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Neue Aufgabenkulturen zur Vorbereitung auf die Mathematik ... · R. Bruder TU Darmstadt, 2005 Die...

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R. Bruder TU Darmstadt, 2005 www.math-learning.com Neue Aufgabenkulturen zur Vorbereitung auf die Mathematik-Vergleichsarbeiten Prof. Dr. Regina Bruder TU Darmstadt
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Neue Aufgabenkulturen zur Vorbereitung auf die Mathematik-Vergleichsarbeiten

Prof. Dr. Regina Bruder

TU Darmstadt

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Ziele des MU – und wo stehen wir?

Folgerungen aus den Ergebnissen der Bildungsstudien

- bzgl. der Art der Lernangebote für die Schüler

- bzgl. Anstrengungsbereitschaft und Reflektionsfähigkeit

1. Beispiele zur Weiterentwicklung der Lernangebote

2. Mehr Verantwortung für das eigene Lernen– Ansätze für den MU

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Die Lernenden

- - erkennen mathematische Fragestellungen, auch in Alltagssituationen, und können solche Fragestellungen formulieren und erläutern.

- - kennen Mathematisierungsmuster und verschiedeneheuristische Vorgehensweisen sowie Darstellungsartenzur Bearbeitung mathematischer Fragestellungen undkönnen diese situations- und sachgerecht anwenden, interpretieren und begründen.

- - entwickeln Anstrengungsbereitschaft und - Reflektionsfähigkeit für ihr eigenes Handeln.

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Bildungsstandards mit den allgemeinen Kompetenzen:- mathematisch Argumentieren- mit symbolischen,formalen und technischen Elementen

der Mathematik umgehen- kommunizieren- mathematisch Modellieren- Probleme mathematisch lösen- mathematische Darstellungen verwenden

Ziele des MU – und wo stehen wir?

PISA 2000 und 2003hohe Risikogruppe, zu schwache Spitze, Problemlösepotenzial schlägt nicht positiv auf die Mathematikleistung durch ...

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Ziele des MU – und wo stehen wir?

Uli hat drei Murmeln weniger als Anja, und Bernd hat viermal

so viele Murmeln wie Uli.

Mara sagt: Egal wie viele Murmeln Uli hat – wenn er drei weniger hat

als Anja und Bernd viermal so viele wie Uli, dann ist die Gesamtzahl

der Murmeln bestimmt ungerade. Hat Mara recht?

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Ziele des MU – und wo stehen wir?

Uli hat drei Murmeln weniger als Anja, und Bernd hat viermal so viele Murmeln wie Uli.

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Uli hat drei Murmeln weniger als Anja, und Bernd hat viermal so viele Murmeln wie Uli.

PISA-Feldstudie für Erhebung 2003

PISA 2003 – Probleme in der logischen Argumentation, im Verbalisieren von mathematischen Zusammenhängen, in der Verwendung mathematischer Darstellungsweisen

Und:

Hohe Auslassungsquote bei schwierigen Aufgaben

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0

20

40

60

80

100

USA Deutschland Japan

Typ 1 - Algebra

KomplexereAufgaben -AlgebraTyp 1 -Geometrie

KomplexereAufgaben -Geometrie

Prozent

Forschungsergebnisse zum Arbeiten mit Aufgaben im MU

?TIMS-Videostudie: BRD,USA, Japan 22 h pro Land mit insgesamt ca. 1000 Aufgaben (J.NEUBRAND 2003)

Ziele des MU – und wo stehen wir?

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1.Was ist das Wesentliche, das im MU verstanden,behalten und angewendet werden sollte?

Gliederung

2.Wie kann man Mathematik so lernen, dass die Inhalte tatsächlich verstanden, behalten und angewendetwerden können?

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Was soll durch Mathematikunterricht von der Mathematik

verstanden,

behalten und

angewendet werden können?

Erscheinungen der Welt um uns ... in einer spezifischen Art wahrzunehmen und zu verstehen.

Vgl. die drei Grunderfahrungen bzgl. Mathematik nach H.Winter 1995

Mathematische Gegenstände ... als eine deduktiv geordnete Welt eigener Art ... begreifen.

