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nahdran. 3|2013

Date post: 20-Mar-2016
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Blatt für Blatt begehrt. Altpapier ist längst kein Abfall mehr, sondern wichtiger Rohstoff.
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Aus Branche und Unternehmen. Dezember 2013 nahdran. www.veolia.de/nahdran Altpapier ist längst kein Abfall mehr, sondern wichtiger Rohstoff. Blatt für Blatt begehrt
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Aus Branche und Unternehmen. Dezember 2013

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Altpapier ist längst kein Abfall mehr, sondern wichtiger Rohstoff.

Blatt für Blatt begehrt

Die Europäische Kommission hat in ihrem im Oktober veröffentlichten Arbeitsprogramm 2014eine Verschiebung der EU-Wirtschaft in RichtungKreislaufwirtschaft im Bereich Ressourceneffizienzund Abfall befürwortet. Die EU-Behörde betonte,die Möglichkeiten der Wiederverwertung in vol-lem Umfang müssten besser genutzt werden, umdas Abfallproblem in der heutigen Gesellschaft zubewältigen. Zur Erhöhung der Produktivität undRessourceneinsparung sollen daher nachhaltige Indikatoren und Ziele entwickelt und zentraleVorschriften der EU-Abfallgesetzgebung weiter-entwickelt werden.

www.eu-koordination.de > EU-News > Politik&Recht

Aus der Branche

Seite 2

NABU: Regierung muss Renaturierung fördernDer Naturschutzbund (NABU) hat die zukünftige Bundesregierung zurgezielten Förderung der Renaturierung von Fließgewässern und Auen inDeutschland aufgerufen. Das Ziel der europäischen Wasserrahmen-richtlinie, bis 2015 einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zuerreichen, werde derzeit weitgehend verfehlt. Der NABU fordert daherein neu zu schaffendes Bundesprogramm »Blaues Band«, das zugleicheinem naturnahen Hochwasserschutz dienen würde. So habe sich gezeigt,dass technischer Hochwasserschutz allein nicht ausreiche, um Überflu-tungskatastrophen zu begrenzen.

www.nabu.de > Themen > Flüsse

EU plant Paket zu Ressourcen-effizienz und Kreislaufwirtschaft

Europäisches Zentrum für Wasserforschung gegründetDie Technische Universität Dresden und das Helmholtz-Zentrum fürUmweltforschung (UFZ) haben Anfang Oktober in Dresden eines dergrößten europäischen Zentren für Wasserforschung gegründet. Im Centerfor Advanced Water Research (CAWR) sollen mehr als 500 wissenschaft-liche Mitarbeiter beider Einrichtungen gemeinsam zu zentralen Heraus-forderungen im Wasserbereich forschen und lehren. Zu den Themengehören unter anderem Trinkwasser- und Abwassermanagement, Stark-regen und Hochwasser.

www.ufz.de/cawr

Das Altpapier weist den Weg.

Es ist, zum Glück, schon fast eine Binsenweisheit: Wenn wir die Welt von morgenbauen, müssen wir Gesellschaft und Wirtschaft so verändern, dass sie nachhaltigmit den natürlichen Ressourcen umgehen. Die Energieversorgung ist dabei natür-

lich wichtig, aber vor lauter Diskussion um die Energiewende sollten wir nicht das großeGanze aus dem Blick verlieren: Die Menschheit der Zukunft braucht nicht nur Energie,sie braucht zum Beispiel auch Baustoffe, Düngemittel, Verpackungen und unterschied -lichste Konsum- und Gebrauchsgüter, für die eine Vielzahl verschiedener Rohstoffebenötigt werden. Und natürlich braucht sie sicheres Trinkwasser und einen nachhaltigenUmgang mit dem Abwasser.

Um diese Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerungin den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu erfüllen,muss die Wirtschaft sich transformieren. Zu einer Wirt-schaft, die ihre Produkte und Dienstleistungen so her- undbereitstellt, dass die endlichen natürlichen Ressourcen nichtaufgezehrt werden.

Die Schritte dahin können ganz verschiedener Art sein. Während in manchen Fällen end-liche durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden können, sind andere Ressourcen ausheutiger Sicht nicht oder nicht vollständig substituierbar. Gerade dann kommt es daraufan, Stoffkreisläufe zu schließen: Benutzte Produkte und Materialien bestmöglich wiederzu-verwenden oder wiederzuverwerten. Hier gibt es eine riesige Aufgabe und ein riesiges Potential. Auch das Mülltrennungs-Musterland Deutschland kann im Recycling nochgroße Fortschritte machen: Noch landet vieles im Müllofen, was besser verwertbar wäre.Ob das Kreislaufwirtschaftsgesetz in dieser Hinsicht anspruchsvoll genug ist, dazu findenSie kontroverse Meinungen in diesem Heft.

Weit an der Spitze in Sachen »aus Alt mach Neu« liegt die Papierindustrie. Wie sie seitJahrzehnten im wachsenden Ausmaß erfolgreich Sekundärrohstoffe einsetzt, ist ein Schwer-punktthema dieser Ausgabe. Die Papierbranche ist nicht nur ein Innovationstreiber, derauch für andere Branchen und Sektoren modellhaft sein kann. Sie ist auch ein gutes Bei-spiel dafür, wie für das Entstehen einer nachhaltigen Produktion ganz unterschiedlicheFaktoren zusammenwirken. Es geht nicht nur darum, immer mehr Altpapier einzusetzen –es geht auch darum, den Energieverbrauch zu optimieren und den enorm anspruchsvollenWasserkreislauf einer Papierfabrik richtig zu managen, von der Verringerung der benötig-ten Frischwassermengen bis hin zur Wiederverwendung der im Produktionsabwasser ent-haltenen Stoffe und der Nutzung der darin enthaltenen Energie.

Um Industrie und Gewerbe, aber auch unsere kommunalen Kunden bei solchen kom-plexen Herausforderungen optimal unterstützen zu können, legen wir bei Veolia jetzt unsere Kompetenzen konsequent zusammen. Unsere drei Geschäftsbereiche Wasser- undAbwassermanagement, Energie/Stadtwerke und Abfallmanagement bieten gemeinsamübergreifende und integrierte Lösungen. Mit dem Anspruch, als weltweit führenderUmweltdienstleister die Wirtschaft von morgen mitzugestalten.

Etienne Petit,Veolia-Landesdirektor Deutschland

Auf ein Wort

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»Auch das Mülltrennungs-Musterland Deutschland kann im Recycling

noch große Fortschritte machen.«

Altpapier ist längst kein Abfall mehr, sondern wichtiger Rohstoff.

Die Papierbranche hat sich zum Vorreiter der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Die deutsche Papier-industrie zählt auch deshalb zu den Top-Playern auf dem Weltmarkt, weil sie früh das Recyclingvon Altpapier perfektioniert hat. Jetzt gilt es, neue Herausforderungen zu meistern: Der Wettbe-

werb um die Ressource wird härter und das Angebot knapper.

Mülltrennung ist ein sehr deutsches Thema. Manch ausländi-scher Besucher schüttelt verwundert den Kopf, wenn Bürgerselbst kleine Mengen Plastikabfall, Biomüll, Altpapier und Glasakribisch in verschiedene Tonnen sortieren. Nach einer Meldungder EU-Statistikbehörde Eurostat vom März 2013 ist Deutsch-land Recycling-Europameister: Im Jahr 2011 landeten nur nochein Prozent der Abfälle aus deutschen Kommunen auf Depo-nien; 45 Prozent wurden recycelt und 17 Prozent kompostiert.Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt enden 37 Prozent der Ab-fälle auf Deponien, die Recycling-Quote beträgt nur 25 Prozent.

