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Neue Zeitung Nr. 39 10. Jahrgang 2011

Date post: 13-Mar-2016
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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums
12
NEUE ZEITUNG Nr. 39 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 10. Jahrg. 2011 Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 Der neue Landrat: Detlev Kohlmeier Meinung kontrovers S. 3 Retter in der Not: Die DM für Deutschland - Friedrich Merz für Berlin? Geschichte S. 4 Die Kleindeutsche Lösung Kultur S. 5 Literarische Salons OHM S. 6 Schülergruppen im OHM Dank an Heinrich Eggers Blick in die Presse S. 7 Mindener Tageblatt: „TAG DER HEIMAT“ in NRW Wissenschaft und Technik S. 8 Das Unternehmen Robert- Bosch Kunst und Kultur S. 9 Gustav Freitag Termine S. 10 Landsmannschaften und Freundeskreise Kulinaria S. 11 Falscher Hase und Berliner Boulette Denkwürdige Ereignisse S.12 13. August 1961: Der Bau der Berliner Mauer Nienburgs neuer Landrat Detlev Kohlmeier „Lebensqualität braucht gute Bildung“ -nt. Museen sind öffentliche Sammlungen von Zeugnissen der menschlichen Kulturentwicklung. Nach Art und Herkunft unterschieden, finden sie sich in dafür geeigneten Gebäuden. Zielsetzung eines Museums ist die Bildung der Bevölkerung, vorrangig durch das Mittel der Ausstellungen. Ergänzend wirken begleitende Projekte - so regelmäßige Vorträge und weitere Angebote wie Exkursionen zu wissenschaftlichen Studienzwecken. Das Wirken von Museen unterteilt sich in Maß- nahmen der Erwachsenen- und der Jugendbildung, bei denen das Zusammenwirken mit Schulen und Verbänden der Kulturpflege von herausragender Bedeutung ist. Museen können aufgrund der vielfältigen, dem Gemeinwohl die- nenden Aufgaben nicht vorrangig nach den Prinzipien des wirt- schaftlichen Gewinnstrebens arbeiten, wenngleich sie durch Gründung von Trägervereinen und die Einrichtungen von sie för- dernden Stiftungen bemüht sind, sich selbst finanzielle Hilfs- quellen zu erschließen. Die Erträge daraus reichen jedoch nicht aus, erforderliche Beschaffungen zu tätigen, sinnvolle Erweite- rungen vorzunehmen und die Pflege der Schausammlungen fach- gerecht zu erledigen. Die Öffentliche Hand ist in der Pflicht, hier angemessen einzutreten. Die Aussagen des neuen Landrats lassen erkennen, dass die in Tradition ste- hende bescheidene Förde- rung des Landkreises Nienburg der weithin ge- schätzten Initiativen des OHM auch künftig erhal- ten bleiben könnte. Der aufwendige Umzug des Museums in Nienburgs City wäre sonst ein „Flop“ gewesen. Das neue OHM an der „Nienburger Kul- turmeile“ in der Altstadt: Leinstraße 5. Neu in der NZ: Meinung Kontrovers Rettet Merkel den Euro oder Deutschland zurück zur alten DM und Friedrich Merz wieder nach Berlin?
Transcript

NEUE ZEITUNG

Nr. 39 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 10. Jahrg. 2011

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct

ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hand

kaufte er das gerade verfügbare historische

Traufenhaus in der Weserstraße und zusammen mit

Dieter Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und

Kultur der Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der

Deutschen verbunden, ging es an die Arbeit. Nach

Gründung des Trägervereins öffnete im Herbst 1996

das „Ostdeutsche Heimatmuseum“ (OHM). Nach 10

Jahren ist die anfängliche „Heimatstube“ nun zum öf-

fentlich anerkannten historischen Museum gewachsen,

das zugleich als Zentrum grenzüberschreitender Kul-

turarbeit weithin Anerkennung findet. In über drei Ge-

schossen präsentieren sich Hinterpommern, Ostbran-

denburg/Preußen, Ost-West-preußen, Danzig, Schlesi-

en sowie das Sudetenland mit den Siedlungsgebiete

von Deutschen in Osteuropa, Asien und Übersee.

