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Natur in Berlin 4/2014

Date post: 06-Apr-2016
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Re-und upcycling, Plastik, NABU-Wildvogelstation, NOlympia, Recyclingworkshop, Kleidertauschparty, Werstoffe, Biogas, Senator Thomas Heilmann, Klaus Dietrich Fiuczynski, Veranstaltungsprogramm, Naturerleben, Berlin
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Landesverband Berlin Natur in Berlin Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2014
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Page 1: Natur in Berlin 4/2014

Landesverband Berlin

Natur in Berlin Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2014

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Inhalt | Editorial

Patenschaftstreffen.................................... 3 Sag NOlympia............................................. 4 Unfälle im Naturschutzalltag..................... 5

Das zweite Leben........................................ 6 Kleidertauschparty..................................... 8 Bitte trennen Sie sich................................. 9

Biogas - made by nature.......................... 10Aktiventreffen NABU Berlin..................... 12Nachruf / Klaus Dietrich Fiuczynski.........16

Laubsammeln gegen die Miniermotte.... 15 Vorträge und Exkursionen.........................18 Merken: „Stunde der Wintervögel“......... 18

Aktuelles

Schwerpunkt

Veranstaltungsprogramm

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU,

NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, 2. Vorsitzende: Melanie von Orlow, Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Anja Sorges; www.nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion und Layout Carmen Baden (cb) Redaktionelle Beiträge Anja Sorges (as), Carmen Baden (cb), Melanie von Orlow (mvo), Jens Scharon (js), Konstanze Weber (kw), Jutta Gehring (jg) Gastbeiträge Vera Kaunath, Paul Sömmer Lektorat Wulf Geissler Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin. de Mediadaten 2014/15 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich Nächster Redaktionsschluss 08.10.2014 Nächster Veranstaltungszeitraum Februar bis April 2015 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: Baumfalke mit Bindegarn im Horst (2002)/Peter Reuße, S.2: NOlympia-Logo/Uwe Hiksch (auch S.4), /Trennt:Money (auch S. 7), Aktiventreffen (auch S. 12)/ Carmen Baden, S.3: Patenschaftstreffen Wildvogelstati-on/Karsten Matschei, Äpfel/Jutta Gehring, S.:6 NOlympia/Uwe Hiksch, Zauneidechsen/Antje Stavorinus, S.6: Schmetterling/Robert Fornal/flickr.com, cc 2.0, alle Fotos unten/Carmen Baden, S.7: alle Fotos/Carmen Baden, S.8: Kleidertauschparty/Vera Kaunath, Illustration: Mona Seehaus, S.9: Regal/troye owens@hto3/flickr.com cc.2.0, Budda/inhabitat, flickr.com cc. 2.0, Schreibtischlampe/inhabitat, flickr.com cc. 2.0, Musikkoffer/Johnas Design/flickr.com cc. 2.0, PET-Tannenbaum/helokee/flickr.com cc 2.0, S.10: Gasflamme/ak74/photocase.de, S.11: alle Fotos/Carmen Baden, Brenner in Betrieb (mitte): Karin Drong, S.12/13: alle Fotos Carmen Baden, S.13: Antje Stavorinus/NABU Berlin, S.14: alle Fotos/Carmen Baden, S.15: Haubenlerche/Avitopia/CC-BY-SA-3.0, S.16: alle Fotos/Axel GoldauHinweise der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, in unseren Artikeln verwenden wir das generische Maskulinum. Damit sprechen wir sowohl Frauen als auch Männer an. Na-mentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Genehmigung. Bankverbindung Spendenkonto: NABU Berlin, Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nr. 329 32 00, BLZ 100 205 00 oder IBAN: DE 76 1002 0500 0003 2932 00 BIC: BFSWDE 33 BER

Impressum

Spektrum

Noch bis zum 6. Dezember müssen wir warten, dann wird der Deutsche Olym-pische Sportbund frühestens eine Olympiazusage für Berlin aus dem Stiefel ziehen. Wir hoffen, dass dieses Nikolausgeschenk für die Berliner Na-tur ausfällt. Warum wir in der Stadt keine Olympischen Spiele brauchen, lesen Sie auf Seite 3.

Herbst und Recycling – das passt zusammen. Im Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Zweiten Leben. Die neue Spielwiese des Up- und Recyclings ist natürlich in Berlin. Wer sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt, kommt kaum an diversen Vereinen, Messen und Netzwerken vorbei. Gegen-über dem neuen Trend der „Marketingnachhaltigkeit“, die viele Start-ups in den angesagten Kiezen auf dem Programm haben, ist der Berliner Süden allerdings Vorreiter. Zum Beispiel auf der NABU-Naturschutzstation Marienfelde. Hier konzentrieren sich innerhalb der Trennt:Station verschiedene Verwertungsprojek-te, Umweltbildungseinheiten und Stoffkreisläufe mit echten Visionen. Wie lässt sich der Zersetzungsprozess im Boden und von Wertstoffen darstellen oder Bio-Abfall als Treibstoff nutzen? Eine Kleinst-Biogasanlage, die dies veranschaulicht, stellen wir Ihnen auf Seite 10 vor. Wie sich der eigene Müllberg gerade in der Vorweihnachtszeit schrumpfen lässt, zeigen die dortigen Recyclingworkshops – wir haben einen für Sie besucht. Auf den Seiten 6 und 7 sind originelle und nachhaltige Bastelideen (nicht nur) für Kinder zum Nachbauen zusammengestellt.Außerdem haben wir in dieser Ausgabe jede Menge Internes. Das NABU-Aktiventreffen bot Anlass, einmal an alle Engagier-ten ein Dankeschön auszusprechen. Eine Silberne Nadel wurde verliehen und gleich acht NABU-Mitglieder haben die Berliner Ehrenamtskarte erhalten. Lassen auch Sie sich vom Ehrenamt inspirieren, unsere neue Mitarbeiterin Konstanze Weber (Seite 3) berät Sie gerne und sucht Ihnen ein passendes Naturschutzengagement in Ihrem Bezirk.

IhrRainer Altenkamp1. Vorsitzender des NABU Berlin

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Aktuelles | Natur in Berlin

Neu im Team vom NABU Berlin ist Kon-stanze Weber. Die gelernte Tierpflegerin und studierte Managerin in Nonprofit-Organisa-tionen arbeitet bereits seit Anfang August in der NABU-Geschäfsstelle, da Diana Gevers zur Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz ge-wechselt ist. Konstanze Weber ist Ansprech-partnerin für das Ehrenamt, Legate und kümmert sich um alle Fragen rund um das Fundraising. Profil und Konterfei finden Sie unter: nabu-berlin.de/geschaeftsstelle

Patenschaftstreffen in der Wildvogelstation„Tag der offenen Voliere“ für Freunde und Förderer

Früchte gesammeltErfolgreiche Apfelernte des NABU Berlin am Köppchensee / von Jutta Gehring

Am 20. September wurde ein neuer Rekord für die längste Plastiktütenkette der Welt auf dem Tempelhofer Feld aufgestellt. Die Stiftung Naturschutz Berlin wollte mit der Aktion ein Zeichen gegen den Plastiktüten-wahn in der Hauptstadt setzen. Eine Sammelstelle des NABU Berlin war die Naturschutzstation Marienfelde. Ein idealer Ort, da hier bereits in vielfältiger Form auf das Thema Müll und Müllvermeidung auf-merksam gemacht wird. (cb)

Die NABU-Wildvogelstation kümmert sich um die fachgerechte Versorgung von Wildvö-geln. Mit dem neuen Wildtiertelefon ist der NABU Berlin der zentrale Ansprechpartner für wilde Tiere im Stadtgebiet geworden. Grund genug für einen Rückblick und Anlass genug, die Volieren einen kurzen Augenblick für ein ausgewähltes Publikum zu öffnen. Was im ver-gangenen Jahr alles geschehen ist und wie sich der Stationsbetrieb entwickelt hat, wurde geladenen Freunden und Förderern an einem Tag der offenen Tür im Spätsommer präsen-tiert.

Seit dem letzten Tag der offenen Tür hat die NABU-Wildvogelstation viel erlebt: ein Wan-derfalke besuchte den Bundestag und kam nach der Kollision mit einer Fensterscheibe zur Pflege in die Station. Für einen jungen Seeadler wurden nach Horstverlust sowohl Name als auch Pate gesucht und dank einer wegweisenden Entscheidung des Abgeordneten-hauses sind die Finanzen der Station erstmals für zwei Jahre weitestgehend gesichert. Aber auch das normale Tagesgeschäft mit über 2.000 Beratungstelefonaten hielt das Team der Wildvogelstation auf Trab. Seit April 2014 kamen noch etwa 400 Anrufe dazu, denn die Station hat seit dem noch das Wildtiertelefon der Berliner Forsten übernommen. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, zog in seinem Rückblick daher auch eine positive Bilanz und erläuterte gemeinsam mit André Hallau, dem Leiter der Wildvogel-station, das umfangreiche Beratungsangebot und die Arbeit mit den Pfleglingen.Wie es den anspruchsvollen Pfleglingen erging und wie genau Dauergäste versorgt wer-den, konnten die beiden neuen Paten Michael Pohl (für Greifvögel und Eulen bzw. Wald-kauz) und Petra Brüggemann (Patenschaft für einen Wanderfalken) erstmalig persönlich begutachten. Publikumsbetrieb ist auf dem Gelände der Wildvogelstation eigentlich nicht vorgesehen. Daher war die diesjährige Ausnahme zum Tag der offenen Tür ein echtes High-light. Paten, Sponsoren, Ehrenamtliche und Pressevertreter genossen den Rundgang zur Volierenanlage mit anschließendem Kaffee und Kuchen. (as, cb)

www.nabu-berlin.de/projekte/wildtierpflege

PersonalieUnsere Neue beim NABU Berlin

Berlin tüt was!Weltrekord gebrochen

AngekommenAsiatische Hornisse in Deutschland

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) ist Anfang September zum er-sten Mal in Süddeutschland fotografisch dokumentiert worden. Damit ist diese nicht unproblematische Art in Deutschland angekommen. Es wird sich zeigen, ob die Asiatische Hornisse tatsächlich das Zeug hat, den Imkern zusätzlich zu Pestiziden und Varroa-Milben das Leben schwer zu machen. Im Ankunftsland Frankreich ist die sich dort seit 2004 ausbreitende Hornissen-art bereits als „invasive Art“ eingestuft wor-den und wird mit staatlicher Unterstützung massiv bekämpft. Fachleute werden jedoch eher auf das Zusammentreffen mit unserer heimischen Hornisse (Vespa crabro) und die Auswirkungen des neuen Raubfeindes auf andere Insektenarten gespannt sein. (mvo)

Süß, sauer, saftig und dabei jede Menge Sonnenschein – eine Apfelernte wie aus dem Bilderbuch.

