätsrat erweitert wurden. Für die Universität Osnabrück ergeben sich aus dem neuen NHG zahlreiche Veränderungen, die auf den folgenden Seiten erläutert werden. Herzlich willkommen! www.uni-osnabrueck.de Jede Stimme zählt! Am 27. und 28. November sind Hochschulwahlen. w w w . u n i - o s n a b r u e c k . d e
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Page 1: Neues Niedersächsisches Hochschulgesetz in KraftNeues Niedersächsisches Hochschulgesetz in Kraft Neufassung bringt zahlreiche Änderungen für die Osnabrücker Universität Für

usgabe 2002/1ahrgang 10 Oktober 2002

T h e m e n - Ü b e r bl i c kDas neue NHG . . . . . . . . . . . . 2Hochschulwahlen . . . . . . . . . . . 3Allianz mit Twente . . . . . . . . . . 4Univerlag verlässt die Stadt . . . 510 Jahre IMIS . . . . . . . . . . . . . . 6Buchkritik: Alberto Savinio . . . 7Mit Qualitätssiegel . . . . . . . . . . 8Neues Graduiertenkolleg . . . . 9Kognitionswissenschaft . . . . . 10Promotionsprogramm . . . . . 11Auf Stufen ins Lehramt? . . . . . 12Information Engineering . . . . . 13In den Ruhestand . . . . . . . . . . 14Wanderer zwischen Welten . 15Die Uni tanzt . . . . . . . . . . . . . 16Förderpreisstifter . . . . . . . . . . 17Ideenwettbewerb „think“ . . . 18Hilfe für die Seele . . . . . . . . . . 20Mensa „cum laude“ . . . . . . . . 21Strippenziehen . . . . . . . . . . . . 22Neu an der Uni . . . . . . . . . . . 23Uni privat . . . . . . . . . . . . . . . . 24

(red.) Seit dem 1. Oktober diesen Jahres ist es für niedersäch-sische Universitäten in Kraft: das neue Gesetz zur Hoch-schulreform. Es tritt an die Stelle des seit 1993 geltenden Ge-setzes und enthält zahlreiche Änderungen für die UniversitätOsnabrück. Ziel des Gesetzgebers ist es, die Entscheidungs-verantwortung für die Belange der Hochschule weitgehendvon Gremien auf Einzelpersonen oder Kollegialorgane zu ver-lagern.

Statt der 153 Paragraphen desalten Niedersächsischen Hoch-schulgesetzes (NHG), zu denennoch zahlreiche Übergangsbestim-mungen kamen, beschränkt sichdas neue Gesetz auf lediglich 68P a r agraphen. UniversitätspräsidentProf. Dr. Rainer Künzel begrüßtdiese „Entstaatlichung“, die sichdarin ausdrückt, „dass die Hoch-schulen sich nun weitgehendselbst organisieren können.“

Künftig wird es drei Organegeben, die an der Leitung derHochschule beteiligt sind. NebenPräsidium und Senat soll ein Hoch-schulrat gebildet werden. DemPräsidium gehören neben dem Prä-

sidenten mindestens ein hauptamt-licher Vizepräsident sowie einoder mehrere nebenamtliche Vize-präsidenten an. Der Präsident ver-tritt die Universität nach außen undführt den Vorsitz im Präsidium.

Verändert hat sich die Rolledes Senats. Diesem Gremiumwerden vom Gesetzgeber eineReihe neuer Kompetenzen anver-traut, nicht zuletzt eine verstärkteKontrollfunktion gegenüber derHochschulleitung.

Als besonderes Organ wurdeder Hochschulrat konzipiert. Diesieben stimmberechtigten Hoch-schulratsangehörigen dürfen nichtMitglieder der Hochschule sein.

Neues NiedersächsischesHochschulgesetz in KraftNeufassung bringt zahlreiche Änderungen für die Osnabrücker Universität

Für mehr als 2300 Erstsemester beginnt in diesenTagen ihr Studium an der Universität Osnabrück. Für

jeden einzelnen sicherlich der spannende Beginn einer neuen und aufregenden Zeit. Vorlesungen,Seminare, Scheine, Mensa: Was heute noch ungewohnt klingen mag, wird schon in einigen Wochen in denSprachgebrauch aufgenommen sein. Foto: Hermann Pentermann

Ihre Aufgabe ist die Beratung vonSenat und Präsidium.

Insgesamt wurde die neueStruktur vom Gesetzgeber auch aufdie Ebene der Fachbereiche über-tragen. Diese werden künftig vonDekanaten geleitet, deren Kom-p e t enzen gegenüber dem Fakul-tätsrat erweitert wurden.

Für die Universität Osnabrückergeben sich aus dem neuen NHGzahlreiche Veränderungen, die aufden folgenden Seiten erläutertwerden.

Herzlich willkommen!

w w w. u n i - o s n a b r u e c k . d e

Jede Stimme zählt!

Am 27. und 28. Novembersind Hochschulwahlen.

w w w . u n i - o s n a b r u e c k . d e

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2Hochschulpolitik Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

den können, wird es künftig imwissenschaftlichen Bereich nurAngestellte geben. In den Vor-jahren eingestellte AkademischeRäte und Oberräte bleiben bis zurPensionierung in ihrem Beamten-verhältnis. Die Mitarbeiter imtechnischen Bereich und dem Ver-waltungsdienst der Universität tau-chen im neuen NHG nicht mehrals dienstrechtliche Kategorie mitden von ihnen auszuübenden Tätig-keiten auf.

Wesentliche Veränderungenbetreffen die Rechte der Profes-s o r e n . Deren Dienstvorgesetzterist künftig nicht mehr das Mini-sterium, sondern der Präsident derHochschule. Nicht diesem, son-dern der kollegialen Leitung insge-samt sind wichtige Befugnisse ge-genüber den Professoren übertra-gen worden. Ehrenberg: "Das neugeschaffene Präsidium kann nundie Lehrenden im Rahmen ihresDienstverhältnisses zur Abhaltungvon Lehrveranstaltungen verpflich-ten sowie ihre regelmäßige An-wesenheit anordnen." Auch fürdie Gewährung der Leistungs-bezüge an Professoren ist das Prä-sidium zuständig, ebenso für dieabschließende Entscheidung überBerufungsvorschläge.

Christoph EhrenbergFoto: Michael Münch

mehr als sechs Jahre betragendürfen, sich auf die jetzt einzustel-lenden Juniorprofessoren auswir-ken, wird derzeit geprüft. Ehren-berg: "Es ist aber wegen der Über-gangssituation von einer g r o ß z ü-gigen Handhabung der Bestim-mungen auszugehen."

Abgesehen von Juniorpro-fessoren und Professoren, die so-wohl im Beamten- als auch Ange-stelltenverhältnis beschäftigt wer-

Mit der Neufassung des Nie-dersächsischen Hochschulge-setzes (NHG) ergeben sichzahlreiche Änderungen imDienstrecht. Was zum Bei-spiel ist ein Juniorprofessor?Die wichtigsten Einzelheitenerläutert Vizepräsident Chri-stoph Ehrenberg.

Durch das neue NHG wird dieDienstrechtsreform auf Bundes-e b e n e (Juniorprofessor, leistungs-bezogene Professorenbesoldungund neue Befristungsregelungenfür Nachwuchswissenschaftler) inLandesrecht umgesetzt.

Neu sind so genannte Junior-professoren. Diese treten an dieStelle des bisherigen Qualifizier-ungsweges zur Berufung, alsoHabilitation als C1-Assistent oderähnliches. Andererseits entfallendie dienstrechtlichen KategorienWissenschaftlicher Assistent, Ob-erassistent, Hochschuldozent so-wie die Akademischen Räte. Auf-grund einer Übergangsfrist ist dieHabilitation als Einstellungsvor-aussetzung für eine Professur stattder Juniorprofessur noch bis 2009möglich. In welcher Weise Vor-dienstzeiten, die für die Promo-tions- und Postdoc-Phase nicht

„NHG behutsam umsetzen“Seit Oktober gilt ein neues Dienstrecht: Vizepräsident Ehrenberg erklärt es

„Hochschul-Autonomie stärk e n “Was verändert das neue NHG? Fragen an Unipräsident Prof. Dr. Rainer Künzel

Prof. Dr. Rainer KünzelFoto: Gisbert Gramberg

eine vorläufige Grundordnung ver-abschiedet und Prof. Dr. Pet e rHertel die Wahrnehmung derAufgaben eines Vizepräsidentenneu übertragen. Er wird weiterhinfür Forschung und den wissen-schaftlichen Nachwuchs zuständigsein. Am 1. Oktober ist die Hoch-schulleitung erstmals als Präsidiumzusammengetreten und hat einenBeauftragten für den Haushalt be-stellt. Weiterhin wurde über dieinterne Arbeitsteilung und – so-weit erforderlich – die Übertra-gung von Aufgaben bisheriger Or-gane, Gremien und Kommissionenauf andere Stellen beraten. Fürden 27. und 28. November istdann die Wahl des Senats und derFachbereichsräte vorgesehen,deren Amtszeit am 31. Dezember

2003, also nach nur einem Jahrenden wird. Bereits in der Se-natssitzung am 11. Septemberwurde eine Findungskommissionfür den Hochschulrat benannt.Diese Kommission wird demneuen Senat Vorschläge zur Be-stellung von vier Hochschul-ratsmitgliedern vorlegen. Damitkann der Hochschulrat im Zusam-menwirken mit dem Ministeriumbis zum 30. April 2003 berufenwerden.

?Gegen Ende des kommen-den Jahres steht dann be-

reits erneut eine Wahl zumSenat und den Fachbereichs-räten an?Ja, dann allerdings auf der Basisder neuen Grundordnung und zur

Vorbereitung des Übergangs ineine Hochschulorganisation, dieden Vorgaben des Gesetzes invollem Umfang entspricht. Dazu

(red.) Das neue NHG bedeu-tet in mehrfacher Hinsicht ei-nen radikalen Bruch mit denstaatlichen Detailregelungenfür die Gremienuniversität,die sich in den letzten 30 Jah-ren im Gefolge des Studen-tenprotestes gegen die "Ordi-narienherrschaft" entwickelthat. Zentrale Merkmale er-läutert UniversitätspräsidentProf. Dr. Rainer Künzel imGespräch.

