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Neues B10ckheizkraftwerkversorgtjetzt Schule undFreibad · 7/12/2016  · Schule ein...

Date post: 26-Jun-2020
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Fränkischer Tag 12.07.2016 EHERBIEKDHZEFT Neues B10 ckheizkraftwerk versorgt jetzt Schule und Freibad 'I.I'[ll'l UNSEREM MITARBEITER THÜHRE HHRHEEI. Redwitzfbristteld - Die Bavern- werk Natur GmbH hat zusam- men mit der Gemeinde Redwitz ein neues Wärmekonzept für die Albert-Blankertz-Schule und das Freibad umgesetzt. Die Be- heizung der Schule erfolgte bis- her über zwei konventionelle Erdgaskessel. Das Beckenwas- ser des Freibades wurde über ei- ne Luft-Wasser-Wärmepmnpe temperiert. Um die Energiever- sorgung der beiden Anlagen ökonomisch miteinander zu ver- knüpfen, schlug die Bavernwerk Natur ein neues, modernes Kon- zept vor und errichtete in der Schule ein Blockheizkraftwerk (BHKW), welches auf Erdgas- basis gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Zudem wurde eine 150 Meter lange Fernwär- meleitung von der Schule zum Freibad verlegt. So kann die Heizzentrale der Schule und vor allem das Blockheizkraftwerk, das sonst im Sommer stillsteht, während dieser Monate sinnvoll für die Beheizung des Freibades eingesetzt werden. Der Wärmebedarf der beiden Einrichtungen von insgesamt 300 000 Kilowattstunden pro Jahr kann zu 25 Prozent durch das Blockheizkraftwerk abge- deckt werden. Der Rest wird über die vorhandenen zwei Erd- gaskessel sichergestellt. Der nach dem Prinzip der Kraft- Wärme-Kopplung gleichzeitig erzeugte Strom deckt einen Großteil des Strombedarfs der Schule in Höhe von B0 000 Kilo- wattstunden pro Jahr. Darüber hinaus produzierte Strommen- gen werden in das Netz der Bav- ernwerk AG eingespeist. Das Tochterunternehmen der Bav- ernwerk AG investierte ir die Maßnahme 225 000 Euro. Die ‘Vorteile einer Biogasanlage Landwirt Harald Schilling be- treibt eine Biogasanlage. Diese ist unabhängig von Sonne und Wmd und kann immer Strom er- zeugen. Gleichzeitig ist Biogas speicherbar und katm abgerufen werden, wenn der Strom benö- tigt wird dies sei einer der größten Vorteile von Biogas ge- genüber anderen erneuerbaren Energien wie etwa Windkraft und Photovoltaik. Die im Fermenter, oder dem Bioreaktor, befmdlichen Bakte- rien wandeln die Biomasse zu Biogas und dem Gärprodukt, auch Substrat genannt, um. Da- mit dieser Prozess funktioniert, muss die Biomasse im Fermen- ter, in den circa T50 Kubikmeter Substrat passen, auf 40 Grad Celsius aufgeheizt werden und ständig mit zwei Rührwerken in Bewegung bleiben. Der Fer- menter, ein kuppelförmiges Ge- bilde, besteht aus Edelstahl und hat ein Doppelrnembrandach, in dem das Gas gespeichert wird. Für die Fütterung des Fer- menters werden pro Tag etwa 7000 Kilogramm Biomasse be- nötigt. Daraus entstehen rund 1'700 Kubikmeter Biogas pro Tag. Zugeführt werden dürfen nur nachwachsende Rohstoffe. Ungefähr 50 Tage bleibt die zu- gefütterte Biomasse im Fermen- ter und ist nach diesem Gärpro- zess in etwa so üssig wie Rin- dergülle. Die vergorene Biomas- se sei nahezu geruchsneutral und darüber hinaus besser verfügbar für die Panzen. Zudem erspare sie dem Landwirt und der Um- welt teure und energieintensiv erzeugte Mmeraldünger. ‘llbm Wärmeumwandler wird die Wärme in das Freibad unterhalb der Schule geschickt. Fotos: Thomas lttlicheel Das Biogas auf dem Betrieb der Familie Schilling wird gleichzeitig zur Strom- und Wärmeproduktion durch ein BI-IKW genutzt. Aktuell er- zeugt das BHKW stündlich 150 Kilowatt elektrische und 220 Kilowatt thermische Energie. Vom Maschinenraum, in dem das Gas verdichtet und in einem Motor verbrannt wird, werden mit der entstehenden Motorab- wärme sechs Häuser in der Nachbarschaft über Fernwär- meleitungen beheizt und mit Warmwasser versorgt. Strom für 250 Haushalte Die mechanische Leistung wird mit einem Generator in Strom umgewandelt und ins Stromnetz eingespeist. Dieser erzeugte Strom ist ausreichend ir circa 250 Haushalte. Das Restprodukt aus dem Fermenter wird als hochwertiger Dünger auf den -r'- landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Pro Jahr sind dies ungefähr 4000 Kubikmeter. Schilling weiß um den Vorteil, den er als Landwirt und Betrei- ber einer Biogasanlage hat. In seinem Stall stehen etwa 60 Rin- der. Er betreibt Ackerbau mit verschiedenen Getreidesorten, vor allem aber Mais. Die Gülle stammt aus seinem Kuhstall. Die Mais- und Grassilage, die er für die Fütterung der Biogasanlage benötigt, ist dasselbe Futter wie für die Rinder und ist in den Si- los auf dem Betrieb gelagert. Rückblickend ist Harald Schilling zufrieden, den „Sprung“ gewagt zu haben und einer der ersten Landwirte im Landkreis gewesen zu sein, der eine Biogasanlage gebaut hat. Der Getreideanbau sei nicht mehr kostendeckend gewesen. Mit der Anlage hat er nun eine zusätzliche Einnahmequelle. *EI‘_|_F III‘ 5U ‘JE: " ‘ni-I" u‘ - -_.'- ‚a .‚ _ -_-| .' _'-"_ |' . _ -. 2 ‘I ...‚..u-.a_ä:r‚t}„_._.‘,:„.‘_-‚_g_*__:‚t‚g-};_,_;.__.- . _ _. ._ ‚- _ i "i-I.._‚_ .-r- .‚. I. Der Fermenter, in dem die Bakterien ihre Arbeit verrichten und Biomas- sein Energie verwandeln
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Page 1: Neues B10ckheizkraftwerkversorgtjetzt Schule undFreibad · 7/12/2016  · Schule ein Blockheizkraftwerk (BHKW), welches auf Erdgas-basis gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Zudem