Seit 1990 pflegen Ehrenamtliche der NABU-Bezirksgruppe Pankow das Naturschutzgebiet Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ - darunter auch eine ehemalige Obstplantage. Dabei ist die Apfelernte der alljährliche Höhepunkt. Ende September kamen etwa 70 Helfer mit Kind, Korb und guter Laune. „Starke Männer“ schüttelten die Bäume, die Äpfel purzelten nur so und wurden emsig eingesammelt. Zur Pause bei Schmalzstulle und Apfelsaft war der riesige Container der Buchholzer Kelterei Breitbarth schon gut gefüllt. Obendrauf erfreute eine nicht unerhebliche Spende Rotbäckiger von den Berliner Forsten. Ein großes Dankeschön an alle für die gute Ernte! Jetzt können wir es kaum erwarten, den neuen NABU-Saft zu verkosten. Er wird in der Geschäftsstelle und auf Veranstaltungen des NABU Berlin zugunsten des Erhalts der Streuobstwiesen verkauft.

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Natur in Berlin | Aktuelles

das IOC nicht in Aussicht. Der NABU Berlin hat sich gemeinsam mit seinen Bündnis-partnern daher frühzeitig gegen die Austra-gung der Spiele positioniert. Zu groß ist die „Partizipationsfalle“ für Naturschutz und Bürger - eine ökologische Mitgestaltung ein

Wunschtraum.

Lange Liste der Gegenargumente

Am 31.07.2014 haben sich Verbände, Gruppen, Initiativen und Einzelper-sonen getroffen und das NOlympia Berlin-Bündnis ins Leben gerufen. Das erklärte Anliegen ist es, die Bewerbung Berlins für die Olym-pischen Sommerspiele und den Paralympische Spielen 2024 sowie 2028 zu verhindern. Gerade für olympische Sportstätten und das olympische Dorf existiert ein großer Raumbedarf, so dass das

Hauptaugenmerk bei Planungen für diese Bauten auf die großen Freiflächen gerichtet sein wird. Dabei besteht bereits heute schon eine große Nutzungskonkurrenz für Gebiete, die eigentlich für den Biotopverbund, das Stadtklima und als Naherholungsräume dringend erhalten bleiben müssen.Ein unterschätzter Punkt ist auch, dass die

Weite Teile der Sportbranche berauschen sich allerdings an dem Gedanken der Olympischen Spiele in Berlin oder Hamburg. Vor Wochen schon haben die beiden Bewerberstädte ihre Konzepte für die Olympischen Spiele 2024/2028 vorgelegt. Hamburg möchte mit der Nähe zum Wasser punkten, Berlin mit Nachhaltigkeit und Bürgernähe. „Bürgerolympia“, heißt daher auch das Schlagwort des Berliner Senats. Neue Formen der Bürgerbeteiligung sollen bei einem positiven Ausgang der Bewerbung frühestens ab Dezember angewandt werden, damit sich das Projekt auf ein breites gesellschaftliches Bündnis in der Stadt stützen kann.

Das ist lobenswert und zugleich das Mindeste, was die Stadt angesichts der veranschlagten 50 Mio. Euro teuren Bewerbung ihren Steuerzahlern bieten sollte. Olympische Spiele werden nicht erst in der Gegenwart heiß diskutiert, das ist selbst in der Masse der Bevölkerung angekom-men. Prestigeprojekte, höhere Lebenshaltungskosten, sinnloser Leerstand und höhere Mieten sind allgemein bekannt. Daher versuchte man sich vorab schon mal die Berliner mit ins Boot zu holen und fragt in einem Stim-mungstest, an dem sich 9.462 überwiegend männliche Bürger beteiligt haben, die Idealbedingungen ab. Natür-lich stimmte dieser nicht repräsentative Bruchteil der Berliner in der Befragung für „Transparenz des Bewer-bungsverfahrens“, für eine „Ertüchtigung von bestehenden Sportstätten statt Neubau“, für „Bescheidenheit“ und natürlich auch für eine „soziale, ökonomische und ökologische Nach-haltigkeit“. Diese Wunschabfrage bedeutet jedoch nicht, dass der Berliner Senat diese auch gegenüber dem mächtigen Internationales Olympisches Komitee (IOC) und den „Host-City-Verträgen“ umsetzen kann. Die weltweiten Erfahrungen mit dem IOC sehen anders aus. Hier (München 2022, London 2012) gibt es nichts zu verhandeln - „Ökolympia“ ist eine Illusion. Weder Naturschutz, noch Transparenz oder Mitbestimmung spielen eine Rolle, wenn das IOC seine Forderungen an die Stadtentwicklung stellt. Eine Änderung der Vertragsstruktur stellt

Berlin hat bislang verhalten auf die Vorboten zur Olympiabewerbung reagiert. Zwar nehmen die Zeitungen die Botschaften aus dem Abgeordnetenhaus immer wieder auf, aber eine Olympiaeuphorie ist in der Bevölkerung deswegen noch lange nicht ausgebrochen. Warum auch? Die nicht enden wollenden Großprojekte und Baustellen der Stadt machen einfach müde. Trotz aller Müdigkeit haben sich die Reihen der Gegner positioniert und die skeptische Grundhaltung der Bevölkerung ist erwacht.

Kurz nach der Olympiabewerbung Hamburgs und Berlins sicherten sich die Sportfunktio-näre noch die Fußball-Europameisterschaft 2024 für Deutschland. Die Austragung beider Großereignisse in einem Land im selben Jahr galt bislang als undenkbar. Doch die kickende und olympische Welt beteuern sich gegensei-tige Zustimmungen und hoffen darauf, dass Paragraf 34 der Olympischen Charta zu ihren Gunsten ausgelegt werden kann. Mindestens vier, besser sechs Wochen müssten die Sport-veranstaltungen zeitlich auseinandergezerrt werden. Sollte die Rechnung nicht aufgehen, ist Berlin immer noch für 2028 im Rennen.

Sag auch Du NOlympia!Olympischer Größenwahn macht müde /

von Carmen Baden

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Meinung | Natur in Berlin

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Geordnete VerhältnisseZwangsumsiedlung einer Eidechsenpopulation

Verwaltungen auf Jahre hinaus auf die Organisation von Olympia festge-legt werden, denn die Umsetzung der potenziellen Planungen ist Aufga-be der Senatsverwaltung. In den letzten Jahren wurden aber gerade die Abteilungen personell und finanziell ausgedünnt, die bei Bebauungen die mitwirkende Behörde im Bereich Natur- und Artenschutz ist. Derzeit sieht man sich dort nicht mal mehr dazu in der Lage, die Kernkompe-tenzen, wie die Ausweisung von gemeldeten bzw. die Pflege von beste-henden Schutzgebieten, zu erfüllen. Eine umfangreiche planerische Begleitung der Olympiabewerbung sehen daher sowohl der NABU Berlin als auch die GRÜNE LIGA Berlin nicht gewährleistet. „Eine ausreichende personelle und finanzielle Ausstattung der Naturschutzbehörden ist seit langem überfällig“, betont Anja Sorges, Geschäftsführerin des NABU Ber-lin.

Berlin braucht:• die Erhaltung seiner vielfältigen Stadtstruktur - keine weiteren Pres-

tigeprojekte und Events. Die Bürger sind zermürbt von den nicht enden wollenden Großprojekten und Baustellen, die Unmengen öffentlicher Gelder verschlingen, während Schulen, Bäder und Turnhallen bröckeln und die soziale Infrastruktur der Stadt zugrun-de geht.

• eine soziale und ökologische Stadtplanung - keinen weiteren Res-sourcen- und Flächenverbrauch für Olympia. Statt Grün- und Frei-flächen zu erhalten, um Lebensqualität in den Kiezen zu bewahren und dem Klimawandel zu begegnen, werden für Sportarenen, Medi-en- und Olympiadorf weitere Flächen verbaut und versiegelt.

• mehr Anlangen für Freizeit- und Breitensport - keine gigantischen Großsporthallen. Die Instandhaltung und Ausfallbürgschaften für monofunktionale Großsportanlagen müssen auf Jahrzehnte hinaus durch öffentliche Gelder abgedeckt werden. Der Sanierungsbedarf der Berliner Sportanlagen liegt aktuell bei 300 Mio. Euro.

• Transparenz und wirkliche Teilhabe - keine undurchsichtigen Host-City-Verträge mit dem IOC. Selbstverwaltung und demokratische Beteiligungen werden ausgehebelt.

• eine seriöse Haushaltspolitik - keine Geldverschwendung für Olym-pia. Das schon jetzt mit 60 Mrd. Euro verschuldete Berlin ginge mit der Bewerbung ein unkalkulierbares Haushaltsrisiko ein.

Erstunterzeichner NOlympia-Berlin Bündnis:NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Berlin e.V., Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur, GRÜNE LIGA Berlin. e.V., Netzwerk ökologischer Bewegungen, NABU Naturschutzbund Deutschland e.V., Landesverband Berlin, Roter Stern Berlin 2012 e.V., Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin, Lateinamerikanachrichten FDCL, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V., GRÜNE JUGEND BERLIN www.nolympia-berlin.de

Stell dir vor, es soll gebaut werden…… und keiner will es haben. Man könnte solch eine Reaktion auf die Ausweisung eines Baugebietes mit einem Schulterzucken abtun, wenn man sich nicht genauer die Konsequenzen ansehen müsste. Doch das dafür notwendige Augenmaß scheint derzeit bei der Berliner Stadtentwicklung nicht vorhanden zu sein.Anders lässt es sich nämlich nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, dass ohne äußeren Zwang eine der größ-ten Zauneidechsenpopulationen Berlins nach Branden-burg umgesiedelt werden soll – ohne einen dringenden Grund.Man könnte jetzt anfangen, generell über Umsiedlungen der Reptilien aus dem Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Status: streng geschützt) zu diskutieren, doch hier geht es um etwas anderes: die genannte Zauneidech-senpopulation zählt über 1.500 Exemplare und lebt auf der Fläche des ehemaligen Betriebsbahnhofs Schöneweide. Derzeit wird für dieses Gebiet ein B-Plan erstellt. Poten-tielle Bauherren sind nicht in Sicht, keine konkreten Bau-projekte geplant. Bereits bei der frühzeitigen Beteiligung hat der NABU deutlich gemacht, dass die Umsiedlung der Zauneidechsen nicht sinnvoll und auch nicht ohne weiteres machbar ist, weil passende Ausweichbiotope selten sind. Doch noch bevor der B-Plan in die abschließende Beteili-gung ging, wurden vor Ort Tatsachen geschaffen und mit der Umsiedlung begonnen. Die Verbände wurden bei der Erteilung der dafür notwen-digen artenschutzrechtlichen Genehmigung widerrecht-lich ausgeschlossen. In Folge dessen hat der NABU Berlin geklagt, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Dieser Wahnsinn folgte einer seltsamen Methode: bereits jetzt sollten alle Zauneidechsen abgefangen werden, um das Gebiet potentiellen Investoren „eidechsenfrei“ anbie-ten zu können. Und wenn sich keiner findet? Es müssen andere Lösungen her: gerade große Flächen eignen sich zu einem direkten Nebeneinander von Mensch und Natur. Das erfordert kreative Lösungen und nicht den Versuch, eine Population zum Verschwinden zu bringen. Eidechsen sind anders: sie sind anpassungsfreundlicher als Investoren. (as)

Die erste NOlympia-Veranstaltung des Bündnisses gegen die Bewerbung fand am 11. August vor dem Roten Rathaus statt.

