Nachhaltigkeitsberichte als Grundlage
für die Arbeit mit den SDGs
09.03.2018
Dr. Susanne SprößerReferat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg
1. Meilensteine auf dem Weg Nürnbergs zu einer
nachhaltigen Stadtentwicklung
2. Das neue SDG-Monitoring der Stadt Nürnberg
3. Zwei Beispiele für die Aussagekraft:
Energie und Mobilität
4. Wie geht es weiter?
1. Meilensteine auf dem Weg Nürnbergs zu einer
nachhaltige Stadtentwicklung
Erste Stadtratsbeschlüsse zur Nachhaltigkeit 2004/2005 (Indikatorensystem)
3 umfassende Nachhaltigkeitsberichte (2009, 2012, 2014)
Nachhaltigkeits-Monitoring seit 2016 öffentlich zugänglich
(ca. 300 Indikatoren)
Auszeichnung der Stadt Nürnberg mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis
2016
Einrichtung einer Stelle bei IB zur Koordination kommunaler
Entwicklungspolitik
1. Meilensteine auf dem Weg Nürnbergs zu einer
nachhaltigen Stadtentwicklung
Stadtratsbeschluss 25.10.2017
Entsprechend dem Gutachten des Umweltausschusses vom 04.10.2017
beschließt der Nürnberger Stadtrat, der vom Deutschen Städtetag
ausgearbeiteten Resolution beizutreten und dem Referat für Umwelt und
Gesundheit die Federführung für die weitere Entwicklung der Agenda 2030 im
Rahmen der Stadt Nürnberg zu übertragen.
Umstellung des Nachhaltigkeits-Monitorings auf SDGs 2018
unter Berücksichtigung der DIFU-Indikatoren (Kern- und
Ergänzungsindikatoren)
Der 4. Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den 17 SDGs.
Schwerpunkt: Neue Mobilität
Resolution des Deutschen Städtetages
Die Stadt Nürnberg
begrüßt die von den Vereinten Nationen (VN) am 27.9.2015 verabschiedete 2030-Agenda und die darin
enthaltenen Entwicklungsziele, die „Sustainable Development Goals“ (SDGs), die sich an die Mitgliedstaaten der
VN richten, und insbesondere durch eine kommunale Beteiligung und Verantwortung mit Leben gefüllt werden
sollten.
begrüßt die Anerkennung von Städten, Gemeinden und Kreisen als zentrale Akteure für nachhaltige Entwicklung
durch die erstmalige Aufnahme des sogenannten „Stadtziels“ SDG 11 „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher
widerstandsfähig und nachhaltig machen“ in die Entwicklungsagenda der VN.
unterstützt die in der 2030-Agenda enthaltene stärkere Fokussierung auf die gemeinsame Verantwortung des
Nordens und des Südens für mehr Gerechtigkeit in der Einen Welt und die darin beschriebene Verbindung
zwischen Nachhaltigkeit und Entwicklung.
begrüßt die Forderungen des Bundestages an die Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, Städten und
Kommunen weltweit mehr Einnahme- und Haushalthoheit zu geben, sie beim Aufbau demokratischer und
leistungsfähiger kommunaler Selbstverwaltung und als zentrale Akteure einer integrativen und partizipatorischen
Stadtentwicklung in ihrer internationalen und entwicklungspolitischen Zusammenarbeit zu unterstützen.
fordert Bund und Länder auf, Kommunen und Ihre Vertretung bei der Entwicklung von Strategien zur Erreichung
der nachhaltigen Entwicklungsziele auf Augenhöhe einzubeziehen, die Bedeutung des kommunalen
Engagements zur Erreichung der Ziele der 2030-Agenda anzuerkennen, Kommunen stärker als bisher als
Akteure für Nachhaltigkeit und globale Verantwortung auch im Rahmen der eigenen Nachhaltigkeitsstrategien zu
berücksichtigen und die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Dabei sollen kommunale Belastungen durch die
Umsetzung internationaler Verpflichtungen von Bund und Ländern ausgeglichen werden.
