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Nephrektomie – pro laparoskopisch

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Urologe 2012 · 51:658–665 DOI 10.1007/s00120-012-2862-1 Online publiziert: 20. April 2012 © Springer-Verlag 2012 M.R. Hoda · P. Fornara Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation,  Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle Nephrektomie – pro laparoskopisch Leitthema Seit der ersten laparoskopischen Ne- phrektomie durch Clayman et al. [1] im Jahre 1991 hat sich diese Methode zum bevorzugten Standard der Be- handlung in den meisten Patienten mit lokalisierten Nierentumoren ent- wickelt. Dabei ist weiterhin zu beach- ten, dass trotz der Vorteile der Neph- ron-sparing-Chirurgie in der Behand- lung von Patienten mit kleinen Nie- rentumoren der überwiegende Anteil dieser Patienten immer noch einer ra- dikalen Tumornephrektomie unter- zogen werden. Die Grundlagen der konventionellen offenen Nephrekto- mie sind die frühe vaskuläre Kontrol- le des Hilus, Entfernung der Niere oh- ne Öffnung der Gerota-Faszie und bei gegebener Indikation die Entfernung der ipsilateralen Nebenniere und die regionale Lymphknotendissektion. Dem unermüdlichen Einsatz der invol- vierten Urologen und der kontinuierli- chen Verbesserung der Instrumente sei es zu verdanken, dass die laparoskopische Nephrektomie heute diese Mindestanfor- derungen bestens erfüllen und sich durch- aus erfolgreich mit der offenen Technik messen kann. Daten aus den großen Se- rien zeigen, dass nach laparoskopischer Nephrektomie die Patienten von früher Mobilisation, geringerem Schmerzmit- telverbrauch, kürzeren Krankenhausauf- enthalten und einer früherer Rückkehr zu normalen Aktivitäten profitieren [2, 3, 4]. In den entsprechenden Studien zeig- ten sich bezogen auf die perioperative Aktivierung der systemischen Stress(im- mun)reaktion des Organismus deutliche Vorteile für laparoskopische Techniken gegenüber der offenen Operationen [5, 6, 7]. Darüber hinaus sind die rezidivfreien und die tumorspezifischen Überlebensra- ten mit denen der offenen Operation ver- gleichbar [8]. So wird die laparoskopische Nephrektomie an spezialisierten Zentren mittlerweile auch bei mutmaßlichen Risi- kogruppen wie pädiatrischen oder geriat- rischen Patienten sowie Nierentransplan- tierten vorgenommen [9]. Nach Etablierung der Laparoskopie in der chirurgischen Behandlung von Nie- rentumoren nehmen nun auch Berichte über Erfahrungen mit verschiedenen mo- difizierten Techniken zu. Dabei scheint die roboterassistierte Laparoskopie einen technischen Vorteil bei organerhaltenden Eingriffen wie der Teilexzision oder bei rekonstruktiven Operationen zu bieten. Einzelne Mitteilungen über die roboter- unterstützte Tumornephrektomie existie- ren, zeigen aber keinen signifikanten Vor- teil gegenüber der laparoskopischen Ne- phrektomie bei ungleich höheren Kosten in Anschaffung und Betrieb. Indikationen und Kontraindikationen Indikationen zur laparoskopischen Ne- phrektomie schließen benigne und ma- ligne Erkrankungen der Niere ein, sowie die Spendernephrektomie zur Lebend- spendentransplantation. Zu benignen Erkrankungen zählen die symptomati- sche funktionslose Niere, Nephrolithiasis, Schrumpfnieren, symptomatische Hyd- ronephrose und Zystennieren. Bei malig- nen Erkrankungen besteht die prinzipiel- le Indikation zur laparoskopischen Neph- rektomie bei Nierentumoren bis zu einer Größe von ≤7 cm, welche nicht organ- erhaltend therapiert werden können. Da- raus lassen sich auch die möglichen rela- tiven Kontraindikationen, nämlich klei- nere Tumore mit guter Möglichkeit der organerhaltenden Teilnephrektomie und große Nierentumore (>8 cm) mit Lymph- knotenmetastasen oder Venenthrombus herleiten. »   Die laparoskopische Nieren- teilresektion wird vermutlich in  Zukunft einen noch wichtigeren  Stellenwert einnehmen Die EAU-Guidelines aus dem Jahre 2010 unterstreicht, dass die laparoskopische Nephrektomie als die Methode der Wahl („standard of care“) bei T2-Tumoren (und T1-Tumoren, die nicht organerhaltend operiert werden können) gilt, mit gerin- ger Morbidität und guter Tumorkontrolle äquivalent der offenen Tumornephrekto- mie [10]. Durch den breiten Einsatz bild- gebender Verfahren nimmt die Zahl klei- ner, asymptomatischer und zufällig ent- deckter Nierentumoren ständig zu. Bis zu einer Größe von 4 cm sind diese Tumoren prinzipiell einer organerhaltenden Thera- pie zuzuführen, da die Langzeitergebnisse gleich gut sind wie bei der radikalen Ne- phrektomie. Die laparoskopische Nieren- teilresektion wird deshalb vermutlich in Zukunft einen noch wichtigeren Stellen- wert einnehmen. 658 | Der Urologe 5 · 2012
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Page 1: Nephrektomie – pro laparoskopisch