Problemlösefähigkeiten (heuristische Fähigkeiten, die über die Mathematik hinausgehen)

Lernziele – drei Grunderfahrungen bzgl. MathematikMU – was ist wesentlich?-Lernmethoden

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Differenzierte Lernangebote - Bsp. Modellieren:

Aufgaben mit aufsteigender Komplexität und Offenheit:An der Anlegestelle einer großen Fähre steht:Karte 1 Person 50€Blockkarte 8 Personen 380€Blockkarte 20 Personen 900€

a) Welchen Preis hat eine Gruppe von 4 Personen zu zahlen?

Quelle: Jordan, Uni Kassel 2004

b) Wie viele Karten bekommt man für 300€ ?

c) Handelt es sich bei der Preistabelle um eine proportionale Zuordnung? Begründe.

d) Für 24 Schüler rechnet Frank einen Preis von 1140€ aus. Maike meint, dass die Gruppe noch günstiger fahren kann. Hat Maike recht? Begründe.

e) Die Fährgesellschaft will eine Blockkarte für 50 Personen einführen. Was wäre ein angemessener Preis?

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Ein geschlossenes Einstiegsproblem wird schrittweise erweitert, verallgemeinert – in diesem Sinne geöffnet:

„Blütenmodell“ (z.B. PISA-Aufgaben)

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• Was ist wesentlich im MU? (mind map als semantisches Netz)

• Welche Aufgabentypen sind zentral für nachhaltiges Lernen i.S. von verstehen, behalten und anwenden?Kompetenzorientierung und Binnendifferenzierung mit offenen Formaten

• Basiswissen sichern mit geeigneten Aufgaben – zwei Ansätze - verstandene Grundlagen (Lernprotokoll) und - intelligentes Üben und Vernetzen (Kopfübung und Führerschein)

• Problemlösen lernen mit Heuristiken (vor und nach einer schwierigen Aufgabe)

• Mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen

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• Was ist wesentlich im MU? (mind map als semantisches Netz)

Wichtige Äste: - Mathematisches Darstellen- etwas berechnen- Arten (von Objekten)

unterscheiden- typische Anwendungen

- Weiterungen

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Zielklarheit und Roten Faden sichern – mind maps im Unterricht

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Selbsteinschätzung - bitte Zutreffendes ankreuzen!

Themenbereich kann ich geht muß mir nochmal eine(r) mit etwas Übung

gut so erklären! Brauche Hilfe! kann ich das wieder

Kopfrechnen

Bruchrechnung

Maßumwandlungen

Dreisatz, Prozentrechnung

Termumformungen

Zuordnungen

Lineare Funktionen

Winkel

Flächenberechnungen

Terme aus Texten aufstellen

Gleichungssysteme

Wurzeln

Pythagoras

Strahlensätze

Dreieckskonstruktionen

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• Was ist wesentlich im MU? (mind map als semantisches Netz)

• Welche Aufgabentypen sind zentral für nachhaltiges Lernen i.S. von verstehen, behalten und anwenden?Kompetenzorientierung und Binnendifferenzierung mit offenen Formaten

• Basiswissen sichern mit geeigneten Aufgaben – zwei Ansätze - verstandene Grundlagen (Lernprotokoll) und - intelligentes Üben und Vernetzen (Kopfübung und Führerschein)

• Problemlösen lernen mit Heuristiken (vor und nach einer schwierigen Aufgabe)

• Mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen

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Schüler werden zu Experten: „Kannst Du helfen?“ Berate... Erkläre...(Situationsschilderung, Kommunikation zwischen Experten und Laien, „SMS“)„Wer hat Recht?“ Entscheide...(Gegenüberstellungen

Schüler lernen eigenverantwortlich(er) mit Hilfe von Wahlaufgaben und mit klaren Zielvereinbarungen

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Wahlaufgaben - Beispiele

- Bei ersten Übungen mit formalen Aufgaben aber ansteigender Schwierigkeit:

- Von den folgenden 10 Aufgaben sollen (mindestens) 5 gelöst werden(Differenzierung durch unterschiedlichen Einstieg)

- Hausaufgabe: Zur Auswahl stehen 10 formale Aufgaben oder 3 Sachaufg./Knobelaufg. Entscheide selbst nach deinem Übungsbedarf!