?Welche Auswirkungen hatdas neue Hochschulgesetz

für die Universität Osna-brück?Auf der Universitätsebene wirdein Präsidium mit weitreichendenKompetenzen etabliert und dieFachbereiche von Dekanaten ge-leitet, deren Kompetenzen eben-falls gegenüber dem Fakultätsraterweitert werden. Die Aufgaben-stellung des Senats hat sich –einerseits durch die Übernahmeder Aufgaben des Konzils, ande-rerseits durch die Verlagerung dermeisten seiner Kompetenzen aufdie kollegiale Hochschulleitung –verändert. Zuständig ist er nun fürGrundsatzfragen, für die Ausge-staltung der Hochschulverfassung,für die Mitwirkung an der Ent-wicklungsplanung der Hochschuleund für die Kontrolle der Hoch-schulleitung durch Wahl oder Ab-wahl ihrer Mitglieder. Im Prä-sidium wiederum ist eine formali-sierte Arbeitsteilung vorgesehen,die nicht nur das Verhältnis derPräsidiumsmitglieder zueinander,sondern auch deren Zusammen-arbeit mit der Verwaltung und mitden Fachbereichen bestimmt.Völlig neu ist der Hochschulrat –oder im Falle der Überführungder Trägerschaft der Hochschulein eine rechtsfähige Stiftung – derStiftungsrat. Während der sieben-köpfige Hochschulrat Senat undPräsidium berät, werden dem Stif-tungsrat bis auf die Rechtsaufsichtso gut wie alle Kompetenzen desMinisteriums übertragen.

?Wie sieht der Fahrplan fürdie Universität Osnabrück

aus?Im neuen Gesetz sind Übergangs-regelungen getroffen worden. Sowurde bereits am 11. September

Fortsetzung des Gesprächsauf der nächsten Seite.

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Seit Oktober des vergangenenJahres hat die Osnabrücker Uni-

versität ihre eigene Stiftung. Unter dem Vorsitz von Universitätspräsident Prof. Dr. Rainer Künzel traf sichdie Vereinigung zu ihrer konstituierenden Sitzung. Mit 100.000 Euro wurde von der Universitätsgesellschaftder Grundstock gelegt. Finanzieren will die Stiftung unter anderem Forschungsvorhaben jungerWissenschaftler. Dem Stiftungsrat gehören neben Künzel sowohl Universitätsmitglieder als auch Vertreterder regionalen Wirtschaft an. Ziel ist es nun, weitere Privatpersonen und Unternehmer als Kapitalgeber zugewinnen. Bei der feierlichen Gründung waren anwesend: Kanzler Christoph Ehrenberg, HonorarprofessorDr. Norbert Winkeljohann, Dr. Hans-Wolf Sievert, Gabriele Simon, Dr. Dieter Matenaar, Prof. Dr. RainerKünzel und Prof. Dr. Rainer Hüttemann (von links). Foto: Detlef Heese

4Hochschulpolitik Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Aus zwei mach eins? Liegt die Zukunft der kleineren Hochschulen wie in Osnabrück und Twente in einem Zusammenschluss? Auf unseren Fotoszu sehen sind Symbole für die beiden Universitäten: rechts das Osnabrücker Schloss und links ein Kunstwerk auf dem Campus der Universität inTwente. Fotos: Archiv

„Gemeinsam besser gerüstet als allein“An der Universität Osnabrück wird zur Zeit kontrovers über eine mögliche Allianz mit Twente diskutiert

(red.) Die Universität Osna-brück hat sehr viele verschiede-ne wissenschaftliche Glanz-lichter. Die Technische Univer-sität in der niederländischenProvinz Twente ebenfalls – aberin anderen Bereichen. Was lägenäher, als über einen Zusam-menschluss nachzudenken?Universitätspräsident Prof. Dr.Rainer Künzel war maßgeblichan der Entwicklung eines Kon-zeptes für eine „strategischenAllianz“ beteiligt. Es wird in derHochschule kontrovers dis-k u t i e r t.

Quo vadis, Universität Osna-brück? In Zeiten zunehmendenWettbewerbs zwischen einzelnenHochschulen um Gelder und Stu-dierende haben kleinere und we-niger traditionsreiche Universitätendas Nachsehen. Vermehrt fließenForschungsmittel an große Hoch-schulen und lösen eine Magnetwir-kung auf künftige Studierende aus.Dagegen könnten die Synergieef-fekte einer Fusion der beiden Uni-versitäten Osnabrück und Twentegesetzt werden.

Im Februar diesen Jahres wur-den die Fächer gebeten, Stellung-nahmen zur Durchführung einerWünsch- und Machbarkeitsstudiebezüglich einer Allianz abzugeben.Daraus hervor ging ein breitesSpektrum an Meinungen. So glaubtder Fachbereichsrat Sprach- und Li-teraturwissenschaft, keinen Nutzenin einer Fusion erkennen zu können.Der Rat des Fachbereichs Mathe-matik/Informatik hingegen meint, dieVerbindung sei eine Chance.

Auf der letzten KonzilssitzungAnfang Juli fasste Künzel den Standder Diskussion zusammen. Er be-tonte die Vorteile, die aus seinerSicht in einer solchen Allianz liegen.Beispiel Naturwissenschaften: „Wirbesitzen eine kaum lebensfähigeChemie und Informatik, die Uni-versität Twente ist hier jedoch bes-onders stark. Umgekehrt fehlt denTwentern die Biologie.“ Und fürdie Physik gelte: „Osnabrück arbei-tet mehr grundlagenorientiert, dieniederländischen Nachbarn stärkeranwendungsbezogen.“

Die vielfach befürchtete „Mar-ginalisierung unserer Geisteswis-senschaften“ durch die Dominanztechnischer Fächer in Twente, siehtder Universitätspräsident nicht.Denn: „Twente möchte die meistenihrer Studiengänge um geisteswis-senschaftliche Module ergänzen, umso die Chancen der Absolventenauf dem Arbeitsmarkt zu verbes-sern. Und auf dem selben W e g ekönnten die Berufschancen un-serer Absolventen der geistes-wissenschaftlichen Fächer ver-größert werden.“

Wie sieht nun die weitere Pla-nung aus? In den nächsten Monatenbindet die Umsetzung der neuenniedersächsischen Hochschulgesetz-gebung alle Kapazitäten der Univer-sität, so dass über das Konzept einerWünsch- und Machbarkeitsstudieerst zu einem späteren Zeitpunktabgestimmt werden soll. Künzel:„Auch hier gilt wie bei der Frage derStiftungsoption des neuen NHG:Erst eine genaue Analyse der Vor-und Nachteile einer Verbindung derbeiden Universitäten lässt eine ratio-nal begründbare Entscheidung zu.“

Eine Stiftung für die Universität:

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Richteramt: Prof. Dr. JörnIpsen vom Fachbereich Rechts-wissenschaften wurde im Junivom Niedersächsischen Land-tag in Hannover zum stellver-tretenden Mitglied des Staats-gerichtshofes Bückeburg ge-wählt. Der renommierte Juristlehrt seit 21 Jahren an der Uni-versität Osnabrück, seit 1989ist er Direktor des Institutsfür Kommunalrecht. DerStaatsgerichtshof als höchstesGericht des Landes, setzt sichaus neun ordentlichen Mit-gliedern mit jeweils einemStellvertreter zusammen.

(red.) Das Institut für M i g r a-tionsforschung und Interkul-turelle Studien, kurz IMIS ge-nannt, nahm 1991 die Arbeitauf. Am 17. Dezember 2001feierte es sein zehnjähriges Be-stehen.

Vor gut 20 Jahren hatte IMIS-Direktor Prof. Dr. Klaus J. Badeeine „aktiv steuernde“ Migrations-und Integrationspolitik sowie ent-sprechende interdisziplinäre For-schungsinstitutionen gefordert.Lange wurden diese Themen indespolitisch tabuisiert.

Im Zeichen der stark ansteigen-den Zuwanderungen Anfang derAchtziger schien Bade endlich dieZeit gekommen, öffentliche undpolitische Unterstützung für dieEtablierung interdisziplinärer For-schung einzufordern – diesmal mitErfolg. 1991 wurde das IMIS an derUniversität Osnabrück ins Lebengerufen. Mit Bade als Gründungs-direktor und einem halben D u t z e n dWissenschaftlern aus verschiedenenDisziplinen übernahm es eine Vor-reiterrolle in Deutschland.

Heute ist es ein weltweit aner-kanntes Forschungs- und Bera-tungszentrum in Sachen Migrationund Integration. Bade: „Es genügtnicht, bloß aus dem Elfenbeinturmherauszukommen, man muß gleich-zeitig immer einen festen Platz da-rin behalten.“ So gehe es am Insti-tut einerseits um die K o m m u n i k a-tion zwischen den v e r s c h i e d e n e nDisziplinen und andererseits zwi-

Forschung und PolitikberatungInstitut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien feierte Jubiläum

Virusforschung: Mit 516.000Euro unterstützt die EU Prof.Dr. Frank Seela vom Fach-bereich Biologie/Chemie beider Entwicklung von Medika-menten gegen das Hepatitis-C-Virus. Seela und seinemMitarbeiterstab wurde die För-derung im Sommer diesenJahres zugesprochen. Seitdemhaben die Wissenschaftler vomLaboratorium für Organischeund Bioorganische Chemie imchemischen Institut erste Er-folge erzielt. Sie stehen imAustausch mit Kollegen im In-und Ausland.

W i s s e n s w e r t

Prof. Dr. Jörn IpsenFoto: Elena Scholz

schen Wissenschaftlern und Exper-ten der Praxis.

Zur Zeit läuft erfolgreich diedritte Förderperiode des DFG-Gra-duiertenkollegs zum Thema „Migra-tion im modernen Europa“mit 15Wissenschaftlern. Darüber hinaus

erscheinen am IMIS drei Schriften-reihen, in denen seit 1995 mehr als40 Bände vorgelegt worden sind.Privatdozent Dr. Jochen Oltmerkümmert sich im Vorstand um diePublikationsorganisation.