Die Papierbranche ist ein gutes Beispiel für denpraktischen Nutzen der deutschen Trenn- und

Sammelfreude. Die deutsche Papierindustrieproduziert im Jahr mehr als 22,5 Millio-

nen Tonnen Papier und Pappe –damit ist sie Nummer eins inEuropa und liegt hinter China,

den USA und Japan auf Platz vierweltweit. Der Verbrauch in Deutsch-

land beträgt rund 20 Millionen Tonnen, von denen 76 Prozentals Altpapier wieder eingesammelt und verwertet werden.

Mit sanftem Druck die Verwertungsquote gesteigertAltpapier wird schon seit über hundert Jahren bei der Produk-tion von Papier genutzt. Anfangs war die Einsatzquote jedochniedrig: In den 1950ern lag sie bei deutschen Fabriken imDurchschnitt bei einem Drittel. Bis 1965 kletterte der Wert auf45 Prozent – und stagnierte dort mehr oder weniger drei Jahr-zehnte lang. Bis sich im Jahr 1994 unter dem Druck des dama-ligen Bundesumweltministers Klaus Töpfer die Papierbranchezur Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA) zusam-menschloss und sich selbst zu einer massiven Steigerung derVerwertungsquote verpflichtete.

Der Effekt war beeindruckend: Die Quote sprang dank moderns -ter Technologien auf 60, 65, 70 Prozent. Und das, obwohl dieStruktur der hiesigen Papierbranche ausgesprochen divers ist:Sie produziert rund 3000 Papiersorten, und nicht bei jederdavon ist Altpapier im Herstellungsprozess zu gebrauchen.Während etwa Zeitungen zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen,sind etliche Spezialpapiere (etwa Medikamentenverpackungenoder Fotopapiere) auf ausschließlich frische Fasern angewiesen.Dennoch: Altpapier ist seit geraumer Zeit der mengenmäßigwichtigste Rohstoff der Papierindustrie, und dieser Trend wird

Blatt für Blatt begehrt

Seite 4

Bildschirmarbeit statt Papiernotizen: Seit 2010 geht der Papierverbrauch in Deutschland wieder leicht zurück. Seit 1950 hatte sich dieser mehr als verzehnfacht. (Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken)

Papier, Karton und Pappe: Verbrauch in Deutschland

15 461 000 t

1990

1970

1950

2010

20 248 000 t 20 008 000 t

7 621 000 t

1 600 000 t

2012

anhalten. Bei immer mehr Produkten kommt es zu einer Ver-lagerung vom Einsatz von Frischfasern hin zum Einsatz vonAltpapier. Das hat nicht nur ökologische Gründe, was zu Beginndieser Entwicklung noch im Vordergrund stand, sondern hand-feste ökonomische: Es hat sich als grundsätzlich wirtschaft-licher erwiesen, gebrauchtes Papier aufzulösen und aufzube-reiten, als Papier jedes Mal aus neuen Fasern herzustellen.

Der Weltmarkt giert nach AltpapierDabei ist das Papierrecycling durchaus ein komplexer Prozess.So ist Altpapier nur im sauberen Zustand zu gebrauchen. Ist eseinmal in den Hausmüll geraten und dadurch verunreinigt,kann es in der Papierproduktion nicht mehr eingesetzt werden.Aber auch wenn gewissenhaft getrennt wird, enthält es nochreichlich Störstoffe, die entfernt werden müssen: zum BeispielPlastikfenster in Briefumschlägen, Heftklammern oder Kos-metikproben in Zeitschriften (siehe auch Seite 10/11).

Zudem stehen rund 20 Prozent des produzierten Papiers vonvornherein nicht für ein Recycling zur Verfügung, zum BeispielHygienepapiere oder Papiere für rein technische Anwendun-gen. Damit wird auch klar: Altpapier ist ein ebenso begrenzteswie begehrtes Gut. Deutschland kann seinen Gesamtbedarfheute schon trotz des relativ hohen Inlandsangebots nur durchzusätzliche Importe stillen. Und der Weltmarkt giert mittler-weile geradezu nach diesem Stoff, denn auch in anderen Län-dern steigt der Einsatz von Altpapier in der Produktion.

1950 1970 1990 2010 2012

76%77%

44%

32%

26%

Deutschland ist Recyclingland. Mit dem Papierverbrauch stieg auchdie Rücklaufquote für Altpapier in Deutschland seit 1950 auf über75 Prozent. Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken

Altpapier und Pappe: Rücklaufquote in Deutschland

Seite 5

Gut für die Werbung, schlecht für den StoffkreislaufEine Studie des bifa Umweltinstituts Augsburg vom Frühjahr2012, die in Zusammenarbeit unter anderem mit dem bay-erischen Umweltministerium und dem Verband BayerischerPapierfabriken entstand, sieht in dieser Gefährdung der Ver-fügbarkeit von Altpapier durch internationale Handelsströmeeines der Hauptprobleme, mit denen die deutsche Papierrecyc-ling-Branche derzeit zu kämpfen hat.

Die zweite Herausforderung betrifft die Qualität des Altpapiers:»Der Anteil der nicht für das Recycling geeigneten Papieresteigt«, heißt es in der bifa-Studie. Immer häufiger werden Ver-packungen aus Marketinggründen mit Beschichtungen, Be -klebungen oder Kaschierungen aufgewertet – und sind damit

für den Papierkreislauf nicht mehr oder nur untererheblichem Aufwand zu verwenden. Auch Mine -

ralöle oder bestimmte nicht vom Papier zulösende Druckfarben bereiten Recyclingun-

ternehmen und Papierherstellern zuneh-mend Kopfschmerzen. Ein Umdenken ist

hier dringend erforderlich, lautet das Fazit des bifa-Instituts:Anderenfalls werde die ohnehin knappe Altpapiermenge inZukunft den Bedarf nicht mehr stillen können.

Seite 6

Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA)www.gesparec.de/agrapa.html

Verband Deutscher Papierfabriken (VDP)www.vdp-online.de

Verband der bayerischen Papier, Pappe und Kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. (BayPapier)

www.baypapier.com

Papiertechnische Stiftung (PTS)www.ptspaper.de

Alle Weblinks und die wichtigsten Materialienzu unserem Titelthema finden Sie künftig stetsunter www.veolia.de/nahdran

Errichtung der ersten Papiermühle im italienischen Fabriano bei Rom

1276

Geschichte der Papierproduktion und des Recyclings(Quelle: W. Sandermann: Papier. Eine Kulturgeschichte)

Wertvolles GutDer Preis für Altpapier hängt vor allem von der Qualitätsstufe ab und kann teils überhundert Euro pro Tonne betragen. Er unterliegt jedoch starken Marktschwankungen.

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Wie Produktdesigner Abfall reduzieren

Dämmstoffe aus PET-Flaschen, Ski- und Outdoor-Kleidung aus recyceltem Polyester, Kaffeesatz alsNährboden für Speisepilze: Immer mehr Unternehmen entwickeln Produkte, in denen sie Abfällewiederverwerten. Laut Statistischem Bundesamt wurden in Deutschland 2011 rund 50,2 Millionen

Tonnen Siedlungsabfälle produziert. 63 Prozent davon fanden auf verschiedenste Weise den Weg zurückin den Wertstoffkreislauf.

Während Altglas zum wichtigsten Bestandteil in neuen Glas-verpackungen wird, erfüllen manche Stoffe in ihrem zweitenLeben eine ganz andere Aufgabe als vorher, wie das Beispiel einestaiwanesischen Anbieters von Funktionskleidung zeigt. Er stelltTextilgarne aus recyceltem PET-Granulat her, dem er zermah-lenen Kaffeesatz beimischt. Die Prise Kaffeepulver sorgt für dasAufsaugen von Schweißgerüchen und ein schnelleres Trocknender Kleidungsstücke. Und Kaffee kann noch mehr: Aus demtäglich anfallenden Kaffeesatz einer Café-Kette züchtet in Berlinein junges Start-up Speisepilze für Gourmetrestaurants.

