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"museum" Nr. 1

Date post: 29-Mar-2016
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Besuchermagazin museum
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1 museum Nr 1, 06/2013 AlliiertenMuseum Berlin 2 Schloss Stolzenfels Impressum 13 Dornier Museum Friedrichshafen 28 Zeppelin Museum Friedrichshafen 48 Kohle.Global RuhrMuseum Essen StiftsMuseum Xanten
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  • 1museumNr 1, 06/2013

    AlliiertenMuseum Berlin

    2

    Schloss Stolzenfels

    Impressum

    13

    Dornier MuseumFriedrichshafen

    28

    Zeppelin MuseumFriedrichshafen

    48

    Kohle.GlobalRuhrMuseum Essen

    StiftsMuseum Xanten

  • AlliiertenMuseum Berlin2

    AlliiertenMuseum Berlin

    Wie aus Feinden Freunde wurden

    Unter dem Titel erzhlt das AlliiertenMuseum eine auergewhnliche Geschichte voller Span-nung und Dramatik.

    Unsere Highlights

    - original Luftbrckenflugzeug Hastings TG 503- die Kontrollbarracken von Checkpoint Charlie- Berliner Spionagetunnel- Restaurantwagen des franzsischen Militrzugs

    Das AlliiertenMuseum in Berlin-ZehlendorfFoto: AlliiertenMuseum/W. Chodan

  • AlliiertenMuseum Berlin3 AlliiertenMuseum Berlin3

    Wie aus Feinden Freunde wurden

    Unter dem Titel erzhlt das AlliiertenMuseum eine auergewhnli-che Geschichte voller Spannung und Dramatik. Sie beginnt mit der Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Wenige Monate nach dem Einmarsch der Roten Armee in Berlin folgten im Sommer 1945 die Truppen der USA, Grobritanniens und Frankreichs als Sieger und Besatzer. Gemeinsam mit dem Kriegsverbndeten, der Sowjetunion, sollte das Deutsche Reich vom Nationalsozialismus befreit werden. Doch es kam zum Konflikt. Die westlichen Siegermchte woll-ten Deutschland auf der Grundlage von Freiheit und Demokratie wiederaufbauen. Der Sowjetunion hingegen diente ihr kommu-nistisches Gesellschaftssystem als Vorbild. Berlin wurde zu einem der wichtigsten Schaupltze jener Auseinandersetzungen, die als Kalter Krieg in die Geschichte eingegangen sind. Mehr als einmal drohte er hier hei zu werden. Trotzdem vollzog sich 1989/90 die deutsche Einigung in Frieden und Freiheit. Welche Rolle haben die Westmchte in diesem Pro-zess gespielt? Vor allem: Wie kam es dazu, dass sie nach fast 50 Jahren als Verbndete und Freunde die Stadt wieder verlieen? Die Spuren dieser ereignisreichen Zeit sind an historischem Ort auch heute noch prsent. Das AlliiertenMuseum liegt mitten im ehemaligen amerikanischen Sektor.

    Neben der Dauerausstellung vertiefen unsere Sonderausstellungen besonders relevante Themen. Veranstaltungen, Filmvorfhrungen und Fhrungen durch die Ausstellungen erweitern das Spektrum.

    Wir wnschen Ihnen interessante Entdeckungen und wrden uns freuen, Sie demnchst als Besucher im AlliiertenMuseum begren zu knnen.

    Direktorin Dr. Gundula Bavendamm und das Team

    US-amerikanische Piloten einer privaten Charter-Gesellschaft whrend der Luftbrcke auf dem Tempelhofer Flughafen, Januar 1949 Foto: AlliiertenMuseum/US Air Force

    Letzte Sitzung der Alliierten Kommandantur in Berlin, 2. Oktober 1990Foto: AlliiertenMuseum/US Air Force

    Franzsische Mauerpatrouille zwischen Lbars und Wedding, 1980er JahreFoto: AlliiertenMuseum/Grard Copeaux

    Britisches Rugbyspiel auf dem Maifeld in West-Berlin, September 1993Foto: AlliiertenMuseum/Crown Copyright

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    Die Berliner Luftbrcke

    Maschinen vom Typ C-54 der US Air Force werden auf dem Tempelhofer Flughafen entla-den, August 1948

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    Die Berliner Luftbrcke 1948/49

    Drei Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 und der daraus resultierenden Besatzung durch die vier Siegermchte kam es in Berlin zu einer Krise, die aus heutiger Sicht den ersten groen Konflikt im Kalten Krieg darstellte. Die so-wjetische Blockade West-Berlins stellte die Westmchte vor nahezu unlsbare Probleme. Zwar waren die Ursachen fr die Blockade vielfltig, der unmittelbare Anlass jedoch war die Whrungsreform.

    Eine Stadt zwei Whrungen Seit Kriegsende 1945 mussten sich die Siegermchte mit der Wh-rungssituation in Deutschland auseinandersetzen. Ein drastischer Geldberhang, die mangelnde Akzeptanz der Whrung sowie der blhende Schwarzmarkt machten eine Reform dringend erforder-lich. Doch an ein gemeinsames Vorgehen war sptestens seit dem Auszug des sowjetischen Vertreters aus dem Alliierten Kontrollrat im Mrz 1948 nicht mehr zu denken. Die Whrungsreform der Westmchte wurde am 18. Juni verkndet und zwei Tage spter eingefhrt. Als unmittelbare Reaktion unterbrach die sowjetische Militradministration bereits am 19. Juni den Personenverkehr von und nach Berlin, um sich vor einer zu erwartenden Flut der nun wertlos gewordenen Reichsmark zu schtzen. Eine Whrungsre-form fr die sowjetische Besatzungszone wurde am 23. Juni er-lassen. In Berlin erkannten die Westmchte diese Ostwhrung nicht an. Vielmehr bernahmen sie die Whrungsreform in den Westzonen, so dass ab dem 25. Juni auch in West-Berlin die Deut-sche Mark der Bank deutscher Lnder (DM-West) galt. Berlin war nun nicht nur in vier Besatzungssektoren, sondern auch in zwei Whrungszonen geteilt.