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Aufgaben vergleichen

1. Löse die folgenden Gleichungen:

3x +10 = 5x –70 usw.

2. Gib drei verschiedene Gleichungen an, die –5 als Lösung haben!

...

6. Schreibe einen Text...

7. Wofür werden lineare Gleichungen benötigt?

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Aufgaben vergleichen –verschiedene Blickwinkel

-Didaktische Funktion

-Schülertätigkeit, Motivationspotenzial

(erkennen, beschreiben, verknüpfen, anwenden/ausführen, begründen, interpretieren)

-Mathematischer Gehalt

-Aufgabentyp (acht Zieltypen), Aufgabenformat

-Schwierigkeitsgrad

(Formalisierung, Komplexität, Bekanntheit, Ausführungsaufwand)

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Aufgabenformate und -typenGege- Transfor- Gesuch-

benes mationen tes

-----------------------------------------------------------------------

X X X gelöste Aufgabe ( stimmt das?)

X X - einfache Bestimmungsaufgabe

- X X einfache Umkehraufgabe

X - X Beweisaufgabe, Spielstrategie

X - - schwere Bestimmungsaufgabe, auch: open ended tasks, Variation

- - X schwierige Umkehraufgabe

- X - Aufforderung, eine Aufgabe zu erfinden

(-) - - offene Problemsituation (Trichtermodell)

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Aufgabenkonzept - Beispiel

– Grundaufgabe (xx-)

– Abwandlung einer Grundaufgabe (-xx)Skizziere lineare Funktionen f(x)= mx + n mit

a) m > 0, n > 0,5 b) m < -2, n >1

geg: Gleichung einer linearen Funktion

ges: Graph (Intervall evtl. vorgeg.)

Lösungswege: 2 Möglichkeiten

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Aufgabenkonzept - Beispiel

– Erweiterung einer Grundaufgabe (x--)

Welche Bedingungen müssen die Gleichungen zweier linearer Funktionen erfüllen, damita) die Bilder zusammen fallen,b) die Geraden parallel verlaufen,c) sich die Bilder in genau einem Punkt schneiden?

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Aufgabenkonzept - Beispiel

– Komplexe Aufgabe (Standard)Zwei lineare Funktionen mit dem Anstieg 2 und – 0,5 schneiden einander in P(0;4).a) Stelle beide Funktionen in einem KS dar.b) Gib für beide Funktionen je eine Gleichung an.c) Ermittle die Nullstellen beider Funktionen.

– Komplexe Aufgabe (Problem)Gegeben seien g(x)= -x –1 und f(x)= mx + 2. Gesucht ist m so, dass sich f und g im II.Quadranten schneiden.

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„Trichtermodell“ - Gruppenarbeit, Projektarbeit –arbeitsteiliges Vorgehen bei Zerlegungen und„echten“ Modellierungen(neue Kompetenzen gefordert: Kommunizieren, Präsentieren)

Geschlossen formuliert, aber viele Lösungswege(Vergleich und Würdigung der Lösungswege schwierig – geeignet für das Einführen von heuristischen Verfahren)

Müller-Mufflig-Aufgabe, Murmelaufgabe, …

„Blütenmodell“ – Expertenmethode mit CAS(schafft Entlastung im Unterricht)

PISA-Aufgaben

Nimm-Spiel: Strategiefindung mit Variation

Was sind offene Aufgaben?

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Geschlossen formuliert, aber viele Lösungswege

Was sind offene Aufgaben?

Claudia nimmt die Hälfte der Murmeln aus ihrem Sack und behält sie für sich. Dann gibt sie zwei Drittel der Murmeln, die noch im Sackwaren, Peter. Sie hatte jetzt sechs Murmeln übrig. Wie viele Murmeln waren am Anfang im Sack gewesen?

Wahlaufgaben-Beispiele:(*) Keks-Aufgabe:Alexa und Gerd bekommen zusammen insgesamt 26 Kekse geschenkt. ZweiEssen sie sofort auf, den Rest wollen sie teilen. Alexa soll doppelt so viele bekommen wie Gerd, weil sie lange krank war. Wie viele Kekse bekommt jeder?

