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VOM 22. AUGUST BIS 12. SEPTEMBER 2009
INHALTGRUSSWORTE 2 – 5
EINE GROSSE NACHTMUSIK 6 – 11
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern
an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz
IDOMENEO, RE DI CRETA 12 – 13
Les Musiciens du Louvre-Grenoble I Solisten
Estonian Philharmonic Chamber Choir
Marc Minkowski/Dirigent I Olivier Py/Regie
LATIN NIGHT 14 – 15
Carel Kraayenhof y su Sexteto Canyengue
Absolute Ensemble l Kristjan Järvi/Dirigent
GAUTIER CAPUÇON/VIOLONCELLO 16 – 17
Jérôme Ducros/Klavier
QUATUOR MOSAÏQUES 18 – 19
BACH COLLEGIUM JAPAN 20 – 21
Masaaki Suzuki/Orgel und Leitung
KLAVIERABEND 22 – 23
Arcadi Volodos/Klavier
COSÌ FAN TUTTE 24 – 25
Le Cercle de l’Harmonie & Solisten
Chœur Les Éléments l Jérémie Rhorer/Dirigent
DEE DEE BRIDGEWATER 26 – 27
SWEELINCK - DER AMSTERDAMER ORPHEUS 28 – 29
Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung
JANINE JANSEN & FRIENDS 30 – 31
Janine Jansen/Violine
Boris Andrianov/Violoncello l Itamar Golan/Klavier
WAR REQUIEM 32 – 33
Bremer Philharmoniker l Tölzer Knabenchor l Tschechischer Phil.
Chor Brno I Solisten l Markus Poschner/Dirigent
MICHELANGELO 34 – 35
Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung
L’INFEDELTÀ DELUSA 36 – 37
Le Cercle de l’Harmonie & Solisten
Jérémie Rhorer/Dirigent l Richard Brunel/Regie
SOL GABETTA/VIOLONCELLO 38 – 39
Kammerorchester Basel l Julia Schröder/Leitung
CANDIDE 40 – 41
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen l Solisten l Chor des
Theater Bremen l Otto Sander/Erzähler l Kristjan Järvi/Dirigent
OTTAVIO DANTONE 42 – 43
Ottavio Dantone/Orgel
ANTOINE TAMESTIT 44 – 45
Markus Hadulla/Klavier
SAUL 46 – 47
Akademie für Alte Musik Berlin l Cappella Amsterdam & Solisten
Daniel Reuss/Dirigent
DIE ERSTE WALPURGISNACHT 48 – 49
Orchestre des Champs-Élysées l Collegium Vocale Gent & Solis-
ten l Coro dell’Academia Chigiana l Philippe Herreweghe/Dirigent
CLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE 50 – 51
Epoca Barocca I Silvia Vajente/Sopran
BAROCKE SCHÄTZE 52 – 53
ANNE SOFIE VON OTTER 54 – 55
Concerto Copenhagen l Lars Ulrik Mortensen/Leitung
A CHORAL EVENSONG 56 – 57
Choir of King’s College/Cambridge l Stephen Cleobury/Leitung
ABSCHLUSSKONZERT 58 – 59
Hélène Grimaud/Klavier I Philharmonia Orchestra London
Vladimir Ashkenazy/Dirigent
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG 60 – 62
COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009 63
MUSIKFEST-GALA 64 – 65
Musikfest-Preis 2009
Förderpreis Deutschlandfunk
MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT 67
PROGRAMMÜBERSICHT 76
PREISE / ORTE / IMPRESSUM 77
Winterträume
2|3
Verehrte Musikfest-freunde,
in meinen kühnsten Träumen
hätteichmiramVorabenddes
1. Musikfest Bremen 1989
nicht vorstellen können, dass
dieses–imRückblick–ausrein
idealistischenVisionenheraus
geborene»Baby«jemalsseinen20.Geburtstagerlebenwürde.
Daher gilt mein besonderer Dank Ihnen, den treuen und immer
wiederneuenBesuchern,dennohneIhrenstetigenZuspruchund
IhreBegeisterungwäreesbeieinerVisiongeblieben.
Ein für mich wichtiges Schlagwort in Bezug auf die 20-jährige
EntwicklungdesFestivalsistVerstetigung.DieHerausforderung
und besondere Motivation liegt für mich seit jeher in dem Spa-
gat zwischen der Bewahrung des Tradierten und dem Aufbre-
chendesBestehenden.Nurwennmandiesebeidenalsvermeint-
liche Gegensätze anmutenden Pole in einen kreativen Einklang
bringt,entstehenBewegungundEnergie,dieaufderBasisdes
BekanntenundGelerntenneuePerspektiveneröffnen.Unddies
schlägtsichauch imdiesjährigenProgrammnieder– ineinem
spannendenZusammenspielausregionalenundinternationalen
Kontexten.Alswir2002erstmalseineGastspielreiheimNordwes-
tendurchführten,wurdenwirdurchauskritischundargwöhnisch
beäugt.DochausgehendvondieserPlattformsindneueKontakte
undPartnerschaftenentstanden,dieindergesamtenRegionfür
erfrischendeImpulsegesorgthabenundheutedenNordwesten
mehrdennjemusikalischstrahlenlassen.Undnachdemwir2005
und2006inZusammenarbeitmitdenSalzburgerFestspielenerst-
malsszenischeOpernproduktionengewagthaben,krönenwirden
20.GeburtstagdurchzweiKoproduktionenmitdemFestivald’Aix-en-
Provence.ZumeinergroßenFreudeschließtsichdamiteinKreis,
dernochvielespannendeOptionenfürdieZukunftbereithält.
IchbedankemichganzherzlichfürdietreueUnterstützung:Die
öffentlichenZuwendungenunddasEngagementderzahlreichen
Sponsoren,FreundeundFörderersowieunsererMedienpartner
machen das 20. Musikfest zu einem besonderen Festival-Jahr-
gang–seienSiemitdabei!
Ihr
Prof.ThomasAlbert
IntendantMusikfestBremen
Sehr geehrte damen
und Herren,
hochkarätige Künstler, span-
nende Programme sowie Zeit
und Raum für Begegnungen
undintensiveHörerlebnisse–
das ist das bewährte Erfolgs-
rezept, welches das Musikfest Bremen in den vergangenen 20
JahrenzueinemderzentralenkulturellenLeuchttürmederHan-
sestadtgemachthat.DaskonstanthohekünstlerischeNiveauund
diedamiteinhergehendeganzbesondereFestivalatmosphäretra-
genmaßgeblichzurAttraktivitätunsererStadtbei.Einelebendige
Musikkulturistauchwirtschaftlichundtouristischeinunverzicht-
barer Standortvorteil. Das attraktive Gesamtprogramm des 20.
MusikfestBremenversprichtauchdiesesJahrwiedereinmalige
Ereignisse.UnddasnichtnurinderHansestadtundinBremerha-
ven:Dieseit2002behutsamausgeweitetenGastspieleinderjet-
zigen»MetropolregionBremen-OldenburgimNordwesten«setzen
überdieLandesgrenzenhinauswiederwillkommeneAkzente.
NebendieserkulturellenStrahlkraftistdasMusikfestBremenvor
allemaucheinvorbildhaftesBeispielfürdaserfolgreicheZusam-
menspielvonöffentlicherHand,privaterWirtschaftundKultur.Nur
dasSponsoringzahlreicherUnternehmenausdergesamtenRegion
unddieöffentlichenZuschüssedesWirtschaftsressortsgarantie-
rendieRealisierungdesFestivalprogramms.Diesegewachsene
ZusammenarbeitisteineguteBasisfürdieZukunftdesMusikfest
Bremen.
MeinDankgiltdenSponsoren,OrganisatorenundPartnern,diemit
ihremideellenwiemateriellenEngagementerstzumGelingenbei-
tragen.DemFestivalwünscheicheinenerfolgreichenVerlaufund
allenBesucherinnenundBesuchernAbende,dielangeinbester
Erinnerungbleibenmögen.
Ihr
RalfNagel
SenatorfürWirtschaftundHäfen
RALf
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ERT
Liebe Leserin,lieber Leser,
inden20JahrenseinesBeste-
hens hat sich das Musikfest
Bremen eine herausragende
Position im Kulturkalender
derHansestadterworben.Esistdarüberhinausaberauchinder
ganzen Region fest verankert. Die Ausstrahlung des Festivals
erreicht den gesamten Nordwesten und schafft damit Verbin-
dungenweitüberdieStadtgrenzenhinaus.
Einmal mehr ist es dem Intendanten und seinem Team gelun-
gen,hochkarätigeInterpretenfürdasFestivalzugewinnen.Die
KonzertebietendenBesucherneinreichhaltigesmusikalisches
Spektrum,dassichzueinembeeindruckendenGesamtprogramm
fügt.AuchdiebeidenOpernaufführungenlassenhöchsteskünst-
lerischesNiveauerwarten.EinegroßeBandbreiteanSpielstätten
trägtzusätzlichzurAttraktivitätdesMusikfestBremenbei.Die
»GroßeNachtmusik«rundumdenMarktplatzwirddiesgleicham
Eröffnungsabendeindrucksvollunterstreichen.
Zum20.GeburtstagdesMusikfestsendeichmeinenherzlichen
Glückwunsch. Allen Sponsoren und Partnern danke ich für ihr
großesEngagement.DemPublikumwünscheichvielVergnügen,
angenehmeSpätsommertageundmusikalischeErlebnisse,diein
Erinnerungbleiben.
Ich wünsche Ihnen ein anregendes, inspirierendes und stim-
mungsvollesMusikfest2009!
BerndNeumannMdB
StaatsministerbeiderBundeskanzlerin
DerBeauftragtederBundesregierungfürKulturundMedien
Liebe Leserin, lieber Leser, aber vor allem: Liebe Musikfreunde!
Seit 20 Jahren ist das Musik-
fest Bremen ein Höhepunkt
unseres kulturellen Lebens.
Jahr für Jahr beeindruckt die
»Große Nachtmusik« nicht nur mit besonderen Konzerten an
ungewöhnlichenOrten,sondernauchmiteinemfestlichbeleuchte-
tenMarktplatz,derunserUNESCO-WeltkulturerbeRolandundRat-
hausbesonderszurGeltungkommenlässt.EsistdieseMischung,
dieimmerwiederaufsNeueeinenaußergewöhnlichenAbendver-
spricht.NebenderEröffnunghatfürmichdieAufführungvonBen-
jaminBrittens»WarRequiem«imBremerDomdurchdieBremer
PhilharmonikersichereinebesondereBedeutung.
AuchimJahr2009beschränktsichdasMusikfestnichtnurauf
unsereHansestadt,sonderneroberterneutdengesamtenNord-
westen.Darüberfreueichmichsehr,dennwirverstehenunsals
elementarer Bestandteil dieser Metropolregion. Die vielfältigen
AktivitätendesMusikfestes,etwainOldenburg,Ganderkeseeoder
aufSpiekeroogunterstreichendiesesZusammenwachsenauchin
kulturellerHinsicht.
Große Sinfoniekonzerte, Solo-Abende oder szenische Opernpro-
duktionen–auchdasdiesjährigeProgrammdesMusikfestwar-
tetwiedermiteinembreitenmusikalischenProgrammauf.Esist
diese Vielfalt, die für mich das Musikfest zu einem besonderen
EreignisimkulturellenKalenderunsererStadtmacht.
Ichfreuemichsehr,dasssichauchimJubiläumsjahrwiedereine
Reihe von privaten Partnern und Sponsoren für das Musikfest
einsetzen.DiesesEngagement,verbundenmitdenöffentlichen
Zuschüssen,ermöglichteinFestivalprogrammaufsolchhohem
Niveau,wiewiresnunseit20JahreninBremenerlebendürfen
–dafürmeinenherzlichstenDank.
IchwünscheallenBesucherninspirierendeStundenbeidenKon-
zerten des Musikfest Bremen. Dem Intendanten Prof. Thomas
AlbertundseinemTeamdankeichsehrherzlichfürdieengagierte
ArbeitundwünschezumJubiläumallesGute!
Herzlichst,Ihr
BürgermeisterJensBöhrnsen,
PräsidentdesSenatsundSenatorfürKultur
derFreienHansestadtBremen
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kulturbegeisterte Menschen, kreative Künstler – die Metropo-le Nordwest bekennt sich zu ihrer Tradition und ist offen für Neues, gleichermaßen inspiriert und vielseitig. das Musikfest
Bremen leistet dazu einen großen Beitrag. Immer mehr ist dieses hochkarätig besetzte festival mit seinem vielfältigen programm zu einem verbindenden kulturellen Element für die
Metropolregion geworden. IndiesemJahrfindenmehrals30Veranstaltungenan22Spiel-
ortenindergesamtenRegionstatt.Aufführungenunterande-
reminBremen,Oldenburg,Bremerhaven,Ganderkesee,Verden
und Wildeshausen belegen auch hier das Zusammenwachsen
derRegioneindrucksvoll.ZudemgenießenVeranstaltungsorte
wie beispielsweise das Oldenburger Schloss, die evangelisch-
lutherischeKircheSengwarden,dieSt.Laurentius-KircheLang-
fördenoderdasJagdschlossClemenswerthinSögelhöchstes
kulturhistorischesAnsehen.
Die europäische Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-
westene.V.istseitderVereinsgründungimJahr2006aufWirt-
schaftsthemenfokussiert,umWachstumundInnovationinder
Regionzufördern,unterstütztaberstetsauchkünstlerisches
Engagement.KunstundKultursindwesentlicheElementeregio-
nalerIdentitätundLebensqualität.
DieFörderungderregionalenKooperationunddieProfilierung
mitdenbesonderenKompetenzenderRegionsindzentraleAn-
liegenderMetropolregion.
DasMusikfestBremenmitseineraußerordentlichenQualitätder
AufführungenstehtfürdasRenommeealseinzigartigeKultur-
regionundmachtdieMetropoleNordwestfürihreBürgerinnen
undBürgererlebbar.
LANdRAT GERd STöTzEL
1.VorsitzenderLandkreisDiepholz
SENATOR dR. REINHARd LOSKE
SenatorfürUmwelt,Bau,VerkehrundEuropa
dR. STEpHAN-ANdREAS KAULVERS
2.VorsitzenderVorstandsvorsitzenderderBremerLandesbank
WirwünschenallenBesucherndesFestivalseinenunvergess-
lichenKulturgenussundhoffen,dassdasMusikfestBremenin
denkommendenJahrenwachsenundweiterindieMetropolre-
gionausstrahlenwird.
Für den Vorstand der Metropolregion Bremen-Oldenburg im
Nordwestene.V.:
4|5
LandratGerdStötzel1.Vorsitzender,LandkreisDiepholz
Dr.Stephan-AndreasKaulvers2.Vorsitzender,VorstandsvorsitzenderderBremerLandesbank
SenatorDr.ReinhardLoskeSenatorfürUmwelt,Bau,VerkehrundEuropa
Ticket -Service in der Glocke Tel. 0421-33 66 99 | www.glocke.de
Freitag 30. Oktober 2009 20.00 Uhr
GLOCKE Sonderkonzert
Renée Fleming Sopran
Royal Philharmonic OrchestraCharles Dutoit DirigentP. I. Tschaikowsky: Ouvertüre »Romeo und Julia«, Briefszene der Tatjana aus »Eugen Onegin« op. 24Opernarien von U. Giordano, R. Leoncavallo und R. ZandonaiA. Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«
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6|7
SA 22. AUG I AB 19.30 UHREINHEITSpREIS 66 EUR (ERM. 48 EUR)7SpielstättenrundumdenMarktplatz
EINE GROSSE NACHTMUSIKDetailssieheÜbersichtS.10/11
machtam22.AugustseinemNamenalleEhreundverführtzumAuftaktwiedermit21KonzertenansiebenOrtenindreiZeitschienen!Musikpurmiteinerreiz-vollenVielfaltanEpochen,Stilrichtungen,GenresundfaszinierendenKünstler-persönlichkeiten–einSpannungsbogen,derSieadäquataufdenhochkarätigen20. Festivaljahrgang einstimmt! Dazu zählen natürlich auch die magischenIlluminationen der Spielstätten von Lichtdesigner Christian Weißkircher, diedemfestlichenGeschehenrundumBremens»guteStube«mitdemUNESCO-WelterbeRathausundRolandeineleuchtendeKroneaufsetzen.
22
08
LIEBE MUSIKfREUNdE,
20JahreMusikfestBremen–dassind20Jahre
vollermusikalischerHighlights.IndiesenJahren
istdasMusikfestBremenzueinerInstitutionim
kulturellenLebendesNordwestensgeworden.
AuchimJahr2009
könnensichMusik-
l i e b h a b e r w i e -
deraufeineFülle
gr oßar tiger Dar-
bietungenfreuen.
ZwischenBachund
Bernstein,kleinen
Liedernundgroßen
Sinfonieneröffnen
s i c h g a n z n e u e
Blickwinkelaufalt-
bekannteWerkeundzeigensichfaszinierende
Künstlerpersönlichkeitenvonihrerspielfreu-
digstenSeite.
Wirsindstolz,alsPartnermitdabeizusein.Denn
alsregionalverwurzelterKonzernmachenwir
unsfürallesstark,wasdieRegionnochlebens-
wertermacht-obWissenschaft,Sportoderkul-
turelleEvents.BeimMusikfestBremenwirddiese
Energiejetzthörbar.
AllenMusikfreundenwünschenwirklangvolle
Stunden!
Dr.WernerBrinker
VorstandsvorsitzenderderEWEAG
70hochtalentiertejungeMusikerausallenzehnOstseeanrainerstaatenundeincharismatischerDirigent–dassinddieaufregendenZutatenfür»dieneueStim-medesNordens«,dasBaltic Youth philharmonicvonKristjan Järvi!Sietreffenauf den Tastenvirtuosen fazil Say, einen der spannendsten und unkonventio-nellsten jungen Künstler, der schon seit Jahren beispielhaft zeigt, wie Musikgeografische und ethnische Grenzen überwindet und gemeinsame kulturelleWurzelnfördert.Hervé Niquet und sein Concert Spirituel gehören heute zweifellos zu denbesten Interpreten für Musik des 18. Jahrhunderts. Haydns Oratorium »DiesiebenletztenWorte«bietetinderursprünglichenOrchesterfassungdierich-tige Herausforderung: sieben bewegende langsame Sätze, abgeschlossendurcheinwildtobendesErdbeben!
8|9
Christophe CoinundseinEnsemble Baroque de LimogesstelleneinInstru-mentindenMittelpunkt,dasheutenahezuvergessenist:dieLiraorganizzata.MitderkuriosenMischungausDrehleierundkleinerOrgelzelebrierensiemitWerkenvonHaydnundPleyeleinFestderfeinenRaritäten.BeispielhafteAusgewogenheitundStilkundigkeitprägendasWienerGesangs-ensembleCinquecento.SpezialisiertaufVokalmusikderRenaissance,machtdasQuintettdievielschichtigenKlangweltendes16.JahrhundertsinEnglandundFlandernzueinemErlebnis:spannungsgeladenundmeditativzugleich!Das Amsterdam Loeki Stardust Quartet, das wohl innovativste und aufre-gendste Blockflötenensemble der internationalen Musikszene, verbindet inseinem Repertoire von der Renaissance bis zur Neuzeit technische Meister-schaftmiteinerfantastischenVielfaltanKlangfarbenundBetonungsnuancen–jederHaucheinTreffer!InFrankreichwächsteineneue,aufregendePianisten-GenerationheranundBertrand ChamayouisteinerihrerführendenProtagonisten.WerkevonMen-delssohnundFranckbündeltermitgroßartigerGestaltungskraft,Raffinesse,AnmutundEleganzzueinemintimenLiederabendohneWorte.DergrandioseBandoneonistCarel KraayenhofavanciertemitseinemAuftrittbeiderHochzeitdesniederländischenThronfolgerpaarsWillemAlexanderundMáxima zum Tango-Star. Mit Inspiration, Rhythmus, Melodienseligkeit undPassiongelingtihmmitseinemSexteto Canyengue hingebungsvollderSpa-gatzwischenTraditionundModerne!
Carsten preisler
TRAdITION UNd VERäNdERUNG
1877warBremenderGeburtsortundüber100
JahrelanggemeinsammitBremerhavenHeimat
undalleinigeWirkungsstättederBremerLager-
hausGesellschaft.
2009–132Jahrespäter–darfmangetrost
behaupten,dieBLGLOGISTICS isteinglobal
player.VertretenaufvierKontinentenmitüber
15.000Beschäftigten.UnsereWurzelnhaben
wirnichtvergessen.BremenundBremerhaven
sindderNukleusunsererAktivitäten.DerOrtim
NetzwerkweltweiterStandorte,vondemalles
ausgehtundderalleszusammenhält.
Traditionbewahrenheißtsichverändern.Was
fürunsgilt,machtauchdasMusikfestBremen
zueinemsofaszinierendenBrückenschlagzwi-
schenJahrhunderten,StilenundMilieus.
IndiesemSinnesindwirdemMusikfestBremen
mitgroßemVergnügenverbunden.DasMusikfest
hatdieehemaligeStaplerhallederBLGamSpei-
cherXIalshervorragendeKulisseundBühnefür
Konzertinszenierungenentdeckt.Wirhabensie
alsBLG-ForumzueinerfestenGrößegemacht.
WirwünschendenBesucherndes20.Musikfest
BremengrandioseKonzerterlebnisseunddem
MusikfeststetsvolleHäuser.
HAUS SCHÜTTING BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck
ST. pETRI dOM LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)
HAUS dER BÜRGERSCHAfT
AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonG.P.daPalestrina,A.Vivaldi,J.S.Bach,S.Wonderu.a.
19.30 UHR
CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionI«
LANdGERICHT/INNENHOf
UNSER LIEBEN fRAUEN KIRCHE
CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern
ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn(Uraufführungen)
RATHAUS BREMEN/OBERE HALLE
dIE GLOCKE/GROSSER SAAL
BALTIC YOUTH pHILHARMONICfAzIL SAY/KlavierKRISTJAN JäRVI/DirigentF.Mendelssohn:»DasMärchenvonderschönenMelusine«op.32;C.Saint-Saëns:KlavierkonzertNr.2g-Mollop.22
SO fUNKTIONIERT’S
20 JAHRE BEGEISTERUNG
20JahreMusikfestBremen,zweiJahrzehnte
vollerEntdeckungen,Überraschungenunddenk-
würdigerKonzerteinternationalerStars–der
WESER-KURIERwarvonAnfanganPartnerdieses
kulturellenEreignissesmitüberregionalerAus-
strahlung.DieganzeigeneHandschriftdieses
Festivals,dieAuftritteberühmterOrchesterund
SolistennebenjungenaufstrebendenKünstlern,
botenundbietenfürdasPublikuminBremenund
imNordwestenhohenmusikalischenGenuss.
Dieses gemeinsame Erleben einzigar tiger
Momenteverbindet.EsführtMenschenzusam-
menundbringtsieinsGesprächmiteinander.So
wiederWESER-KURIERalseinedergrößtenRegi-
onalzeitungenDeutschlands.AlsLeitmedium
derRegionmittäglich455000Lesernsorgen
wirfürGesprächsstoff,gebenwirImpulseund
sindeinForumfürDiskussionen.Wirversuchen,
EreignisseinderRegiontransparentzumachen,
analysierendieHintergründe.InderPolitik,in
derWirtschaft,imSportundnatürlichinderso
vielfältigenKultur.
DasMusikfestBremenistseitzweiJahrzehnten
einregelmäßigwiederkehrenderHöhepunktim
kulturellenLebenunsererStadtundunseresVer-
breitungsgebiets.Konzerteingroßerstilistischer
Vielfalt,diegroßeNachtmusikzumAuftakt–das
sindEreignisse,dieMusikfreundeund-kenner
gleichermaßenbegeistern,siebeflügelnundfür
einigeStundenausihremAlltagentführen.Von
soeinemEreignisprofitierendieMenschen,es
stärktdieStadtunddieRegionnichtnurinkultu-
rellerHinsicht.DiesesBemühenunterstütztder
WESER-KURIERebensowiedieanderenPartner
desMusikfestnachKräften–geradeauchim
Jahrdes20-jährigenJubiläums.Eslohntsich.
Füralle.
BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck
BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck
LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)
LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)
AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonH.Ashton,T.Tallis,J.P.Sweelinck,H.Purcell,A.Piazzollau.a.
AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonG.P.daPalestrina,A.Vivaldi,J.S.Bach,S.Wonderu.a.
EINE GROSSE
NACHTMUSIK –
EINE GANz SpEzIELLE
BECK’ S-EXpERIENCE
DieBrauereiBeck&CogehörtzuBremenwieder
RolandundderSVWerder:
Seit1873unterstreichtderSchlüsselaufdem
Beck’s-EtikettdieVerbundenheitmitderStadt.