Von der Wiege zur Wiege Konsequent weiter gedacht haben den Wertstoffkreislauf derVerfahrenstechniker Michael Braungart und der DesignerWilliam McDonough. Ihr Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) –von der Wiege zur Wiege – zielt darauf ab, Produkte bereits sozu designen, dass am Ende ihres Lebenszyklus gar kein Müllmehr entsteht. Die Bestandteile eines Produktes sind entwederbiologisch abbaubar oder sie können komplett wiederverwertetwerden. Das gilt für Shampooflaschen ebenso wie für Kleidungund Telefone.

Im Zuge der Ressourcenschonung setzt Cradle-to-Cradle auchauf eine effektive Nutzung alternativer Energiequellen. Zusam-men mit der von Braungart gegründeten EPEA hat PUMA imMärz 2013 erstmals eine Kollektion aus Schuhen, Textilien und

Accessoires entworfen, die einen geschlossenen Produktlebens-zyklus vorweist. So besteht beispielsweise die Sohle des Turn-schuhs dieser Kollektion aus biologisch abbaubarem Kunststoff.

Einen komplett kompostierbaren Styroporersatz hat dasamerikanische Unternehmen Ecovative entwickelt. Das stoß-feste Material wird aus Bioabfällen, wie Weizen- oder Sägespä-nen, und Pilzkulturen hergestellt. Einsatz findet es bereits alsVerpackungsmaterial und Akustikdämmung. Auch verschiede-ne Automobilhersteller, Kosmetik- und Möbelunternehmen ar-beiten mit EPEA an zukunftsorientierten C2C-Konzepten.

Vom Ende her gedacht

Beginn der technischen Papier-herstellung in Deutschland

1390 1774

1843

Dr. Justus Claproth in Göttingen berichteterstmals von der Erfindung einer Technikzur Druckerfarbenentfernung aus Papier(Vorläufer des heutigen »Deinkings«)

Erfindung des mechanischen Aufschlussesvon Holz durch Friedrich Keller und Beginn der technischen Wiederverwertungvon Altpapier

EPEA Internationale Umweltforschung www.epea.com

Cradle to Cradle Products Innovation Institutewww.c2ccertified.org

Seite 8

Gegen alle Widerstände trat im Juni 2012 das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft. Was hat sich seitdem getan? Zwei Experten ziehen Bilanz.

Kommunal oder privat: Wem gehört der Abfall?

die Novellierung auch für die privaten Entsorgungsunter-nehmen Planungssicherheit mit sich bringt, soweit sie alsAuftragnehmer der Kommunen tätig werden. Viele Kom-munen vergeben Entsorgungsaufträge an private Entsorger.Dank der Regelungen zur gewerblichen Sammlung dürfendiese Verträge nicht mehr durch gewerbliche Sammler unter-laufen werden.

Auch wenn es in einigen Diskussionen so dargestellt wird:Die Abfallwirtschaft in Deutschland ist nicht schwarz-weiß.Private und kommunale Unternehmen arbeiten vielmehr engzusammen. Das haben sie in der Vergangenheit gemacht unddas tun sie auch jetzt nach Erlass des Kreislaufwirtschaftsge-setzes. Private Entsorger sammeln derzeit allein etwa 50 Pro-zent der in den Haushalten anfallenden Restabfälle ein. DieAnlagen, in denen diese Abfälle behandelt, sortiert, recyceltoder auch zur Energieerzeugung genutzt werden, liegen inden Händen kommunaler, privater oder gemischtwirtschaft-licher Unternehmen von Kommunen und privaten Entsor -gern. Daran ändert auch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetznichts. Es unterbindet also keinesfalls Wettbewerb, vielmehrerfolgt dieser geordnet im Rahmen kommunaler Ausschrei-bungen.

Nachbesserungsbedarf sehen wir allerdings im Hinblick aufdie Recyclingquote. Ab 2020 ist eine gesetzlich vorgeschrie-bene Recyclingquote von 65 Prozent vorgesehen, doch bereitsjetzt werden in Deutschland rund 64 Prozent der Haushalts-abfälle recycelt. In diesem Punkt hätte man aus unserer Sichtmutiger sein können. Wir plädieren dafür, dass die neu ge-wählte Bundesregierung eine Erhöhung dieser generellenQuote prüft und darüber hinaus differenzierte Quoten für dieunterschiedlichen Abfallströme im Gesetz verankert.

Energie aus Abfällen gewinnt vor dem Hintergrundknapper werdender Ressourcen immer mehr an Be-deutung. Das am 1. Juni 2012 in Kraft getretene neue

Kreislaufwirtschaftsgesetz bildet eine solide Grundlage fürdie Weiterentwicklung einer nachhaltigen Abfallwirtschaft,denn es stärkt die Abfallvermeidung und das Recycling vonAbfällen.

Mit der Verabschiedung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes hatder Gesetzgeber anerkannt, dass die Hausmüllentsorgung beiden Kommunen und den kommunalen Unternehmen in ver-antwortungsvollen Händen liegt. Ausdrücklich zu begrüßenist, dass im Gesetz die Ausweitung der verpflichtenden Ge-trenntsammlung festgeschrieben wird. Konkret sieht es vor,ab 2015 Glas-, Metall-, Papier-, Kunststoff- und Bioabfällegetrennt zu erfassen. Schon jetzt forcieren die kommunalenAbfallentsorgungsunternehmen die getrennte Sammlung undAbfuhr von Wertstoffen, was die Voraussetzung für hochwer-tiges Recycling ist.

Die Kommunen können auch weiterhin die erzielten Wert-stofferlöse dafür einsetzen, um die Gebühren zu stabilisieren,was im Interesse der Bürger ist. Nicht zu vergessen ist, dass

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz unterbindet keinen Wettbewerb!

Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)

Bereitschaft zu Investitionen in den Betrieben der Sekundär-rohstoffwirtschaft deutlich ab. Es ist damit zu rechnen, dass dievon sechs Umwelt- und fünf Wirtschaftsverbänden in Brüsseleingereichten Beschwerden gegen das KrWG erfolgreich seinwerden. Die Frage, ob das Gesetz im Rahmen eines Vertragsver-letzungsverfahrens im Bundestag neu zu verhandeln ist, wird vonder EU-Kommission erst nach Bewertung der Umsetzungsaktealler Mitgliedstaaten entschieden.

Das KrWG war die einzige gesetzgeberische Initiative der letztenLegislaturperiode in diesem Handlungsfeld. Angesichts der zuRecht immer wieder betonten Bedeutung der Sekundärrohstoff-wirtschaft für den Klima- und Ressourcenschutz ist dies zuwenig. Der BDE fordert für die neue Legislaturperiode den Er-lass von Verordnungen, die den erkannten Schwächen desKrWG entgegenwirken. Dazu braucht es nicht nur die getrennteErfassung der bedeutsamen Stoffströme, sondern auch hoheQuoten für die stoffliche Verwertung aller Fraktionen und somitauch für mineralische, Bio- und Gewerbeabfälle sowie insbeson-dere Elektroaltgeräte. Dies kann aber nur von leistungsstarkenUnternehmen geleistet werden, weshalb wettbewerbliche Struk-turen unverzichtbar sind. Das KrWG aber fördert staatlicheMonopole und schwächt damit den Recyclingstandort.

Insgesamt kann damit festgehalten werden, dass das Kreis-laufwirtschaftsgesetz in seiner jetzigenForm nicht die von Bundestag undBundesrat beabsichtigten Zieleeiner Stärkung des Recy-clings und einer Förderungdes fairen Wettbewerbs erreicht. Deshalb mussjetzt nachgebessert wer-den, damit Deutschlandauch im internationa-len Vergleich den An-schluss nicht verliert.

Seite 9

Mit dem 2012 verabschiedeten Kreislaufwirtschaftsge-setz (KrWG) wollte die Bundesregierung nicht nurihre Pflicht erfüllen, die EU-Abfallrahmenrichtlinie

in nationale Gesetzgebung zu überführen, sondern sie wolltedamit auch die Voraussetzungen schaffen, die deutsche Abfall-wirtschaft zu einer modernen Kreislaufwirtschaft weiterzuent-wickeln. Dies ist ihr leider nicht gelungen.