    Versorgung aus der Luft Neben den erwhnten Sperrungen des Straenverkehrs am 19. Juni unterbrach die sowjetische Seite zwischen dem 19. und 29. Juni 1948 sukzessive alle Land-, Schienen- und Wasserwege zwischen West-Berlin und den drei westlichen Zonen. Lediglich die Luftkorri-dore, auf die sich die vier Siegermchte 1945/46 im Air Agreement geeinigt hatten, waren nicht betroffen. Deshalb starteten die drei Westmchte eine Luftbrcke nach Berlin, welche die Stadt und ihre rund zwei Millionen Bewohner versorgen sollte. Ein ehrgeiziger Plan, der in dieser Grenordnung noch nie unternommen wor-den war und von dem unklar war, ob er berhaupt funktionieren wrde.

    Das britische Luftbrckenflugzeug Hastings TG 503 im AlliiertenMuseum. Weltweit gibt es nur noch vier Exemplare diesen Typs

    Das Cockpit der Hastings TG 503 im AlliiertenMuseum Foto: AlliiertenMuseum/W. Chodan

  • AlliiertenMuseum Berlin6

    Als der Chef der Westberliner US-Mission, Edwin Allan Lightner, am 22. Oktober 1961 den bergang Friedrichstrae passierte, um in Ost-Berlin die Oper Unter den Linde zu besuchen, wurde sein Fahrzeug von DDR-Polizisten angehalten. Sie wollten die Ausweise kontrollieren, aber Lightner weigerte sich, seine Papiere vorzuzei-gen. Schlielich war er der ranghchste amerikanische Zivilist und sein Fahrzeug hatte ein Diplomatenkennzeichen. Die Passkontrol-le verletzte die Rechte der Alliierten in ganz Berlin und lste eine

    dramatische Krise aus. Am 23. Oktober verfgte das DDR-Innen-ministerium, dass sich US-Bedienstete in Zivil bei der Einfahrt nach Ost-Berlin ausweisen mssten. Zwei Tage spter lie US-Prsident Kennedys Sonderbotschafter fr Berlin, Lucius D. Clay, zehn Pan-zer am Checkpoint Charlie auffahren; britische Panzer bezogen im Tiergarten Posten. In dieser gefhrlichen Situation verhandelten der sowjetische und amerikanische Stadtkommandant, miteinan-der. Der Amerikaner lehnte die Kontrolle ab, htte sie doch die

    Anerkennung der DDR bedeutet. Daraufhin spitzte sich die Lage zu. Am 27. Oktober lie auch die Sowjetunion Panzer auffahren. ber 30 sowjetische und US-Panzer standen sich in nur 200 Me-ter Entfernung gegenber, mit scharfer Munition bewaffnet. Beide Seiten hatten, wie man heute wei, die Ermchtigung loszuschla-gen. Dank geheimdienstlicher Kontakte zwischen Washington und Moskau endete die Panzerkonfrontation friedlich. Nach 16 bangen Stunden zogen beide Seiten ihre Panzer wieder ab.

    Die Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie

    Die original Fassade des ersten Wachhuschens vom Checkpoint Charlie in der Dauerausstellung des AlliiertenMuseums Foto: AlliiertenMuseum/W. Chodan

    Amerikanische M-48-Panzer am Checkpoint Charlie, Oktober 1961

    US-amerikanische Mauerpatrouille in West-Berlin, 1965. AlliiertenMuseum/US Army

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  • AlliiertenMuseum Berlin7

    Die Kontrollbarracke vom Checkpoint Charlie wird zum Museumsobjekt Der Kontrollpunkt und Sektorenbergang Friedrichstrae, besser bekannt als Checkpoint Charlie wurde 1961 als Reaktion auf den Bau der Berliner Mauer geschaffen. Auslnder sowie Militrs und Diplomaten der Westmchte muss-ten diesen bergang nutzen, wenn sie nach Ost-Berlin wollten. Man wurde dort nicht kontrolliert, aber ber die Situation auf der anderen Seite des Schlagbaums informiert. Niemand sollte ver-lorengehen. Am 22. Juni 1990 wurde der Checkpoint Charlie in einer feierlichen Zeremonie aufgelst. Dies geschah whrend der Verhandlungen zum Zwei-Plus-Vier-Vertrag ber die internationa-len Rahmenbedingungen der Deutschen Einheit. Die Auenminister der vier Mchte und ihre Kollegen der Bundes-republik und der DDR waren dabei, als die Kontrollbarracke mit einem Kran in die Luft gehoben und auf einen Abschleppwagen geladen wurde. Zunchst kam die Geschichtstrophe nach Kladow in ein Depot des Deutschen Historischen Museums. Spter berlie das DHM die Kontrollbarracke dem neu erffneten AlliiertenMu-seum.

    Im Rahmen der Themenfhrung Innenansichten des Kalten Krie-ges kann man die Barracke auch betreten. Brombel und tech-nische Gerte sind im Originalzustand und spiegeln den Zeitgeist der 1970er und 1980er Jahre.

    Die Kontrollbarracke wird ins Depot des Deutschen Historischen Museums transportiert.Am 22. Juni 1990 wird der Checkpoint Charlie feierlich aufgelst.

    US-Soldaten deaktivieren das Hinweisschild vom Checkpoint Charlie.Foto: AlliiertenMuseum/US Army

    Die drei letzten Stadtkommandanten von West-Berlin vor der Kontrollbarracke vom Checkpoint Charlie im AlliiertenMuseum, 2010 Foto: AlliiertenMuseum/W. Chodan

  • AlliiertenMuseum Berlin8

    Der Berliner Spionagetunnel ist eine der spannendsten Geheim-dienstoperationen aus der Zeit des Kalten Krieges. In dem Tunnelhrten amerikanische und britische Agenten von CIA und SIS Mitte der 1950er Jahre rund 370 000 sowjetischer Telefonate ab.Der ber 400 Meter lange Tunnel verlief zwischen Berlin-Rudow(West) und Berlin-Alt-Glienicke (Ost). Schon beim Bau war die Ope-ration durch einen Doppelagenten an die sowjetische Seite verraten worden. Im April 1956 wurde der Spionagetunnel spektakulr ent-tarnt. Die Teile wurden auf stlicher Seite anschlieend abgebaut. Bis zum Sensationsfund in Pasewalk im August 2012 waren Histo-riker davon ausgegangen, dass die Ost-Berliner Tunnelsegmente verschrottet worden waren. Tatschlich hatten sie Einheiten der NVA zu bungszwecken gedient. Als einziges Museum weltweit besitzt das AlliiertenMuseum original Teile des Spionagetunnels.