Wissenschaft ist das eine Stand-bein des IMIS. Das andere ist prak-tische Politikberatung. Im Mittel-punkt stand zuletzt die Diskussionum das Zuwanderungsgesetz. Badewar einer der geistigen Wegberei-ter des Gesetzes, und, als Gutach-ter der Süssmuth-Kommissionsowie als Berichterstatter im Innen-ausschuss des Bundestages, auch ander Vorbereitung des Gesetzesselbst beteiligt. IMIS-Sprachwissen-schaftler Prof. Dr. Utz Maas erar-beitete mit dem Islamwissenschaft-ler Dr. Ulrich Mehlem ein Konzeptfür Sprachkurse als zentralem Ele-ment der Integrationsangebote imSinne des Zuwanderungsgesetzes.

Mit der Stiftungsprofessur für„Soziologie/Methodologie interkul-tureller und interdisziplinärer Mi-grationsforschung“ durch die Volks-wagenStiftung soll nun dem IMISder Durchbruch in die eigenständi-ge Lehre auf einem für die Ge-staltung von Migration und Inte-gration in der Zukunft entscheiden-dem Gebiet gelingen. Bade: „Esfehlt an der Ausbildung der Aus-bilder im Zuwanderungsland. Dazuist die neu eingerichtete Stiftungs-professur ein wichtiger Schrittvoran.“

' www.imis.uni-osnabrueck.de

Feierstunde: Als besonderer Gast anlässlich des IMIS-Jubiläums war die ehemalige BundestagspräsidentinProf. Dr. Rita Süssmuth (Mitte) geladen. V. l.: Prof. Dr. Hans-Joachim Wenzel, Dr. Albert Maximilian Schmid,Präsident des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, Institutsdirektor Prof. Dr. Klaus J. Badeund Universitätspräsident Prof. Dr. Rainer Künzel. Foto: Elena Scholz

Prof. Dr. Frank SeelaFoto: privat

G r ü n d u n g s m i t g l i e d e r, d i eauch heute noch am IMIS ar-beiten, sind neben Bade derJurist Prof. Dr. Albrecht We-ber und der Pädagoge Prof. Dr.Peter Graf. Einige Mitgliedersind, vor allem durch Rufe anandere Universitäten, ausge-schieden, wie die PädagoginProf. Dr. Leonie Herwartz-Emden, der Migrationssozio-loge Prof. Dr. Michael Bommesund der Jurist Prof. Dr. Eber-hard Eichenhofer. Als neueMitglieder sind hinzugekom-men die Historiker Privat-dozent Dr. Jochen Oltmer undProf. Dr. Hans-Werner Nie-mann, die Pädagogin Privat-dozentin Dr. Eva Breitenbach,der Psychologe Prof. Dr.Siegfried Greif, der Sprach-wissenschaftler Prof. Dr. UtzMaas, der IslamwissenschaftlerDr. Ulrich Mehlem sowie dieGeographen PrivatdozentinDr. Beate Lohnert und Prof.Dr. Hans-Joachim Wenzel, der1997 bis 2002 als IMIS-Di-rektor die Geschicke des Insti-tuts leitete, bis der Osna-brücker Historiker Prof. Dr.Klaus J. Bade in diesem Jahrdas Steuer wieder übernahm.

6Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

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Impressum

Herausgeber:Der Präsident der Universität Osnabrück

Redaktion:Utz LederbogenOliver Schmidt

Redaktionsassistenz:Elena ScholzRedaktionsanschrift:Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitNeuer Graben/Schloss, 49069 OsnabrückTel. (0541) 969-4516, Fax (0541) [email protected]

Titelseite/Bildbearbeitung:Bruno Rothe, Georgsmarienhütte

Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg

Auflage: 5.000 Exemplare

Nächste Ausgabe: 1. Dezember 2002

Redaktionsschluss: 8. November 2002

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben dieMeinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt diedes Herausgebers oder die der Redaktion.

Qualität bescheinigt Erfolgreich: Wirtschaftsrecht + W i r t s c h a f t s i n f o r m a t i k

( r e d . ) Ist der Kibbuz als Le-bensform eine Alternativeoder vielmehr ein Auslauf-modell? Menachem Rosnerhat sich mit dieser Frage zeit-lebens auseinandergesetzt.Für seine Arbeit wurde demi s r a e l i s c h e n Soziologen vomFachbereich Sozialwissen-schaften der Universität einEhrendoktortitel verliehen.

Der 1922 geborene Wissen-schaftler kennt das Kibbuz nichtallein aus der Literatur. Er hat sel-ber unter britischer Besatzung ge-holfen, das Kibbuz Reshafim aufzu-bauen, in dem er heute noch lebt.Mit dem Titel eines “Doktorsehrenhalber“ würdigt die Univer-sität sein Lebenswerk.

A l t e rnative Kibbuz?Uni verleiht Ehrendoktor an Soziologen aus I s r a e l

E h r e n d o k t o r w ü r d e für Prof. Dr. Menachem Rosner (Mitte). Hierzusammen mit dem Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Busch (rechts) unddem Osnabrücker Soziologen Prof. Dr. György Széll (links).

Foto: Elena Scholz

( r e d . ) Vor einem Jahr starte-ten zwei neue Studiengängein den Fachbereichen Wirt-schafts- und Rechtswissen-schaften. Zum einen derBachelor- und Masterstudien-gang Wirtschaftsinformatikund zum anderen ein Bache-lorstudiengang Wirtschafts-recht. Dieser wurde vor kur-zem mit dem Qualitätssiegelausgezeichnet.

Insgesamt 75 Studierende ha-ben im vorigen Wintersemestereinen der beiden Ausbildungsg ä n g ebegonnen: 25 in der Wirtschafts-informatik, 50 im Wirtschafts-recht. Die Wirtschaftsinformatikwurde als Intensivstudiengangkonzipiert. In kurzer Zeit werdendie Studierenden für Berufsfelderausgebildet, in denen ein Mangelan Fachkräften besteht. Inhaltesind neben den reinen ökonomi-schen auch mathematische Grund-l a g e n .

Der WirtschaftswissenschaftlerProf. Dr. Thomas Witte ist mitden Erfahrungen nach einem Jahrvollauf zufrieden. Vor allem freutihn das rege Interesse: „Wir ha-ben sehr viele Bewerbungen ausdem Ausland bekommen.“ Aller-dings wurde im ersten Durchlaufzu wenig auf den Nachweis guterDeutschkenntnisse geachtet. Die-se sind nun verpflichtend ge-worden.

Auch der Studiengang Wirt-schaftsrecht hat sich bewährt.

Aufgewachsen in Ostgalizien,emigrierte Rosner in den dreißigerJahren nach Palästina, wo er Sozio-logie und Wirtschaftswissenschaf-ten studierte. Bis zu seiner Emeri-tierung lehrte der Wissenschaftlerin Haifa. Dort gründete er dasZentrum für Kibbuzforschung.

In seiner Laudatio für den be-f r e u ndeten Forscher hob der Os-nabrücker Soziologe Prof. Dr.György Széll die seit 20 Jahrenbestehenden Beziehungen zuisraelischen Kollegen hervor. Mitder Verleihung werde ein Sozio-loge geehrt, der sich weit über dieGrenzen seines HeimatlandesIsrael hinaus als Wissenschaftlereinen großen Namen gemachthabe.

EingetroffenClaudia Solzbacher, Christine Freitag(Hrsg.): Anpassen, verändern, ab-schaffen? Schulische Leistungsbe-wertung in der Diskussion, Klinkhardt2001 - In der Darstellung werden ver-schiedene Modelle zur schulischenLeistungsbewertung vorgestellt und kon-trovers diskutiert.

*Rainer Wiegels (Hrsg.): Die Fund-münzen von Kalkriese und die frühkai-serliche Münzprägung: Akten des wis-senschaftlichen Symposiums in Kalk-riese, 15. - 16. April 1999 (OsnabrückerForschungen zu Altertum und Antike-Rezeption), Bibliopolis 2001 - D i eBeiträge sind zum Teil überarbeiteteVorträge eines Symposiums in Kalkriese.Thema dabei waren die Münzfunde und

ihre Einordnung in den Kontext der Varus-Schlacht zwischen Römern und Germanen.

*Wolfgang Spickermann (Hrsg.): Religionin den germanischen Provinzen Roms,Mohr Siebeck Verlag 2001 - Der Bandvereinigt 14 Tagungsbeiträge zu den reli-giösen Gegebenheiten in den germani-schen Provinzen Roms.

*Natascha Ueckmann: Frauen und Orien-talismus. Reisetexte französischspra-chiger Autorinnen des 19. und 20.Jahrhunderts, Metzler Verlag 2001 - D i eUntersuchung versteht sich als ein Beitragzur kritischen Frauenreiseforschung undplädiert für einen differenzierten Umgangmit dem Thema „reisende Frauen“.

Peter Marschalck und Karl HeinzWiedl (Hrsg.): Migration und Krankheit(IMIS-Schriften, Band 10), Universi-tätsverlag Rasch 2001 - Der Sammel-band thematisiert Erfahrungen der Medi-zingeschichte, theoretische und epidemio-logische Forschungsansätze sowie Fra-gen der Behandlung und Versorgung vonPatienten. Es geht zudem um spezifischeProbleme einzelner Zuwanderergruppen.

*György Széll und Wiking Ehlert (Hrsg.):New Democracies and Old Societies inEurope, Peter M. Lang Verlag 2001 -Die Aufsatzsammlung beschäftigt sichunter anderem mit der Frage, ob die altenFormen der Zivilgesellschaft in der Lagesind, neue Formen der Demokratie fürden europäischen Raum zu entwickeln.

„Mit diesem Programm ist es demOsnabrücker Fachbereich Rechts-wissenschaften gelungen, sein aka-demisches Profil weiter zu schär-fen“, betont Dekan Prof. Dr. Jens-Peter Schneider. Das sechsseme-strige Studium verbindet eine fun-dierte juristische Grundausbildungmit praxisnahen wirtschaftsrechtli-chen Ausbildungselementen.

