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netPlayer Test einsnull 2010 03 - hifiakademie.de · 21 Gehörtes: – William Carter Thre Minuets,...

Date post: 19-Jul-2018
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20 Test: CD-Player/Streaming-Client/Wandler/DSP von HiFi Akademie Der Besserwisser einsnull Hubert Reith, seines Zei- chens das Gesicht von HiFi-Akademie, war lange Jahre in der Selbstbauszene wohlbekannt. Ich bin erfreut darüber, dass er sich dazu entschlossen hat, sei- ne Produkte auch der nicht lötenden Gemeinde zugänglich zu machen. Der Player klotzt jetzt nicht gerade mit op- tischen Reizen, das finde ich aber gut. Was er nämlich wirklich ist, wird durch diese Art der Präsentation noch viel klarer: Ein in langer Arbeit gereiftes Abspielgerät, bei dem eher das Engi- neering im Vordergrund stand als das gewinnen von Designpreisen. Funktionen Ich fange mal hinten an: Zunächst gibt es insgesamt sechs digitale Eingänge (4 x koaxial, 2 x optisch), was bedeutet, dass er es als eine seiner Hauptfunkti- onen ansieht, als digitale Vorstufe, also als D/A-Wandler mit (digitaler) Laut- stärkeregelung zu fungieren. Digitale Ausgänge sind natürlich auch dran, falls Sie Ihren Lieblingswandler bereits gefunden haben und weiterverwenden möchten. Peripherie: – Netzlaufwerk: RipNAS Z500 Notebook Toshiba mit Tversity-UPnP-Server – Endstufen: SymAsym – Lautsprecher: Klang+Ton Schmitti Memorial KEF iQ50 PSB B Shelf Haben Sie sich mal oben die Rubrikenzeile ange- guckt? Die ist recht lang geraten. Es ist ganz einfach schwierig, den Player von HiFi-Akademie zu kategori- sieren. Er ist zu komplex, zu gut ausgestattet, um ein schlüssiges Wort für ihn zu finden.
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Test: CD-Player/Streaming-Client/Wandler/DSP von HiFi Akademie

Der Besserwisser

einsnull

Hubert Reith, seines Zei-chens das Gesicht von HiFi-Akademie, war lange Jahre in der Selbstbauszene wohlbekannt. Ich bin erfreut darüber, dass er sich dazu entschlossen hat, sei-ne Produkte auch der nicht lötenden Gemeinde zugänglich zu machen. Der Player klotzt jetzt nicht gerade mit op-tischen Reizen, das $ nde ich aber gut. Was er nämlich wirklich ist, wird durch

diese Art der Präsentation noch viel klarer: Ein in langer Arbeit gereiftes Abspielgerät, bei dem eher das Engi-neering im Vordergrund stand als das gewinnen von Designpreisen.

Funktionen

Ich fange mal hinten an: Zunächst gibt es insgesamt sechs digitale Eingänge (4 x koaxial, 2 x optisch), was bedeutet, dass er es als eine seiner Hauptfunkti-onen ansieht, als digitale Vorstufe, also als D/A-Wandler mit (digitaler) Laut-stärkeregelung zu fungieren. Digitale Ausgänge sind natürlich auch dran, falls Sie Ihren Lieblingswandler bereits gefunden haben und weiterverwenden möchten.

Peripherie:

– Netzlaufwerk: RipNAS Z500Notebook Toshiba mit Tversity-UPnP-Server

– Endstufen: SymAsym

– Lautsprecher: Klang+Ton Schmitti MemorialKEF iQ50PSB B Shelf

Haben Sie sich mal oben die Rubrikenzeile ange-

guckt? Die ist recht lang geraten. Es ist ganz einfach

schwierig, den Player von HiFi-Akademie zu kategori-

sieren. Er ist zu komplex, zu gut ausgestattet, um ein

schlüssiges Wort für ihn zu fi nden.

