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Neue geistliche Musik Raum – Zeit – Klang im...

Date post: 18-Sep-2018
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w o r k s h o p s G e b e t Raum – Zeit – Klang 2016 2017 2018 www.lichte-stille.de Neue geistliche Musik im Bergischen Land 22.04.-24.06.2018
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Raum – Zeit – Klang2016 2017 2018

www.lichte-stille.de

Neue geistliche Musikim Bergischen Land

22.04.-24.06.2018

Steuerungsgruppe des Projekts Lichte Stille: Stefan Barde, Willi Broich, Ulrich Cyganek, Prof. Richard Mailänder, Judith Nüsser, Florian Wallot, Dr. Daniel Weisser, Hans Wülfing

Dank:Ein besonderer Dank gilt allen beteiligtenn Kirchenmusiker/-innen, Sänger/-innen und weiteren Musiker/-innen, deren Engagement das Zustandekommen des Projekts erst ermöglicht hat. Ihre Namen sind an den entsprechenden Stellen des Programmheftes gesondert genannt.

IMPRESSUM

Herausgeber: Bildungswerk der Erzdiözese Köln e. V.Marzellenstraße 3250668 KölnTelefon: 0221 1642 1219Telefax: 0221 1642 [email protected]

Redaktion: Judith Nüsser | Florian WallotLogo, Corporate Design: Dr. Bernhard Wunder, unikatdesign.w Adaption, Layout: Ute Vogel, frau Vogel Verantwortlich: Dr. Peter Scharr

Das Projekt Lichte Stille. Neue geistliche Musik im Bergischen Land bringt auch in diesem Jahr Kirchenmusik, Erwachsenenbildung und Seelsorge in eine Ko-operation und führt damit die gelungenen Veranstaltungen aus den vergan-genen beiden Jahren fort. Durch das Projekt werden drei Dimensionen musi-kalischen Schaffens und Erlebens in den Blick genommen und aufeinander bezogen: Raum, Zeit und Klang. Nach den Themen „Raum“ und „Zeit“ wird nun das Thema „Klang“ in den Mittelpunkt gestellt.

Klang ist zum einen ein physikalisches Phänomen. Regelmäßige Schall-wellen erzeugen das, was wir Klang nennen. Auf der physikalischen Ebene ist Klang aber erst einmal ein neutrales Phänomen, das auch technisch erzeugt und aufgezeichnet werden kann. Musik als Klang ist nicht denkbar ohne die Dimensionen Raum und Zeit. Klang braucht eine bestimmte Quelle und Resonanzen, um hörbar zu sein. Und die zeitliche Struktur macht diffuse Klänge erkenn- und unterscheidbar, so dass Musik entstehen kann. Aber ist ein Klang, ohne dass er ein menschliches Ohr erreicht, Musik?

Klang ist ein komplexes Phänomen, die physikalische Definition beschreibt es nur in bestimmter Hinsicht. Klang ist auch eine we-sentliche Komponente menschlicher Kommunikation. Der Klang der Stimme beeinflusst unsere Sympathien, am Klang der Stimme erkennen wir Stimmungen und Emotionen. Klang wird gemeinhin mit etwas Angenehmem assoziiert. Beim Begriff Klang denken wir an Instrumente und Gesang, nicht an Presslufthammer und Geschrei. Die Kombination verschiedener Klänge, sukzessiv oder simultan, eröffnet schließlich die Möglichkeit einer ganz eigenen Form von Kommunikati-on: Durch Intention und Rezeption werden Klänge zu Musik.

Musik ist ein anthropologisches Phänomen. Nur wir Menschen erzeugen Klänge als Musik und nehmen Klänge als Musik wahr. Harmonie und Symphonie, also der geordnete Zusammenklang, kann als Sinn stiftend wahrgenommen werden. Im Klangerlebnis wird so die erfahrene und er-sehnte Ordnung von Leben und Welt gespiegelt. So wird Klang durchlässig auch für die Gotteserfahrung: Im symphonischen Aufbau der Klangwelten ist der erkennbar, der alles nach Maß und Zahl zum Wohle des Menschen

gemacht hat.