Urologe 2012 · 51:658–665DOI 10.1007/s00120-012-2862-1Online publiziert: 20. April 2012© Springer-Verlag 2012

M.R. Hoda · P. FornaraUniversitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation, 

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle

Nephrektomie – pro laparoskopisch

Leitthema

Seit der ersten laparoskopischen Ne-phrektomie durch Clayman et al. [1] im Jahre 1991 hat sich diese Methode zum bevorzugten Standard der Be-handlung in den meisten Patienten mit lokalisierten Nierentumoren ent-wickelt. Dabei ist weiterhin zu beach-ten, dass trotz der Vorteile der Neph-ron-sparing-Chirurgie in der Behand-lung von Patienten mit kleinen Nie-rentumoren der überwiegende Anteil dieser Patienten immer noch einer ra-dikalen Tumornephrektomie unter-zogen werden. Die Grundlagen der konventionellen offenen Nephrekto-mie sind die frühe vaskuläre Kontrol-le des Hilus, Entfernung der Niere oh-ne Öffnung der Gerota-Faszie und bei gegebener Indikation die Entfernung der ipsilateralen Nebenniere und die regionale Lymphknotendissektion.

Dem unermüdlichen Einsatz der invol-vierten Urologen und der kontinuierli-chen Verbesserung der Instrumente sei es zu verdanken, dass die laparoskopische Nephrektomie heute diese Mindestanfor-derungen bestens erfüllen und sich durch-aus erfolgreich mit der offenen Technik messen kann. Daten aus den großen Se-rien zeigen, dass nach laparoskopischer Nephrektomie die Patienten von früher Mobilisation, geringerem Schmerzmit-telverbrauch, kürzeren Krankenhausauf-enthalten und einer früherer Rückkehr zu normalen Aktivitäten profitieren [2, 3, 4]. In den entsprechenden Studien zeig-ten sich bezogen auf die perioperative Aktivierung der systemischen Stress(im-mun)reaktion des Organismus deutliche

Vorteile für laparoskopische Techniken gegenüber der offenen Operationen [5, 6, 7]. Darüber hinaus sind die rezidivfreien und die tumorspezifischen Überlebensra-ten mit denen der offenen Operation ver-gleichbar [8]. So wird die laparoskopische Nephrektomie an spezialisierten Zentren mittlerweile auch bei mutmaßlichen Risi-kogruppen wie pädiatrischen oder geriat-rischen Patienten sowie Nierentransplan-tierten vorgenommen [9].

Nach Etablierung der Laparoskopie in der chirurgischen Behandlung von Nie-rentumoren nehmen nun auch Berichte über Erfahrungen mit verschiedenen mo-difizierten Techniken zu. Dabei scheint die roboterassistierte Laparoskopie einen technischen Vorteil bei organerhaltenden Eingriffen wie der Teilexzision oder bei rekonstruktiven Operationen zu bieten. Einzelne Mitteilungen über die roboter-unterstützte Tumornephrektomie existie-ren, zeigen aber keinen signifikanten Vor-teil gegenüber der laparoskopischen Ne-phrektomie bei ungleich höheren Kosten in Anschaffung und Betrieb.