AuchalsUnternehmendesweltgrößtenBraukon-
zernsAnheuserBusch-InBev,derseinenDeutsch-
land-SitzinBremenhat,leistetdieBrauereiwei-
terhininzahlreichenBereichendeskulturellen
undgesellschaftlichenLebensihrenBeitrag–
zurFreudevonBürgernundBesuchernundzur
nachhaltigenStärkungdesStandortesBremen.
InderTraditiondesgutenVerhältnisseszwi-
schenKaufleutenundKulturschaffendenfühlt
sichderBraukonzernderLebensqualitätundder
AttraktivitätinderRegionbesondersverpflich-
tet.DiekulturelleVielfaltstellteinennichtuner-
heblichenWirtschaftsfaktorBremensdarund
istgleichzeitigNährbodenfüreinlebendiges,
lebenswertesUmfeld.
SeitJahrenengagiertsichdieinternationalePre-
miumBiermarkeBeck’simBereichderMusik–sei
esbeiderFörderungjungerMusiktalente»Beck’s
OnStage«oderbeimSponsoringberühmterFes-
tivalswie»RockimPark«,»Hurricane«und
»Southside«.Immergehtesumeinbesonde-
resErlebnismiteinerinternationalenMarkeund
einemProduktvonhöchsterQualität.Genauso
beimfantasievollenEröffnungsabenddesMusik-
festBremen,derzusammenmitBeck’sneben
einemOhren-undAugenschmausaucheinen
Gaumenschmausbietet.Erneuthält»Einegroße
Nachtmusik«fürjedenBesuchervariantenreiche
Klangkontrastebereit.Vonunkonventionellbis
feierlich–dasMarktplatzensemblewirdwieder
zurmusikalischen»Beck’s-Experience«.
StellenSiesichnachIhrenWünscheneinemusikalischeRoutezusammenund
wählenSiejeeinKonzertum19.30Uhr,um21.00Uhrundum22.30Uhr.Sie
müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer
ZusammenstellungmussimSt.PetriDomoderinderGlockestattfindensowie
mindestenseinKonzertaneinemderanderenfünfOrte.DieeinzelnenKon-
zertehabeneineLängevonca.45Minuten,sodassIhnenzwischendenKon-
zertenjeweilsgenügendZeitbleibt,dennächstenVeranstaltungsortaufzusu-
chen.
21.00 UHR 22.30 UHR
10|11
CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionII«
CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionIII«
CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern
CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern
ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn
ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn
BALTIC YOUTH pHILHARMONICfAzIL SAY/KlavierKRISTJAN JäRVI/DirigentL.vanBeethoven:KlavierkonzertNr.3c-Mollop.37
BALTIC YOUTH pHILHARMONICKRISTJAN JäRVI/DirigentP.I.Tschaikowsky:SinfonieNr.5e-Mollop.64
KONTAKTEZURKUNST
UnterdiesemSloganfördertdieBremerLandesbankKunstundKultur.
EinübervieleJahregewachsenesEngagementfürdieKulturinder
NordwestregionzeichnetKontaktezurKunstaus.AlsführendeRe-
gionalbankzwischenEmsundElbefühltsichdieBremerLandesbank
nichtnurihrenKunden,sondernauchihrenStandortenverbunden
undübernimmtgesellschaftlicheVerantwortungdurchdieFörderung
ausgewählterkulturellerProjekte.SofördertdieBremerLandesbank
AusstellungenzeitgenössischerinternationalerKunstundherausra-
gendeInszenierungendesMusiktheaterssowiehochkarätigeKonzerte
klassischerMusikmitSolistenundEnsemblesvonWeltniveau.Das
MusikfestBremenwirdseit1991vonderBremerLandesbankkonti-
nuierlichunterstützt.
DieBremerLandesbankpräsentiertbeimMusikfest:
• WolfgangAmadeusMozart:»Idomeneo,rediCreta«KV366
Musical-TheaterBremen,23.und25.August,19.30Uhr
• GautierCapuçon,Violoncello/JérômeDucros,Klavier
SchlossOldenburg,26.August,20Uhr
• »Michelangelo«:GeistlicheMusikausderSixtina
St.Laurentius-KircheLangförden,1.September,20Uhr
WeiterhinwerdenimJahr2009folgendeProjektevonderBremer
Landesbankunterstützt:
• InternationaleTanztage,OldenburgischesStaatstheater
• Norma,OpervonVincenzoBellini,TheaterBremen
• BerndRibbeckundClaudiaWieser:IchundDu
OldenburgerKunstverein
• MarikkeHeinz-Hoek:Siebenachtelhimmel
LandesmuseumEmden
• GuyBen-Ner,Edith-Ruß-HausfürMedienkunstOldenburg
• Whokilledthepainting?WerkeausderSammlungBlock,
WeserburgMuseumfürModerneKunstBremen
• Dolphins,VideoinstallationvonDianaThaterinder
KulturkircheBremen,eineAusstellungderKunsthalleBremen
MiteinemGeschäftsvolumenvonrund44Mrd.Euroundca.950Mitar-
beiterinnenundMitarbeiterninBremenundOldenburgistdieBremer
LandesbankdieführendeRegionalbankimNordwesten.Trägersinddie
NORD/LBNorddeutscheLandesbanksowiedasLandBremen.
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alsLandesbankundSparkassenzentralbankwahr.Nordwestdeutsch-
landistderKernihresGeschäftsgebietes.
VonhierausunterstütztdieBankihreregionalenundüberregionalen
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finanzierungen,PrivatkundenundFinancialMarkets.
MehrüberdieBremerLandesbankundKontaktezurKunstfindenSieimInternet
unter:www.bremerlandesbank.de
Wie sich dinge doch ändern! Nicht zuletzt dank der Mozart-Jubiläen 1991 und 2006 gerieten in den vergangenen Jahren alle Opern des Salzbur-ger Meisters in den fokus und ihr singulärer Wert
in der Musikgeschichte wurde nachhaltig bestä-tigt. doch nur wenige Jahrzehnte vorher hätte
man meinen können, Mozart habe gerade einmal vier oder fünf relevante Bühnenwerke geschrie-ben: Außer »Le nozze di figaro«, »die zauber-flöte«, »die Entführung aus dem Serail«, »Così fan tutte« und »don Giovanni« fanden sich kaum
andere Opern auf den Spielplänen der internati-onalen Bühnen. Auch »Idomeneo«, von Mozart im Auftrag des bayerischen Herzogs Carl Theodor als große Karnevalsoper des Jahres 1781 für den Münchner Hof geschrieben, war kaum präsent. Und das, obwohl belegt war, dass Mozart selbst gerade diese Oper außerordentlich geschätzt hatte.Erst1980erlebte»Idomeneo«seinewirklicheWie-
derauferstehung.AlsBeginndesheutelegendären
Mozart-Zyklus’vonJean-PierrePonelleundNiko-
laus Harnoncourt am Zürcher Opernhaus geriet
dieseOperaseriazurSensation.Sohattemandas
Werknochniegehörtundseitdemistnichtsmehr,
wie es war – zum Glück! Denn tatsächlich zählt
»Idomeneo«zumBesten,wasMozartgeschrieben
hat.EinwahrerOpernthrillerunddaskeineswegs
alleinaufgrundderbewegendenHandlung:Deran-
tikeStofferzähltvomkretischenKönigIdomeneo,
der sich nach zehn Jahren im Trojanischen Krieg
auf der Heimreise nach Kreta befindet. Zuhause
hat sich inzwischen sein Sohn Idamante verliebt
undzwarausgerechnetindieTochterdesKönigs
Priamos, Prinzessin Ilia, die als Kriegsgefangene
aufKretaweilt.EinetragischeundunerfüllteLie-
be,dennIdamanteistbereitsElettraversprochen,
derenLiebeernichterwidert.KurzvorseinerLan-
dung erleidet Idomeneo im Sturm Schiffbruch. Er
gelobtdemMeeresgottPoseidon,imFallederRet-
tungdenerstenMenschenzuopfern,derihmam
Strandbegegne.DasistausgerechnetIdamante...
Wie Mozart diese Geschichte in Musik packt, ist
atemberaubend.TiefloteterdieseelischenAbgrün-
devonLiebe,Hass,HoffnungundVerzweiflungaus
12|13
SO 23. AUG I dI 25. AUG I 19.30 UHR I KAT. AMusical-TheaterBremen
IdOMENEO, RE dI CRETALES MUSICIENS dU LOUVRE-GRENOBLECOLIN BALzER Idomeneo YANN BEURON Idamante SOpHIE KARTHäUSER Ilia MIREILLE dELUNSCH Elettra XAVIER MAS Arbace N. N. GranSacerdote LUCA TITTOTO LavocediNettuno
ESTONIAN pHILHARMONIC CHAMBER CHOIRMARC MINKOWSKI Dirigent OLIVIER pY Regie
W.A.Mozart:»Idomeneo,rediCreta«KV366
(EineProduktiondesFestivald’Aix-en-ProvenceinKoproduktionmitdemMusikfest
BremenundderInternationalenStiftungMozarteumSalzburg)
23/2508
undzeigtvierMenschenamRandedesAbgrunds
–vereintdurchLeidenschaft,auseinandergerissen
durchStaatsangelegenheitenunddieAuflehnung
gegendieGötter.Dieseaufreizendexpressiveund
zugleichbetörendseelenvolleDarstellungderPro-
tagonistengiltmitgewichtigenChoreinsätzenund
packenden orchestralen Naturschilderungen als
eindrucksvoller Beginn der künstlerischen Reife
desdamalserst25-jährigenMozart.
Carsten preisler
OLIVIER pY
OlivierPy,1965imsüdfranzösischenGrassegeboren,istinder
französischenKulturszeneeinTausendsassa–Dramaturg,Schau-
spieler,AutorundRegisseur.ErstudierteinParisSchauspiel,Phi-
losophieundTheologieundschriebseineerstenStückeimAlter
von25Jahren.NachInszenierungenandenOpernvonNancy,
Genf,Nantes,Edinburgh,MoskauundParisgiltPy,seitMärz
2007LeiterdesPariserThéâtredel’Odéon,alseinerderderzeit
interessantestenOpernregisseure.
MARC MINKOWSKI UNd LES MUSICIENS dU LOUVRE-GRENOBLE
MarcMinkowski,1962geboren,machtesichmitseinen1982
gegründetenMusiciensduLouvrezunächsteinenherausra-
gendenNamenfürdie Interpretationderfranzösischenund
deritalienischenBarockmusik.1996mitdemKammerorches-
terGrenoblezusammengeschlossen,sindMinkowskiundsein
OrchesterständigerGastaufallengroßenFestivals.MitWerken
vonHändel,Rameau,Gluck,Haydn,Mozart,Berlioz,Bizetund
Offenbachhatteder2005mitdemMusikfest-Preisausgezeich-
neteMinkowskiunvergesslicheAuftrittebeivergangenenFesti-
valsinBremen.
14|15
Versierte Besucher des Musikfest Bremen wissen es längst: Wenn Kristjan Järvi, seit 2002 Stammgast des festivals, mit seinem Absolute Ensemble
anreist, gibt es Quergedachtes, das Genregrenzen nicht toleriert, vielmehr spielerisch Jazz, pop, Klassik und Avantgarde miteinander vermischt, im-mer auf der Suche nach einem neuen Klangresultat. Was hat diese New Yorker Kreativformation uns in den vergangenen Jahren
nicht schon alles geboten: Ausflüge nach Kuba gemeinsam mit Paquito
D’Rivera,einenBesuchinFrankZappasExperimentierstube,wozuaucheini-
geOriginal-»MothersofInvention«-Musikereingeflogenwurden,eineReise
indenOrientmitMarcelKhalife,demgroßenVirtuosenaufderOud,odereine
HommageanundmitJazzdenkmalJoeZawinul.
DiesesMalgehtesnunwiedernachSüdamerika,selbstwennalsGästekeine
geborenenSüdamerikaner,sondernmitCarelKraayenhofundseinemSexteto
CanyengueeinEnsembleausdenbenachbartenNiederlandenaufdasAbso-
luteEnsembletreffenwird.KraayenhofundseinSextettsindinersterLinie
SpezialistenfürdenTangovonderLaPlata-Mündung.DerBandoneonistCarel
Kraayenhofist,mankannesnichtandersausdrücken,einTangoverrückter,
dersichsolangeundsointensivmitdemTangoauseinandergesetzthat,bis
erschließlichdiehöherenWeihenvonseinenTangogötternAstorPiazzollaund
OsvaldoPuglieseerhielt.MitersteremdurfteKraayenhofinNewYorkauftre-
ten,mitletzteremdurchArgentinienreisen.UnterTango-Aficionadoshatder
NiederländeralsoschonseitvielenJahreneinenwohlklingendenNamen.Zum
echtenWeltstarmachteihnaberetwasganzanderes:DieHochzeitdeshol-
ländischenThronfolgersPrinzWillemAlexandermitderArgentinierinMáxima.
KraayenhofspieltezudiesemEreignisTango–undeinGutteilderWeltschau-
tebewegtviaTVzu!
SeinSextetoCanyengueisteinklassischbesetztesTango-Ensemblemitzwei
Bandoneons,Geige,Bratsche,KontrabassundKlavier.WenndieseTango-Spe-
zialistennunaufdasAbsoluteEnsembletreffen,wirdesabernichtalleinum
Tangogehen,sonstwäreAbsolutenichtAbsolute;vielmehrkonfrontierenJärvi&
Co.dieTangoexpertenauchmitSalsaundSamba.Dazuwerden»dieüblichen
Verdächtigen«ausdemAbsoluteEnsembleoderseinem»Dunstkreis«wie
DanielSchnyder,GenePritsker,CharlesColemanundMattHerskowitzdieent-
sprechendenKompositionenbeisteuern.ObpassionierteTangotänzerbeidie-
senStückendannauchimmerdenTakthaltenkönnen,bleibtabzuwarten!
Christian Emigholz
MI 26. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke
LATIN NIGHTCAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUEABSOLUTE ENSEMBLEKRISTJAN JäRVI Dirigent
»ALatinNightofTango,SambaandSalsa«
KRISTJAN JäRVI UNd CAREL KRAAYENHOf zELEBRIEREN EINE LATIN-NIGHT
26
08
CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE
CarelKraayenhofwurde1958
imholländischenAalstgebo-
ren.InseinerKindheitbegann
erKlavierzulernen,wechselte
aberbaldzumAkkordeonund
zurConcertinaundspielteda-
rauf zuerst Irish Folk. In den
80erJahrenentdeckteerdas
Bandoneon,fürdessenKlang
ersichbegeisterte.ErerhieltUnterrichtundübtegeradezu
besessen.1987ludihnAstorPiazzollaein,amNewYorker
BroadwaydenBandoneon-PartindemTango-Musical»Tango
Apasionado«zuübernehmen.1988gründeteKraayenhofsein
EnsembleSextetoCanyengue,das1990vonOsvaldoPugliese
nachArgentinieneingeladenwurde.DasSextetoCanyengue
hatzahlreicheCDsveröffentlicht.
KRISTJAN JäRVI UNd dAS ABSOLUTE ENSEMBLE
DasAbsoluteEnsemblewurde1993mitdemZielgegründet,
unterschiedlichemusikalischeStileinKonzertengegeneinander
zustellen.FolglichenthältdasRepertoiredesEnsemblesklas-
sischeTitelderKonzertmusiknebenStückenausdenBereichen
Jazz,Rock,AvantgardeundElektronik.ZudiesemZweckistdie
BesetzungdesEnsemblesvariabelundkannvon8bis18Musi-
kernreichen.ZugleichbestehtdasEnsembleauseinemPool
vonMusikern,vondenenvieleselbstkomponierenoderArrange-
mentszumRepertoiredesEnsemblesbeisteuern.SeinLeiter
undGründer,derinTallinn,Estland,geboreneDirigentKristjan
Järvi,studierteamMozarteuminSalzburg,anderManhattan
SchoolofMusicNewYorksowieanderUniversityofMichigan.
2007wurdenKristjanJärviunddasAbsoluteEnsemblemit
demMusikfest-Preisausgezeichnet.
fREIGEIST TRIffT TANGO-SpEzIALISTEN
Seitmehrals3JahrzehntensetztdieSIKORAAGmitinnovativenMess-und
RegelsystemenfürdenEinsatzinderKabel-undRohrindustrie,insbesondere
inAder-undMantellinienwieauchinRohr-undSchlauchextrusionsanlagen
weltweitMaßstäbe.DankderPräzisionderSIKORAMess-undRegelsysteme
sparenKundenimJahrrund1,5MillionenTonnenRohöl.Dasentspricht
derLadungvon4SupertankernderExtraklasse–einzigundalleindurch
dieVermeidungvonunnötigemMaterialmehrverbrauchdurchProzessopti-
mierung.SIKORAträgtdamitzu»grünerTechnologie«bei.Dennnurdurch
MaterialeffizienzundoptimaleProduktsystemekönnenKabel-sowieRohr-
undSchlauchherstellerihreWettbewerbsfähigkeitstärken,weiterausbauen
undgleichzeitigwichtigeRessourcenwieRohöleinsparen.
DasswiralsUnternehmensozialeundkulturelleVerantwortungüberneh-
men,istfürunsselbstverständlich.SofördertSIKORAseitvielenJahrenzahl-
reicheInstitutionenundVeranstaltungen,wieauchdasMusikfestBremen,
alsbewusstesEngagementfürdieRegionNorddeutschland.
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LATIN NIGHT
MIT CAREL KRAAYENHOf UNd KRISTJAN JäRVI
MAGIE CELLOS
dIE
dES16|17
MI 26. AUG I 20 UHR I KAT. fSchlossOldenburg
dIE MAGIE dES CELLOSGAUTIER CApUçON Violoncello
JÉRÔME dUCROS Klavier
L.v.Beethoven:SiebenVariationeninEs-DurWoO46überdasThema
»BeiMännern,welcheLiebefühlen«ausderOper»DieZauberflöte«von
W.A.Mozart
S.Prokofjew:SonatefürVioloncelloundKlavierC-Durop.119
S.Rachmaninow:Sonateg-MollfürVioloncelloundKlavierop.19
präsentiertvonder
26
08
Als Ludwig van Beethoven im November 1792 nach Wien reiste, um bei Joseph Haydn in die Lehre zu gehen, hatte er die feste Absicht, in seine rheinische Geburtsstadt zurückzukehren. Es sollte jedoch ganz anders kommen. denn in der Wiener Adelsgesellschaft gab es für den jungen Kom-ponisten und pianisten eine ganze Reihe von förderern, die ihm als Mäzene
und Auftraggeber den Beginn einer freiberuflichen Karriere in der österrei-chischen Metropole ermöglichten. BeethovensspätererPrivatsekretärAntonSchindlerberichtetehierüber,dass
derKomponistseitseinerAnkunftinWien»fastausschließlichsichindenZir-
kelnderhohenAristokratiebewegend[...]vondieserinseltenerWeisegetra-
gen«wurde.DieVariationenüberdenAnfangdesDuettsausder»Zauberflö-
te«»BeiMännern,welcheLiebefühlen«–sieben»Veränderungen«,indenen
inkontinuierlicherfigurativerAbwandlungeinevirtuos-brillanteMusikentfal-
tetwird–,entstandenwährenddieserfrühenWienerJahre,wahrscheinlich
anlässlicheinerWiederaufnahmederbekanntenMozart-Oper.DieDruckaus-
gabeistdemGrafenJohannGeorgvonBrownegewidmet,dessenMusiksalon
wiederdesFürstenLichnowskizuBeethovenswichtigstengesellschaftlichen
BühnenjenerJahregehörte.
BeiSergejProkofjews1949komponierterSonatefürVioloncelloundKlavier
handeltessichumeinesderpopulärstenWerkeimgesamtenVioloncello-Re-
pertoire.Dasumfangreiche,expressiveundkontrastreicheStückdemonstriert
dievielseitigenmelodischenundtechnischenMöglichkeitendesInstruments,
vondemProkofjew»fasziniert«war,wieer ineinemBriefandenCellisten
MstislawRostropowitschselbstschrieb.Virtuosität,emotionaleDichteund
einausgeprägterMelodienreichtumzeichnenauchSergejRachmaninowsSo-
natefürVioloncelloundKlavierop.19aus–einStück,daslautdemrussischen
Komponisten Anton Arensky einen zentralen Wendepunkt in der künstleri-
schenEntwicklungRachmaninowsdarstellt.AuchdiezeitgenössischeKritik
warbegeistertundschätztediemitseinerSpieldauervonüber30Minuten
ebenfallsrechtumfangreicheSonatehinsichtlichihresErfindungsreichtums
sogarnochhöhereinalsRachmaninowsweltberühmtesZweitesKlavierkon-
zert.
Harald Hodeige
GAUTIER CApUçON
GautierCapuçonwurdeinChambéry(Frankreich)geborenund
erhieltbereitsimAltervonfünfJahrenseinenerstenVioloncello-
Unterricht.SpätersetzteerseineAusbildunginParisbeiAnnie
Chochet-ZakineundPhilippeMullerfort,2000wechselteerin
dieMeisterklassevonHeinrichSchiffinWien.DerWerdegang
desjungenVirtuosenistgesäumtvonunzähligenprestige-
trächtigenWettbewerbspreisen.1997und1998warerMitglied
desEuropeanUnionYouthOrchestrasowiedesGustavMahler
JugendorchestersundkonnteseinenErfahrungsschatzdurch
dieZusammenarbeitmitBernardHaitink,KentNagano,Pierre
Boulez,DanieleGatti,SeijiOzawaundClaudioAbbadoerweitern.
HeutekonzertiertGautierCapuçonindenwichtigenMusikzentren
Europas.AlsleidenschaftlicherKammermusikeristerregelmä-
ßigmitPartnernwieMarthaArgerich,DanielBarenboim,Yuri
Bashmet,HélèneGrimaud,StephenKovacevich,MikhailPletnev,
VadimRepin,Jean-YvesThibaudet,NikolajZnaidersowiemit
seinemBruderRenaudCapuçonzuhören.
JÉRÔME dUCROS
JérômeDucros,Jahrgang1974,
studierteKlavierbeiFrançoise
ThinatamKonservatoriumin
Orléansundanschließendbei
GérardFrémyundCyrilHuvé
amPariserKonservatorium,wo
er1993mitdem»PremierPrix
avecfélicitations«ausgezeich-
netwurde.ErsetzteseineStu-
dienbeiGérardFrémyfortundarbeiteteauchmitLeonFleisher,
GyörgySebökundDavidMoroney.1994erhielterdenZweiten
PreisunddenSpezialpreisfürdiebesteInterpretationderfür
denWettbewerbkomponierten»Incises«vonPierreBoulezbei
derersten»UmbertoMicheliInternationalPianoCompetition«,
organisiertvonMaurizioPolliniundmitLucianoBerioalsPrä-
sidentderJury.ErgabzahlreicheRecitalsbeirenommierten
Festivalsundarbeiteteu.a.unterDirigentenwieEmmanuel
Krivine,MarcMinkowskiundChristopherHogwood.AlsKam-
mermusikerspielteru.a.mitPaulMeyer,GérardCaussé,Tabea
Zimmermann,RenaudundGautierCapuçon,dem»Quintette
Moraguès«,dem»QuatuorParisii«undseit1995imDuomit
JérômePemoo.
dass Joseph Haydn einmal als Begründer des Streichquartettgenres in die Musikgeschich-te eingehen sollte, war nicht abzusehen. denn
es war ein »ganz zufälliger Umstand«, der den Komponisten dazu veranlasst hatte, »sein Glück mit der Komposition von Quartetten zu versu-chen«, wie Georg August Griesinger in seinen »Biographischen Notizen über Joseph Haydn« schrieb: »Ein Baron fürnberg [...] lud von zeit zu zeit seinen pfarrer, seinen Verwalter, Haydn und
Albrechtsberger (einen Bruder des bekannten Contrapunktisten, der das Violoncell spielte) zu sich, um kleine Musiken zu hören. fürnberg for-derte Haydn auf, etwas zu komponieren, das von diesen vier Kunstfreunden ausgeführt werden könnte. Haydn [...] nahm den Antrag an, und so entstand sein erstes Quartett [...]«. Dass Haydn diese zufällige Musizier-Situation
zumAnlassnahm,diesichausderBesetzungvon
vier Streichinstrumenten ergebenden komposito-
»... VIELLEICHT zU ÜBERBIETEN, ABER NICHT zU ÜBERTREffEN«
QUATUOR MOSAÏQUES
DasQuatuorMosaïques
wurde1987gegründet.
