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NACH VORN - gdh-dachverband.de · und Prozesse im Betrieb der Luftfahrzeuge (Lfz)...

Date post: 01-Jan-2020
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Heeresfliegernews Januar 2019 NACH VORN Ausgabe 1/2019
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HeeresfliegernewsJanuar 2019

NACH

VORN

Ausgabe 1/2019

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IMPR

ESSU

M

Herausgeber (v.i.S.d.P.): Kommandeur Internationales Hubschrauberausbildungszentrum und General der Heeresfliegertruppe

Redaktionsanschrift: Internationales Hubschrauberausbildungszentrum Redaktion NACH VORN Postfach 11 66 31667 Bückeburg

Tel: 0 57 22 / 968-2100 Fax: 0 57 22 / 968-2009 BwTel: 2211-2100 BwFax: 2211-2009

Gesamtherstellung: Fachmedienzentrum des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums

Drucklegung: KW51

Die Redaktion bedankt sich bei allen Au-toren für die Mitarbeit. Leider konnten

nicht alle Einsendungen in dieser Ausgabe berücksichtigt werden. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten, wurden einige Artikel durch Bilder und Überschriften ergänzt. Gelegentlich musste die Redaktion Kürzungen vornehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausge-bers oder der Redaktion wieder.

Für die nächste NACH VORN bitten wir spä-testens bis zum 01.03.2019 um Einsendung der Berichte aus den Verbänden und Dienststellen.

Fotos:S. 1 – Bundeswehr/A. Bozic S. 1 – Bundeswehr/S. Schumann S. 5 – Bundeswehr/A. Bozic

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Nach Vorn 2019 | 3

INHALT

„in a nutshell“

26 Mit dem Rad zur Arbeit in Niedersachsen

Fotostrecken

27 Fotostrecken

Historisches

34 Vor 60 Jahren... Unfall am Knüllköpfchen

Termine

36 Interessante Termine 1. Quartal 2019

Lesenswertes

08 Offen für Neues oder zufrieden mit dem heutigen Zustand?

Sonderthemen

06 Wir „FAIPEN“ jetzt! – bitte was?

„in a nutshell“

14 Die SAR-Leitstelle Münster wird digital!

16 Low Level über die Ostsee

18 Remote-Tower-Techno-logie in der militärischen Flugsicherung

20 Zwei Niederstettener Staffeln unter neuer Führung

22 Einsatzunterstützungs- anlage (EUA)

23 Übergabe der ersten DEMAR 147 Musterein-weisungsurkunden CAT C NH90

24 Niederstettener Heeres-flieger helfen bei Wald-brand

Übung und Einsatz

09 Hot Blade 2018

12 Rückkehrerappell Faßberg

Editorial

04 Vorwort des Generals der Heeresfliegertruppe

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Mitmachen – gilt immer noch!Ich bin mir bewusst, dass das Formu-lieren von Beiträgen oder das Sam-meln von Bildern für eine Fotostrecke für unsere Informationsbroschüre immer Zeit in Anspruch nimmt, die wir alle so wenig haben. Aber ich denke, dass wir in allen Bereichen, in welchen wir als Heeresflieger ar-beiten, hinreichend Material haben, um eine interessante und lesenswerte Broschüre erstellen zu können. Das ist eine Aufgabe für jeden Einzel-nen – nicht nur für das IHTC oder die HFlgRgt! Denn schließlich sind wir überall präsent: Als Truppe oder Ausbildungseinrichtung, im Amt für Heeresentwicklung, im Kommando Heer oder in der Abteilung Flugbe-trieb Heer, im BMVg oder in integ-rierten Bereichen etc. etc. Und über all diese unterschiedlichen Arbeitsfel-der darf gerne berichtet werden!

Daher ermuntere ich Sie erneut, un-sere Truppengattungszeitschrift aktiv mitzugestalten! Warten Sie nicht, bis Sie gefragt werden! Machen Sie aktiv mit!

JahreswechselWie Sie inzwischen auch aus den Me-dien erfahren können, wird unsere Truppengattung auch in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil des Fähig-keitsprofils der Streitkräfte sein. Im kommenden Jahr werden dazu in unterschiedlichen Bereichen sicher die ersten Weichen gestellt. Ebenso wird uns als Heeresflieger auch der Einsatz nicht „los lassen“. Die ersten Planungen für einen erneuten Einsatz des Transporthubschraubers NH90 in Afghanistan haben begonnen und ich bin mir sicher, dass wir als Heeres-flieger hier auch etwas zur Entlastung unserer Fliegerkameraden aus der Luftwaffe – sprich aus dem Bereich

Editorial

Vorwort des Generals der HeeresfliegertruppeKameradinnen und Kameraden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fliegerkameraden aus Heer, Luft-waffe und Marine, Ehemalige und Freunde der Heeresfliegertruppe, liebe Heeresflieger!

Sie war angekündigt – und da ist sie: die zweite „runderneute“ Ausgabe unserer Truppengattungszeitschrift „NACH VORN“!

Wir haben im zurückliegenden Quar-tal versucht, im kleinen Redaktions-team erneut interessante Beiträge aus der Heeresfliegertruppe – von uns für uns – zusammenzustellen. Ich freue mich, dass die Resonanz zur ersten Ausgabe rundweg positiv war, und dass die Hinweise zum „Mitmachen“ in der ersten Ausgabe schon einmal von einem Teil unserer Truppengat-tung „gehört“ wurde. Und da in der „Kürze“ bekanntlich die „Würze“ liegt, werde ich mich mit meinem Vorwort in dieser Ausgabe auch kurz halten!

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CH53 – beitragen können. Das tun wir gerne!

So wird es uns also ganz sicher nicht langweilig im Jahr 2019! Ich werde als General der Heeresfliegertruppe Mit-te Januar traditionell einen Bericht zur Truppengattung bei unserem In-spekteur des Heeres vorlegen – darü-ber wird in der kommenden Ausgabe eine Information vorbereitet. Dann können wir auch gemeinsam einen Blick in das vor uns liegende Jahr und auf die wesentlichen Vorhaben unse-rer Truppengattung werfen!

Bis dahin wünsche ich Ihnen allen aber zunächst einmal eine halbwegs ruhige und besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest –

und natürlich einen guten Start in das kommende Jahr.

Ich freue mich auf jeden Fall wei-terhin „Ihr General der Truppen- gattung“ sein zu dürfen. Ich wünsche allen Heeresfliegern und Ihren Fami-lien ein gesegnetes Weihnachtsfest. Für das kommende Jahr 2019 wün-sche ich uns allen viel Erfolg im Team der Heeresflieger.

Nun viel Spaß mit der „NACH VORN“.

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Aber warum „FAIP“, und was heißt das eigentlich?

In der Jet–fliegenden Luftwaffe gibt es seit vielen Jahren den sogenannten „First Assignment Instructor Pilot“, kurz FAIP. Auch hier werden nach der beschriebenen Idee ehemalige Flug-schüler direkt zum Lehrer geschult. Und dies klappt bemerkenswert rei-bungslos.

Vielen von uns dürften sich jetzt die Haare sträuben. Brauchte man doch bisher viele hundert, wenn nicht tausende Flugstunden, Einsatzerfah-rung, usw. um für eine Ausbildung zum Fluglehrer überhaupt in Betracht gezogen zu werden. Und jetzt soll das „einfach so mal eben schnell“ klap-pen?

Wir denken: Ja! Und hier ist der Weg:

Der Ausbildungsgang zum FAIP glie-dert sich in verschiedene Phasen.

• fliegerische Standardisierung VFR (Sichtflug), IFR (Instrumenten-flug), beides bei Tag & Nacht, im Simulator und Realluftfahrzeug,

• Ausbildung im Tiefflug unter 100 Fuß über Grund und Nachttiefflug mit Nachtsehhilfe (NVG),

• ein intensives Trainingsprogramm, ähnlich dem BQ/MQ Programm (Basis- und Mission-Qualification) der fliegenden Besatzungen

• Fluglehrerausbildung Sichtflug / Instrumentenflug und Nachtsicht-brillen (VFR / IFR und NVG),

• einem Methodik / Didaktik / Rhetorik Lehrgang.

Es ist geplant, dies alles innerhalb von ca. 12-14 Monaten durch- zuführen.

Das Durchschnittsalter der Fluglehr-berechtigten in der Lehrgruppe A beträgt im Moment ca. 45 Jahre. Bis Ende 2019 verlassen planmäßig al-tersbedingt sechs Kameraden den Bereich, viele Weitere werden folgen.

Auf Grund der personellen Entwick-lung in den Hubschrauberregimen-tern und -geschwadern, sowie der Bindung des Personals in verschie-denen Einsätzen, ist die Regeneration von Lehrpersonal in der Lehrgruppe A in den letzten Jahren fast zum Er-liegen gekommen.

Im Frühsommer 2017 fiel die Ent-scheidung zunächst kreative Lö- sungen zu erarbeiten. Schnell kam die Idee auf, aus ehemaligen Flugschü-lern der HGA (Hubschrauberführer-grundausbildung), welche überdurch-schnittliche fliegerische Leistungen gezeigt haben, sowie sich charakter-lich eignen, Fluglehrer zu generieren. Ein kleines Team der Lehrgruppe A befasste sich seitdem mit dem Entwi-ckeln einer Ausbildungsweisung.

Wir „FAIPEN“ jetzt! – bitte was?