Trotz beengtem Raum werden vielfältigste Exponate

aus Geschichte und Kultur gezeigt, darunter Volks-

trachten, Uniformen, Dokumente, Bilder, Landkarten,

Porzellane, sowie Glas- und Handwerkskunst. Vorträ-

ge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot.

Einmalig in Niedersachsen entsteht dieser Tage

Aus dem Inhalt

NZ aktuell S. 2

Der neue Landrat: Detlev

Kohlmeier

Meinung kontrovers S. 3

Retter in der Not: Die DM für

Deutschland - Friedrich Merz

für Berlin?

Geschichte S. 4

Die Kleindeutsche Lösung

Kultur S. 5

Literarische Salons

OHM S. 6

Schülergruppen im OHM

Dank an Heinrich Eggers

Blick in die Presse S. 7

Mindener Tageblatt: „TAG

DER HEIMAT“ in NRW

Wissenschaft und Technik S. 8

Das Unternehmen Robert-

Bosch

Kunst und Kultur S. 9

Gustav Freitag

Termine S. 10

Landsmannschaften und

Freundeskreise

Kulinaria S. 11

Falscher Hase und Berliner

Boulette Denkwürdige Ereignisse S.12

13. August 1961: Der Bau der

Berliner Mauer

Nienburgs neuer Landrat

Detlev Kohlmeier

„Lebensqualität

braucht gute Bildung“ -nt. Museen sind öffentliche Sammlungen von Zeugnissen der

menschlichen Kulturentwicklung. Nach Art und Herkunft

unterschieden, finden sie sich in dafür geeigneten Gebäuden.

Zielsetzung eines Museums ist die Bildung der Bevölkerung,

vorrangig durch das Mittel der Ausstellungen. Ergänzend wirken begleitende Projekte - so regelmäßige Vorträge

und weitere Angebote wie Exkursionen zu wissenschaftlichen

Studienzwecken. Das Wirken von Museen unterteilt sich in Maß-

nahmen der Erwachsenen- und der Jugendbildung, bei denen das

Zusammenwirken mit Schulen und Verbänden der Kulturpflege

von herausragender Bedeutung ist.

Museen können aufgrund der vielfältigen, dem Gemeinwohl die-

nenden Aufgaben nicht vorrangig nach den Prinzipien des wirt-

schaftlichen Gewinnstrebens arbeiten, wenngleich sie durch

Gründung von Trägervereinen und die Einrichtungen von sie för-

dernden Stiftungen bemüht sind, sich selbst finanzielle Hilfs-

quellen zu erschließen. Die Erträge daraus reichen jedoch nicht

aus, erforderliche Beschaffungen zu tätigen, sinnvolle Erweite-

rungen vorzunehmen und die Pflege der Schausammlungen fach-

gerecht zu erledigen. Die Öffentliche Hand ist in der Pflicht, hier

angemessen einzutreten.

Die Aussagen des neuen

Landrats lassen erkennen,

dass die in Tradition ste-

hende bescheidene Förde-

rung des Landkreises

Nienburg der weithin ge-

schätzten Initiativen des

OHM auch künftig erhal-

ten bleiben könnte. Der

aufwendige Umzug des

Museums in Nienburgs

City wäre sonst ein „Flop“

gewesen.

Das neue OHM an der „Nienburger Kul-

turmeile“ in der Altstadt: Leinstraße 5.

Neu in der NZ:

Meinung

Kontrovers

Rettet Merkel den Euro –

oder Deutschland

zurück zur alten DM

und Friedrich Merz

wieder nach Berlin?

Nienburg

kommunal

Folge Nr. 4:

Persönliche Daten: Geboren 1961 in Min-

den/Westfahlen, aufge-

wachsen in Landesber-

gen, seit 1986 wohnhaft

in der Gemeinde Marklo-

he, verheiratet, drei er-

wachsene Kinder.

Nach dem Abitur Studi-

um an der FH Verwal-

tung und Rechtspflege in

Hannover, 1996 Direktor

der SG Marklohe, 2001

daselbst hauptamtlicher

Bürgermeister.