Die drei Österreicher
ErichHöbarth(Violine),
AndreaBischof(Violine),
AnitaMitterer(Viola)und
derfranzösischeCellist
ChristopheCoinlernteneinanderbeiderZusammenarbeitim
ConcentusMusicusWienvonNikolausHarnoncourtkennen.Dort
entstanddieIdee,diegemeinsamenlangjährigenErfahrungen
imBereich»Originalinstrumente«amklassischenStreich-
quartettzuerproben.HeutegiltdasQuatuorMosaïqueslängst
alseinesderführendenStreichquartettederGegenwart,was
durchvielepreisgekrönteEinspielungenbelegtwird.Sowurde
dasEnsembleunteranderemfürseineHaydn-undMozart-Ein-
spielungenmehrfachmitdem»GramophoneAward«,einemder
wichtigstenPreisederMusikwelt,ausgezeichnet.DasQuartett
musiziertinganzEuropa,indenUSA,Australien,Japanundist
regelmäßigzuGastbeiwichtigenFestivalswieEdinburgh,Bath,
Salzburg,Styriarte,Schubertiade,LuzernundWeimar.
pHILHARMONISCHE GESELLSCHAfTBREMEN
AlsKulturträgerengagiertsichdiePhilharmonischeGesellschaftBremen
ehrenamtlichseitfast200JahrenimBremerMusiklebenundhatmaßgeb-
lichzudessenEntwicklungundVielfaltbeigetragen.VieleMusikliebhaber,
FördererundFirmenunterstützenalsMitgliederdieArbeitderGesellschaft.
UminZeitenknapperöffentlicherKassenauchinZukunftdasBremerKon-
zertlebenindieserVielfalt,aufdiesemNiveauundzuerschwinglichenPrei-
senhaltenzukönnen,wirdesnochmehraufeinestarkePhilharmonische
GesellschaftinBremenankommen.
MitderPhilharmonischenGesellschaftistesmöglichgeworden,diehistorische
Sauer-OrgelinderGlockezurestaurieren.DarüberhinauszählenAuftrags-
kompositionen,Ur-undErstaufführungenzuihremSelbstverständnis.
InderZusammenarbeitmitdemMusikfestBremenunterstreichtdiePhil-
harmonischeGesellschaftihrhohesQualitätsbewusstsein.Wirfreuenuns,
IhnenauchindiesemJahrmitdemQuatuorMosaïqueswiedereinaußerge-
wöhnlichesKonzertpräsentierenzukönnen!
ÜbernehmenauchSieVerantwortungmitIhrerMitgliedschaftinderPhilhar-
monischenGesellschaftBremenundfördernSiedamitderenvielfältigeund
anspruchsvolleAufgaben:
BREMER pHILHARMONIKERDiePhilharmonischeGesellschaftundderFreundeskreisderPhilharmo-
nischenGesellschaftunterstützenalsGesellschafterundPartneraktivdie
BremerPhilharmoniker.
pHILHARMONISCHE KAMMERKONzERTEDiePhilharmonischeGesellschaftveranstaltetjährlicheineachtteiligeKam-
merkonzertreihe,diemitihrenhochkarätigenKünstlernimnorddeutschen
Raumeinmaligist.
MUSIKBILdUNGMitderFörderungausgewählterMusikinitiativenengagiertsichdiePhilhar-
monischeGesellschaftfürdiemusikalischeBildung-undAusbildungvon
KindernundJugendlichen.SofördertdiePhilharmonischeGesellschaftdie
ArbeitanverschiedenenSchulzentrenmitInstrumentenundanderenMate-
rialien.Fürdie»Größeren«bietetdiePhilharmonischeGesellschaftander
UniversitätBremen,mitdereinevielfältigeZusammenarbeitgewachsenist,
bereitsimfünftenWintersemesterdasSeminar»Philharmonic4all«inner-
halbderGeneralStudiesan.
Nähere Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, über die Geschäftsstelle bei
Dr.UlrichMatyl,Telefon:0421-2575180,[email protected]
unterwww.philharmonische-gesellschaft-bremen.de.
18|19
dO 27. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke
QUATUOR MOSAÏQUES:ERICH HöBARTH Violine ANdREA BISCHOf Violine
ANITA MITTERER Viola CHRISTOpHE COIN Violoncello
J.Haydn:StreichquartettG-DurHob.III:81op.77Nr.1,
StreichquartettD-DurHob.III:42op.33Nr.6
F.MendelssohnBartholdy:StreichquartettNr.1Es-Durop.12
27
08
rischenMöglichkeitenabden1770erJahrensys-
tematischzuentfalten,istbemerkenswert.Mitsei-
nen»russischen«oder»Jungfern-Quartetten«op.
33,diederKomponistlauteinem1781verfassten
Briefaufeine»gantzneuBesondereart«kompo-
nierthatte,sahderMusikwissenschaftlerLudwig
Finscher »das klassische Streichquartett« erst-
malsvollaufverwirklicht.Diebeiden1799entstan-
denenQuartetteop.77,diedemFürstenLobkowitz
gewidmetsind,gehörendemgegenüberzudenHö-
hepunkteninHaydnsStreichquartettschaffen.Für
siegiltinbesonderemMaß,wasGoetheallgemein
über Haydns Quartette geschrieben hat: »Diese
seineWerkesindeineidealeSprachederWahrheit,
inihrenTeilennotwendigzusammenhängendund
lebendig. Sie sind vielleicht zu überbieten, aber
nichtzuübertreffen«.
AlssichFelixMendelssohnBartholdy,dervonGoe-
the mit größter Herzlichkeit und Anteilnahme in
Weimar empfangen wurde, dem Streichquartett-
genrezuwandte,grifferselbstverständlichaufjeneGattungsnormenzurück,
dieHaydnmitseinenQuartettengeschaffenhatte.Dochauchdaszudiesem
ZeitpunktkaumverbreitetespäteStreichquartettschaffenBeethovensbeein-
flussteMendelssohn:EineproduktiveAuseinandersetzung,dieauchindem
imSeptember1829entstandenenStreichquartettEs-Durop.12ihreSpuren
hinterlassenhat.DochungeachtetdieserundandererBezugspunktehatMen-
delssohnauchinseinemOpus12einenindividuellenWeggefunden–unter
anderem deshalb, weil sich seine liedhafte Melodik einer motivischen und
durchführendenVerarbeitungàlaBeethovenentzieht.
Harald Hodeige
präsentiertvon
dO 27. AUG I 20 UHR I KAT. fReformierteKircheLeer
BACH COLLEGIUM JApANRACHEL NICHOLLS Sopran ROBIN BLAzE Countertenor
MAKOTO SAKURAdA Tenor MASAAKI SUzUKI Leitung
J.S.Bach:Kantate»JauchzetGottinallenLanden«BWV51,
Kantate»IcharmerMensch,ichSündenknecht«BWV55,
Kantate»VergnügteRuh’,beliebteSeelenlust«BWV170undweitereWerke
20|21
27
08
Mit den Kantaten 51, 55 und 170 erklingen drei der seit 1726 in Leipzig entstandenen, hochvir-tuosen Solokantaten Johann Sebastian Bachs. Eindrücklich wird in ihnen der irdischen Unvoll-kommenheit die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes gegenübergestellt. die Kantate 170 »Ver-gnügte Ruh’, beliebte Seelenlust« für Solo-Alt-stimme exponiert die typisch barocke Sehnsucht nach dem jenseitigen Heil auf besonders krasse Art und Weise. Sie schildert die Welt als »Sünden-haus«, voller Hass und Ungemach: »Wer sollte sich demnach wohl hier zu leben wünschen« heißt es in einem Rezitativ. »Ruh’« und »Seelen-lust« sind hier nicht zu finden. Sie findet nur der, der in Eintracht mit dem Himmel lebt. der plasti-sche, madrigalische Text gibt Bach hier willkom-mene und reiche Gelegenheit, aus dem fundus barocker figuren und Symbole zu schöpfen. Als
die zuerst entstandene Kantate dieser Reihe kommt ihr nicht nur hinsichtlich der Solobeset-zung, sondern auch hinsichtlich der erstmaligen Verwendung eines selbständigen Orgelparts eine Schlüsselstellung in Bachs Kantatenschaffen zu.AusdemgleichenJahrgangstammtauchdieKan-
tate»IcharmerMensch,ichSündenknecht«BWV
55.SieistdieeinzigebekannteKantatefürTenor-
solo,dieBachkomponierthat.Sieisteineflehende
Anrufung des sündigen Menschen an die Barm-
herzigkeitGottesunderfährtdurchdieimganzen
Stückbeibehaltene Ich-Formbesondere Intimität
undTiefe.Vielerleitextliche,musikalischeundsym-
bolischeBezüge,die»Erbarmedich«-Arieundder
Schlusschoral »Bin ich gleich von dir gewichen«
scheinendieMatthäus-Passionerahnenzulassen.
MöglicherweisefußtderzweiteTeilderKantateauf
Materialeines1717inGothaaufgeführtenundseit-
herverschollenenPassionsoratoriumsBachs.
Dass jedoch die Glaubensgewissheit in der Welt
Johann Sebastian Bachs siegt, davon zeugt un-
missverständlichdieeinigeJahrespäterentstan-
deneKantate51»JauchzetGottinallenLanden«.
MitihrbrenntBachzumLobpreisGottesgeradezu
einFeuerwerkseinermusikalischenMöglichkeiten
ab:NichtwenigeralsfünfverschiedeneSatztypen
bringterzumEinsatz,kombinierthiereinmaligei-
nenStreichersatzmiteinervirtuosenTrompeten-
stimmeundführtdenSolo-SopraninHöhen,diein
BachsŒuvrekeinzweitesMalvorkommen.
Ulrich Matyl
BACH COLLEGIUM JApAN UNd MASAAKI SUzUKI
EinJapaneralsSpezialistfürdieurdeutscheKantorenmusik
JohannSebastianBachs?Dasmussersteinmalirritieren.Doch
dieIrritationweichtschnelleinerBegeisterungfürdieInterpre-
tationenvonMasaakiSuzuki.1954inKobegeboren,lernteer
mitzwölfJahrenOrgelspielen.Undauchdasverwundert,denn
JapanistnichtgeradeeinedichtbestückteOrgellandschaft.Aber
MasaakiSuzukigehörtderMinderheitvonChristeninJapanan,
dieetwaeinProzentausmacht.Genauergesagtgehörterzur
reformiertencalvinistischenKirche.Undhierkamerfrüh in
BerührungmitderMusikJohannSebastianBachs,die,soSuzuki,»inJapanvielbekanntersei,
alshierzulandevermutet«.NatürlichgibtesinJapanwenigMöglichkeiten,BachsMusikprofes-
sionellzustudieren,undsobereisteMasaakiSuzukiDeutschlandunddieNiederlande,wurde
CembalolehrerinDuisburg(woerperfektundnahezuakzentfreiDeutschlernte!)undSchüler
vonTonKoopmaninAmsterdam.MitElannachJapanzurückgekehrt,gründeteerdort1990
unterdemNamenBachCollegiumJapanzweiEnsemblesinTokioundKobeunderregtseitdem
internationalesAufsehen.
fIdES – 90 JAHRE IN BREMEN
EINSATz AUf dEN pUNKT.
PersönlichenEinsatzverstehenwiralswesentlichenBestandteilunserer
gesellschaftlichenVerantwortung.Deshalbengagierenwirunsauch
aufvielfältigeWeiseinsozialen,kirchlichen,universitärenundanderen
gemeinnützigenBereichen.
Wirglauben,dassWirtschaftundKulturaufihreWeisedieLebensquali-
täteinerRegionbeeinflussen.DaherfühlenwirunsalsPartnerderWirt-
schaftauchderKunstundKulturbesondersverpflichtet,soauchals
langjährigerSponsordemMusikfestBremenundgratulierenganzherz-
lichzum20-jährigenJubiläum.
ARCAdI VOLOdOS
»EinsolchesTalentwieArcadi
Volodos trifft man wohl nur
einmalimLeben«,schwärmte
die Sony Classical beim ers-
tenHörendesrussischenPia-
nistenundunterbreitete ihm
soforteinenlangjährigenExklu-
sivvertrag.Dabeibegannderals
»GenieamKlavier«Gefeierte
erstmit15JahreneinernsthaftesKlavierstudiumundnahm
auskünstlerischenGründennieaneinemWettbewerbteil.Aufse-
henerregtder1972Geboreneimmerwiedermitteilweiseselbst
geschriebenenTranskriptionen,dieinihrerAusgewogenheitvon
höchsterVirtuositätunddurchdrungenerInterpretationvielfach
denVergleichmitVladimirHorowitzheraufbeschwören.
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fR 28. AUG I 20 UHR I KAT. C DieGlocke
KLAVIERABENdARCAdI VOLOdOS Klavier
F.Schubert:SonateG-Durop.84D894
F.Liszt:»Valléed’Obermann«(aus:»AnnéesdepèlerinageI«,S.160,Suisse,Nr.6),
»IlPenseroso«(aus:»AnnéesdepèlerinageII«,S.161,Italie,Nr.2),
»St.Françoisd’Assise:laprédicationauxoiseaux«(aus:»DeuxLégendes«,S.175,
Nr.1),UngarischeRhapsodieNr.13a-Moll(Version:ArcadiVolodos)
Robert Schumann bewunderte Schuberts Sonate op. 84 als die »vollendetste in form und Geist«.
»Hier ist alles organisch, atmet alles dasselbe Leben«. »Himmlische Längen« schrieb man der Schubertschen Musik zu. Sie wurden von denen kritisiert, die sie an der dramatik und den Ver-arbeitungstechniken Beethovens maßen. die,
die sie verstanden, erkannten sie als Ausdruck des ruhelosen romantischen Wanderers, er-kannten, wie Wilhelm Kempff, Schuberts fragile, feinsinnige Monologe als »Bekenntnisse einer höchst verletzlichen Seele«. Nur weniges von Schuberts Klaviermusik wurde zu seinen Lebzei-ten gedruckt. die Sonate op. 84, die wegen ihres schweifenden Charakters auch als »fantasie«
bezeichnet wurde, gehört dazu.Ist Virtuosität und brillantes Glänzen Schuberts
Musikabsolutfremd,sowarsiefürFranzLisztge-
radezueinLebenselixier.Dochtrotzdiesesäußer-
lichen Gegensatzes – es war Franz Liszt, der als
einerderErstenSchubertsMusik in ihrerwahren
Erscheinungerfasste,dersichfürdieAufführung
seinerWerkestarkmachteundzahlreicheLieder
fürsichtranskribierte.Vielleichtwareszumeinen
28
08
dieSanglichkeitinderMusikFranzSchuberts,dieLisztdazuinspirierte,das
KlavierzumSingenzuzwingen.ZumanderenschöpfteLisztähnlichwieSchu-
bertseinemusikalischenInspirationenausderPoesie,javerstandKomponie-
renausdrücklichals»DichtunginTönen«.IndiesemSinneschriebLisztmeh-
reregroßeKlavierzyklen,zudenendie»Annéesdepèlerinage«undauchdie
beidenLegendenüberseineNamenspatronenzählen.DieersteLegende,»La
prédicationauxoiseaux«,isteinezauberhafte,insMystischestreifendeund
durchausreligiöszuverstehendeKompositionüberdieVogelpredigtdesheili-
genFranzvonAssisi.Die»Annéesdepèlerinage«bestehenauszweiZyklen,
dererste,»Suisse«,enthältImpressionen,vornehmlichNaturschilderungen
ausderSchweiz,derzweite,»Italie«,InspirationenausderitalienischenKunst
undLiteratur.»Valléed’Obermann«,dassechsteundausgedehntesteStück
ausdemSchweiz-ZyklusnimmtBezugaufdendamalsbeliebtenBriefroman
»Obermann«vonE.J.deSenancourt,»IlPenseroso«ausdemItalien-Zyklus
meditiertüberMichelangelosberühmteFigur»DerSinnende«.Eineganzbe-
sondereAnziehungaufLiszthatteZeitseinesLebensdie»ungarische«Musik,
diemitihrereigentümlichenHarmonikdenklassischenDur-Moll-Tonarteneine
ganzneueFarbehinzufügte.DassLiszt(undalleanderenKomponistenmit
ihm)dabeidieMusikderZigeunerkapellenfälschlicherweisefürungarische
Volksmusikhielt,tutderzündendenMusikauchheutenochkeinenAbbruch.
Ulrich Matyl
dEM STANdORT VERBUNdEN
ObalsNorddeutscherLloyd,Hapag-LloydWerftoderLloydWerft–seit
1857prägtdiePassagierschifffahrtimweitestenSinnedasUnterneh-
mensprofilderLloydWerftBremerhavenGmbH.Mitmehrals150Jah-
renSchiffbaugeschichtedieältestenochexistierendeWerftamStandort
Bremerhaven,zähltdieLloydWerftheutezudenweltweitmitAbstand
führendenSchiffbauunternehmenimBereichReparatur,UmbauundFer-
tigbauvonKreuzfahrtschiffen,FährenundFrachtschiffen.
NachInbetriebnahmedeserstenReparaturschuppens1857inBremen
wurdebereitsimJahre1862eineweitereReparaturwerkstattander
WestseitedesNeuenHafensinBremerhavenerrichtet.NachderInbe-
triebnahmedesKaiserdocksI(1899)unddesKaiserdocksII(1913)am
KaiserhafenistdieheutigeLloydWerftalsNachfolgerindesNorddeut-
schenLloydengmitdemStandortBremerhavenverknüpft.Spektakuläre
Aufträgehabenvorallemindenvergangenen20Jahrenimmerwieder
weltweitdasAugenmerkderMedienundFachweltaufdieLloydWerft
unddamitauchaufBremerhavengerichtet.
DocheinStandortlebtnichtvonwirtschaftlichenErfolgsmeldungen
alleinunddaherengagierenwirunsgernbeidenKonzertendesMusik-
festBremeninderSeestadtBremerhaven.HiertreffenTraditionund
Avantgardeaufeinander.Dasversprichtinspirierendeunddamitunver-
zichtbareImpulsefürKulturundWirtschaft,dieeingemeinsamesZiel
haben:besteQualitätundzufriedeneKunden!
JÉRÉMIE RHORER UNd LE CERCLE dE L’HARMONIE
DerjungeDirigentJérémieRho-
reristvonderfranzösischenKri-
tikzurEntdeckungdesJahres
2008gekürtworden.Woimmer
erauftritt,bescheinigtmanihm
Theatersinn,subtileMusikalität
undhervorragendeshandwerk-
lichesKönnen.Rhorer,1973in
Parisgeboren,studierteCem-
balo,TheorieundKompositionamConservatoireNationalSupé-
rieurdeParis.FrühwurdeerAssistentvonMarcMinkowskiund
WilliamChristie.2005rieferzusammenmitdemViolinisten
JulienChauvinLeCercledel’HarmonieinsLeben,einOrches-
ter,dasaufhistorischenInstrumentenmusiziertundsichder
Periodedesausgehenden18.Jahrhundertswidmet.DasJahr
2008standunterdemEindruckdesgefeiertenDebütsbeim
FestivalvonAix-en-Provence,woRhorerauchmitdemPrix
GabrielDussurgetgeehrtwurde,deranherausragendejunge
Mozart-Interpretenverliehenwird.
CHŒUR LES ÉLÉMENTS
Der1997insLebengerufeneKammerchorLesÉlémentsunter
derLeitungseinesGründersJoëlSuhubietteisteinEnsemble,
dasausprofessionellenSängerninwechselnderBesetzung
besteht.InnerhalbwenigerJahrehatersichalseinerderwich-
tigstenChöreFrankreichsetabliertunderhieltzumBeispiel
2006beidenVictoiresdelaMusiqueClassiquedieAuszeich-
nung»EnsembledesJahres«.
dER MYTHOS dER TREUEpROBE
»Così fan tutte«, eine der drei großen da ponte-Opern, heißt im Untertitel »die Schule der Lie-benden« und der Komponist bezeichnet sie als ein »dramma giocoso«, eine »komische Oper«. HatteMozart1786mit»LenozzediFigaro«noch
die Utopie einer wieder funktionierenden Gesell-
schaft gezeigt, wenn man sich verzeihen kann,
und hatte er 1787 mit »Don Giovanni« die nicht
mehrheilbareErschütterungdesSozialengezeigt,
soschrieber»Cosìfantutte«1789ineinerZeit,in
derfürihnzunehmendallesdunklerwurde.»Esist
alleskaltfürmich–eiskalt«undesistdieZeitder
Geldbettelbriefe an den Logenbruder Johann Mi-
chaelPuchberg.
Bis heute ist das geniale Werk eine Provokation
für das damals sich gerade einrichtende Bürger-
tum geblieben: Der Philosoph Alfonso wettet mit
seinen beiden Freunden Ferrando und Guglielmo,
dass ihreVerlobtenDorabellaundFiordiligi ihnen
in kürzester Zeit untreu würden, sobald sie nicht
dawären.DieseSituationwirdnunvondenMän-
nernsimuliert. IndenerstenKritikenstand»das
albernsteZeugderWelt«und»einelendesDing,
dasalleWeiberherabsetzt«.DochdieMusikzeigt
ganzandere,tiefexistentielleundbeunruhigende
Erfahrungen,diediejungenCharakterein»Così«
durchmachen,weilsiesichnämlichwirklichnach
endlosenTreuebekundungenindieneuenMänner
verlieben. Und diese Musik zeigt einen Einfalls-
24|25
fR 28. AUG I 19.30 UHR I KAT. dStadttheaterBremerhaven
COSÌ fAN TUTTELE CERCLE dE L’HARMONIECORNELIA GöTz Fiordigili RENATA pOKUpICDorabella STEfANO fERRARI Ferrando ANdREAS WOLf Guglielmo RICCARdO NOVARO DonAlfonso CLAIRE dEBONO DespinaCHŒUR LES ÉLÉMENTSJÉRÉMIE RHORER DirigentW.A.Mozart:»Cosìfantutte«KV588(konzertant)
reichtumundeineKraft,dieineinerkonzertantenAufführungvielleichtviel
deutlicherwerdenkannalsineinerInszenierung,diesichinihrerInterpreta-
tionjafestlegenmuss.
Die Musik gewordenen psychologischen Feinheiten, mit denen Mozart die
»Möglichkeit von Liebe auf Dauer in dieser Welt« (Leo Karl Gerhartz) dar-
stellt,sindvonfastnichtvorstellbareminnovativemFormen-undInstrumenta-
tionsreichtum:»Mozartsvielleichtextremstes,sicherradikalstesWerkmusste
dem19.JahrhundertundvielenZeitgenossenfremdbleiben«(StefanKunze).
Heutestehenwirimmerwiederebensostaunendwiefassungslosvordersee-
lischenTiefenschärfedieserMusik.
Ute Schalz-Laurenze
28
08
COSÌ fAN TUTTE
dEE dEE BRIdGEWATER
DeeDeeBridgewaterwurde1950alsDeniseGarrettinMemphis,
Tennessee,ineineüberausmusikalischeFamiliegeboren.Ihre
MutterwarSängerin,ihrVaterMusiklehrerundTrompeter.Schon
alsTeenagertratsieinlokalenClubsalsSoul-undJazzsängerin
auf.WährendeinerRussland-TourneelerntesiedenTrompeter
CecilBridgewaterkennen,densie1970heiratete.Erbrachte
dasGesangstalentzurThadJones/MelLewisBigBand,inder
erselbstspielte.HierfeierteDeeDeeBridgewatererstegrößere
Erfolge,bissie1974ihrerstesAlbum»AfroBlue«untereige-
nemNamenaufnehmenkonnte.SchonindieseZeitfälltauch
derBeginnihrerKarrierealsSchauspielerin.1986zogsienach
Parisum,wosieihrenzweitenEhemannkennenlernte,aber
denNamenBridgewaterbeibehielt.Währendihrer15Jahrein
EuropastiegderRufundRuhmderSängerinregelrechtkome-
tenhaftindenHimmel.MittlerweileistsiezumdrittenMalver-
heiratetundlebtinzwischenwiederindenUSA.DieSängerin
istMuttervondreiKindern.ImLaufeihreKarrierewurdeDee
DeeBridgewaterbisherachtmalfürdenGrammynominiert
undgewannihnschließlichzweimal.1999wurdesiezurUN-
BotschafterinderErnährungs-undLandwirtschaftsorganisa-
tion(FAO)ernannt.
VISIONEN IN MUSIK – VISIONEN IN GLAS:
dEE dEE BRIdGEWATER AUS dEN USA –dIE »fIRST LAdY dES JAzz«
FRERICHSGLASistmitseinerüber130-jährigenUnternehmensgeschichte
inderNord-RegionzwischenBremen–Hamburg–Hannoveralskom-
petenterundinnovativerFlachglasveredelerverwurzelt.DieFörderung
kulturellerundgesellschaftlicherZielegehörtdabeizurUnternehmens-
philosophie.
EbensofacettenreichwiedasRepertoirederJazzsängerinundzweima-
ligenGrammy-GewinnerinDEEDEEBRIDGEWATERistdasProduktspek-
trumdesUnternehmens.
VonderIsolierglasproduktionübersehrunterschiedlicheVerfahrender
GlasveredelungundOberflächenbeschichtungbiszurKunststoffverede-
lungbietetFRERICHSGLASanspruchsvolleundästhetischeLösungenfür
diemoderneGlasarchitekturimFassaden-undIndoorbereich.