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Gehörtes:

– William Carter

Thre Minuets, op. 11 –

No.6 in A Major:

Andante Maestoso

– Wolfmother

Cosmic Egg

– The XX

XX

– Johnny Cash

American Recordings IV

– Friedemann

The Concert

Ganz links $ ndet man noch zwei USB-Sticks. Das sind nicht etwa nette Geschenke von Hubert Reith an sei-ne Käufer, sondern essenziell für die Funktion des Gerätes, da sich auf einem das komplette Betriebssystem be$ ndet, während der zweite Platz für temporäre Dateien wie Coverbilder reserviert.Ich verstehe ihn als Vereinigung des von HiFi-Akademie wohlbekannten DACs, den hauseigenen CD-Player sowie deren dspModul, mit dem man in der Lage ist, Raumein' üsse zu eli-minieren. Das Laufwerk ist von Phi-lips, hört auf den Namen CD2 und steckt in vielen sehr guten und sehr teuren CD-Playern. Die klangliche Basis für exzellente CD-Wiedergabe ist also gescha* en.Das dspModul ist immer drin, das kommt beim Kauf automatisch mit. Bedient wird es per PC-Software, die man sich von der Internetseite von HiFi-Akademie herunterladen kann. Um diese Software richtig nut-zen zu können, müssen Sie ihr vorher noch ein paar Informationen über Ihre Lautsprecher und den Raum, in dem sie sich be$ nden, liefern. Es ge-hört schon ein gewisses Maß an PC-Kenntnissen und Bedienerfahrung mit Lautsprechermesssystemen dazu, so viel sei gleich gesagt. Ich habe meine Messungen mit dem preisgünstigen Programm ARTA gemacht. Das ko-stet 80 Euro und ist auf der Interne-tseite des Entwicklers Ivo Mateljan herunterladbar (siehe Seite 23). Die Gebühr müssen Sie gar nicht un-bedingt entrichten, denn bis auf die Speicherfunktion ist die Demo voll

funktionstüchtig und wir müssen für das dspModul nur Text$ les exportie-ren. Und das wiederum funktioniert. Wundern Sie sich nicht, wenn der gemessene Frequenzgang alles ande-re als schön aussieht, das ist in einem Wohnzimmer mit Tischen, Fußböden und Wänden ganz normal und nicht vergleichbar mit den Messungen in unserem re' exionsarmen Raum. Man lernt ungemein viel beim bloßen He-rumspielen, denn wenn man einmal die Umrechnung von Frequenz in Meter intus hat, braucht man nur mit einem Maßband durchs Wohnzim-mer laufen und $ ndet irgendwann das störende Objekt. Die Software hilft bis zu einem bestimmten Punkt ganz vorzüglich dabei, Raumein' üsse zu eliminieren, allerdings empfehle ich es Ihnen, die Sache nicht zu übertrei-ben. Zuerst sollte man den Ein' uss des Fußbodens wegbügeln, sich dann Schritt für Schritt weiterarbeiten und immer, ganz wichtig, ganz viel hören. Die Kompensationskurve greift üb-rigens noch ein, bevor das Signal am DAC ankommt, so dass der das bereits bereinigte Signal wandelt. So macht man das. Sie glauben gar nicht, was man mit einer guten Software noch alles erreichen kann. Wer jetzt Angst hat: Sie müssen das nicht unbedingt tun. Wenn Sie den netPlayer kaufen, verhält er sich wie ein ganz normales HiFi-Gerät. Allerdings eins, das es in sich hat: Der verbaute DAC verdaut hochaufgelöste Kost, die mit bis zu 192 kHz abgetastet sein darf, und dieses Material bezieht er vorzugsweise von einem UPnP-fähigen Netzlaufwerk.