(**) Erfinde eine Aufgabe mit Anteilsbestimmungen und löse sie möglichst auf zwei verschiedene Arten!

(***) AltersaufgabeEine Mutter sagt zu ihrer Tochter: „Als ich geboren wurde, war Oma 21 Jahre alt. Als du geboren wurdest, war ich 21 Jahre alt und heute sind wir beide zusammen gerade 21 Jahre älter als Oma.“ Wie alt sind Tochter, Mutter und Oma?

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Ein geschlossenes Einstiegsproblem wird schrittweise erweitert, verallgemeinert – in diesem Sinne geöffnet:

„Blütenmodell“ (z.B. PISA-Aufgaben)

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Differenzierte Lernangebote - Bsp. Modellieren:

A

B0

P

The semicircular disc glides along two legs of a right angle. Which line describes point P on the perimeter of the half circle?

Fernsehshow früher (Ungarn 1979):

1) Übersetzt die Aufgabe aus der englischen Sprache in die deutsche Sprache.2) Baut eine Vorrichtung aus Bierdeckeln, Stecknadeln oder ähnlichen Materialien, um die

Aufgabenstellung anschaulich demonstrieren zu können.

3) Lasst jemand aus eurer Familie raten, auf welcher Kurve sich der Punkt nach unten bewegt.4) Gebt dann erst dem Familienmitglied eure Vorrichtung und lasst es seine Vermutung

spielerisch ausprobieren.

5) Macht eventuell ein Foto von diesem Moment des Ausprobierens und notiert kurz die Reaktionen.6) Zeichnet dann selbst mehrere Lagen des Halbkreises beim Heruntergleiten.7) Beschreibt die Kurve, auf der der Punkt P sich dabei bewegt, so präzise wie möglich.8) Findet eine Begründung für die Kurvenform.

Quelle:Distler Bensheim

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Was ist eine „gute“ Aufgabe?

Sie bietet - reichhaltige Tätigkeiten auf verschiedenen Ebenen - verschiedene/neue Sichtweisen auf mathematische Inhalte - Vernetzungen - Anwendungsmöglichkeiten heuristischer Strategien

mit verschiedenen Lösungswegen

...als Blütenmodell

...als Trichtermodell

Sie können verschiedene Formate besitzen:

geschlossen

offen

www.madaba.de eine Aufgabendatenbank

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Ein geschlossenes Einstiegsproblem wird schrittweise erweitert, verallgemeinert – in diesem Sinne geöffnet:

„Blütenmodell“ (z.B. PISA-Aufgaben)

Problemlösenlernen im MU - Aufgaben

Familie Müller wandert mit ihren beiden kleinen Kindern auf einem Rundweg über 12km im Odenwald und plant dafür 4h ein. Eine Stunde nach ihrem Start tropft es bei Herrn Mufflig durch die Decke. Müllers Waschmaschine ist defekt!

Herr Mufflig läuft aufgebracht den Müllers mit 5km/h hinterher.

Wann und wo wird er Müllers treffen können?

Würdest du auch hinterherlaufen?

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offene Aufgaben und entsprechende

„Trichtermodell“ - Gruppenarbeit, Projektarbeit –arbeitsteiliges Vorgehen z.B. bei Modellierungen:

* wie lange dauert ein Wasserwechsel im Schwimmbad?

- ** Im Märchen vom Froschkönig musste die goldene Kugel herunterfallen – gibt es Alternativen, so dass das Märchen weiter gehen kann?

-** Vereinsbeitrag neu festlegen – aber gerecht!

Ein Sportverein hat 3500 Mitglieder, davon 2000 Jugendliche.

Diese zahlten bisher 5 € Monatsbeitrag, die Erwachsenen 7 €. Die gesamten Beitragseinnahmen müssen auf 34.500 € monatlich

erhöht werden.

Wie sollen die Beiträge neu festgesetzt werden?