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Natur in Berlin | Schwerpunkt

Precycling, Recyceln, Upcyceln – selbst als umweltbewusster Verbraucher hat man die Qual der Wahl. „Sprechen Sie mal mit jemanden über seinen persönlichen Müll, das ist genauso schwierig wie über Religion zu plaudern“, sagt Dr. Karin Drong, Leiterin des Trenntstadt-Pro-jekts auf dem NABU-Naturschutzstation Marienfelde bestimmt und ruhig. Bei Kindern ist das Thema natürlich noch unverfänglicher und das ist ein entscheidender Vorteil. Daher retten wir Wertstoffe vor der Tonne und basteln Ende August beim Trenntstadt-Recyclingworkshop im Freestyle-Verfahren. Schlangen, Portemonnaies, Behälter, Eckspan-ner, Umschläge – das sind zumindest die Angebote der Projektleiterin. Die Kinder sind Feuer und Flamme, allein schon wegen der spannenden Werkzeuge, die ausprobiert werden dür-fen. Und ich denke daran, wie passend das ist, dass wir nun schon Weihnachtsgeschenke für Oma und Opa herstellen können.„Viele Omas mögen es gerne, wenn es glänzt“, sagt die Biologin Drong, „deshalb nimm doch die innere Seite der Tetra Paks nach außen!“ Laurens und Anna folgen erst einmal dem Vor-schlag, denn auch sie mögen den Glanz der Tetra Pak-Innenseite, die aus einem Schicht-system von Polyethylen und verbundenem Aluminium besteht und lassen sich auch in den kompletten vier Bastelstunden nicht aus dem Konzept bringen. Mit Fertigstellung der ersten Gegenstände steigerten sich die Erfolgserlebnisse und die leichte Übermütigkeit kanalisier-ten die Kinder konstruktiv in eine neue Idee. Wenn Getränkekartons miteinander verbunden werden, lassen sich feste Matten herstellen, die universell zu verwenden sind. Jannis, Anna und Laurens erkannten sofort, dass die vor-gefalzten Kanten für die Stabilität eines Tetra Pak-Puppentheaters wie geschaffen dafür sind. Prinzessin, Kaspar und Krokodil wurden als Stabpuppen aus der Silberseite zurechtgeschnit-

ten, ein alter Strohhalm oder Eisstiel diente als Griff. Fertig.

Flaschen-U-Boot

Als später Adam Przybyla mit seiner U-Boot-Variante aus Glasflaschenbeschwerern (Foto Seite 7 unten) dazukam, wechselte die Leidenschaft und eine PET-Flaschen-U-Boot-Regatta stand auf dem Plan. Über-stimmt wurden die angehenden Kapitäne dann plötzlich vom Wetter. Die Sonne kam raus und die zuvor selbstgebastelten Wei-denkescher mussten ja auch noch zum Ein-satz kommen.In einem Feuchtbiotop des Freizeitparks wurden wir fündig. Hüpferlinge, Muschel-krebse, Rollegel, Mückenlarven und Ru-derwanzen – sie alle ließen sich in der aufgeschnittenen Milchtüte einwandfrei beobachten. Zum nächsten Tümpelkeschern wollen wir einen aufgeschnittenen Tetra Pak-Karton testen und vielleicht kommt dann auch die Oma mit.

Plastik ist überall. Plastik ist ungesund. Plastik tötet. Plastik nervt.Doch mit Plastik, Verbundverpackungen und anderen Wertstoffen lassen sich auch hervor-ragende Dinge herstellen. Der Recyclingwork-shop des Trenntstadt-Projekts zeigt Kindern und Eltern wie es geht.

Das zweite LebenEine „Recyclingreportage“ / von Carmen Baden

Trennt:Theaterprojekt:Choreografin Anna Przybyla, Bühnenbildner Laurens Baden und Puppenspieler Jannis Kühn (v.l.n.r.) Der NABU Berlin hat gemeinsam mit der Berliner

Stadtreinigung, dem Umwelt- und Naturschutzamt

Tempelhof-Schöneberg, der Technischen Universität

Berlin und dem Rangerteam vor Ort im Jahr 2013

das Trenntstadt-Projekt initiiert. Aktuelle Workshop-

termine von Dr. Karin Drong finden Sie unter www.

nabu-berlin.de oder in „Natur in Berlin“.

Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln des Förderfonds der Trenntstadt-Initiative unterstützt.

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Schwerpunkt | Natur in Berlin

Anleitung für eine Korkenschlange

Anleitung für eine Trennt:Money - Geldbörse

Die Korken werden mit der Laubsäge in gleiche oder ungleiche Elemente gesägt. Sind ca. zehn Korkenteile vorhanden, kannst Du schon damit beginnen, mit dem Handbohrer Löcher in die Korken

zu drehen. Eine Nadel führt den Draht und reiht ein Korkelement an eine Perle und lässt die Schlange so langsam länger werden. Arbeitszeit: ca. 15 Minuten, ab 5 Jahre

Material: Korken, Perlen, Draht, ein Stück alten Stoff oder Tetra Paks / Plastikreste für die (rote) Zunge. Werkzeug: Holz- bzw. Kastanienbohrer, Laubsäge, Stopfnadel, evtl. eine Klemme

Die Klemme muss richtig gespannt sein. Hierbei brauchst Du eventuell Hilfe.

Für das Einsetzen des Druckknopfs brauchst Du Kraft.

Bunte Tetra Paks sind besonders schön für Geldbörsen, Eckspanner oder Notizbücher. Deckel und Boden der 1,5l – 2l Kartons müssen mit einem Brotmesser abgeschnitten werden. Folgst Du der Falzrichtung des Kartons, kann nichts mehr schiefgehen. Achte darauf, nach dem ersten Zusam-menlegen den Karton in der Mitte zu falten, damit die typischen Portemonnaiefächer erscheinen. Der Überhang dient als Schließe oder Beschriftungsfeld.Nun müssen Löcher gestanzt werden. Die Größe der Stanzlöcher richtet sich nach der Ösen- bzw. Druck-knopfwahl. Der Ösenknopf ist für die Innenebenen, der Druckknopf für den Außenverschluss geeignet. Alternativ lassen sich auch Verschlusstechniken mit Klemmen und gewickelten Bändern gestalten. Werden am Ende die Ecken und Kanten noch mit weißem Tape abgeklebt, sieht das besonders edel aus. Fertig ist die Trennt: Money!

Material: Getränkekarton 1,2l – 2lWerkzeug: scharfes Messer, Lochstanzer, Ösen und Ösenzange, Druckknöpfe und Kombizange für Druck-knöpfe, (Isolier-)TapeArbeitszeit: ca. 20 Minuten, ab 7 JahreÜbrigens: Die Trennt:Money lässt sich in der Wert-stofftonne komplett entsorgen.

Anleitung für ein Flaschen-U-Boot

Die Flasche mit Löchern versehen, einen Luftballon einlegen und im Wasserbad zum Tauchen bringen. Damit das U-Boot nicht vollständig absinkt, den Luftballon in der Flasche von außen durch den Schlauch aufpusten. Die Löcher in der Flasche helfen dem Wasser Ein- und Ausströ-men, das durch die Größe des Ballons reguliert wird. Welcher Stein der richti-ge ist, muss ausprobiert werden.

Adams U-Boot-Variante mit Glasflaschengewichten

Material: PET-Flaschen (200-350ml) mit Schraubdeckel, Plastikschlauch, Luftballon, Stein zum Beschweren. Werkzeug: Schere für die Löcher

Arbeitszeit: ca. 15 Minuten, ab 5 Jahre

Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln des Förderfonds der Trenntstadt-Initiative unterstützt.

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Natur in Berlin | Schwerpunkt

Es ist Samstag, zehn Uhr am Morgen. Zwischen Bäumen, Eisenwagenwaggon, einem Teich, viel grünem Gras und einer Komposttoilette im Garten der NAJU Berlin spannen wir unsere Wäscheleinen. Die Näh-maschine ist aufgebaut, die Textilfarben werden geschüttelt, die ersten Kleidersäcke geleert.

Die Kleidertauschparty ist eröffnet! Als gemeinsames FÖJ-Projekt starteten wir vier FÖJ-lerinnen der NAJU eine Veranstal-tung zum Thema nachhaltiger Konsum. Da-mit beschäftigen wir uns während unseres einjährigen Freiwilligendienstes, um Schritt für Schritt unsere Idee zu verwirklichen. Als Einladung für den heutigen Tag druckten wir Postkarten zum Thema Textilien, Kosmetik, Ernährung und Freizeit mit alltagstaugli-chen Tipps, sich dem Massenkonsum ein Stück entgegenzustellen. Die ersten Gäste betreten jetzt den Garten.

Gute Idee: KleidertauschpartyVon Textilreisen, Wollfäden und Tauschparaden / von Vera Kaunath

findet diese Kleidertauschparty an dem wo-chenendlichen Treffpunkt statt. Am Ende helfen alle tatkräftig mit, um die übriggeblie-benen Sachen wieder einzupacken und die Essensreste zu vertilgen. Die Restkleidung wird einem Berliner Projekt gespendet. Am Ende haben wir alle ein paar neue Klei-der mehr und ein paar alte weniger. Und das ohne Geldausgabe, Niedriglohn und Textil-weltreisen. Ein gutes Gefühl.