Der berufsqualifizierende Ab-schluss soll den raschen Einstieg inverschiedene Berufsfelder, wiebeispielsweise das Versicherungs-oder Wirtschaftsprüfungswesen,ermöglichen. Für den zweitenDurchgang liegen mehr als 150Bewerbungen vor. „Drei Mal soviel wie Plätze zur Verfügung ste-hen“, so der Dekan.

Vor kurzem wurde dem Stu-diengang das Qualitätssiegel derZentralen Evaluations- und Akkre-ditierungsagentur (ZEvA) in Hann-over verliehen. Eine solches Ver-fahren zur Begutachtung neu auf-gelegter Studiengänge ist seit eini-ger Zeit gesetzlich vorgeschriebenund soll unter anderem für allge-meingültige Standards sorgen.

Der Bachelorstudiengang Wirt-s c h a f t s r e c h t ist das erste Osna-brücker Programm, das ak k r e d i-tiert wurde. Gelobt wird in demHannoveraner Gutachten die In-tensität des Angebotes. DenLehrenden im Fachbereich attes-tiert die Agentur ein weit überdas Normale hinausgehendes En-gagement in der Ausbildung.

8Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

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10„ B e r a t u n g s e r f o l g “

(red.) Er hat es hinter sich. Die Ab-schlussarbeit ist geschrieben, abgege-ben und zensiert, Klausuren undmündliche Prüfungen bestanden. Seit1997 studierte Michael Henseler ander Universität Osnabrück. Mit derWeiterbildung als OP-Fachkranken-pfleger wurde es möglich; WolfgangMeschke, Leiter des Studierenden-sekretariats, nennt den Werdegangdes 34-Jährigen einen „tollen Be-ratungserfolg“. Denn mit Bestnotenmachte Henseler jetzt einenAbschluss im Lehramt BerufsbildendeSchulen in der Fachrichtung Pflegeund dem Unterrichtsfach KatholischeTheologie. „Einige der Lehrendenwaren schon erstaunt, dass auch imPflegebereich ohne das klassischeAbitur studiert werden kann.“ Obwohldie Gewöhnung an ein Studium allesandere als leicht gewesen sei, fälltsein Fazit positiv aus: Er würde eswieder machen, auf alle Fälle. Auchwenn er nebenbei berufstätig bleibenmusste, um sich sein Studium zufinanzieren. Und Wolfgang Meschke

ergänzt: „Herr Henseler musste nochein zweisemestriges Probestudiumabsolvieren. Das wurde abgeschafft.“Mit dem neuen NiedersächsischenHochschulgesetz, das seit Oktober inKraft ist, wurde die fachliche Ein-schlägigkeit aufgehoben. So könneeine Friseurmeisterin bei entsprechen-der Note auch Psychologie studieren,ergänzt Meschke. Für Michael Hen-seler indes geht der Blick nach vorn.Zunächst einmal arbeitet er wieder inseinem alten Beruf, um dann 2003 dasReferendariat zu beginnen. Und spä-ter? Henseler: „Ich könnte mir schonvorstellen, nach dem Vorbereitungs-dienst und entsprechender Berufser-fahrung an den BerufsbildendenSchulen in der Lehrerausbildung ander Uni mitzuwirken.“

Gedanken über das Denken Aus der „Keimzelle“ geschlüpft: das neue Institut für Kognitionswissenschaft

Gut beraten: Michael Hen-seler. Foto: Elena Scholz

(red.) Wer vor 100 Jahren ge-boren wurde, nutzte als KindP f e r d e k u t s c h e n . Heutige Ge-nerationen wachsen mit demInternet auf. Wie wird es wei-tergehen? Fragen, die indirektWissenschaftler am neu ge-gründeten Institut für Kog-nitionswissenschaft (IKW) ander Universität beschäftigen.F a c h b e r e i c h s ü b e r g r e i f e n dwird dort die Informations-verarbeitung des Gehirnsunter Einbeziehung vonWahrnehmung und Motorikerforscht.

Das IKW ist hervorgegangenaus dem Institut für SemantischeInformationsverarbeitung (ISIV)."Keimzelle" nennt InstitutsleiterProf. Dr. Claus Rollinger dies."Auch im ISIV waren wir derInformationsverarbeitung ver-pflichtet, aber insbesondere ausder Sicht der Computerlinguistikund der Künstlichen Intelligenz.“Nun sind weitere Disziplinen hin-zugekommen. Bei ihnen geht esebenfalls um die Funktionsweisedes Gehirns.

„Dank einer glänzenden Be-urteilung des NiedersächsischenMinisteriums für Wissenschaftund Kultur (MWK) konnte derAufbau der neuen Forschungs-stätte in die Wege geleitet wer-den“, freut sich der Institutsleiter.Grundvoraussetzung ist die inter-disziplinäre Zusammenarbeit: "Esist notwendig, ein gemeinsamesVerständnis des Untersuchungs-gegenstandes zu entwickeln, umneue Fragen stellen und neue

Antworten finden zu können",erklärt Rollinger.

Heute sind 27 Wissenschaftleran den Projekten des IKW betei-ligt, und der Aufbau ist noch nichtabgeschlossen. Doch worum gehtes im einzelnen? Auf der einenSeite wird über den VirtuellenCampus gearbeitet. Hier wird einintelligentes Internet-basiertesProlog-Tutor-System entwickelt,das in Lehrveranstaltungen zumlogischen Programmieren einge-setzt wird.

Ein anderes Projekt beschäf-tigt sich mit der Entwicklung einerspeziellen Suchmaschine für dasInternet namens GERHARD. Dassteht für German Harvest Auto-mated Retrieval and Dictionary,dem schnelleren Erfassen undHerausfiltern wissenschaftlicherDaten aus dem weltweiten Netz.

Ziel des Projektes Compara-tive Cognitive Robotics ist dieEntwicklung von Robotermo-dellen des Lernens von Lebe-wesen. Dabei wird mit der ETHund Universität Zürich und demFachbereich Psychologie der Uni-versität Dresden zusammengear-beitet. In Osnabrück werden Da-ten zum unbewussten, so genann-ten impliziten Sequenzlernen ge-sammelt, um die bestehendenneuronalen Modelle zu validierenund zu erweitern.

Internet und Computer bildeneinen Schwerpunkt im For-schungsspektrum des IKW. Dochdarüber hinaus wird das menschli-che Sein nicht ausgeblendet. Sofragt der Osnabrücker Philoso-phieprofessor Dr. Wolfgang Len-

zen in seinem IKW-Projekt: Wiegut ist das Leben? Er behandeltzum Beispiel ethische Problem-stellungen der Genforschung.

Rollinger betont die Nach-wuchsförderung im IKW. Sowurde zum Wintersemester eineGraduate School ins Leben geru-fen. Durch einen Aufbaustudien-gang sollen zwölf Doktoranden ineinem engen Betreuungsverhältnisgefördert werden. Und dreiBerufungsverfahren sind bereitsangelaufen.

Gleichgewichtssinn, Sehen, Fühlen: Diese Möglichkeiten stehen symbolhaft für die Kognitionswissenschaft.Grafik: Bruno Rothe

Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Die Namen so mancher Fach-gebiete im IKW geben nichtnur Laien Rätsel auf. Was zumBeispiel steckt hinter demBegriff Neurobiopsychologie?Prof. Dr. Claus Rollinger er-klärt:Die N e u r o b i o p s y c h o l o g i eerforscht die neuronalen Grund-l a gen höherer kognitiver Funk-tionen (z. B. Sprache oder Ge-dächtnis).Bei der Philosophie der Kog-nition liegen die Forschungs-inhalte in dem Grenzgebiet derPhilosophie des Geistes miteiner anderen für die Kogni-tionswissenschaft relevantenDisziplin (z.B. Psychologie,Neuroinformatik, Neurobio-logie).Neuroinformatik ist dieSimulation kognitiver Funk-tionen mittels künstlicher neu-ronaler Netze.

W i s s e n s w e r t

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und Lehre als auch zur Forschungim Lehramtsbereich stattgefundenhaben.

Darüber hinaus gab es Stell-ungnahmen zu den Änderungender Prüfungsverordnungen für dasErste und für das Zweite Staats-examen. Zusätzlich dazu wurdendie lehramtsbezogenen Ankündi-gungen im Vorlesungsverzeichniserheblich verbessert. Und das ZLBhat Arbeitsgruppen eingerichtet,die die Fächer übergreifendenVeranstaltungen aufeinander ab-stimmen und Standards für siefestgelegt haben. Zu solchen Ver-anstaltungen gehören ‚Informa-tions- und Kommunikationstech-nologien‘ (IuK), ‚ästhetische Bil-dung‘ und ‚Sprecherziehung‘.

Lobbyarbeit für das Lehramtbedeutet auch die Beteiligung anDiskussionen zur Fachentwicklungund Berufungsplanung, insbeson-dere was den Bereich der Di-daktik betrifft. Die Fachdidaktikensind in manchen Bereichen nichthinreichend ausgestattet, um eineintensivere Forschung zu ermögli-chen. In einzelnen Fächern fehltsie sogar ganz.

Das Zentrum hat auch ver-schiedene Tagungen unterstützt.Themen waren die FörderungHochbegabter oder Perspektivender Schulentwicklung. All dies ge-schieht neben der Arbeit, die ohne-hin schon vom Zentrum für päd-

Lobby für das LehramtsstudiumNeues Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) ist noch jung - aber schon innovativ

Das Zentrumfür Lehrerbil-dung (ZLB) ar-beitet seit ver-gangenem Jahrals Forum füralle Belangeder Lehramts-a u s b i l d u n g .

Nicht erst seit PISA rückt dieLehrerbildung in den Mittelpunktdes allgemeinen Interesses. Nebenden Schulen ist auch das Lehr-amtsstudium an den Universitätendurch Studien, Gutachten undEvaluationen unter Beschuss gera-ten. Ein Gutachten aus Hannoverhat der Universität Osnabrück insStammbuch geschrieben, sich umdie Koordination und Kommuni-kation im Bereich Lehramt zukümmern.