Im Gegenteil: Mit der Novellierung wurde die Chance vertan,die Grundforderung der europäischen Abfallrahmenrichtlinieauch in Deutschland umzusetzen – eine eindeutige Prioritätfür die stoffliche Verwertung. Im Gesetz fehlt es an ambitio-nierten Recyclingquoten, die über das bereits heute in Deutsch-land erreichte Maß von 65 Prozent hinausgehen – eigentlich eineSelbstverständlichkeit, wenn es um Ziele für das Jahr 2020 geht.Es fehlt außerdem ein klares Bekenntnis zur stofflichen Verwer-tung durch eine strikte Umsetzung der fünfstufigen Abfallhie-rarchie: Vermeidung, Wiederverwendung, Recycling, sonstige(z.B. energetische) Verwertung, Beseitigung. Stattdessen wurdedie Gleichstellung der Abfallverbrennung mit dem Recyclingmanifestiert. So sorgen die vorhandenen signifikanten Verbren-nungsüberkapazitäten – überwiegend in kommunalem Eigen-tum – in Verbindung mit geringen Verbrennungspreisen weiterdafür, dass Anreize für das Recycling entfallen.

Gleichzeitig hat sich die Befürchtung der privaten Entsorgungs-wirtschaft als begründet erwiesen, dass die gewerbliche Samm-lung zunehmender Rechtsunsicherheit unterliegt und weitge-hend verdrängt zu werden droht. Erhebungen des DIHK gehendavon aus, dass bis zu 25 Prozent aller gewerblicher Sammlun-gen untersagt worden sind oder sich in Anhörungsverfahrenbefinden, die in eine Untersagung, Befristung oder Beschrän-kung münden können. Insbesondere etliche kleinere Sammlervon Schrott und Alttextilien sind schon jetzt in ihrer Existenzbedroht. Die Verdrängung der privaten Entsorgungswirtschaftaus der Erfassung verhindert die nachhaltige Entstehung von in-dustriellen Wertschöpfungsketten. Infolge dessen nimmt die

Das Gesetz fördert staatliche Monopole und schwächt das Recycling!

Dr. Andreas Bruckschen, Geschäftsführer Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,

Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE)

Seite 10

Papierfabriken als Umweltsünder? Das ist in Deutschland Geschichte

Selbst der Klebstoff wird zu Energie

Die Produktion von Papier erfordert bis heute große Mengen an Energie undWasser. Doch geht das kaum noch zu Lasten der Umwelt, denn die Fabrikenin Deutschland sind inzwischen wahre Wunderwerke der Wertstoffver-

wertung. Eigene Abwasseraufbereitungsanlagen und die maximale Ausnutzung vonAltpapier und Abfallreststoffen machen sie höchst effizient. Das schont Umwelt undKosten – vor allem dann, wenn Betriebe die Möglichkeiten zum Outsourcing nutzen.

delt wird. Gleichzeitig fällt Wärme an, welche das Unternehmenwiederum zur Erwärmung des Prozesswassers für die Papier-produktion nutzt.

In einem zweiten Reinigungsschritt wird in einem belüftetenBelebtschlamm-Becken die übrige Schmutzfracht so weit ab-gebaut, dass große Mengen des Wassers wieder in die Produk-tion zurückfließen können. Der Rest wird in der Kläranlage derStadt Düren bearbeitet.

Aus Schmutz wird Biogas Im Zweischichtsystem sorgen die Abwassertechniker vonVeolia dafür, dass je nach Art der Verschmutzung die richtigenChemikalien in der richtigen Dosierung eingesetzt werden unddass die Anlage dank regelmäßiger Wartung und Nachkalib-rierung zuverlässig rund um die Uhr läuft.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit der neuen Abwasseranlagekann Schoellershammer jetzt 3 000 Kubikmeter Abwasser proTag behandeln und bis zu 80 Prozent der organischenSchmutzstoffe aus dem Wasser entfernen. Pro Stunde entstehendabei rund 4 660 Kubikmeter Biogas. Mit der erweitertenAbwasseraufbereitungsanlage und der optimalen Verwertungdes Biogases wird etwa die 2,5- bis 3-fache Menge an Elektrizi-tät erzeugt, wie zur Abwasserreinigung benötigt wird.

Wie konsequent Papierfabrikeninzwischen das Maximale ausihren Ressourcen herausholen,zeigt das Beispiel Schoellersham-mer. Das Traditionsunternehmenin Düren produziert jährlichrund 8000 Tonnen Feinpapiere

wie Künstler-, Transparent- und Ausstattungspapiere sowierund 200 000 Tonnen Wellpappenrohpapier – ein Grundstofffür die Kartonherstellung.

Angesichts stetig steigender Produktionsmengen entschlosssich Schoellershammer zu einem großen Schritt: DasUnternehmen verdoppelte die Kapazitäten seiner Abwasser-anlage und gliederte deren Betrieb an Veolia aus. Rund2,7 Millionen Euro wurden in den Ausbau und die Opti-mierung der Abwasserreinigungsanlage investiert.

Diese Anlage funktioniert zweistufig: Die erste Reinigungs-stufe ist ein anaerober Prozess, in dem organische Schmutz-stoffe im Abwasser zu methanhaltigem Biogas abgebautwerden, das in zwei Blockheizkraftwerken in Strom umgewan-

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selbst auf. Andere lagern diese Aufgabe aus und lassen sich mitErsatzbrennstoffen beliefern.

Für solche Betriebe produziert Veolia Umweltservice Wertstoff-management rund 200 000 Tonnen Ersatzbrennstoffe pro Jahr.Größter Abnehmer ist die Zementbranche, auf Platz zwei folgenschon die Papierfabriken. An neun Aufbereitungsstandorten inDeutschland werden Störstoffe, die aus Tonnen von Altpapier her-ausgefischt wurden, innerhalb von Minuten vorsortiert, zerkleinertund von Metallen und Schadstoffen (zum Beispiel PVC) befreit.

Auch in anderen Ländern werden Lösungen wie diese zuneh-mend umgesetzt. Das Schwesterunternehmen Veolia WaterSolutions & Technologies ist Weltmarktführer für Abwasser-aufbereitung und Schwarzlaugennutzung. Mehr als 1000internationale Projekte hat die Gruppe in der Papierindustriebereits umgesetzt. Eines der jüngsten Großprojekte wurde imApril vereinbart: Für ein Werk der chilenischen CMPC-Gruppe in Südbrasilien baut Veolia drei Anlagen zur Auf-bereitung von Frisch- und Abwasser – wobei alleine dieAbwasseranlage eine Kapazität von 140 000 Kubikmetern proTag haben wird.

Vom Müll zum Brennstoff – innerhalb von Minuten»Immer mehr Papierfabriken nutzen im Betrieb Ersatzbrenn-stoffe, die aus Abfall gewonnen werden«, sagt JoachimWestphal, Geschäftsführer der Veolia Umweltservice Wertstoff-management GmbH. »Früher wurden diese Reststoffe teuerentsorgt, heute liefern sie fünf bis zehn Prozent der benötigtenEnergie.«

Dabei wird ein großer Teil dessen verwendet, was für die Papierproduktion nicht taugt: Kleberücken aus Katalogen,Plastikteile oder auch Altpapierfasern, die nach mehreren Recyclingprozessen zu kurz geworden sind. Einige Unter-nehmen – wie etwa Schoellershammer – bereiten ihre Abfälle

Jahr. Dass die Anlage stets genug Altpapier zur Verfügung hat,um auf Vollauslastung zu laufen – dafür sorgt die gemeinsameAllianz. Denn Veolia Umweltservice übernimmt für Papier-fabriken die Angebotsbearbeitung bei kommunalen Kunden.Das heißt: Wenn Kommunen auf Grundlage des europäischenVergaberechts die Altpapierverwertung ausschreiben, legen Veolia und der Entsorgungspartner Angebote vor, überneh-men bei Zuschlag die Altpapierverwertung und sorgen so fürdie zuverlässige Belieferung der Fabriken.