Fränkischer Tag12.07.2016

EHERBIEKDHZEFT

Neues B10ckheizkraftwerk versorgt jetzt Schule und Freibad'I.I'[ll'l UNSEREM MITARBEITER THÜHRE HHRHEEI.

Redwitzffl bristteld- Die Bavern-werk Natur GmbH hat zusam-men mit der Gemeinde Redwitzein neues Wärmekonzept für dieAlbert-Blankertz-Schule unddas Freibad umgesetzt. Die Be-heizung der Schule erfolgte bis-her über zwei konventionelleErdgaskessel. Das Beckenwas-ser des Freibades wurde über ei-ne Luft-Wasser-Wärmepmnpetemperiert. Um die Energiever-sorgung der beiden Anlagenökonomisch miteinander zu ver-knüpfen, schlug die BavernwerkNatur ein neues, modernes Kon-zept vor und errichtete in derSchule ein Blockheizkraftwerk(BHKW), welches auf Erdgas-basis gleichzeitig Strom undWärme erzeugt. Zudem wurdeeine 150 Meter lange Fernwär-meleitung von der Schule zumFreibad verlegt. So kann dieHeizzentrale der Schule und vorallem das Blockheizkraftwerk,das sonst im Sommer stillsteht,während dieser Monate sinnvollfür die Beheizung des Freibadeseingesetzt werden.

Der Wärmebedarf der beidenEinrichtungen von insgesamt300 000 Kilowattstunden proJahr kann zu 25 Prozent durchdas Blockheizkraftwerk abge-deckt werden. Der Rest wirdüber die vorhandenen zwei Erd-gaskessel sichergestellt. Dernach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitigerzeugte Strom deckt einenGroßteil des Strombedarfs derSchule in Höhe von B0 000 Kilo-wattstunden pro Jahr. Darüberhinaus produzierte Strommen-gen werden in das Netz der Bav-

ernwerk AG eingespeist. DasTochterunternehmen der Bav-ernwerk AG investierte fiir dieMaßnahme 225 000 Euro.