Vorsizender des Regio-

nalmanagements „Mitte

Niedersachsen“, Vorsit-

zender Zweckverband

„Linkes Weserufer“.

Ab 1. November 2011 unser neuer Landrat:

Detlev Kohlmeier

Seite 2 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

+++

Kohlmeiers Zielsetzung: „Gut organisierte Bildungsangebote für alle

Altersgruppen sind für mich herausragend

wichtig. Ich möchte, dass wir den Elternwillen

zur Errichtung einer Integrierten Gesamtschule

abfragen. Damit wäre ein zusätzliches Schul-

angebot in unserem Landkreis möglich – das

kann ein dickes Plus für unsere Kinder sein.

Darüber hinaus will ich mich einsetzen für

bedarfsmäßige Inklusions- und Ganztagsange-

bote, die engere Verzahnung von schulischen

und berufspraktischen Handlungsfeldern und

die Stärkung der dualen Berufsaus- und fortbil-

dung mit innovativen und flexiblen Leistungs-

angeboten.

Angesichts der finanziellen Rahmenbedingun-

gen muss jede Kreditaufnahme sorgfältig ab-

gewogen werden und ist für mich nur für die

wirklich wichtigen und nachhaltigen Investiti-

onen vertretbar, Dazu ist es erforderlich Priori-

täten zu bilden.

Die Wirtschaftsförderung im Landkreis will ich

als gemeinschaftliches gut funktionierendes

Netzwerk ausbauen. Konkret soll sie ein aus-

geweitetes Angebot von Technologietransfer-

und Bratung bieten. Die Einwerbung von För-

dermitteln will ich aktiv unterstützen.

Aktiv betriebener Klimaschutz gehört für mich

zu einem verantwortungsvollen Wirken. Die

Einrichtung einer kreisweit tätigen Klima-

schutzagentur will ich konsequent entwickeln

und sie auch über die Dauer einer eventuellen

Förderung hinaus sichern.

Wir brauchen auch den Ausbau erneuerbarer

Energien als unverzichtbaren und wachsenden

Bestandsteil unserer Energieversorgung.

Für einen ausgewogenen, zwischen den öko-

nomisch berechtigten Interessen der Landwirt-

schaft und den Erfordernissen des Natur- und

Landschaftsschutzes will ich mich stark ma-

chen. Besondere Lebensräume mit ihrer Arten-

vielfalt möchte ich durch behutsame Entwick-

lung eines biologischen Netzes weiter verbes-

sern, beispielsweise durch den effektiven Ein-

satz der Ausgleichszahlungen für stattfindende

Eingriffe in Natur und Landschaft.“

10

10. Jahrg. 2011/39 NEUE ZEITUNG Seite 3

Meinung kontrovers

Wo ist der Glanz geblieben von „Schwarz-Gelb“ in Bund und

Ländern? Angela Merkel müht sich in Berlin ab mit widerspenstigen

Partnern, von denen die FDP zielstrebig auf ihren Untergang zusteuert.

Selbstgemachte Querelen lähmen die Kraft einer vom Wähler groß-

zügig ausgestatteten Bundestagsmehrheit.

Die Opposition reibt sich die Hände – geißelt die Ohnmacht der Kanzlerin

sich durchzusetzen, weil sie um den Bestand der Regierungsmacht fürchten

muss. Außer der Kritik haben aber auch die „Rot-Grünen“ nichts zu bieten,

als den Anspruch, selbst in die Chefsessel zu gelangen. Und die Zeichen

stehen dafür nicht schlecht. Links hat heute bundesweit eine Mehrheit beim

Wähler. Die Union – geplagt von Skandalen der eigenen Prominenz - hat

Vertrauen verspielt. Mit hochgelobten pomadisierten „Shooting-Stars“ und

zugleich peinlichen Affären aller Art und allerorten lassen sich auch noch

heute bürgerliche Wähler nicht halten, zumal wenn eine Partei, das „C“ im

Namen führt. Auch die Konzeption der „Merkel-CDU“, national-

konservative Kräfte aus den eigenen Reihen zu drängen, in der Erwartung,

ein Linksruck in der Unon brächte neue Wähler, hat sich zerschlagen. Die

Partei der Nichtwähler wurde nur umso größer.