Dr. Peter Scharr Pädagogischer Leiter des Bildungswerks der Erzdiözese Köln e.V.

Klang der Musik.

Licht ist etwas Optisches, Stille ist etwas Akustisches.

Was haben beide miteinander zu tun? Da das Wort „Licht“ hier adjektivisch verwendet wird, bezieht sich der Begriff auf die Stille, und diese Stille hat eine Farbe, sie soll licht sein, also hell. Die Stille ist etwas akustisch nicht Messbares, gleichzei-tig erst wahrnehmbar als Stille durch die Begrenzung von Nicht-Stille rund um die Stille herum. Nicht wenige Kom-ponisten sehen in der Stille das Ziel ihrer Komposition. So gibt es geistliche Musik, denken wir nur an den Kompo-nisten Arvo Pärt, die versucht, in die Stille zu führen, in die Gegenwart Gottes, der außerhalb von Raum (Licht) und Zeit (Stille) ist, der außerhalb all dessen ist, was wir Menschen messen und ermessen können.

Und mit diesen Mitteln von Raum und Zeit, von Licht und Stille, versuchen wir, uns Seinem Geheimnis zu nähern. Arvo Pärt spricht daher von der „heiligen Pause“. Nicht wenige Gebetsformen, die zunächst viele Worte verwen-den, suchen eigentlich das, was hinter den Worten ist: das wortlose Gebet. So möchte diese nun zu ihrem Abschluss kommende Reihe im Bergischen Land etwas künden von der Gegenwart Gottes, des Schöpfers der begrenzten Welt, der Welt von Licht und Raum, und damit verweisen auf den unbegrenzten, das heißt außerhalb von Raum und Zeit exis-tierenden Gott.

Nach 2016 und 2017 ist dies nun das dritte Jahr für unsere Rei-he. Möge unsere Welt, von der man nicht selten denken könnte, sie wird dunkler, immer heller werden.

Professor Richard Mailänder Erzdiözesankirchenmusikdirektor

Licht ist Licht und Stille ist Stille.

Die Veranstaltungsreihe Lichte Stille geht nunmehr in die „drit-te Runde" und ist damit dem regional gesteckten Ziel der zeitgenössischen Musikvermittlung ein gutes Stück näher gekommen.

In einer schnelllebigen Zeit voller Reize und oft auch Rei-züberflutungen ist es nicht immer leicht, Menschen für Themen zu interessieren, die eine aktive inhaltliche Aus-einandersetzung erfordern. Zunehmend ist es auch für den „klassischen" Musikbetrieb eine Herausforderung, immer wieder Gegenwartsbezüge herzustellen. Umso mehr muss die Musik des 21. Jahrhunderts aktuelle Themen künstlerisch aufgreifen und innovative Aus-drucksformen kreieren. Diese adäquat zu vermitteln und den Hörenden sowohl intellektuelle als auch emo-tionale Zugänge zu ermöglichen, beabsichtigen die verschiedenen Programme unserer Konzertreihe.

Dabei ist ein Schwerpunkt, geistliche Musik in ihren vielfältigen Möglichkeiten den Menschen nahe zu brin-gen und deutlich werden zu lassen, dass diese Musik für Leib und Seele eine große Bereicherung darstellt.

Wir wünschen allen Ausführenden gutes Gelingen und den jeweiligen Veranstaltungsformaten lebhaften Zu-spruch und anhaltende Resonanz.

Ulrich Cyganek, Landeskirchenmusikdirektor

Evangelische Kirche im Rheinland

Musik für Leib und Seele

Erdentöne – Himmelsklang

Cantiones sacrae im neuen Gewand

Das Vater unser Vortrag von Dr. Werner Kleine, Wuppertal

Donnerstag, 19. April 2018, 19.30 Uhr

Pfarrheim St. Joseph, Hackhauser Straße 16, 42697 Solingen-Ohligs

Kammerchor Solingen – West, The Holy 7, Gambenconsort Gudrun Fuß, Ein Improvisationsensemble