Sonderthemen

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Ein jeder FAIP-Anwärter wird in die-ser Zeit ca. 300 Real- und knapp 100 Simulator – Flugstunden absolvie-ren. Dazu kommen viele theoretische Lehrproben, sowie mindestens acht fliegerische Überprüfungsflüge in der Zeit.

„Ein straffes Programm“, meint auch der Kommandeur der Lehrgruppe A, Oberstleutnant Schmuck. Er fügt jedoch hinzu, dass „nicht zuletzt das junge Alter der designierten FAIPs und die damit verbundene Nähe zum Flugschüler, einen besonderen Vor-teil in der späteren Verwendung dar-stellt“.

Im laufenden Ausbildungsjahr wur-den sechs Kameraden identifiziert, welche im kommenden Jahr die Aus-bildung beginnen werden. Bereits jetzt sind sie vor Ort und bringen sich täglich in den laufenden Dienst-betrieb der Lehrgruppe ein. Ihnen, sowie dem designierten Ausbildungs-personal ist die Intensität der kom-menden Ausbildung bewusst. Jedoch kann man in ihren Gesichtern, ne-

ben der teilweisen Anspannung auch Stolz und konzentrierte Vorfreude erkennen.

Der erste Lehrgang wird ein „Pilot -Lehrgang“ sein. Dadurch sind An-passungen auch im laufenden Lehr-gangsbetrieb möglich, wenn nötig.

Es ist ein Abenteuer, aber gleichzei-tig auch die letzte Chance, den Aus-bildungsbetrieb in der Hubschrau-berfliegerei am IntHubschrAusbZ aufrecht zu erhalten. Denn das an-fänglich erwähnte Durchschnittsalter wird sich nicht von alleine verringern.

Mit einem Augenzwinkern sei aber bemerkt: Es sinkt um 1 Jahr mit den sechs auszubildenden FAIPs.

Der Autor: Major Stegmann Hörsalleiter II. Inspektion Lehrgruppe A IntHubschrAusbZ Foto: Bundeswehr/A. Bozic

Hätten Sie es gewusst? Es gibt einen „Marsch der Hee-resflieger“. Komponiert von Friedrich Glas, ehemaliger Diri-gent der Bückeburger Jäger. Wiederentdeckt bei YouTube ... einfach mal reinhören! https://www.youtube.com/watch?v=TI-IS4wF7qQ

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Nach der Entscheidung Inspekteur Heer im Jahr 2016 den Kampfhub-schrauber TIGER und Transporthub-schrauber NH90 TTH in den Rege-lungsraum DEMAR zu überführen, untersucht das Referat EFO DEMAR im KdoH bis Mitte 2019 die Möglich-keiten der konkreten Umsetzung im Heer.

Absicht ist es dabei möglichst effi-ziente und effektive Verfahren zur Instandhaltung der Lfz Heer zu erar-beiten, um die Verfügbarbarkeit im Grundbetrieb und Einsatz zu verbes-sern.

Mit den Newslettern soll das gesamte Personal der TrG über die notwendi-gen Organisatonselemente und Ver-fahren DEMAR informiert werden.

check it out …

Lesenswertes

Lesenswertes …Offen für Neues oder zufrieden mit dem heutigen Zustand?

01. NEWSLETTER DEMAR HEER

WARUM DEMAR?

Die ministeriell angewiesene, zeitlich aber noch nicht terminierte sukzessive Umstellung des Betriebs von KpfHubschr TIGER und TrspHubschr NH 90 in den neuen Regelungsraum DEMAR „German(=DE Military Airwortiness Requiere-ments)“, wird derzeit durch das Referat EFO DEMAR im KdoH untersucht. Der Betrieb der Lfz im Regelungsraum DEMAR stellt für das Heer eine der wesentlichen Herausforderungen der nächsten Jahre dar. Damit wir diese Aufgabe gemeinsam meistern können, ist ein umfassendes, verständliches und vor allem gemeinsames Lagebild erforderlich. Einen Beitrag hierzu sollen, neben Veröffentlichungen auf Wiki Bw, dieser und folgende Newsletter leisten, die mit ausgewählten Themen den DEMAR-Regelungsraum verständlich machen sollen.

GESCHICHTE DER DEMARAbgeleitet aus den europäisch standardisierten Regelun-gen der European Aviation Safety Agency (EASA) zu den Anforderungen an die zivile Luftfahrt stellen die European Military Airworthiness Requirements (EMAR) das militäri-sche Äquivalent auf europäischer Ebene dar. Die DEMAR („German(=DE) Military Airworthiness Requirements“) setzen diese europäischen militärischen Anforderungen in national verbindliche Regelungen um.

Ziel ist es, den militärischen Flugbetrieb in Europa weitest-gehend zu harmonisieren und zu standardisieren, sowie Abweichungen nur dort zuzulassen, wo es aus militäri-scher oder nationaler Sicht unbedingt notwendig ist. Der so erzielte hohe Deckungsgrad der europäischen Militär-luftfahrt untereinander bzw. im Vergleich zwischen zivi-ler und militärischer Luftfahrt macht die Übernahme der zivilen Verfahren in der Entwicklung und Produktion von mil. Luftfahrzeugen und -gerät möglich, lässt eine deut-lich stärkere Verzahnung bei gemeinsamen europäischen Militärprojekten und Einsätzen zu und eröffnet darüber hinaus auch für das Personal neue Möglichkeiten.

UNTERSCHIED DER DEMAR ZUR EASANach EASA-Regularien genehmigte Luftfahrtbetriebe sind auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit ausgelegt. Dabei liegt das Ziel der EASA u.a. darin, einheitliche und standardi-sierte Prozesse/ Regeln für den Betrieb von Luftfahrzeu-gen in Europa zu erstellen und zu überwachen. Die EASA betrachtet nicht den Betrieb von Luftfahrzeugen hoheit-licher Institutionen, daher hatten die Mitgliedsstaaten der EU bis dato ihre eigenen nationalen militärischen Regeln/ Verfahren, um die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit (AdL) ihrer militärischen Luftfahrzeuge, Luftfahrtgerät und Zusatzausrüstung (LLZ) zu gewährleisten. Anders als im EASA-Regelungsraum sind die EMAR aber rechtlich nicht verbindlich und erfordern infolgedessen eine natio-nale Implementierung.

02. NEWSLETTER DEMAR HEER

Auftrag und Vorgehensweise DEMAR HEER

Der Regelungsraum DEMAR (German Military Airworthiness Requirements) bietet dem Heer eine Chance, die Strukturen und Prozesse im Betrieb der Luftfahrzeuge (Lfz) Transporthubschrauber (TrspHubschr) NH90 TTH und Kampfhubschrau-ber TIGER, (KpfHubschr TIGER) unter Nutzung von Synergien zu anderen TSK/ OrgBer zu optimieren. Das Referat EFO DEMAR als Teil des Stabs Kommando Heer (KdoH) untersucht aktuell den Wechsel des Regelungsraums im Betrieb der Lfz vom aktuellem Regelverfahren, definiert durch die Zentralvorschriften „A1-1525/0-8901 und A1-1525/0-8902“, nach DEMAR. Ziel ist es, bis Mitte 2019 eine Migrationsstrategie für das Heer zu entwickeln, die unter Berücksichtigung der Einsatzerfordernisse und Einsatzbindung des Heeres, die wesentlichen Vorgaben zum Zeitpunkt des Regelungsraum-wechsels, zu Änderungen in der Organisationsstruktur, sowie zu betrieblichen Abläufen und Auswirkungen auf die Aus-bildung des luftfahrzeugtechnischen Personals im Heer (LfzTPersH) zusammenfasst.

Seit 2014 untersucht die Bundeswehr auf Basis einer minis-teriellen Weisung aus dem Jahr 2013 in unterschiedlichen Gremien den Betrieb neu beschaffter Lfz anhand der Vor-gaben der European Military Airworthiness Requirements (EMAR). Zunächst standen die Einführung und der Betrieb des A400M im Fokus aller Beteiligten. Im Zuge der minis-teriellen Entscheidung den NH90 NTH der Marine ebenfalls nach DEMAR zu betreiben, hat die Heeresführung auf Basis einer ersten heeresinternen Untersuchung zum Regelungs-raum DEMAR und der Ergebnisse der Task Force Drehflügler in 2016 grundsätzlich entschieden, dass das Heer in Zukunft den KpfHubschr TIGER und den NH90 TTH im Regelungs-raum DEMAR betreiben wird. Aufgrund der in 2016 aktuel-len und geplanten Einsatzbindung der Hubschrauberkräfte des Heeres im Rahmen der European Battle Group (EUBG), Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) und von Aus-landseinsätzen wurde die Umsetzung in zwei Schritten an-gewiesen. In einem ersten Schritt soll der Anteil der muster-bezogenen luftfahrzeugtechnischen Ausbildung NH90 und KpfHubschr TIGER am Internationalen Hubschrauberausbil-dungszentrum (IntHubschrAusbZ) als Ausbildungseinrich-tung nach DEMAR 147 bis Mitte 2018 genehmigt werden,

um so die Voraussetzungen für das LfzTPers der Marine zu schaffen, den NH90 NTH ab 2019 nach DEMAR zu betreiben. Dadurch wird das LfzTPers Heer grundsätzlich befähigt, Ar-beiten am Lfz analog den DEMAR-Anforderungen und dem Regelverfahren wahrnehmen zu können. Zeitgleich zum Genehmigungsprozess der Ausbildungseinrichtung, sollen durch eine weitere heeresinterne Untersuchung detaillierte Vorgaben und ein Projektplan für den Regelungsraumwech-sel erarbeitet werden. Dazu wurde im III. Quartal 2017 das Referat EFO DEMAR als selbständiges Referat unter Führung des Chefs des Stabes KdoH am StO Köln-Wahn aufgestellt. In einem zweiten noch nicht terminierten Schritt wird das Heer anhand der zu erstellenden Migrationsstrategie und des zugehörigen Projektplans, den Betrieb der LfzH nach DEMAR umstellen.Auftrag und AbsichtEin Teilauftrag des Heeres ist die Sicherstellung der Verfüg-barkeit von einsatzfähigen Lfz mit einsatzbereiten Luftfahr-zeugbesatzungen und qualifizierten LfzTPers für luftbeweg-liche Operationen anhand der NATO Planungsvorgaben. Dieser Auftrag besteht auch bei einem Wechsel des Rege-lungsraums im Betrieb der Lfz nach DEMAR unverändert