    Restaurator Dietmar Linke beim Lsen der Verbindungsschrauben, Berlin 2005Foto: AlliiertenMuseum/W.Chodan

    Pressekonferenz zur Ausgrabung des ersten Tunnelsegments in Rudow, September 1997Foto links, Foto rechts: AlliiertenMuseum/ W. Chodan

    Der BerlinerSpionagetunnel

    Originalsegment des Berliner Spionagetunnels in der Dauerausstellung des AlliiertenMuseums

  • AlliiertenMuseum Berlin9

    Erstmals 2012 wurden Segmente des stlichen Tunnelteils entdeckt, ausgegraben

    und ins AlliiertenMuseum gebracht.

    SENSATIONSFUNDIN PASEWALK

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  • AlliiertenMuseum Berlin10

    Die Schilder-Sammlung Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die Siegermchte Berlin in vier Sektoren auf. Schilder markierten die Sektorenbergnge. Auf westlicher Seite waren sie meist auf Englisch, Franzsisch und Deutsch verfasst. Das AlliiertenMuseum besitzt mehr als 500 Schilder fr die unterschiedlichsten Zwecke, zum Beispiel aus den Hauptquartieren, von der ehemaligen Abhrstation auf dem Teu-felsberg oder aus der Alliierten Kommandantur. Wappenschilder militrischer Einheiten und Orientierungsschilder aus den Kasernen zhlen ebenfalls zur Sammlung.

    Wegweiser im Alltag Ob aus Holz, Metall, Kunststoff oder als Leuchtschild: Die Schilderin der Sammlung des AlliiertenMuseums spiegeln auch den Alltagin den Garnisonen wieder. Sie hingen in Schulen, Kinos und Supermrkten, prgten das Stra-enbild und wiesen den Weg in die Wohngebiete der Alliierten.

    Viele Schilder sind in der Dauerausstellung zu sehen.

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  • AlliiertenMuseum Berlin11

    Herzlich Willkommen im AlliiertenMuseum

    Der US-Luftbrckenpilot Gail Halvorsen auf dem Flughafen Tempelhof, Juni 2008.

    Oben: Eine Grundschulklasse im AlliiertenMuseum.

    Oben: Prinz Charles besuchte 2009 das AlliiertenMuseum.

    Top secret heit der auergewhnliche Kindergeburtstag im AlliiertenMuseum. Alle Fotos: AlliiertenMuseum/W. Chodan

    Unten: Das AlliiertenMuseum bietet einen Kiezspaziergang rund um das Museum an.

    Das Luftbrckenflugzeug kann in der warmen Jahreszeit von innen besichtigt werden.

  • AlliiertenMuseum Berlin12

    Der Militrzug zwischen Berlin und Frankreich Fast 45 Jahre lang verkehrten die Militrzge der Westmchte zwischen den Garnisonen in West-Berlin und der Bundesrepublik. Doch nur der franzsische Zug stellte eine direkte Verbindung zum Mutterland her. Dreimal wchentlich pendelte er zwischen Ber-lin-Tegel und Straburg. Deutsche durften diese Zge nicht benutzen. Fr die Westmchte war die Schienenverbindung von erheblicher Bedeutung. Zum Ei-nen brachten die Zge Personal und Versorgungsgter nach Berlin. Gleichzeitig wurden so tglich die Zugangsrechte der Westmch-te kontrolliert und demonstriert. Das komplizierte Abfertigungs-verfahren band die Sowjetunion auf sehr konkrete Weise in die Vier-Mchte-Vereinbarungen ein. Allerdings durfte die sowjetische Militrpolizei nur die Unterlagen der Reisenden prfen, nicht aber die Zge betreten.

    Im September 1994 hatte der franzsische Militrzug seine letzte Fahrt. Danach wurde der Restaurantwagen von Tegel mit einem Tieflader durch die nchtlichen Straen Berlins ins AlliiertenMuse-um gebracht. Die franzsischen Bediensteten nahmen dabei auf ihre Weise Abschied von diesem bedeutenden Objekte der Zeitge-schichte: mit einer Champagnerparty.

    Den Waggon kann man whrend der Fhrung Innenansichten des Kalten Krieges besichtigen. Zu sehen sind etwa die Abteile der Bediensteten. Hinter dem Tresen hngt bis heute die franzsi-sche Preisliste fr Getrnke.

    AlliiertenMuseum Clayallee 13514195 Berlin

    Telefon +49-(0)30/818199-0Fax +49-(0)30/818199-91

    E-Mail [email protected] www.alliiertenmuseum.de

    Anfahrt und ffnungszeiten Auto: Clayallee 135, 14195 Berlin. Parkpltze sind vorhanden.U-Bahn: U3 bis Oskar-Helene-HeimBus: Linie 115 oder X83

    Tglich auer montags von10.00 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

    Der Restaurantwagen des franzsischen Militrzugs im AlliiertenMuseum Foto: AlliiertenMuseum/W. Chodan

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    Schloss Stolzenfels Herausragendes Werk preuischer Baukunst

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    Schloss Stolzenfels mit seinen weitlufigen Parkanlagen gehrt zu den herausragenden Werken preuischer Baukunst. Auf einzig-artige Weise verkrpert dieses Schloss Geschichte und Selbstver-stndnis des preuischen Herrscherhauses am Rhein. Die ehemali-ge Burgruine wurde 1823 dem Kronprinzen, dem spteren Knig Friedrich Wilhelm IV, von der Stadt Koblenz geschenkt und nach einer lngeren Planungsphase ab 1836 unter Leitung des Berliner Architekten Carl Friedrich Schinkel zu dem jetzigen Schloss ausge-baut.

    Durch seine Park- und Gartenanlagen, seinen weitgehend unver-nderten Schlossbau und der berwiegend erhaltenen, wertvollen Innenausstattung gilt Stolzenfels bis heute als ein unvergleichliches Gesamtkunstwerk, das einzigartig Einblicke in das private Leben, aber vor allem auch in das Traditionsbewusstsein des preuischen Knigspaares vermittelt.

    Stolzenfels war als Schau-Schloss konzipiert, es steckte voller Botschaften an die Besucher. Die Symbolsprache des Bauwerks und der Innenausstattung stellte den Preuenknig als quasi natrli-chen, legitimen Erben der kurfrstlichen Herrschaft am Rhein vor, als Herrscher von Gottes Gnaden in der Tradition des Heiligen Rmischen Reiches, als Oberhaupt wie Vershner katholischer und protestantischer Untertanen.