Rettet Merkel den Euro oder zurück zur guten alten DM

und Friedrich Merz nach Berlin?

von Leo Warner

Dazu kommt noch das Dilemma um die Euro-Region, die Merkel – koste es was es

wolle - sanieren will. Die Mehrheit der deutschen Steuerzahler sieht das anders und

will nicht für dritte bluten, die ihre Hausaufgaben nicht machen wollen.

Der Wunsch nach Rückkehr zur guten alten DM wird immer deutlicher. Es ist ein

Skandal, dass Abgeordnete. wie der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses

Wolfgang Bossbach und weitere Unions-MdBs von der Riege um Merkel ange-

gangen wurden, weil sie ihrem verbrieften Recht auf freie Gewissensentscheidung

gefolgt sind und der unabsehbaren Berliner Schuldenpolitik nicht folgen wollten. Da

hilft wohl nur eine Reform in der Sache und personell an Haupt und Gliedern. Wie

man hört, steht zur Rettung Friedrich Merz bereit. Kein schlechter Ausweg.

Seite 4 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

Geschichte

Der „Deutsche Krieg“ war die militärische Aus-

einandersetzung zwischen der von der österrei-

chisch geführten Donaumonarchie, dem „Deut-

schen Bund“, und den preußisch dominierten

norddeutschen Ländern, außer Holstein. Es ging

um eine von Österreich gewünschte Großdeutsche

oder die von Bismarck favorisierte Kleindeutsche

Lösung. Mit dem Sieg Preußens 1866 bei König-

grätz war die noch bestehende Bundesverfassung

des bereits 1806 untergegangenen „Heiligen

Römischen Reiches Deutscher Nation“ auch

formal erloschen.

Preußen übernahm die politische Vormachtstellung

im Norden und gründete den „Norddeutschen Bund“.

Damit entstand die Vorstufe für das 1971 gegründete

„Deutsche Kaiserreich“. Da Österreich im Vorhinein

nicht auf das ihm anhängende Holstein hatte verzich-

ten wollen, waren preußische Truppen im Juni

Die

kleindeutsche

Lösung

Königgrätz

1866

1865 dort einmarschiert, was den offiziellen Anlass

zum Preußisch-Österreichischen Krieg gegeben hatte.

Nach kampflosem Einmarsch der Preußen in das

Königreich Sachsen und weiter in das habsburgische

Böhmen kam es im Juni 1866 mit den vereinigten

österreichisch-sächsischen Armeen zum Kampf, den

die Österreicher zunächst siegreich beendeten.

Nach Zuführung frischer Truppen aus Minden, Ham-

burg und von der preußischen Mainarmee wendete

sich das Blatt. Die mit Habsburg verbündeten Hanno-

veraner mussten völlig aufgerieben kapitulieren und

die vereinigten preußischen Armeen siegten

schließlich unter Führung von Kronprinz Wilhelm in

der Schlacht bei Königgrätz. Nach dem Frieden von

Prag wurde die bestehende Feindschaft überwunden

und aus einer zunehmend wohlwollenden Neutralität

entwickelte sich die spätere Allianz mit dem Deut-

schen Reich, woraus der Zweibund entstand.

▲ Die Schlacht bei Königgrätz 3. Juli 1866: Die Verteidigung des

Swiep-Waldes durch die Regimenter 27 und 28 der 2.

preußischen Armee. Original-Gemälde im OHM

10. Jahrg. 2011/39 NEUE ZEITUNG Seite 5

Welt der Kultur

Ein literarischer Salon war ein zumeist privater

gesellschaftlicher Treffpunkt für Diskussionen,

Lesungen oder musikalische Veranstaltungen

vom 18. bis zum 19. Jahrhundert. Neben

literarischen und sonstigen künstlerischen Salons

gab es auch politische und wissenschaftliche

Salons. Träger waren oft einzelne Mäzene oder

auch Vereine.

In Deutschland betätigten sich vor allem

wohlhabende gebildete Frauen, oft adliger oder

jüdischer Herkunft, als Gastgeberinnen und wurden

in dieser Eigenschaft Salonière genannt. Berühmt

wurde in Berlin der Salon der Rahel Varnhagen,

geborene Levin.