Karola Pasquay, Idee und KonzeptWolfgang Kläsener, Künstlerische Leitung

Sonntag, 22. April 2018, 17 Uhr St. Joseph

Hackhauser Str. 4, 42697 Solingen

©K.Pasquay

PROGRAMMHeinrich Schütz (1585-1672)

Jauchzet dem Herren Kammerchor, Gambenconsort, Basso continuo

Karola Pasquay (*1957)gelesen, Klangstück für Stimmen

Samuel Scheidt (1587-1654)

Vater unser im Himmelreich - mit improvisierten Interludien

Kammerchor, The Holy 7, Gambenconsort, Improvisations-

ensemble, Basso continuo

Samuel Scheidt (1587-1654)Paduan à 4 voci aus Ludi Musici

Gambenconsort

Josquin Desprez (um 1440-1521)O bone et dulcis Domine Jesus /

Pater noster/ Ave MariaThe Holy 7

Karola Pasquay (*1957)Weiter Raum II, Klangstück für

Kammerchor und Improvisationsensemble

Unser Konzert nimmt Sie mit auf eine Reise. Diese Reise in eine Klanglandschaft unter-schiedlichster Facetten bedeutet die Begeg-nung mit Unbekanntem, mit Rätselhaftem, kann Fragen aufwerfen und hofft auf unter-schiedlichste Antworten.

Vater unser im Himmelreich von Samuel Scheidt ist das zentrale Werk des Abends. Die doppelchörige Motette aus der Renais-sance wird durch musikalische Elemente un-serer Zeit aufgebrochen, indem zwischen die einzelnen Sätze improvisierte, instrumentale Zwischenspiele treten. Das Improvisations-ensemble greift die jeweiligen Abschnitte auf und reagiert in sehr persönlicher Weise auf den Text des Vaterunsers.

In einigen Strophen wird die Komposition selbst verändert: Improvisierte Passagen werden in das Original-Werk eingefloch-ten, und subtil angelegte kompositorische Veränderungen lassen das Werk in neuen Klangfarben erstrahlen.

Eingerahmt wird diese Collage mit Kompo-sitionen von Josquin Desprez und Samuel Scheidt.

Das Finale wird den ganzen Kirchenraum zum Klingen bringen. Zu einer Klanginstal-lation bewegen sich Instrumentalisten und Choristen durch den Raum – Musizierende und Publikum werden die Reise gemeinsam beenden.

ich rede wie ich kann…

Klangraum BaltikumMusik für Chor, Orgel und Saxophon

Santa Bukovska, SaxophonLiga Auguste, Orgel

Ökumenischer Projektchor Bergisches Land Gesamtleitung: Ludwig Audersch, Johannes Geßner &

Stephanie Schlüter

Samstag, 28. April 2018, 17 Uhr St. Bonaventura | Hackenberger Str. 1A, 42897 Remscheid

Sonntag, 29. April 2018, 17 Uhr Lutherkirche | Kölner Straße 1, 42651 Solingen

PROGRAMMRomualds Jermaks (*1931) Sonnenaufgangs-Serenade

aus dem Zyklus Meeres-Serenaden

Jānis Ivanovs (1906-1983) aus: Cellokonzert, Satz II

Cyrillus Kreek (1889-1962) Psalm 104

Pēteris Vasks (*1946) Musique du soir (Abendmusik)

Algirdas Martinaitis (*1950) Alleluia

Ēriks Ešenvalds (*1977) Laudate Dominum

Michał Zieliński (*1965) Laudate Dominum

Galina Grigorieva (*1962) Molitva (Gebet)

Arvo Pärt (*1935) Da pacem Domine

Uģis Prauliņš (*1957) Fantasia rustica

Ilze Arne (*1953) Quasi una aria

Ēriks Ešenvalds (*1977) O salutaris hostia

Lange Zeit war das Baltikum abgeschnitten von den Entwicklungen des Westens und so waren die baltischen Komponisten gezwungen, bei der Suche nach Neuem ganz eigene Lösungen zu finden. Dadurch erhält die Musik aber ihren besonderen Reiz, in ihr begegnet uns immer wieder eine verblüffende und überzeugende Synthese zwischen Tradition und Moderne. Ihre Moderne unterscheidet sich allerdings von dem, was wir unter Avantgarde verstehen. Die baltische Musik wird von ganz anderen Wurzeln gespeist, beispielsweise von tiefer Reli-giosität und einer innigen Verbindung zur menschlichen Stimme und zum Singen.