    Fuweg zum Schloss

    Fotos: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • Zeppelin Museum15

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  • Fr die Besucherinnen und Besucher wird seit dem Sommer 2011 nach den umfangreichsten Restaurierungsarbeiten in der Geschichte des Schlosses sehr schn deutlich, wie geschickt die preuischen Baumeister Schloss Stolzenfels und seine Umgebung aus Grten, Park, Rheinland-schaft zum romantischen Gesamtkunstwerk

    Inszeniert hatten: Der Landschaftspark des be-rhmten preuischen Garten- und Landschafts-architekten Peter Joseph Lenns, durch den man vom Koblenzer Stadtteil Stolzenfels hinauf zum Schloss spaziert, sollte nach dem Willen Friedrich Wilhelms mglichst viele natrliche Elemente

    GESAMTKUNSTWERK

    Fotos: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • aufweisen: Nachgearbeitete oder eigens einge-richtete Grotten, Wasserflle, Teiche, rmische und kurfrstliche Baurelikte, gar eine ovale Reit-bahn verbanden sich und verbinden sich jetzt wieder mit dem Grn des Waldes. Dabei spielt der Gegensatz zwischen schattige-gem Grndgesbachtal und heller, weiter Rhein-landschaft eine bedeutende Rolle. Immer wieder ffnen sich dem Spaziergnger von lieblichen Pltzen aus herrliche Ausblicke auf Schloss und Rheintal.

    Fotos: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • Das Gesamtkunstwerk Schloss Stolzenfels wurde seit 2006 einer Gesamtinstandsetzung unterzo-gen. Hauptziel war die Sicherung des Felsgrundes und der Statik einzelner Baukrper. Bisher wur-den folgende Manahmen ausgefhrt: Stabilisie-rung des Felsgrundes sowie statische Sicherung vor allem des Nordwesttraktes, der Arkadenhalle, der Pergolagartenmauer, der Umschlussgarten-mauer, des Elisabethturmes weiterer Mauern an der Rheinseite. In diesem Zusammenhang wurde auch eine vollstndige Aueninstandsetzung vor-genommen, da u. a. die Zinnen und Fassaden in sehr schlechtem Zustand waren. Ebenso restauri-

    Ein Blick auf die Sanierungsmanahmen des Schlosses

    ert wurde der hoch bedeutende Fensterbestand des 19. Jahrhunderts.Zum ersten Mal konnte im Vorfeld der notwen-digen Aueninstandsetzung eine umfassende restauratorische und Zustandsuntersuchung durchgefhrt werden. Sie bercksichtigte auch die verschiedenen Putze des Schlosses, die un-terschiedliche Farbigkeit, die Werksteine und die Metalle. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse ergaben, dass das bauzeitliche Erscheinungs-bild sehr unterschiedlichen Putzoberflchen und Farbigkeiten hatte. So stehen Baukrper mit Naturputzflchen, teilweise mit aufgelegtem Fu-

    gennetz und mit gestrichenen Glattputzflchen, nebeneinander. Dies war Teil des kniglichen Aufbaukonzeptes. Nach diesen Erkenntnissen wurde die jetzt besonders ins Auge fallende Fas-sadengestaltung in hellem Ocker vorgenommen. Sie verleiht dem ganzen Schlossbau eine mr-chenschlossartige Leichtigkeit und macht die Intention des Bauherrn besonders augenfllig.Nach 2011 wurden die Arbeiten mit der Instand-setzung des Bergfrieds und des ueren Torbau-es fortgefhrt; die Innenrestaurierung weiterer Rume wird vorbereitet.

    Fotos: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • Zeppelin Museum19

    GstezimmerFoto: Landesmuseum KoblenzLAD STRAETER

  • Zeppelin Museum20

    KapelleFoto: Landesmuseum KoblenzJanina Schmidt

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    SchlafzimmerFoto: Landesmuseum KoblenzJennifer Wallburger

  • Zeppelin Museum22

    MusikzimmerFoto: Landesmuseum KoblenzJanina Schmidt

  • Zeppelin Museum23

    GstezimmerFoto: Landesmuseum KoblenzJanina Schmidt

  • Zeppelin Museum24

    Sommerhalle Foto: Landesmuseum KoblenzJennifer Wallburger

  • Zeppelin Museum25

    Der imposanteste Ausblick hingegen bietet sich von der Rheinterrasse aus. Weit kann das Auge schweifen: Hinber zur Lahnmndung, zur einst kurmainzischen Burg Lahneck, zur Brauba-cher Marksburg.

    Oder den Rhein hinunter bis nach Koblenz und zur Festung Ehrenbreitstein mit deren Errich-tung der Vater von Friedrich Wilhelm IV. zuvor gewissermaen die militrische Vorherrschaft Preuens am Mittelrhein hatte in Stein meieln lassen.

  • Soll der Landschaftspark nach Lenns Vorstellung vor allem als Schpfung der Natur wirken, so sind die fnf Grten in enger Bindung an den Schlossbau

    als blumengeschmckte, kunstvoll ausgestaltete Kul-turrume konzipiert. Prachtstck unter den bis 2011 wieder hergestellten Grten ist der Pergolagarten

    FNF SCHLOSSGRTEN

    unterhalb des gemeinsamen Schlafzimmers von Friedrich Wilhelm und Elisabeth. Mit dem Schlosshof durch eine dreischiffige Arkadenhalle verbunden, be-

    trt dieses Areal als intime Inszenierung aus ppigem Rosenbewuchs, von Wein und Blumen umrankter Pergola, byzantinisch anmutender Teehalle...

    Pergolagarten Foto: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • Schloss Stolzenfels27

    Schloss Stolzenfels GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBERHEINLAND-PFALZ

    Festung EhrenbreitsteinContregarde LinksD-56077 Koblenz

    www.gdke.rlp.de

    Anfahrt und ffnungszeiten

    mit dem PKW: von Koblenz, die B9 fahrend Richtung Boppard. Im Stadtteil Koblenz-Stolzenfels sind Parkmglichkeiten vorhanden. Der Fuweg zum Schloss ist ausgeschildert. ffnungszeiten- Januar Sa/So 9:00-17.00 - Februar - Mrz 9:00-17:00- April - September 9:00-18:00- Oktober - November 9:00-17:00

    Pergolagarten Fotos: GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ

  • Dornier Museum Friedrichshafen28

    Dornier Museum Friedrichshafen

    Dornier hat Geschichte geschrieben. Die Entwicklung des Unternehmens ist untrennbar mit dem Visionr Claude Dornier verbunden, dessen Liebe zur Technik und Faszination fr das Fliegen die Dornier Werke zu einem der innovativsten Unternehmen Deutschlands gemacht haben. Das Dornier Museum mchte deshalb nicht nur mit herausragenden technischen Leistungen der Luft- und Raumfahrt faszinieren, sondern vor allem auch zeigen, wie revolutionre Ideen vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte entstehen. Das Museum, das seit dem 24. Juli 2009 in Friedrichshafen am Bodensee erffnet hat, lebt Geschichte und mchte inspirieren.