Die ‘Vorteile einer BiogasanlageLandwirt Harald Schilling be-treibt eine Biogasanlage. Dieseist unabhängig von Sonne undWmd und kann immer Strom er-zeugen. Gleichzeitig ist Biogasspeicherbar und katm abgerufenwerden, wenn der Strom benö-tigt wird — dies sei einer dergrößten Vorteile von Biogas ge-genüber anderen erneuerbarenEnergien wie etwa Windkraftund Photovoltaik.

Die im Fermenter, oder demBioreaktor, befmdlichen Bakte-rien wandeln die Biomasse zuBiogas und dem Gärprodukt,auch Substrat genannt, um. Da-mit dieser Prozess funktioniert,muss die Biomasse im Fermen-ter, in den circa T50 Kubikmeter

Substrat passen, auf 40 GradCelsius aufgeheizt werden undständig mit zwei Rührwerken inBewegung bleiben. Der Fer-menter, ein kuppelförmiges Ge-bilde, besteht aus Edelstahl undhat ein Doppelrnembrandach, indem das Gas gespeichert wird.

Für die Fütterung des Fer-menters werden pro Tag etwa7000 Kilogramm Biomasse be-nötigt. Daraus entstehen rund1'700 Kubikmeter Biogas proTag. Zugeführt werden dürfennur nachwachsende Rohstoffe.Ungefähr 50 Tage bleibt die zu-gefütterte Biomasse im Fermen-ter und ist nach diesem Gärpro-zess in etwa so flüssig wie Rin-dergülle. Die vergorene Biomas-se sei nahezu geruchsneutral unddarüber hinaus besser verfügbarfür die Pfl anzen. Zudem ersparesie dem Landwirt und der Um-welt teure und energieintensiverzeugte Mmeraldünger.

‘llbm Wärmeumwandler wird die Wärme in das Freibad unterhalb derSchule geschickt. Fotos: Thomas lttlicheel

Das Biogas auf dem Betriebder Familie Schilling wirdgleichzeitig zur Strom- undWärmeproduktion durch einBI-IKW genutzt. Aktuell er-zeugt das BHKW stündlich 150Kilowatt elektrische und 220Kilowatt thermische Energie.Vom Maschinenraum, in demdas Gas verdichtet und in einemMotor verbrannt wird, werdenmit der entstehenden Motorab-wärme sechs Häuser in derNachbarschaft über Fernwär-meleitungen beheizt und mitWarmwasser versorgt.Strom für 250 HaushalteDie mechanische Leistung wirdmit einem Generator in Stromumgewandelt und ins Stromnetzeingespeist. Dieser erzeugteStrom ist ausreichend fiir circa250 Haushalte. Das Restproduktaus dem Fermenter wird alshochwertiger Dünger auf den

-r'-

landwirtschaftlichen Flächenausgebracht. Pro Jahr sind diesungefähr 4000 Kubikmeter.

Schilling weiß um den Vorteil,den er als Landwirt und Betrei-ber einer Biogasanlage hat. Inseinem Stall stehen etwa 60 Rin-der. Er betreibt Ackerbau mitverschiedenen Getreidesorten,vor allem aber Mais. Die Güllestammt aus seinem Kuhstall. DieMais- und Grassilage, die er fürdie Fütterung der Biogasanlagebenötigt, ist dasselbe Futter wiefür die Rinder und ist in den Si-los auf dem Betrieb gelagert.

Rückblickend ist HaraldSchilling zufrieden, den„Sprung“ gewagt zu haben undeiner der ersten Landwirte imLandkreis gewesen zu sein, dereine Biogasanlage gebaut hat.Der Getreideanbau sei nichtmehr kostendeckend gewesen.Mit der Anlage hat er nun einezusätzliche Einnahmequelle.

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Der Fermenter, in dem die Bakterien ihre Arbeit verrichten und Biomas-sein Energie verwandeln

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