Sie haben Taschen dabei, voll mit Kleidung, die sie selbst nicht mehr anziehen. Während die einen ihre Sachen noch auf die Leinen hängen oder auf freien Steinen und Bänken platzieren, schlendern die anderen schon an den bereits vorhandenen Stücken vorbei und greifen zu. Jetzt kommt die Sonne raus, der Garten wird voller und zwischen Jugendlichen to-ben auch Eltern mit Kindern herum. Mit Textilfarben, Stoffen, Pailletten und Sprühschablonen können die neu ertausch-ten Sachen an unserer Upcycling-Station in-dividuell verschönert werden. Da wird ganz schnell aus der Hose ein Rock und aus dem grauem Shirt ein „Stay Veggie“-Statement. Der Tag wird ein Kommen und Gehen, ei-nige Gäste bleiben auch, nachdem sie ihre Garderobe ausgewechselt haben und ge-nießen den sonnigen Garten. Es gibt Kekse, Nüsse und Obst, das wir über www.lebens-mittelretten.de anbieten. Die NAJU Berlin ist mit dabei, schließlich

Kontakt zur NAJU Berlin unter www.naju-berlin.de Die Treffen finden immer am Wochenende im Garten an der S-Bahn Station „Bornholmer Straße“ bzw. direkt an der Bernauer Straße statt. Weitere Termine für die Wintersaison auch auf den Seiten 19 und 20.

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Schwerpunkt | Natur in Berlin

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Bitte trennen sie sich......oder bauen ihre Wertstoffe einfach um

„Original unverpackt“ hat schon viel Geld über Crowdfunding eingesammelt und kann eine große Community vorweisen. Lange Zeit hielten sich die Unternehmerinnen bedeckt mit dem Datum der Eröffnung. Das gehörte zur Strategie. Das Erlebnis vom komplett verpackungsfreien Einkauf von Lebensmitteln gibt es auch in Kiel.www.unverpackt-kiel.de

Auch wenn es vielleicht Spaß macht, sich mit Verpackungen und Müll kreativ auseinanderzusetzten, nachhaltiger und vor allem schlauer ist es, keinen Müll anfallen zu lassen. Schlauer vor allem deshalb, da die unliebsamen Verpackungen den Verbraucher je nach Produkt bis zu 40 Prozent des Verkaufspreises kosten. Clever ist daher auch die Geschäftsidee von Emilie Florenkowsky, die 2013 das Unternehmen unverpackt-einkaufen gründete. Die Unternehmerin bietet Einzelhändlern verpackungsfreie Lösungen über ein Pfandsystem (Bulk-Shopping) an. Zunächst können Einzelhänd-ler und Kunden testen, ob sie mit der ökologischen und ressourcenschonenden Alternative auch im Alltag umgehen können. Naheliegend ist daher als erster Schritt, das Trockensortiment verpackungsfrei anzubieten. Eine Umstellung, keine Frage und wer hat schon immer seine eigenen Taschen und Körbe zum Spontaneinkauf zur Hand? Das Unternehmen liefert Naturstoffbeutel an die Einzelhändler, die sind oftmals schnell vergriffen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Kunden schon nach kurzer Zeit ihre eigenen Verpackungen mitbringen. Bei loser Ware kann mehrfach gespart werden und das überzeugt letztendlich den Verbraucher.Neben Original unverpackt arbeitet die Biosphäre in Neukölln mit dem Bulg-Shopping-System der Vertriebspartnerin Florenkowsky. Anfragen gibt es viele. Ein Supermarkt am Bodensee, ein Hofladen bei Hamburg und ein Berliner Reformhaus werden bald ihre Waren verpackungsfrei anbieten können. „Derzeit leisten wir gemeinsam mit den Einzelhändlern noch Pionierarbeit“, betont Florenkowsky. Für das Trockensortiment, Kosmetik und Waschmittel sind Hygienevorschriften weniger problematisch. Die Herausforderung besteht darin, die Lagerlogistik und die Liefermengen aufeinander abzustimmen. Je mehr Einzelhändler und Bioläden mitmachen, desto einfacher wird die strukturelle Umstellung gelingen.

Was ist Bulk Shopping?Bulk Shopping ist in mehreren Ländern (z. B. USA, Niederlande) bereits weit verbreitet. Waren werden lose aus großen Behältern (Bulk Bins) nach Menge oder Masse verkauft. Die Verbraucher können so selbst die Menge und die Art der Verpackung für ihren Einkauf bestimmen. Bulk Shopping ermöglicht somit ein umweltfreundliches und verantwortliches Konsumverhalten. www.unverpackt-einkaufen.de

Besser, moderner, günstiger: PrecyclingMüllvermeidung ist Lösung Nr. 1 / von Carmen Baden

Unverpackt ist nicht nacktTasche mit und einkaufen

Original Unverpackt ist das erste Super-markt-Konzept, das auf Einwegverpack-ungen verzichtet. Seit November 2012 ar-beiteten die beiden Gründerinnen, Sara Wolf und Milena Glimbovski, mit ihrem Team an der Realisierung des ersten La-dens in Berlin-Kreuzberg.

„Klein aber Ou“: Am 14. September war die Eröffnungsfeier in der Wiener Str. 16 in Kreuzberg - natürlich ein Erfolg und mit verdammt wenig Müll.Keine Wegwerfbecher, kein eingeschweiß-tes Gemüse, keine Plastiktüten in Kar-tonboxen und keine Tetra Paks. Wie das funktioniert? Die Lebensmittel werden in sogenannten Bulk Bins (Spendersyste-men) aufbewahrt und können einfach per Handdruck in selbst mitgebrachte Behält-nisse umgefüllt werden. Nudeln werden in Beutel gefüllt, Wodka in mitgebrachte Flaschen. Sollten die Kunden bei einem Spontan-Einkauf keine eigenen Gefäße dabei haben, können sie sich Behälter aus einem Pfandsystem leihen oder bereitge-stellte Recycling-Papiertüten verwenden. (cb) www. original-unverpackt.de

Mehr Ideen

unter:

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upcyclista.org

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Biogas - made by natureWir geben Biogas auf der NABU-Naturschutzstation Marienfelde / von Carmen Baden

Gleich werden wir es riechen können: Selbstgemachtes Biogas!Thomas Winter streift sich Handschuhe und Mundschutz über und öffnet den Zaun, hinter dem sich die Kleinst-Biogasanlage in Form von sechs blauen Tonnen samt Schlauchverbindungen und Gasspeicher befindet. Es ist mal wieder soweit. Alle zehn Tage wird ein Fermenterfass neu befüllt.

Angenehm warm ist es heute. Für die Sub-strate in den Fermentern könnte es aller-dings noch wärmer sein. Die Fermenter, das sind die blauen Tonnen, von denen der Bundesfreiwillige (ÖBFD) Thomas Winter einen gleich öffnen wird. In ihnen befinden sich Schafmist mit etwas Stroh, Obst- und Gemüsereste sowie Grasschnitt. Alles genau kalkuliert, von jedem ein Drittel. Anspruchslos ist die Produktion von Biogas nämlich nicht. Die richtige Zusammenset-zung von organischen und anorganischen Substraten ist entscheidend für die Umset-zungsfähigkeit der Bakterien, Hemmstoffe (Tenside, Desinfektionsmittel) dürfen nicht hinein und erst ab einer konstanten Außen-temperatur von mindestens 15 Grad Celsius darf die Inbetriebnahme überhaupt starten. Die Technische Universität Berlin und das

Druckluftkupplung und öffnet dann wieder den Absperrhahn. Jetzt müssen die Res-te erst einmal ausgasen. Vorsichtig hebt er eine Tonne aus der Anreihung hoch. In einem Sicherheitsabstand zur Anlage und dem gespannten Publikum öffnet er den

schwarzen Deckel mit einem zeitgleichen Sprung zur Seite. Spannend!

Die entweichenden Gasreste schwirren wie Hitzeschwaden über die Naturschutzstation hinweg. Die Windrichtung steht frontal zur kleinen Menschentraube. Der Geruch beißt in der Nase und zwar sehr streng! Dabei sind die ausströmenden Gase nur die Reste. Bis in die Tonne eine neue Mischung eingefüllt werden kann, muss sie noch min-destens zehn Minuten auslüften. Das Öffnen der Fermenter findet in festen Zeitinterval-

dortige Energieseminar haben gemeinsam mit dem NABU Berlin, der Stiftung Natur-schutz Berlin und der Trenntstadt Berlin dieses Projekt initiiert. Die Studenten haben lange getüftelt, letztendlich soll mit der Bio-gasanlage gezeigt werden, wie wir autonom Energie gewinnen können. Für Kinder und Jugendliche wird damit sichtbar, wie durch Vergärung Gas entsteht, am Brenner verbrennt und für das nötige heiße Wasser zum Spaghetti kochen sorgen kann.

Je wärmer und je kleiner die Substrate, desto besser

In den luftdichten Fermentern werden also Pflanzen vergoren und es entstehen Gas- und Gärreste. Unter Sauerstoffab-schluss wandeln die Mikroorganismen die Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße in vier Phasen zu Biogas um, „das zu ca. 2/3 aus Methan und zu ca. 1/3 aus Kohlendioxid be-steht“, erklärt Winter. Die Länge dieses Zeit-raums ist temperaturabhängig, je wärmer es ist, desto besser für den Vergärungsprozess. Daher sind die blauen Fermenter auch in ei-nem Heu- und Strohgemisch (Foto 1, rechts unten) eingebettet. Thomas Winter schließt den Absperrhahn am Fermenter, öffnet die

H₂S Bei der Vergärung entsteht Schwefelwasserstoff. Er wird in einem Filter aus oxidiertem Eisen aufgefangen.

Natur in Berlin | Schwerpunkt

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Schwerpunkt | Natur in Berlin

Biogas-Workshoptermine unter

www.nabu-berlin.de oder im

Veranstaltungsprogramm

len statt. Jedes Fass bleibt 60 Tage geschlos-sen und alle zehn Tage wird ein neues Fass befüllt. Durch das versetzte Befüllen und Anschließen der Fermenter nähert man sich einer kontinuierlichen Gasproduktion an. Winter zeichnet mit einem Stöckchen ein Koordinatensystem mit Sinuskurven in den Sand und erklärt, dass Anfangs die Gaspro-duktion noch schwach ist, dann sehr stark ansteigt und später wieder abnimmt.