EsbedarfeinersensiblenFeinabstimmung,umWünschederArchitekten
undBauherrenmitdentechnischenMöglichkeitenderUmsetzunginEin-
klangzubringen–ebensowiesichdieSängerinmitLeidenschaftund
PerfektionimmerwiederaufsNeuemusikalischenundkünstlerischen
Herausforderungenstellt.
DasUmsetzenneuerIdeenausGlas,dieMenschenerfreuenundbegeis-
tern,verbindetdieVISIONENvonFRERICHSGLASmitdemCharmeund
derexpressivenPersönlichkeitderdiesjährigenKünstlerinDeeDee
Bridgewater,»FirstLadydesJazz«.
26|27
Als dee dee Bridgewater vor etwas mehr als zwei Jahren ihr Album »Red Earth« veröffentlichte, war das sicherlich für den einen oder anderen fan der oftmals als »legitime Nachfolgerin der Jazzlegende Ella fitzgerald« gefeierten Sängerin
eine Überraschung. Hier lässt sich die Scat-Spe-zialistin nämlich nicht wie sonst üblich von ei-ner Combo oder gar von einem großen Orchester begleiten. Bei diesem Album gibt es zwar auch ein normales Begleittrio aus piano, Bass und
Schlagzeug, musikalisch definiert wird es aber von Balafon- und Kora-Klängen, also den traditi-onellen Instrumenten Westafrikas.
dEE dEE BRIdGEWATER INTERpRETIERT STANdARdS VON BILLIE BIS ELLA
DiegroßeDamedesJazzhatsichalsoaufSpurensuchenachdenWurzeln
vonJazzundBluesinAfrikabegeben.DeeDeeBridgewater istkeineswegs
dieerste,aberihreAuseinandersetzungmitafrikanischenWurzelnundame-
rikanischem Jazz ist erstaunlich gelungen. Schon ihre vorletzte CD hatte
angedeutet,dasssichdieSängerinaufeinerSuchenachneuenHerausforde-
rungenbefand,denndahattesieausschließlichfranzösischeChansonsvon
»Lamer«biszu»Lavieenrose«interpretiert.DabeiwarDeeDeeBridgewater
einstunteretwasanderenZielenangetreten,denn1992definiertesieihreAb-
sichtennochso:»MeinZielistes,dieTraditioneinerElla[Fitzgerald],einer
Sarah[Vaughan]weiterzuführen,aucheinerBillie[Holiday].Unddazugreife
ichStandardsauf,dieneuarrangiertsindundmirdieMöglichkeitgeben,ihnen
meineigenesGesichtzuverleihen«.VieleihrerAlbenseit1974befassensich
intensivmitderJazztradition,legensieneuaus,behandelngeradezuexemp-
larischdasRepertoirederJazzstandards.NebenihrerKarrierealsSängerin
hatDeeDeeBridgewaterfastvonAnfanganauchalsSchauspieleringearbei-
tet.Schoninden70erJahrenspieltesieamBroadway,bevorsiesichinden
80erninParisniederließundhiersowieinLondonriesigeErfolgeals»Lady
Day«ineinemMusicalüberdasLebenvonBillieHolidayfeierte.
InihremMusikfest-Konzertwirddie»versiertesteSängerindesJazzderGe-
genwart«zweiunterschiedlicheAspekteanbieten:Zumeinendurchforstet
sieihrgesamtesSchaffen,zumanderensingtsieAusschnitteausihreraktu-
ellenHommageandienachwievorvielleichtgrößteJazzsängerinüberhaupt,
anBillieHoliday!
Christian Emigholz
SA 29. AUG I 20 UHR I KAT. d DieGlocke
dEE dEE BRIdGEWATER & BANdSongsvonBillieHolidaysowieweitereJazz-Standards
29
08
HARRY VAN dER KAMp
Der niederländische Bassist
Harry van der Kamp ist einer
der international bedeutends-
tenInterpretenfürAlteMusik.
Auf europäischen und ameri-
kanischenBühnensanger30
Opernrollen von Monteverdi
bis Mozart und im modernen
Bereich. Weit über 100 CD-
EinspielungenbelegenvanderKampsexpressiveGesangs-
kunstinOper,Oratorium,MonologundSolokantate.Mitdem
GesualdoConsortAmsterdamsowiealsProfessorfürGesang
anderBremerHochschulefürKünstetritterfürdiemusik-
wissenschaftlicheErforschungderMusikum1600einund
leitetMeisterklassenanvieleneuropäischenAkademien.
28|29
SA 29. AUG I 18 UHR I KAT. fSt.GeorgskircheSengwarden
SWEELINCK – dER AMSTERdAMER ORpHEUSGESUALdO CONSORT AMSTERdAMHARRY VAN dER KAMp Leitung
VokalwerkevonJ.P.Sweelinck
29
08
dES NIEdERLäNdISCHEN MEISTERS
DenndieQualitätunddieInnovationskraftderMo-
tetten,Chansons,KantatenundLiederSweelincks
stehendenenseinerInstrumentalwerkeinnichts
nach.DerambitioniertesteZyklusmitChorwerken
ist die Vertonung aller Psalmtexte, die Sweelinck
über viele Jahre hinweg bis zu seinem Tod in Ar-
beithielt.Bedauerlicherweisegingenvieledieser
Werkeverloren.DasGesualdoConsortAmsterdam
wirdjedochmitvierBearbeitungenandieFleißar-
beit erinnern und mit einem Ausschnitt aus dem
letzten, dem vierten Buch der Psalmen, zudem
eine der reifsten Vokalkompositionen Sweelincks
interpretieren.
Dass der berühmteste Tonsetzer des Frühbarock
in den Niederlanden nicht nur für kirchliche An-
lässe zu komponieren verstand, zeigen zudem
AuszügeausdensäkularenSammlungenwieden
»GuirlandadeMadrigali«,den»RimesFrançoises
et Italiennes« und natürlich aus dem frühen
Zyklus»BuchderChansons«,dasSweelinck1594
herausgab. Der »Orpheus aus Amsterdam« fand
für jedeFormderLiebedenrichtigenTon, fürdie
himmlischewiedieweltliche.
Stephan Cartier
–Beim Namen Jan pieterzoon Sweelinck schwingt vor allem ein Instrument in Resonanz mit: die Orgel. der Ruf als Lehrer des seit spätestens 1581 an der
Oude Kerk in Amsterdam wirkenden Organisten war so groß, dass Schüler aus vielen Ländern Europas den Weg in die politisch durchaus unsicheren Niederlande suchten, um bei Sweelinck zu studieren. zu den späterhin be-rühmtesten Eleven Sweelincks gehörten Heinrich Scheidemann und Samuel Scheidt. Wegen dieser musikpädagogischen Höchstleistung verlieh der Mu-sikschriftsteller und Komponist Johann Mattheson noch mehr als 100 Jahre später Sweelinck den etwas ironischen Titel, ein »Orgelmacher« gewesen zu sein. Auch diesem »typischen« Sweelinck werden Harry van der Kamp und sein Gesualdo Consort Gehör verschaffen. der Kern des programms ge-hört aber dem heute eher unbekannten, oder besser gesagt: unterrepräsen-tierten Vokalwerk des Jan pieterzoon Sweelinck. Und auch für diese vokale Seite des Komponisten hatten die zeitgenossen einen Ehrennamen parat:
»Orpheus von Amsterdam«.
GESUALdO CONSORT AMSTERdAM
Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561-1613) ist der Na-
mensgeber des Vokalensembles, das Harry van der
Kamp 1984 gründete. Das gesamte Madrigalœuvre
des16.und17.JahrhundertsgehörtzumfestenReper-
toiredesGesualdoConsort,dasinseinenProgrammen
auch immer wieder Verbindungen zu späteren Epo-
chen aufzeigt, wie z. B. in der Gegenüberstellung von
GesualdoundStrawinskyoderMonteverdiundHindemith.DerzeiterarbeitetdasEnsemble
die Gesamtaufnahme aller Vokalwerke Sweelincks. Die bereits vorliegende Einspielung der
weltlichenWerkewurdeerstkürzlichmitdemrenommiertenEdisonClassicalMusicAward
ausgezeichnet.
GEISTLICHE UNd WELTLICHE VOKALMUSIK
WIE dIE STAdT – SO dAS MUSIKfEST
WährenddesMusikfestwirdBremenzueinereinzigengroßenBühneder
Vielfalt.WiedieStadt–sodasFestderMusik.Traditionellundmodern,
RaumfürRaritäten,aberauchfürdasLiebgewonnene.DerNordenhat
seineganzeigeneArt,Festezufeiern.EineganzeRegionistGastgeber
füreinFestival,dasseinenfestenPlatzimKalenderderMusikliebhaber
hat.MitdemMusikfestmachtBremeningutemSinnevonsichreden.
SolcheBotschafterbrauchenStadtundLand.
WirfreuenunssehraufdeninspirierendenFunkendesMusikfestBremen
undwünschendenKünstlernundallenBesucherinnenundBesuchern
vielErfolg,FreudeundunvergesslicheTageanderWeser.
drei russische Komponisten – also drei Mal ty-pisch russische Musik? Wohl kaum. dagegen
spricht schon der Titel von Igor Strawinskys »Sui-te italienne«. Strawinsky, der große Meister des Neoklassizismus, hatte 1920 mit seinem Büh-nenstück »pulcinella« nach Motiven Giovanni Battista pergolesis eine beschwingte parodie ba-rocker Glückseligkeit abgeliefert. Angesichts des großen Erfolges schuf der Komponist mehrere Varianten des Stoffes für kleinere Besetzungen, darunter auch 1932 und 1933 jeweils eine »Suite italienne«, die einige der ursprünglich 22 Musiknummern des Tanzwerks zusammenfass-ten. für die fassung, die an diesem Abend zu
hören sein wird, komponierte er sechs Stücke für Violine und Klavier um. Strawinsky verstand es hierbei, durch die spezielle Klangwirkung der Be-setzung die Kerngedanken seiner Orchesterkom-position neu und überraschend zu deuten. Auch Sergej Prokofjew, von Strawinsky stilistisch
stark beeinflusst und ebenso wie dieser ein Hei-
matflüchtling aus dem bolschewistischen Russ-
land,suchtenachuniversellen,vonNationalismen
freienmusikalischenAusdrucksformen.Daranän-
derteauchseineRückkehrAnfangder30erJahre
indieSowjetunionnichts.DassseineersteSonate
für Violine und Klavier ein sehr melancholisches
Werkist,war jedochdemschlechtengesundheit-
lichenZustanddesKomponistengeschuldet,we-
nigerdemKlischeederewigtraurigenrussischen
Seele.ZehnJahrehatteProkofjewfürdasWerkbe-
nötigt,bevores1947aufgeführtwerdenkonnte.Im
erstenSatz,sohatteerselbstgefordert,solleman
»denWindübereinenFriedhof«wehenhören.
Dapasstes indieDramaturgiedesAbends,dass
dasKlaviertrioa-Mollop.50PjotrTschaikowskys
alsmusikalischesTotendenkmalfürseinenFreund
undFördererNikolaiRubinsteingedachtwar.Das
Stück gehört zu den Perlen des kammermusika-
lischenRepertoires.EsverbindetdasTschaikowsky
eigene Pathos mit einem Anflug dessen, was die
ZeitgenossendesKomponistenunter»russischer
Klassik«verstanden–unddarindochvielmehreine
einmaligeSynthesewesteuropäischerundslawi-
scherTraditionerlebte.DerzweiteSatzglänztals
funkelnderVariationsrauscheinesThemasinzwölf
Metamorphosen.
Stephan Cartier
30|31
SO 30. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke
JANINE JANSEN & fRIENdSJANINE JANSENViolineBORIS ANdRIANOV VioloncelloITAMAR GOLAN KlavierI.Strawinsky:Suiteitalienne
S.Prokofjew:SonatefürViolineundKlavierNr.1f-Mollop.80
P.I.Tschaikowsky:Klaviertrioa-Mollop.50
JANINE JANSEN & fRIENdS
JANINE JANSEN
Nur wenige Violinistinnen ihrer Klasse sind gleichermaßen
alsSolistinwieauchalsEnsemblespielerinsoerfolgreichwie
Janine Jansen. Die Niederländerin stieg 1997 nach ihrem
Debüt im Amsterdamer Concertgebouw wie ein Komet am
KonzerthimmelaufundhatseitdieserZeiteinSpielniveauder
Sonderklasseerreicht.DiemitvielenPreisenausgezeichnete
JansenspielteineStradivariausdemJahr1727.
BORIS ANdRIANOV
Boris Andrianov, 1976 in eine Moskauer Musikerfamilie ge-
boren, war mit 22 Jahren preisgekrönter Teilnehmer des 11.
InternationalenTschaikowsky-WettbewerbssowiedesRostro-
powitsch-Wettbewerbs.DiversePreisebeiweitereninternatio-
nalenWettbewerbenfolgtenundseitdemarbeitetermitvielen
renommiertenPartnernundunteranderemmitsoberühmten
KomponistenwieKrzysztofPendereckizusammen.
ITAMAR GOLAN
DergebürtigeLitauerItamarGolanhateineimwahrstenWort-
sinn internationaleBiographie.SeineElternemigriertennach
Israel,erselbststudiertespäter indenUSA.AlsKammermu-
siker arbeitete er mit vielen anderen namhaften Künstlern
wieTabeaZimmermannoderShlomoMintzzusammen.Golan
unterrichtetaberauch:AlsProfessorlehrteerbis1994ander
ManhattanSchoolofMusicundistderzeitamKonservatorium
inParistätig.
30
08
WAR REQUIEMBenjamin Brittens »War Requiem«, das wohl be-kannteste Werk des britischen Komponisten und erklärten pazifisten, entstand für die Wiederein-weihung der Kathedrale von Coventry, die zusam-men mit der Stadt in der Nacht vom 14. zum 15. November 1941 von der deutschen Luftwaffe na-hezu vollständig zerstört worden war. IndemWerkwirddertraditionellelateinischeText
derMissaproDefunctismitGedichtenvonWilfried
Owen kombiniert – Werke jenes bekannten eng-
lischenAntikriegslyrikers,der imApril1917beim
Trommelfeuer im Grabenkrieg einen psychischen
Zusammenbrucherlittundam4.November1918
wenige Tage vor dem Waffenstillstand im Alter
von 25 Jahren fiel. »Was ich schreibe«, so Brit-
ten, »wird wohl eines meiner wichtigsten Stücke
GEdENKKONzERT zUM 70. JAHRESTAG dES AUSBRUCHS dES 2. WELTKRIEGS
32|33
BREMER pHILHARMONIKER
Die Bremer Philharmoniker sind nicht nur eines der ältesten
Berufsorchester Deutschlands. Mit einem Repertoire von
großer Sinfonik, Oper oder Kammermusik bis hin zu »Cross-
over-Projekten« mit Jazz, Klezmer und HipHop ist es auch
einesdervielseitigstenOrchester.InnerhalbderSpielzeitsind
die Bremer Philharmoniker mit rund 175 Opernvorstellungen
im Theater Bremen und 24 Philharmonischen Konzerten im
BremerKonzerthaus»DieGlocke«,dazurund30Sonder-,Fa-
milien-undKammerkonzertenundzahlreichenProjektenzur
Förderung von Kindern und Jugendlichen nahezu täglich in
derHansestadtzuerleben.
dI 01. SEpT I 20 UHR I EINHEITSpREIS 15,- EURSt.PetriDom
WAR REQUIEM – GEdENKKONzERT zUM 70. JAHRESTAG dES AUSBRUCHS dES 2. WELTKRIEGS BREMER pHILHARMONIKERSUSANNE BERNHARd Sopran THOMAS COOLEY Tenor THOMAS E. BAUER Bariton
TSCHECHISCHER pHILHARMONISCHER CHOR BRNOTöLzER KNABENCHORMARKUS pOSCHNER Dirigent
B.Britten:WarRequiemop.66
TSCHECHISCHER pHILHARMONISCHER CHOR BRNO
DerTschechischePhilharmonischeChorBrnowurde1990gegründetundgehörtheutezuden
bestenundmeistgefragtenprofessionellenChörenEuropas.DasEnsemblearbeitetmitallen
tschechischen und vielen ausländischen Orchestern zusammen. Partner am Pult waren Diri-
gentenwieJiríBelohlávek,SirCharlesMackerras,SirRogerNorrington,BertranddeBilly,Zubin
Mehta,NikolausHarnoncourtundKurtMasur.
TöLzER KNABENCHOR
Der Tölzer Knabenchor, 1956 von dem Dirigenten und Gesangspädagogen Prof. Gerhard
Schmidt-Gaden in Bad Tölz gegründet, gehört heute zu den renommiertesten Knabenchören
weltweit.DiebreitemusikalischePalettedesChoresumfasstVokalmusikausdemMittelalter
bisindieModerne,wobeiVolksliederebensozumRepertoirezählenwiekunstvolleMadrigale
undMotetten.
MARKUS pOSCHNER
MarkusPoschner,1971 inMünchengeboren, istGewinnerdes
DeutschenDirigentenpreises2004undwurdedamitvomDeut-
schen Musikrat und der Deutschen Orchestervereinigung mit
einem der wichtigsten internationalen Dirigentenpreise ausge-
zeichnet.2005wurdeerErsterKapellmeisteranderKomischen
Oper Berlin, seit der Saison 2007/2008 ist er Bremer General-
musikdirektor.MarkusPoschnerstehtfüreinegrenzüberschrei-
tende Arbeit zwischen Tradition und Moderne, überzeugt als
FachmannfürdasklassischeundromantischeRepertoireund
istzudemeinexzellenterJazz-Pianist.
werden.DiesegroßartigeLyrik,vollerHassaufdie
Zerstörungswut, bildet eine Art Kommentar zum
Requiem«. Auf der Titelseite der Partitur finden
sichalsMottodieZeilenOwens:»MeinThemaist
derKriegunddasLeiddesKrieges.DiePoesieliegt
im Leid... Alles, was ein Dichter heute tun kann,
ist:warnen«.AuchBrittenwolltemitseinem»War
Requiem«vordemLeidundderSinnlosigkeitdes
Kriegeswarnen,weshalberdasStück–eineSyn-
thesevonOratoriumundLiederzyklus–auch im
AndenkenandieMillionenTotenkomponierteund
jeglicheTranszendierungvermied.Inseinerforma-
lenDispositionweistdasWerkdreiverschiedene
Ebenenauf:ImVordergrundstehensichzweiSol-
daten gegenüber (ein Engländer und ein Deut-
scher),dieindenWortenOwensvondenGräueln
desKriegesberichten.»DieGedichte«,soBritten
ineinemBriefandenBaritonDietrichFischer-Dies-
kau,derauchdieUraufführungmitgestaltete,»wer-
denfürTenorundBaritongesetzt,zurBegleitung
einesKammerorchesters,dasmittenunterdenan-
derenInstrumentalistensitzt.Sieerforderneinen
Gesang von äußerster Schönheit, Intensität und
Ernsthaftigkeit«.DieAusführungdereigentlichen
Totenmesse, inderenritualisiertemAusdruckder
TrauerzugleicheineliturgischeBitteumErlösung
mitschwingt, übernehmen Sopranistin, Chor und
großesSinfonieorchester.Scheinbarwieausdem
Hintergrundhervortretenderklingtschließlichdie
atmosphärischeMusikvonOrgelundKnabenchor,
welchemitgewisseremotionalerDistanzderHoff-
nungaufeinebessereWeltklanglichenAusdruck
verleiht.
Harald Hodeige
01
09
präsentiertvom
dI 01. SEpT I 20 UHR I KAT. fSt.LaurentiusKircheLangförden
MICHELANGELOGESUALdO CONSORT AMSTERdAMHARRY VAN dER KAMp Leitung
GeistlicheMusikausderSixtina:WerkevonG.P.daPalestrina,O.diLassou.a.
Vier Jahre benötigte Michelangelo Buonarroti, um das deckengewölbe der Sixtinischen Kapelle im Vatikan mit seinen fresken zur biblischen Genesis
zu schmücken. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das Ewigkeitswert be-sitzt. das künstlerische programm der Sixtina mit seinen zu Ikonen der Re-naissancekunst gewordenen Bildern wie der Vertreibung Adams und Evas aus dem paradies oder der missglückten Berührung Gottes und Adams hat
bildende Künstler auf Jahrhunderte hin inspiriert – und ebenso Musiker zu großen Kompositionen angeregt. das programm »Michelangelo« des Ge-sualdo Consort Amsterdam versammelt einen bildmächtigen Reigen von Motetten und Messevertonungen, deren Motive eng mit Michelangelos Bild-kompositionen verbunden sind.DiesgiltbesondersfürdieVertonungvonSonettenundanderenGedichten
desMaler-Genies.DennMichelangeloließseineKreativitätinmehrerenMe-
diensprechen.JacquesArcadeltgehörtzudenMusikernimUmfeldderbei-
denpäpstlichenHofkapellen»Sixtina«und»Julia«,diesichdieserauchvon
weltlichenFreudensprechendenTexteannahmen.NebenzweiMotettennach
MichelangelosGedichtenwirdauchdasKyrieseinerMissa»AveReginacoelo-
rum«zuhörensein.MitMotettenundeinerFassungderLamentationiJeremi-
aeProphetaevonConstanzoFestaundAndreasDeSilvastehenweitereWerke
prominenterMusikeraufdemProgramm,diezuBeginndes16.Jahrhunderts
dasrömischeMusiklebenentscheidendprägten.BezeichnendistdieKunst
dieserKomponisten,diebiblischenThemenineinemausgefallenenundteil-
weiseextremornamentiertenMusikstilzuvertonen.ZudembegleitenWerke
derbeidenStarsjenerZeit,OrlandodiLassoundGiovanniPierluigidaPalestrina,
diesenmusikalischenWandelgangdurchdieSixtinischeKapelle.
Stephan Cartier
präsentiertvonder
01
09
34|35
GESUALdO CONSORT AMSTERdAM
Sie haben das 16. und 17. Jahrhundert im Griff – musikalisch versteht sich. Das Gesualdo
ConsortAmsterdamkannvonsichbehaupten,dengesamtenBestandderüberliefertenMa-
drigalejenerEpochenzubeherrschen.Auch»großformatige«Werkewiedie»Lamentationi
JeremiaeProphetae«Emiliode‘CavalierisoderMessenundKantatenandererKomponisten
jenerZeitgehörenzumfestenRepertoiredesGesualdoConsort.EinVierteljahrhundertdes
gemeinsamen Musizierens hat aus den Musikern eines der namhaftesten Vokalensembles
EuropasfürAlteMusikgemacht.EbensowieihrNamenspatron,derNeapolitanerCarloGesu-
aldodaVenosa(ca.1561–1613),versuchensie,durchKontrasteinihrenProgrammenden
AusdrucksraumderMusikzuerweitern.
HARRY VAN dER KAMp
InseinenvielenRollendesBass-Solisten,Ensemblesängers
und schließlich auch Chorleiters ist Harry van der Kamp
hinreichend als Vollblutmusiker ausgewiesen. Da nimmt es
nichtWunder,dasserseit1994alsProfessorfürGesangan
derHochschulefürKünsteinBremenauchpädagogischtä-
tig ist. Zehn Jahre zuvor gründete er das Gesualdo Consort
Amsterdam.HiervorwiederumwarHarryvanderKampüber
viele Jahre Mitglied berühmter Ensembles wie der Cappella
Amsterdam und dem Nederlands Kamerkoor. Van der Kamp
brillierteinmehrals30OpernrollenundseineArbeitführte
ihnmitDirigentenwieNikolausHarnoncourt,JohnEliotGar-
diner und Ton Koopman zusammen. Sein Schaffen spiegelt
sichaufmehrals100CD-Einspielungenwider.
MICHELANGELOGEISTLICHE MUSIK
AUS dER SIXTINA
JÉRÉMIE RHORER UNd LE CERCLE dE L’HARMONIE
2005 gründete der junge Komponist und Dirigent Jérémie Rhorer, ausgebildet bei Marc
MinkowskiundWilliamChristie,mitbefreundetenMusikerkollegendasaufhistorischenIns-
trumentenmusizierendeOrchesterLeCercledel’Harmonie.SeitseinerGründungwurdedas
EnsemblezuzahlreichenFestivalseingeladen,darunterinBeaune,Deauville,Amsterdamund
zumChaise-DieuFestivalinderAuvergne.HinzukamenAuftritteanbedeutendenBühnenwie
demThéâtredesChamps-ÉlyséesundderOpéraComiqueinParis,demThéâtreduCapitolein
ToulouseunddemTheateranderWien.