Mein Vater war ein fantastischer Pastor, der flammen-de Botschaften an die Gemeinde gerichtet hat. Ich denke, ich mache dasselbe, nur in Form von Musik, so klar formuliert es der lettische Komponist Pēteris Vasks. Dabei ist ihm die Konfession unwichtig, für ihn ist Glaube eine universelle Kategorie. In Litauen dominiert vor allem die katholische Kirche, in Estland gibt es eine eher evangelisch-lutherische Tradition, während in Lettland neben diesen beiden auch die orthodoxe Kirche vertreten ist. Die musikalische Verbindung zwischen allen dreien ist die Chormusik. So lässt gerade sie sich als Gebets-raum erleben, und oft genug beschreibt das Bild von der lichten Stille genau das Herz dieser Musik.

Nicht von ungefähr sagt die russische Komponistin Sofia Gubaidulina, dass es keinerlei äußerliche, technische Vermittler zwischen dem Menschen und Gott gebe, nur deine Stimme und eine Kerze in der Hand. Und ihre lettische Kollegin Ilze Arne bekennt, dass sie keine Angst vor (im avantgardistischen Westen verpönten) Melodien habe, schließlich seien sie doch die Seele der Musik.

Bereits diese wenigen Andeutungen und Zitate zeigen, dass die Musik der baltischen Staaten nur aus ihrer eige-nen Geschichte mit ihren Traditionen zu verstehen ist.

Worte des litauischen Lyrikers Eugenijus Ališanka, die dem Programm seinen Namen gaben, mögen dies noch einmal unterstreichen: ich rede wie ich kann / mit einem menschen so / und anders mit einem stein / das ist nicht literatur heißt es […] kaum änderst du den stil / schon werfen sie dich aus der bar / aus dem flugzeug aus dem zug / ich komme zu fuß zurück.

PROGRAMMRomualds Jermaks (*1931) Sonnenaufgangs-Serenade

aus dem Zyklus Meeres-Serenaden

Jānis Ivanovs (1906-1983) aus: Cellokonzert, Satz II

Cyrillus Kreek (1889-1962) Psalm 104

Pēteris Vasks (*1946) Musique du soir (Abendmusik)

Algirdas Martinaitis (*1950) Alleluia

Ēriks Ešenvalds (*1977) Laudate Dominum

Michał Zieliński (*1965) Laudate Dominum

Galina Grigorieva (*1962) Molitva (Gebet)

Arvo Pärt (*1935) Da pacem Domine

Uģis Prauliņš (*1957) Fantasia rustica

Ilze Arne (*1953) Quasi una aria

Ēriks Ešenvalds (*1977) O salutaris hostia

Liturgie trifft Tanz

Ökumenisches Chorkonzert

Liturgie trifft Tanz – zwei Welten?Aspekte/ Impulse von Manfred Büsing

Dienstag, 17. April 2018, 19 Uhr Ev. Gemeindehaus Leichlingen Marktstraße 15, 42799 Leichlingen

Ludus Vocalis, Ravenna, Katholischer Kirchenchor Leichlingen, Chorschule Leichlin-

gen, Figuralchor der Evangelische Kantorei Leichlingen Bergische Kammerphilharmonie

Pia Gensler & Carsten Ehret, Leitung

Sonntag, 29. April 2018, 19 Uhr St. Johannes Baptist

Lingemannstraße 3, 42799 Leichlingen

Vom Tanzen zum Lobe Gottes ist in der Bibel mehrfach die Rede. In einigen Psalmen wird regel-recht zum Reigen(tanz) aufgefordert, die Prophetin Mirjam dankte Gott singend und tanzend für die Rettung am Schilfmeer und König David tanzte sogar vor der Bundeslade, dem Allerheiligsten. In all diesen Darstellungen ist der Tanz liturgische Handlung, gleichwertig dem gesungenen oder gesprochenen Wort, welches das Lob Gottes verkündet.