Diese Aufgabe nimmt seit derGründung im letzten Jahr dasZentrum für Lehrerbildung wahr.Ziel ist es, für alle übergreifendenlehramtsrelevanten Diskussionenein Forum zu bieten, Abstim-mungen über Fachbereichsgren-zen hinaus vorzunehmen und dieBedeutung des Lehramtes an derUniversität zu erhöhen. Und seitletztem Jahr ist schon einigesgeschehen: Diskussionen und Stel -lungnahmen durch den Zentrums-vorstand zu den Evaluationsver-fahren, die sowohl für Studium

agogische Berufspraxis (ZpB) wahr-genommen wurde. Dieses ist mitallen Aufgaben im ZLB aufgegangen.

Das derzeit mit Abstand auf-wändigste Projekt ist die Ent-wicklung eines Bachelor/Master-Modells für die gymnasiale Lehrer-bildung (siehe Box "Wissens-wert"). Ob es gelingt, den an-gekündigten Modellversuch desLandes Niedersachsen zu einemInnovationssprung in den gymn-asialen Lehramtsstudiengängen zunutzen? Und diese über einen ge-meinsamen Bachelor-Studiengangnoch stärker mit fachwissenschaft-lichen Studiengängen zu vernet-zen? Eine verbindliche Antwortwird es voraussichtlich in diesemWintersemester geben.

Zusammengefasst gilt meinesErachtens: Mit diesen Initiativenund überaus lebhaften, zum Teilauch sehr kontroversen Diskus-sionen, die im und um das Zen-trum geführt werden, wird es sei-ner zentralen Aufgabe, nämlichKoordination und Kommunikationfür den gesamten Bereich desLehramtes zu schaffen, auf alleFälle bereits gerecht. Und diesschon wenige Monate nach seinerGründung.

Dr. Yoshiro Nakamura

Der Autor ist Referent für Studiumund Lehre im Planungsdezernat derUniversität Osnabrück

Aufstrebend: Die Geschäftsstelle des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB) bildet das Herzstück für dieVerwaltungsangelegenheiten rund ums Lehramtsstudium. Dafür sorgen Ingeborg Behr, Heidi Schmidt, Anne-Katrin Krüger, Detlev Priebe und Melanie Pagen (v.l.). Foto: Elena Scholz

Zurzeit beschäftigt sich dasZentrum für Lehrerbildung mitder neuen Studiengangstrukturin der Ausbildung für das Lehr-amt an Gymnasien. Sie könntezukünftig in zwei Stufen erfol-gen, nämlich zunächst mit ei-nem ersten berufsqualifizie-renden Bachelor-Abschluss,der auf verschiedene Berufs-felder hin qualifiziert, und dannmit einem weiteren Abschlussin einem Lehrer-Master-Stu-dium.Die Grundidee, die unter an-derem vom Wissenschaftsratund der Hochschulrektoren-konferenz vertreten wird, lau-tet Polyvalenz: Demnach sollder Bachelor so gestaltet wer-den, dass Studenten nicht nurauf dem Arbeitsmarkt er-folgreich sein können, sondernzugleich die Wahl haben, durchein Anschlussstudium entwe-der Wissenschaftler oder Lehrerzu werden. Das sieht aus wiedie Quadratur des Kreises:Der Bachelor dient beispiels-weise durch frühe Praktika ein-erseits als Vorbereitung aufden Lehrer-Master beziehungs-weise die Entscheidung für denLehrerberuf. Andererseits mussdas Studium genügend „Lehrer-unabhängiges“ Wissen vermit-teln, um eine fachwissenschaft-liche Vertiefung zu ermögli-chen. Und darüber hinaus sol-len dann auch noch Schlüssel-qualifikationen für den Arbeits-markt hinzu kommen.Das ZLB hat ein Modell ent-wickelt, das diese unterschied-lichen Ansprüche in sich verei-nen könnte: das so genannte„Psi“-Modell, wobei das Kürzelfür „Polyvalenz und integrativerAnsatz“ steht. Dies wird aufInitiative des Zentrums an derHochschule diskutiert. Durcheine Hauptfach-Nebenfach-Struktur und flexible Modulesollen die verschiedenen An-forderungen in einem Konzeptvereinigt werden. Das ersteFach ist im Vergleich zum zwei-ten Fach ungefähr im doppeltenUmfang zu studieren. Dazukommen Veranstaltungen, indenen Kompetenzen erlerntwerden sollen, die für Lehrernotwendig sind, aber ebensofür Wissenschaftler brauchbarsein können: so genannte Ver-m i t t l u n g s k o m p e t e n z e n .

Wissenswert

Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Lehrerausbildung

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Hans-Jörg Reiffen

„Es war 1964 im mathema-tischen Institut der UniversitätMünster, als ich Heinz WilhelmTrapp zum ersten Mal begegnete:Ein großer, schlanker, etwas verle-gen wirkender junger Mann. Erhatte gerade seine Assistenten-stelle angetreten. Seitdem habenwir uns nicht mehr aus den Augenverloren.

Ich habe mich gefreut, dass er1974 einen Ruf an die UniversitätOsnabrück annahm. Kannte ichdoch seine Fähigkeiten, die für diejunge Uni sehr wertvoll sein wür-den: Seine Fähigkeit zu konstrukti-vem konzeptionellen Denken, seinHang zum organisatorischen Ge-stalten, aber auch sein Augenmaßund seine zugleich verbindlicheund konsequente Art.

Trapp hat sich, von den Präsi-denten Horstmann und Künzelabgesehen, wie kein anderer Pro-fessor um den Aufbau unsererUniversität gekümmert. Er warvon 1976 bis 1979 stellvertreten-der Rektor und von 1979 bis 1981sowie von 1990 bis 1994 Vize-präsident. In der Horstmann-Ärahat er sich mit ihm zusammen er-folgreich um die Uni bemüht. Be-sonders hervorzuheben sind dabeiseine Verdienste beim Aufbau derWirtschaftswissenschaften.

Es zeigt seinen Gemeinsinn,dass er 1990 bereit war, denWechsel im Präsidentenamt durchdie erneute Übernahme des Vize-präsidentenamtes zu begleiten.

Natürlich war Trapp mehr-mals Dekan des FachbereichsMathematik/Informatik. Und ne-ben aller Arbeit ein engagierterHochschullehrer. Das beweisenmehrere von ihm verfasste Lehr-bücher. Es ist typisch für ihn, dasser im Wintersemester 2002/03als Pensionär fast das volle Lehr-programm eines Aktiven über-nimmt. Darunter natürlich denvon ihm schon vor Jahren einge-führten Studienvorkurs Mathe-matik.

Heinz Wilhelm Trapp ist einWestfale mit den typischen We-senszügen dieses Menschen-schlages. Auch wenn die ehe-mals dunklen Haare inzwischengrauer geworden sind: Derhintergründige Humor und dieSchlagfertigkeit haben sich nichtverändert. Sie sind noch da - sowie in seinen Glossen als „Uni-Cat“ für die Universitätszeitungjahrelang unter Beweis gestellt“

Heinz Wilhelm Trapp

„Im Februar 1964 bin ichHans-Jörg Reiffen zum erstenMal begegnet. Er war damals,mit 27 Jahren, eine gewichtigePersönlichkeit am Mathemati-schen Institut der UniversitätMünster, bereits mit einer bisheute zitierten Doktorarbeitpromoviert. Für mich eine Re-spekt verdienende Persönlich-keit.

Bei aller Freundschaft, diebald vier Jahrzehnte besteht,habe ich diesen Respekt nichtverloren: vor seiner ungewöhn-lichen mathematischen Bega-bung, der Vielfalt seiner Arbei-ten, der darin verwandten Me-thoden, seiner Disziplin und Ar-beitskraft.

Dabei ist er alles andere alsein "Monomane": Er liebt dieKunst und seine alte Liebe zuden Naturwissenschaften ist nieerloschen. Hans-Jörg Reiffen istein politischer Mensch, in demSinne, dass er sich in die Pflichtnehmen lässt, das zu tun, was erfür richtig erkannt hat.

Natürlich war er schon zuBeginn seiner Osnabrücker ZeitFachbereichsvorsitzender. UndProf. Reiffen war Mitglied desIntegrationsausschusses, von woaus die Weichen gestellt wur-den für die Einrichtung derWirtschaftswissenschaften. Spä-ter war er unter anderem Mit-glied des Senats sowie Vize-präsident der Universität.

Viele Jahre war er Sprecherder größten Professorengruppe,die, nur "historisch" erklärbar, denNamen "Mittlere Liste" trägt. Ab-solut integer, mit dem Blick fürdas Ganze und stets auf Ausgleichbedacht, hat Prof. Reiffen an derDurchsetzung manch wichtigerEntscheidung mitgewirkt.

Die Studenten werden ihnvermissen. Sein Gespür für dasrechte Tempo und Sicherheit imVortrag, ziehen die Hörer an. U n der kann davon nicht lassen: MitVergnügen nimmt er sein Rechtals Emeritus wahr, weiterhin zulehren.

Hans-Jörg Reiffen ist Rhein-länder von Geburt und im Herzendes "Reviers" aufgewachsen. Inihm verbinden sich die Bega-bungen, die nach Zuckmayer denBewohnern der Rheinufer ge-schenkt sind, mit dem liebevollen,zugleich weltoffenen Pragmatis-mus der Ruhrpöttler.“

Verdienter Ruhestand: Heinz Wilhelm Trapp und Hans-Jörg ReiffenEs verbindet sie mehr als nur die Liebe zur reinen Wissenschaft. Die beiden Osnabrücker Mathematiker Prof. Dr. Hans-JörgReiffen und Prof. Dr. Heinz Wilhelm Trapp kennen sich seit nunmehr 40 Jahren. Beide hatten großen Anteil am Aufbau derUniversität Osnabrück. Nun werden sie verabschiedet. Willkommene Gelegenheit für ein gegenseitig verfasstes Porträt.