03. NEWSLETTER DEMAR HEER

Aufgaben der CAMO

Der Verantwortliche für die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit (AdL) des jeweiligen Organisationsbereiches, in der Regel der Inspekteur der TSK bzw. Präsident BAAINBw, benötigt im Regelungsraum DEMAR eine Organisation für die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit (engl.: Continuing Airworthiness Management Organisation = CAMO). Die Rechte und Aufgaben dieser Organisation sind in der DEMAR M beschrieben. Darin sind ebenfalls die Anforderungen beschrieben, die eine CAMO erfüllen muss, um vom Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw) genehmigt zu werden.Ein grundlegendes Dokument für die Arbeit der jeweiligen CAMO ist das Handbuch für das Führen der Aufrechterhal-tung der Lufttüchtigkeit (engl.: Continuing Airworthiness Management Exposition = CAME). In diesem beschreibt die CAMO alle notwendigen Organisationsmaßnahmen, Verfahren sowie die Funktionsträger, die zur AdL ihrer Luftfahr-zeuge (Lfz) erforderlich sind.

Zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit muss die CAMO folgende Hauptaufgaben wahrnehmen:• Veranlassung und Überwachung aller Maßnahmen, die

zur Bereitstellung von Lfz für den Flugbetrieb erforder-lich sind. Dies erstreckt sich vom Abstellen Lfz, über das Herstellen des geforderten Rüstzustandes bis zum Be-tanken.

• Festlegen und überwachen von Tätigkeiten, die vor, zwischen und nach dem Flug durch die verantwortli-che Luftfahrzeugbesatzung oder durch eingewiesenes Personal zur Überprüfung des technischen Zustandes durchzuführen sind.

• Entwickeln und anpassen eines Instandhaltungsprogram-mes (IHP), inklusive eines Zuverlässigkeitsprogramms für alle Lfz, die in ihrer Genehmigung aufgeführt sind, so-fern die CAMO vom LufABw hierzu ermächtigt wurde,

• Wahrnehmung der Verantwortung für alle Maßnah-men, die zum Erhalt der Einsatzfähigkeit und Einsatzbe-reitschaft erforderlich sind; unter anderem: Umsetzung des IHP, Bearbeitung von Technischen Anweisungen, Durchführung technischer Bewertungen und Beratung bei Störungen am Lfz sowie die Erstellung von Empfeh-

lungen für Produktänderungen und Bewertung von Pro-duktverbesserungen,

• Planung und Steuerung planbarer und nichtplanbarer Instandhaltungsmaßnahmen im Rahmen der Instand-haltungsplanung/ -steuerung.

• Erstellung und Überwachung von Arbeitsaufträgen (Hin-weis: Für die Durchführung der Instandhaltungs-maß-nahmen muss die CAMO einen, durch LufABw geneh-migten, Instandhaltungsbetrieb (IHB) beauftragen).

• Beauftragung von Kontrollflügen zu Instandhaltungs-zwecken.

• Sicherstellung aller Maßnahmen zur Überwachung der (AdL) der eigenen Lfz.

• Die CAMO führt, verwaltet und lenkt alle benötigten Dokumente, die zur Umsetzung der Maßnahmen für die AdL erforderlich sind und stellt diese den, durch sie be-auftragten, IHB zur Verfügung.

• Zur Überwachung der Tätigkeiten der CAMO muss sie ein eigenes Qualitätsmanagementsystem (QMS) fest-legen und einen Leiter Qualitätsmanagement (Ltr QM) ernennen. Es muss mindestens kontrolliert/ überwacht werden, dass:

04. NEWSLETTER DEMAR HEER

Der Instand-Der Instand-haltungsbetrieb haltungsbetrieb (IHB)(IHB)

Der Verantwortliche für die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit (AdL) muss über eine durch das Luftfahrtamt der Bun-deswehr (LufABw) genehmigte CAMO (Newsletter 3) und einen genehmigten Instandhaltungsbetrieb (IHB) verfügen. Eine Genehmigung des IHB erfolgt erst, wenn alle Anforderungen der DEMAR 145 erfüllt sind. Der IHB führt im Auftrag der CAMO alle erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen (InsthM) am Lfz bzw. Komponenten durch. Der namentlich zu benennende Leiter des IHB muss sicherstellen, dass er über alle Ressourcen verfügt, um die beauf-tragten InsthM in seinem IHB nach den geforderten Standards ausführen zu können. Der genehmigte Arbeitsumfang sowie die dazugehörigen Verfahren müssen in einem Instandhaltungsbetriebshandbuch (IBH) beschrieben werden. Ein IHB kann Instandhaltungsleistungen an Unterauftragsnehmer beauftragen.

InstandhaltungNach A-1500/3 Customer Product Management (CPM) um-fasst Instandhaltung „…technische und betriebliche Maß-nahmen, die dem Erhalt oder der Wiederherstellung der Verwendungsfähigkeit materieller Ausstattung dienen“ und beinhaltet Inspektionen (Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes), Wartung (Bewahrung Soll-Zustand), In-standsetzung (Wiederherstellung des Soll-Zustandes) und Verbesserung (Umsetzung von Technischen Anweisungen Betrieb). Ausführende Elemente nach DEMAR 145 sind: • Line Maintenance (LM = geringer zeitlicher Gesamt-

umfang aller erforderlichen Arbeiten/ in der Regel keinhoher Zerlegungsgrad, entspricht grob der heutigenWartung),

• Base Maintenance (BM = Maßnahmen, die nicht zur LMgehören/ in der Regel ein hoher Zerlegungsgrad,entspricht grob der heutigen Instandsetzung) und

• Komponenteninstandhaltung (Durchführung von In-standhaltungsmaßnahmen an nicht am Lfz montiertenKomponenten).

Die Durchführung jeder beauftragten Instandhaltungsmaß-nahme am Lfz und Komponenten ist durch einen Freiga-

beberechtigten zu bestätigen, der die Anforderungen der DEMAR 66, M und 145 erfüllt. Die Freigabebescheinigung für Arbeiten am Lfz unterscheidet zwischen dem Certificate of Release to Service (CRS) für Instandhaltungsmaßnahmen am Lfz und der DEMAR Form 1 für die Freigabe von Kom-ponenten. Die endgültige Freigabe des Lfz für den Flug-betrieb erfolgt erst durch die CAMO. Alle Einzelheiten durchgeführter Instandhaltungsmaßnahmen sind zu dokumentieren und aufzubewahren.Organisation/ StrukturDie Organisationsform eines IHB ist nicht detailliert in der DEMAR 145 beschrieben. Der verantwortliche Betriebslei-ter des IHB ist der ranghöchste militärische Vorgesetzte, der aufgrund seiner Position die Gesamtverantwortung (Zuweis-ung Personal/ Material) für die Leitung des Betriebes hat. Daher bestehen verschiedenste Möglichkeiten zur Ausprä-gung der Organisationsform, die derzeit noch durch KdoH EFO DEMAR untersucht werden.GenehmigungMit der Genehmigung LufABw erhält der Antragsteller eine Genehmigungsurkunde für den IHB, aus der alle erhaltenen Berechtigungen des IHB zur Durchführung von Maßnahmen

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Übung

und Einsatz

Hot Blade 2018Together We Are Stronger!

Fliegen, wo andere Urlaub machen

29 Luftfahrzeuge, 1200 Soldaten, sechs Nationen üben auf 48.600 km2. Die Übung Hot Blade in Portugal bot beste Voraussetzungen für komplexe, multinationale fliegerische Missio-nen.

Die Übung Hot Blade 2018 fand im Kernzeitraum vom 09. bis zum 23. Mai 2018 auf der Air Base 11 in Beja, Portugal statt. Auf einem Übungsge-biet von 48.600 km2 in Zentral- und Südportugal übten rund 1200 Solda-ten mit 29 Luftfahrzeugen, 21 davon Hubschrauber. Fliegerisch nahmen Belgien, Ungarn, die Niederlande, Slowenien, Portugal und Deutschland teil. Ziel der Übung war die Vorbe-reitung und Ausführung von fliegeri-schen Missionen im multinationalen (europäischen) Verbund, um die In-teroperabilität zu steigern. Die Mis-sionen und das Umfeld sollten dabei möglichst nahe an aktuelle Einsatz-szenarien angelehnt sein.