Die ASK ist mit ihrem hohen Umschlagsniveau nun auch für die Zukunft gut gewappnet, denn in der EU wird derzeitdas »Abfallende für Altpapier« diskutiert. Die Idee ist, Alt -papier in Anbetracht seines hohen Wertes nicht mehr als Ab-fall einzustufen, sondern als Produkt. Sollte sich dieserVorstoß durchsetzen, hieße das: Altpapier müsste bei derLieferung an die Papierfabriken noch höheren Qualitäts -anforderungen standhalten als bereits jetzt. Das aber ist nurmit hochmodernen Sortier- und Aufbereitungsanlagen zuschaffen – ein investitionsträchtiges Geschäft. Wer dabei noch Rendite machen will, muss zwangsläufig auf große Mengensetzen.

Kooperation der besonderen ArtEine Kooperation der besonderen Art ist Veolia Umweltservicemit dem Papierhersteller UPM sowie einem mittelständischenEntsorger eingegangen: UPM, weltgrößter Hersteller von gra-phischen Papieren (Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen) undseine beiden Partner betreiben die Altpapier-Sortieranlage imbayrischen Kinsau. Das Unternehmen firmiert unter ASK Alt-papier Sortierung Kinsau.

Mit der ASK kann UPM jetzt die Altpapierversorgung seinerdrei Werke Augsburg, Ettringen und Schongau selbstständigsteuern und zugleich kosteneffizient betreiben: Die Anlage hateine Verarbeitungskapazität von rund 120 000 Tonnen pro

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Wie recycelt man Rotorblätter und Gondeln von Windener-gieanlagen, wenn ihre Einsatzzeit vorüber ist? Herstellung,Aufbau und Rückbau von Windkraftanlagen bringen auchEntsorgungsaufgaben mit sich. Veolia baut in diesem Zusam-menhang seine Dienstleistungen für den Windkraftanlagen-hersteller Nordex weiter aus. Neben der allgemeinen Werks-entsorgung an den Produktions- und Servicestandorten inDeutschland übernimmt Veolia alle Entsorgungsdienstleis-tungen im Rahmen des Auf- und Rückbaus von Anlagen,einschließlich der komplexen Aufgabe der Zerlegung und des Recyclings der Rotorblätter und Gondeln aus Glasfaser-kunststoffen.

Aus dem Unternehmen

Zwischen 2010 und 2012 konnte die Veolia Wasser-Gruppeihre CO2-Emissionen um 19 Prozent reduzieren und in denStadtwerken den Strom zu fast 90 Prozent in umweltfreund-licher Kraft-Wärme-Kopplung produzieren. Damit verbessertdie Veolia Wasser-Gruppe nicht nur den eigenen Umwelt-fußabdruck, sondern auch den der auftraggebenden Kom-munen. Diese und weitere Erfolge auf dem Weg zu einer nach-haltigen Entwicklung zeigt der im Herbst erschienene siebteNachhaltigkeitsbericht der Gruppe auf. Ausführlich werdenaußerdem neue Dienstleistungen für Kunden sowie die Umwelt-forschung in der Gruppe aufgeführt und das Gesundheitsmana-gement für die Beschäftigten sowie die Förderung des Ehren -amts dargestellt. Erstmals wurde der aktuelle Nachhaltigkeits-bericht der Global Reporting Initiative zur Prüfung vorgelegt –er erfüllt die Anforderungen der Anwendungsebene C.

nachhaltigkeit.veoliawasser.de

Wasserversorgung: –19 % CO2 Nach dem Einsatz:Wie Windräder recycelt werden

Seite 14

Mit einer innovativen Methode, Phosphor mit kleinsten Mag-netteilchen aus dem Abwasser zu lösen, hat eine kooperativeForschergruppe mehrerer Universitäten den »ZukunftspreisRe-Water Braunschweig« gewonnen. Der mit 10.000 Eurodotierte Preis wurde Anfang November im Rahmen des 4. In-ternationalen Symposiums Re-Water Braunschweig erstmalsvergeben. An zwei Tagen diskutierten Referenten und Teil-nehmer über verschiedene Aspekte der Wiederverwertung vonStoffen. Auch Nachwuchsforscher waren dabei: Ein mit 1.000Euro dotierter Schülerpreis ging an zwei 7. Klassen für ihreProjekte »Bau einer Steinfilteranlage« und »Müll geht jedenwas an!« Das Symposium Re-Water hat sich zu einer führen-den Plattform zum Thema Wiederverwertung von Wasser undAbwasser, Rückgewinnung von Nährstoffen und Schließungvon Energie- und Stoffkreisläufen entwickelt.

www.re-water.de

Phosphor aus Abwasser: Zukunftspreis für Magnettechnik

Veolia-Beschäftigte, die sich ehrenamtlich engagieren, werdendabei jetzt von ihrem Unternehmen finanziell unterstützt.Über das Programm »ProEhrenamt« können sie bei der VeoliaStiftung einen Zuschuss für gemeinnützige Projekte beantra-gen, in denen sie sich in ihrer Freizeit engagieren. Damit solldas gesellschaftliche Engagement honoriert und zur Nachah-mung empfohlen werden. Vorgestellt wurde die neue Initiativeanlässlich des »Tags des Ehrenamts« am 5. Dezember.

www.veolia-stiftung.de

Ehrenamtliches Engagement wird belohnt

Aus dem Unternehmen

Die hochmoderne Veolia-PET-Recyclinganlage in Rostock,in der lebensmitteltaugliches Rezyklat aus gebrauchten PET-Flaschen hergestellt wird, ist jetzt im Bereich des Energie -managements nach dem ISO-Standard 50001 zertifiziertworden. Mit der Einführung dieses Energiemanagementsys-tems wird die Erfassung, Analyse und Optimierung des Ener -gieeinsatzes kontinuierlich dokumentiert und überwacht.Wesentliches Ziel ist es, die für die Herstellung der Produktebenötigte Energiemenge schrittweise zu reduzieren. Durchden geringeren Energieverbrauch wird der Recycling-Kreis-lauf von Lebensmittelverpackungen kostengünstiger undnoch umweltverträglicher.

www.pet.veolia-umweltservice.de

ISO-zertifiziert: Weniger Energie, mehr PET-Recycling

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Wissenschaftler aus ganz Deutschland suchen im gemein-samen Forschungsverbundprojekt »KURAS« (Konzepte fürurbane Regenwasserbewirtschaftung und Abwassersysteme)nach Möglichkeiten, dezentrale Regenwassermanagement-systeme mit der Abwasserentsorgung zu koppeln. Die Wis-senschaftler gehen unter anderem der Frage nach der zukün-ftigen Bewirtschaftung von Abwasserkanälen nach. Das Pro-jekt wird durch das Bundesforschungsministerium (BMBF)gefördert und vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB)sowie der Technischen Universität Berlin koordiniert.

www.kompetenzwasser.de > Forschung > Kuraswww.bmbf.nawam-inis.de > INIS-Projekte > KURAS

Forschungsprojekt KURAS: Wohin mit dem Regenwasser?

Modernste Sammelfahrzeuge erkennen selbsttätig, wennunerwünschte Stoffe darin landen. Fallen bei der Leerungetwa Metallteile aus der Biotonne, schlägt ein an der Einfüll -öffnung angebrachter »Fremdstoffscanner« Alarm – und derKunde kann darauf angesprochen werden. Zwölf mit dieserTechnik ausgerüstete Fahrzeuge setzt Veolia ab Januar 2014im Landkreis Bad Kreuznach ein. Sie erfüllen die AbgasnormEuro 5 und sind neben den Scannern auch mit Identsystemenausgerüstet, die die einzelnen Leerungen registrieren.Veoliaist für die knapp 156 000 Bürger des rheinland-pfälzischenLandkreises im Entsorgungsmanagement tätig und konntesich jüngst in der Ausschreibung für die Sammlung des Alt-papiers sowie für Transport und Sammlung des Rest- undBioabfalls für drei bzw. sieben Jahre erneut durchsetzen.