Indikationen und Kontraindikationen

Indikationen zur laparoskopischen Ne-phrektomie schließen benigne und ma-ligne Erkrankungen der Niere ein, sowie die Spendernephrektomie zur Lebend-spendentransplantation. Zu benignen Erkrankungen zählen die symptomati-sche funktionslose Niere, Nephrolithiasis, Schrumpfnieren, symptomatische Hyd-ronephrose und Zystennieren. Bei malig-nen Erkrankungen besteht die prinzipiel-

le Indikation zur laparoskopischen Neph-rektomie bei Nierentumoren bis zu einer Größe von ≤7 cm, welche nicht organ-erhaltend therapiert werden können. Da-raus lassen sich auch die möglichen rela-tiven Kontraindikationen, nämlich klei-nere Tumore mit guter Möglichkeit der organerhaltenden Teilnephrektomie und große Nierentumore (>8 cm) mit Lymph-knotenmetastasen oder Venenthrombus herleiten.

»  Die laparoskopische Nieren-teilresektion wird vermutlich in Zukunft einen noch wichtigeren Stellenwert einnehmen

Die EAU-Guidelines aus dem Jahre 2010 unterstreicht, dass die laparoskopische Nephrektomie als die Methode der Wahl („standard of care“) bei T2-Tumoren (und T1-Tumoren, die nicht organerhaltend operiert werden können) gilt, mit gerin-ger Morbidität und guter Tumorkontrolle äquivalent der offenen Tumornephrekto-mie [10]. Durch den breiten Einsatz bild-gebender Verfahren nimmt die Zahl klei-ner, asymptomatischer und zufällig ent-deckter Nierentumoren ständig zu. Bis zu einer Größe von 4 cm sind diese Tumoren prinzipiell einer organerhaltenden Thera-pie zuzuführen, da die Langzeitergebnisse gleich gut sind wie bei der radikalen Ne-phrektomie. Die laparoskopische Nieren-teilresektion wird deshalb vermutlich in Zukunft einen noch wichtigeren Stellen-wert einnehmen.

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Eine Frage, die man sich angesichts der ständig wachsenden Erfahrung in der urologischen Laparoskopie dennoch stel-len muss ist: Spielt die Größe des Nieren-tumors für die Laparoskopie wirklich eine Rolle? Derzeit ist die laparoskopische ra-dikale Nephrektomie (LRN) am besten für T1- (≤7 cm) oder T2- (>7 cm, begrenzt auf die Niere) zystische oder solide Tumo-ren dokumentiert. Einzelne Berichte zei-gen jedoch, dass in den Händen eines er-fahrenen Laparoskopeurs auch größe-re renale Massen laparoskopisch entfernt werden können [11]. Auch scheint eine Invasion der Nierenvene nicht mehr eine absolute Kontraindikation zu sein, solan-ge ein sicherer tumorfreier Abstand zur Einmündungsstelle in die V. cava besteht [12]. Einzelne Berichte existieren inzwi-schen auch für die laparoskopische Re-sektion von großen Nierentumoren in Pa-tienten mit fortgeschrittenen Erkrankun-gen, bei denen eine adjuvante Immunthe-rapie geplant wurde [13]. Den prinzipiel-

len Nutzen darin sehen die Autoren in der schnellen Einleitung einer systemischen Therapie aufgrund der mutmaßlich kür-zeren Rekonvaleszenzzeit durch die La-paroskopie.

Technik der laparoskopischen Nephrektomie

Die laparoskopische radikale Nephrek-tomie (LRN) kann transperitoneal, re-troperitoneoskopisch oder handassistiert (HALN) durchgeführt werden. Der trans-peritoneale Zugang ist von anatomischen Verhältnissen vertrauter und bietet ein viel größeres Arbeitsfeld.