In Frankreich fand sich bereits ab 1600 in den

„Musenhöfen“ des Adels eine unter den

Bedingungen des Absolutismus wirkende, für die

spätere Zeit stilbildende Salonkultur, die im

bürgerlichen Paris zu meist sich als

Geselligkeitskultur ihren Ausdruck fand.

Literarische

Salons

Gedankenaustausch

bei künstlerischen,

wissenschaftlichen und

politischen Treffen.

Eingeladen wurde zu freiem Gedankenaus-

tausch im Rahmen größerer

Veranstaltungen oder kleinerer persönlich

gehaltener Treffs. Neben der Salonière

Rahel Varnhagen sind u.a. als besonders

bemerkenswert zu nennen Henriette Herz

(1764-1847), Bettina von Arnim (1785-

1859) und Marie Dorothea Fürstin zu

Radziwill (1840-1915).

▲ Wohlhabende und gebildete Frauen, oft adliger

Herkunft, betätigten sich als Gastgeberinnen.

Rahel Varnhagen

Bettina von Arnim

Seite 6 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

Ostdeutsches Heimatmuseum

Heimatmlebendiges MuM

Museumuseum

Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG Telefon (05021) 97 46-0

Schipse 6 Telefax (05021) 6 26 25

31582 Nienburg [email protected]

Ostdeutsches

Heimatmuseum (OHM)

Historisches Museum

Redaktion:

Dieter Lonchant

Korrektur: Inge Koslowski

Auflg. 700 Expl.

Anschrift:

NEUE ZEITUNG Leinstr. 5, 31582 Nienburg

Tel./ Fax: 05021 / 91 15 63

Internet:

ohm-nienburg.jimdo.com/

e-mail:

[email protected]

Die in Leserbriefen, Ar-

tikeln und Kommenta-

ren vertretenen Auffas-

sungen decken sich nicht

unbedingt mit der Mei-

nung der Redaktion.

Dank an Heinrich Eggers

◄ Schüler des Marion-

Dönhoff-Gymnasiums mit

ihrem Lehrer Studienrat

Karsten Reichhardt besich-

tigten kürzlich die Aus-

stellungen des OHM.

Nach einem Einführungs-

vortrag mit Dokumentar-

Film erläuterten Dieter Lon-

chant und Günter Winckler

die historischen Exponate,

Karten und diversen Volks-

trachten. Anschließend stell-

te man sich zum Foto vor

dem Eingang zum OHM.

Am 1. November tritt Hein-

rich Eggers in den Ruhestand.

Er war ein pflichtbewusster

Landrat, offen und objektiv,

unserem Museum ein guter

Freund. Das OHM wird

Heinrich Eggers demnächst

auf besondere Weise ehren.

Dank für sein Engagement

zum Wohl aller Bürgerinnen

und Bürger, im Besonderen

für sein Verständnis für die

Anliegen der Kulturträger

sagen wir ihm bereits heute.

10. Jahrg. 2011/39 NEUE ZEITUNG Seite 7

Blick in die Presse

TAG DER HEIMAT in Minden / NRW

„Wahrhaftiger Dialog“

Vertriebene fordern Ächtung von

Vertreibung

▲ Hauptredner Dieter Lonchant

sprach auf Großveranstaltung in

Minden / 11.September 2011 Lonchant sprach vor BdV in Minden:

Minden „ … Als Hauptredner war am Sonntag der Museumsdirektor des Ostdeutschen Heimatmuseums

Nienburg, Dieter Lonchant, erschienen. Es sei seine Pflicht, bei der Darstellung von Geschichte und

Kultur die Wahrheit zu finden und bei Differenzen den Dialog zu suchen, meinte er zu Beginn seiner

Ausführungen. „Es geht heute darum, uns alle an die Heimat zu erinnern, an die wir gebunden sind.“

Er warnte vor der Tendenz in Deutschland, „die Vertriebenen an den rechten Rand“ weisen zu wollen.

Den Vertriebenen geht es nicht um Hass, sondern um Gerechtigkeit“.