Scanner gegen Irrläufer: Modernste Fahrzeuge für Bad Kreuznach

Einen spektakulären Start hatte das jüngste Mitglied der Veolia-Stadtwerkefamilie: Die Stadtwerke Gifhorn vermelde-ten dreieinhalb Monate nach der Aufnahme ihres Geschäfts-betriebs 6 000 Strom- und Gaskunden. Die niedersächsischeStadt mit rund 41000 Einwohnern hält die Mehrheit an demneuen Unternehmen, Bürgermeister Matthias Nerlich istVorsitzender des Aufsichtsrats. Mit 49 Prozent der Anteile istder Braunschweiger Versorger BS Energy beteiligt, der zur Veolia-Gruppe gehört.

www.stadtwerke-gifhorn.de

Strom und Gas aus städtischer Hand für Gifhorn

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Die großen Energiekonzerne sehen durch die Energiewende ihr Geschäftsmodell bedroht –darüber war und ist in den Medien viel zu lesen. Das verstellt den Blick auf eine wichtigeTatsache: Auch die dezentralen Stadtwerke leiden unter bestimmten Fehlentwicklungen.

Sie müssen dringend korrigiert werden, soll die Energiewende gelingen.

von Julien Mounier

Energiewende – aber richtig!

BS Energy

in Braunschweig

betreibt eines

der modernsten

Gaskraftwerke

Deutschlands.

Doch die Kosten der Energiewende werden dadurch auf immerweniger Zahler verteilt, und Stadtwerke verlieren wichtige Kun-den. Bei BS Energy und vielen anderen Stadtwerken ist alsolängst Ernüchterung eingekehrt, was die Chancen der Energie-wende betrifft. Im Augenblick stehen die Risiken im Vorder-grund. Zum Glück ist BS Energy so effizient und wirtschaftlichgesund, dass diese Entwicklungen neben den unerwünschtenUmweltfolgen »nur« das Ergebnis schmälern. Anderenorts istdie Lage längst dramatischer: Stadtwerke schreiben Verluste,Kommunen brechen wichtige Einnahmequellen weg.

Investitionen erfordern PlanungssicherheitAus Stadtwerkesicht ist klar: Zubau und Einspeisung derErneuerbaren müssen stärker reguliert werden. Die Politik mussPlanungssicherheit für mindestens zehn Jahre schaffen, damitdie Versorger zukünftig noch investieren können. Gebrauchtwird eine Novelle des EEG und eine Abfederung der Verzer-rungen im Energiemarkt, etwa durch Entgelte für die Bereit-stellung konventioneller Reservekraftwerke. Flexible Kraft -werkskapazitäten sind das eigentliche Rückgrat der Ener -gie wende, das notwendige Gegenüber für schwankenden Wind- und Solarstrom und deshalb für die nationale Versor -gungs sicherheit unerlässlich. Diese Leistung von Stadtwerkenfür das Gelingen der Energiewende muss honoriert werden.

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Es ist ein außergewöhnlich schöner Novembertag: BlauerHimmel, die Sonne lacht, dazu weht ein leichter Herbst-wind. Für das Stromnetz heißt das: Fast der ganze Be-

darf ist heute Mittag über Erneuerbare Energien gedeckt, dievorrangig eingespeist werden.

Der Börsenpreis für Strom ist im Keller, das Angebot übersteigtdie Nachfrage. Für die geringe Leistung, die jetzt noch aus kon-ventionellen Kraftwerken gebraucht wird, kommen nur die bil-ligsten Anlagen in Frage: alte, abgeschriebene Kohlenmeiler.Wer jetzt ein modernes, hocheffizientes Gaskraftwerk anwerfenwürde, bekäme nicht einmal das Geld für den Brennstoff wiederherein. Längst ist es in Deutschland nicht mehr die Ausnahme,sondern die Regel – auch an eher wind- und sonnenarmenTagen: Moderne Gaskraftwerke stehen still, alte Kohlenmeilerlaufen. Der Handel mit CO2-Zertifikaten, der diesem Trendetwas entgegensetzen müsste, ist zusammengebrochen, die Ver-schmutzungsrechte kosten fast nichts. Ergebnis: Die CO2-Bilanzverschlechtert sich, die deutsche Stromerzeugung ist 2013 klima-schädlicher als 2011.

Gaskraftwerk zum Stillstand verdammtBS Energy in Braunschweig, ein Gemeinschaftsunternehmenvon Stadt und Veolia, besitzt eines der modernsten und umwelt-freundlichsten Gaskraftwerke Deutschlands. 86 Millionen Euroteuer, 76,5 Megawatt stark und durch Kraft-Wärme-Kopplungin der Lage, 35 000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr auszustoßenals ein Kohlekraftwerk. Die Technik ist auch ideal geeignet, umdie schwankenden Erneuerbaren im Stromnetz zu ergänzen,denn die flexible Gas- und Dampfturbine lässt sich im Vergleichzu klassischen Kraftwerken schneller hoch- und wieder herun-terfahren. Nur: Wie alle vergleichbaren hocheffizienten Anlagenin Deutschland zwingt der Energiemarkt sie regelmäßig zumStillstand.

Ein Grund dafür: der ungebremste Zubau bei den ErneuerbarenEnergien ohne entsprechende Anpassung des Energiemarkt-designs. Die Förderbedingungen für Windräder und Solarpanelswaren in den letzten Jahren so attraktiv, dass ihr Ausbau doppeltso schnell voranschreitet als politisch geplant. Je nach Wetterlagesind es riesige Strommengen, die vollkommen unabhängig vomBedarf bedingungslos Vorrang genießen, fest vergütet werdenund den Strompreis für die übrigen Erzeuger oft sogar ins Negative drehen.

Grundlegende Einnahmequellen in GefahrDie Verbraucher haben davon wenig: Je tiefer die Börsenpreisesind, desto höher fällt die vom Verbraucher zu finanzierendeEEG-Umlage aus, denn sie finanziert die Kluft zwischenStrompreis und garantierter Vergütung. Und auch noch ein an-derer Effekt könnte sich bald bemerkbar machen: Die immerweiter steigenden staatlichen Umlagen und Kosten für dennotwendigen Netzausbau lassen Unternehmen verstärkt ineigene Kraftwerke investieren. Der Eigenverbrauch ist attraktiv,weil Netznutzungsentgelte, Steuern und Umlagen entfallen.

Julien Mounier ist Vorstandsmitglied bei BS Energy und Verant-wortlicher für das Energiegeschäft von Veolia in Deutschland.

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Legionellen machen warmes Wasser im gewerblichen und häuslichen Bereich zur potenziellen Gefahrenquelle –die jüngste Infektionswelle in der Stadt Warstein hat erneut dafür sensibilisiert. Für Gewerbetreibende und Ver-mieter wird es immer wichtiger, mit gezielten Maßnahmen vorzubeugen, überarbeitete Gesetze sehen strengereKontrollen vor. Die wichtigsten Fakten zu Legionellen und ihrer Bekämpfung:

Das Legionellen-EinmaleinsZehn Fakten zu Gefahren und Vorbeugung

Bis heute wurden 48 Arten und 70 Un-tergruppen der Legionella-Bakterien er-forscht. Die am weitesten verbreitete Art istdie Legionella pneumophila, die bei über

90 Prozent der Legionelleninfektionen im men-schlichen Körper nachgewiesen wird.

2.

Legionellen kommen in Süßwasser und im Grundwasservor, in Salzwasser sind sie nicht überlebensfähig. Ideale Bedin-gungen herrschen für sie bei Temperaturen zwischen 25 und 50Grad Celsius. Als Lebensraum im menschlichen Umfeld bevor-

zugen Legionellen Biofilme, die sich etwa in Filter- oder Kühlanlagen,in Wasserleitungen, -becken und –behältern bilden.