Die in der eigenen Klinik übliche Technik der transperitonealen laparo-skopischen radikalen Nephrektomie be-ginnt mit der Seitenlagerung des Patien-ten auf einer Vakuummatratze und Fi-xierung, um eine Kippung des Patienten in allen Richtungen zu ermöglichen. Da-nach erfolgt ein supraumbilikaler Schnitt

(ca. 2 cm) und die Etablierung des Pneu-moperitoneums über eine Verres-Na-del mit einem Druck von 10–15 mmHg. Der 1. Trokar (10 mm) wird dann über denselben Schnitt eingeführt und mit-tels Endokamera eine orientierende Ins-pektion der Abdominalhöhle vorgenom-men (. Abb. 1). Bei rechtsseitiger Neph-rektomie erfolgte die Einlage von 2 weite-ren Trokaren (10 mm) in der rechten mitt-leren Klavikularlinie 4 cm unterhalb und oberhalb des Bauchnabels. Ein 4. Trokar wird einige Zentimeter unterhalb des Xy-phoids eingeführt, wo ein Retraktor appli-ziert werden kann. Der Operationstisch wird um 30° gekippt und die Toldt-Linie inzidiert. Das Kolon wird mobilisiert und nach medial abgeschoben. Danach wird der Harnleiter unterhalb und medial des Nierenunterpols aufgesucht und als Leit-struktur zum Nierenhilus verwendet. Der Nierenhilus wird mittels teils scharfer, teils stumpfer Präparationstechnik dar-gestellt und die Nierenvene(n) und -arte-rie(n) separiert. Die Nierenarterie(n) wird mit Endoclips nach proximal gesichert, al-ternativ erfolgt die Versorgung und Dis-sektion mittels eines Endo-GIA. Die Nie-renvene(n) wird mit einem Endo-GIA versorgt. Zuletzt erfolgt die Durchtren-nung des Harnleiters zwischen zwei Clips.

Die Niere wird dann bei intakter Ge-rota-Faszie von den lateralen und proxi-malen Adhäsionen teils scharf teils stumpf ablöst und das Präparat in einen Berge-beutel eingebracht und über eine erwei-terte Trokarinzision aus der Abdominal-höhle geborgen. Die Blutstillung erfolgt nach Reduktion des intraabdominellen Druckes auf 5 mmHg. Auf die Einlage eines Drainageschlauchs wird verzichtet.

Zum postoperativen Management ge-hört das übliche Monitoring der Kreis-laufparameter, Laborkontrolle, Mobilisa-tion und Entfernung des Blasenverweil-katheters am 1. postoperativen Tag. Post-operative Infusions- und Analgetikathe-rapie richtete sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten.

Zu den Vorteilen der retroperitonealen LRN gehören schnellerer Zugang zum Hi-lus, die Vermeidung einer intraperitonea-len Reizung und weniger Interferenzen mit Beatmung und hämodynamischen Funktionen [14]. Nachteile sind Schwie-rigkeiten bei der Bergung der Niere in den

Supraumbilikal(Kameraport) Subxiphoidal (10 mm)

Medioklavikularlinie (10 mm)a

b

Abb. 1 9 a, b Lage-rung und Trokar-Plat-zierung bei der laparo-skopischen radikalen Nephrektomie

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Sack in der kleineren Arbeitsraum sowie längere Lernkurve. Bei der handassistier-ten Technik (HALN) wird über die Ver-längerung des distalen Trokarschnitts ein spezieller Handport eingeführt. Mögli-che berichtete Vorteile des HALN liegen in der besseren traktilen Funktion und bessere Kontrolle am Hilus. Als Nachteil gelten höhere Kosten. In der eigenen Kli-nik wird die HALN zur Donornephrekto-mie im Sinne eine HALDN eingesetzt [15]. Dabei wird die Inzision für den Handport dann für die Organbergung verwendet.

Wie minimal-invasiv ist die laparoskopische Nephrektomie?

Prinzipiell besteht bei der laparoskopi-schen Nephrektomie das gleiche Kompli-kationsspektrum wie bei der offenen Tu-mornephrektomie. Dennoch kommen die funktionellen Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie im Rahmen der Nie-renchirurgie besonders deutlich zum Tra-gen. Die Vermeidung des traumatischen Zugangs liegt als Vorteil für die Patienten auf der Hand, vergleichbare perioperative Daten wie auch die funktionelle und on-kologische Gleichwertigkeit zu offenen Verfahren finden sich reichlich in der Li-teratur [16, 17].