Mit insgesamt sechs NH90 war das deutsche Übungskontingent das größte unter den teilnehmenden Na-tionen. Geübt wurden fliegerische Verfahren zur Steigerung der Intero-perabilität, speziell die Zusammenar-beit mit den niederländischen Kräf-ten als Vorbereitung für gemeinsame Operationen innerhalb der Division Schnelle Kräfte (DSK). Es war das ers-te Mal, dass die Niederstettener Hee-resflieger zusammen mit Faßberger Kameraden an einer Übung mit sechs NH90 teilnahmen.

Insgesamt stellte die Luftfahrzeug-technik 162,3 Flugstunden zur Ver-

fügung und gewährleistete einen Klarstand der Hubschrauber von mindestens 66%.

Der Transport der sechs NH90 er-folgte, wie auch in viele Einsatzgebie-te der Bundeswehr, durch das Trans-portflugzeug Antonov-124. Seit 2016 regelt eine Vorschrift den Transport zweier NH90 in einer Antonov. Nun war es Zeit, dies zum ersten Mal in der Praxis auszuprobieren.

Am Vortag wurden die Hubschrauber in Leipzig verladen. Langsame und präzise Arbeit war gefordert, damit die Hubschrauber sicher ihren Platz im Laderaum erreichten. Es war das gute Teamwork der deutschen Tech-niker zusammen mit der russischen Besatzung, das einen professionellen Ablauf gewährleistete.

Nach der Landung der Antonov in Beja, Portugal, standen bereits viele Soldaten der Technik bereit, um die NH90 aus der Antonov zu laden. Ei-nen großen Unterschied, ob sich ein oder zwei NH90 im Laderaum befin-den, scheint es nicht zu geben. Die

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Soldaten der Technik wirkten einge-spielt, jeder kannte seine Aufgabe und binnen weniger Minuten waren beide NH90 ausgeladen. Operation „2 in 1“ erfolgreich durchgeführt! Dies wird in Zukunft Standard sein.

Der Erfolg hängt von der Vor-bereitung ab

Nach dem Eintreffen der Hauptkräf-te in Portugal galt es, Arbeitsbereit-schaft in allen Bereichen herzustellen. Während die Luftfahrzeugbesatzun-gen ihren Gefechtstand einrichteten, bereiteten sie auch die Hubschrauber vor. Diese wurden via Data Insertion Devices (DIDs) mit Kartenmaterial und Frequenzlisten bespielt, Infor-mationen über den portugiesischen Luftraum eingeholt, Informations-mappen für die Piloten vorbereitet und zahlreiche Briefings über Sicher-heit, Verfahren und Ablauf gehalten.

Die Bordmechaniker wiesen an vier NH90 rund 140 portugiesische Sol-daten ein, die in den Folgetagen von den Heeresfliegern im Rahmen in-ternationaler fliegerischer Übungen

transportiert wurden.

Donnerstag. Feiertag in der Hei-mat - Vatertag. In Portugal hieß es: Übungsbeginn!

Der Morgen startete mit dem „Initial Briefing“. Hier kamen alle Besatzun-gen der verschiedenen Nationen zu-sammen und wurden über generelle Dinge des Flugbetriebes informiert. Sei es ein Vertreter der Flugsiche-rung, der über Abläufe am Flugplatz und Einschränkungen im Luftraum erzählte, ein Wetterberater der be-

richtete, dass alles sonnig und gut sei, ein Vertreter der Zelle Intelligence, der über die simulierte eigene- und Feindlage referierte, Vorträge über den geplanten Ablauf der fliegeri-schen Missionen, sowie Frequenzen zur Kommunikation.

Anschließend trafen sich die Crews im Einzelnen. Für die Heeresflieger begann die Übung mit dem Ver-bringen von Spezialkräften in einer „four-ship-formation“, einer Formati-on, bestehend aus vier NH90.

Ziel des ersten Fluges war es, sich mit der Gegend und den Verfahren am Platz aus der Luft vertraut zu machen und eine erste Zusammenarbeit mit den Bodentruppen durchzuführen. Die portugiesischen Spezialkräfte hatten jedoch andere Pläne. „Fast ro-ping“ in die Landezone, lautet deren Forderung. Das bedeutet das Absei-len der Soldaten im Schwebeflug. Dieses Verfahren ist mit dem NH90 noch nicht möglich, da es noch nicht abschließend genehmigt ist. Der Gruppenführer der Spezialkräfte, der direkte Absprachen mit dem „Air Mission Commander“ (AMC), dem

Entladen eines NH90 aus dem Transportflugzeug Antonov

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Führer der Hubschrauberformation traf, war über diese Information nicht erfreut. In intensiven Gesprächen, die manchmal wie harte Verhandlungen wirkten, einigte man sich auf einen Kompromiss zwischen Eingewöh-nungsflug für die Hubschrauberbe-satzungen und Interessen der Spezi-alkräfte.

Insgesamt transportierten die vier NH90 41 Soldaten, die an verschie-denen Landezonen abgesetzt wurden, ein Zielobjekt (Haus) angriffen und anschließend wieder von den Hub-schraubern aufgenommen wurden.

Die Piloten legten ein besonderes Augenmerk auf die Navigation und die Bodenbeschaffenheit. Das tro-cken-heiße Klima ließ Staub, Dreck, Sand und Erde bei der Landung auf-wirbeln, was die visuelle Referenz und damit das Landen stark beeinträchti-gen konnte. Für die Bordmechaniker galt es, einen reibungslosen Verlauf beim Absetzen und Aufnehmen der Bodenkräfte sicherzustellen.

Composite Air Operation – COMAO

Operationen unter Beteiligung von Hubschraubern, Fixed-wings, also Flugzeugen und Jets und Bodenkräf-ten unter gemeinsamer Führung, be-zeichnet man als Composite Air Ope-ration (COMAO). Die Idee dabei ist es, einen Auftrag gemeinsam zu pla-nen und durchzuführen. Die Euro-pean Defence Agency (EDA) gibt ein Planungstool vor, das genutzt wurde, um den Air Mission Commander (AMC) in seinem hoch komplexen Planungsprozess zu unterstützen.

Sechs Nationen nahmen an der Übung Hot Blade in Portugal teil.

Allein die Koordination „multiship – multitype – multinational“ kostete 1/3 der zur Verfügung stehenden Zeit. „Gerade die Zusammenarbeit mit Jets ist für uns alle äußerst selten. Jeder lernt Neues und Flugvorbereitungen bekommen eine neue Dimension. Nichtsdestotrotz ist es wie immer in der Fliegerei, wenn die Triebwerke laufen kehrt Ruhe ein. Und das ist das Resultat guter Planung“, erklärte ein teilnehmender NH90-Pilot.

Nach der Übung ist vor der Übung

Im Rahmen dieser EDA-Übung wurden die strategische Verlegung von zwei NH90 in einer Antonov, der Aufbau der Einsatzunterstüt-zungsanlage (EUA) in der Version schnell-leicht-klein (SLK), sowie das Fliegen mit Außentanks am NH90 erprobt. Die Kompatibilität des Flugplanungssystems PFPS, welches viele andere Nationen nutzen, mit der EUA wurde geprüft, um Mis-sionsplanungen zu transferieren. Die Hubschrauberbesatzungen trai-nierten neben den Kerninhalten der

Übung das Fliegen mit Außenlast und den Einsatz der Bordwaffen. Speziell die Piloten wurden während der Übung an ihre Belastungs- und Leistungsgrenze gebracht. Zeitdruck bei den Missionsplanungen in zu-nehmend komplexen Szenarien er-forderte Teamfähigkeit und absolu-te Konzentration bis in die späten Abendstunden.

So wurden durch alle Beteiligten die Übungsziele erreicht und der Grund-stock für eine effektivere und effizien-tere Übungsteilnahme an den dem-nächst stattfindenden Großübungen der Griffin-Serie gelegt.

„Ich bin stolz auf das Geleistete und danke allen, die dazu beigetragen ha-ben. HOT BLADE 2018 war ein voller Erfolg.“ fasst Oberst Göhringer, Kom-mandeur des Transporthubschrau-berregiment 30, zusammen.

Der Autor: Bilder und Text OLT Jonas Happe TrspHubschr Rgt 30

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Übung

und Einsatz

RückkehrerappellAm 29. August fand in Faßberg ein Appell anlässlich der Rückkehr der Soldatinnen und Soldaten aus dem Einsatz MINUSMA HeliDet in Mali statt.

Vor den etwa 650 angetretenen Solda-tinnen und Soldaten der Transport-hubschrauberregimenter 10 aus Faß-berg und 30 aus Niederstetten, dem Kamphubschrauberregiment 36 aus Fritzlar, den belgischen Hubschrau-berkräften der 1st Wing, zivilen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern und zahlreichen Gästen aus Politik, Ver-bänden, Wirtschaft sowie Vertretern

der Bundeswehr ließ Oberstleutnant Olaf Bölting den vergangenen Einsatz noch einmal Revue passieren.

Seit Anfang des Jahres 2017 sind die Heideflieger nun schon das zweite Mal seit 2013/2014 mit ihren Hub-schraubern NH90 im Einsatz gewe-sen. Diesmal waren sie als Teil eines gemischten Heeresfliegereinsatzver-bandes im Rahmen der UN-Mission MINUSMA in Mali eingesetzt. In diesem Verband wurden erstmals in dieser Form Kampf- und Transport-hubschrauber unter Beteiligung der belgischen Hubschrauberkräfte für

den Einsatz zusammengestellt.