Ziel sei es einen friedvollen Gang zu einem vereinten Europa zu gehen. „Jedes Volk hat seine eigene

Kultur – die soll es sich erhalten können.

Deutschland und seine Geschichte könnten sich sehen lassen, es sei schade, dass sich manche schon beim

Erklingen der der Deutschen Nationalhymne schämen würden. „Wir brauchen Nachwuchs. der unsere

Gedanken, unser Streben und unser Wissen weiter trägt“, so der Museumsdirektor des Ostdeutschen

Heimatmuseums Nienburg. Dieser fehle allerdings bisher noch. …“

▲ Hauptredner Dieter Lonchant auf

der Großveranstaltung in Minden

OHM-

Besichtigungs-

zeiten

Di. – Mi. – Do.

10 – 13 Uhr

Mi. und So.

14 – 17 Uhr

und nach

Vereinbarung.

Der Eintritt ist

frei.

Führungen ab

10 Personen

Seite 8 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

Wissenschaft und Technik

1932 übernahm Bosch die Junkers & Co. GmbH

und Veröffentlichte die Schrift „Die Verhütung

künftiger Krisen in der Weltwirtschaft“. Darin

setzte sich der Chef des Konzerns für flexiblere

Arbeitszeiten ein und stellte überhöhte Löhne in

Frage. Ansonsten trat die Firma Bosch wiederholt

als sozialer Stifter auf. 1933 kaufte man die

„Idealwerke für drahtlose Telephonie AG“, die ab

1938 als „Blaupunktwerke AG“ firmierten.

▲ Die Bosch-Zündung revolutionierte

die Automobilindustrie und ermöglichte

dem Unternehmen Robert Bosch die

Expansion – Plakat um 1910.

Das Robert-Bosch-

Unternehmen

Bahnbrechende Erfindungen

zum Wohle der Menschen

Nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker und ersten

Berufsjahren (1876-1886) brachte es der geniale Tüftler

Robert Bosch zu einem eigenen bedeutenden Unternehmen,

das die bahnbrechende Entwicklung der Niederspannungs-

Magnetzündung entwickelte. Das Revolutionierende in der

Motorelektronik für die gesamte Produktion der

Automobile, mit der so genannten Bosch-Zündung, legte

den Grundstein für das später international tätige Weltunter-

nehmen.

Weitere Innovationen, wie etwa die Dieseleinspritzung und

die Umstellung auf eine breitere Produktenpalette, führte

das Unternehmen Bosch erfolgreich durch die schwierigen

Zeiten der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des 20.

Jahrhunderts. Danach setzte es einen bedeutenden Moder-

nisierungsprozess in Gang, wonach auch Elektrogeräte für

den Konsumbereich hergestellt wurden, wie etwa Kühl-

schränke, Radiogeräte oder Elektrowerkzeuge.

◄ Das Dreirad diente

Bosch zum Test des

neuen, von ihm entwik-

kelten Magnetzünders.

Lithographie 1899

Großteile der Ge-

winne des Unterneh-

mens fließen noch

heute wohltätigen

und kulturellen

Zwecken zu. Dazu

zählt die Förderung

der Stuttgarter „Ro-

bert-Bosch-Klinik“.

Afte von Ribbeck

10. Jahrg. 2011/39 NEUE ZEITUNG Seite 9

Literatur

Gustav Freytag

Geheimer Hofrat,

Schriftsteller, Journalist und

Politiker

*13. 7. 1816 Kreuzburg / Oberschlesien

† 30. 4. 1895 Wiesbaden

Seine bedeutenden Romane:

Soll und Haben – 3 Bände, 1855

Die verlorene Handschrift – 5 Bände, 1864

Die Ahnen- 6 Bände

Band 1: Ingo und Ingraban

Band 2: Das Nest der Zaunkönige

Band 3: Die Brüder vom Deutschen Hause

Band 4: Marcus König

Band 5: Die Geschwister

Band 6: Aus einer kleinen Stadt

Freytag besuchte das Gymnasium in Öls und studierte

1835 Philologie an den Friedrich-Wilhelms-Universi-

täten zu Breslau und Berlin und war Corps-Student. Er

fühlte sich eng verbunden dem Dichter des Deutsch-

landliedes Hoffmann von Fallersleben (1798-1874),

schrieb Theaterstücke wie das Lustspiel „Die Braut-

fahrt oder Kunz von den Rosen“ oder „Die Valentine“,

„Graf Waldemar“ und „Die Journalisten“. Zugleich

wirkte er als Journalist. Seine politische Heimat sah er

im liberalen deutschen Bürgertum.