»  Die laparoskopische Technik reduziert die Morbidität und die zugangsbedingten Komplikationen

Als Vorteile der laparoskopischen Tech-nik gegenüber der offenen Chirurgie werden neben der Kosmetik, eine redu-zierte Morbidität durch den schonen-den Zugang mit geringerem Analgeti-kabedarf angesehen [18, 19, 20]. In ver-gleichenden Studien reduziert die laparo- skopische Technik die Morbidität und die zugangsbedingten Komplikationen wie Schmerzen, paralytischer Ileus, Wund-infektion und Narbenhernie [21, 22, 23]. Die schnellere Rekonvaleszenz mit früher Rückkehr in die Häuslichkeit wird von vielen Patienten geschätzt. Gabr et al. [24] hielten in einer Analyse ihrer Daten aus einer Serie von 255 Patienten mit LRN fest, dass die Morbidität (Komplikatio-

Zusammenfassung · Abstract

Urologe 2012 · 51:658–665   DOI 10.1007/s00120-012-2862-1© Springer-Verlag 2012

M.R. Hoda · P. Fornara

Nephrektomie – pro laparoskopisch

ZusammenfassungDie laparoskopische radikale Nephrektomie (LRN) gilt als die Methode der Wahl („stan-dard of care“) bei T2- und T1-Tumoren, die nicht organerhaltend operiert werden kön-nen. Sie kann transperitoneal, retroperiton-eoskopisch oder handassistiert durchge-führt werden. Die Morbidität nach laparo-skopischer Nephrektomie ist nachweislich geringer, die Patienten profitieren von frü-her Mobilisation, geringerem Schmerzmittel-verbrauch, kürzeren Krankenhausaufenthal-ten und einer früheren Rückkehr zu norma-len Aktivitäten. Ferner scheint das Ausmaß der perioperativen Aktivierung der systemi-schen Stressreaktion im Rahmen der Laparo-skopie geringer zu sein, deren klinischen Fol-gen evident, deren Bedeutung für die onko-logische Prognose jedoch unklar ist. Darü-

ber hinaus sind die rezidivfreien und die tu-morspezifischen Überlebensraten äquivalent denen der offenen Operation. Die bislang berichtete Erfahrung mit Roboterunterstüt-zung für die Nephrektomie zeigt keinen sig-nifikanten Vorteil gegenüber der laparoskopi-schen Nephrektomie. Dabei steht die Proble-matik der hohen Kosten in Anschaffung und Betrieb von Robotern unverändert im Raum. Prospektive Studien sind erforderlich, um die funktionellen und onkologischen Ergebnis-se und Kosteneffektivität verschiedener Me-thoden der radikalen Nephrektomie verglei-chen zu können.

SchlüsselwörterNierentumor · Nephrektomie, radikale ·  Nephronschonende Chirurgie · Laparoskopie

Nephrectomy – pro laparoscopic

AbstractLaparoscopic radical nephrectomy (LRN) is considered as a standard of care for T2 renal masses and T1 tumors not treatable by neph-ron-sparing surgery. It can be performed transperitoneally, retroperitoneoscopic or hand-assisted. However, the morbidity after laparoscopic nephrectomy has been shown to be lower than the open procedure and pa-tients seem to benefit from early mobiliza-tion, less pain medication, shorter hospital stays and an earlier return to normal daily ac-tivities. Furthermore, the extent of periopera-tive activation of the systemic stress response appears to be less during laparoscopic proce-dures. This has been shown to have evidently beneficial clinical impact on patient’s recov-ery; however, its importance for the oncolog-ic prognosis is somewhat unclear. In addition, 

the progression-free and overall tumor-spe-cific survival rates for laparoscopic nephrec-tomy are equivalent to those for open sur-gery. The experiences with robot-assistance for laparoscopic nephrectomy reported so far show no significant advantages over tra-ditional laparoscopic nephrectomy. However, the problem of high costs of acquisition and operation of robots still remains unsolved. For the future, prospective studies are need-ed in order to compare the functional and oncological outcomes and cost-effectiveness of different methods of radical nephrectomy.

KeywordsKidney tumor · Nephrectomy, radical ·  Nephron-sparing surgery · Laparoscopy

nen und Dauer des Krankenhausaufent-halts) der LRN nicht im Zusammenhang mit Tumoreigenschaften (Tumorgröße etc.) steht, sondern von allgemeinen pa-tientenbezogenen Faktoren wie „Body Mass Index“ (BMI), Alter und ASA-Sco-re abhängt.