Die Stadt Nürnberg
wird ihre Möglichkeiten nutzen, sich für nachhaltige Entwicklung konkret zu engagieren und eigene Maßnahmen
nach innen und außen sichtbarer zu machen. Sie wird dies in einem breiten Bündnis gemeinsam mit den lokalen
Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern vorantreiben.
2. Das neue SDG-Monitoring der Stadt Nürnberg
1 Armut in allen Formen und überall beenden
1.2 Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II (EHB)
1.2 Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II (NEHB)
1.2Empfänger von Grundsicherung und bei Erwerbsminderung ausserhalb von Einrichtungen
1.2 Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
1.2 Transferleistungen nach SGB II in Nürnberg in Mio. €
Anteil der Frauenbei der Altersarmut
2Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
2.4 Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche im Stadtgebiet
2.4 Anzahl landwirtschaftlicher Bio-Betriebe im Stadtgebiet
2.4 Zahl der nach EU VO zertifizierten Bio-Betriebe im Stadtgebiet
2.4 Zahl der nach EU VO zertifizierten Bio-Betriebe in der Metropolregion Nürnberg
2.4 Bio-Anteil bei Nürnberger Wochenmärkten
2.4 Bio-Anteil bei städtischen Kulturveranstaltungen und Spezialmärkten
2.4 Bio-Anteil bei offiziellen Empfängen bzw. Veranstaltungen der Stadt im Rathaus
2.4 Bio-Anteil bei städtischen (Groß-)Küchen (Rathaustreff, Klinikum, SenA)
2.4 Bio-Anteil bei städtischen Beteiligungen
2.4 Anteil Bio-Lebensmittel in städtischen Schulen
2.4 Anteil Bio-Lebensmittel in städtischen Kitas
2.4 Zahl der Schulen, die Bio-Brotboxen erhalten
3Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördernAnzahl und Frequentierung städtisch organisierter Angebote zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen
3.8 Besuch der Rücken- und Bewegungsschule (RüBe) - Angebotene Kurse (Anzahl)
3.8Besuch der Rücken- und Bewegungsschule (RüBe) - TeilnehmerInnen (% der Kinder im Vor-und Grundschulalter)
3.8 Besuch des RüBe-Schwimmens - Teilnehmerinnen (% der Kinder im Vor- und Grundschulalter)
3.8 Besuch des RüBe-Schwimmens - Angebotene Kurse (Anzahl)
3.8 Frequentierung des Gesundheitsstudios durch Schulklassen (% der Schüler des Jahrgangs)
3.8Fortbildungen des Gesundheitsstudios für Lehrerinnen und Lehrer (Teilnehmer/-innen in % der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen)
3.8Fortbildungen des Gesundheitsstudios für Erzieherinnen und Erzieher (Teilnehmer/-innen in % der ErzieherInnen und Erzieher)
Kindergesundheit
3.8Reihenuntersuchungen/Gruppenprophylaxe zur Zahngesundheit in Kindergärten und Schulen (Zahl der untersuchten Kinder in % der Kinder in Kindertagsstäten und Schulen)
3.8Prophylaxe zur Zahngesundheit in Kindergärten und Schulen/ Horten (% der Kinder in Kindertagesstätten und Schulen)
3.8Gebiß (Anteil der Kinder mit naturgesunden, behandelten, kariösen Zähnen, % der untersuchten Kinder)
3.8Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen U1-U9 (Anteil der Kinder, die eine vollständige Teilnahme an U1-U9 dokumentieren konnten) an den Kindern mit einem U-Heft in %
3.8Impfraten (Anteil vollständig geimpfter Kinder an den Kindern, die ein Impfbuch vorlegt haben)
3.8 Masern
3.8 Tetanus
3.8 Hepatitis B
3.8 Übergewicht
3.8 Anteil der Jungen mit Übergewicht an den Schulanfängern
3.8 Anteil der Mädchen mit Übergewicht an den Schulanfängern
Länge des Lebens
3.8 Durchschnittliche Lebenserwartung der Männer