Was passiert mit dem Rest vom Rest?

1/4 der Gärreste werden für die neue Füllung beiseite gestellt. In ihnen sind die wichtigs-ten Bakterien, die für den nächsten Abbau-prozess im frisch gefüllten Fermenter bereit stehen sollen. Aber auch die Gärreste sind kostbar und werden nachbehandelt. Derzeit nutzen sie dem Stationsbetrieb noch beim traditionel-len aeroben Verrottungsprozess. Sie werden dem Kompost zugefügt, indem sie zuvor dünn verteilt mehrere Tage trocknen, bevor sie kompostiert werden können. Langfristig, so die Pläne, will die Naturschutzstation ers-te Versuche mit Terra Preta (Schwarzerde, die durch mikrobiologische Umwandlung organischer Abfälle, Tonmehl und Holzkohle hergestellt wird.)

Alles wird dokumentiert

Der gelernte Zimmermann Winter ist auch für die Routinearbeiten zuständig. Dazu ge-hören die Führung des Betriebshandbuchs, die Protokollierung der Befüllungsinterval-le, die Dokumentation des Gasometerstan-des und natürlich werden von ihm die Si-cherheitsvorkehrungen streng eingehalten. Biogas ist hoch explosiv, na klar. Doch wo lagert das Gas eigentlich?

Beton für den Druck

Das produzierte Gas wird über ein Leitungssystem zu einem so genann-ten Nass-Gasometer geführt. Er be-steht aus zwei ineinander gestülpten Fässern (Foto rechts). Das innere Fass schwimmt mit der Öffnung nach un-ten auf einem festgelegten Wasser-spiegel. Das Wasser verhindert dabei den Gasaustritt. Beschwert wird das Gas zusätzlich von einem 50 Kilo schweren und 15 Zentimeter dicken Betonblock und weiteren Ausgleichs-gewichten (Foto unten rechts). Der Betonblock (Foto rechts) wird beim Anstieg der Gasproduktion hochge-drückt und sinkt, sobald das Biogas genutzt wird.

Feuer!

Wenn der Gasspeicher voll ist, muss Gas verbraucht werden, damit kein klimaschädliches Methan in die At-mosphäre gelangt. Das geschieht über den Brenner, der in ausreichen-dem Abstand steht und mit dem das Gas verbrannt wird. Kurz nach der Düse wird Sauerstoff mit dem Biogas vermischt, sodass ein brennbares Gasgemisch entsteht. Wenn das Gas einen Methan-Anteil von über 55 Prozent hat, ist es brenn-bar. Bis zu den Spaghetti ist es also noch ein langer Weg.

Schöne blaue Flamme

Seit dem Betriebsstart Ende Mai wird das gewonnene Biogas gesammelt, Ende September wurde es erstmals gezündet. Ein lang ersehnter Ter-min, deren erfolgreicher Ausgang mit Spannung erwartet wurde.Vorab mussten noch die Ausgleichs-gewichte entfernt werden, um den Druck zu erhöhen. Sicherheitshalber

1) Die Fermenter sind in ein wärmendes Heu- und Strohgemisch eingepackt (l.), 2) Andreas Winter bereitet sich auf die neue Füllung vor (m.), 3) Steine beschweren den Gastank zusätzlich (r.).

Die zwei ineinander gestülpten Fässer (im Bild hinten) bilden den Nass-Gasometer (Gastank) mit Beton-block. Die Fermenter führen das gewonnene Biogas in den Tank.

schaute Andreas Winter noch einmal im Betriebs-handbuch nach, ein beherzter Gast drehte das Ventil auf und bereits im zweiten Zündversuch er-schien eine schöne blaue Flamme. Applaus!Keine Sorge, wir waren sparsam. Für neugierige Gäs-te und geduldige Spagettifans ist noch ausreichend Biogas im Tank.

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Natur in Berlin | Spektrum

Die wichtigste Säule des NABU Berlin ist das ehrenamtliche Engagement. Ein „Danke“ für die geleistete Arbeit ist nicht genug, muss aber gerade deswegen gesagt werden. Eine gute Gelegenheit dafür ist das alljährliche Aktiventreffen.

Ende August kamen zu diesem Anlass wieder viele NABU-Aktive zusammen um sich auszutauschen, zu feiern, Pläne zu schmieden und um sich kennen zu lernen - denn die NABU Berlin-Familie wächst! Das Aktiventreffen besuchte in diesem Jahr die Späth´schen Baumschulen in Treptow-Köpenick. Die rund 80 Gäste inspirierten sich bei einer Führung durch die Baumschule mit Gartenkunst und der Berliner Baumschulengeschichte. Ein Höhepunkt des Abends war natürlich das reichliche Buffet in grüner Atmosphäre. Neben Grilldelikatessen und leckerem Essen gab der Abend auch Raum, das langjährige Engagement für besonders effektive Naturschutzarbeit zu würdigen.

Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, verlieh Antje Stavorinus die Sil-berne Ehrennadel. Eine Auszeichnung, die ihren langjährigen und ausdauernden Einsatz für den NABU würdigen soll. Antjes Engagement zeigt sich auf vielen Ebenen. Den NABU Berlin unterstützt sie regelmäßig mit Zuarbeiten für Stellungnahmen von Bauvorhaben. Der Bezirk Treptow-Köpenick profitiert von ihrem Einsatz als „Natur-wächterin“– zuletzt bei der illegalen Rodung im Erpetal (NiB 2/14) – , dem Schutz von Naturdenkmalen und Biotopen und selbst bei der Errichtung und der Kontrolle ver-schiedener Amphibienzäune ist die alleinerziehende Mutter mit ihrer Gruppe vor Ort.Da ehrenamtliches Engagement im Naturschutz nicht nur Spaß und Freude bereitet, sondern häufig auch mit Enttäuschungen, Frustrationen, Entbehrungen oder gar per-sönlichen Anfeindungen verbunden ist, verdient es besonderen Respekt und Anerken-nung.

Silberne Nadel und Herzensfavoritin

Die Silberne Nadel war aber nur eine Auszeichnung die Antje Stavorinus in der jüngs-ten Vergangenheit erhielt. Die NABU Bezirksgruppe Treptow-Köpenick ist mit Ihrer en-gagierten Projektleiterin mit dem „dm-Preis für Engagement“ ausgezeichnet worden (siehe Helfer Herzen). Dass sie als einzige von über 1.000 Teilnehmern aus Berlin den „dm- HelferHerzenpreis für Engagement“ erhielt, belegt, dass sie bundesweit in ihrer Arbeit überzeugt.Wir freuen uns, dass Antje Stavorinus ihren unermüdlichen Einsatz beim NABU Berlin fortsetzten will und gratulieren ihr im Namen aller Mitglieder! (cb)

Im Späth´schen SpätsommerAktiventreffen des NABU Berlin

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Spektrum | Natur in Berlin

Der dm-Drogerie Markt rief im Frühjahr 2014 gemeinsam mit seinen Partnern Na-turschutzbund Deutschland e.V., Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. und Deutsche UNESCO-Kommission e.V., zur Teilnahme an der Initiative „Hel-ferHerzen – Der dm-Preis für Engagement“ auf. 9.175 Menschen in ganz Deutschland folgten dem Aufruf und schlugen ehren-amtliche Helfer und Organisationen vor oder reichten ihre Projekte ein. Aus der Vielzahl der NABU-Bewerbungen aus Berlin wurde schließlich ein Gewinner aus-gewählt. Über die Sommermonate tagten mehr als 700 Juroren deutschlandweit in 148 regionalen Sitzungen und wählten mehr als 1.100 Engagierte und Initiativen aus, die mit dem dm-Preis gewürdigt werden. Dafür stellt dm eine Summe von 1,1 Mio. Euro zur Verfügung.

Auch Müllfischerin und kein bisschen Wasserscheu.

HelferHerzenEchte Engagierte / von Anja Sorges

Übergaben die Silberne Ehrennadel an Antje Stavorinus mit Tochter Lilian:Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender NABU Berlin, Anja Sorges, Geschäftsführerin NABU Berlin

NABU Berlin-HeldenEhrenamtskarten vergeben

Im feierlichen Rahmen wurde am Dienstag, den 9. September im Goldenen Saal des Schöneberger Rathauses acht Ehrenamtli-chen des NABU Berlin die Ehrenamtskarte verliehen und ihnen so für ihr herausragen-des ehrenamtliches Engagement gedankt. Eine Ehrenamtskarte erhält nicht jeder und die Vergabe ist an einige Bedingungen geknüpft. Sie wird ausschließlich an Perso-nen verliehen, die sich in den vergangenen drei Jahren im Umfang von mindestens 20 Stunden im Monat oder 240 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert haben. Alternativ ist eine Verleihung auch an Eh-renamtliche möglich, die sich in den ver-gangenen fünf Jahren im Umfang von zehn Stunden im Monat oder 120 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagierten. Ebenfalls muss das Ehrenamt in Berlin ausgeübt werden. Die Laufzeit der Karte beträgt zwei Jahre, kann aber unter den genannten Vo-raussetzungen auch erneut verliehen wer-den.Der Bezirksstadtrat für Jugend, Ordnung und Bürgerdienste, Herr Oliver Schworck hielt die Laudatio. Geehrt wurden: • Frau Christina Baradari, aus der Be-

zirksgruppe Steglitz-Tempelhof sowie • Wibke Kühn, • Eckhard Baumann, • Annette und Alexander von Jerin, • Jozef Galic, Silke und Holger Puls, die sich ehrenamtlich in der Naturschutz-station Marienfelde engagieren.Herzlichen Glückwunsch! (kw)

Am 8. Oktober fand die feierliche Preisverleihung mit Scheckübergabe im Boulevard in Berlin Steglitz statt.

Anz

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Natur in Berlin | Spektrum

Summen, Brummen, Knipsen. Die NABU-Naturschutzstation Marienfelde empfing anlässlich der Fertigstellung des Lehrbienenstandes prominenten Besuch. Zur Eröffnung kamen viele Interessierte, die Bienen suchten Süßes und der Senator die Öffentlichkeit.