Die gezeigten klinisch-immunologi-schen Vorteile der laparoskopischen Ne-phrektomie konnten im Tierexperiment und am Patienten ebenfalls belegt wer-den [25]. Hierbei hat sich gezeigt, dass das

Ausmaß des operativen Traumas die sys-temische Reaktion des Organismus ent-scheidend beeinflussen kann [26]. Die hierbei bekannten humoralen Faktoren beinhalten immunologische Parameter (inflammatorische und antiinflammtori-sche Zytokine, Stressfaktoren, C-reakti-ves Protein), hormonelle Parameter (Kor-tisol, Adipozytokine) und Neurotrans-mitter (Serotonin), die beim laparoskopi-schen Zugang statistisch signifikant gerin-

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gere und kürzere Anstiege als beim offe-nen Zugang zeigen [27, 28, 29].

Onkologische Sicherheit nachgewiesen

Die laparoskopische Tumornephrekto-mie gilt als ein onkologisch unproble-matischer Eingriff. Aus Berichten einzel-ner Vergleicharbeiten lässt sich ableiten, dass die lokale Tumorkontrolle gleich gut ist wie die der offenen Chirurgie mit tu-morspezifischen 5-Jahres-Überlebensra-ten von 88–98% [30, 31]. Langfristige Be-obachtungen zeigen, dass perioperative und patientenbezogene Faktoren keinen Einfluss auf onkologische Ergebnisse we-der bei der offenen noch bei der laparo-skopischen Nephrektomie haben. Viel-mehr scheint das rezidivfreie und das tu-morspezifische Überleben von pathologi-schen Parametern (Histologie, Stadium, Grading, Resektionsstatus) und vom Al-ter des Patienten abzuhängen [32].

In der Pionierzeit der Laparoskopie, als in der initialen Lernphase des Opera-teurs eine erhebliche endokavitäre Trau-matisierung des Tumors stattfand, wurde über eine hohe Inzidenz (20%) an Port-metastasen nach laparoskopischen Ein-griffen bei viszeralchirurgischen und gy-näkologischen Malignomen berichtet [33]. Erst mit der Kumulation der Erfah-rung und Besserung des Equipments, wie beispielsweise Einsatz von Bergesack und Verlassen des intrakorporalen Morcelle-ments ist diese Komplikation deutlich re-duziert worden, so dass aktuell die Inzi-

denz von Portmetastasierung mit der In-zidenz von Schnittwundrändermetasta-sen bei offenen operativen Eingriffen fast identisch ist [34].

Eine vermehrte hämatogene Tumor-zellstreuung im Rahmen der Laparosko-pie konnte bislang nicht nachgewiesen werden [35]. Dieses Problem besteht prin-zipiell bei der offenen Chirurgie genauso wie bei der Laparoskopie. Vermutlich ist anzunehmen, dass eine Tumorzellstreu-ung im Rahmen onkologischer Operatio-nen im Wesentlichen auf einer mechani-schen Tumorzellverschleppung beruht, zu der es nur dann kommt, wenn die Instru-mente in direkten Kontakt mit dem Tu-mor kommen. Besondere Vorsicht ist bei der Laparoskopie bei der Entfernung des Tumors aus der Bauchhöhle geboten, wo unbedingt ein Bergesack verwendet wer-den und diese beim Bergemanöver nicht aufreißen sollte. Unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen kann die Ra-te der Implantationsmetastasen auf das Niveau gesenkt werden, das man auch von der offenen Chirurgie kennt. In zahl-reichen Studien konnte weiters gezeigt werden, dass das Pneumoperitoneum nicht zur Verschleppung von Tumorzel-len beiträgt [36].

Organerhaltende Nierenchirurgie auch laparoskopisch im Vordergrund!

Ein kritischer Aspekt der Laparoskopie in der Nierentumorchirurgie ist ihr mög-licher Einfluss auf die Wahl eines organ-

erhaltenden oder ablativen Verfahrens. Beispielsweise ist die laparoskopische Nie-renteilresektion, verglichen mit der lapa-roskopischen Tumornephrektomie, ein technisch weitaus anspruchsvollerer Ein-griff, der ohne entsprechende Expertise in minimal-invasiven Techniken kaum ad-äquat anzubieten ist. Aus diesem Grun-de sollte vor der Einführung der Laparo-skopie in einer urologischen Klinik eine genaue und realistische Berechnung der entsprechenden „case loads“ für radika-le Nephrektomie und für die Nierenteil-resektion erfolgen.