In den Jahren 1867-1870 vertrat er im Reichstag die

nationalliberale Partei, wandte sich gegen die Klein-

staaterei und focht für einen kleindeutschen Einheits-

staat unter Führung Preußens. Am Deutsch-Französi-

schen Krieg (1870/71) nahm er im Hauptquartier des

preußischen Kronprinzen teil.

Seine Liebe galt der deutschen Geschichte, der er sich

in einer Vielzahl bedeutender historischer Romane an-

nahm. Damit wurde er einer der beliebtesten deut-

schen Geschichtsschreiber des 19. Jahrhunderts.

In der Wochenzeitung „Der Grenzbote“ kritisiere er

die Niederschlagung des schlesischen Weberaufstan-

des, was eine steckbriefliche Fahndung in Preußen zur

Folge hatte.

Aufgrund seines Romans „Soll und Haben“, erschie-

nen 1855, wurde Freytag nach dem Zweiten Weltkrieg

wegen angeblicher antisemitischer Tendenzen zum

Teil heftig kritisiert. Der WDR lehnte die Verfilmung

des Stoffes ab, weil darin die Romanfigur des jüdi-

chen Kaufmanns Veitel Itzig als gewissenlos, habgie-

rig und amoralisch beschrieben wird. Dabei hat

Freytag sich in mehreren Aufsätzen ausdrücklich

gegen den Antisemitismus ausgesprochen.

Seite 10 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++

LM POMMERN

Je 15.00 Uhr - OHM

06. Okt. 2011 Pommern-Nachmittag

03. Nov. 2011 Pommern-Nachmittag

01. Dez. 2011 Adventsfeier Kanu-Club

LM OST / WESTPREUSSEN –

DANZIG Je 15.00 Uhr – Kanu-Club

21. Okt. 2011 Schabber-Stunde

18. Nov. 2011 Schabber-Stunde

19. Dez. 2011 Weihnachtsfeier

OHM-FREUNDESKREIS

BERLIN-BRANDENBURG

Programm wie „Jour fix“

OHM – Saal „Preußen“

17. Okt. 2011 16.00 Uhr

OHM-FREUNDESKREIS VDV

EYSTRUP Je 15.00 Uhr Gasthaus Paarmann Eystrup

Termine werden noch bekannt gegeben.

00. Nov. 2011

00. Dez. 2011

Erneut Schüler-

Seminar im OHM

Landsmannschaften und

OHM-Freundeskreise

▲ Kulturprogramm und Kulinaria im OHM

„Jour fix“: Kultur, Geselligkeit, Gaumenfreude

In Zusammenarbeit mit dem Marion-Döhnhoff-

Gymnasium (MDG) startet das OHM ein weiteres

Schülerseminar. Zum Thema „Preußens bedeutende

Frauen werden von den Schülern und Schülerinnen

die Lebensbilder von 23 Persönlichkeiten vorgestellt,

die durch besondere Leistungen in ihrem Leben

Maßgebliches bewirkt haben. Eine von den Seminar-

teilnehmern gestaltete Sonderausstellung und be-

▲ Eine der vorgestellten be-

deutenden Frauen im Kapi-

tel „Geistig-künstlerische

Eliten“ ist die in Königsberg

/ Ostpreußen geborene Ma-

lerin und Bildhauerin Käthe

Kollwitz (1867-1945). Neben

ihr stehen Fürstinnen, sog.

Heldinnen und Salonieren.

gleitende öffentliche Vor-

träge ergänzen das

Projekt, zu dem eine Bro-

schüre als Arbeitsmittel

erscheint.

Das Seminar beschränkt

sich dabei auf die

Beschreibung von

herausragenden Frauen,

die in der Zeit von 1640-

2000 in den vom OHM

vorgestellten Regionen

gelebt und gewirkt haben.