    Das Dornier Museum ist nicht nur ein emotionales Erlebnis fr Technikbegeisterte alle Geschichtsinter-essierte, neugierige Menschen, Familien mit Kindern und Jugendliche mchten wir zum Nachdenken an-regen und zu groen Ideen inspirieren, so Cornelius Dornier, Sohn von Silvius Dornier und Projektleiter des Museums.

    Pioniergeist zum Anfassen

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  • Dornier Museum Friedrichshafen29

    Das Dornier Museum zeichnet sich durch einen modernen, luftigen Bau aus, der technologischen Fortschritt in authentischer Umge-bung prsentiert. Der Grundriss des Museums, ein Hangar, basiert auf einer Abzwei-gung vom Rollfeld des Flughafens Friedrichshafen. Der Neubau, der insgesamt rund 5.000 Quadratmeter Ausstellungsflche bietet, wird in einem Landschaftspark von rund 25.000 Quadratmetern realisiert. In dem Hangar finden die Flugzeuge auf rund 2.500 Qua-dratmetern Ausstellungsflche grozgig Platz. Friedrichshafen am Bodensee ist die Geburtsttte der Firma Dornier und damit der pas-sende Standort fr das Museum.

    Die Dauerausstellung des Dornier Museums ist in drei Bereiche geglie-dert. Kernstck ist die sogenannte Museumsbox. In einem Rundgang

    wird die Geschichte des Dornier Konzerns und die Entwicklung der Luft- und Raumfahrt in den letzten 100 Jahren dargestellt und in den Kontext der Zeitgeschichte eingebettet. Unzhlige Weltrekorde, Pa-tente und technische Hchstleistungen dokumentieren die eindrucks-volle Karriere Dorniers; politische, wirtschaftliche und soziale Rah-menbedingungen zeigen, was Menschen in den jeweiligen Epochen bewegt und motiviert hat. Die Faszination des Fliegens wird sprbar im Hangar. Hier knnen etwa die noch flugfhige Do 28 A sowie weitere Originalflugzeuge und der Hubschrauber Bell UH-1D aus nchster Nhe bestaunt werden. Alle Modelle sind legendre Klassiker der Fluggeschichte, um die sich vie-le Mythen und Geschichten ranken. Sie wurden durch die Luft oder per Schwertransport auf der Strae an den Bodensee transportiert. Ein weiteres Highlight ist der Dornier Merkur, ein Verkehrsflugzeug

    aus den 1920er Jahren, das von einer Spezialfirma in Ungarn fr das Museum nachgebaut wurde. Seit Juli 2012 ist auerdem ein Nachbau des berhmten Amundsen-Wals im Originalmastab zu sehen, der in besonderem Ma Pioniergeist erlebbar macht.

    Die Galerie fhrt schlielich unter den Schwerpunkten Bearbeitung von Werkstoffen, Wandlung von Energie und Verarbeitung von Daten an den technologischen Hintergrund der Produkte Dorniers heran. Einzelne Ausstellungsstcke belegen, wie technische Errungenschaf-ten durch Dorniers Weitblick und sein vernetztes Denken auch in an-deren Disziplinen Fortschritt ermglichten. Ein Nierenlithotripter (ein Gert zur Behandlung von Nierensteinen) zeigt den Besuchern, wie Technologie aus der Luftfahrt beispielsweise in der Medizintechnik zum Einsatz kam.

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  • Dornier Museum Friedrichshafen30

    Transatlantikflug des Flugschiffs Do X Foto: Do

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  • Dornier Museum Friedrichshafen31

    Claude Dornier war nicht nur ein Flugzeugkonstrukteur, sondern auch ein Visionr. Das Schlagwort Kontinente verbinden trieb ihn voran.

    Transatlantikflug des Flugschiffs Dornier Do X

    Er wusste, dass der Einsatz von Flugzeugen oder in seinem Fall Flug-booten erst rentabel ist, wenn man zahlreiche Waren oder Passagiere sicher von Ort zu Ort transportieren kann. Im September 1924 tau-chen bei Dornier die ersten Entwrfe fr ein Riesenflugboot auf, und das, obwohl in Deutschland auf Grund des Versailler Vertrages Flugzeugbau immer noch verboten ist. Mithilfe staatlicher Geldgeber erwirbt Claude Dornier in Altenrhein in der Schweiz ein Grundstck am Bodensee und grndete dort die AG fr Dornier Flugzeuge, die Do Flug AG.

    1926 beginnt die Bauphase zu einem der Konstruktionsentwrfe un-ter der Bezeichnung Do X, wobei das X fr die groe Unbekannte steht. Die damalige Fachwelt bezweifelt, dass ein Flugboot mit einem geplanten Fluggewicht von rund 50 Tonnen berhaupt fliegt. Ihnen beweist Claude Dornier das Gegenteil - als der erste offizielle Roll-

    versuch der Do X auf dem Bodensee am 12. Juli 1929 zum ber-raschenden Erstflug gert. Am 21. Oktober 1929 legt er nach, als die Do X fast eine Stunde lang ber den Bodensee kreist, mit fast unglaublichen 169 Betriebsangehrigen und Besatzungsmitgliedern an Bord! Dieser Rekord sollte bis Ende der 1940er halten. Und die Do X wurde zum fliegenden Schiff, denn ab 3 Decks sprechen Seefahrer von einem Schiff!Claude Dornier sieht die einzige Chance fr den Einsatz der Do X im Luftverkehr an den nordamerikanischen Ksten. Daher soll das Flug-schiff ber den Atlantik in die USA in einer einzigartigen PR Aktion berfhrt werden. Vom Bodensee in die Welt, lautet das Motto! Nach dem Start 1930 auf dem Bodensee geht es nach Amsterdam/Niederlanden und dann ber England, Frankreich und Spanien nach Portugal. Der transatlantische Flug soll ber die Azoren und die Ber-mudas bis ans Ziel New York fhren. Doch es kommt anders - erst beschdigt ein Tragflchenbrand in Lissabon das Flugschiff. Und nach wochenlanger Reparatur und erfolgreichem Weiterflug nach Gran Canaria wird es wieder bei der Landung in schwerer See stark besch-digt und muss abermals pausieren. Der italienische Luftfahrtminister empfiehlt eine Route ber die Westafrikanische Kste und von Bola-