»  In der chirurgischen Behandlung von Nierentumoren sollte, wo immer sinnvoll möglich, der Organerhalt angestrebt werden

Letztendlich sollte aber in der chirurgi-schen Behandlung von Nierentumoren, wo immer sinnvoll möglich, der Organ-erhalt angestrebt werden, egal ob mit kon-ventioneller Laparoskopie, roboterunter-stützt oder offen chirurgisch. Aktuelle Be-richte aus größeren Serien zeigen einen deutlichen Vorteil der Nephron-sparing-Chirurgie (offen, laparoskopisch oder ro-boterunterstützt) bezüglich der funktio-nellen Ergebnissen bei gleichwertigen on-kologischen und klinischen Outcomes bei Tumoren <4 cm [37, 38, 39]. Dass auch Tumore zwischen 4–7 cm laparoskopisch organerhaltend operiert werden können, wurde kürzlich vom Sprenkle et al. [40] publiziert.

LESS, NOTES, Robots & Co.: Ist Weniger immer Mehr?

Nach Etablierung der Laparoskopie in der chirurgischen Behandlung von Nierentu-moren präsentieren nun immer mehr Au-toren ihre Ergebnisse mit verschiedenen modifizierten Techniken wie der Sing-le-site-Laparoskopie (LESS), der NOTES („natural orifice translumenal endosco-pic surgery“) oder der roboterassistier-ten radikalen oder partiellen Nephrekto-mie. LESS und NOTES haben ihre ersten Schritte hinter sich und werden nun mit zunehmender Häufigkeit an kleineren Se-

Abb. 2 8 Kosmetisches Ergebnis bei Standardlaparoskopie (a) und Single-site-Laparoskopie (b LESS) zur radikalen Nephrektomie

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rien von Tumor- und Teilnephrektomien berichtet [41, 42]. Der wesentliche Vorteil ist derzeit noch in der Kosmetik zu sehen (. Abb. 2). Die Morbidität und die onko-logische Sicherheit muss anhand von grö-ßeren Berichten geprüft werden.

Die roboterassistierte Nierentumor-exzision oder partielle Nephrektomie im Sinne einer organerhaltenden Operation hat mittlerweile Fuß gefasst. Langzeit-daten hinsichtlich der onkologischen wie auch funktionellen Ergebnisse sind wohl noch ausständig, die vorliegenden kurz- und mittelfristigen Daten entsprechen aber jenen, die wir von der konventionel-len laparoskopischen partiellen Nephrek-tomie kennen [43].

»  Kürzere Lernkurve bei der roboterunterstützten partiellen Nephrektomie

Als Vorteil soll sich die Lernkurve erwei-sen, welche bei der roboterunterstützten partiellen Nephrektomie deutlich kürzer zu sein scheint als bei der konventionellen Laparoskopie [44]. Obwohl die bisher be-richtete Erfahrung mit der roboterassis-tierten Laparoskopie einen Vorteil bezüg-lich der rekonstruktiven Eingriffen postu-lieren, gibt es inzwischen auch vereinzelte Mitteilungen über roboterunterstützte ra-dikale Nephrektomie (RRN). So berichte-ten Klingler et al. [45] bereits 2005 über die Machbarkeit der RRN für eine kleine Gruppe von 5 Patienten. In einer anderen Studie verglich dieselbe Gruppe RRN in 6 Patienten mit laparoskopischer (n=33) und offener (n=18) radikaler Nephrekto-mie [46]. Dabei ergab sich in der Robo-tergruppe zwar einen relativ geringeren Blutverlust, die Operationszeit war jedoch wesentlich länger (345 min gegenüber 265 min). Es gab keinen statistisch signi-fikanten Unterschied in operativen Para-meter zwischen roboterassistierten und laparoskopischen Methode. Somit bietet die bislang berichtete Erfahrung mit Ro-boterunterstützung für radikale und ein-fache Nephrektomie keinen signifikan-ten Vorteil gegenüber der laparoskopi-schen Standardnephrektomie [47]. Dabei steht die Problematik der hohen Kosten in Anschaffung und Betrieb unverändert

im Raum. Eine kontrollierte prospektive Vergleichstudie zwischen RNN, LRN und offener radikaler Nephrektomie bezüglich funktionelle und onkologische Ergebnis-se und Kosteneffektivität fehlt bislang und ist dringend erforderlich.