1.

In Deutschland erkranken jährlich zwischen 500 und 700 Menschen an derLegionärskrankheit. Die Ansteckung geschieht über Aerosole: Kleinste Wasser-tröpfchen werden eingeatmet und infizieren die Lunge. Aufgrund dieses Infektions-

wegs ist das Duschen mit belastetem Wasser ein Hauptrisiko. Das Berühren, sogardas Trinken von legionnellenhaltigem Wasser ist dagegen ungefährlich. Seit 2001 gilt

nach §7 des Infektionsschutzgesetzes eine Meldepflicht für Legionelleninfektionen.

3.

Die meisten Infektionen treten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf, aber auchWarmwasseranlagen in privaten Haushalten sind betroffen. In Schwimmbädern können sich Legionellenohne geeignete vorbeugende Maßnahmen wie Legionellenschaltung des Warmwassersystems (Erhöhung der

Temperatur des Warmwasser im ganzen Leitungssystem über 60–70 °C) oder Schock-Chlorung besonders schnellvermehren, vor allem bei der Badewasseraufbereitung mit Mehrschichtfiltern kann es zu einer Verkeimung kommen.

4.

Da Legionellen von Natur aus überall auftreten, sind diese natürlich auchim Abwasser zu finden. Im Zuge der Infektionswelle in Warstein wurden sie in der dortigen Kläranlage in hoher Konzentration nachgewiesen. Von einer

korrekt betriebenen Kläranlage gehen aber nach Expertenmeinung keine Gefahrenfür die Bevölkerung aus, da dort keine Aerosole entstehen. Dies gilt auch für dort

tätige Mitarbeiter, wenn sie die Betriebs- und Hygienevorschriften einhalten.

5.

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Erheblich problematischer sind nicht sachge-mäß gewartete industrielle Rückkühlanlagen,wie ebenfalls im Warsteiner Fall nachgewiesen. Sie

geben Aerosole ab, die durch die Luft auch über größereEntfernungen hinweg weitergetragen werden und Infek-

tionen verursachen können.

6.

Wichtige Vorschriften zur Legionellenbeseitigung sind im staatlichen Recht und dem Recht gesetzlicher Unfallversicherungenfestgeschrieben. Diese weisen auf Gefahren durch Legionellenbefall in öffentlichen Gebäuden und auf Nutzflächen hin und beschreiben nötigeMaßnahmen. Die bedeutendsten Regelungen für Trinkwasseranbieter, öffentliche Einrichtungen und Besitzer von Gebäuden und Nutzflächen

sind: Biostoffverordnung (BioStoffV), Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV), Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), Gesetz zurVerhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (IfSG), Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe 100 – »Schutzmaßnahmen fürTätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien« (TRBA 100), Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe 400 – »Handlungsanleitung zur

Gefährdungsbeurteilung und für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen« (TRBA 400) und Technische Regelfür Biologische Arbeitsstoffe 500 – »Grundlegende Maßnahmen bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen« (TRBA 500).

7.

Die neue Trinkwasserverordnung von 2012 sieht eine Verschärfung der Kontrollen vor. So müssen öffent-liche Einrichtungen künftig jährlich überprüft werden, gewerblich genutzte Anlagen alle drei Jahre. Bis Dezember 2013sollen in Deutschland alle gewerblich oder öffentlich genutzten Warmwasserinstallationen mit mehr als 400 Litern

Fassungsvermögen erstmals auf Legionellen geprüft werden. Während dies einen Großteil der Mehrfamilienhäuser betrifft,sind private Einfamilienhäuser von der Prüfpflicht nicht erfasst. Die regelmäßigen Prüfungen dürfen nur akkreditierte Labore durchführen.

Viele Trinkwasserversorger, auch aus der Veolia-Gruppe, bieten diese Dienstleistung an. Bestätigt sich ein Verdacht, so ist die Anlageinnerhalb eines Jahres zu sanieren, Nutzer und Besucher sind über das Ergebnis und die Folgen zu informieren.

8.

Die wichtigste Vorbeugung bei Warmwasseranlagen aller Artist die regelmäßige ausreichende Erhitzung, etwa durch »Legionel-lenschaltungen«. Für Anlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern wird

generell empfohlen, das Wasser vor Einspeisung in die Endleitung aufmindestens 60 Grad Celsius zu erwärmen. Wichtig ist außerdem die Vermeidung

»toter«, also wenig oder nicht benutzter Leitungsstränge.

9.

Für Anlagen zur Badewasseraufbereitung, Kühlanlagen, Luftwäscher oder größere Warmwasser-Hausinstallationen stehen ver-schiedene weitere Techniken zur Legionellenbekämpfung und -prävention zur Verfügung. Eine klassische und effektive Lösung ist dieautomatisierte Zugabe von Chlordioxid, das mit moderner Anlagentechnik auch direkt vor Ort hergestellt werden kann. Ohne Chlordioxidarbeiten alternative Technologien wie das von Veolia Water Solutions und Technologies (VWS) entwickelte MOL-Katalysatorverfahren,

das Biofilme, Legionellen und Viren bekämpft und bei dem potentiell schädliche Chlornebenprodukte entstehen. Zur Vorbeugung kann auchbeitragen, mit geeigneten Maßnahmen Korrosion und Verkalkung von Rohrleitungen zu bekämpfen, die ebenfalls Legionellen begünstigen.

10.

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)www.bmg.bund.de > Trinkwasser > Trinkwasserverord-

nung und Regelungen für Legionellen

Umweltbundesamt (UBA)www.umweltbundesamt.de > Themen > Wasser > Trinkwasser

> Rechtliche Grundlagen, Empfehlungen und Regelwerk

Bundesministerium für Justiz (BMJ)www.bmj.de > Gesetze im Internet

> Gesetze / Verordnungen Robert-Koch-Institut (RKI)

www.rki.de > Infektionsschutz

Zertifizierte Labore in der Veolia-Gruppewww.stadtwerke-goerlitz.de > Produkte > Labor

www.oewa.de > Privatkunden > Legionellenwww.se-bs.de > Dienstleistungen > LaborBerkefeld

www.berkefeld.com > TechnologienBundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua)

www.baua.de > Publikationen > Fachbeiträge

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»Upcycling« liegt voll im Trend

Ist das Kunst oder kann das weg?

Immer mehr Designer finden in Rest- und Abfallstoffen das Material für innovative Produkte. Durch ihre Einfälle erhalten Abfälle ein neues, anderes Leben – und einenWert, der höher sein kann als der des ursprünglichen Produkts. Das Gegenteil vom

Downcycling also, bei dem Recyclingprodukte nicht mehr die Qualität der Primärprodukteerreichen. Kreativität und Handarbeit werden so zu Produktionsfaktoren der Kreislauf -wirtschaft. Und die Ergebnisse? Sind nicht nur umweltbewusst, sondern mal verblüffend,mal praktisch und mal betörend schön.

Tierische Papp-KreationWie stabil Pappe sein kann, wenn die Konstruk-tion stimmt – das zeigen die Kreationen vonNordwerk Design. Die drei Dresdner Architektenbauen Möbel, Lampen und Objekte aus benutzterWellpappe Ein besonderer Hingucker ist derLöwe, der aus fast 50 Einzelteilen besteht. Dass dieTüftler ausreichend Material für ihre nachhaltigenKreationen zusammenbekommen – dafür sorgtVeolia Umweltservice. Das Unternehmen über-lässt ihnen kostenlos alte Kartons.

www.facebook.com/Nordwerk.Design

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Aufmöbeln statt AbholzenIhre Rohstoffquelle sind Abbruchhäuser, alteMöbel oder Weinfässer: Ideenreiche Designerbauen Recyclingmöbel aus gebrauchtem Holz,die Spuren eines ersten Lebens tragen.

www.dielerei.deDer Berliner Georg Bochem fertigt aus alten Dielenneue Tische und Regale.

www.andercover-design.deAndercover Design aus Köln stellt Kommoden aus Schubladen und Holzresten her.

www.kimidori.deEuro-Paletten bilden den Grundstoff der Möbel von Kimidori in Berlin.

www.fontenay.us Das US-Unternehmen Fontenay verwandelt Weinfässer in Parkettböden.