    ma (Guinea) aus ber die Kapverdischen Inseln nach Natal (Brasilien) zu fliegen. Doch die beginnende tropische Regenzeit schafft eine ver-trackte Ausgangslage. Zwanzig Mal versucht der fliegende Tank bei Bolama zu starten. Nur mit Mhe und Not und mit einem Ultimatum Claude Dorniers im Nacken gelingt der letzte Startversuch. Nur fnf Meter ber der Wasseroberflche fliegend erreicht die Do X Natal in Brasilien. Die Atlantikberquerung ist geglckt!

    An Stationen von Rio de Janeiro bis New York begren berall die Menschen das unglaubliche fliegende Schiff! Wie geplant wird nun der Atlantikflug zu dem erhofften Werbeflug fr Claude Dorniers Konstrukteurstalent und die Flugboote vom Bodensee! Die Ankunft in New York am 27. August 1931 wird euphorisch gefeiert, und das Ereignis beherrscht die internationalen Schlagzeilen! Ebenso gefeiert wird das Flugschiff bei seiner Rckkehr 1932 in Berlin auf dem Mg-gelsee. Auch wenn sich die endgltigen Hoffnungen Claude Dorniers auf Grund der Weltwirtschaftskrise von 1929 in Form von einem mg-lichen Groauftrag oder von Lizenzabkommen nicht erfllten, gilt das Flugschiff Do X bis heute als einer der Meilensteine in der weltweiten Luftfahrtgeschichte.

  • Dornier Museum Friedrichshafen32

    Do X und MitarbeiterFoto: Dornier Museum (Sammlung Fam. Dornier)

  • Dornier Museum Friedrichshafen33

    Do X Messungflug ber MeersburgFoto: Dornier Museum (Sammlung Fam. Dornier)

  • Dornier Museum Friedrichshafen34

    Foto: Dornier Museum / Helmut Scham

  • Dornier Museum Friedrichshafen35

    Amundsens N25Foto: Dornier Museum (EADS / Dornier GmbH)

  • Dornier Museum Friedrichshafen36

    Amundsens Nordpolflug mit zwei Wal-Maschinen

    Der Wal hat Dornier gemacht. so lautet ein Ausspruch Claude Dor-nier. Das Flugboot Dornier Wal (Do J) wurde nicht nur in Italien, Nie-derlande, oder Japan gebaut, sondern gilt heute noch als Rekordflug-zeug wie z. B. die konstante Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Nutzlasttransporten. Daher kam Roald Amundsen (norwegischer Po-larforscher) auch auf dieses ntzliche Gefhrt als er 1925 seinen Nordpolflug plante und dabei erhoffte, endlich die Frage zu klren, ob die Arktis von einer Landmasse bedeckt ist oder nicht. Die Planungen begannen 1924, auf Amundsens Vortragsreise durch die USA, bei der er den Millionrssohn Lincoln Ellworth kennenlernte. Durch dessen Vater, den Einnahmen aus der Vortragsreise und durch die norwegi-sche Regierung konnten gengend organisatorische und finanzielle Mittel fr die geplante Expedition gesammelt werden. Bei den Dornier Werken in Marina di Pisa wurden zwei Dornier Wal Flugboote fr die-ses Unternehmen bestellt. Man hatte sich fr die Flugboote entschie-den, da sie strapazierfhig waren und man aus der Luft mehr entde-cken konnte als bei den bisherigen See- und Landreisen der Forscher. Die beiden Flugboote bekamen die Kennung N24 und N25, entgegen Amundsens Gewohnheit seine Fahrzeuge nach weiblichen Vorbil-dern zu benennen, wie beispielsweise das Schiff Maud aus seiner frheren Expedition.

    Am 21. Mai 1925 startete der Polarforscher Roald Amundsen mit zwei Wal-Maschinen von Spitzbergen, das sie per Schiff erreicht hatten, zum Nordpol. 250 km vor dem Nordpol musste die N 25 wegen eines Motorproblems notlanden. Die N 24 landete daraufhin in der Nhe und wurde dabei so stark beschdigt, dass sie aufgegeben wurde. Drei Wochen brauchte die Mannschaft, um fr die andere Maschi-ne auf dem Eisfeld eine Startbahn herzurichten. Pilot und Kapitn Ri-iser-Larsen gelang es, die mit beiden Besatzungen berladene N25 auf der kurzen Bahn zu starten und an der Nordkste Nordostlands (Spitz-bergen) zu wassern. Ein zufllig passierender Robbenfnger schleppte die Maschine nach Kingsfjord (Kings Bay), wo die Flieger am 18. Juni 1925 wieder eintrafen.

    Fotos: Dornier Museum (EADS / Dornier GmbH)

  • Dornier Museum Friedrichshafen37

    Der 1:1 Nachbau des legendren Flugboot Wal N25Foto: Dornier Museum

  • Dornier Museum Friedrichshafen38

    Foto: Dornier Museum / Brigida Gonzalez

  • Dornier Museum Friedrichshafen39

    Fotos: Dornier Museum

  • Dornier Museum Friedrichshafen40

    Spirit of DornierDie raumfllende 280 Grad Projektion Spirit of Dornier gibt einen berblick berdas Wirken Dorniers in den vergangenen 100 Jahren Foto: Dornier Museum

  • Dornier Museum Friedrichshafen41

    LED-Wand mit IPSFoto: Dornier Museum / Brigida Gonzalez

  • Dornier Museum Friedrichshafen42

    Neugier und Begeisterung fr Technik mchte das Museum auch bei seinen jngeren Besuchern wecken.