Mitte August besuchte Senator Thomas Heilmann (CDU) den neuen Lehrbienen-stand in der Naturschutzstation und mach-te gemeinsam mit den Kindern der „Grünen Schule“ seine ersten Erfahrungen als Imker. Die Senatsverwaltung für Justiz und Ver-braucherschutz unterstützt das Projekt „Mehr Bienen für Berlin“, wodurch auch der Lehrbienenstand sowie das dortige Schu-lungszentrum gefördert werden. Warum besucht das Ressort Verbraucher-schutz und Justiz in der Sommerpause ein Naturschutzprojekt und unterstützt ge-meinsam mit dem Imkerverein Lichtenrade ein EU-Förderprojekt? Ganz einfach: Die Im-kerei ist dem Verbraucherschutz zugeord-net.Es scheint wenige Termine dieser Art für das Ministerium zu geben. So braucht der in Sachen Bienen noch ungeübte Senator

Abschlussfoto vom Alpengipfel, (v.l.n.r.):Björn Lindner (Leiter NABU-Naturschutzstation Marienfelde), Roman Simon, Abgeordnetenhaus Berlin (CDU), Senator Thomas Heilmann (CDU),Laurens Baden (NABU Berlin), Melanie von Orlow, (2. Vorsitzende NABU Berlin,) Olaf Schwerdtfeger (2. Vorsitzender Imkerverband Berlin), Stadtteilma-nagerin Christine Meinhold-Gerth, DEGEWO

Imkern am Stadtrand

mit fotogener Imkerhaube anfangs noch ein wenig Zutrauen, genau wie die Kinder der „Grünen Schule“. Angeleitet von Silke Puls und in dem beruhigenden Rauch aus Erwin Billers Kräuterpfeife kommen langsam die Kinder zu Wort. Pressevertreter, Fotografen und Kamerateams schalten einen Gang run-ter, neben dem Knipsen der Kameras ist nun auch das Summen der Bienen zu hören.

Puls und Biller vom Imkerverein Lichtenra-de e.V. bilden das Team am neuen Lehrbie-nenstand. Sie machen Lobbyarbeit. Durch ihre Maßnahmen, die gläserne Imkerei, das Schleudern von Honig, das Gießen und Ein-löten der Mittelwände, sollen sich langfristig auch die Bienenbestände stabilisieren. Die Imker betreiben nicht nur Umweltbildung durch Honigverkostung oder Beobachtun-gen an dem Einflugloch. Hier wird über Ar-

tenvielfalt und Bienengärten geredet, über einheimische Honige und dem Pestizidein-satz in der Landwirtschaft.

Goldene Waben werden herumgereicht, es riecht angenehm, die Gäste umfassen mit gespreizten Fingern die Honigbrothäpp-chen. Bald schon hat Senator Heilmann ge-nug gesammelt. Die Besucherrunde unternimmt noch einen Spaziergang durch die NABU-Naturschutz-station und lässt sich von Björn Lindner ab-schließend überzeugen, den sogenannten Alpengipfel zu erklimmen. Vom höchsten Punkt der angrenzenden ehemaligen Müll-deponie schauen die Gäste über den Stadt-rand auf die endlosen Maisfelder. Damit schließt sich der Kreis – Bienen brauchen Artenvielfalt, die finden sie kaum noch. Von oben ist das unübersehbar. (cb)

Unter der Haube:Senator Thomas Heilmann (CDU), Roman Simon (CDU)

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In Deutschland gibt es keine wilden Elefan-ten. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Dafür aber jede Menge

Möglichkeiten, eine echte Sa-fari zu unternehmen. Ralf Stork hat sie zusammengetragen: Ein-drücke, Tipps, Übernachtungsmöglichkeiten und jede Menge wilde Tiere - und die haben es ihm angetan. In seinem Buch „Deutschland Safari - 15 Reisen zu wilden Tieren“ - belegt Stork mit großem Eifer, leidenschaftlicher Sprache und beeindruckenden Fotos, dass es „Wildnis“ in Deutschland gibt. Der Begriff mag diskussionswürdig sein, NABU-Mitglieder und Freunde könnten skeptisch lächeln bei einer solchen Behauptung. Doch Storks Recher-chen bringen den Gegenbeweis. Mit Nach-druck versucht er selbst die größten Zweifler zu überzeugen. Zu seinen Favoriten zählen die Kegelrobben, (Galapagos-Gefühle auf Helgo-land), das röhrende Rotwild ohne Zaun und die Murmeltiere mit Alpenpanorama. Im Vorwort schreibt Stork, dass die Erfolgs-quote bei seinen Recherchereisen satte 100 Prozent betrug. Oftmals war er mit seiner Familie und kleinen Kindern unterwegs. Das belegt, dass die ausgewählten Safari-Orte vielfältigen Ansprüchen gerecht werden und zugleich Tierbeobachtungen zusichern. An-schaulich und mit praktischen Tipps versehen fallen auch seine Beschreibungen über die NABU-Naturschutzstation Storchenschmie-de Linum aus. Wir wissen, auch hier sind im Herbst eindrucksvolle Kranichbeobachtung- en garantiert.

Ralf Stork, Deutschland Safari, Haffmans & Tolkemitt (2014), ISBN 978-3-942989-75-6, 22,95 €

Deutschland SafariBuchvorstellung / von Carmen Baden

Nach zehn Jahren hat die Berliner Ornitholo-gische Arbeitsgemeinschaft e. V. (BOA) eine aktuelle Rote Liste der Brutvögel erarbeitet und veröffentlicht.Seit den ersten ornithologischen Aufzeich-nungen in Berlin wurden 185 Arten, davon 165 als Brutvögel in Berlin nachgewiesen. Davon sind 32 Arten in Berlin ausgestorben, 17 vom Aussterben bedroht, sechs stark gefährdet und 17 gefährdet. Weitere zwei Arten sind extrem selten und elf mussten in die Vorwarn-liste aufgenommen werden. Somit sind 52 Prozent der Berliner Brutvögel in einem ungünstigen Erhaltungszustand. Im Vergleich zur 2. Fassung der Gesamtberliner Roten Liste von 2003, mussten 19 Arten mit Bestandsabnahmen hochgestuft oder neu in die Rote Liste aufgenommen werden, 11 Ar-ten konnten dank ihrer Bestandszunahme in Berlin herabgestuft oder aus der Roten Liste entlassen werden.

Verlierer und Gewinner

Zu den Verlierern gehören die inzwischen in Berlin ausgestorbenen Arten Rebhuhn und Raubwürger sowie die in Berlin vom Ausster-ben bedrohten Arten Flussregenpfeifer, Hau-benlerche, Dohle, Saatkrähe, Uferschwalbe und Wiesenschafstelze.Zu den Gewinnern gehören Grauammer, Kra-nich, Schnatterente, Sperber und Zwergdom-

Aktuelle Rote Liste der Brutvögel in Berlin erschienenRote Liste zeigt neue Verlierer und Gewinner / von Jens Scharon

mel, die vor allem von den Berliner Schutzge-bieten profitieren.Die Roten Listen haben zwar ohne Überfüh-rung in förmliche Gesetze oder Rechtsver-ordnungen keine unmittelbare Geltung als Rechtsnorm, sie sind aber in der praktischen Naturschutzarbeit ein unverzichtbares, auf wissenschaftlicher Grundlage basierendes Arbeitsmittel. Auf Basis der Roten Liste lassen sich Aussagen zu den Gefährdungsgraden und -ursachen freilebender Tier- und wild-wachsender Pflanzenarten treffen. Für die Beurteilung der ökologischen Qualität eines Biotops oder Landschaftsbestandteils stellen Rote Listen in der praktischen Natur-schutzarbeit mittlerweile ein unverzichtbares Instrumentarium dar. Sie setzen Prioritäten für den Schutz einzelner Arten bzw. deren Le-bensräume.Unverzichtbar sind sie vor allem für Natur-schutzbehörden und Landschaftsplanungs-büros als Arbeitsmittel zur Umsetzung und Kontrolle von Schutzmaßnahmen sowie zur Bewertung des Schutzgutes Fauna.Dr. Klaus Witt und Klemens Steiof haben gemeinsam mit weiteren Ornithologen die neue Rote Liste im Berliner Ornithologischen Bericht Bd. 23 veröffentlicht. Bezogen werden kann die Rote Liste und die Liste der Brut-vögel von Berlin, 3. Fassung, 15.11.2013, bei Lena HavermeierLena [email protected]

Spektrum | Natur in Berlin

Neben der Haubenlerche (l.) sind Fussregenpfeifer, Dohle, Saatkrähe, Ufer-schwalbe und Wiesen-schaftstelze in Berlin vom Aussterben bedroht.

Einladung zum Clean up !

Laubsammelaktion der BG Steglitz-TempelhofSamstag, 22.11.14, ab 11.00 Uhr Harken und Schaufeln gegen kleine Insekten! Am 22. November trifft sich die Clean up-Gruppe an der Ecke Bäkestraße / Eduard-Spranger-Promenade in Berlin Lichterfelde. Die BG Steglitz-Tempelhof wird auch in diesem Herbst die Rosskastanien mit einer Laubsammelaktion unterstützen, um die Entwicklung der Miniermotte zu verhindern. Ein Teil des Lebenszyklus dieser Motte findet als Raupe im abgeworfenen Laub der Kastanienbäume statt. Da hilft nur gewissen-hafts Aufsammeln.Ansprechpartner: Matthias Mundt – NABU Berlin ([email protected]) Treffpunkt: Am Pavillon, Bäkestraße / Eduard- Spranger-Promenade in Berlin Lichterfelde, Verkehrsverb.: S - Bahn Lichterfelde Ost (S25) + Fußweg, Bus 186.Weitere Harken und Schaufeln zum Laubaufladen sind sehr gern gesehen. Es wird witterungsangepasste Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen, Dauer: ca. 2,5 Std.

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Klaus Dietrich Fiuczynski – ein regionaler Greifvogelforscher und Kosmopolit!

Am 23. Juni 2014 verlor Dr. Klaus Dietrich Fiu-czynski seinen zwei Jahre währenden Kampf gegen eine Krebserkrankung. Wer ihn nicht sah, erwartete noch im April aufgrund seines mit trockenem Humor ge-paarten Lebenswillens und der stets spru-delnden Gedanken eine unbändige Vitalität. Doch schon bald muss „Fiu“ gewusst haben, dass er in diesem Jahr den Schlupf der von ihm so geliebten Baumfalken nicht erleben würde.