In den vergangenen 16 Einsatzmo-naten flogen die Hubschrauber 2.600 Flugstunden, und das rund um die Uhr. 180 Einsatzflüge absolvierten die Kampfhubschrauber Tiger Seite an Seite mit den Transporthubschrau-bern NH 90.

43 teils schwer verletzte Blauhelmsol-daten, malische Soldaten und Zivil-personen konnten im Rahmen von 15 Rettungsmissionen sicher aus dem Gefahrengebiet geflogen werden.

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Brigadegeneral Gerd Gawellek, stell-vertretender Kommandeur der Divi-sion Schnelle Kräfte betonte in seiner Rede, der Verband habe mit seinen Transport- und Kampfhubschrau-bern dazu beigetragen, dass deren Kameraden ihren Auftrag überhaupt erfüllen konnten.

Dem konnte Oberst Ulrich Ott als General der Heeresfliegertruppe nur beipflichten und unterstrich die he-rausragenden Leistungen trotz der widrigen Umstände im Einsatzland sowohl für die Soldatinnen und Sol-daten im Einsatz als auch in den Hei-matverbänden.

MdB Henning Otte, verteidigungs-politischer Sprecher der Bundes-tagsfraktion CDU/CSU ergänzte, der „Einsatz ist sinnvoll, richtig und wichtig“ und: was die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz geleis-tet haben, verdiene unseren „tief empfundenen Respekt und unsere Dankbarkeit“.

Mit guten Wünschen für die belgi-schen Soldaten schloss MdB Kirsten Lühmann ihre Rede: „You all are part

Oberstleutnant Bölting ließ den Einsatz noch einmal Revue passieren

of our region, our country and part of Europe. This has to be recognized by society as a whole and also by politici-ans. I wish you all the best!”

Der Autor: Bilder und Text TrspHubschr Rgt 10

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„in a nutshell“

Die SAR-LeitstelleMünster wird digital!Die SAR-Leitstelle (Land) in Münster gehört seit 2014 zur Division Schnelle Kräfte (DSK) und ist dem Dezernat „Such und Rettungsdienst der Bun-deswehr“ in der Abteilung Flugbe-trieb Heer fachlich unterstellt.

Die SAR-spezifische IT-und Fernmel-deausstattung wurde seinerzeit von der Luftwaffe übernommen und wird im Rahmen einer sogenannten Obso-leszenzenbeseitigung in der derzeiti-gen Liegenschaft Luftwaffenkaserne Münster „runderneuert“.

Dabei wird erstmals auch eine direk-te Anbindung an die SAR-Leitstelle (See) in Glücksburg hergestellt, da-mit beide Leitstellen mit den gleichen Systemen arbeiten können und eine Redundanz geschaffen wird.

Die Beschaffung einer neuen Kon-troll- und Flugabfertigungsanlage (KOFA) und eines neuen Führungs-systems SAR (FüSys SAR) wurde durch das zuständige Referat I 6.5 des Bundesamts für Ausrüstung, In-formation und Nutzung (BAAINBw) bereits 2015 eingeleitet und durch

eine gemeinsame Projektgruppe der SAR-Leitstellen Land und See konti-nuierlich begleitet.

Die nun anstehende Umrüstung ist nach den erforderlichen Tests und der Integration aller Systemanteile für April 2019 vorgesehen. Vorausset-

zung dafür ist jedoch die erfolgreiche Integration aller Systeme und Schnitt-stellen.

Mit den vorbereitenden Infrastruk-turmaßnahmen in der Luftwaffenka-serne Münster wurde Anfang des Jah-res begonnen. Im Juni 2018 wurden

Höhenverstellbare SAR-Leitstellenkonsole (SLK) mit jeweils vier 27" Moni-toren, Keyboard, Kopfhörer, Mikrophon und ELO-Touch-Pad für Telefonie und zur Ansteuerung der Funkstandorte (rechts).

Im Hintergrund: Echtzeit-Luftlagebild im Split Screen (Mitte), TV-Ge-rät zur Lageverdichtung (Links) und Statusboard der SAR-Hubschrauber (Rechts)

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erste Hardware-Komponenten und Serverschränke geliefert, die nun von der Herstellerfirma in enger Abspra-che mit der BWI installiert werden.

Das Projektteam hat insbesondere die Funktionalitäten des Führungs-systems in zahlreichen Workshops in Münster und Glücksburg inhalt-lich vorbereitet und eng begleitet. Während mit der neuen KOFA im Wesentlichen die Kommunikation der SAR-Leitstellen im Bereich Funk (Bild 2) und Telefonie, einschließlich der erforderlichen Datensicherung und Sprachaufzeichnung, auf einen neuen Standard (IP) gebracht wird, soll das neue Führungssystem SAR eine schnelle und zum Teil automati-sierte Bearbeitung und Führung von SAR-Einsätzen gewährleisten. Neue Funktionen werden somit auch Aus-wirkungen auf die Arbeitsabläufe der SAR-Leitstellen haben.

Zum Führungssystem gehört ein um-fangreiches Einsatzlagebild. Dieses verfügt neben zahlreicher Kartendar-stellungen auch über ein flächende-ckendes Echtzeit-Luftlagebild, wel-ches zusätzlich eine Replay-Funktion zur Suche nach überfälligen und/oder vermissten zivilen und militärischen Flugzeugen beinhaltet. Des Weiteren ist ein Zugriff über das FüSys SAR auf umfangreiche Datenbanken zur Ein-satzlageverdichtung gegeben.

Durch die Schnittstellen zum SInfo- DadBw (Schwarzer Informations-dienst Aeronautische Daten der Bundeswehr), EAD (European Aeronautical Database) und dem NMOC (Network Manager Opera-tions Center), vormals CFMU (Cen-tral Flow Management Unit), werden unmittelbar die Anbindungen an die militärischen und zivilen aeronauti-

schen Datenbanken hergestellt. Um die Aufgabe als nationaler Search and Rescue Point of Contact (SPOC) zur Bearbeitung von satelliten-aufge-fassten Notsendersignalen wahrneh-men zu können, ist die Verbindung zum French Mission Control Center (FMCC) TOULOUSE notwendig. Diese wird mittels Datenleitung rea-lisiert.

Mit dieser sehr umfangreichen Re-generation geht auch die Erneue-rung der Datenverbindungen zu den SAR-Funkgeräten der 32 in Deutsch-land verteilten SAR-Flugfunkstellen einher. Jede einzelne dieser Maßnah-men wird durch die SAR-Leitstelle begleitet, überprüft und anschließend zur Nutzung freigegeben.

Zur neuen KOFA/ FüSys SAR wurden auch neue Leitstellenkonsolen be-schafft, die bereits in den Leitstellen aufgestellt und installierten worden sind (Bild 1).

Zwei Feststationen für den digitalen

Behördenfunk (digBOS) zur Führung der SAR-Hubschrauber und Teil-nahme am digitalen Behördenfunk in Deutschland ergänzen zukünftig die Kommunikationsfähigkeiten der SAR-Leitstelle Münster.

Nach Abschluss aller Arbeiten wird die SAR-Leitstelle (Land) in Müns-ter durch die neuen Systeme, den umfangreichen Datenverbindungen und der modernen Ausstattung, die im Deutschen Heer einzigartig sind, deutlich besser in der Lage sein, ih-ren Auftrag als zentrale Stelle für den Such- und Rettungsdienst in Deutschland umfassend zu erfüllen und ist für kommende Herausforde-rungen gerüstet.

Wir sind da! Immer! Der Autor: Bilder und Text Hans-Joachim Rösen Leiter SAR-Leitstelle (Land) Münster

ELO-Touch-Pad mit den SAR-Funkgeräten an den 32 Funkstandorten zur Funkkommunikation

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Low Level über die OstseeDer gesamte „Marineflieger“ Hör-saal 23 (HGA 5/17 EC 135 Nov. 2017 - Jan. 2019) des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum (IHTC) hat im August mit seinen acht Trainingsteilnehmern, sowie dem stellvertretenden Hörsaalleiter erfolgreich an der diesjährigen Mari-neregatta teilgenommen.

Vom 14. bis 21. August nahmen 14 Dienstsegelboote (DSB), sowie vier weitere zivile Boote mit ehemaligen und aktiven Kameraden an der sechs- tägigen Regatta teil. Vier der DSB fuhren dabei unter dem Kommando des IHTC.

Nach dem „Einschiffen“ und dem Bunkern der Verpflegung in Flens-burg, startete für die 63 Teilnehmer die Regatta mit der zugleich längs-ten Etappe. Diese führte über etwa 150 NM von der Marineschule Mür-wik um Fehmarn, Richtung Lübeck und schließlich zum Marinestütz-punkt Hohe Düne in Warnemünde, dem Heimathafen der Korvetten. Dabei wurde die Strecke in ca. 30 Stunden am Stück und inklusive einer Nachtfahrt absolviert.

In den folgenden Tagen wurden auf der Ostsee vor Warnemünde täglich bis zu vier spannende und fordernde Rennen durchgeführt. Hierbei wur-de jeweils ein Dreieck mit Hilfe von Tonnen (Bojen) abgesteckt und als Rundkurs abgefahren. Durch die un-terschiedlichen Windrichtungen auf den einzelnen Abschnitten der Stre-cke wurde das gesamte Spektrum der Seemannschaft der einzelnen Crews gefordert. Kommt es beim Kreuzen gegen den Wind - mit sogenanntem (Hart) Am-Wind-Kurs - auf die rich-tige Segeltrimmung sowie Taktik und Berechnung an, so fordert gleich da-nach der Raum-Wind-Kurs die phy-sische Robustheit der gesamten Crew

beim Hissen und Niederholen des Spinnakers (besonders großes Vorse-gel).