„ S c h l a g f e rt i g“Ein typischer Westfale: Heinz Wilhelm Trapp

„Kein Monomane“Aus dem Revier an die Hase: Hans-Jörg Reiffen

Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Prof. Dr. Roger Blachnik, F a c h b e-reich Biologie/Chemie (30. 9. 2001)

*Prof. Dr. Almut Bohnsack, F a c h-bereich Kultur- und Geowissenschaf-ten (30.9.2002)

*Prof. Dr. Horst Dötsch, F a c h-bereich Physik (31.3. 2002)

Prof. Dr. Jürgen H. Petersen,Fachbereich Sprach- und Literatur-wissenschaft (31.3.2002)

*Prof. Dr. Ortwin Schirmer, F a c h-bereich Physik (31.3.2002)

*Prof. Dr. Meinhard Volkamer, F a c h-bereich Erziehungs- und Kulturw i s s e n-schaften (31.3.2002)

Im RuhestandProf. Dr. Sabine Giesbrecht, Fach-bereich Erziehungs- und Kulturwissen-schaften (31.3.2002)

*Prof. Dr. Werner Heiland, F a c h-bereich Physik (31.3.2002)

*Prof. Dr. Friedhelm Jürgensmeier,I nst. für Kath. Theologie (31.3.2001)

*Prof. Dr. Friedhelm Krüger, I n s t .für Evang. Theologie (31.3.2002)

Prof. Dr. Joseph Lengeler, F a c h-bereich Biologie/Chemie (30.9.2002)

*Prof. Dr. Reinhard Liess, F a c h-bereich Kultur- und Geowissen-schaften (30.9.2002)

*Prof. Dr. Fritz Loser, F a c h b e r e i c hErziehungs- und Kulturwissenschaften(31.3.2002)

*Prof. Dr. Peter Machemer, F a c hb e-reich Humanwissenschaften (31.3.2001)

Prof. Dr. Hans-Jörg ReiffenFoto: Elena Scholz

Prof. Dr. Heinz Wilhelm TrappFoto: Elena Scholz

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Sonntag, 20. Oktober 2002, 11 bis 23 Uhr:PIANISSIMO 4 - ein Tag rund um’sKlavierGeboten wird Klaviermusik von Klassik bisJazz, ein Kinder- und Jugendprogrammsowie eine Ausstellung der Fa. Steinway &Sons. Um 19.30 Uhr findet das Abschluss-konzert in der Aula des Schlosses statt.Informationen: Tel. (0541) 969-4147

Dienstag, 22. Oktober 2002, bis Freitag,25. Oktober 2002:EUROLIT I: Literatur aus Frankreich.Die Veranstaltungsreihe hat am 23.Oktober den Schwerpunkt Prosa ausFrankreich und am 24. Oktober Lyrik ausFrankreich. Darüber hinaus werden zweiöffentliche Lesungen zu diesen Bereichenangeboten.Informationen: Tel. (0541) 969-4331 und -4443

Freitag, 25. Oktober 2002, 19.30 Uhr:Tropenabend im RegenwaldhausDer Botanische Garten lädt Erwachseneund Kinder ab sieben Jahre ein.Information und Anmeldung: Tel. (0541) 358 680

Montag, 28. Oktober, 18 Uhr:Vortrag: „Gewalt durch Sozialisation?“Referenten: Prof. Dr. Jürgen Kriz und Prof.Dr. Reinhold MokroschInformationen: (0541)-969-4284

Montag, 28. Oktober, 16 Uhr, bis Freitag,1. November 2002:„Der Islam im Westen - der Westen imIslam“Internationale Konferenz zur Entwicklungeines interkulturellen Netzwerkes derHochschulkooperationen.Information: Tel. (0541) 969-4554 und-4223

Freitag, 15. November, 10 Uhr:Tagung: Bilanz nach den Umwelt-gipfeln von Rio de Janeiro 1992 undJohannesburg 2002. Perspektiven fürUmwelt und EntwicklungInformationen und Anmeldung: Tel. (0541) 323-2197

Freitag, 29. November 2002, 11 Uhr:„Globalisierung braucht Gestaltung -Europa braucht soziale Standards“Diese dritte Jahrestagung der Koopera-tionsstelle Hochschulen und Gewerk-schaften wird als „Forum für soziale Ge-rechtigkeit in Europa“ durchgeführt.Information: Tel. (0541) 3380714

Weitere Veranstaltungshinweise fin-den Sie im Veranstaltungkalender derUniversität Osnabrück

16Vorschau

Es ist wieder soweit. Am Samstag, 16. November, findet in derOsnabrücker Stadthalle der Ball der Universität 2002 statt.

Erfahrungsgemäß das festliche Hochereignis in der Region. Mehr als 3000 Studierende, Lehrende,Hochschulmitarbeiter und Gäste feierten in den Vorjahren stets bis in den frühen Morgen. Und diesesJahr wird es kaum anders werden. Dafür sorgen auf zehn Bühnen unter anderem die „Firecats“, „Bellesuspension meets Rundfunk“, „Jazzirinha“, „amaretto gangsta“. Ein besonderer Ohren- undAugenschmaus verspricht die Mitternachtsshow „The Who’s Tommy and friends“ zu werden. Und für dieDamenwelt gibt es eine Wahl des „Mr. Uni-Ball“, die im letzten Jahr erstmalig durchgeführt wurde undein lebhaftes Echo fand. Der Karten-Vorverkauf beginnt am 23. Oktober um 8.30 Uhr in der Stadthalle.Im Schloss und im AVZ-Foyer gibt es ab dem 23. Oktober Karten zwischen 11-13 Uhr. DieEintrittspreise: 21 Euro, Studenten zahlen ermäßigt 14 Euro. Foto: Uwe Lewandowski

Biologie als Lehramt oder doch lieber der Bachelor-studiengang Wirtschaftsrecht? Tja, wer die Wahl hat .... Am

Donnerstag, 21. November 2002, findet erneut der Hochschulinformationstag (HIT) von Universität,Fachhochschule und Katholischer Fachhochschule Norddeutschland statt. Schüler und Schülerinnen sindeingeladen, sich rund ums Studium zu informieren. Morgens werden allgemeine Einführungsveran-staltungen stattfinden; am Nachmittag gibt es Wissenswertes zu einzelnen Studienfächern und Info-Stände zu Service- und Beratungsangeboten. Die Leiterin der Zentralen Studienberatung, Dr. GiselaDanz, hofft auf regen Zuspruch der Jugendlichen. Denn: „Wer sich rechtzeitig informiert und strategischplant, hat gute Karten für die berufliche Zukunft.“ Foto: Hermann Pentermann

Tagungen und Termine Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Darf ich bitten?

Hineinschnuppern:

Vorschau

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(red.) Der Wasserspiegel imTeich vor dem Biologiege-bäude am Westerberg sinkt.Leitungswasser zum Auffüllenist teuer. Was tun? Nun,dachte sich Friedhelm Bens-mann: Warum nicht dasWasser aus der Umkehr-osmoseanlage, das sonst insAbwasser fließt, nutzen? Mitdiesem Vorschlag beteiligtesich der Schlosserei-Mitar-beiter im Wettbewerb „think“für Verbesserungen an derUniversität.

Zur Geschichte: Die guten Er-fahrungen mit dem im Vorjahrdurchgeführten Umweltvorschlag-wesen hatten gezeigt, dass die Uni

einen umfassenden Ideenwettbe-werb benötigt. So wurde EndeFebruar „think“ ins Leben gerufen,ein Wettbewerb, an dem sichnicht nur die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der Universität, son-dern auch Studierende beteiligensollten.

Bis zum Stichtag gingen 65Vorschläge ein - mehr als die Or-ganisatoren gedacht hatten. Be-sonders die optimierte Nutzungder EDV sowie Verbesserungs-möglichkeiten bei den Dienstge-bäuden lagen den meisten amHerzen.

Bis auf vier Vorschläge, dienoch nicht entscheidungsreifwaren, bewertete die siebenköpfi-ge Jury, darunter auch eine Stu-

dentin sowie zwei externe Mit-glieder, die Ideen nach einemPunkteverfahren. Dabei spieltenvor allem die Kriterien Umsetz-barkeit, Mitarbeiterfreundlichkeit,Kundenorientierung und Ökologieeine Rolle.

Ein ebenfalls besonders guterEinfall kam von dem DoktorandenPatrick Wurster. Er entwickeltemehrere Vorschläge für den ver-stärkten Einsatz so genannterO p e n - S o u r c e - O f f i c e - P r o d u k t e .Damit gemeint ist eine frei zu-gängliche Software, die deshalbder Universität weniger Geldkostet. Die Vorschläge Wurstersbegeisterten vor allem Vizepräsi-dent Prof. Dr. Peter Hertel.

Kanzler Christoph Ehrenbergsprach sich ausdrücklich dafür aus,den Ideenwettbewerb zu einerständigen Einrichtung zu machen.Die, deren Ideen nicht prämiertwurden, erhielten für ihr Engage-ment ein kleines Dankeschön. Diefindigen Köpfe, deren Konzeptenun umgesetzt werden, erhieltenGutscheine im Wert von 30 bis200 Euro.

Apropos: Die Idee ist daseine, die Umsetzung etwas ande-res. Besonders wichtig, so Ehren-berg, sei jetzt die Realisierung derIdeen. Ein Vorschlagswesen wirdauf Dauer nur dann als sinnvollesVeränderungsinstrument aner-kannt, wenn gute Ideen nicht nurprämiert sondern auch so schnellwie möglich umgesetzt werden.Über die Umsetzung einzelnerVorschläge werden wir in derUniversitätszeitung berichten.

' www.uni-osnabrueck.de/think

Gedacht und gemachtIdeenwettbewerb „think“ erbrachte 60 Vorschläge

Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum imÖffentlichen Dienst feierten:

Peter Daniels, U n i v e r s i t ä t s b i-bliothek (1. Juni 2001)Walter Galisch, F a c h b e r e i c h Bio-logie/ChemieReinhard Crone, Dezernat 4,(1. Juli 2002).Hubert Keil, Dezernat 6, (16.Juli 2002).Klaus Lucas-Nülle, R e c h e n z e n-trum, (15. Februar 2002).Harald Mikoleit, F a c h b e r e i c hBiologie/Chemie (3. Januar 2001).Alfred Olberding, VDV (29.Dezember 2001).Dr. Helmut Rosemeyer, F a c h-bereich Biologie/Chemie (17. Juni2001)Ingrid Sidortschuk, FachbereichHumanwissenschaften (13. Oktober2 0 0 1 ) .Gregor Steinhoff, F a c h b e r e i c hPhysik (17. Juli 2002).Günther Uchtmann, D e z e r n a t6 (15. März 2002).