Kernstück des heutigen Programms ist die Misa a Buenos Aires von Martín Palmeri. Der argen-tinische Komponist hüllt den jahrhundertealten, lateinischen Messtext in das Gewand des Tango Nuevo mit seinen markanten Rhythmen und seinem unverkennbaren Klangkolorit, der vor allem durch das Bandoneon geprägt wird. Auch wenn die Misatango ihrem Namen durchaus gerecht wird, so schimmern doch immer wieder Elemente der traditionellen europäischen Messvertonungen durch, besonders deutlich in den fugenartigen Teilen, wie im Kyrie oder im Agnus dei. So entsteht eine einmalige Synthese aus europäischen Traditi-onen mit den emotionalen, mitreißenden Klängen des argentinischen Tango.

Einen ähnlichen Weg der Verbindung südame-rikanischer und europäischer Musik beschreitet der Brasilianer Heitor Villa-Lobos. Seine neun Bachianas Brasileiras verschmelzen brasilianische Melodien und Rhythmen mit der kontrapunkti-schen Kunstfertigkeit der Musik Johann Sebastian Bachs.

Und auch der Frankfurter Komponist Peter Reulein lässt in seinem Te Deum die Klänge tanzen. Zu afrokubanischen (Habanera) und mexikanischen (Huapango) Rhythmen erklingt das Lob Gottes.

Ein Tango-Tanzpaar sorgt dafür, dass die Klänge des Konzertes auch tatsächlich zu Bewegungen werden. Darüber hinaus sind Sie als Publikum ein-geladen, an ausgewählten Stellen die Musik auch in der Bewegung zu genießen und so körperlich eins mit dem Klang zu werden.

PROGRAMMPeter Reulein (*1966):

Te Deum (2017)

1. Te Deum laudamus – Die Schöpfung preist den dreifaltigen Gott

Maestoso – Allegro festivo

2. Te gloriosus Apostolorum – Die Kirche preist den dreifaltigen Gott

Andante tranquillo (Habanera)

3. Tu Rex gloriae, Christe – Lobpreis Jesu Christi –

Allegretto maestoso (Huapango)

4. Salvum fac populum tuum, Domine – Bitten – Hymnus

Auftragskomposition für Lichte Stille

Heitor Villa-Lobos (1887-1959) Bachianas Brasileiras Nr. 9

für Streichorchester (1945)

Prélude (Vagaroso e mistico) – Fugue (Poco apressado)

Martín Palmeri (*1965): Misa a Buenos Aires, Misatango,

für Singstimme, Chor, Bandoneon, Klavier und Streicher (1996)

In Paradisum

Klangwanderungenvon der Gregorianik bis zu zeitgenössischen Effekten

Detlef Tappen, TexteJürgen Löscher, Live-Elektronik, Klarinetten

Matthias Krella, Orgel, Klavier, Gesang

Freitag, 4. Mai 2018, 20 Uhr St. Josef

Solinger Str. 19, 40764 Langenfeld

Was kommt nach dem Tod?

Diese existentielle Frage beschäftigt die Mensch-heit seit Anbeginn. So setzen sich auch viele Komponisten in ihrer Musik mit diesem Thema immer wieder auseinander. Oft versuchen sie Trost zu spenden, ihr zentrales Motiv dabei ist der Gedanke an das Paradies: In Para-disum – Ins Paradies mögen Engel dich geleiten, so beginnt die Antiphon, die seit dem frühen Mittelalter bis heute in der Sterbeliturgie gesungen wird.

Diese hoffnungsvollen Gedanken sind die Basis des heutigen Konzerts. In ei-ner musikalischen Zeitreise erklingen zunächst Teile der gregorianischen Totenmesse. Ihre Motive greifen die Musiker auf und entwickeln sie im-provisatorisch weiter. Zusammen mit elektronischen Klangverfremdungen entwickeln sie sich zum Höhepunkt, den unvergleichlich paradiesischen Melodien aus Gabriel Faurés In Para-disum, dem letzten Satz seines Re-quiems op. 48.