Der zum Teil meterhohe Wellengang auf der Ostsee birgt dabei zusätzliche Herausforderungen bei der Arbeit auf den kleineren Booten.

Am Samstag wurde der prestige- trächtige „Admiralscup“ ausgetragen. Die eingeladene Admiralität wurde auf die Boote aller Klassen verlost. Teilnehmer war unter anderem der stellvertretende Inspekteur Marine und Befehlshaber der Flotte VAdm Brinkmann, der gleichzeitig traditio-nell Schirmherr der Veranstaltung ist.

Marineschule Mürwik – Trainingsgerät

„in a nutshell“

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Die Länge der Startlinie änderte sich trotz dem gleichzeitigen Start aller Boote (sog. Yardstick-Regatta) nicht, was dazu führte, dass der Raum wort-wörtlich bis auf den letzten Zentime-ter (und manchmal darüber hinaus) zum Manövrieren genutzt werden musste. Hier wurde durch die Crew der „Smaragd“, dem größten Boot un-ter der Führung des IHTC, unterstützt durch AdmArzt a.D. Heide-Kattwin-kel der zweite Platz erkämpft.

Neben der nautischen Weiterbildung der Soldaten vereint die Marine-regatta einen kameradschaftlichen Austausch über TSK- und Dienst-gradgrenzen hinaus mit dem nicht zu vernachlässigenden Aspekt der Zu-sammenarbeit innerhalb der Besat-zungen. In der Fliegergemeinschaft ist dieser gemeinhin als „Human Factor“ bekannt. Wo sonst ist Res-sourcen- und Konfliktmanagement gefragt, wenn nicht auf einem kleinen Segelboot mitten auf der Ostsee?

Nicht nur VAdm Brinkmann und der Leitende der Regatta StKptLt Bielefeld lobten die hochmotivierte und erfolg-reiche Teilnahme der Flieger Crews vom IHTC. Sie baten darum, auch im kommenden Jahr beim Heer die Wer-betrommel für diese Veranstaltung zu rühren.

Nach der physisch fordernden Re-gatta heißt es für die Trainingsteil-nehmer des Hörsaal 23 nun wieder, zurück in den Hubschrauber, um ihre IFR bzw. Nachtflugausbildung erfolg-reich abzuschließen.

Nach der geplanten Scheinverleihung im Januar kehren sie zurück in das Marinefliegergeschwader 5 in Nord-holz, um dort zeitnah die Ausbildung auf den Systemen „Sea Lynx“ MK88A

bzw. „Sea King“ MK41 zu beginnen. Zur Überbrückung der Wartezeit wird im MFG 5 eine zivil gecharter-te EC 135 P2+ genutzt. Mit ihr kann noch vor der Musterschulung eine Seefluglizenz erworben werden, wel-che letztlich die Voraussetzung für den Antrag zum Berufssoldaten ist.

Die Marine besitzt insgesamt 12 Na-dine 24, 5 Hanseaten 70 sowie zwei Traditionsyachten (verschiedene 11 KR Yachten).

Die Boote werden u.a. für den nau-tischen Teil der Offiziersausbildung und derzeit als Ersatz der in der Werft liegenden Gorch Fock genutzt. Nach Erhalt des militärischen Segelscheins Klasse A werden die DSBe zum Er-halt und zur Weiterausbildung zu den Scheinen der Klasse B und C genutzt.

Die Lehrgruppe A prüft z.Zt. die Möglichkeit, zur Durchführung eines Human Factor Trainings / CRM auf einem der größeren Segelboote der Marine.

Die Autoren: Hptm Jörg Eggelmeyer (stv HSLtr 23), OLt zS Wachsmuth (Trainingsteilnehmer HS 23)

Hörsaal 23 – zu Wasser

Die Crew der „Smaragd“ erkämpfte sich beim Admiralscup den zweiten Platz

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Remote-Tower-Technologie in der militärischen Flugsicherung Den Luftverkehr aus der Ferne über-wachen. Das ist die Idee des Re- mote-Tower-Konzeptes.

Aber ist die Remote-Tower-Techno-logie auch geeignet, den zukünftigen Bedarf der Militärischen Flugsiche-rung (MilFS) gerade vor dem Hin-tergrund der immer schwierigeren Nachwuchsgewinnung und der im-mer neuen Herausforderungen in diesem hochkomplexen Arbeitsbe-reich zu decken?

Die notwendigen technischen Be-dingungen für die Durchführung von Flugplatzkontrolle mit Hilfe der Remotetechnik sind bereits erreich-bar. Das hat die in den letzten Jahren rasante Entwicklung von Videokame-ras, Infrarotkameras und Sensorik ge-zeigt. Aber es gilt natürlich auch, das betroffene Flugverkehrskontrollper-sonal sowie auch das fliegende Per-sonal auf diesem Weg mitzunehmen.

Die zivile Flugsicherung ist da schon einige Schritte weiter. Im Dezember 2018 plant die Deutsche Flugsiche-rung GmbH (DFS) nach Zertifizie-rung des Systems durch das Bundes-aufsichtsamt für Flugsicherung für den Flughafen Saarbrücken die Über-führung der dort seit 2015 eingerüste-ten Remote-Tower-Technologie vom Test- in den Regelbetrieb.

Die Flugsicherung für Saarbrü-cken wird dann, wie anschließend auch für die Flugplätze Erfurt und Dresden geplant, aus dem Remo-te-Tower-Center in Leipzig durch- geführt.

Mit Blick auf die Personalentwick-lung in der militärischen Flugsiche-rung hat InspL bereits Anfang 2016 entschieden, die Nutzung dieser Technologie mit Blick auf eine mög-liche Reduzierung des Personalein-satzes beim Einsatz in verkehrsarmen

Perioden auch für die Flugsicherung der Bundeswehr einer Untersuchung zu unterziehen.

Nach dem positiven Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für den Flugplatz Lechfeld und einem Remote-To-wer-Betrieb vom Flugplatz Neuburg liegt Kommando Luftwaffe aktuell ein Angebot der DFS zur Durchfüh-rung eines „Prototyping“ in Lechfeld für Lechfeld vor, bei dem in einem Zeitraum von ca. 1,5 Jahren zunächst die technische und betriebliche Eig-nung des Systems für den Flugbetrieb eines Jet- oder Transportgeschwaders entlang von Standardrouten erprobt werden soll. Dem würde sich nach einer positiven Betrachtung in einem zweiten Schritt der Testbetrieb aus Neuburg anschließen.

Auch wenn, wie ersichtlich, bis zur realen Nutzung des Remote-To-wer-Systems in der Bundeswehr noch

„in a nutshell“

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einige Zeit vergehen wird, gilt es für die Flugsicherung des Heeres das An-forderungsprofil für den Remote-To-wer-Service aktiv mit zu gestalten. Dies betrifft nicht nur den Blick auf das Optimierungspotential beim Ein-satz von Personal, sondern auch auf mögliche operationelle Vorteile (z.B. visuelle Identifizierung bei Nacht, Schlechtwetter und Tiefflug mittels Infrarot) bis zur Idee des abgesetzten, geschützten Einsatzes auf einem Feld-flugplatz.

Der Autor: Oberstleutnant Guido Kersting Abteilung Flugbetrieb Heer Foto: Frequentis

Wo finde ich die aktuelle Ausgabe der NachVorn? Ab sofort werden wir die digitale Ausgabe der NachVorn zum Download auf der Homepage des Dachverbandes der Gemeinschaft der Heeresflie-ger bereitstellen. Unter der Rubrik „Aktuelles“ finden Sie jeweils die aktuelle Ausgabe und die unter der Rubrik „Lesenswertes“ empfohlenen Schriften. Ältere Ausgaben finden Sie in der Rubrik „Downloads“ (http://www.gdh-dachverband.de/index.php/downloads.html)

Dank an die Gemeinschaft der Heeresflieger! http://www.gdh-dachverband.de/index.php/aktuelles.html

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20 | Nach Vorn 2019

Im Rahmen eines Regimentsap-pells am 19.09.2018 begrüßte der Kommandeur des Transporthub-schrauberregiment 30, Oberst Peter Göhringer, die angereisten Gäste der scheidenden und neuen Staffelka-pitäne. Besonders freute Göhringer sich über die Teilnahme der Gar-nisonsbürgermeisterin, Heike Na-ber, die nach Ihrem Amtsantritt am 01.05.2018 zum erstem Mal an einem derartigen Appell teilnahm. In seiner kurzen Ansprache ging der Kom-mandeur auf die diesjährigen großen Herausforderungen des Regiments in Bezug auf den leichten Transport-hubschrauber NH90 ein. Mit diesem Luftfahrzeug, das weltweit einer der modernsten Militärhubschrauber ist, nahm der Verband an der Übung „Hot Blade 2018“ in Portugal teil und bereitet sich gerade auf die Übung „Green Griffen 2018“ in den Nieder-landen vor. Ebenso wurde der Aus-landseinsatz der Heeresflieger in Mali zur Jahresmitte beendet. In diesem

Zusammenhang nutzte Göhringer die Gelegenheit, drei verdiente Soldaten mit Ehrenkreuzen der Bundeswehr auszuzeichnen.