Dienstjubiläum

Die Universität hat folgendeAuszubildende eingestellt:

Industriemechaniker, FachrichtungGeräte- und Feinwerktechnik(Fachbereich 4):Dominique Bergmann undJakob Deppenschmidt

Elektroinstallateur, Dezernat 6:David Wege

Gärtner (Fachbereich 5):Dennis Haberlach, Ina Möller

Tischler, Dezernat 6:Katja Ströher

Verwaltungsfachangestellte (Dez-ernat 2):Nina Oelschläger, AlexandraNeugebauer, Ina Bethe undBritta Sieverding

Auszubildende

uni intern Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Findige Idee: Friedhelm Bensmanns Vorschlag verhindert das Austrock-nen des Teiches am Westerberg. Foto: Jutta Essl

Was denken Sie über „think“, Herr Wu r s t e r ?Patrick Wurs-ter hat sich an"think" betei-ligt. Er erklärt,wie die Uni imE D V - B e r e i c hsparen kann.

?Herr Wurster, was ist dennneu an diesem Vorschlag?

Wenn man ausschließlich Micro-soft-Office-Programme verwendet,ergeben sich Probleme einerMonokultur wie die Abhängigkeitvom Produzenten und eine mono-polartige Steigerung der Preise.Zudem funktionieren die genannten

Büro-Programme von Microsoftleider nur auf einem Betriebs-system, nämlich demjenigen vonMicrosoft. Open Office, ein frei imInternet verfügbares Programm,dessen Quellcode offengelegt undmodifizierbar ist, bietet eine Alter-native, die auf fast allen existieren-den Betriebssystemen funktioniert.

?Programme aus dem Inter-net: Liegen darin Gefahren?

Ja, leider insbesondere wenn Siemit MS-Windows arbeiten. Diemeisten Viren werden genau fürdieses System und seineSicherheitslücken geschrieben. Man

Kurz und knappDer erste U m w e l t b e r i c h t d e rUniversität Osnabrück ist vorkurzem erschienen. Der Berichtist kostenlos erhältlich bei derUmweltkoordinatorin der Univer-sität Jutta Essl, Tel: (0541) 969-2242.

sollte also schon wissen, woherman seine Software bezieht. Undvorher können Sie sich einen neue-ren Virenscanner installieren, damitauch gar nichts passieren kann!

?Was halten Sie von solchenAktionen wie "think"?

Die finde ich sehr gut! Dass damitPreise verbunden sind, war mir biszur Benachrichtigung nicht bekannt,aber es gibt dem Ganzen eine stär-kere Resonanz in der universitärenÖffentlichkeit. Wahrscheinlich be-teiligen sich nächstes Mal noch vielmehr Mitarbeiterinnen, Mitarbeiterund Studierende!

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Harald Harsdorf, Koch in der MensaHaste empfiehlt: „Milchreis mit Zuckerund Zimt ist mal eine süße Abwechs-lung und außerdem schnell zubereitet.“

Studentenwerk aktuell Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Zutaten:

1 Liter frische Vollmilch1/2 Vanilleschote

100 Gramm Milchreis1 Prise Salz

Zucker und Zimt

Kompottfrüchte(Zutaten für fünf Personen)

Die halbe Vanilleschote längs auf-schneiden und mit der Milch zumkochen bringen. Den Milchreis hinzu-geben und 5 Minuten leicht köchelnlassen. Dabei immer umrühren, damitnichts anbrennt. Eine kleine Prise Salzhinzufügen, die Vanilleschote nehmen,das Mark heraus schaben und wiederzum süßen Reis dazu geben. Den Topfabgedeckt 20 Minuten in den Backofenbei 120 Grad Celsius stellen. Dann dieSüßspeise heraus holen, nochmalsumrühren – und fertig. Mit Zimt undZucker nach Bedarf süßen und mitKompottfrüchten, wie Apfelmus oderAprikosen servieren. Milchreis schmecktnatürlich auch kalt. Guten Appetit!

M e n s a - R e z e p tdes Monats

Reis mit Zimt und Zucker

(red.) Einige sind einfach nureinsam. Andere haben Pro-bleme mit dem Partner. Undes gibt welche, die wissen we-der ein noch aus mit ihremStudium. Aber wenn an-scheinend nichts mehr geht,geht immer noch eines: derGang zur Villa in die Sedan-straße 4. Dort arbeiten diePsychologinnen und Psycho-logen der Psychosozialen Be-ratungsstelle des Studenten-werks. Sie steht für alle Stu-dierenden der drei O sn a-brücker Hochschulen offen.

Genau 360 Studentinnen undStudenten haben im vergangenenJahr das Angebot genutzt. Siekamen aus den unterschiedlich-sten Motiven; ihnen allen gemeinwar jedoch, dass sie Hilfe nötigh a tten. „Es geht nicht allein umProbleme im Studium, sondern beivielen auch um das private Um-feld“, erklärt Diplom-PsychologeThomas Müller. Und seine Kolle-gin Dr. Kerime Faris-Lewe fügthinzu: „Was wir anbieten können,sind Workshops, Gruppen-, Ein-zel- und Paargespräche.“

Wobei gerade das Gruppen-programm zum Semesterbeginnw e i t e r ausgebaut wurde. „Ab-geben statt aufgeben“ lautet zumBeispiel ein Titel für Studierende,die mit ihrer Abschlussarbeit nichts o recht zu Rande kommen.Ebenfalls im Angebot: ein Work-shop für Frauen mit Redeangst.

Zehn bis 15 Sitzungen werden beiden Einzelgesprächen meistensbenötigt. Und sollte dies nichtausreichen, helfen die Mitarbeiterbei der Suche nach dem richtigenTherapeuten für eine längereTherapie.

Hervorgegangen ist die Be-ratungsstelle aus einer Koopera-tion des Studentenwerks mit denOsnabrücker Hochschulen. VierPsychologinnen und Psychologenund eine Sekretärin bilden dasTeam in der Villa. Meldet sich einHilfesuchender, wird ihm inner-halb von zwei Wochen ein erstesGespräch angeboten. Diese Fristeinzuhalten, ist für die Mitarbeiter

oberstes Gebot, denn: Je kürzerdie Wartezeit um so niedriger dieHemmschwelle, sich dem Thera-peuten gegenüber zu öffnen.

Jetzt, zum Start des Winter-semesters, beginnen neue Gruppen-p ro g r a m m e mit den verschiedenenInhalten. Aber ist Gruppe ei-gentlich gut? Oder sind die Rat-suchenden nicht eher gehemmt,wenn sie vor anderen ihre Pro-bleme erörtern müssen? DasGegenteil sei bei den meisten derFall, erläutert der Psychologe Ste-fan Biele: „Auf Menschen zu tref-fen, die mit den gleichen Schwie-rigkeiten zu kämpfen haben, er-leichtert das Sprechen darüber.“

Wenn die Seele Hilfe brauchtPsychosoziale Beratungsstelle steht Studierenden bei Problemen zur Seite

„Seit Jahren an der Hochschule!Wie soll’s weitergehen? Studiumabbrechen, erfolgreich beendenoder weitermachen wie bisher?“Donnerstag, 10. Oktober 2002, 9-16 Uhr und Freitag, 11. Oktober2002, 9-13 Uhr .

*„Keine Angst vor Prüfungsangst!Prüfungen erfolgreich bewältigen“,ab Mittwoch, 30. Oktober 2002,13.30 Uhr (10 Termine)

*„Reden ist Silber - Schweigen istGift!“ Ein Kurs zur Bewältigungvon Redeangst für Studentinnen,Donnerstag, 14. November, 9-16Uhr und Freitag, 15. November2002, 9-16 Uhr.

Kursprogramm der Psychosozialen Beratungsstelle

Auf der Couch das Team der Psychosozialen Beratungsstelle: T h o m a sMüller, Stefan Biele, Christina Meynert, Dr. Kerime Faris-Lewe undMartina Schnieder (v. l.). Foto: privat

„Ich möchte was für das Studium tun- aber wie? Seminare für Studierendemit Lern- und Arbeitsproblemen“,Donnerstag, 17. Oktober, und Frei-tag, 18. Oktober, sowie Donnerstag,21. November, und Freitag, 22. No-vember 2002, jeweils 9-12 Uhr und13-16 Uhr sowie Freitag, 6. Dezem-ber und Samstag, 7. Dezember 2002,und Freitag, 10. Januar, und Samstag,11. Januar 2003, jeweils 9-12 Uhrund 13-16 Uhr.

*„Abgeben statt aufgeben! Workshopfür Studierende, die an ihrer Diplom-oder Examensarbeit sitzen“, Don-nerstag, 6. Februar 2003, 13-17 Uhrund Freitag, 7. Februar 2003, 9-16Uhr.

Alle Angebote finden Sie bei derPsychosozialen Beratungsstelle,Sedanstraße 4, 49076 Osnabrücksowie im Internet unter www.stu-dentenwerk.uni-osnabrueck.de, E-mail: [email protected],Telefon: (0541) 969-2580. Öff-nungszeiten: montags bis donners-tags 9-12 Uhr und 13-16 Uhrsowie freitags 9-13 Uhr. Alle Kurs-Angebote sind kostenlos für dieStudentinnen und Studenten. Undebenfalls sehr wichtig: Die Mitar-beiter der Psychosozialen B e r a-tungsstelle unterliegen natürlich derS c h w e i g e p f l i c h t .