Ergänzt und vertieft wird die Collage durch Texte aus der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri und Briefen des Wi-derstandskämpfers Helmuth James von Graf von Moltke, die er aus dem NS-Ge-fängnis an seine Frau schrieb.

Auch das Publikum ist eingeladen, bei der Klanggestaltung mitzuwirken.

Dein ist der Tag, ...dein ist auch die Nacht

PROGRAMMChristoph Lehmann (*1947) Da berühren sich Himmel und Erde

Improvisation für Percussion

Gregorianik dazwischen: Olivier Latry (*1962) Orgelversetten Salve Regina

Stefan Scheidtweiler (*1977) Dein ist der Tag, dein ist auch die Nacht, Kantate für Chor, Soli, Orgel, 3 Trompeten und Pauken

Nr. 1 Dein ist der Tag Nr. 2 Morgen (Lobet den Herren) Nr. 3 Benedictus Nr. 4 Geht unverzagt ans Werk Nr. 5 Alles meinem Gott zu Ehren Nr. 6 Magnificat Nr. 7 Bleib bei uns Nr. 8 (= Nr.1) Dein ist der Tag

Auftragskomposition für Lichte Stille

Gregorianik dazwischen: Improvisationen für Orgel und Percussion Ave Maris Stella

Thomas Gabriel (*1957) Gott hat mir längst einen Engel gesandt

John Rutter (*1945) The Lord bless you and keep you

Samstag, 12. Mai 2018, 15:30 Uhr Mariendom

Elberfelder Str. 12, 42553 Velbert-Neviges

©R.Boecker, Bergheim

Projektsänger aus Kreisdekanat, Ltg. Stefan Scheidtweiler | Choralschola Juvenalis Ratingen, Ltg. Christian Siegert |

Chor cantiamo Monheim, Ltg. Ute Merten | Junger Chor Haan-Gruiten, Ltg. Frederik Punsmann | Ensemble der Seelsorgebe-reichsmusiker/innen | Fabian Otten, Percussion | Gregorio Mangano,

Julian Meiselbach, Frank Düppenbecker,Trompete | Ansgar Wallenhorst, Orgel, Kreisdechant Daniel Schilling, Geistliche

Begleitung, Guido Eickmann, Lichttechnik

Die Kantate Dein ist der Tag, dein ist auch die Nacht von Stefan Scheidtweiler steht damit im Mittelpunkt des Konzerts. Der Kom-ponist schreibt über sein Werk:Thema der Kantate ist der Weg des Menschen vor Gott im Tageslauf. Der feierliche Eröffnungschor Dein ist der Tag preist den Schöpfergott als den Herrn über die Zeit. Der zweite Satz (Morgen) ist eine klassische Choralbear-beitung. Der oft morgens gesungene Choral „Lobet den Herren“ aus dem 17. Jahrhundert wird unverändert in langen Notenwerten von den Männerstimmen zitiert und von zwei freien, modernen Oberstimmen um-spielt. Das folgende Benedictus ist seit Jahrhunderten Be-standteil des kirchlichen Morgengebets, der Laudes. Das Stück beginnt leise in der Tiefe und steigert sich kontinuierlich, das Thema mit dem lateinischen Einleitungsvers wird dabei permanent wiederholt, wobei es jedesmal um einen Ganzton erhöht wird. Die nächsten beiden Sätze widmen sich dem Tag. Geht unverzagt ans Werk beginnt mit einer kur-zen Einleitung, auf die ein schneller polyphoner Satz über „Der Herr steht denen zur Seite, die das Gute tun“ folgt. Dieser Chor vereint viele traditio-nelle Elemente wie die Fuge oder typische Akkord-folgen mit moderner Rhythmik.Beim Choral Alles meinem Gott zu Ehren werden werden nicht die Rhythmen, sondern die Harmoni-en zeitgenössisch interpretiert. So war es folgerich-tig, eine neue Strophe zu ergänzen, die die Glau-benssorgen und -zweifel unserer Zeit thematisiert.Der Abend ist das Thema der Sätze 6 und 7. Im fei-erlichen Magnificat, dem Lobgesang Mariens, wird wieder der lateinische Hauptsatz mit den deutschen Versen kombiniert. Damit verbindet sich dieser Satz mit seinem morgendlichen Gegenstück, dem Benedic-tus. Das bekannte Abendgebet Bleib bei uns (…denn es will Abend werden) bildet die Textgrundlage für den Kanon Nr. 7, der auch den Gesang der Gemeinde mit einbezieht.Abschließend wird der eröffnende und lobpreisende Chor wiederholt, symbolisch für den Beschluss des Tages, der gleichzeitig den Beginn eines neuen darstellt.