- *** Modellierung einer Autobahnausfahrt

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Expertenmethode

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• Was ist wesentlich im MU? (mind map als semantisches Netz)

• Welche Aufgabentypen sind zentral für nachhaltiges Lernen i.S. von verstehen, behalten und anwenden?Kompetenzorientierung und Binnendifferenzierung mit offenen Formaten

• Basiswissen sichern mit geeigneten Aufgaben – zwei Ansätze - verstandene Grundlagen (Lernprotokoll) und - intelligentes Üben und Vernetzen (Kopfübung und Führerschein)

• Problemlösen lernen mit Heuristiken (vor und nach einer schwierigen Aufgabe)

• Mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen

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Wesentliche Bedingungen für das Entstehen von Lernhandlungen:

• Lernaufgaben

Handlungsaufforderungen: WAS? WARUM das?

• Orientierungsgrundlagen für die erforderlichen Handlungen

WIE kann ich vorgehen?

Lehr- und Lernkonzepte

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Verstehen – behalten – anwenden können erfordert:

Zielklarheit: Vergewissern, ob die „gestellten“Lernziele mit den individuellen Lernaufgaben übereinstimmen

Ausgangsniveau: Vergewissern, ob die Lernenden eine realistische Chance haben, die Lernaufgabe zu bewältigen

Lernziele – Lernaufgaben - Unterrichtsmethoden

Eine geeignete Unterrichtsmethode: Lernprotokoll

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Unterrichtsmethode Lernprotokoll – ein Beispiel

Beispiel für ein Lernprotokoll (Klasse 9):

1. Wie kann man die Länge einer unzugänglichen Strecke bestimmen, wenn ein Maßband und ein Winkelmessgerät zur Verfügung stehen? (Einführungsbeispiel erläutern)

2a) Stelle zur gegebenen Strahlensatzfigur zwei passende Gleichungen auf! (Zeichnung vorgeben)

2b) Zeichne eine Strahlensatzfigur, für die folgendes gilt:x : 20 = (x + 40) : 28 (Umkehraufgabe)

3. Welche Fehler können passieren, wenn man die Strahlensätze für Berechnungen anwendet?

4. Wann kann man Strahlensätze anwenden und wann nicht? Gib jeweils ein Beispiel an!

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Unterrichtsmethode Lernprotokoll

Argumente für Lernprotokolle zu Beginn oder am Ende einer Unterrichtsstunde – ohne Hilfsmittel:

- alle Lernenden werden angesprochen und gefordert mit geringem Zeitaufwand

- Verbalisierung von Vorstellungen

- Verständnisprobleme können frühzeitig erkannt und „repariert“ werden

Empfehlung– Das erste Lernprotokoll einsammeln und kommentieren, aber

nicht bewerten – jedoch mit der Klasse besprechen und gemeinsam Konsequenzen ziehen...

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Grundaufgabe und Umkehraufgabe

Beispiele: Diagramm aufstellen, Diagramm interpretieren

Brüche multiplizieren, dividieren

ein Volumen eines Körpers berechnen, Volumen vorgeben und Maße suchen

eine quadratische Gleichung lösen und eine aufstellen, die bestimmte Lösungen hat

Frage nach Anwendungsmöglichkeiten und Gegenbeispiel

- wann kann man das Potenzgesetz ... anwenden und wann nicht?

- gib einen Term an, den man mit Hilfe der 3.binomischen Formel vereinfachen kann und einen, bei dem das nicht geht

- Gib einen Zusammenhang an, den man mathematisch in der Form a•b=c beschreiben kann und einen, bei dem das nicht möglich ist.

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N a m e : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

L e r n p r o t o k o l l z u P r o z e n t u n d P r o z e n t s a t z

1 . % - W a r u m m a c h e n w i r d a s ? ( A n w e n d u n g e n ) 2 . W e l c h e M ö g l i c h k e i t e n k e n n s t d u , u m A n t e i l e

z u v e r g l e i c h e n ? ( S t i c h w o r t : K la s s e n s p r e c h e r w a h l )

3 . V e r g l e i c h e d e n Z u c k e r a n t e i l v o n N u s s -

N o u g a t - C r e m e u n d M a r m e la d e ( B u c h S . 4 5 , r e c h t s u n t e n 1 ) a u f m i n d e s t e n s 2 A r t e n .

4 . F o r m u l i e r e F r a g e s t e l l u n g e n m i t % , d i e d i c h

i n t e r e s s ie r e n . V e r w e n d e i m T e x t m ö g l i c h s t 6 0 € u n d 1 5 % .