Fast zehn Jahre ChefAnschließend wandte sich der Regi-mentskommandeur an den scheiden-den Staffelkapitän der 5. Staffel des

Transporthubschrauberregiment 30, Major Martin Roth. Dieser wurde seit 2009 ununterbrochen als Chef ver-schiedener Luftfahrzeugtechnikstaf-feln an den Standorten Niederstetten und Faßberg eingesetzt. Dabei zeich-nete Roth für die Zusammenführung von zwei Einheiten in eine Wartungs-staffel im Rahmen der Einnahme der neuen Struktur des Transporthub-schrauberregiment 30 in 2014 verant- wortlich. Besonders hervorzuheben war auch der Zeitraum des Um-bruchs, in dem das Regiment vom leichten Transporthubschrauber UH-1D auf den NH90 wechselte und die Wartungsstaffel zeitgleich zwei Hub-schraubermuster für den Flugbetrieb zur Verfügung stellen musste. Roth wird zukünftig seine umfangreichen Erfahrungen in den Bereich des Nut-zungsmanagements des NH90 ein-bringen. Nach der Entbindung von Major Roth vom Kommando über die 5. Staffel übertrug Oberst Göhringer dieses an Major Daniel Knust. Mit

Zwei Nieder- stettener Staffeln unter neuer Führung Niederstetten – Am 19.09.2018 wurde der Wechsel von gleich zwei Staffelkapitänen beim Transport-

hubschrauberregiment 30 bei strahlendem Wetter durchgeführt.

(v.l.n.r.): Major Roth, Oberst Göhringer und Major Knust nach Übergabe der 5. Staffel

„in a nutshell“

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dessen Ausbildung zum Systeminge-nieur NH90 und Vorverwendungen in der Luftfahrzeugtechnik, unter an-deren auch schon im Transporthub-schrauberregiment 30 an zentraler Stelle, sieht Göhringer ihn bestens auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.

Rund um die Uhr bereitSeit 15.12.2016 stellt die 7. Staffel des Transporthubschrauberregiment 30 die Durchführung der Dauereinsat-zaufgabe Such- und Rettungsdienst über Land (Search and Rescue/ SAR Land) rund um die Uhr über das gan-ze Jahr sicher. In seiner Ansprache vor der Übergabe des Kommandos über die SAR-Staffel ging Oberst Göhringer auf die besonderen Her-ausforderungen dieses Dienstes ein, der lange Abwesenheiten und eine besondere Belastbarkeit der Luftfahr-zeugbesatzungen – auch in Bezug auf den Umgang mit Tod und Ver-wundung – verlangt. Von den drei Stationen Holzdorf, Niederstetten und Nörvenich aus werden bei Tag und Nacht vermisste bzw. verun-glückte Luftfahrzeuge gesucht und erste Rettungsmaßnahmen eingelei-

tet. Im Rahmen freier Kapazitäten und sofern kein ziviler Rettungs-hubschrauber zur Verfügung steht, unterstützen die SAR-Besatzungen auch die zivilen Rettungskräfte. Der-zeit unterstützt diese Staffel auch mit einem zusätzlichen Hubschrauber bei der Waldbrandbekämpfung auf ei-nem munitionsbelasteten ehemaligen Truppenübungsplatz in Brandenburg.

In Abwesenheit wurde Major Micha-el Wagner von dem Kommando über die 7. Staffel entbunden. Als erster Staffelkapitän dieser in der Bundes-wehr einmaligen Einheit konnte er diese wesentlich prägen und seine langjährige fliegerische Erfahrung sowie seine Kenntnisse aus der Vor-verwendung im SAR-Fachdezernat beim General Flugbetrieb Heer ziel-gerichtet einbringen. Mit Major Mar-

cus Preuß übernahm ein ebenfalls erfahrener Luftfahrzeugführer die Staffelführung, der seit Aufstellung der 7. Staffel an entscheidender Stelle mitgewirkt hat und somit über sehr gute Voraussetzungen verfügt, den demnächst anstehenden Wechsel des Einsatzhubschraubers zu steuern.

Ein Abschied der besonderen Art

Oberst Göhringer wünschte den scheidenden wie auch den neuen Staffelkapitänen soldatisches Glück und alles Gute in Ihren neuen Ver-wendungen. Nach Abmeldung des Appells wurde Major Roth noch eine besondere Ehre zuteil: Als ehe-maliger Angehöriger der Heeresauf-klärungstruppe und als Zeichen der Wertschätzung wurde er mit einem geschützten Führungsfahrzeug vom Typ Eagle V vom Appellplatz abge-holt und nach Fahrt durch ein Spalier seiner Einheit zum anschließenden Empfang gebracht.

Der Autor: Oberstleutnant Lars Meinzer TrspHubschr Rgt 30

Fotos: Bundeswehr/Stefan Kleine

Major Preuß (links) meldet Oberst Göhringer die Übernahme der 7. Staffel

Überrascht betritt Major Roth das geschützte Fahrzeug

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Einsatzunterstützungsanlage (EUA) jetzt auch in der Luftfahrzeugtechnischen Ausbildung NH90

Am 24.10.2018 war es endlich soweit; seit über fünf Jahren schon angemel-det für die Halle 8 in Faßberg, wurde ein EUA Server mit 6 Arbeitsplätzen, inklusive neuer Monitore und Rech-ner, aus Friedrichshafen von Cassi-dian, eine Division des EADS-Kon-zerns, angeliefert. Die Bodenstation dient der Unterstützung des tech-nisch-logistischen Bereiches fliegen-der Waffensysteme. Mit einem Data Insert Device (DID) stellt sie eine direkte Schnittstelle zum Austausch von Daten vom und in das Luftfahr-zeug bereit. Damit ist es möglich, missionsrelevante Daten außerhalb des Luftfahrzeuges taktisch und logis-tisch vorzubereiten, aber auch nach Beendigung der Mission aufgezeich-nete taktische und logistische Daten auszuwerten und weiter zu verar-beiten. Damit können jetzt auch die Luftfahrzeugtechniker gezielt weiter ausgebildet werden.

Der Autor: Bilder und Text: Oberstleutnant Gericke InChef VI Insp. Lehrgruppe B IntHubschrAusbZ

Einsatz von schwerem Gerät beim Aufbau der EUA

„in a nutshell“

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Trainingsteilnehmer der ersten Mustereinweisung CAT C NH90

Übergabe der allerersten Lizenz- urkunde an KzS Hanß

Übergabe der ersten DEMAR 147 Mustereinweisungs- urkunden CAT C NH90In zwei Wochen mussten Mitte No-vember von 24 Trainingsteilnehmer in der Halle 8 in Faßberg über 1000 Seiten Schulungsunterlagen und fast 2000 Folien als Präsentation mit einer abschließenden Prüfung durchgear-beitet werden, um die Normen der DEMAR 147 zu erfüllen.

Am Ende stand die Vergabe der DE-MAR Urkunde am 23.11.2018 für Dienstgrade vom Hauptbootsmann über Oberleutnante bis zum Kapi-tän, die vor allem die Befähigung von Ingenieuren und Stabspersonal dokumentiert. Mit diesen Trainings

konnte auch für die Einführung des SEA LION ein wesentlicher Beitrag geleistet werden und zwölf Marine Kameraden mit dieser Ausbildung jetzt noch effektiver die Arbeit am Waffensystem NH90 vorantreiben.

Der Autor: Bilder und Text: Oberstleutnant Gericke InChef VI Insp. Lehrgruppe B IntHubschrAusbZ

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24 | Nach Vorn 2019

Der diesjährige Sommer sorgte mit seiner andauernden Trockenheit für eine erhöhte Waldbrandgefahr. Dies bestätigte sich in der brandenbur-gischen Lieberoser Heide. Auf dem Gelände eines ehemaligen Trup-penübungsplatzes brachen mehrere Brände aus. Kleinere konnten durch die örtliche Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der gro-ße Brand mit einer Ausdehnung von über 200 ha war aber durch die bo-dengebundenen Löschtrupps nicht zu bekämpfen.

Große Gefahr für die Brandbekämpfer

Die noch auf dem Brandareal befind-liche Munition veranlasste die Feuer-wehren, nur am Rand und von befes-tigten Wegen aus zu löschen. Durch

die große Hitze und die Winde be-stand jedoch große Gefahr, dass auch extra eingerichtete Brandschneisen durch die Flammen übersprungen werden konnten. So entschied sich das zuständige Territorialkomman-do der Bundeswehr auf Antrag des Landkreises, die Löscharbeiten mit einem Hubschrauber zu unterstützen.

Da die mittleren Transporthub-schrauber der Luftwaffe nicht zur Verfügung standen, wurden die leich-ten Transporthubschrauber des Typs UH-1D vom Transporthubschrau-berregiment 30 aus dem baden-würt-tembergischen Niederstetten nach Brandenburg entsandt.

Niederstettener Heeresflieger helfen bei Waldbrand Lieberoser Heide, Brandenburg – Ein ehemaliger Truppenübungsplatz in Brandenburg stand über mehrere

Wochen in Flammen. Aufgrund der Munitionsbelastung konnte das Löschen nur von der Luft aus erfolgen.

Ganz vorn mit dabei: Niederstettener Soldaten.