Fazit für die Praxis

F  Die laparoskopische radikale Neph-rektomie ist die Methode der Wahl bei T2- und T1-Tumoren, die nicht organerhaltend operiert werden kön-nen.

F  Die Morbidität nach laparoskopi-scher Nephrektomie ist nachweislich geringer, die Patienten profitieren von früher Mobilisation, geringerem Schmerzmittelverbrauch, kürzeren Krankenhausaufenthalten und einer früherer Rückkehr zu normalen Akti-vitäten.

F  Onkologisch sind die rezidivfreien und die tumorspezifischen Überle-bensraten äquivalent denen der offe-nen Operation.

F  Die bislang berichtete Erfahrung mit Roboterunterstützung für die radika-le Nephrektomie zeigt keinen signi-fikanten Vorteil gegenüber der kon-ventionellen laparoskopischen Neph-rektomie, jedoch hohe Kosten in An-schaffung und Betrieb.

Korrespondenzadresse

PD Dr. M.R. HodaUniversitätsklinik und Poli- klinik für Urologie und  Nierentransplantation,  Martin-Luther-Universität  Halle-Wittenberg,Ernst-Grube-Straße 40, 06120 [email protected]

Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor gibt für sich und seinen Koautor an, dass kein Interes-senkonflikt besteht.

Literatur

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  5.  Fornara P, Zacharias M, Steinacker M et al (2003) Laparoscopic vs. open nephrectomy: 10 years‘ re-sults of a nonrandomized comparative study of 549 patients with benign kidney diseases. Urologe A 42:197–204

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664 | Der Urologe 5 · 2012

Leitthema

Page 8: Nephrektomie – pro laparoskopisch

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BewertungsportaleMeinungsfreiheit wiegt schwerer als ArztinteresseHotels, Lehrer - und jetzt auch Ärzte: Sie müssen Bewertungen im Internet akzeptieren. Ein Recht auf Löschung haben sie nicht, haben Richter jetzt geurteilt.

Auch Ärzte müssen Bewertungen ihrer 

Praxis in einem Internetportal hinnehmen, 

urteilte kürzlich das Oberlandesgericht 

(OLG) Frankfurt am Main. Es wies damit die 

Klage einer niedergelassenen Ärztin aus 

dem Raum Sachsen ab. Unter Hinweis auf 

den Datenschutz hatte sie von einem Be-

wertungsportal verlangt, sämtliche Daten 

und Bewertungen über sie zu löschen. 

Nach Angaben der Münchner Anwaltskanz-

lei Robert Schweizer handelt es sich um das 

Arztbewertungsportal Jameda.

Wie schon das Landgericht Wiesbaden wies 

nun auch das OLG die Klage ab. Die Ärztin 

habe kein „schutzwürdiges Interesse“ an 

der Löschung ihrer Daten, das schwerer 

wiege als die Meinungsfreiheit. Zur Be-

gründung verwies das OLG auf das Urteil 

des Bundesgerichtshofs zum Lehrer-Bewer-

tungsportal „spickmich“. Zwar sei dieses nur 

registrierten Nutzern zugänglich, Jameda 

dagegen frei für alle. Dafür stehe die Ärztin 

aber auch im Wettbewerb; alle angegebe-

nen Kontaktdaten entstammten öffentlich 

zugänglichen Branchenverzeichnissen.

Äußerungen über Ärzte seien grundsätzlich 

von der Meinungsfreiheit umfasst, betonte 

das OLG. Das gelte auch für anonyme Äu-

ßerungen in einem Bewertungsportal. Zu-

dem müssten die Autoren einer Bewertung 

ihre E-Mail-Adresse angeben, so dass Jame-

da die Urheberschaft intern nachvollziehen 

könne. Auch hätten Ärzte die Möglichkeit 

des Einspruchs gegen eine Bewertung.

Quelle: Ärztezeitung/mwo

Fachnachrichten

665Der Urologe 5 · 2012 |


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