1 N u ß - N o u g a t - C r e m e ( 2 0 g ) : 6 g F e t t , 1 2 g Z u c k e r ; E r d b e e r - M a r m e l a d e ( 2 5 g ) : 0 g F e t t , 1 5 g Z u c k e r

Quelle: E. Hasenbank-Kriegbaum (Idstein)

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Worum geht es?

Problemlösenlernen im MU – Ziele, Methoden

Wohnwagen-AufgabeFamilie Maier verbrachte dieses Jahr ihre Sommerferien in Österreich. Bei der Straße von Innsbruck nach Zehfeld ist auf 2,2km ein Höhenunterschied von 330m. Familie Maier macht Campingurlaub mit einem 6m langen Wohnwagen. Auf der Beschreibung des Anhängers stand, dass ein PKW mit Anhänger nur eine Steigung von 12% schafft. Durfte Herr Maier mit seinem 90 PS Auto die Straße von Innsbruck nach Zehfeld fahren?

Tipps zum Textverständnis:

Lies die folgende Aufgabe zunächst durch. Stelle dir vor, dein Freund hat ab und zu Probleme mit Textaufgaben und versteht diese Aufgabe nicht.Du möchtest ihm helfen. Formuliere dazu Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man eine Aufgabe verstehen möchte.

Oder: Wie kann man sich klar machen, worum es in der Aufgabe geht?(SMS-Technik)

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• Problemlösen heißt Fragen stellen• Probleme, die nicht verstanden wurden, können auch

nicht gelöst werden Worum geht es?

1.Problemlösenlernen im MU – Ziele

• Erfolgreiches Problemlösen setzt solides Basiswissen voraus

Was weiß ich alles schon im Zusammenhang mit dem Problem?

Kopfübungen als vermischte Übungen –

10min pro Woche für mehr Sicherheit und Flexibilität in den Basics

„Lernprotokolle“ für mehr Verständnis

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• 1. Löse die Gleichung: 3x - 5 = 1• 2. Quadratzahl von 15• 3. Gib 3 verschiedene Maßpaare an für ein Rechteck mit 30cm2

Flächeninhalt.• 4. Gib einen Überschlag an für den Umfang eines Kreises mit 15cm

Durchmesser.• 5. Schreibe einen Term: Das Dreifache einer um 5 verminderten Zahl!• 6. Notiere die Koordinaten eines beliebigen Punktes im dritten

Quadranten des Koordinatensystems!• 7. Welcher Zusammenhang besteht zwischen einem Umfangswinkel

und dem zugehörigen Mittelpunktswinkel im Kreis?• 8. Auf einer Karte im Maßstab 1: 200000 werden 4cm zwischen zwei

Orten gemessen. Wie groß ist die reale Entfernung?• 9. Löse die Klammer auf: 2 (a - 3b)2 =• 10. Eine Bank bietet zur Zeit eine Geldanlagemöglichkeit ab 5000€ zu

4% Zinsen an. Wie hoch wären die Zinsen am Jahresende, wenn ich zum 1. des nächsten Monats 6000 € bei einzahlen würde?

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• Querfeldeinführerschein zum Halbjahr bzw. Schuljahresende (Basics aller Gebiete, die bis dahin überhaupt im MU behandelt wurden – orientiert an allgemeinbildenden, realitätsbezogenen Anwendungskompetenzen)

• Kopfübung (wöchentlich 10min) als Instrument, Basics wachzuhalten und an ein „Umschalten“ zwischen verschiedenen Themen zu gewöhnen

• Aufgabenblätter zum individuellen Nachlernen

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Lernprotokoll – was ist das?

Einstieg in eine Stunde (Ersatz/Alternative für HA-Kontrolle):

-alle Schüler/innen beantworten ca. 3 Fragen schriftlich – keine Bewertung

-Fragentyp: Lernanlässe schaffen für Reflektionen!

- das Einstiegsbeispiel der Unterrichtsreihe beschreiben

- eine Grundaufgabe und ihre Umkehrung lösen

- wo kann man das neue Verfahren/den Satz anwenden –und wo nicht?

- welche typischen Fehler können auftreten?