WORTKLANGRAUM

Im Anfang war das Wort

Schola St. Marien, Leitung: Bernhard NickAlexandra Naumann, Sopran

Odilo Klasen, Orgel und Leitung

Pfingstsamstag, 19. Mai 2018, 19.30 Uhr Kath. Pfarrkirche St. Marien

Bischof-Bornewasser- Str., 42477 Radevormwald

PROGRAMMOdilo Klasen (*1959)

WORTKLANGRAUM

Auftragskomposition für Lichte Stille

Der allererste Klang im Universum war das Wort Gottes – so verstehen wir den Anfang des Johannes-Evangeliums, Im Anfang war das Wort, und den Beginn der Schöpfungsgeschichte, Gott sprach, es werde Licht.

An Pfingsten bekommen Wort und Klang nochmal eine ganz besondere Bedeu-tung. Die Jünger, die sich in einem Haus versammelt haben, werden erfüllt vom Heiligen Geist. Das Wort Gottes wird in sie hineingelegt, damit sie das Evangelium in die ganze Welt hinaustragen.

Diesen Auftrag, der sich an jeden ein-zelnen Getauften richtet, will die Musik zum Vorabend des Pfingstfestes lebendig werden lassen.

Odilo Klasen bezieht in seine Komposition Musik, Wort, Klang und Raum gleicherma-ßen mit ein. Die Orgel mit ihrem Klang-kosmos und der Fähigkeit unendlichen Atem zu haben, steht in seinem Werk für das Urwort des Schöpfers. Mit ihm tritt die Schola in Interaktion, das Wechsel-spiel von Ruf und Antwort bezieht auch die Zuhörer mit ein. Auf diese Litanei antwortet dann die Solistin und führt die musikalischen Ideen improvisierend weiter. Unterdessen bewegen sich schließlich Sänger und Publikum auf den Marktplatz, der musikerfüllte Raum wird erweitert. Bei geöffneten Türen und Fenstern wird die Orgel auch dort noch zu hören sein. Der Markt (das Forum, die Agora) war in der Antike der Ort, wo Neuigkeiten ausge-tauscht wurden und Redner ihre Botschaft proklamierten. Auf dem Marktplatz in Radevormwald wird nun am Pfingstsamstag die frohe Botschaft musikalisch in ganz neuer Form verkündet.

Und Gott sprach…

Einklang, Vielklang, Cluster

Hae Min Geßner, Sopran Björn Köller, Bariton

Elke Steltner, Harfe | Tido Frobeen, Schlagzeug Chöre der Stadtkirchengemeinde und der Pfarrei St. SuitbertusUrsula Wilhelm & Dieter Leibold, Orgel, Leitung, Konzeption

Sonntag, 27. Mai 2018, 20 Uhr Kirche St. Suitbertus

Papenberger Str. 14b, 42853 Remscheid

PROGRAMMImprovisation über

„Der Geist des Herrn erfüllt das All“ (Tido Frobeen)

Melchior Vulpius (um 1570-1615) (Melodie); Leo Langer (Satz)

Der Geist des Herrn erfüllt das All (Chor und Gemeinde)

Lesung: 1 Könige 19

Rüdiger Oppermann (*1954) Breathing with Harp

Lesung: Psalm 19

Chor-Improvisation über ein Halleluja von Heinrich Schütz (1585-1672)

Jan Janca (*1933) Dialog für Orgel und ein Positiv

Knut Nystedt (1915-2014) I Will Praise Thee, O Lord

Rihards Dubra (*1964) Und Gott sprach…

Kantate für Sopran, Bariton, Chor, Harfe, Schlagzeug und Orgel

Auftragskomposition für Lichte Stille

Klang besteht aus Schwingungen – jeder Ton ist einzigartig und hat seine eigene Frequenz. Musik erzeugt Energie, die sich irgendwann wieder auflöst und zur Stille wird. Es ist ein Kreislauf – ein immer neuer Schöpfungsprozess.