UH-1D bei der Wasseraufnahme aus einem in der Nähe befindlichen See

„in a nutshell“

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Großer Erfolg trotz enormer Belastungen

Vom 12.09. bis 22.09.2018 waren die Heeresflieger mit einem Hubschrau-ber vor Ort und unterstützten die Lö-schmaßnahmen fast durchgängig. So-wohl für die Besatzungen als auch für die Hubschrauber hielt dieser Einsatz besondere Belastungen parat. Die Pi-loten und Bordtechniker mussten mit verminderter Sicht durch die Rauch-schwaden und den in die Maschine eindringenden Rauch klarkommen. Auch die erhöhte permanente Kon-zentration, die durch die punktgenau-en Anflüge erforderlich war, war für die eingesetzten Soldaten besonders fordernd. Darüber hinaus bestand ständig die Gefahr, dass durch umset-zende Restmunition oder Blindgän-ger der Hubschrauber oder gar die Besatzung bei den tiefen Überflügen Schaden nehmen konnten. Aufgrund der Hitze des Brandes war die Leis-tung des bewährten, aber mittler-weile in die Jahre gekommenen Hub-schraubers eingeschränkt. Insgesamt waren die Besatzungen fast 35 Stun-

den unmittelbar im Einsatz über dem Brandherd. Dabei konnten sie ca. 550 Umläufe fliegen und so über 330.000 Liter Wasser ausbringen. So verhin-derten sie eine weitere Ausbreitung des Brandes auch auf Wohngebäude in der Nähe des Geländes.

Mittlerweile ist der Brand gelöscht und die Besatzungen sind wieder wohlbehalten in Niederstetten zu-rück. Mit diesem Einsatz konnten die Niederstettener Heeresflieger wieder einmal einen wesentlichen Beitrag im Rahmen der Katastrophenhilfe für örtliche Rettungskräfte leisten.

Der Autor: Oberstleutnant Lars Meinzer TrspHubschr Rgt 30

Fotos: Bundeswehr/Horcher/Schafferhans

Brandbekämpfung aus der Luft in der Lieberoser Heide

Save the Date! Wir planen am 09.Mai eine nicht-öffentliche Veranstaltung unter dem Arbeitsbegriff „Biwak IHTC“. Diese Veranstaltung soll Gele-genheit zum Gespräch mit un-seren Freunden aus Bückeburg und dem Schaumburger Land bieten, aber auch als „Commu-nity-Treffen“ der Heeresflieger dienen.

Den Termin schon mal vormerken, Details folgen.

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Mit dem Rad zur Arbeit in Niedersachsen Luftfahrzeugtechnische NH90 Ausbilder fahren 6.513,40 Kilometer mit dem Rad

Vom 01. Mai bis 31. August 2018 be-teiligten sich acht Inspektionsange-hörige der luftfahrzeugtechnischen Ausbildung am NH90 in Faßberg an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit (MdRzA) in Niedersachsen“. Ziel war es, in diesen vier Monaten mindes-tens 20 Tage mit dem Fahrrad zur Ar-beit zu kommen und in Vier-Mann-Teams einen „Wettbewerb“ zu starten. Dabei haben die Hauptleute Nickel und Diederichs, die Stabsfeldwebel

„Neigungsgruppe VI. IntHubschrAusbZ Moutainbike“ auf dem Brocken im Harz

Schmidt und Mühlfarth, die Haupt-feldwebel Stünkel und Sommerwerk sowie der Arbeitnehmer Hilmer und Oberstleutnant Gericke 6.513,40 Kilometer und damit 1.281,84 Kilo-gramm CO2 der Umwelt zu Liebe gespart und dabei 152.433,56 kcal verbrannt.

„Mit dem Rad zur Arbeit“ wird in vielen Unternehmen als eine ideale Ergänzung der betrieblichen Gesund-

heitsförderung gesehen – wir können dies nur bestätigen und zum Mitma-chen animieren!

Der Autor: Bilder und Text: Oberstleutnant Gericke InChef VI Insp. Lehrgruppe B IntHubschrAusbZ

„in a nutshell“

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15. Sitzung Gemeinsamer Ausschuss DFAT – Le Cannet des Maures, 08. November 2018

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Schneller Adler – 2018

Sie wollen einen Artikel schreiben? Gerne nehmen wir Ihre Artikel für die NachVorn an. Voraussetzung: • Kurzer aber prägnanter Text, • Aktuelle und „NachVorn“ gerichtete Themen, • Bilder als JPEG unter Benennung des Fotografen (Bildrecht) ...

Die Entscheidung zur Veröffentlichung trifft die Redaktion.

Wir werden demnächst eine gesonderte Mail Anschrift veröffentlichen, bis dahin schicken Sie Ihre Artikel und Bilder bitte an: [email protected].

Redaktionsschluss beachten!!!

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Tag der HFlg FR – Le Cannet des Maures, 08. Juni 2018

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Oktoberfest – Internationales Hubschrauberausbildungszentrum, 20. September 2018

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Dienstaufsichtsbesuch Kdt IHTC bei EFAT – Le Cannet des Maures, 2018

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Mali – Hptm Lars Freitag (1./TrspHubschrRgt 10)

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Feier zum 15. Geburtstag DFAT – Faßberg, 07. November 2018

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Besuch General Zorn – IntHubschrAusbZ Bückeburg, 07. Dezember 2018

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Historisches

Vor 60 Jahren... Unfall am KnüllköpfchenAm 14.01.1959 kamen beim Absturz von zwei Luftfahrzeugen der Hee-resflieger in Nordhessen acht Bun-deswehrangehörige ums Leben. Vier Soldaten wurden zum Teil schwer verletzt.

Der erste Unfall ereignete sich in der Gemarkung von Crainfeld (Gemein-de Grebenhain, Vogelsbergkreis), etwa 18 Kilometer südwestlich von Lauterbach.

Notlandung eines Schulungs-flugzeugs bei Crainfeld

Ein mit vier Soldaten besetztes Ver-bindungsflugzeug vom Typ Dornier DO 27, die mit einem zweiten Luft-fahrzeug desselben Typs auf dem Flug nach Süden war und in schlechtes

Wetter geraten war, überschlug sich nach einer Bodenberührung auf frei-em Feld. Die vier an Bord befindli-chen Unteroffiziere wurden schwer verletzt. Die zweite Do 27 schaffte den Rückflug nach Fritzlar.

Nach damaliger Ansicht der Poli-zei wurde ein noch schwereres Un-glück nur durch die an diesem Tag bestehende hohe Schneedecke auf dem Gelände verhindert. Die ein-motorige DO 27, ein Verbindungs-flugzeug mit Kurzstarteigenschaf-ten (Short-Take-Off-and-Landing, kurz: STOL), galt als eine der si-chersten Bundeswehrmaschinen. Sie war das einzige von den Heeres-fliegern benutzte Flächenflugzeug und stand dort seit 1957 in Dienst.

Tödlicher Unfall des Rettungshubschraubers bei

SchwarzenbornEin zweiter Unfall ereignete sich kurz darauf tragischer Weise beim Hilf-seinsatz für die verunglückte Dor-nier. Ein Transporthubschrauber der Heeresfliegertransportstaffel 822 aus Fritzlar, der unverzüglich nach Ein-gang der Meldung über den Unfall der Dornier zur Hilfeleistung an die Unfallstelle in Marsch gesetzt worden war, stürzte auf dem Weg nach Lau-terbach in der Nähe des Boglerhauses am Knüllköpfchen im dichten Nebel ab und brannte aus. Aus dem Wrack der Vertol H 21 konnten sieben der acht Insassen nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Angehöriger des

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Rettungsteams der H-21, der beim Aufprall aus der Maschine herausge-schleudert wurde, wurde von ameri-kanischen Soldaten der nahebeilie-genden Radarstation geborgen und in ein nahgelegenes Krankenhaus ver-bracht, wo der Obergefreite jedoch bald seinen schweren Verletzungen erlag.

Dokumentation und Gedenk-stätte

Noch im selben Jahr errichteten die Fritzlarer Heeresflieger an der Un-fallstelle der H21 einen Gedenkstein mit Einfriedung. Über die Jahre wur-de die Gedenkstätte mehr und mehr vernachlässigt.

Auf Initiative von StFw d.R. Heinz-Hermann Schmerer und den Reservistenkameradschaften Allen-dorf-Landsburg und Frielendorf wur-de auf dem Knüllköpfchen die Ge-denkstätte nicht nur „runderneuert“, sondern mit großem Aufwand erwei-

tert, um der tödlich verunglückten Kameraden zu gedenken.

Der Autor: Bilder und Text: OTL Lüttke OTL a.D. Pech

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Q1 2019INTERESSANTE TERMINE

14. Januar 2019

Gedenken Flugunfall am Knüllköpfchen

vor 60 Jahren Gedenkstätte Knüllköpfchen Fritzlar

16. Januar 2019

Übergabeappell KpfHubschrRgt 36

KpfHubschrRgt 36 FritzlarJan

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Jan

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12.-14. März 2019

FNC/MN Cluster Infobesuch IHTC

Bückeburg

09. Mai 2019

„Biwak“ IHTC

Bückeburg

14. März 2019

Übergabeappell DSK

Stadtallendorf

Nächster Erscheinungstermin NACH VORN: 01. April 2019

Redaktionsschluss: 01. März 2019

Anmerkung der Redaktion: Die Aktualität der Rubrik „Interessante Termine“ lebt von Ihrer Zuarbeit. Bitte teilen Sie uns entsprechende Termine bis zum Redak-tionsschluss der jeweiligen „Nach Vorn“ mit. Die Entscheidung über die tatsäch-liche Aufnahme in die Rubrik trifft die Redaktion.

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