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• Was ist wesentlich im MU? (mind map als semantisches Netz)

• Welche Aufgabentypen sind zentral für nachhaltiges Lernen i.S. von verstehen, behalten und anwenden?Kompetenzorientierung und Binnendifferenzierung mit offenen Formaten

• Basiswissen sichern mit geeigneten Aufgaben – zwei Ansätze - verstandene Grundlagen (Lernprotokoll) und - intelligentes Üben und Vernetzen (Kopfübung und Führerschein)

• Problemlösen lernen mit Heuristiken (vor und nach einer schwierigen Aufgabe)

• Mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen

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Anstrengungsbereitschaft stärken

(Willen entwickeln, Ablenker meiden, realistische Ziele stellen, Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen)

mit einem Hausaufgabenkonzept!

Hausaufgabenkonzept

Die Lernenden notieren am Ende jeder Hausaufgabe:

Beginn: Ende:

Verwendete Hilfsmittel:

Offene Fragen:

Effektive Kontrollformen (mehr Verantwortung für eigenes Lernen!)

-Hausaufgabenfolie (Präsentation durch einen Schüler)

-Karteikastensystem, Gruppenkontrolle – Gruppenpräsentation

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Erfolgserlebnisse und Sinneinsicht von Mathematik

Zielklarheit -Transparenz der Lernanforderungen Roten Faden sichern – mind maps im Unterricht als Einstieg und zur Zusammenfassung und Systematisierung

Basiswissen sichern – ein Sicherheitsgefühl für Grundlagen entwickeln (Erfolgserlebnis!) durch Lernprotokoll, Kopfübung, Führerschein, Lernen an Stationen oder Arbeitsblätter mit Musterlösungen und Feedback/Lösungshinweisen

Nicht nur anspruchsvolle Lernanforderungen stellen sondern auch zu deren Bewältigung befähigen (Handlungsorientierung in mehreren Stufen) - u.a. durch heuristische Bildung und Entwicklung der Selbstregulation

Verbindung herstellen zwischen Alltag und Mathematik: Die Mathebrille

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-

• Stadtrundgang mit der „Mathematikbrille“...

Frage: Wo ist Mathematik versteckt ?

• Kreation einer neuen Leckerei, eines Zeltes...-

Frage: Wo wird Mathematik benötigt?

• Realsituationen mathematisch beschreiben: Codierung, Bau einer Autobahnabfahrt,

Proportionen in der Natur (Fibonacci) usw.

Frage: Wie kann man solche Situationen/Zusammen-hänge mathematisch beschreiben? Welche Vorteile kann eine mathematische Beschreibung bieten?

Die Lernenden erkennen mathematische Fragestellungen, auch in Alltagssituationen, und können solche Fragestellungen formulieren.

Verbindung herstellen zwischen Alltag und Mathematik

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Quellennachweis:Winter, H. : Mathematikunterricht und Allgemeinbildung, In: Mitteilungen der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik Nr. 61, 1995, S. 37-46

Ferner sei verwiesen auf Bruder , Regina:Lernen, geeignete Fragen zu stellen. Heuristik im Mathematikunterricht. In: mathematik lehren 115 (2002), S.4 - 8

Mathematik lernen und behalten. In: Heymann, H.-W. (Hrsg.): Lernergebnisse sichern. PÄDAGOGIK 53 (2001), Heft 10, S. 15 -18

Verständnis für Zahlen, Figuren und Strukturen. In: Heymann, H.-W.(Hrsg.): Basiskompetenzen vermitteln. PÄDAGOGIK 53 (2001), Heft 4, S.18-22

Konzepte für ein ganzheitliches Unterrichten.- In: mathematik lehren 101 (2000), S. 4 - 11

Mit Aufgaben arbeiten.- In: mathematik lehren 101(2000), S. 12 - 17

Eine akzentuierte Aufgabenauswahl und Vermitteln heuristischer Erfahrung - Wege zu einem anspruchsvollen Mathematikunterricht für alle.-In: Flade/Herget (Hrsg.): Mathematik lehren und lernen nach TIMSS - Anregungen für die Sekundarstufen.- Volk und Wissen 2000

Elementares Können wachhalten. Führerscheine im Mathematikunterricht.Friedrich Jahresheft 2000,

S.101-104


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