RICHARd BRUNEL
AusgebildetanderÉcoleduCentreDramatiqueNationaledeSaint-Etienne,hatRichardBrunel
seinHandwerkbeiRegie-GrößenwieRobertWilson,LudovicLagarde,AlainFrançonundPeter
Steinvervollkommnet.ZuseinenMusiktheaterprojektenderletztenJahrezählen»DerJa-
sager/DerNeinsager«vonBrecht/Weillund»InThePenalColony«vonPhilipGlassanderOpéra
NationaldeLyonsowie»AlbertHerring«vonBenjaminBrittenanderOpéradeRouenundder
OpéraComiqueParis.
präsentiertvon
L’INfEdELTÀdELUSA
Große Jubiläen von Komponisten bieten die willkommene Gelegenheit, Werke in den Mittel-punkt zu rücken, die eben nicht seit jeher schon zum gängigen Repertoire zählen, sondern ei-ner Wiederentdeckung harren. Joseph Haydns »L’infedeltà delusa« zählt ohne zweifel zu die-ser Gruppe der entdeckenswerten Raritäten und man kann nur hoffen, dass das Haydn-Jahr 2009 diesem Juwel des komödiantischen Musikthea-ters des 18. Jahrhunderts zu einer neuen Blüte verhilft. Während heute unumstritten ist, dass Haydn mit seiner Instrumentalmusik Bahnbre-chendes schuf, fallen seine 24 Bühnenwerke zumeist unter den Tisch – und das, obwohl er als langjähriger Kapellmeister der fürsten Esterházy
auch als Intendant für gleich zwei Opernhäuser zuständig war.»L’infedeltàdelusa«–»Liebemachterfinderisch«
hatmandenTiteldieserOperpassenderweiseüber-
setzt, wörtlich heißt er »Die vereitelte Untreue«
–istdieersteOperHaydns,dievollständigerhal-
ten ist. Er komponierte sie im Auftrag von Fürst
NikolausEsterházyalsGeschenkfüreinfestliches
Ereignis:Am26.Juli1773galtesdenNamenstag
derverwitwetenFürstinMariaAnnaLouiseEster-
házyzufeiern,derGattindes1762verstorbenen
FürstenPaulAnton,derHaydnam1.Mai1761als
VizekapellmeisternachEisenstadtengagierthatte.
LeidersindvonderPremierekeinerlei»Publikums-
stimmen« bekannt, aber als nur wenige Wochen
späterimSeptember1773KaiserinMariaTheresia
ihren Besuch auf Schloss Esterháza ankündigte,
setzteHaydn,derzuerstanseineOper»Acide«ge-
dachthatte, imletztenMomentdoch»L’infedeltà
delusa«an.NachderAufführungfielderberühmte
Ausspruch von Maria Theresia: »Wenn ich gute
Opernhörenwill,geheichnachEsterháza«.Kein
MI 02. SEpT I fR 04. SEpT I 19.30 UHR I KAT. dOldenburgischesStaatstheater
L’INfEdELTÀ dELUSA LE CERCLE dE L’HARMONIECLAIRE dEBONO Vespina INA KRINGELBORN Sandrina JULIAN pRÉGARdIEN Nencio IAIN pATON Filippo
THOMAS TATzL Nanni
JÉRÉMIE RHORER DirigentRICHARd BRUNEL Regie
J.Haydn:»L’infedeltàdelusa«(»Liebemachterfinderisch«)Hob.XXVIII:5
BurlettapermusicainzweiAkten
(KoproduktionAcadémieeuropéennedemusique/Festivald’Aix-en-Provence,
OpéraToulonProvenceMéditerranée,GrandThéâtredeLuxembourg,OpéradeLille
undMusikfestBremen)
32|33
02/0409
Wunder,dassdieKaiserinGefallenanderOperfand,dennanderimFlorentiner
BauernmilieuangesiedeltendeftigenBurleskeüberzeugensowohldaswitzige
LibrettovonMarcoColtellini,derauchMozarts»Lafintasemplice«verfasst
hatte,alsauchdiespritzig-geistreicheMusikHaydns.
ZumInhalt:Die jungeBäuerinVespina liebtdenreichenBauernNencio,der
seinerseitsaufgrundeinesverlockendenErbesdasBauernmädchenSandrina
heiratenwill.SandrinawiederumaberliebtVespinasBruderNanniundmöchte
ihngegendenWillenihresVatersheiraten.DieschlaueVespinaspinntdarauf
hineinNetzvonIntrigen,schlüpftinzahlreicheRollenunderreicht,dasses
statteinerausGeldgiergeplantenZweckheiratletztlichzueinerDoppelhoch-
zeitausLiebekommt.
InRichardBrunelsunbeschwerterundkurzweiligerInszenierung,dieimRah-
mendesFestivald’Aix-en-Provence2008ihrePremierefeierte,kommtneben
der mitreißenden musikalischen Umsetzung dank einer stringenten Perso-
nenführung grandios zur Geltung, dass »L’infedeltà delusa« zweifellos ein
HöhepunktinHaydnsvielseitigem,aberimmernochvernachlässigtemOpern-
schaffenist.
Carsten preisler
ENTdECKUNG IM HAYdN-JAHR:
36|37
ARBEIT IST UNSERE ARBEIT, KULTUR UNSERE KRAfTQUELLE
QualifizierteArbeitskräfte,moderneInfrastruktur,politischeStabilität
–zweifelloswichtigeFaktoreneinesattraktivenWirtschaftsstandortes.
DochdieQualitäteinerRegionwirdgenausovonAngebotenbestimmt,
dieaußerhalbderArbeitszeitgenutztwerdenkönnen.
EinenStandortganzheitlichzufördern,heißtdaherfürdenArbeitgeber-
verbandNORDMETALLnichtnur,seineMitgliedsunternehmenprofessi-
onellzuberaten,fürFach-undFührungsnachwuchszusorgenunddie
InteressenderWirtschaftgegenüberderPolitikzuvertreten,sondern
auch:ProjekteimKultur-undSozialbereichzuunterstützen.Diestun
wirumfassendinganzNorddeutschlandalsVerbandundmitunseren
Stiftungen.
UndsofreutsichNORDMETALL,auch2009wiedereinbesonderesHighlight
desMusikfestBremenpräsentierenzudürfen:dieCellistinSolGabetta
unddasKammerorchesterBasel.
WirsindgespanntaufdiesesKulturerlebnisundaufdieBegegnung
mitIhnen.
SOL GABETTA
Die Cellistin Sol Gabetta gehört nicht nur zu den aufstre-
benden Topstars ihres Instruments, sondern der gesamten
Klassik-Szene.1981inCordoba,Argentinien,alsTochterfran-
zösisch-russischerElterngeboren,gewannsiediversePreise,
unter anderem beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau,
beim ARD-Wettbewerb oder den Natalia-Gutman-Preis Mün-
chen.2007wurdesiefürihreCD»IlprogettoVivaldi«mitdem
»ECHO Klassik« als »Instrumentalistin des Jahres« ausge-
zeichnet.InzwischenlebtsieinderSchweiz,wosieeineige-
nesKammermusikfestivalgegründethat,undistalsDozentin
in Basel tätig. Mit ihrer aktuellen CD »Cantabile«, die Bear-
beitungen italienischer Opernarien für Cello enthält, schaffte
sie es sowohl in die Klassik- als auch in die Pop-Charts. Sol
Gabetta spielt auf einem seltenen Guadagnini-Cello aus dem
Jahr1759.www.nordmetall.de
Wenn das nicht den internationalen Anspruch des Musikfest Bremen doku-mentiert: Ein Schweizer Orchester spielt mit einer argentinischen Solistin in Ostfriesland Kompositionen aus Ungarn und österreich. Während die jun-ge Star-Cellistin Sol Gabetta die künstlerischen Akzente setzen wird, bildet Ungarn den programmatischen Schwerpunkt dieses Konzerts.DerungarischeKomponistLeóWeiner(1885-1960)isttrotzallermodernen
TendenzenstetsdenPrinzipienderTonalitättreugeblieben.Diesgiltauchfür
seinDivertimentoNr.2,das1938zunächstfürStreichquartettentstand.Die
vier Sätze basieren auf Volksliedern, die – im Gegensatz zu vielen anderen
zeitgenössischenWerken,denenmandenEinflussvonVolksmusikzuschreibt
–imCharakterdesWerkesauchdeutlichherauszuhörensind.
DerRuhmLeopoldHofmanns(1738-1793)gründetsichheutevorallemauf
einFlötenkonzert,dasmanlangefüreinWerkvonHaydnhielt. Inden60er
und70erJahrendes18.JahrhundertsgehörteHofmannjedochzudenein-
flussreichstenKomponistenWiens.Erschriebmehrals60Konzerte,darunter
mindestenssechsCellokonzerte,obwohldasVioloncellodamalskeineswegs
eingefragtesSoloinstrumentwar.SeinKonzertinD-Durdarfdeshalbalsechte
Raritätgelten.
Zwischen1761und1765istauchdasKonzertfürVioloncelloundOrchester
Nr.1C-DurvonJosephHaydnentstanden–kurzbevorderKomponistdieStel-
lealsKapellmeisteramHofedesungarischenFürstenEsterházyantrat.Das
Werkgaltlangealsverschollenundwurdeerst1961ineinemNotenarchivin
Pragwiederentdeckt.ZweifellosistdastechnischanspruchsvolleKonzertdas
bedeutendsteWerkausHaydnsfrüherSchaffensphase:Mutetesineinigen
Passagennoch»spätbarock«an,soweistvorallemderSchlusssatz indie
ZeitderWienerKlassikvoraus.
NurzweiWochenbenötigteBélaBartókimSommer1939,umwährendeines
ArbeitsaufenthaltsimBernerOberlandseinDivertimentofürStreichorchester
zukomponieren.DasWerk,indemsichBartókdeutlichaufdieTraditionender
WienerKlassikbezieht,wurdeexplizitfürdasBaslerKammerorchesterund
dessenmusikalischenLeiterPaulSachergeschrieben.
Jochen Brünner
MI 02. SEpT I 20 UHR I KAT. EJohannesaLascoBibliothekEmden
HAYdN HUNGARIAKAMMERORCHESTER BASELSOL GABETTA Violoncello
JULIA SCHRödER Leitung
L.Weiner:DivertimentoNr.2
L.Hofmann:KonzertfürVioloncelloundOrchesterD-Dur
J.Haydn:KonzertfürVioloncelloundOrchesterC-DurHob.VIIb:1
B.Bartók:DivertimentofürStreichorchesterSz113(1939,fürPaulSacherunddas
BaslerKammerorchestergeschrieben)
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HAYdN HUNGARIA
02
09
VERGESSENE SCHäTzE UNd fRÜHE MEISTERWERKE
KAMMERORCHESTER BASEL UNd JULIA SCHRödER
Das 1984 von Absolventen verschiedener Schweizer Musik-
hochschulen gegründete Kammerorchester Basel gehört zu
deninternationalgefragtenKammerorchestern.2008gewann
das Ensemble, dessen Repertoire unterschiedliche program-
matischeSchwerpunktevomBarockbiszurModerneumfasst,
den»ECHOKlassik«inderKategorie»BestesOrchester«.Die
35 Musiker arbeiten mit wechselnden musikalischen Leitern
zusammen.DasMusikfest-KonzertinEmdenwirddieKonzert-
meisterinJuliaSchröderdirigieren.
dIE dEUTSCHE KAMMERpHILHARMONIE BREMEN
DieDeutscheKammerphilharmonieBremen,lautTageszei-
tung»DieWelt«einer»dertransparentestenundsensibels-
tenKlangkörper,dieeszurzeitgibt«,isteinesderweltweit
führendenOrchester.GemeinsammitihremKünstlerischen
LeiterPaavoJärvisowierenommiertenGastdirigentenund
internationalgefragtenSolistenistdieFormationregelmäßig
aufbedeutendenFestivalsundKonzertpodienimIn-undAus-
landzuerleben.
OTTO SANdER
OttoSander,geboren1941in
Hannover,giltalseinerderbes-
tenSchauspielerDeutschlands.
SeinerstesEngagementerhielt
erandenDüsseldorferKammer-
spielen,woer1965debütierte.
1968wurdeervonClausPey-
mannandieFreieVolksbühne
Berlinberufen,späterwurdeer
vonPeterSteinandie1970gegründeteBerlinerSchaubühne
amHalleschenUfergeholt.Seit1980gastierterandiversen
Theatern,synchronisiertundspieltfürKino,Fernsehenund
RadioundtrittbeiLesungenauf.
KRISTJAN JäRVI
AlsChefdirigentdesTonkünst-
ler-OrchestersunddesAbsolute
EnsemblesistKristjanJärvifür
seinRepertoirevonderKlassik
bishinzurMusikderGegenwart
bekannt.AlsenergischerAnwalt
derzeitgenössischenMusikhat
er bereits über 60 Urauffüh-
rungendirigiert.InderSaison
2008/2009debütierteJärvi,ArtisticAdviserdesKammeror-
chesterBasel,beidenLondonerPromsmitdemBBCNational
OrchestraofWalessowiebeimSymphonieorchesterdesBR,
beimRSOStuttgart,demOrchestreNationaldeLyonunddem
NHKSymphonyOrchestrainTokio.
pARTNER UNd föRdERER dERMUSIKSTAdT BREMEN
Schonseitmehrals185JahrenistesselbstgestecktesZielundAuf-
gabederSparkasseBremen,neuekulturelleMöglichkeitenzufördern
undInnovationundWagniszubelohnen;diesistdieBasisunsereskul-
turellenEngagements.
EineGrundvoraussetzungfürInnovationistKreativität.DamitKreati-
vitätjedochgedeihenkann,brauchteseinengutbereitetenkulturellen
Boden.
VordiesemHintergrundistesfastschonselbstverständlichundgute
Tradition,dassdieSparkassedieMusikstadtBremenaufintensiveArt
undinallihrenFacettenvonJazzbisKlassiktatkräftigfördert.
DieSpannweiteistgroß:DasMusikfestBremengenausowiedenSommer
inLesmonaoderdenBremerKlavierwettbewerb.AuchdieReihe»spar-
kasseinconcert«–eineKooperationmitNordwestradio–bereichert
mitinternationalrenommiertenInterpretenausJazz,BluesundWorld
MusicdieBremerKulturlandschaft.
SoistdieSparkasseFördererdesMusikfestBremen–vonBeginnan
–undfesterPartnerderDeutschenKammerphilharmonieBremen,die
denmusikalischenRufBremenssoerfolgreichindieweiteWeltträgt.
AufdieseWeisehabensichausSponsoringaktivitätenkreativePart-
nerschaftenmitinnovativenProjektenentwickelt:zumbeiderseitigen
NutzenundzurFreudedesPublikums!
LEONARd BERNSTEINCANdIdE
dO 03. SEpT I 19.30 UHR I KAT. C TheateramGoetheplatz
CANdIdEANdREW STApLES Candide pATRICIA pETIBON Cunegonde KIM CRISWELL OldLadyWEITERE SOLISTENdIE dEUTSCHE KAMMERpHILHARMONIE BREMENCHOR dES THEATER BREMENOTTO SANdER Erzähler
THOMAS KIEMLE SzenischeEinrichtung
KRISTJAN JäRVI Dirigent
L.Bernstein:»Candide«,KomischeOperettein2Akten(halbszenischeAufführung
inenglischerSprachemitdeutschenZwischentextenvonLoriot)
»Wir befinden uns«, schrieb Leonard Bern-stein 1956 in einem Manuskript zu einer fern-sehsendung mit dem Titel »das amerikanische
Musical«, »in einer Situation, die ungefähr der des volkstümlichen musikalischen Theaters in deutschland kurz vor Mozart entspricht. damals,
im Jahre 1750, war die große Attraktion das ›Sing-spiel‹, was nichts anderes war als das ›Annie Get Your Gun‹ jener Tage [...]. Nur durch den Genius Mozart wurde aus dem Singspiel ein Kunstwerk. [...] Wir sind jetzt in der gleichen Situation: alles was wir brauchen, ist unseren Mozart. Von ihm bekämen wir sicher keine ›zauberflöte‹, sondern
etwas Neues, für das ›Oper‹ vielleicht nicht das richtige Wort wäre. Es müsste ein aufregenderes Wort sein für so ein aufregendes Ereignis. Und dieses Ereignis kann jeden Moment eintreten. Es ist beinahe, als wäre dies unser großer Moment in der Musikgeschichte, als gäbe es eine histo-rische Notwendigkeit für unseren Reichtum an schöpferischen Talenten gerade in dieser zeit«. Bernsteins Ausführungen erwiesen sich gerade-
zu als prophetisch, da sich das Musical Anfang
der1950erJahrealseineneueKunstgattungdes
amerikanischenMusiktheatersetablierte–woran
03
09
erselbstmitseiner»WestSideStory«undderzuvorkomponierten»comic
operetta« »Candide« erheblichen Anteil hatte. Über letzteres Werk urteilte
diezeitgenössischeKritik:»Esisteinspektakuläres,opulentesundpikantes
Musical[...]mitgroßemEnsembleundglänzenderMusik«–unddas,obwohl
dieVorlagekeineidealenVoraussetzungenfüreinzugfähigesLibrettoliefer-
te,handeltessichhierbeidochumeineAdaptionvonVoltairesSchelmenro-
man»CandideouL’optimisme«ausdemJahr1759,indem,wiederSatiriker
JohnWellsesausdrückte,»jedeSeiteineinemanderenLandspieltundjeder
AbsatzeinneuesAbenteuerbringt.«BeschriebenwirddasabenteuerlicheLe-
benvonCandideundKunigunde,dievonihremLehrer,demPhilosophenDr.
Pangloss, indemGlaubenerzogenwurden, inderbestenallerWeltenzule-
ben,schließlichwerdenjedochalledreihoffnungslosdesillusioniert.Dessen
ungeachtetsahBernsteininVoltairessatirischenAngriffendieMöglichkeit,
demAmerikaderMcCarthy-ÄraeinenkritischenSpiegelvorzuhaltenunddabei
gleichzeitigeininsichgeschlossenesBühnenwerkzukreieren.Dassdieneu-
enZwischentextevonLoriotdasWerkumeineVielzahlvonhintergründigen
Pointenbereichernwerden,kannalssichergelten.
Harald Hodeige
inKooperationmit
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OTTAVIO dANTONE
dO 03. SEpT I 20 UHREINHEITSpREIS 22 EUR (HöRpLäTzE 15 EUR) St.Cyprian-undCorneliuskircheGanderkesee
OTTAVIO dANTONE Orgel
M.Weckmann:Praeambulumind
D.Buxtehude:Komm,HeiligerGeist,HerreGottBuxWV200,Ciacconae-Moll
BuxWV160
J.Krieger:ToccataD-Dur
G.Böhm:Praeludium,FugeundPostludiumg-Moll,VaterunserimHimmelreich
J.Pachelbel:ToccataC-Dur,Ciacconaf-Moll
J.S.Bach:VaterunserimHimmelreichBWV682,PraeludiumundFugeind-Moll
BWV539,AlleinGottinderHöh’seiEhr’BWV663undweitereWerke
42|43
03
09
OTTAVIO dANTONE
ErführtgerndenTaktstock–
aber die Liebe zu den Tasten
lässt Ottavio Dantone immer
wiederinsSolistenfachzurück
wechseln.Studierthateram
MailänderKonservatoriumohne-
hinbeides,dasDirigatwieauch
dasCembalo-undOrgelspiel.Es
warderentscheidendeWende-
punktindererfolgreichenSolistenkarrierefürDantone,1996
dieLeitungderAccademiaBizantinainRavennaübernommen
zuhaben.FortankonzentrierteersichaufdieKarrierealsDiri-
gentundwechselte1999auchinsOpernfach.Unteranderem
leiteteerHändels»Rinaldo«und2007Mozarts»Cosìfantutte«
anderMailänderScala.
VerstärktwidmetesichOttavioDantonewährenddervergan-
genenJahrejedochwiederdemOrgel-unddemCembalospiel.
EristeuropaweitalsSolistbeigroßenFestivalsderAltenMusik
zuhören,womiteranseinefrühenErfolgeanknüpft,diesichin
PreisenfürdiebesteContinuo-BegleitungbeimInternationalen
WettbewerbinParissowiedemGewinndesgroßenBarock-Wett-
bewerbsinBrüggespiegeln.DantonehatauchvielePreisefür
seineEinspielungenerhalten,darunterfürdieCDsmitSonaten
PietroDomenicoParadisissowiedenSonatenfürCembalound
ViolinevonJohannSebastianBach.
Auf Johann Sebastian Bach läuft alles hinaus: das ist die Essenz des Orgel-soloprogramms, das Ottavio dantone zusammengestellt hat. So stehen der Meister aus Eisenach und seine Vorgänger im zentrum dieser Bilanz deut-scher Orgelkunst an der Wende zum 18. Jahrhundert. Sie endet mit einem großen Block von Werken Bachs, doch sie zeigt auch auf beeindruckende Weise den Kontext seiner Orgelrevolution. Matthias Weckmann beispiels-weise gehört zur Vorläufergeneration. In Hamburg wirkte er bis 1674, und seine Werke gehörten zum fundus, mit dem Bach groß wird. Gleiches gilt, auch persönlich, für dietrich Buxtehude, einen der größten Organisten sei-ner zeit, zu dem Bach nach Lübeck pilgerte, um ihm zuzuhören und bei ihm
zu studieren; nur dessen Tochter wollte er nicht heiraten.MitJohannKrieger,JohannPachelbelundGeorgBöhmsinddarüberhinaus
dreiZeitgenossenBachsvertreten,mitdenenersichkompositorischmessen
wird,dennsieentwickelnanihrenjeweiligenWirkungsstätteninNord-und
Süddeutschland ganz eigenständige Œuvres. Die Werke Johann Sebastian
Bachswieetwa»Vaterunser imHimmelreich«BWV682oderdasPraeludi-
umundFugeind-MollBWV539,dieOttavioDantoneausgewählthat,spiegeln
zeitlichpassendzudiesemPanoramaderbarockenOrgelmusikdiewirkungs-
mächtigemittlerePhaseimLebendesKomponisten.
MitdembesonderenAugenmerkaufdenGattungendesPräludiumsmitFuge,
derToccataundCiacconawendetsichDantonedemFelddersäkularenOrgel-
arbeitjenerZeitzu.AlsVariationendesfreienVorspielsludensiedieSolisten
zurImprovisationeinundbefreitensievomstrengenRegelkanonderForma-
lismen.GleichwohlzeigeneinigeChoralbearbeitungenaberebenso,wiedie
OrganistenjenerEpochemitdersonntäglichen»Fronarbeit«umgingenund
mitwelchemErfindungsreichtumsiesichderKompositionauchsolcher»Ge-
brauchswerke«hingaben–alleszurhöherenEhreGottes,wieBach immer
betonte.
Stephan Cartier
OTTAVIO dANTONE AN dER ARp-SCHNITGER-ORGEL IN GANdERKESEE
franz Schubert ist 1797 in einer Wiener Vorstadt als Sohn eines kaiser-treuen und frommen Schulmeisters und einer Köchin geboren. Er wuchs im Unterschied zum 1770 geborenen Beethoven, dessen geistiges Umfeld die Ideale der Revolution waren, direkt in die Restauration hinein: der Wiener
Kongress 1814 und die Karlsbader Beschlüsse 1819 besiegelten eine er-barmungslose diktatur in Wien unter dem fürsten Metternich. 1822 schwer krank, hatte Schubert am 31.3.1824 an seinen freund Leopold Kuppelwie-ser geschrieben: »... ich fühle mich als den unglücklichsten, elendsten Menschen auf der Welt. Jede Nacht, die ich schlafen geh’, hoffe ich nicht mehr zu erwachen und jeder Morgen kündet mir nur den gestrigen Gram«. In diesem Jahr schrieb er die Sonate für Arpeggione und Klavier. das Arpeg-gione hatte der Instrumentenbauer Georg Stauffer 1823 gebaut und es wä-re wohl vergessen worden, gäbe es nicht Schuberts Werk, das heute meist mit der Bratsche oder dem Cello gespielt wird. das Arpeggione verbindet die Spielweise des Cellos mit form, Stimmung und Bünden der Gitarre. Es blieb ein Unikum seiner zeit. 1890hatteder61-jährigeJohannesBrahmsgegenüberClaraSchumannan-
gekündigt,nichtmehrzukomponieren,sicherauchalsFolgegesamtgesell-
schaftlicherEnttäuschung.Dochdannlernteer1891RichardMühlfeld,den
Soloklarinettisten der Meininger Hofkapelle kennen und es entstanden in
kürzesterZeitzweiKlarinettensonaten,einKlarinettentrioundeinKlarinet-
tenquintett.MitdenbeidenKlarinettensonatenop.120endetdasInstrumen-
talschaffenvonBrahms:auchhierwiederdiemeisterlicheMetamorphoseder
traditionellenSonatensatzformunddieindiemusikalischeZukunftweisende
Variationstechnik.