Da ein UPnP-Server auf so ziemlich jedem erhältlichen Netzlaufwerk vor-installiert ist, muss man sich darüber keine Gedanken machen. Gut so.Ach so: Internetradio beherrscht der netPlayer natürlich auch. Der Dienst radiotime läuft auf ihm und erlaubt Zugri* auf Tausende Radiostationen auf der ganzen Welt. Nette Sache, zu-mal man mit dem netPlayer in den Ge-nuss kommt, hochgerechnetes Interne-tradio genießen zu dürfen.Grundsätzlich gehen alle digitalen Daten denselben Weg: Zunächst geht es in den Upsampler, dann durch den eben beschriebenen DSP und abschlie-ßend in den Burr-Brown-DAC (1 x PCM1794A), der das fertige analoge Signal herausgibt, seine Filter erst nach einem 8-fach Oversampling einsetzt. Die Charakteristik des Filters kann per Touchpanel zwischen Flat und Soft hin- und hergeschaltet werden. Das CD-Laufwerk liefert übrigens bereits hochgerechnete Daten in 96 kHz/24 Bit an.

Vier koaxiale S/PDIF-Eingänge

nehmen PCM-Signale mit bis

zu 214 kHz auf, das sollte

reichen. Die optischen

Eingänge vertragen immer

noch 120 kHz

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Test: CD-Player/Streaming-Client/Wandler/DSP von HiFi Akademie

teln. Trotzdem: Gegen andere Laufwerke, die teilweise preislich über ihm angesiedelt sind, kann er sich teilwei-se locker durchsetzen. Wer es nicht so schlank will, kann ja am DSP drehen und den Bass- bis Grundtonbereich et-was be' ügeln. Einen nennenswerten Pluspunkt heimst übrigens der verbaute D/A-Wandler ein. Das hohe Maß an Pla-stizität, das er der Musik verleiht, ist genau das richtige für „Raumhörer“ wie mich. Er erzeugt derart klar de-$ nierte Ereignisse, dass man dem Be-gri* „Realität“ ein großes Stück näher rückt. Ganz große Klasse. Der HiFi-Akademie-Player ist ein großartiges Stück HiFi, das eine ganz wichtige Eigenschaft besitzt: Man hört es nicht. Durch die konse-quente Signalverarbeitung arbeitet es im Hintergrund völlig allürenfrei und neutral, aber fein au' ösend, absolut klar im Klangbild und im Sinne der

Ein bisschen was für die Bastler un-ter uns hat Hubert Reith in seinem Gerät gelassen: Die Möglichkeit, die Operationsverstärker zu tauschen. Die sind gesockelt, was einen Ausbau er-möglicht. Nur hüten Sie sich davor, einfach sündteure Ops zu kaufen und die reinzusetzen, denn so trivial ist das Klangtuning nicht. Es steht Ihnen na-türlich frei, an dieser Stelle zu experi-mentieren. Wenn Sie das tun: Denken Sie daran, dass Sie an Netzspannung arbeiten, was sehr gefährlich sein kann.

Die Gesamtheit aus Laufwerk, DAC und Prozessor ist in sich so schlüs-sig, da bin ich doch jetzt schon bereit, gratulierend die Hände zu schütteln. Das musste ich natürlich hören. Um besser vergleichen zu können, habe ich den DSP wieder auf „FLAT“ ge-stellt, damit zum Vergleich herange-zogene Wandler und CD-Player unter denselben Bedingungen arbeiten. Was mir sofort au9 el, war die Leichtigkeit, Schnelligkeit, dieser schöne Spiel-' uss, den der cdPlayer (so heißt er bei HiFi-Akademie) an den Tag legt. Im direkten Vergleich zu vorher gerippten und per UpnP abgespielten Alben tönt das Laufwerk etwas druckvoller, ver-mag allerdings nicht in gleichem Maße diese herrliche Luftigkeit zu vermit-

HiFi-Akademie

netPlayer

· Preise: 2.435 Euro

(Streaming-Client, cdPlayer, DAC in einem Gerät)

1.940 Euro

(Streaming-Client, DAC in einem Gerät)

· Vertrieb: HiFi-Akademie, Leimen

· E-Mail: hreith@hifi akademie.de

· Internet: www.hifi akademie.de

· Eingänge:

4 x S/DIF RCA (bis 214 kHz, 24 Bit)

2 x S/PDIF optisch (bis 120 kHz, 24 Bit)