Das spiegelt sich auch in der Schöpfungs-geschichte und im Johannes-Prolog wider. Gott erschuf die Welt durch sein gespro-chenes Wort: Gott sprach: Es werde... und es wurde!, so steht es in der Schöpfungsgeschichte, und zu Beginn des Johannes-Evangeliums heißt es: Im Anfang war das Wort.

Im Mittelpunkt des Konzertes steht das Klingen von Gottes Wort und die Antwort der Schöpfung. Der lettische Komponist Rihards Dubra komponierte eigens für die-ses Konzert das Werk Und Gott sprach...

Dubra gehört heute zu den bedeutendsten und international gefragtesten Kompo-nisten des Baltikums. Sein Oeuvre ist weit gefächert, aber sein Schwerpunkt liegt auf geistlicher Chormusik.

Bemerkenswert ist seine Art des Kompo-nierens: Nicht ich mache Musik; aber die Musik nutzt mich als ein Instrument, so dass ich nur niederschreibe, was mir von Gott gegeben wird. Quasi wie bei einer Schreibmaschine, die nur schreibt, was ihr gegeben wird... Konkret sieht es, wenn ich ein neues Werk beginne, recht lang danach aus, als machte ich überhaupt nichts. Meine Frau sagt dann immer: Du hast so wenig Zeit, warum machst Du nichts? Ich antworte dann: Ich mache etwas. Ich muss denken und ich muss einfach spielen! Ich schreibe ein Werk immer nur nieder, wenn es ganz fertig ist.

Martin Luther

Ein Musical für Kindervon Heiko Bräuning

Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Wip-perfürth | mini-music der evangelischen Kirchengemeinde Wipper-

fürth | Nikolini-Chor der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Wipperfürth | Katharina Dreiner, Flöte, Simon und Johannes Persian,

Gitarre/Schlagzeug, Johannes Weber, E-Bass, Stefan Barde, PianoLeitung: Stefan Kammerer, Stefan Barde und Norbert Caspers

Sonntag, 10. Juni 2018, 15 Uhr St. Michael

Paulstraße 10, 51688 Wipperfürth

In der guten Stube bei Familie Luther hat man sich zum Abendessen versammelt: zu Vater Martin, Mutter Katharina, ihren vier Kindern und Haus-hälterin Mumeline gesellen sich auch noch ein paar Studenten. In dieser munteren Runde kommt Vater Martin ins Erzählen: Mit Augen-zwinkern schildert er anschaulich von einigen Ereignissen aus seinem Leben.

Musikalisch erklingen moderne Klänge ei-nes Musicals ebenso wie originale Lieder von Martin Luther selbst.

Dieses Kinder- und Familienmusical möchte den Mut und die Hoffnung, die Martin Luther vielen gab, in vielfältiger Weise aufnehmen und weitergeben! Vielleicht auch im Sinne Luthers, wenn er sagt: „Die Musik ist eine Gabe und Geschenk Gottes, die den Teufel ver-treibt und die Leute fröhlich macht.“

Dies ist das Anliegen von Textautor und Komponist Heiko Bräuning.

Das Musical wird in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der weiter-führenden Schulen und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Wip-perfürths musikalisch und religionspäda-gogisch erschlossen.

Das Anliegen der hauptamtlichen Kirchen-musiker mit diesem Projekt ist, die ökume-nische Kooperation sowie eine Vernetzung mit den Schulen zu fördern. Grundlage ist der Dreiklang Kultur – Begegnung – Bildung.

Die Konzerte des Zyklus Lichte Stille dokumentieren wir im Internet.

Nach dem Konzert finden Sie Medien zur Veranstaltung, Fotos, Videos oder Zeitungsartikel.

www.lichte-stille.de


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