3.8 Durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen
3.8 Vorzeitige Sterblichkeit - Todesfälle unter 65 J. je 100.000 Männer
3.8 Vorzeitige Sterblichkeit - Todesfälle unter 65 J. je 100.000 Frauen
3.8 Durchschnittliches Sterbealter Männder (Jahre)
3.8 Durchschnittliches Sterbealter Frauen (Jahre)
3.8 Säuglingssterblichkeit je 1.000 Lebendgeborene
3. Zwei Beispiele für die Aussagekraft:
Energie und Mobilität
Ziel 7
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie
für alle sichern
7.1 Bis 2030 den allgemeinen Zugang zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen
Energiedienstleistungen sichern
7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen
7.3 Bis 2030 die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppeln
7.a Bis 2030 die internationale Zusammenarbeit verstärken, um den Zugang zur
Forschung und Technologie im Bereich saubere Energie, namentlich erneuerbare Energie,
Energieeffizienz sowie fortschrittliche und saubere Technologien für fossile Brennstoffe, zu
erleichtern, und Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien
fördern
DIFU Projekt „SDG-Monitoring in Kommunen“
Indikatoren zu Ziel 7
SDG 7
7.2Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch
7.2Anteil des Stromes aus erneuerbaren Energien am Stromverbrauch
Anteil des Stromes aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch
7.2 Windenergie Leistung installierter Windenergie / Anzahl Einwohner
7.3 Energieproduktivität Bruttoinlandsprodukt / Verbrauch Primärenergie
7.3Endenergieverbrauch Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Verbrauch Endenergie Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden / Anzahl Einwohner
7.a.2Kommunale Investitionen in den Ausbau erneuerbare Energien
Investitionen Ausbau erneuerbarer Energien / Kommunale Ausgaben insgesamt * 100
Nürnberger SDG-Indikatoren zu Ziel 7
7 Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichernEnergieverbrauch (Strom und Wärme)Endenergieverbrauch Insgesamt [in MWh]Energieverbrauch - Strom [in MWh]Energieverbrauch - Erdgas [in MWh]Energieverbrauch - Fernwärme [in MWh]Energieverbrauch - Heizöl [in MWh]Energieverbrauch - Kohle [in MWh]Wärmeverbrauch - Erneuerbare Energien u Abfall [in MWh]Energieverbrauch - Verkehr [in MWh]Treibhausgas-EmissionenTreibhausgas-Emissionen (inkl. CO2) [in t/a]Treibhausgas-Emissionen (inkl. CO2) je Einwohner [in t/a]
Energieverbrauch und CO2-Emissionen der städtischen Liegenschaftentatsächlicher Heizenergieverbrauch der städtischen Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe) [in GWh/a]witterungsbedingter Heizenergieverbrauch der städtischen Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe) [in GWh/a]Stromverbrauch (der städtischen Liegenschaften inkl. der Eigenbetriebe und inkl. der Straßenbeleuchtung) [in GWh/a]Wasserverbrauch der städtischen Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe) [in Tm³/a]Solaranlagen auf städtischen LiegenschaftenFotovoltaikanlagen auf städtische Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe), installierte Leistung [in kWp]Solarthermieanlagen auf städtische Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe), installierte Fläche [in m²]CO2- Emissionen der städtischen Liegenschaften (inkl. der Eigenbetriebe inkl. Straβenbeleuchtung) [in t/a]Erneuerbare Energien/Kraft-Wärme-Kopplung im Stadtgebieteingespeister Strom nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) [in MWh]eingespeister Strom aus Photovoltaik nach EEG [in MWh]Anteil EEG-Strom am Gesamtstromverbrauch [in %]Installierte Solarthermiefläche [in m²]KWK-Anlagen - Gesamtleistung [in kW]