Entwerfen statt Wegwerfen600 Designer aus 16 Ländern wollten ihn haben: Den Recyclingdesign-preis 2013, ausgeschrieben vom Herforder Arbeitskreis Recycling e.V.Den ersten Preis holte das »Projekt 130« von Henryk Baumann: Möbelstücke aus Obstkisten. Eine Ausstellung der 27 besten Ideen ist im neuen Jahr in den Stilwerken zu sehen.

www.recyclingdesignpreis.de

Materielle UmverteilungAlternativer Recyclinghof:

Die »Zentralstelle fürwiederverwendbare

Materialien« in Berlin sammeltRest- und Gebraucht-

materialien, die sich für eineWieder- oder Weiternutzungeignen. Gegen einen kleinen

Obolus stellt sie sieKindergärten, Theatern und

bildenden Künstlern zur Verfügung – für Kunstwerke,

Bühnenbilder und vieles mehr.

www.kunst-stoffe-berlin.de

Stilwerk Hamburg: 27.01. – 16.02.14 | Stilwerk Berlin: 28.05.– 30.06.14 | Stilwerk Düsseldorf: 30.06.– 28.07.14

»Upcycling« liegt voll im Trend Ob Autofans das Upcycling nennen würden? Die Agentur Lola Hace

aus Madrid macht aus Schrottautos Recycling-Fahrräder. In den Werk-stätten passionierter Schrauber entstehen Rahmen aus Karosserieteilen,

Sattel und Lenkergriffe aus alten Sitzen und Blinker verwandeln sich in Reflektoren. Bis jetzt besteht das »Bicycled« etwa zur Hälfte aus

Recycling-Material, der Anteil soll weiter steigen.

www.bicycledbikes.com

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München, Postpalast: 8.+9. März | Ruhr, Jahrhunderthalle Bochum: 21.–23. März | Frankfurt, Bockenheimer Depot: 4.+5. Okt. |Stuttgart/Fellbach, Alte Kelter: 25.+26. Okt. | Berlin, Postbahnhof: 15.+16. Nov.

Neues aus der SzeneWarum macht Upcycling Sinn und Spaß? Was sind die neuesten Trends? Wer die Macher hinter den Produkten?Diese Websites liefern Informationen und Inspirationen rund ums Thema und stellen Produkte aus den verschiedensten Bereichen vor.

www.zweitleben.dewww.upcyclingblog.de www.weupcycle.com

Der Charme der SpinatverpackungLeinensäcke der Deutschen Post, Filz von der Roten Armee, Verpackungen für

Tiefkühlspinat: Weltweit sammelt die Künstlerin Katell Gélébart Abfälle, die sie inMäntel, Schuhe oder Lampen verwandelt. Meist ohne Gepäck unterwegs, findet sie

auf ihren Reisen alles, was sie braucht – inklusive Nähmaschine. Das Museum fürKunst und Gewerbe in Hamburg widmete ihr bereits eine Ausstellung, jetzt ist im

Scorpio-Verlag eine Biografie erschienen. Christine Eichel: Die Mülldesignerin. Wie Katell Gélébart die Welt verändert

www.artdecodesign.typepad.com

Ein vielfältiger Marktplatz für kreative Upcycling-Produkte ist der Heldenmarkt. Die Messe für nachhaltigen Konsum von Modebis Mobilität findet 2014 in fünf deutschen Städten statt.

www.heldenmarkt.de

Erst hören, dann sehenDas ungarische Unternehmen

Tipton-Eye verhilft der guten altenVinyl-Scheibe zu neuem Leben – jedochauf der Nase statt auf dem Plattenteller.

In Handarbeit stellen die BudapesterBrillen und Brillenetuis

aus Schallplatten her.

www.vinylize.com

5. – 6. März 2014, HamburgWirtschaftstage des DWA-Hauptausschuss Fachlicher Austausch zwischen Vertretern der Wasserwirtschaft und Beratungsunternehmen und Ingenieurbüros zum Thema »Finanzierungder anstehenden Investitionen – langfristige Strategien, Bewertung der Instrumente und der Entwicklung der Rahmenbedingungen«

www.dwa.de

24. – 25. März 2014, BerlinBerliner Recycling- und RohstoffkonferenzPlenarsitzung mit begleitendem Konferenzprogramm und Referate zu den Themen Verpackungsabfälle sowie Recycling und Rohstoffe

www.vivis.de

27. – 28. März 2014, Münster4. DGAW-Wissenschaftskongress Abfall- und Ressourcenwirtschaft Kongress der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft zu Themender Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft und Beseitigung

www.dgaw.de

7. – 11. April 2014, HannoverHannover MesseIndustriemesse zu den Kernbereichen Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung

www.hannovermesse.de

5. – 9. Mai 2014, MünchenIFATWeltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und RohstoffwirtschaftVeolia-Stand: Halle B1, Nummer 125/236

www.ifat.de

Termine

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21. – 23. Januar 2014, AarhusAbschlusskonferenz des Forschungsprojekts PREPAREDDie Teilnehmer der Konferenz Adaptation Solutions for Water Utilities – Demonstrating practical approaches to climate change in urban areas, darunter das Kompetenzzentrum Wasser Berlin, tragen Ergebnisse aus 13 europäischen Städten zusammen.

www.aarhusvand.dk/conference

21. – 23. Januar 2014, Berlin 21. Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2014Fachkongress zu erneuerbaren Energien und der Energiewende

www.handelsblatt-energie.de

27. – 28. Januar 2014, Berlin Berliner Abfallwirtschafts- und EnergiekonferenzKonferenz u.a. zu den Themen Energieeffizienz, Korrosion, Abgasbehandlung und Klärschlamm

www.vivis.de

28. Januar 2014, Berlin Workshop und Fachgespräch Abwasser – Phosphor – DüngerGemeinschaftsveranstaltung des Bundesumweltministeriums (BMU),der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und des Umweltbundesamtes (UBA) zur technischen Rückgewinnung von Phosphor und politischen Rahmenbedingungen

www.umweltbundesamt.de > Service > Termine

25. – 26. Februar, BerlinSmart Renewables 2014 – BDEW-Leitveranstaltung zu den Erneuerbaren EnergienKonferenz zur Sicherstellung der Energieversorgung durch ErneuerbareEnergien mit begleitender Fachausstellung

www.smart-renewables.de

Impressum: nahdran. Aus Branche und Unternehmen | Herausgeber: Veolia Environnement, Unter den Linden 21, 10117 Berlin, www.veolia.de/nahdran |Redaktion: Matthias Kolbeck (verantwortlich für den Inhalt), Dr. Martina Bruckschen, Sabine Kraus, Telefon: 030-2062956-72, [email protected] |Druck: AlsterWerk MedienService | Konzept, Realisation, Illustrationen: Johanssen + Kretschmer Strategische Kommunikation | Illustrationen: StefanieClemen | Bildnachweise: Shutterstock/Worradirek (S. 2), NABU/Klemens Krakow (S. 2), VKU (S. 8), privat (S. 9), UPM (S. 10–12), Nordex SE (S. 13),Shutterstock/John A. Anderson (S. 15), Shutterstock/Xrender (S. 18), Nordwerk-Design (S. 20), Lola Hace (S. 22), Rike Staar/Andercover (S. 22), Georg Bochem/Dielerei (S. 22), Henryk Baumann (S. 22), Vinylize (S. 23), Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (S. 23), Jane Papst (S. 23) | Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

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