Klaus Dietrich wurde am 21. Februar 1938 in Berlin geboren, wo er später die Leistikow-Schule in Westend besuchte. Seine musische Begabung begleitete ihn sein ganzes Leben. Das botanische Interesse wurde durch die Not der Nachkriegszeit geweckt, in der al-les Essbare genutzt wurde. Zum gleichen Zweck entfachten Wildkaninchen seinen Jagdtrieb. Letzterer begründete 1956 auch seine Passion als ehrenamtlicher Beringer der Vogelwarte Radolfzell. Im selben Jahr wurde Klaus Dietrich Mitglied der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.Zu dieser Zeit warnte der Nestor der Berliner Greifvogelforschung Victor Wendland seinen eifrigen Schüler vor „den Falknern“. Nahe einem der etwa zehn bekannten Sperber-horste im Berliner Grunewald beargwöhnte Fiu einen Beobachter, der sich schließlich als der namhafte Falkner Christian Saar zu er-kennen gab. Tatsächlich schlüpfte dieses Ge-lege nicht, allerdings weil der Pestizid-Crash

Klaus Dietrich FiuczynskiEin Nachruf von Paul Sömmer

Nachruf | Natur in Berlin

begonnen hatte. Jahre später bebrütete Dr. Saar zwei durch Fiu aus einem zerstörten Nest geborgene Baumfalkeneier in einem Bakterien-Brutschrank der Freien Universi-tät Berlin. Zwei Baumfalken und eine lang-jährige Freundschaft erblickten das Licht der Welt.

Als Kriegsfolge hinterließen „Holzauktionen im Grunewald“ große Kahlschläge mit we-nigen Kiefernüberhältern. Beim Studium der hier lebenden Turmfalken stieß Fiu 1954 auf die hier in bemerkenswerter Siedlungsdich-te brütenden Baumfalken. Schnell wusste er nicht nur die Namen der Revierförster, son-dern auch alle relevanten Jagennummern, später selbst der Ostberliner Forsten. Durch das Studium von Biologie und Che-mie befähigt, durch sein kommunikatives Wesen dazu berufen, wurde er Schullehrer. Der Frühaufsteher konnte vor Dienstantritt im Anzug noch gut Baumfalkenreviere inspi-zieren. Beringt wurde in den Sommerferien, wenn Andere in den Urlaub fuhren.Exkursionen mit Erwin Gerth nach Fried-richshagen dehnten nach 1975 sein Beob-achtungsgebiet nach Ostberlin aus und ani-mierten ihn, ab 1983 fast alle Westberliner Brutplätze mit Nistkörben auszustatten. Die Baumfalken brüteten erfolgreich darin, ihr Bestand nahm aber weiter ab. Von der Arbeit des Jugendklubs im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde begeistert, erfuhr Fiu über Konrad Banz und Prof. Dr. Heinrich Da-the die Namen ihrer Jünger Volker Hastädt und Paul Sömmer. Von diesen Delinquenten mussten die Steigeisenspuren unter den

erfolgreichen (!) Horsten von Habicht und Mäusebussard bei Berlin-Müggelheim stam-men. Alle Versuche der Behörden, einen sich entwickelnden Ost-West-Kontakt zu unter-binden, mussten unter diesen Voraussetzun-gen scheitern, zum Teil dank konspirativer Methoden. Bis in seine letzten Wochen be-gleitete er uns als unersetzbarer Freund und Mentor und verteilte immer neue Aufträge.

Von 1990 bis 1996 arbeitete Fiu als Schuldi-rektor der Escola Corcovado in Rio de Janei-ro. Mit seiner lieben Frau Ilona und den klei-nen Töchtern Joana und Julia wohnte er im obersten Stock eines Hochhauses mit Sicht auf die Christus-Statue, was seiner Thermo-philie entgegenkam. Der Alltag ließ ihm zu wenig Zeit für den Aplomadofalken (Falco femoralis).Seit 1996 Schuldirektor am Rückert-Gymna-sium in Berlin-Schöneberg, beruflich immer rastlos, ging Fiu 2003 in den Ruhestand. Nach einer Erstauflage 1987 erschien im Jahr 2011 die völlig überarbeitete Monografie „Der Baumfalke“ (Fiuczynski, Dietrich; Sömmer, Paul, Westarp Wissenschaften-Verlagsgesell-schaft), die Essenz aus über fünfzig Jahren Forschung am Baumfalken. Nach vielen po-sitiven Kritiken warten Baumfalkenfreunde außerhalb des deutschsprachigen Raumes auf das Erscheinen der englischen Ausgabe, an der Klaus Dietrich Fiuczynski gemeinsam mit Ron Downing (UK) arbeitete. Fiu, wir haben Vieles von Dir gelernt und hät-ten noch mehr von Dir lernen wollen!Paul Sömmer, im Namen vieler Greifvogelfreunde

Fürstenberg/Havel: Klaus Dietrich Fiuczynski (Fiu) bereitet einen fast flüggen Fischadler nach Horstabsturz auf den Transport zu seinen Adoptiveltern vor. (l.) Fiu doziert über einen ca. achtzehntägigen Baumfalken (r.)

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Dezember, Januar, Februar 20 14/ 15

AG Vogelschutzreservat FlughafenseeVogelschutzreservat Flughafensee Sonntag, 14.12.14, 10.00 UhrSonntag, 11.01.15, 10.00 UhrSonntag, 15.02.15, 10.00 UhrFrank Sieste – NABU BerlinTreffpunkt: NABU Blockhütte Reservatseingang. Verkehrsverb.: U6, U-Bhf. Otis- oder Holzhauser Str. anschl. 15 Min. Fußweg, Bus 133 Haltestelle Sterkrader Straße, Anmeldung ist nur bei größeren Gruppen erforderlich, Dauer: ca. 4 Std.

Bezirksgruppe PankowSamstag, 31.01.15, ab 9.00 Uhr Arbeitseinsatz NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee)Treffpunkt: Bauwagen an der Neupflanzung, Schil-dower Weg - Ecke Mauerweg, Verkehrsverb.: Bus 107 Richtung Blankenfelde (Schildow), Haltestelle Lübarser Weg und 10 Min. Fußweg Richtung Lübars oder Bus 222 bis Alt Lübars und 20 Min. Fußweg

Samstag, 06.12.14, 16.00 UhrEine Veranstaltung der FG OrnithologieDrei Einsätze in Afghanistan - Naturbeobachtungen eines Stabsfeldwebels Frank Joisten - Soldat a. D. außerdem:Auf Vogeltour in der MongoleiStefan Fischer & Henrik WatzkeVeranstaltungsort: NABU-Geschäftsstelle, Wollankstr.4, 13187 Berlin,Dauer: ca. 3 Std.

Dienstag, 09.12.14, 19.00 UhrPhotonische Insekten - Wunder der Natur Das Phänomen der brillierenden und changierenden FarbenEine Veranstaltung der FG Entomologie Prof. Dr. Klaus Werner Wenzel –Entomologische Gesellschaft ORION BerlinVeranstaltungsort: Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seiteneingang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8., Dauer: ca. 2 Std.

Pflegeeinsätze Exkursionen

Veranstalt

ungsprogram

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Anz

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TeilnahmebedingungenAlle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störun gen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für bota ni s che und entomologische Wande-rungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Änderungen vorbehalten.Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.

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Richtung Schildow. Festes Schuhwerk und Arbeitskleidung mit-bringen, Werkzeug wird gestellt, Dauer: ca. 3 Std.

Bezirksgruppe ReinickendorfIn Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Artenschutzanlagen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter: www.nabu-berlin.de/nabuaktiv/bezirks-gruppen/reinickendorf

NAJU-TreffenTreffen der „AG Guter Garten“ sowie der „AG Um-weltpolitik“ finden Sie unter: www.naju-berlin.de. Aktuelle Termine und Informationen unter www.naju-berlin.de oder [email protected]

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Samstag, 27.12.14, 10.00 UhrVom Köppchensee nach SchildowAbschied vom alten Jahr mit ApfelpunschWolfgang Heger – NABU Berlin Treffpunkt: Bushaltestelle 107, Lübarser Weg in Pankow Blankenfelde, Verkehrverb.: Tram M1, Richtung Niederschönhau-sen Schillerstraße bis Waldstraße, Bus 107, Dauer: ca. 3 Std.

Sonntag, 04.01.15, 11.30 Uhr Wintermorgen auf PichelswerderVogelkundlicher Spaziergang an der HavelDerk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: Siemenswerderweg Ecke Heerstraße (auf dem Parkplatz),Verkehrsverb.: Bus M49, X34, X49,Dauer: 1,5 Std.

Stunde der Wintervögelvom 9.bis 11.01.15

Samstag, 10.01.15, 9.30 Uhr Wintervögel am TeltowkanalLothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Str. / Eugen-Klei-ne-Brücke, Verkehrsverb.: Bus M85, 112, 117, 385, Dauer: ca.3 Std.

Sonntag, 11.01.15, 9.00 UhrWintervögel auf der Halbinsel Stralau, der Spree und dem Rummelsburger See Vogelkundlicher SpaziergangAnja Wolter & Thomas Büchner – NABU BerlinTreffpunkt: Park am Karl-Marx-Denkmal auf Stralau, Verkehrsverb.: Bus 104 „Friedrich-Junge-Str.“ oder S-Bhf. Treptower Park/S-Bhf. Ostkreuz + jeweils ca. 1 km Fußweg, Spenden willkommen, bitte Fernglas mitbringen.Dauer: 2 – 3 Std.

Sonntag, 11.01.15, 10.00 UhrStunde der Wintervögel -Wintervogelwelt an Tegeler See und Oberhavel Gabi Krebs – NABU BerlinTreffpunkt: Tegelort - Barschelplatz,Verkehrsverb.: Bus 222 Tegelort/Endhaltestelle von dort ca 5 - 10 min Fußweg.Spaziergang entlang des Uferwanderweges Te-

geler See / Oberhavel bis zur Fähre nach Spandau (Bus 222 Richtung U-Tegel), bitte Fernglas und wetterfeste Kleidung mitbringen, Spenden sind willkommen,Dauer: ca 1,5 Std.

Sonntag, 11.01.15, 14.30 Uhr Stunde der Wintervögel -Vortrag mit anschließendem Beobachtungsgang im SchleipfuhlgebietSteffen Gierth – Naturschutz SchleipfuhlVeranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin,bitte Fernglas mitbringen, Dauer: ca. 2,5 Std.

Sonntag, 18.01.15, 14.30 UhrBaumbestimmung im WinterVortrag mit anschließendem Rundgang im SchleipfuhlgebietBeate Kitzmann – Naturschutzstation Malchow Treffpunkt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Dauer: ca. 2,5 Std.

Sonntag, 25.01.15, 10.00 UhrVogelkundlicher Spaziergang am Tegeler SeeHelmut Ladenthin – NABU BerlinTreffpunkt: Greenwich Promenade an der roten Telefonzelle, Verkehrsverb.: U / S – Bahn Alt-Tegel, Bus 124, 125,133, 222,Dauer: ca 2 Std.