· Ausgänge: 2 x S/PDIF RCA

2 x analog RCA

· sonstiges: dspModul

<checksum>

„Ich habe lange nach einem Gerät ge-

sucht, das konsequent auf digitale Si-

gnalverarbeitung setzt, streamt, meine

alten CDs abspielt, weiteren digitalen

Quellen Anschluss gewährt und dabei

glasklar klingt. Jetzt habe ich es gefun-

den. Und das zu einem Preis, der als

unglaublich günstig anzusehen ist.“

</checksum>

einsnull

De$ nition des Begri* s Dynamik erst-klassig. Naturgemäß erreicht er sein volles Potenzial mit hochaufgelösten Musikdateien, aber da er ja bis 192 kHz am Ball bleibt ist das kein Hin-dernis. Und so bleibt, mir eigentlich nur noch zu sagen, dass der netPlayer von HiFi-Akademie zu den wirk-lichen Perlen der HiFi-Welt gehört. Eine Perle, der man mit gutem Ge-wissen die hochwichtige Aufgabe der Signalaufbereitung übergeben kann.

Christian Rechenbach

Das schwingungsgedämpfte Laufwerk ist Option.

HiFi-Akademie bietet nämlich auch den reinen

netPlayer + DAC an

Die Operationsverstärker sind gesockelt, um

sie austauschen zu können

Gut erkennbar: Links der

DAC, in der Mitte sitzt das

dspModul, der Ringkerntrafo

mit zahlreichen Abgriffen für

unterschiedliche Betriebsspan-

nungen war für Hubert Reith

die beste Lösung

Kostenlos mitgeliefert –

digitale Raumkorrektur

Das dspModul ist eine Waffe. Eine, mit der man ein paar Raumprobleme richtig

gut in den Griff bekommt. Etwas Grundwissen über Akustik und Messsysteme vor-

rausgesetzt, haben Sie damit ein Tool in der Hand, das Ihnen lange Zeit viele, viele

Experimente ermöglicht. In kurzen Schritten zeige ich Ihnen, wie das grundsätzliche

Vorgehen aussieht.

Verbinden von Hardware und PC

Der netPlayer wird per USB mit dem PC ver-

bunden. Nach dem Start der Software zeigt sie

an, dass sie ein dspModul gefunden hat und ist

betriebsbereit. Jetzt müssen wir sie mit Daten

füttern.

Akustische Messungen

Für die Ermittlung der Rauminformationen brau-

chen Sie ein Messsystem. Ich habe das beliebte

ARTA, eine günstige USB-Soundkarte und ein

ganz einfaches Messmikro verwendet. Nachei-

nander müssen Sie den linken und rechten Kanal

messen und die Daten als Textdatei abspeichern.

Raumkorektur

Die eben abgespeicherten Dateien werden nun

in das Programm „dspModul“ importiert. Jetzt

haben Sie ganz viele Möglichkeiten, in den Fre-

quenzgang einzugreifen. Vollparametrische Equa-

lizer, Hochpass, Tiefpass – all das können Sie

jetzt auf den Frequenzgang anwenden. Man sollte

darauf achten, nicht zu viel gleichzeitig zu verän-

dern. Vergewissern Sie sich, dass Sie die 0-dB-

Linie nicht zu brutal überschreiten, sonst besteht

Clipping-Gefahr. Und: Hören Sie zwischenzeitlich

intensiv. Sie können jederzeit alle Einstellungen in

den netPlayer laden, auch während des Hörens.

So ist der Effekt live hörbar.

Erfahrungstipps

Ich bin jetzt so zufrieden mit dem, was ich ein-

gestellt habe. Wie Sie sehen, habe ich den na-

türlichen Höhenabfall nicht kompensiert, da mir

sonst die hohen Frequenzen nur so um die Ohren

gehauen würden. Das empfehle ich grundsätzlich.

Und wenn ich es doch will, drehe ich es einfach

hoch und habe Sekunden später mein Ergebnis.

Informationen:

· ARTA-Download:

http://www.fesb.hr/~mateljan/arta/download.htm

· Messmikro:

http://www.kirchner-elektronik.de

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