»Bitte setzen Sie sich dieser Musik aus, wann
immer Sie ihr begegnen«, sagte der Komponist
WolfgangRihminBezugaufdieMusikvonDmitri
Schostakowitsch. Der russische Komponist, des-
senLebenwievieleandereindieMühlendersozia-
listischenÄsthetikwärtergeriet,warimmerwieder
Repressionenausgesetzt.1960wieder1.Sekretär
des sowjetischen Komponistenverbandes, ge-
langteerzuRuhmundEhren–aberalseingebro-
chenerMann.AngesichtsdesElendsseinesVolkes
bezeichneteerseine15Sinfonienals»Grabdenk-
mäler«.Alser1975kurzvorseinemToddieBrat-
schen-Sonate schrieb, ist der Widerspruch der
Linken zwischen dem Ideal des Sozialismus und
der Realität der sowjetischen Staaten besonders
krass und der Komponist todkrank: »Ich befinde
mich jetzt im Krankenhaus«, schreibt er an den
polnischenKomponistenKrzysztofMeyer.»Ichha-
beÄrgermitmeinemHerzenundmitdenLungen.
MeinerechteHandschreibtnurmitgroßerMühe...
Obgleichessehrschwierigwar,habeichdieSonate
für Bratsche und Klavier doch zu Ende geschrie-
ben«. Lew Arnschtam 1977 über das Werk: »Das
isteineSonateüberdasLebenundzumRuhmdes
Lebens.Derletzte,derdritteSatzhatinseinerge-
spannt-eigensinnigen Lyrik in Schostakowitschs
ganzem übrigen Schaffen nichts Vergleichbares
aufzuweisen«.Ute Schalz-Laurenze
RECITAL MIT ANTOINE TAMESTIT
ANTOINE TAMESTIT
AntoineTamestitwurde1979
geborenundstudiertebeiJean
SulemamPariserConservatoire,
anderYaleUniversity(USA)bei
JesseLevineunddemTokyo
StringQuartetundbeiTabeaZim-
mermanninBerlin.Erwurdemit
denwichtigsteninternationalen
Preisenausgezeichnet,zuletzt
imJanuar2008mitdemCreditSuisseYoungArtistAward.Inner-
halbwenigerJahreisterzueinemdergefragtestenSolistensei-
nesInstrumentsgeworden.ImvergangenenJahrwurdeerim
RahmendesMusikfestBremenzumFörderpreisträgerDeutsch-
landfunkernannt.TamestitsRepertoirereichtvomBarockbis
zuzeitgenössischenWerken.SeinbesonderesInteressefürdie
MusikunsererZeithatzuBegegnungenmitvielenKomponis-
tengeführtsowiezudiversenUraufführungenundErsteinspie-
lungenzeitgenössischerWerke.SeitOktober2007isterProfes-
soranderKölnerMusikhochschule.DerMusikerspieltdieViola
»Mahler«vonAntonioStradivari,Cremona1672,dieihmvonder
Habisreutinger-StiftungzurVerfügunggestelltwird.
SO 06. SEpT I 20 UHR I KAT. EDieGlocke
föRdERpREISTRäGER dEUTSCHLANdfUNK 2008ANTOINE TAMESTIT Viola
MARKUS HAdULLA Klavier
F.Schubert:SonatefürArpeggioneundKlaviera-MollD821
J.Brahms:SonatefürViolaundKlavierf-Mollop.120Nr.1
D.Schostakowitsch:SonatefürViolaundKlavierC-Durop.147
44|45
06
09
MARKUS HAdULLA
DerinKölngeborenePianistMarkusHadullabegannseinStudiumindergemeinsamenLied-
klassevonMitsukoShiraiundHartmutHöllinKarlsruhe.DemPreisfürdenbestenLiedpianis-
tenbeimVII.InternationalenHugo-Wolf-WettbewerbinStuttgart1994folgteeineEinladungvon
DietrichFischer-DieskauindessenBerlinerLiedklasse.MitdemBratscherAntoineTamestitver-
bindetihneinejahrelanggewachsenePartnerschaft,die2005zurAuszeichnunginderReihe
»RisingStars«derEuropeanConcertHallOrganization(ECHO)durchdieCitédelaMusiqueParis
geführthat.MarkusHadullaistDozentanderHochschulefürMusikBerlin»HannsEisler«und
unterrichteteineLiedklasseanderHochschulefürMusikKarlsruhe.
Mit seinem biblischen Oratorium »Saul«, in dessen zentrum die Selbstzerstörung des israelitischen Kö-nigs aufgrund seiner tiefen seelischen zerrüttung steht, schuf Georg friedrich Händel ein musika-lisches Seelendrama, das hinsichtlich seiner Strin-genz und musikalischen Vielfalt in der Geschichte der Oratoriengattung wohl einzigartig ist. Dasvom23.Julibis27.September1738innur67Ta-
genkomponiertedreiaktigeWerknacheinemLibretto
vonCharlesJennens,derdenansichschlichtenBibel-
textausdemAltenTestamenteinerbemerkenswerten
Dramatisierungunterzog,wurdeam16.Januar1739
im King’s Theatre am Haymarket in Anwesenheit
des Königshauses unter Händels Leitung mit groß-
em Erfolg uraufgeführt. An diesem Erfolg hatte die
ungewöhnliche Orchesterbesetzung einen nicht zu
unterschätzendenAnteil:SofügteHändeldemkon-
ventionellen Theaterorchester Instrumente bei, von
denendermitihmbefreundeteRechtsanwaltJames
Harrismeinte,eswären»alteInstrumente,wiesiein
der Zeit von König David verwendet wurden«. Auch
KatherineKnatchbull,JamesHarris’Halbschwester,
wussteschonvorderErstaufführungzuberichten,sie
hättevonHändelerfahren,dasserin»Saul«einneues
G. f. HäNdEL
SAULInstrumentverwendenwerde,»eineArtTrompete«von»siebenoderachtFußLän-
ge«,die»sichwieeinFernglaszusammenschiebenlässt,sodassesaufdreiFuß
verkürztwird,oderaufvolleLängeausgezogenwerdenkann,ganznachBelieben
desSpielers«.Beidiesen»biblischen«Instrumentenhandeltessicheinerseitsum
dieimfrühen18.JahrhundertinEnglandausderModegekommenen»sackbuts«:
VorläuferheutigerPosaunen,diemeistdreifachinderKombinationmitTrompeten-
EnsembleundKesselpaukenauftretenundvonHändelzurCharakterisierungeiner
festlichenoderkriegerischenSzenerieeingesetztwerden.Andererseitsführteder
KomponistdasvonHarrisals»tubalcains«bezeichneteCarillonein,einGlocken-
spielvonzweibisdreiOktaven,dasamAnfangdesWerkesDavidsFreudeüberden
SiegüberdiePhilisterausdrückensoll.
Dass sich Händel weiterhin, zumindest für die Erstaufführung des Werkes, die
größtenverfügbarenKesselpauken»ofHisMajesty’sStores«imTowerausgelie-
henhat–Pauken,dieunterdemHerzogvonMarlborough1709inderSchlachtvon
Malplaquet verwendet worden sein sollen und laut zeitgenössischen Berichten
übereinenbeeindruckendenKlangverfügten–dürftezudemungewöhnlichenEr-
folgdesWerkesebenfallsnichtunerheblichbeigetragenhaben.
Harald Hodeige
SEELISCHE ABGRÜNdEEINES KöNIGS
AKAdEMIE fÜR ALTE MUSIK BERLIN
Gegründetindenfrühen80erJahreninOst-Berlin,hat
sichdieAkademiefürAlteMusikBerlinindenletztenJah-
renandieWeltspitzederKammerorchestergespielt.Das
EnsemblegastiertregelmäßigindenmusikalischenZen-
trenEuropaswieParis,Amsterdam,Wien,Zürich,London
undBrüssel.Tourneenführtenbislanginfastalleeuropä-
ischenLändersowieindieUSA,denNahenOsten,nachJapanundSüdostasien.Weitübereine
MillionverkaufteTonträger,vondenenzahlreicheProduktionenmitinternationalenSchallplat-
tenpreisenausgezeichnetwurden,bürgenfürdenWeltruhmdesAusnahmeensembles.
CAppELLA AMSTERdAM
DieCappellaAmsterdamentwickeltesichunterderLeitungvon
DanielReussinnerhalbderletztenJahrezueinemderführenden
KammerchöresowohlaufdemGebietderAltenMusikalsauchim
BereichderModerne.DieFormation,diebeizahlreichenOpern-
ProduktionenvonPurcellbisTanDunmitwirkte,arbeitetmit
renommiertenOrchestern,InstrumentalensemblesundChören
zusammenundtratunteranderemaufFestivalsinTurin,Nantes,
Brüssel,Lissabon,TokioundBerlinauf.
dANIEL REUSS
DanielReuss,1961indenNiederlandengeboren,übernahm1990dieLeitungderCappellaAms-
terdam,dieerzueinemdergefragtestenKammerchörederNiederlandeformte.Von1995bis
2000leiteteReuss,dessenRepertoirevomMittelalterbiszurGegenwartreicht,denFachbereich
ChorleitunganderMusikhochschuleinAmsterdam.DarüberhinauswirderregelmäßigalsGast-
dirigentvonKammerorchesternundVokalensembles(u.a.NiederländischerRundfunkchor,Colle-
giumVocaleGent,Balthasar-Neumann-Chor,SWR-Vokalensemble)inganzEuropaeingeladen.
46|47
SO 06. SEpT I 20 UHR I KAT. dDomzuVerden
SAULAKAdEMIE fÜR ALTE MUSIK BERLIN JOANNE LUNN Merab ffLUR WYNN Michal ROBIN BLAzE David
THOMAS WALKER Jonathan MATTIJS VAN dE WOERd Saul
CAppELLA AMSTERdAMdANIEL REUSS Dirigent
G.F.Händel:»Saul«HWV53,OratoriumindreiAkten(inenglischerSprache)
06
09präsentiertvon
Mit seiner Ballade »die erste Walpurgisnacht« schuf Johann Wolfgang von Goethe im August 1799 – zehn Jahre bevor felix Mendelssohn Bartholdy das Licht der Welt erblickte – eine mil-de Satire auf den kirchlichen Aberglauben. Im zentrum stehen heidnische Bräuche, die durch Verwendung von feuer und Teufelsmasken den
»christlichen Wächtern« Angst einjagen und die »Bekehrer« auf diese Weise auf distanz halten.ObwohlGoethedieBalladevonAnfanganalsMa-
terialfüreineChorkantatevorgesehenhatte,dau-
erteesmehrals30Jahre,bisdasVorhabenindie
Tat umgesetzt werden konnte. Eigentlich hatte
der Dichter für diese Aufgabe seinen Freund Carl
FriedrichZeltervorgesehen.Deraberkonnte»die
Luftnichtfinden,diedurchdasGanzeweht«,und
entschied, »es soll lieber noch liegen bleiben«.
ZeltersSchülerFelixMendelssohnBartholdynahm
dasProjekterstkurzvordessenTod1831wieder
inAngriff.»WasmichseiteinigenWochenfastaus-
schließlich beschäftigt, ist die Musik zu dem Ge-
dichtvonEur.Exzellenz,welchesdieersteWalpur-
gisnachtheißt«,schriebderKomponistausRom
anGoethe.»IchwillesmitOrchesterbegleitungals
eineArtgroßerKantatekomponieren.(...)Ichweiß
nicht, ob mirs gelingen wird, aber ich fühle, wie
groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung
undEhrfurcht ichsieangreifenmuß.«DieUrauf-
führung im Januar 1833 in Berlin erlebte Goethe
nicht mehr. Zehn Jahre später überarbeitete der
KomponistdasWerknocheinmalgrundlegend,so
dassesimFebruar1844inLeipzigzueinerzwei-
ten Uraufführung kam. »Die Walpurgisnacht ist
eines der seltenen Großwerke, in denen Humor,
Geist,MajestätundAnmutuntrennbarmiteinander
verflochtensind«,schreibtMendelssohn-Biograph
EricWerner,derdasWerkalsbedeutendsteswelt-
lichesOratoriumdes19.Jahrhundertsbezeichnet.
Zur Einstimmung auf das Hauptwerk des Abends
stehtmitder»Schottischen«SinfonieNr.3a-Moll
op.56einesderpopulärstenWerkeMendelssohn
BartholdysaufdemProgramm.SeinenBeinamen
hatdasWerkaufgrundderatmosphärischenFär-
bungundderfolkloristischenBezüge.ErsteSkiz-
zenentstandenunmittelbarnachderEngland-und
Schottlandreise des Komponisten im Jahr 1829,
abererst1842vollendeteerdasWerk.
Jochen Brünner
dIE KBC BANK dEUTSCHLANd AG pRäSENTIERT EIN STARKES dUO – pHILIppE HERREWEGHE UNd fELIX MENdELSSOHN BARTHOLdY
EsistunseinegroßeFreude,mitIhnenindiesemJahreinenganzbeson-
derenGeburtstagfeiernzukönnen:Vor200JahrenwurdedergroßeKom-
ponist,PianistundDirigentFelixMendelssohnBartholdyinHamburggebo-
ren.SehrfrühzeigtesichseinaußergewöhnlichesTalentundalshätteer
geahnt,dassihmnureinekurzeSchaffenszeitgegebensei,komponierte
erbereitsalsElfjährigerfast60LiederundKlaviersonaten.
BereitsinseinerJugendzeitlernteerauchdieGeistesgrößenseinerEpo-
chekennenunddaheristesnichtverwunderlich,dasseineBalladeseines
väterlichenFreundesGoethedieInspirationsquellefür»DieErsteWal-
purgisnacht«op.60ist.ImpressionenseinerzahlreichenReisendurch
ganzEuropaverarbeiteteerebenfallsinseinenWerkenundsoatmetdie
SinfonieNr.3a-Mollop.56dieWeitedesschottischenHochlandes.
Herauszuhebenistauch,dassersichderTraditionverbundenfühlteund
WerkevonBach,HändelodergarMozartzurWiederaufführungbrachte.
DerTraditionverpflichtetistauchunserHaus,dasseit1863dasBank-
geschäftbetreibtundderKreisschließtsichdamit,dassderVatervon
FelixMendelssohnBartholdyeinangesehenerBankierwar.
WirfreuenunsmitIhnenaufeineinzigartigesKonzertunterderLeitung
vonPhilippeHerreweghe,dessenNameseitvielenJahrenfürhöchste
internationaleQualitätstehtunddereingerngesehenerGastander
Weserist.
bankingforbusiness
KBCBankDeutschlandAG.Zentrale.Wachtstraße16.28195Bremen.Telefon(0421)3684-0.Fax(0421)3684-473
Internet:www.kbcbank.de.e-mail:[email protected]
ORCHESTRE dES CHAMpS-ÉLYSÉES
DenhistorischenRadiusseinerAktivitätenerweiterteHerreweghe1991mitderGründungdes
sowohl inParisalsauchinBrüsselansässigenOrchestredesChamps-Élysées.Ursprünglich
konzentrierte es sich auf französische Musik des 18. und 19. Jahrhunderts in historischen
Spielweisen,mittlerweilereichtdasSpektrumbiszuBrucknerundMahler.
COLLEGIUM VOCALE GENT UNd CORO dELL’ACCAdEMIA CHIGIANA
DasCollegiumVocaleGentwurde1970aufInitiativeHerreweghesgegründetundgenießtvor
allemaufdemGebietderBarockmusikmitzahlreichenpreisgekröntenEinspielungeneinenex-
zellentenRuf.SeinRepertoirereichtvonderChorpolyphoniederRenaissancebiszurMusikder
zweitenHälftedes20.Jahrhunderts.UmauchgroßangelegtenWerkenderKlassikundRoman-
tikbessergerechtzuwerdenundSängervoneuropäischemFormatheranzubilden,kooperiert
dasCollegiumVocaleGentseitdiesemJahrmitdemChorderAccademiaChigianainSiena,einer
derrenommiertestenMusikakademienItaliens.
48|49
VON HEIdNISCHEN BRäUCHEN UNdSCHOTTISCHEM HOCHMOOR
MO 07. SEpT I 20 UHR I KAT. BDieGlocke
dIE ERSTE WALpURGISNACHTORCHESTRE dES CHAMpS-ÉLYSÉESANNA zANdER AltMAXIMILIAN SCHMITT TenorfLORIAN BOESCH BaritonMATTHEW BROOK BassCOLLEGIUM VOCALE GENT CORO dELL’ACCAdEMIA CHIGIANA pHILIppE HERREWEGHE Dirigent
F.MendelssohnBartholdy:SinfonieNr.3a-Mollop.56»Schottische«,
»DieErsteWalpurgisnacht«op.60
pHILIppE HERREWEGHE
Philippe Herreweghe,
Jahrgang 1947, absol-
vierte an der Universi-
tät seiner Heimatstadt
Gent ein Studium der
MedizinundderPsych-
iatrie und studierte
parallelamKonservatoriumKlavier,CembaloundOrgel.Schon
1970hatteerdasCollegiumVocalegegründet,mitdemerauf
Einladung von Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt
andergemeinsamenGesamteinspielungallerBach-Kantaten
mitwirkte. 1977 rief Herreweghe die Chapelle Royale ins Le-
ben,mitderersichaufdieInterpretationfranzösischerMusik
des17.und18.Jahrhundertsspezialisierte.
07
09
dIE ERSTE WALpURGISNACHT
EpOCA BAROCCA
SiesindSpezialistenfürdasAusgefallene,fürdasVergessene
einergroßenMusikepoche.SergioAzzolini,AlessandroPiqué,
Christoph Lehmann und Margarete Adorf bürgen sowohl als
Interpreten wie auch als Musikwissenschaftler für außerge-
wöhnlicheKonzerte,dieAlteMusikauforiginalenInstrumen-
ten des Barock und in authentischen Programmzusammen-
stellungen näher bringen. Dabei mischen die vier Musiker
Repertoire-PerlenmitWerken,derenKomponistenzuihrerZeit
hochberühmtwaren,jedochnachihremTodinVergessenheit
gerieten.DasEnsembleEpocaBaroccawurde1994gegründet
undwarseitdembeivielenwichtigeneuropäischenFestivals
zuGast,darunterbeidenAmicidellaMusicadiFirenze,beiden
BodenseeFestspielenoderdemRheingauMusikFestival.
SILVIA VAJENTE
DieausArezzostammendeSängerinpasstinvielerleiHinsicht
zumEnsembleEpocaBarocca,mitdemsiehäufigzusammen-
arbeitet. Zum einen besitzt Silvia Vajente, die am Konserva-
toriuminBolognastudierte,eingroßesFaiblefürdieZeitdes
Barock, das sie durch zusätzliche Studien bei Jill Feldmann
und Gloria Banditelli professionalisiert hat. Zum anderen ist
sie Musikwissenschaftlerin mit Freude an historischen Ent-
deckungenundalsOboistinzudemnocheineausgezeichnete
Instrumentalistin.SilviaVajenteüberzeugteaufvieleninterna-
tionalenBühnensowohlalskammermusikalischeSolistinwie
auchalsProtagonistinbeigroßenOpernproduktionen.
dI 08. SEpT I 18.30 UHR I 22 EUR (ERM. 19 EUR)JagdschlossClemenswerth,Sögel
CLEMENS AUGUST UNd dIE MUSIK SEINER EpOCHE EpOCA BAROCCASILVIA VAJENTE Sopran
KammerkantatenundSonatenvonA.Lotti,J.Chr.Pez,F.Mancini,A.Stradella,
Chr.SchaffrathundG.F.Händel
50|51
Ein Bayer in Köln – das war Clemens August. Als Kurfürst und Erzbischof der Rheinmetropole wurde der aus dem bayrischen Herzogsgeschlecht stammende Mann zu einem der einflussreichsten Kirchenpotentaten sei-ner zeit. denn nur ein Bischofsamt war dem weltgewandten und feinsin-nigen Kirchenfürsten nicht genug: Am Ende seines Lebens war er Herzog von Westfalen, Bischof von Münster, paderborn, Hildesheim und Osnabrück, schließlich auch Hochmeister des deutschen Ordens. Trotz dieser vielen Ver-pflichtungen, die seinen Hang zur weltlichen Macht erkennen lassen, blieb Clemens August zeitlebens ein freund und förderer der schönen Künste. Er
beschäftigte Maler, Architekten und eben auch Musiker an seinen Höfen. An der Grenze zwischen Barock und Rokoko stehend, spiegelte sich in seinem Musikgeschmack ein epochaler Übergang. Dieszeigtsichauch indemProgramm,dasEpocaBaroccaals»Hofkonzert«
zusammengestellt hat. Es vereint Komponisten, die zu jener Zeit ganz en
vogue waren, auch wenn man ihre Namen – mit Ausnahme derer Christoph
Schaffraths und natürlich Georg Friedrich Händels – heute kaum noch kennt
oder erst seit kurzer Zeit beginnt, sie wieder zu entdecken. Das Konzert ver-
deutlichtauch,wiesichfranzösischerunditalienischerStilandenFürstenhö-
fenDeutschlands in jenerZeit,dererstenHälftedes18.Jahrhunderts,einen
WettkampfumdieGunstdesPublikumslieferten.AntonioLotti,FrancescoMan-
ciniundAlessandroStradellabezeugendieVorliebeClemensAugustsfürletz-
teren.JohannChristophPezals»Lullyst«vertrittdiefranzösischeLinie,und
SchaffrathundHändelwiederumstehenfürŒuvres,dieganz individuellvon
beidenQuellenprofitierten.
DieumsichtigeMischungvonKantatenundinstrumentalenWerkengibtzudem
einenrundenBlicküberdaskammermusikalischeTimbreamHofedes»Herr-
schersüberfünfKirchen«,wieZeitgenossendenumtriebigenClemensAugust
nannten.
Stephan Cartier
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09
EIN KURfÜRST ALS föRdERER dER SCHöNEN KÜNSTE
präsentiertvon
SIEMENS pRäSENTIERT pHILIppE JAROUSSKY
SiemensisteinerdergrößtenArbeitgeberinderRegionBremen.Seit
über100JahrentragendieSiemensNiederlassunginBremenunddie
mitihrverbundenenUnternehmennachhaltigdazubei,dieHansestadt
BremenalsWirtschaftsstandortundinternationaleHandelsdrehscheibe
zustärken.
SiemensbietetseinenKundenalszuverlässigerPartnervorOrtinnova-
tiveProdukteundindividuelleLösungenderElektrotechnikundElektro-
nikindenGeschäftsfeldernIndustry,EnergyundHealthcareauseiner
Hand.DieNähezuunserenKundenspieltdabeifürunsindergesamten
RegioneineentscheidendeRolle.
EngagementfürdieRegionbegrenztsichbeiSiemensabernichtnurauf
diewirtschaftlicheEntwicklungdesStandorts.Auchinzahlreichengesell-
schaftlichen,kulturellenundsozialenProjektenübernehmenwirunter-
nehmerischeVerantwortungundleistenunserenBeitragfürBremen.
AlsSponsordererstenStundedesMusikfestesBremenfreuenwiruns
besonders,im20.JubiläumsjahrdieseerfolgreicheunderstklassigeKon-
zertveranstaltunginbewährterTraditionundPartnerschaftunterstüt-
zenzukönnen.DiesesJahrhabenwirunsfüreinenaußergewöhnlichen
KünstlerderinternationalenMusikeliteentschieden–denfranzösischen
CountertenorundECHOKlassikPreisträger2008–PhilippeJaroussky
unddasEnsembleConcertoMelante.ErlebenSiemitunseinenaußer-
gewöhnlichenKonzertabend!
Es sind die brillanten Höhen, die in diesem Kon-zert den Ton angeben. die Kunst des Counterte-nors ist es, so hoch wie eine frauenstimme zu sin-gen; aber nicht wie sie zu klingen. der üblichen
Stimmlageneinteilung entrückt, ist er ein stimm-liches phänomen. Ursprünglich als Kompromiss in jenen zeiten gefunden, in denen frauen nicht auf der Bühne oder gar in der Kirche tragende partien
singen durften, entwickelte sich der Countertenor später zu einem eigenen Genre, als die musika-lische Emanzipation so weit gediehen war, dass es bereits streitbare primadonnen gab.
pHILIppE JAROUSSKY
Der Countertenor ist eine tra-
ditionsreiche Profession, doch
während der Klassik und Ro-
mantikgerietdieseKunstaußer
Mode. Die historische Auffüh-
rungspraxis unserer Tage ließ
sie jedoch wieder aufblühen.
ZumkleinenKreisderStarsdie-
sersoanspruchsvollenStimm-
lagezähltder30JahrejungeFranzosePhilippeJaroussky.Erst
imvergangenenJahrerhielterdenECHOKlassikPreis.Obwohl
der Großteil seines Repertoires naturgemäß aus der Renais-
sance und dem Barock stammt, gehört Philippe Jarousskys
Augenmerk auch der modernen Musik, die den Countertenor
als Protagonisten wieder entdeckte. Gemeinsam mit dem
PianistenJérômeDucroshatPhilippeJarousskyerfolgreiche
Programme mit Stücken aus dem 19. und 20. Jahrhundert
zusammengestellt.SeinFavoritalsKomponistbeiKonzerten
undfürCD-AufnahmenbleibtjedochAntonioVivaldi.