    Ein Erlebnis fr die ganze Familie

    Ein in die Ausstellung integriertes Kin-derkonzept, ein eigens fr Kinder in ei-nen Kinderspielplatz umfunktioniertes Flugzeug des Typs Do 27 sowie die gro-e Terrasse mit Blick auf die Start- und Landebahn des Flughafens und den Zeppelin NT, lassen den Museumsbe-such zum Erlebnis fr die ganze Familie werden.

    Foto: Dornier Museum

  • Dornier Museum Friedrichshafen43

    Do-X Restaurant und Caf Modern und dennoch zeitlos. Elegant, aber zum Wohlfhlen. So eingerichtet, ist das hausei-gene Restaurant die perfekte Basis, um nach einem Besuch im Museum die Seele baumeln zu lassen und die kulinarisch, regionale Kche zu genieen. Die bei schnem Wetter geff-nete Terrasse, mit Blick auf den Flughafen und den Zeppelin NT, ldt zum Verweilen und Auftanken ein. Das Restau-rant ist auch ohne Museumseintritt zugnglich.

    Dornier Museum Friedrichshafen Claude-Dornier-Platz 1 (am Flughafen)88046 Friedrichshafen

    Telefon +49-(0)7541 487 36 00

    E-Mail [email protected] www.dorniermuseum.de

    ffnungszeiten Mai Oktober: tglich 9 17 UhrNovember April: Di So 10 17 Uhr

    Eintrittspreise Erwachsene 9 , Schler/Studierende/Schwerbehinderte 7 ,Kinder (6 16 Jahre) 4,50 , Familien (2 Erwachsene + Kinder) 20 Gruppen- und Fhrungspreise entnehmen Sie bitte unserer Webseite.

    Kinderfuehrung erklaert physikalische Grundlagen des Fliegens Foto: Dornier Museum

  • Zeppelin Museum44

    Dornier Museum und Zeppelin MuseumZwei sehenswerte Museen in Friedrichshafen am Bodensee

  • Zeppelin Museum45

    MoleturmFoto: Friedrichshafen

    Abendstimmung in FriedrichshafenFoto: Stadt Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum46

    MoleturmFoto: Stadt Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum47

    Friedrichshafen von obenFoto: Stadt Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum48

    Zeppelin Museum Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum49

    Der Mythos Zeppelin lebt im Zeppelin Museum Friedrichshafen! Fhlen Sie sich im Nachbau von LZ 129 Hindenburg wie Passagie-re an Bord des berhmten Luftschiffs. Oder werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen und lernen Maschinisten, Navigatoren oder den Schiffskoch kennen. Lassen Sie sich in der Wunderkammer verzau-bern oder begegnen Sie in der 3-D-Show den Luftschiffgiganten von 1900 bis 1937 und erfahren Sie, was zum Bau von bis zu 245 m langen Luftschiffen bentigt wurde. Kommen Sie mit auf die Weltfahrt von LZ 127 Graf Zeppelin und erleben Sie Reiselust, Mobilitt, Technik und Kunst im Erlebnisort der besonderen Art.

    Im ehemaligen Hafenbahnhof direkt am Ufer des Bodensees in der Innenstadt Friedrichshafens gelegen, knnen Sie die weltweit umfangreichste und bedeutendste Sammlung zur Geschichte und Technik der Zeppelin-Luftschifffahrt auf Strae, Schiene oder per Schiff direkt erreichen. Das Konzept Technik und Kunst ermg-licht es den Besuchern, die verloren gegangene Einheit der Welt und ihrer Wunder zu erleben.

    Graf Zeppelin, Zeppelin jun., Drr, General v. Eichhorn,1909; Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum50

    Das Herzstck der Zeppelin-Ausstellung ist der originalgetreue und authentisch eingerichtete Teilnachbau des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg, in dem Sie die besondere Atmosphre des Reisens im Luftschiff der Dreiiger Jahre und die Technik eines Zeppelins erleben knnen.

    Das Luftschiff mit dem Namen des verstorbenen Reichsprsidenten Paul von Hindenburg machte seine Erstfahrt am 4. Mrz 1936.

    LZ 129 Hindenburg war 245 Meter lang und hatte einen gr-ten Durchmesser von 41,2 Metern. Angetrieben von vier Daim-ler-Benz-Dieselmotoren mit einer Leistung von je 772,3 kW (1050 PS) erreichte sie eine Hchstgschwindigkeit von rund 130 km/h.

    Ab Mai nahm die Hindenburg den regelmigen Nordatlantik-dienst mit Passagieren, Post und Fracht zwischen dem Flug- und Luftschiffhafen Frankfurt Rhein-Main und Lakehurst auf. Am 6. Mai 1937 geriet sie whrend der Landung in Lakehurst in Brand und wurde vollstndig zerstrt. Von den 97 Menschen an Bord (36 Passagiere und 61 Besatzungsmitglieder) kamen 35 ums Leben (13 Passagiere und 22 Besatzungsmitglieder). Hinzu kam ein Opfer aus den Reihen der amerikanischen Bodenmannschaft.

    Bis zu diesem Tag hatte die Hindenburg 63 Fahrten nach Nord- und Sdamerika absolviert. Mit einer Lnge von 245 m, einem grten Durchmesser von 41,2 m und einem Traggasvolumen von 200.000 m ist die Hindenburg zusammen mit ihrem Schwesterschiff LZ 130 Graf Zeppelin bis heute das bei weitem grte Luftfahrzeug der Welt.

    LZ 129 Hindenburg im Mrz 1936 Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

  • Zeppelin Museum51

    Seit 2012 erlebt der Besucher Technik und Geschichte von LZ 129 Hindenburg sowie das Reisen, die Menschen, den Komfort und das Unglck mit dem Luftschiff in der Zeppelinhalle vllig neu. Ge-zeigt werden neue Medien, Filme und Exponate, die bisher nicht zu sehen waren. Hauptattraktion bleibt die 33 m lange, begehbare Rekonstruktion von LZ 129 Hindenburg. ber ein Fallreep gelangt der Besucher in die nachgebildeten Passagierrume. Hier kann er sich wie die Passagiere der 30er Jahre fhlen und die Eleganz des Reisens mit dem Luftschiff erleben.