Stadt Nürnberg Stadtverwaltung Nürnberg
Korrelationsberechnungen:
Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum (Metropolregion)
Ziel 11
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und
nachhaltig gestalten
11.2 Mobilität
Bis 2030 den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und
nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen und die Sicherheit im
Straßenverkehr verbessern, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen
Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf den Bedürfnissen von Menschen in
prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und
älteren Menschen
Indikatoren zu Ziel 11.2
11.2 KFZ pro 1.000 Einwohner
11.2 Anzahl der Haushalte ohne privaten PKW
11.2 Haushaltsmittel, die für Fußgänger ausgegeben werden
11.2 Haushaltsmittel, die für den Radverkehr ausgegeben werden
11.2 Haushaltsmittel, die für den Ausbau des ÖPNV ausgegeben werden
11.2 Haushaltsmittel, die für den Kfz-Verkehr ausgegeben werden
11.2 Anzahl der Nutzer der Carsharing-Angebote an den Mobilpunkten
11.2 Anzahl der stationsgebundenen Carsharing-Fahrzeuge in Nürnberg
11.2 Veränderung der PKW-Dichte (Verhältnis der zugelassenen Fahrzeuge zur Bevölkerung)
11.2
Anteil des Siedlungsbereiches in einer Entfernung von 300m von Bus/Straßenbahn-Stationen und von 600m bei U-Bahn-Stationen
11.2 Anteil der versorgten Einwohner in einer Entfernung von 300m von Bus/Straßenbahn-Stationen
11.2 Anteil der versorgten Einwohner in einer Entfernung von 600m bei U-Bahn-Stationen
11.2 Gesamtlänge des durchgehenden Fahrradwegenetzes in km
11.2 Verkehrsmittelwahl - zu Fuß
11.2 Verkehrsmittelwahl - Fahrrad
11.2 Verkehrsmittelwahl - Motor.Zweirad
11.2 Verkehrsmittelwahl - PKW als Fahrer(in)
11.2 Verkehrsmittelwahl - PKW als Mitfahrer(in)
11.2 Verkehrsmittelwahl - ÖPNV
11.2 Gesamtverkehr (Entwicklung des Verkehrs) - KfZ/16h Außenkordon
11.2 Gesamtverkehr (Entwicklung des Verkehrs) - KfZ/16h Pegnitzbrücken
11.2 ÖPNV-Nutzung - Wege pro Person/Jahr
11.2 ÖPNV-Nutzung - Anteil Nutzer pro Tag (bezogen auf alle Personen)
11.2 PKW-Nutzung - Anteil der privat zugelassenen PKW, die an einem Tag in Betrieb genommen werden
11.2 PKW-Nutzung - Zahl der täglichen Fahrten je PKW
11.2 PKW-Nutzung - tägliche Nutzungsdauer in Minuten
11.2 PKW-Nutzung - durchschnittliche Besetzung eines PKWs pro Fahrt
Indikatoren zu Ziel 11.2
4. Wie geht es weiter?
Aufbau einer digitalen Datenerfassung und –auswertung
durch StA (Intranet und Internet)
Datenbereitstellung durch StA bzw. Online-Dateneingabe durch
die Dienststellen
Nutzung der Informationen für den 4. Nachhaltigkeitsbericht
(Abstimmung mit allen Geschäftsbereichen)
Evaluation: Wo steht Nürnberg in Bezug auf die 17 SDGs
(Zielerreichung) ?
Vergleich mit anderen Großstädten
Wie geht Nürnberg mit Zielkonflikten um?
Grundlage für Entscheidungen von Politik und Verwaltung
Transparenz – Information für engagierte Bürgerinnen und Bürger
4. Wie geht es weiter?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Susanne Sprößer
Stadt Nürnberg – Referat für Umwelt und Gesundheit
Hauptmarkt 18
90403 Nürnberg
www.umweltreferat.nuernberg.de