CONCERTO MELANTE
NochweitausjüngeralsderSolistdesAbendsistdasEnsem-
ble»ConcertoMelante«.DieGruppeauserfahrenenMusikern
derBerlinerBarockSolistenhatsicherstimvergangenenJahr
konstituiert.DieachtMitgliederverstehensichnichtalsKon-
kurrenzzumeigenenUr-Ensemble,sondernsehen inderZu-
sammenstellung als »Concerto Melante« die Möglichkeit, in
dieserkleinerenBesetzungandereWerkederAltenMusikfür
sichunddasPublikumzuentdecken.Dazugehörenvorallem
dieKompositionenGeorgFriedrichTelemanns.DieZuneigung
zudiesemKomponistenisteng:AusdenSilbenseinesNamens
liehsichdieGruppe»Melante«denihrenalsAnagramm.
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09
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MI 09. SEpT I 20 UHR I KAT. EUnserLiebenFrauenKircheBremen
BAROCKE SCHäTzEpHILIppE JAROUSSKY Countertenor
CONCERTO MELANTEG.B.Bononcini:Siediamarilli
A.Vivaldi:KonzertfürStreicherundBassocontinuog-mollRV156
N.Porpora:Cantata»Perdono,amataNice«
A.Scarlatti:Ombretaciteesole
D.Gallo:»LaFollia«fürStreicherundBassocontinuog-Moll
A.Vivaldi:Cessate,omaicessate
Vor allem in Italien stand diese wortwörtlich hohe
KunstganzhochimKurs.Hierschwangensichdie
Komponisten im Barock zu immer gewagteren Ka-
priolenfürdiemännlicheStimmeauf–undfanden
darüber zu ganz eindringlichen Werken. Philippe
Jaroussky und Concerto Melante warten mit kom-
positorischen Perlen auf, wobei sie Kantaten und
SonatenbekannterKomponistenwieAntonioVivaldi
und Alessandro Scarlatti mit Werken solcher Ton-
setzerkombinieren,dieHeldenihrerEpochewaren,
aber heute fast vergessen sind. Nicola Antonio
Porpora beispielsweise galt damals nicht nur als
BAROCKEWENN ENGEL
SINGEN
SCHäTzE
bedeutendsterGesangslehrer,sondernerschaffteesauch,mitseinenOpern
undseinemUnternehmergeistGeorgFriedrichHändelinLondonaufdasÄrgste
Konkurrenzzumachen.AlsVertreterderOperaseriagehörterzudemzuden
Impulsgebern der Oper seiner Zeit. Seine Arien und Kantaten wie etwa »Per-
dono,amataNice«zähltenzudenBravourstückendesGenres.
London war auch für den Italiener Giovanni Battista Bononcini eine wichtige
Karrierestation–bisihneinPlagiatsvorwurfausEnglandvertrieb.SeineVokal-
werke galten als Krönung der kunstvollen weltlichen Kantate – von denen er
immerhin300schrieb.EineProgrammrarität ist,dassausgerechnetvonden
fürihreInstrumentalwerkesohochgerühmtenKomponistenVivaldiundScar-
latti an diesem Abend vokale Werke im Zentrum stehen. Der Stimmwechsel
bleibtMottodiesesaußergewöhnlichenProgramms.
Stephan Cartier
Johann Sebastian Bach (1685-1750) war 1723 städtischer Musikdirektor, d.h. Kantor der Kirchen St. Thomas und St. Nikolai in Leipzig geworden, eine Stelle, die er trotz erheblicher Konflikte mit Kollegen und Obrigkeiten bis zu seinem Tode beibehalten hat. zu seinen Aufgaben gehörte die sonntägliche
Neukomposition von Kantaten für den Gottesdienst. Ein schier unvorstell-barer Aufwand, den Bach in fünf vollständig erhaltenen Kantatenjahrgän-gen erledigte, d.h. er sorgte Sonntag für Sonntag und an festtagen für 60 (!) Kantatenaufführungen pro Jahr. In der Kantate wurde das Evangelium ebenso vertont wie ausgelegt – so die Auffassung der lutherischen Kirchen-musik. In Bezug auf ihre funktion bilden die Kantatenkompositionen Bachs
den »großartigen geistes- und musikgeschichtlichen Versuch, den Gottes-dienst in Musik zu setzen« (Oskar Söhngen).GeorgFriedrichHändel,wieJohannSebastianBach1685geboren,studierte
zunächsteinmalnachdemWunschseinesVatersJura,aberdieLiebezurMu-
sikwarnichtzuunterdrücken.Erschrieb,gerade19Jahrealt,fürHamburg
mitbeispiellosemErfolg»Almira«.DieBeschäftigungmitdergeliebtenOper
führteihninderenUrsprungslandItalien.BeiderUraufführungvon»Aggripi-
na«1709inVenedigzeigendieEreignisserechtgut,wiebeliebtHändelwar
und–mehrnoch–wiezutiefstitalienischerkomponierte.Ineinemzeitge-
nössischenBerichtheißtes:»SoofteinekleinePausevorfiel,schriendieZu-
schauer»VivailcaroSassone!«-Eslebederliebe
Sachse! - nebst anderen Ausdrücken ihres Bey-
falls, die so ausschweifend waren, dass ich ihrer
nichtgedenkendarf«.Ab1712versuchteerinLon-
don,alsUnternehmerdie»operaseria«durchzu-
setzenmit ihrerbeispiellosenGesangskunstdes
Bel Canto. Händels Arien gehen jedoch weit über
das konventionelle Affektenschema hinaus. 1723
entstand»GiulioCesare«und1738»Xerxes«.Das
darausstammendeLargo»Ombramai«wurdeund
blieb weltberühmt, auch als die Oper bis zu ihrer
Wiederentdeckung 1924 nahezu vergessen war.
AuchHändelsConcertigrossimitihrentypischen
WechselnvonSoliundTuttisinditalienischerPro-
venienz, Händel hatte mit Arcangelo Corelli den
»Erfinder«derGattungkennengelernt.
Ute Schalz-Laurenze
SKANdINAVIENS BAROCKMUSIK-ELITE
fR 11. SEpT I 20 UHR I KAT. EJohanneskircheTostedt
CONCERTO COpENHAGENANNE SOfIE VON OTTER Mezzosopran
LARS ULRIK MORTENSEN Leitung
J.S.Bach:»GeistundSeelewirdverwirret«BWV35,Sinfoniaaus»Weinen,klagen,
sorgen,zagen«BWV12,Ariaaus»WiderstehedochderSünde«BWV54,Ariaaus
»SchläfertalleSorgenkummer«BWV197
G.F.Händel:ConcertoGrossoop.3Nr.2undNr.5undArienaus»GiulioCesare«,
»Agrippina«und»Xerxes«
54|55
ANNE SOfIE VON OTTER
DieSchwedinAnneSofievonOtterwirdalseinedervielseitigs-
tenGesangskünstlerinnenderGegenwartgefeiertundgiltals
führendeMezzosopranistinihrerGeneration.InStockholmund
Londonausgebildet,führtesieihrerstesfestesEngagement
andasOpernhausBasel,vonwoaussie ihre internationale
Karrierestartete.DerDurchbruchgelangihrmitderInterpretation
desOktavianinStrauss’»Rosenkavalier«,densieandenwelt-
weitführendenOpernhäusernsang.KaumeineSängerinunserer
TageverfügtinderOperwieimKonzertübereinsovielfältiges
Repertoire:ObWeill,Schubert,Händel,Bizet,Mozart,JohnDowland,AbbaoderElvisCostello,
AnneSofievonOtterüberzeugtmitMusikalitätundAuthentizität–dafürwurdesie2006mit
demMusikfest-PreisBremenausgezeichnet.
CONCERTO COpENHAGEN UNd LARS ULRIK MORTENSEN
Das1991durchdänischeundschwedischeMusikergegründeteConcertoCopenhagen,auch
liebevoll»CoCo«genannt,giltalsdasführendeBarockorchesterSkandinaviens.Insbesondere
nachdemderbekannteCembalistLarsUlrikMortensen1999dieKünstlerischeLeitungüber-
nahm,gelangesdemEnsemble,durcheineunkonventionelleProgrammgestaltungaufsich
aufmerksamzumachen.
präsentiertvon
11
09
Als Heinrich VIII. sich zur Reformation der Kirche seines Landes entschloss, trieben ihn vielerlei Motive – nicht nur der Wunsch nach Scheidung von seiner damaligen frau Katharina von Aragon. Allzu tiefe theologische Überzeugung
steckte jedoch nicht hinter der Trennung von Rom, so dass die eigentliche Umgestaltung der katholischen Gottesdienstordnung hin zu einer originär anglikanischen sich über mehr als 120 Jahre hinzog. Eine der wichtigsten Neuerungen des anglikanischen Gottesdienstes und seiner musikalischen Umrahmung wurde der Choral Evensong, eine liturgische zusammenstellung
unterschiedlicher Gattungen von Anthems, Hymnen und auch größerer Kom-positionen wie etwa einem Magnifikat zu einer Art Messe. Auch die Gemeinde war gehalten, hierin einzustimmen.Der»ChoralEvensong«,denStephenCleoburyundderChoirofKing'sCollege
für den Konzertabend zusammengestellt haben, ist in jeder Hinsicht etwas
Besonderes.DennmitderAuswahlderelfWerke,dievonChristopherTyeüber
BenjaminBrittenbiszuJonathanHarveyreicht,beginntdieses»Abendlied«in
derSpätrenaissanceundendetinderzeitgenössischenPostmoderne.
Der musikalische Gang durch die Jahrhunderte verdeutlicht die liturgische
EmanzipationderanglikanischenKirchenmusikbesondersdurchdieWerkevon
KomponistenwieChristopherTyeundThomasTallis,dienochin»katholischen
Zeiten«großgewordenwaren. In ihnenspiegeltsichdiestilistischeTradition
deraltenGottesdienstordnung,diedurchVerzierungenundOrnamentegeprägt
waren,währendsichdieanglikanischeKirchenmusikimspäterenGangdurch
EinfachheitundklareStrukturenauszuzeichnenversuchte.
Wie sehr sich Liturgie und musikalische Stilistik in den folgenden Jahr-
hunderten erneut voneinander emanzipierten, wird sich dann im Credo der
g-Moll-Messe Ralph Vaughan Williams’ oder durch »A Hymn to the Virgin«
BenjaminBrittenszeigen–auchMusikistnichtvorReformationsicher.
Stephan Cartier
LEGENdäR: dIE BRITISCHE TRAdITION dES CHORGESANGS
CHOIR Of KING’S COLLEGE
HiermachtdieTraditiondenTon;und
beidesindvonbemerkenswerterQua-
lität.DerChoirofKing'sCollegeaus
CambridgekannseineGeschichteauf
KönigHeinrichVI.zurückführen,der
dasEnsembleimJahr1441einrichten
ließ,umdiemusikalischeVersorgung
seinerKapelleanderUniversitätCam-
bridgezusichern.EineAufgabe,diederChorauchheutenochtagtäglichversieht.Zwarhaben
sichdieorganisatorischeStrukturdesEnsemblesunddieextremenLeistungsanforderungen
andieMitgliederdesChoresseitseinerGründungkaumverändert,aberdennochistmanmit
derZeitgegangen.ZurenormenPopularitätdesChoirofKing'sCollegeträgtzumBeispielseit
einemJahrhundertdieRundfunkübertragungihresFestivalofNineLessonsandCarolsanHei-
ligabendbei,diefürvieleMillionenMenschenebenfallsschonTraditionist.
STEpHEN CLEOBURY
Der61-JährigeleitetdenChordesKing‘sCollegeseit1982undistzugleichChefdesOrches-
tersundChoresderUniversitätsgesellschaftzuCambridge.BegonnenhatteCleoburyseine
KarrierealsOrganistanderKircheSt.Matthew's,Northampton,bevorerandieWestminster
AbbeynachLondonkamundhierzumMusikdirektoravancierte.CleoburysWirkenalsLeiter
desChoirofKing'sCollegeistprogrammatischgeprägtvonderZusammenführungalterund
zeitgenössischerMusik.
56|57
SA 12. SEpT I 20 UHR I KAT. fAlexanderkircheWildeshausen
A CHORAL EVENSONGCHOIR Of KING’S COLLEGE/CAMBRIdGESTEpHEN CLEOBURY Leitung
WerkevonT.Tallis,C.Tye,W.Byrd,B.Britten,R.VaughanWilliams,
J.Harveyu.a.
präsentiertvon
12
09
NORdMETALL pRäSENTIERTVLAdIMIR ASHKENAzY
DerbeeindruckendemusikalischeWerdegangVladimirAshkenazyslässt
sichinzweiPhasenunterteilen.NachdemzweitenPreisbeimChopin-
Wettbewerb1955inWarschau,demGewinndesConcoursReineElisabeth
1956inBrüsselundschließlichdesTschaikowsky-Wettbewerbs1962
inMoskauavancierteerzueinemderwichtigstenPianistenderzweiten
Hälftedes20.Jahrhunderts.AlsfüreinKonzertAnfangder1970erJahre
derDirigentüberraschendausfiel,übernahmAshkenazydieLeitung–
undstartetesoseineLaufbahnamPult.HelferwarDanielBarenboim,
dersichalsErsatzmannansKlaviersetzte.ObwohldieerstenKritiken
»miserabel«ausfielen,wieAshkenazyspäteroffenbekannte,ließder
RussenichtlockerundkannheutealsweltweitgefragterDirigentauf
einenichtmindererfolgreichezweiteKarrierezurückblicken.
WirvonNORDMETALLfreuenuns,mitdiesemfaszinierendenDirigenten
unddemihmbestensvertrautenPhilharmoniaOrchestra,komplettiert
vondergroßartigenPianistinHélèneGrimaud,denglanzvollenSchluss-
punktdes20.MusikfestBremenzusetzen.DerOffenheit,Flexibilität,
EnergieundBeharrlichkeitVladimirAshkenazysfühlenwirunsverbun-
den.DieseEigenschaftensindauchfürdieUnternehmenderMetall-und
ElektroindustrieobersteMaxime,dennStillstandistineinemsichstän-
digwandelndenMarktundenkbar.KulturelleVielfaltisthiereinwichtiger
Impulsgeber,umdurchneuePerspektivenundSichtweisendieeigene
WeltoffenheitundMotivationfürInnovationenzustärken.Daheristes
unsalsArbeitgeberverbandderMetall-undElektroindustrievorOrtein
besonderesAnliegen,mitderUnterstützungdesMusikfestBremendie
LebensqualitätinunsererRegionzusteigernunddieWettbewerbsfähig-
keitdesStandorteszustärken!
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58|59
SA 12. SEpT I 20 UHR I KAT. ADieGlocke
ABSCHLUSSKONzERTpHILHARMONIA ORCHESTRA LONdONHÉLÈNE GRIMAUd Klavier
VLAdIMIR ASHKENAzY Dirigent
S.Rachmaninow:KlavierkonzertNr.2c-Mollop.18
D.Schostakowitsch:SinfonieNr.8c-Mollop.65
pHILHARMONIA ORCHESTRA LONdON
DerRangeinesEnglischenNationalorchestersistzwarnichtoffiziellvergeben–obwohldoch
geradeimVereinigtenKönigreichdieFreudeanTitelnsehrausgeprägtist.AberwenneinKlang-
körperAnspruchhieraufhätte,dannwäreeszweifellosdasPhilharmoniaOrchestraLondon.Seit
mehrals60JahrenstehtdasOrchestermitseinemGründungsdatum1945symptomatischfür
einenNeuanfangdesOrchesterwesensinEnglandnachdemZweitenWeltkrieg.
HÉLÈNE GRIMAUd
SieverkörpertwiekeinezweitePianistinihrerGenerationdieVerbindungmusikalischerBrillanz
mittieferphilosophischerAusdeutungderWerke.HélèneGrimaudgehörtspätestensseitdem
Jahr2000,alssieihrDebütmitdemBostonSymphonyOrchestragab,zurWeltspitzeinihrem
Fach.IhrWegdorthinführtesiebereitskurznachdemDiplom1986durchdierenommiertes-
tenKonzertsäle.SeitGrimaudihreersteCD–schonvordemStudienabschluss!–unterande-
remmitRachmaninowszweiterKlaviersonatebestritt,verbindetsieeineinnigeBeziehungzu
demrussischenKomponisten.
VLAdIMIR ASHKENAzY
EristeinMannmitzweiKarrieren:VladimirAshkenazy
begannalsPianistmitaußergewöhnlichemTalentund
ebensolchenErfolgenundbrilliertebiszumBeginnder
70erJahrealsSolist.DanachentwickeltesichAshke-
nazyzusehendszumgefragtenDirigenten.Sowarer
musikalischerLeiterdesRoyalPhilharmonicOrchestra,
desDSOBerlinundderTschechischenPhilharmoniker.
NebenseinenderzeitigenChefpositionenbeimNHKSymphonyOrchestraundbeimEuropean
UnionYouthOrchestrapflegtervorallemeineengeBeziehungzumPhilharmoniaOrchestra,
dessenEhrendirigenterauchist.
12
09
ABSCHLUSSKONzERT
das zweite Klavierkonzert Sergej Rachmaninows bedurfte nicht unbedingt der schmachtenden Blicke Marilyn Monroes, die sich im Kinoklassi-ker »das verflixte siebte Jahr« werbewirksam zu dessen Klängen räkelt – geschadet hat es der po-pularität des Werks aber keinesfalls. Das Stück, das im Jahr 1901 seine Uraufführung
erlebte,fesseltdurchseineKlangwuchtundseine
großenmelodischenErfindungen.Diesistumsobe-
merkenswerter,alsdasKonzertdieFruchtbeson-
ders schwerer Jahre im Schaffen Rachmaninows
ist.VierJahrezuvorwarRachmaninows1.Sinfonie
beim Publikum und bei der Kritik durchgefallen,
und so plagten das bis dahin erfolgsverwöhnte
WunderkindgrößteSelbstzweifel.ErstdieBehand-
lungdurcheinenNeurologenundHypnotiseurhalf
Rachmaninow, seine künstlerische Blockade zu
überwinden. So entstand eines der beliebtesten
Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts. Schon die
wuchtigenAnfangsakkorde,diewieGlockengeläut
klingen,zeigenan,dasshiereinKomponistvormu-
sikalischenIdeenundSpielfreudeüberfloss.Dass
er das Werk schlussendlich seinem Nervenarzt
widmete,sprichtzudemfürRachmaninowsFähig-
keitzurSelbstbescheidung.
Weniger von psychischen Zweifeln als vielmehr
durchdieexistenzielleBedrohungseinesLebens
durch den kulturpolitischen Apparat der UdSSR
geplagt, bewegte sich Dmitri Schostakowitsch
40JahrespäteraufähnlichschweremBodenwie
Rachmaninow.DievonStalingeforderteNäheder
KunstzudenBelangenunddemKunstverständnis
derarbeitendenBevölkerungbeschwerteSchosta-
kowitsch,undsoistdieachteSinfonieTeildieser
Auseinandersetzung.Siestehtheutenochimmer
– zu Unrecht – im Schatten ihrer Vorgängerin,
der »Leningrader Sinfonie«, die avancierter vom
Leid des russischen Volkes während des Zwei-
ten Weltkrieges erzählt. Mit diesem Idiom drohte
SchostakowitschjedochinUngnadebeidenMacht-
habernzufallen,undsokomponierteer1943mit
der achten Sinfonie ein stilistisch eingängigeres
Monument gegen den Krieg. Dieses ästhetische
ZugeständnishabenihmmancheKritikerübelge-
nommen.AusdemZugeständnisdesKomponisten
resultiertejedocheinWerkvonhoherEmotionali-
tätundgroßerImpressionskraft.
Stephan Cartier
JULIA HÜLSMANN TRIO
Siezähltzudenorigi-
nellsten Jazz-Pianis-
tinnen Deutschlands:
Julia Hülsmann. Die
Wahl-Berlinerinarbei-
tetseitvielenJahren
mit Bassist Marc
MuellbauerundDrummerHeinrichKöbberlingzusammenund
ihreVertrautheitkommtimZusammenspielüberzeugendzum
Ausdruck. In ihrem aktuellen Programm »The End of a Sum-
mer«machensiedieVerwandlungunddenSchmerz,dender
Abschied vom Sommer hervorruft, musikalisch erlebbar: Mit
filigranenKlanglandschaften,derenleiseMelancholienie ins
Sentimentale kippt, und die so pur und schnörkellos daher-
kommen,dassgeradedarindieKraftquelleliegt!
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SEBASTIAN KNAUER & MARTINA GEdECK
Pianist Sebastian Knauer und Schauspielerin Martina Gedeck
erzählen in ihrem Wort-Musik-Programm »Auf Flügeln des
Gesanges« die Verbindung zwischen Felix Mendelssohn Bart-
holdyundJennyLindnach.ImJahr1844warenderKomponist
unddieschwedischeOpernsängerineinandererstmalsbegeg-
net.DieLindhatMendelssohndurchausnichtnuralsKünstler
vergöttert, sondern nach eigener Aussage auch geliebt. Ob der
Komponist,der fürdieals»schwedischeNachtigall«gefeierte
Sängerin die Sopranpartie seines Oratoriums »Elias« schrieb,
dieseGefühleerwiderthat,istnichtgesichert.BriefeundZeitdokumentebelegenjedoch,dass
zwischenbeideneineengeSeelenverwandtschaftbestandenhat.Davonausgehendzeichnet
dasProgrammauchdievonrastloserundkräftezehrenderTätigkeitgeprägtenletztenLebens-
jahreMendelssohnsnach,der1847nachzweiGehirn-
schlägen unerwartet verstarb. Musikalisch umrahmt
werdendieErinnerungenJennyLindsvonKlavierwer-
kenMendelssohns,u.a.denpopulären»Liedernohne
Worte« und den »Variations sérieuses«. Ein Abend,
dersoleichtist,dasserimNuverfliegt...
fAzIL SAY
Spielen, komponieren, impro-
visieren – Multi-Talent Fazil
Say unterwirft sich keinen
Zwängen. Der 1970 in Ankara
geborene Musikfest-Preisträ-
ger 2008 zählt zu den vielsei-
tigsten Künstlern der Gegen-
wart. Als Solist präsentiert er
faszinierende Programme, die
Elemente aus Klassik, Jazz und der osmanischen Musiktra-
ditionzueinervölligeigenenArchitekturverbinden.Seinebe-
eindruckendemusikalischeBandbreite,dievomBarocküber
dieWienerKlassikbiszuJazzimprovisationenundtürkischer
Folklore reicht, wird er mit Werken von Bach, Beethoven,
Janácek und einer Eigenkomposition einmal mehr unter Be-
weisstellen.
60|61
dO 17. SEpT BIS SO 20. SEpT verschiedeneSpielstättenundPreise
INSEL-MUSIKfEST SpIEKEROOGEinMusikfestaufderInselrundumdasGalerie-undKünstlerhausSpiekeroogProgrammübersicht:siehenächsteSeite
17-20
09
das 20. Musikfest Bremen lässt sich Seeluft um die Nase wehen! Nach dem dreiwöchigen Konzert-marathon in Bremen und im Nordwesten gönnt es sich Erholung und macht vom 17.-20. September mit einem Insel-Musikfest Station auf Spieker-oog. die Vorzüge der Insel – unberührte Natur,
weite Strände und Wattlandschaften – lassen sich dann entspannt und harmonisch mit hoch-karätig besetzten Konzerten verbinden. Seien Sie dabei!
ˆ
BerlinerPhilharmonikerundECHOKlassik-Preisträgerhatdazu
beigetragen,dieOboeausdemSchattendaseindesOrchester-
grabens herauszuführen und ihr einen wichtigen Platz in der
Solo-Konzertliteraturzurückzuerobern.
pAQUITO d’RIVERA
Er ist einer der bedeutendsten
lateinamerikanischen Musiker
und Komponisten: der kuba-
nischeSaxofonistundKlarinet-
tist Paquito D‘Rivera. Wie kein
anderer hat er einerseits sin-
fonischeKlassikmitdemJazz
undandererseitsdenJazzmit
RockundderMusikKubasund
Brasiliens verbunden. 1967 legte er mit der Jazz-Rock-Salsa-
Formation »Irakere« den Grundstein zu seiner Karriere. Bis
heutegiltsievielenKritikernals»wichtigstekubanischeBand
derletzten50Jahre«.ErlebenSieeinelebendige,vitaleLegen-
dedesinternationalenJazzmiteinemQuintettdesOrchestre
NationaldeJazzLuxembourg!
fRANCK TORTILLER QUARTET
Vibraphon- undMarimba-SpielerFranckTortillerwurde
einem internationalen Publikum bekannt, als er 1993
indasViennaArtOrchestravonMathiasRüeggeintrat.
AlsLeiterdesfranzösischenOrchestreNationaldeJazz
2005bis2008prägteerdieinternationaleJazz-Szene
nachhaltigmit.MitBassistMatthieuMichel,Perkussio-
nistPatriceHéralundBassistAntoineReiningerbildet
ereinvirtuosesundleichtfüßigesQuartett,dessenÄsthetiksichandenklassischenWertendes
Combo-Jazzorientiert–malpathetischweitausschwingend,malreduziertzurückgenommen,
aberimmermitreißend!
ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE
Wenn Albrecht Mayer Oboe spielt, geraten Zuhörer
undKritikergleichermaßeninsSchwärmen.SeinSpiel
zeichnetsichdurcheinenbesonderswarmenTon,den
amGesangorientiertenPhrasierungenundeinenüber-
wältigenden Facettenreichtum aus, was leicht erklärt,
warumAlbrechtMayerheutezudengefragtestenMu-
sikernaufseinemInstrumentzählt.DerSolo-Oboistder
INSEL-MUSIKfEST SpIEKEROOG
Alle Texte von Carsten preisler
KOMBITICKET fÜR ALLE KONzERTE: 85 €
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VORMITTAGS
21.30 UHR KünstlerhausJULIA HÜLSMANN TRIO»TheEndofaSummer«
Eintritt: 14 € erm.
19 UHR KünstlerhausMARTINA GEdECK SprecherinSEBASTIAN KNAUER Klavier»AufFlügelndesGesanges«FelixMendelssohnBartholdyunddieSängerinJennyLind
Eintritt: 25 € / 20 € erm.
dO 17. SEpTEMBER
16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT
Eintritt frei
TAGSÜBER
SO 20. SEpTEMBER
10 UHR NeueInselkircheMUSIK IM GOTTESdIENST
17 UHR KünstlerhausALBRECHT MAYER Oboe& BAROCKENSEMBLEWerkevonJ.S.Bachu.a.
Eintritt: 25 € / 20 € erm.
11.30 UHR Kurpark/HausdesGastes»Kogge«KONzERT MIT STUdENTEN dER HOCHSCHULE fÜR KÜNSTE BREMEN
Eintritt frei
21.30 UHR KünstlerhausfRANCK TORTILLER QUARTET»Purple&High«
Eintritt: 14 € erm.
19 UHR KünstlerhausfAzIL SAYKlavierJ.S.Bach:Fantasieg-MollBWV542,W.A.Mozart:KlaviersonateNr.11A-DurKV331,F.Say:»In-sideSerail«,L.Janácek:»Sonate1.X.1905«,L.v.Beethoven:Kla-viersonateNr.17d-Mollop.31/2»DerSturm«
Eintritt: 25 € / 20 € erm.
fR 18. SEpTEMBER
16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT
Eintritt frei
20.30 UHR KünstlerhauspAQUITO d’RIVERA Klarinette/Saxophon& QUINTETT des ORCHESTRE NATIONAL dE JAzz LUXEMBOURG »ATributetoBennyGoodman«
Eintritt: 25 € / 20 € erm.
SA 19. SEpTEMBER
17 UHR NeueInselkircheBAROCKENSEMBLE-KONzERT MIT STUdENTEN dER HOCHSCHULE fÜR KÜNSTE BREMEN
Eintritt frei
16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT
Eintritt frei
ˇ
der Internationale Gesangswettbewerb »Compe-tizione dell’Opera« ist einer der weltweit größ-ten und bedeutendsten Gesangswettbewerbe überhaupt. 1996 noch unter dem Namen »I Ce-stelli – Competizione dell’Opera« in Hamburg ins Leben gerufen, ist er der einzige, der sich allein dem reichen Repertoire der italienischen Oper widmet. Heute international gefeierte Sänger-persönlichkeiten wie Marina Mescheriakova, Ash-ley Holland, Lado Ataneli, Anja Harteros, Latonia Moore, Woo-Kyung Kim und viele andere waren einst finalisten und preisträger des Wettbewerbs
und unterstreichen dessen Rang als eine welt-weit viel beachtete Talentbörse für junge Sänger und Sängerinnen.IndiesemJahrfindetderWettbewerbbereitszum
neunten Mal statt. Erstmals wird er vom Organi-
sator»Competizionedell‘Operae.V.«unddemFo-
rumTiberius-InternationalesForumfürKulturund
WirtschaftDresdengemeinsammitdemInternati-
onalenKulturforumTheaterBremenundderHoch-
schulefürKünsteBremenausgerichtet.Nachrund
umdenErdballdurchgeführtenVorrunden–u.a.in
Barcelona,BuenosAires,Mailand,MexicoCity,Mos-
fR 04. SEpT I dO 10. SEpT I 19.30 UHR I KAT. ETheateramGoetheplatz
ITALIENISCHE OpERNGALABREMER pHILHARMONIKERfINALISTEN dES INTERNATIONALENGESANGSWETTBEWERBS »COMpETIzIONE dELL’OpERA 2009«MARKUS pOSCHNER Dirigent
ProgrammundSolistenwerdenandenVeranstaltungsabendenbekanntgegeben
Veranstalter: Theater Bremen
04/1009
kau,NewYork,Peking,SanFrancisco,Seoul,Singapur,WienundZürich–findet
dasSemifinalevom28.-30.AugusterstmalsimTheaterBremenstatt.Danach
werdendieausgewähltenzehnTeilnehmerfürdasFinaleinderSemperoper
Dresdenbekanntgegeben.Bevorsiesichdortam6.SeptemberdemUrteilder
hochkarätigbesetztenJurystellenmüssen,könnensiesich imFinalisten-
konzertam4.SeptemberimTheateramGoetheplatzaufihregroßeAufgabe
vorbereiten.NachdemVotumderJuryinDresdenpräsentierensichdannam
10.SeptemberdiePreisträgernocheinmalinBremen.
Carsten preisler
62|63
Bereits zum 12. Mal werden in diesem Jahr internationale Künst-ler für ihre herausragende musikalische Arbeit mit dem Musik-fest-preis und dem förderpreis deutschlandfunk ausgezeichnet, die ihnen im Rahmen der festlichen Musikfest-Gala in der Oberen Halle des Bremer Rathauses verliehen werden.
das Musikfest Bremen ehrt mit dem Musikfest-preis Künstler, die durch ihr herausragendes
künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt haben und denen das Musikfest maßstäbliche Impulse und kreative Kontinuität verdankt.Mit 25.000,- EUR dotiert – ausgestattet von der
Commerzbank-Stiftung –, zählt der Musikfest-
Preiszudenbedeutendstenundhöchstdotierten
AuszeichnungenfürbesonderekünstlerischeVer-
diensteiminternationalenKonzertleben.Kriterium
fürdieErnennungzumPreisträger istdieausge-
prägteindividuelleGestaltungskraftbeidergrenz-
überschreitenden Darstellung klassischer Musik,
die der Musikwelt dank unumstrittener musika-
lischerQualitätundAusstrahlungnachhaltigneue
Perspektiveneröffnethat.
Der Musikfest-Preis symbolisiert sich in einer
handgegossenen »Orpheus«-Bronze des Bremer
Bildhauers Bernd Altenstein. Bisherige Preisträ-
gerwarenDirigentSirJohnEliotGardiner(1998),
Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica
(1999), Schauspieler Klaus Maria Brandauer und
DirigentThomasHengelbrock(2000),Sopranistin
JessyeNorman(2001),DirigentNikolausHarnon-
court (2002), Pianist András Schiff (2003), die
Dirigenten Sir Roger Norrington (2004) und Marc
Minkowski (2005), Mezzosopranistin Anne Sofie
vonOtter(2006),KristjanJärviundseinAbsolute
Ensemble(2007)sowiePianistFazilSay(2008).
dER MUSIKfEST-pREIS WIRd AUSGELOBT VON dER COMMERzBANK-STIfTUNG
DasMusikfestBremenhatsichalseinederbundesweitgrößtenstäd-
tischenVeranstaltungenvorwiegendklassischerMusiketabliert.Die
Vorgehensweise, dabei auch Zeitgenössisches, Jazz, Populärmusik
oder nichtwestliche Musikformen in die Veranstaltungen aufzuneh-
menundmiteinanderzuverbinden,findetmanselten.Zudemerfor-
dertundbefruchteteinesolcheStrategiedasZusammentreffenund
Zusammenspiel von Weltstars mit Debütanten im breiten Spektrum
derMusikveranstaltungen.Dabeisindesoffensichtlichgeradediese
Maßstäbe,mitdenenderGründerundIntendantimmerwiedersein
Zielerreicht,dieunterschiedlichenPräferenzenderMusikfreundein
BremenundmittlerweileindergesamtenNord-West-Regionzutreffen.
Vervollständigt werden diese künstlerische Kreativität und organi-
satorische Tatkraft durch den seit dem Jahr 1998 vergebenen Mu-
sikfest-Preis fürherausragendeSolisten,Ensembles,Orchesterund
Dirigenten,diemitihrerKunstdieprogrammatischeAusrichtungdes
FestesmaßgeblichakzentuiertundzueinerBereicherungundWeiter-
entwicklungdesinternationalenMusiklebensbeigetragenhaben.
Mit der Beteiligung an der Vergabe des Musikfest-Preises durch die
Commerzbank-StiftungbautdieseihreFörderpolitikimBereichKultur
fürdenSektorMusikaus.DasbisherigeEngagementist in jüngster
ZeitvorallemgeprägtvondenUnterstützungenfürdasBachfestin
Leipzig,fürdieJungeDeutschePhilharmonie,fürdieNachwuchsför-
derungderDeutschenStiftungMusiklebensowievonderEtablierung
einesInternationalenCommerzbank-Kammermusikpreises.
Daneben verleiht das Musikfest Bremen im Rah-
men der Musikfest-Gala zusammen mit Deutsch-
landradio den »Förderpreis Deutschlandfunk«
anhochbegabteNachwuchskünstler,diesicham
BeginnihrerKarrierebereitsmit individuellenIn-
terpretationsansätzenempfohlenhaben.DerSach-
preisbietetjungenKünstlerneinepraktischeHil-
festellungfürdieweitereerfolgreicheEtablierung
iminternationalenKulturbetrieb:Als»ArtistinRe-
sidence«realisierensiemitdempreisstiftenden
SenderStudio-AufnahmensowieeineCD-Produkti-
onundwerdeninsnächstfolgendeMusikfestein-
geladen.
Bisherige Preisträger waren Violoncellistin Tanja
Tetzlaff(1998),GitarristAnielloDesiderio(1999),
Geigerin Julia Fischer (2000), das new art saxo-
phonequartet(2001),KlarinettistinNicolaJürgen-
sen (2002), Geiger Sergey Khachatryan (2003),
Pianistin Yu Kosuge (2004), Komponistin Lera
Auerbach(2005),GeigerinPatriciaKopatchinskaja
(2006),PianistKristianBezuidenhout(2007)und
BratschistAntoineTamestit(2008).
Carsten preisler
64|65
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onale Renommee des Musikfest Bremen zu stärken und damit auch
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interessierter, die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben.
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Bremen und sein programmatisches Profil, sondern auch das Ziel,
mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Aus-
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onen oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten
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GEORGISCHES KAMMERORCHESTER François Leleux Leitung und Oboe
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NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIESimon Gaudenz Dirigent /Sebastian Manz Klarinette
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DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
Heinz Holliger Dirigent /Christian Tetzlaff Violine
64. Februar 2010
ORCHESTRE DE CHAMBRE DE LAUSANNEChristian Zacharias Leitung und Klavier
710. März 2010
JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE Sir Roger Norrington Dirigent /Carolin Widmann Violine
822. April 2010
ORQUESTA NACIONAL DE ESPAÑAJosep Pons Dirigent /Katia und Marielle Labèque Klavier
Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – erstmals zusammengestellt vom
Musikfest Bremen. Preise Abonnements: 116,00 bis 252,80 , Einzelkarten: 18,10 bis 39,50 (Konzerte 5, 7 und 8 mit TOP-Zuschlag 11,30 ) Karten Service-Center Stadttheater Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 94 01-15, Internet www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de
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NEUE ABOS
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MO 07. SEPT I 20 Uhr I Kat. BDie GlockeDIE ERSTE WALPURGISNACHT
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES
COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN
CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA
PHILIPPE HERREWEGHE DirigentWerke von F. Mendelssohn Bartholdy
präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG
SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. DDom zu VerdenSAUL
AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN
CAPPELLA AMSTERDAM & SOLISTEN
DANIEL REUSS DirigentG. F. Händel: »Saul« HWV 53
präsentiert von EWE
FR 04. & DO 10. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. ETheater am GoetheplatzFINALISTEN »COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009«
BREMER PHILHARMONIKER
MARKUS POSCHNER DirigentVeranstalter: Theater Bremen
DO 17. SEPT bis SO 20. SEPTverschiedene Spielstätten und PreiseINSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG
mit Martina Gedeck & Sebastian Knauer, Fazil Say, Albrecht Mayer & Barockensemble, Paquito D’Rivera, Julia Hülsmann Trio, Franck Tortiller Quartet u. a.
präsentiert vom Galerie-
und Künstlerhaus Spiekeroog
DI 08. SEPT I 18.30 UhrEinheitspreis 22,– (erm. 19,–)Jagdschloss Clemenswerth, SögelCLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE
EPOCA BAROCCA
SILVIA VAJENTE SopranWerke von A. Lotti, Chr. Schaffrath, G. F. Händel u. a.
präsentiert von EWE
SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. ADie GlockeABSCHLUSSKONZERT
PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON
HÉLÈNE GRIMAUD KlavierVLADIMIR ASHKENAZY DirigentWerke von S. Rachmaninow und D. Schostakowitsch
präsentiert von NORDMETALL
SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. FAlexanderkirche WildeshausenA CHORAL EVENSONG
CHOIR OF KING’S COLLEGE/CAMBRIDGE
STEPHEN CLEOBURY LeitungWerke von T. Tallis, C. Tye, W. Byrd, B. Britten u. a.
präsentiert von EWE
FR 11. SEPT I 20 Uhr I Kat. EJohanneskirche TostedtCONCERTO COPENHAGEN
ANNE SOFIE VON OTTER MezzosopranLARS ULRIK MORTENSEN LeitungWerke von J. S. Bach und G. F. Händel
präsentiert von EWE
MI 09. SEPT I 20 Uhr I Kat. EUnser Lieben Frauen KircheBAROCKE SCHÄTZE
PHILIPPE JAROUSSKY CountertenorCONCERTO MELANTE
Werke von A. Vivaldi, A. Scarlatti, D. Gallo u. a.präsentiert von Siemens
SA 29. AUG I 18 Uhr I Kat. FSt. Georgskirche SengwardenSWEELINCK – DER AMSTERDAMER ORPHEUS
GESUALDO CONSORT AMSTERDAM
HARRY VAN DER KAMP LeitungVokalwerke von J. P. Sweelinck
DO 03. SEPT I 20 UhrEinheitspreis 22,–/15,– (Hörplätze)St. Cyprian- und Corneliuskirche GanderkeseeOTTAVIO DANTONE OrgelWerke von M. Weckmann, D. Buxtehude, J. S. Bach u. a.
DI 01. SEPT I 20 Uhr I Kat. FSt. Laurentius Kirche LangfördenMICHELANGELO
GESUALDO CONSORT AMSTERDAM
HARRY VAN DER KAMP LeitungWerke von G. P. da Palestrina u. a.
präsentiert von der Bremer Landesbank
DO 03. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. CTheater am GoetheplatzCANDIDE
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
SOLISTEN I CHOR DES THEATER BREMEN
OTTO SANDER ErzählerKRISTJAN JÄRVI DirigentL. Bernstein: »Candide«
in Kooperation mit dem Theater Bremen und der
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
präsentiert durch Die Sparkasse Bremen
MI 02. & FR 04. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. DOldenburgisches StaatstheaterL’INFEDELTÀ DELUSA
LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN
JÉRÉMIE RHORER DirigentRICHARD BRUNEL RegieJ. Haydn: »L’infedeltà delusa« Hob. XXVIII:5(Eine Produktion der Académie européenne de musique/Festival d’Aix-en-Provence)
präsentiert von EWE
SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. EDie GlockeFÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2008
ANTOINE TAMESTIT ViolaMARKUS HADULLA KlavierWerke von F. Schubert, J. Brahms undD. Schostakowitsch
MI 02. SEPT I 20 Uhr I Kat. EJohannes a Lasco Bibliothek EmdenHAYDN HUNGARIA
KAMMERORCHESTER BASEL
SOL GABETTA VioloncelloJULIA SCHRÖDER LeitungWerke von L. Weiner, J. Haydn, B. Bartók u. a.
präsentiert von NORDMETALL
SO 30. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeJANINE JANSEN & FRIENDS
JANINE JANSEN ViolineBORIS ANDRIANOV VioloncelloITAMAR GOLAN KlavierWerke von I. Strawinsky, P. I. Tschaikowsky u. a.
präsentiert von swb
DI 01. SEPT I 20 Uhr I Einheitspreis 15,–St. Petri DomGEDENKKONZERT ZUM 70. JAHRESTAG
DES AUSBRUCHS DES 2. WELTKRIEGS
BREMER PHILHARMONIKER
TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRNO
SOLISTEN I TÖLZER KNABENCHOR
MARKUS POSCHNER DirigentB. Britten: War Requiem op. 66
präsentiert vom Weser-Kurier
MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeLATIN NIGHT
CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE
ABSOLUTE ENSEMBLE
KRISTJAN JÄRVI Dirigent»A Latin Night of Tango, Samba and Salsa«
präsentiert von SIKORA AG
FR 28. AUG I 20 Uhr I Kat. CDie GlockeARCADI VOLODOS KlavierWerke von F. Schubert und F. Liszt
präsentiert von FIDES
FR 28. AUG I 19.30 Uhr I Kat. DStadttheater BremerhavenCOSÌ FAN TUTTE
LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN
CHŒUR LES ÉLÉMENTS
JÉRÉMIE RHORER DirigentW. A. Mozart: »Così fan tutte« KV 588 (konzertant)
präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven
DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. FReformierte Kirche, LeerBACH COLLEGIUM JAPAN & SOLISTEN
MASAAKI SUZUKI LeitungWerke von J. S. Bach
präsentiert von EWE
SA 29. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeDEE DEE BRIDGEWATER & BAND
Songs von Billie Holiday und weitere Jazz-Standardspräsentiert von Frerichs Glas
MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. FSchloss OldenburgGAUTIER CAPUÇON VioloncelloJÉRÔME DUCROS KlavierWerke von L. van Beethoven, S. Rachmaninow u. a.
präsentiert von der Bremer Landesbank
DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeQUATUOR MOSAÏQUES
Werke von J. Haydn und F. Mendelssohn Bartholdyin Zusammenarbeit mit der
Philharmonischen Gesellschaft Bremen
SO 23. AUG & DI 25. AUG I 19.30 Uhr I Kat. AMusical-Theater BremenIDOMENEO, RE DI CRETA
LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE
SOLISTEN
ESTONIAN PHILHARMONIC CHAMBER CHOIR
MARC MINKOWSKI DirigentOLIVIER PY RegieW. A. Mozart: »Idomeneo, re di Creta« KV 366(Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen und der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg)
präsentiert von der Bremer Landesbank
GESAMTPROGRAMM DES MUSIKFEST BREMEN 2009
SA 22. AUG I ab 19.30 UhrEinheitspreis 66,– (erm. 48,–)EINE GROSSE NACHTMUSIK
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz
präsentiert von EWE, BLG, Beck’s und Weser-Kurier
VERANSTALTUNGSORTE
BREMEN UND BREMERHAVEN
DIE GLOCKE
Domsheide 6–8, 28195 Bremen
HAUS DER BÜRGERSCHAFT
Am Markt 20, 28195 Bremen
HAUS SCHÜTTING
Am Markt 13, 28195 Bremen
LANDGERICHT
(Innenhof), Domsheide 16, 28195 Bremen
MUSICAL THEATER BREMEN
Richtweg 7–13, 28195 Bremen
RATHAUS
Obere Halle, Am Markt 21, 28195 Bremen
ST. PETRI DOM
Sandstraße 10–12, 28195 Bremen
THEATER BREMEN:
THEATER AM GOETHEPLATZ
Goetheplatz 1–3, 28203 Bremen
UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE
Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen
STADTTHEATER BREMERHAVEN
Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven
IN DER REGION
ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN
Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen
DOM ZU VERDEN
Domstraße 18, 27283 Verden
EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH
49751 Sögel/Emsland
GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog
JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN
Kirchstraße 22, 26721 Emden
JOHANNESKIRCHE TOSTEDT
Himmelsweg 12, 21255 Tostedt
OLDENBURGISCHES STAATSHEATER
Theaterwall 28, 26122 Oldenburg
REFORMIERTE KIRCHE LEER
Reformierter Kirchgang 21, 26789 Leer
ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN
Lange Straße 27, 49377 Langförden
ST. GEORGSKIRCHE SENGWARDEN
Hauptstraße 20, 26388 Sengwarden
SCHLOSS OLDENBURG
Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg
ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE
Ring 14, 27777 Ganderkesee
Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter www.musikfest-bremen.de.
TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN
TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE
Domsheide 6–8, 28195 BremenMo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr
TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG
Tel.: 0421/33 66 99
KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL
www.musikfest-bremen.de
KARTENBESTELLUNG PER POST
Ticket-Service in der GlockePostfach 10 54 20, 28054 Bremen
KARTEN-RESERVIERUNGEN
Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro
KARTEN-VERSAND
Für einen Postversand berechnen wir eine Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)
Wir akzeptieren Visa und Eurocard!
ABENDKASSE
Eine Stunde vor Konzertbeginn, nur Barzahlung möglich (außer Glocke und Theater Bremen)
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:
WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN
Kartenshop im Pressehaus BremenMartinistraße 43, 28195 BremenTel.: 0421/36 36 36und in allen regionalen Zeitungshäusern
TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ
im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)
BREMER KARTENKONTOR
Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen
NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN
Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven
BIS BREMERHAVEN TOURISTIK
Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven
EMDER ZEITUNG
Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden
OSTFRIESEN-ZEITUNG
Mühlenstraße 57, 26789 Leer
TOURIST-INFORMATION OLDENBURG
Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg
NORDWEST-ZEITUNG
Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen
REISE CENTER TOSTEDT
Bahnhofstr. 21, 21255 Tostedt
REISEBÜRO WILMERING
Große Straße 44, 49377 Vechta
VERDENER NACHRICHTEN
Große Straße 132, 27283 Verden
VERDENER ALLER-ZEITUNG
Große Straße 1, 27283 Verden
WILDESHAUSER ZEITUNG
Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven
sowie bei allen weiteren CTS- und Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen
SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE
BTZ: 0 18 05/ 10 10 30
PREISLISTE / TICKETS
Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte (ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.
PREISGRUPPE
KATEGORIE A
KATEGORIE B
KATEGORIE C
KATEGORIE D
KATEGORIE E
KATEGORIE F
1
105
85
70
60
45
30 (24)
2
85
70
60
50
40
25 (20)
3
65 (52)
55 (44)
50 (40)
40 (32)
30 (24)
20 (16)
4
50 (40)
40 (32)
35 (28)
25 (20)
20 (16)
5
40 (32)
25 (20)
20 (16)
15 (12)
Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.
IMPRESSUM
Das Magazin erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2009vom 22. August bis 12. September 2009. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.
HERAUSGEBER Musikfest Bremen GmbHINTENDANZ Prof. Thomas AlbertGESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg EhntholtREDAKTION Carsten Preisler Silke Schneidewind
AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz, Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler, Ute Schalz-LaurenzeKOORDINATION Carsten Preisler Silke SchneidewindDESIGN kleiner und bold GmbH, BerlinMARKETING Marko TewsSPONSORING Marie TentrupDRUCK Berlin Druck, Achim
BILDNACHWEIS Baltic Youth Philharmonic © Monika Lawrenz, Kristjan Järvi © Peter Rigaud, Fazil Say © Marco Borggreve, Hervé Niquet © Clem Willems, Christophe Coin © Robert Decanchat, Ensemble Baroque de Limoges © Robert Deconchat, Amsterdam Loeki Stardust Quartet © Mirjam Heuker of Hoek, Bertrand Chamayou © Laure Vasconi-Naïve, Carel Kraayenhof und Sexteto Canyengue © Govert de Roos, Olivier Py © Pascal Victor, Marc Minkowski © Philippe Gontier-Naïve, Gautier Capuçon © M. Tammaro/Virgin Classics, Masaaki Suzuki © Marco Borggreve, Arcadi Volodos © Uwe Arens, Jérémie Rhorer © Alix Lavau, Dee Dee Bridgewater © Nicolas Sautier, Janine Jansen © Felix Broede/Decca, Gesualdo Consort Amsterdam © Sjaak Ramakers, Sol Gabetta © Marco Borggreve, Otto Sander © Leonard Zubler, Antoine Tamestit © Eric Larrayadieu-Naïve, Cappella Amsterdam © Marco Borggreve, Philippe Herrreweghe © Michel Garnier, Philippe Jaroussky © Simon Fowler, Anne Sofie von Otter © Mats Bäcker, Choir of King’s College © Andrew Houston, Hélène Grimaud © Mat Hennek/DG, Vladimir Ashkenazy © Sascha Gusow/Decca, Martina Gedeck © Karel Kühne, Frank Tortiller © Mephisto, Albrecht Mayer © Kasskara
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