Sonntag, 25.01.15, 10.00 UhrWintervögel im NSG Karower TeicheProf. Stefan Brehme – NABU BerlinTreffpunkt: S - Bfh. Buch – Karow, Verkehrsverb.: S - Bahn, Dauer: ca. 2. Std.

Sonntag, 01.02.15, 9.00 UhrWinterliche Vogelwelt an Glienicker Lake und JungfernseeDr. Horst Kowalsky – NABU BerlinTreffpunkt: Eingang Schlosspark Jagdschloss Glienicke, Verkehrsverb.: Bus 316,Dauer: ca. 3 Std.

Samstag, 07.02.15, 9.00 Uhr Vögel an der winterlichen HavelLothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Von Heckeshorn zur Glienicker Brücke, Am Großen Wannsee / Zum Heckeshorn, Löwen - denkmal (Flensburger Löwe), Verkehrsverb.: Bus

114 ab S - Bhf. Wannsee,Dauer: ca. 4 Std.

Sonntag, 15.02.15, 9.00 UhrRundweg:Vögel der Marienfelder FeldmarkGunter Berstorff – NABU BerlinTreffpunkt: Motzender Str. Ecke Nahmitzer Damm, Verkehrsverb.: S – Bhf. Buckower Chaussee,Bus M11, 277, 183, Dauer: ca. 3 Std.

Dienstag, 17.02.15, 18.30 UhrAmphibienschutz in HellersdorfVorstellung der Ergebnisse zur Fangzaunaktion an Krepp - und Schleipfuhl und Planung der diesjäh-rigen Betreuung der AmphibienschutzzäuneSteffen Gierth – Naturschutz SchleipfuhlVeranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl,Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 BerlinDauer: 2 Std.

Donnerstag, 19.02.15, 19.00 UhrVeranstaltung der FG Ornithologie Im Land der Mitternachtssonne Auf Tour durch Norwegen und Finnland nördlich des PolarkreisesLothar Gelbicke – NABU BerlinVeranstaltungsort: NABU - Geschäftsstelle, Wollankstr.4, 13187 Berlin,Dauer: ca. 2 Std.

Freitag, 27.02.15, 18.00 UhrWildbienen – unersetzliche BlütenbestäuberAngelika Paul – NABU BerlinTreffpunkt: NABU Geschäftsstelle, Wollankstr. 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S - Bhf. Wollankstraße (S 1/S 25), Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Straße,Spenden willkommen!Dauer, 1,5 Std.

Samstag, 28.02.15, 14.00 UhrStadtökologische Führung im Volkspark HumboldthainEinführung in das Thema Stadtökologie. Warum wandern Wildtiere in die Städte ab, welche Folgen hat das Stadtleben auf Wildtiere? Informationen zur Ökologie des WildkaninchensMadlen Ziege – NABU BerlinAnmeldung erforderlich unter: (0157) 738 83 101 oder [email protected], Teilnehmeranzahl begrenzt, Treffpunkt: S-Bhf. Humboldthain, Dauer: 2 Std.

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Dezember, Januar, Februar 20 14/ 15

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Ihr Kontakt zum NABU NABU-Adressenliste | Natur in Berlin

Geschäftsstelle des NABU BerlinNABU Landesverband Berlin e.V. , Wollankstr. 4, 13187 BerlinTel.: (030) 986 08 37-0 oderFax: (030) 986 70 [email protected], www.nabu-berlin.deÖffnungszeiten:Mo-Do: 10.00-12.00 Uhr, 14.00-16.00 Uhr,Fr: 10.00-12.00 Uhr

WildvogelstationLeitung: André HallauZum Forsthaus 712683 BerlinTel.: (030) 54 71 28 92Fax: (030) 54 71 28 [email protected]

WildtierberatungTel.: (030) 54 71 28 [email protected]: 9:00 - 17:00 Uhr

Storchenschmiede LinumNABU-NaturschutzzentrumNauener Str. 54, 16833 LinumLeitung: Marion SzindlowskiTel.: (03 39 22) 5 05 00Fax: (03 39 22) 9 08 [email protected]Öffnungszeiten:bis zum 9.November 2014:Mi.-Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa., So. und Feiertag von 10.00 bis 18.00 Uhr (ab 25.10. bis 9.11.14 bis 17.00 Uhr) Eintritt: 1 €, Familien mit Kind(ern) 1,50 €, NABU-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahren kostenlos

NABU-Naturschutzstation MarienfeldeDiedersdorfer Weg 3-512277 Berlin Leitung: Björn LindnerStation: (030) 75 77 47 66Gelände: (0170) 5655 112Trenntstadt - Projekt: Dr. Karin Drong: (0171) 3601 488

NABU HochschulgruppeLeiterin: Alexandra MatschkeWir sind Studierende und ehemalige Studenten verschiedener Fachrichtungen, die mit Spaß und Engagement etwas für den Natur- und Umwelt-schutz erreichen wollen. Treffen: 1-2mal pro Monat im Hochschulgruppengarten bzw. in der Landesgeschäftsstelle des NABU Berlin. Kontakt: [email protected]

NAJU NaturschutzjugendLeitung: André MüllerRegelmäßige Treffen der AG Umweltpolitik und der AG Guter Garten. Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Tel.: (0171) 172 80 13, [email protected]

Kindergruppen

Die Zwiebelfrösche MarienfeldeLeitung: NaturRanger Björn LindnerDie JuniorRanger treffen sich jeden 2. Samstag im Monat ab 11.00 Uhr. Tel.: (030) 75 77 47 66, www.natur.berlin-marienfelde.de

Kindergruppe ReinickendorfLeitung: Froukje Moulder und Patricia HohmTreffen sind jeden 1. und 3. Samstag im Gö-schenpark am NABU-Häuschen, Parkeingang Oranienburger Str. 189, bitte Voranmeldung unter: [email protected], Tel.: (030) 67920301 oder (030) 41777793.

Bezirksgruppen

Bezirksgruppe Friedrichshain-KreuzbergLeitung: Jan HeyenEs gibt zwei AGs, die sich jeweils ca. einmal im Monat in der Warschauer Str. 23 treffen. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de Schwerpunkte: Rummelsburger Bucht und Spree, Vogelschutz und Ökologie in den Grünan-lagen des Bezirks

Bezirksgruppe LichtenbergLeitung: Jens ScharonTreffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze indiesem Heft. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen bei Jens Scharon unter (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege, Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge.

Bezirksgruppe Marzahn-HellersdorfDie Gruppen Marzahn und Hellersdorftreffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin

Bezirksgruppe MitteLeitung: Christopher Hartl Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 3. Donnerstag um 19.00 Uhr. Treffpunkt auf Anfrage an: [email protected]

Bezirksgruppe PankowLeitung: Katrin KochTreffen: siehe Biotoppflege, Vorträge und Exkursionen in diesem Heft, Kontakt: [email protected], Tel.: (030) 986 08 37-0

Bezirksgruppe ReinickendorfLeitung: Dr. Hans-Jürgen StorkDie BG Reinickendorf trifft sich jeden 2. Montag im Monat um 19.00 Uhr zum Gedankenaustausch in der „Freien Scholle - Jugendfreizeitstätte“, Waidmannluster Damm 80, schräg gegenüber der Gaststätte „Schollenkrug“. Tel.: (030) 404 90 00, [email protected]

Bezirksgruppe Steglitz-TempelhofLeitung: Matthias MundtTreffen finden jeden 1. Dienstag im Monatauf dem Südgelände Schöneberg um 19.00Uhr statt. Kontakt: [email protected] (030) 67927052, Schwerpunkte: Gebäudebrüterschutz

Bezirksgruppe Treptow-KöpenickSprecherin: Antje StavorinusTreffpunkt im Haus der Natur und Umwelt im FEZ in der Wuhlheide. Derzeit finden keine re-gelmäßigen Treffen statt. Aktuelle Termine bitte erfragen unter (030) 64 09 58 96, Schwerpunkte: Krötenzaunaktionen, Erhalt der Naturdenkmäler

AG Vogelschutzreservat Flughafensee TegelLeitung: Frank SiesteZusammenkünfte nach den monatlichen Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat, Tel.: (0177) 3073007

Bezirksgruppe ZehlendorfLeitung: Walter HandwerkJeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhrim Martin-Niemöller-Haus, Pacelliallee 61, 14195 Berlin, Tel.: (030) 805 814 44

Fachgruppen

Fachgruppe BaumschutzAnsprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesge-schäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin-Pankow oder draußen. Marion Scheich, Tel.: (0151) 53508470

BOA Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V.Leitung: Dr. Jörg BöhnerJeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invali-denstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel

Fachgruppe Botanik Leitung: Dr. Gunter KlemmJeden 3. Montag im Monats jeweils um 19.00 Uhr in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstr. 4, 13187 Berlin

Fachgruppe Entomologie BerlinLeitung: Thomas ZiskaGemeinsamer Treffpunkt mit der Entomolo-gischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seitenein-gang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr, Klubraum 2 in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz. www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska, [email protected] oder Uwe Heinig, Tel.: (030) 640 933 75, [email protected]

Fachgruppe FeldherpetologieLeitung: Jens ScharonVeranstaltungen erfolgen witterungsabhängig und werden kurzfristig per Mailverteiler mitge-teilt. Bei Interesse lassen Sie sich in den FG-Ver-teiler (jscharon@nabu-berlin) eintragen. Treffen sind jeden 1. Dienstag in geraden Monaten.

Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & BernauLeitung: Rainer AltenkampJeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Nebeneingang

Fachgruppe HymenopterenschutzLeitung: Dr. Melanie von OrlowDie AG Hymenopterenschutz berät bei derAufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vor-träge (für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an. Tel.: (0163) 685 95 96

Fachgruppe NaturgartenLeitung: Karla PaliegeDie Gruppe trifft sich in den Sommermonaten in den Gärten, in den Wintermonaten in der Ge-schäftsstelle. Termine unter Tel.: (0179) 403 69 30

Fachgruppe Ornithologie Kontakt über NABU Berlin, Tel.: (030) 986 08 37-0Donnerstag, jeweils 19.00 Uhr, Termine siehe Veranstaltungsprogramm. NABU-Geschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Fachgruppe SäugetierschutzLeitung: Dr. Dieter KöhlerDie Gruppe trifft sich alle zwei Monate im Konfe-renzraum des Verwaltungsgebäudes im Tierpark Berlin. Kontakt: [email protected], Tel.: (030) 54397019

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