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22Studentenwerk aktuell Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Was viele nicht wissen, aber alle beru-higt: Jeder Studierende ist gegenUnfälle an der Hochschule versichert.Der Schutz erstreckt sich auf alleTätigkeiten, die in einem ursächlichenZusammenhang mit dem Besuch derHochschule stehen. Das umfasst zumBeispiel die Teilnahme an den Vor-lesungen, Seminaren und sonstigenHochschulveranstaltungen. Der Unfallmuss innerhalb von drei Tagen beimStudentensekretariat gemeldet wer-den. Zusätzlich dazu bietet dasStudentenwerk kostenfrei eine be-triebliche Gruppenunfallversicherungan. Diese sichert die Studierendengegen Folgen von Unfällen ab, dieaußerhalb des Haftungszeitraumes dergesetzlichen Unfallversicherung liegen.Neben einer Vollinvaliditätsleistungsind eine Todesfallsumme, kosmeti-sche Operationen und Bergungskostenin dem Paket enthalten. Darüber hin-aus gilt: Jeder Unfall außerhalb d e rgesetzlichen Unfallversicherung sollteschnell dem Studentenwerk gemeldetwerden. Ansprechpartner ist HerrHaßmann, Telefon: (0541) 33107-40.

( r e d . ) Einerseits haben dieZimmer Wände, andererseitssind sie grenzenlos. Was wi-dersprüchlich klingt, lässt sichauflösen: Im Frühjahr wurdendie Räume der Studenten-wohnanlage „Dodesheide“ mitInternetanschlüssen versehen.

Es begann im Oktober 2000.Damals kam es zu ersten Ges p r ä-chen zwischen dem Studentenwerkund der Selbstverwaltung desWohnheims, dem Heimrat. Es gingum den Weg ins weltweite Kom-munikationsnetz.

Einer der Organisatoren derAktion von studentischer Seitewar Torsten Ostendorf. Zusam-men mit zwei Kommilitonen legteer im Sommer des folgenden Jah-res Ursula Rosenstock, der Lei-terin der Wohnheimverwaltung,ein Konzept vor. Im Studenten-werk zeigte man sich sofort elek-trisiert. 206 Zimmer und alle miteinem eigenen Anschluss - wennsich das realisieren ließe.

Es ließ sich realisieren. Auchwenn einige Studierende der Ak-tion kritisch gegenüberstanden,wie Christian Hoge erklärt. Ver-netzung? Würde das die Mietenicht in die Höhe treiben? Dochdie Computerexperten, selber Be-wohner der Anlage, konnten ü b e r-zeugen.

Aber das war erst die halbeMiete. Sieben Kilometer Leitungenmussten verlegt, enge Kellerge-wölbe durchkrochen werden.

Dann, nach einigen Wochen, eini-gen hundert Bohrlöchern, einigendurchgescheuerten Knien, einigenrauen Handflächen war es so weit.Das Wohnheim Dodesheide waram Netz.

Punktgenau am 12. April die-sen Jahres wurde die Standleitungzum Rechenzentrum per digitalerVerbindung geschaltet. Nun ist esmöglich, dass jeder Studierendevon seinem Zimmer aus engeGrenzen überwindet und sich wie-

derfindet in den grenzenlosenWeiten des Daten- und Kommuni-kationsverkehrs.

Indes sind Hoge und seine bei-den Freunde nur zum Teil zu-frieden: „Nun wollen wir nocheinen eigenen E-Mail-Dienst ein-richten, das wird schwierig“, sagtder 23-Jährige und lehnt sich zu-rück. So, als wenn er in dieserneuen Aufgabe vor allem eines z uerkennen meint: die Herausfor-derung, die es zu bewältigen gilt.

Strippenziehen in StudentenbudenAb ins Netz: Studentenwohnheim in der Dodesheide bekam Internetzugang

Wer studiert,merkt esbald: Ohne Fi-n a n z s p r i t z egeht nichts.Neben Elternund kellnern

gibt es das Bundesausbildungs-förderungsgesetz, kurz BAföGgenannt. Wer einen Antragstellt, kann bares Geld erwar-ten. Darauf weist Hans-DieterMüller, Leiter der Förderungs-verwaltung des OsnabrückerStudentenwerks, hin.

?Herr Müller, in diesen Ta-gen beginnen an der Uni-

versität rund 2300 Erst-semester ihr Studium. Wiekommen die an eine BAföG-

Förderung?Ganz einfach. Sie müssen entspre-chende Antragsformulare ausfül-len und hier wieder abgeben. ZurFristwahrung reicht zunächst einformloser Antrag.

?Funktioniert das auch rück-w i r k e n d ?

Nein. Wenn jemand im Oktoberein Studium beginnt und erst imNovember seinen Antrag abgibt,hat er Geld verschenkt. Deshalbraten wir, sich frühzeitig zu mel-den.

?Wer bekommt überhauptB A f ö G - F ö r d e r u n g ?

Da gibt es keine festen Ein-kommensgrenzen. Jeder Studien-anfänger sollte seinen Förderungs-anspruch prüfen lassen. Daskostet nichts. Und immerhin ist

Wie komme ich an das BAföG-G e ld?Hans-Dieter Müller von der Studentenwerks-Förderungsverwaltung gibt Auskunft

die Hälfte des Geldes ein Ge-schenk vom Staat. Selbst wenneine Familie ein recht hohes Ein-kommen hat, ist eine Förderungnicht ausgeschlossen. Zum Bei-spiel wenn die Geschwister eben-falls studieren.

?Wie lange bekommt mandas Geld?

Ausbildungsförderung wird in derRegel für ein Jahr gezahlt. Folge-anträge müssen spätestens zweiMonate vor Ende des Bewilli-gungszeitraumes vorliegen, damiteine Weiterförderung ohne Un-terbrechung möglich ist. Die För-derungshöchstdauer richtet sichnach der festgesetzten Regel-studienzeit. Die Förderungsver-waltung ist telefonisch zu errei-chen unter: (0541) 33147-0.

Die Drei aus der Dodesheide: Christian Hoge, Christian Wolf und Torsten Ostendorf (von links) mitihrem Handwerkszeug, einem Computer und einer Schlagbohrmaschine - und einem glücklichen Lächeln nachgetaner Arbeit. Foto: Gert Westdoerp

Rundum-Schutz

Öffnungszeiten der Förde-rungsverwaltung des Stu-dentenwerks Osnabrück:montags bis donnerstags 10-12Uhr und 13.30-15 Uhr sowiefreitags 10-12 Uhr

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(red.) Alles kein Problem,meint Tom. Den Wasserhahnzudrehen, um kostbares Nasszu sparen? Wie gesagt, keinProblem. Aber Moment, denktder Sohn von Jutta Essl. Dannwäre es doch am besten, wennich ... Ja, dann könnte ich dochdas gesamte Zähneputzen eins-paren. Wäre ein noch größererGewinn. Oder? Jutta Esslerzählt dies lachend. Tom,gerade mal gute drei Jahre alt,weiß, wie man eine diplomierteUmweltwissenschaftlerin aus-trickst.

Seit Februar diesen Jahresarbeitet die 33-Jährige als Um-weltkoordinatorin im Dezernat6 an der Osnabrücker Univer-sität. Ihre Aufgaben? Jutta Essllehnt sich in ihrem Stuhlzurück, atmet tief durch undbeginnt zu erzählen: Da seizunächst einmal das Verfasseneines Berichtes über den Standdes Umweltschutzes an derUni. Der Schutz der natürli-chen Umwelt sei Aufgabe aller

Studierenden und Mitarbeiter.„Besonders wichtig ist es, dieMitarbeiter zu motivieren beiden Schritten vom Umweltbe-wusstsein zum alltäglichen Han-deln.“ Sagt die Frau mit derKurzhaarfrisur und spricht dannvom Umweltprogramm, einemMaßnahmenkatalog für die näch-sten zwölf Monate, an dem siezurzeit arbeitet.

Und wie sie erzählt, die Sät-ze kommen schnell, doch wohlü-berlegt, stellt sich die Frage nachder persönlichen Einstellung.Kurzum, nach Jutta Essl alsMensch. Beinahe zwei Jahrzehn-te hat sie in Niederbayern gelebt,von Akzent indes keine Spur,lupenreines Hochdeutsch statt-dessen. Nach dem Realschul-abschluss eine Lehre als Apo-thekenhelferin, auf dem z w e i t e nBildungsweg das Abitur, danachdas Studium Umweltwissen-schaften an der Uni Lüneburg.

Ein Schlüsselerlebnis habe sienicht gehabt, die Katastrophevon Tschernobyl vielleicht?„Nein“, lautet die Antwort, dasmit dem Umweltbewusstsein ha-be sich schon während derSchulzeit ergeben. Und der sein-erzeit neu eingerichtete Studien-gang sei für sie gerade richtig ge-wesen, weil er so viele verschie-dene Felder abgedeckt habe.„Da macht man morgens einSeminar über Umweltmanage-ment und am Nachmittag unter-sucht man die Larven vonKöcherfliegen.“ Sagt Jutta Esslund rudert mit den Händen, alswolle sie am liebsten gleich wie-der die Erde durchwühlen. Wo-bei der Glanz in den Augen von

einer gehörigen Portion Freudean der Arbeit spricht.

Apropos Freude: Eine Welt-reise hat sie nach dem Abi auchgemacht. Das erzählt Essl einwenig verschämt, wegen dernegativen C02-Bilanz und so. Tja.Und 1998 wurde Tom geboren.Für die alleinerziehende Mutterein wichtiger Einschnitt.

Jutta Essl will zeigen, dassUmweltschutz Spaß machen kann.Dass Menschen ihres Schlageskeinesfalls so trocken sein müs-sen wie ein altbackener Müslirie-gel. Dass eine Umweltkoordina-

Uni-Spiegel Zeitung Universität Osnabrück 2002/1

Uni privat: Jutta Essl

torin nicht immer nur vonIdeologie, vom richtigen Be-wusstein schwadronierend jedeDiskussionsrunde narkotisiert.

Nein, der zur Gewohnheitgewordene Griff zum Licht-schalter, wenn sie einen Raumverlässt, ist Pragmatismus pur.Leute verschrecken will dieWahlosnabrückerin nicht.

Doch genug davon. Nunmuss Jutta Essl sich sputen undTom aus dem Kindergartenabholen. Ihn am Abend ins Bettbringen. Mit geputzten Zähnen,n a t ü r l i c h .

Umweltkoordinatorin Jutta Essl: Selbstverständlich perFahrrad zur Universität. Fotos: Michael Hehmann

Jutta Essl


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