Ziel ist, die meist nicht

angemessen präsentierten

Persönlichkeiten

umfassend vorzustellen.

Pädagogischer Leiter des

Projekts ist Studienrat

Karsten Reichhardt.

10. Jahrg. 2011/39 NEUE ZEITUNG Seite 11

Kulinaria

Tips

vom Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Wie die

Berliner

es mögen:

Falscher Hase Zutaten: 250 g Schabefleisch (xxx), 250 g Hackepeter, 100

g Speck, 2 große Zwiebeln, 1 Ei, Salz, Pfeffer,

1 Schrippe (Brötchen), 1 Tasse saure Sahne,

1 Esslöffel, Mehl.

.

Anwendung:

Die Schrippe in Wasser einweichen und

ausdrücken, mit dem Fleisch, kleingewürfeltem

Speck, dem Ei und den Gewürzen vermengen und

einen glatten Teig kneten, der dann wie ein

längliches Brot geformt wird.

Dann mit etwa ¼ l Wasser in den vorgeheizten

Backofen geben und bei 175 Grad etwa 30

Minuten garen und dabei mehrmals begießen.

Das Fleisch herausnehmen, den Bratfond mit et-

was Wasser aufkochen und die Sahne dazugeben

und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft

abschmecken, eventuell die Sauce mit 30 g

Mehlschwitze andicken.

Das Fleisch in Scheiben schneiden, mit der Sahne-

sauce übergießen und mit Salzkartoffeln und

Mischgemüse anrichten.

Berliner Bouletten

250 g Schabefleisch (xxx), 250 g Hackepeter, 1

alte Schrippe (Brötchen), Milch zum Einweichen,

1 Esslöffel Butter, 1 Zwiebel, 1 Eigelb, Salz,

Pfeffer, Muskat und Fett zum Braten. Dann ab die

Pfanne

Seite 12 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/39

Denkwürdige Ereignisse

Soldaten aufs Spiel zu setzen, um wegen der „Zu-

gangsrechte zu einer Autobahn“ zu streiten oder weil

die Deutschen die Wiedervereinigung ihres Landes

wollten. Dennoch verlegten die USA am 19.8.1963

zusätzliche Streitkräfte nach West-Berlin.

Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister von

Berlin, appellierte an Welt, die Berliner nicht im Stich

zu lassen.

Mit dem Bau der Mauer fand die politische Teilung

Berlins, Deutschlands und Europas einen

spektakulären Abschluss. Für 28 Jahre wurde die

Berliner Mauer zum Symbol des „Ost-West-

Gegensatzes im „Kalten Krieg“. Am 23.8.1961 verbot

die DDR den West-Berlinern die Einreise in den

Ostteil der Stadt.

Der Bau der Mauer mitten durch

Berlin bedeutete nicht nur für die

Bevölkerung der Stadt den Verlust

ihrer Freizügigkeit. Wies Berlin zu-

vor auf den provisorischen

Charakter der Teilung Deutschlands

hin, so wurde diese mit dem

Mauerbau am 13. 8. 1961 auf

unabsehbare Zeit zementiert.

Der Mauerbau stellte auch in

weltpolitischer Hinsicht einen

Wendepunkt dar. Nachdem die

Supermacht USA im atomaren

Rüstungswettlauf über Jahre hinweg

die Nase vorn hatte, holte die

Sowjetunion zum Ende der 50er Jahre

auf. Damit entstand das „Gleichgewicht

des Schreckens“.

Vor diesem Hintergrund waren die

Westmächte nicht dazu bereit, eine

kriegerische Auseinandersetzung mit

der Sowjetunion um Berlin zu riskieren

US-Präsident John F. Kennedy nannte

es gar eine „ausgesprochene Dumm-

heit“, das Leben von amerikanischen

13. August 1961:

Der Bau der

Berliner Mauer

▲ Stein für Stein ziehen die Grenztruppen der DDR die Mauer

hoch. Ein Kranwagen hebt die schweren Betonplatten, welche

Fahrzeugdurchbrüche verhindern sollen. Die Fenster der

Häuser auf der Ost-Seite der Straße werden zugemauert.


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