  • Zeppelin Museum52

    Nachbau des Fallreeps der Hindenburg Zeppelin Museum Friedrichshafen

    Das herunter gelassene Fallreep ldt zum An-Bord-Gehen ein. Die ebenso wie das Gerippe blau lackierte Aluminiumtreppe fhrt zu-nchst in das untere B-Deck. In diesem sind Toiletten, eine Bar so-wie der legendre Rauchsalon untergebracht. Die rund 33 Meter lange Teilrekonstruktion der Hindenburg lsst die gewaltigen Dimensionen erfahrbar werden und zeigt den im Luftschiffbau in den dreiiger Jahren perfektionierten Leichtbau. Gebaut wurde diese Rekonstruktion nach Originalplnen von der Firma Zeppelin GmbH und zum Teil mit erhaltenen Werkzeugen aus der Bauzeit der Hindenburg.

  • Zeppelin Museum53

    Die Innenrume dieses 1936 fr den Nordatlantikverkehr fertig-gestellten Zeppelin-Luftschiffes wurden von Fritz August Breuhaus entworfen, einem der damals erfolgreichsten Architekten und De-signer. Breuhaus gestaltete auch die Innenrume von Ozeandamp-fern und Verkehrsflugzeugen. Die Ausstattung und Mblierung entsprach den Anforderungen von Funktionalitt, Formschnheit und Leichtigkeit. Die Passagierrume waren in zwei bereinander liegenden Decks angeordnet.

    Nachbau einer der Passagierkabinen im A-Deck der Hindenburg. Auffallend ist die zweckmige, auf perfekte Raumausnutzung und Gewichtsersparnis ausgelegte Einrichtung des Luftschiffs. So waren beispielsweise auch die Betten aus Aluminium gefertigt. Die Kabine ist fr die Nacht hergerichtet. In der Tagesversion wurde das obere Bett unter der Kabinendecke verstaut.

    Jede Kabine war mit einem in die Wand klappbaren Waschbecken mit flieend Warm- und Kaltwasser, Spiegel, Schranknische mit Vorhang, Klapptisch, einem Klapphocker und einer Leiter fr das obere Bett ausgerstet. Die Kabinen waren elektrisch beleuchtet und wurden, wie die Tagesrume fr die Passagiere, belftet oder bei Bedarf geheizt.

    Zwei Ansichten des Nachbaus des Aufenthaltsraums auf der Steuerbordseite der Hindenburg Zeppelin Museum Friedrichshafen Nachbau einer Schlafkabine der Hindenburg Zeppelin Museum Friedrichshafen

  • Zeppelin Museum54

    Mit der neuen Abteilung Auftrieb, Antrieb, Aerodynamik Gi-ganten in Bewegung gibt es jetzt im Museum einen Raum, in dem die Technik und Funktion der Luftschiffe und die physikali-schen Grundlagen des Fliegens anhand von Experimenten und Mo-dellen anschaulich erklrt werden. Es gibt Versuchsanordnungen zum statischen und dynamischen Auftrieb. Hier kann die Frage beantwortet werden, wieso und unter welchen Bedingungen ein gasgefllter Ballon aufsteigt oder wie sich unterschiedlich geform-te Krper im Luftstrom verhalten. Auch verschiedene Getriebear-

    ten und ihre Funktionsweise knnen ausprobiert werden. Prinzipi-en und Materialien des Leichtbaus, die schon vor ber 100 Jahren fr die Zeppeline von groer Bedeutung waren knnen untersucht und mit heutigen Produkten verglichen werden. Das Spezielle ist, dass die Experimentierstationen und Versuche nicht im luftleeren Raum stehen, sondern im Zusammenhang mit historischen Origi-nal-Funktionsexponaten prsentiert werden. Luftschifftechnik wird somit fr Einzelbesucher, Familien, Eltern und Kinder gemeinsam erlebbar

  • Zeppelin Museum55

    Seit 2010 erneuert sich das Museum. Es bietet im neu gestalteten Medienraum einen Infofilm und eine phantastische 3-D-Schau.

  • Zeppelin Museum56

    Mit dem zweiten Umbauabschnitt erhielt das Museum 2011 ein Zeppelin-Wunderkammer genanntes neues Sammlungskabi-nett. Es bietet jetzt auch den Zeppelin-Liebhabern die Mglichkeit, eigene Schtze - Medaillen, Briefe, Spielzeug oder Memorabilia -

    mit denen des Museums zu vergleichen. Und wer mehr wissen will, findet zustzliche Informationen auf den i-Pads oder kann sich die Exponate aus nchster Nhe oder in Rundumsicht betrachten. Die Vitrinenprsentation taucht alle Schaustcke ob alt, ob neu,

    ob selten und teuer oder alltglich in gleiendes Licht, so dass sie alle gleich wertvoll und liebenswert erscheinen.

  • Zeppelin Museum57

    In der Rekonstruktion kann der Besucher auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Besatzungsmitglieder kennen lernen. Er erfhrt, wofr Kapitn, Steuermann, Maschinist, Zellenpfleger usw. verantwortlich waren.

  • Zeppelin Museum58

  • Zeppelin Museum59

    bergang von den Technikrumen zu Kunstsammlung

    Der bergang von den Technikrumen zur Kunstsammlung ist the-menbergreifend neu gestaltet. Zeppelin-Attrappen ziehen den Besucher ins zweite Obergeschoss, hin zur Kunst. Dort empfan-gen ihn die 2009 fr die Biennale Venedig geschaffenen und nun fr den Museumskontext adaptierten Zeppelin-Schwrme des Mexikaners Hctor Zamora. Sie tilgen den scheinbaren Gegensatz zwischen Technik und Kunst und stellen so die in der Moderne verlorene Einheit der Welt und ihrer Wunder wieder her: mittels des Zeppelins als des meistbestaunten Weltwunders der Moderne. In der Kunstabteilung im 2. Obergeschoss stellt das Museum neu auch seine Geschichte und seiner Sammlung vor, um zu erklren, wie es zu der Verbindung von Technik und Kunst kam.In diesem Zusammenspiel erlebt der Besucher unter den Themen Mensch und Technik, Mensch und Natur und Mensch und Glaube Kunst aus fnf Jahrhunderten vom Mittelalter bis zur Ge-genwart.

    Zeppelin-Schwrme von Hctor Zamora

  • Zeppelin Museum60

    Zeppelin-Schwrme von Hctor Zamora

  • Zeppelin Museum61

  • Zeppelin Museum62

    Fr Kinder gibt es Exponate auf Augenhhe und zu jedem Thema ergnzende Angebote, sodass sie sich die ausgestellten Kunstwer-ke und Technikobjekte auf ihre Art und gemeinsam im Rundgang mit Eltern oder Groeltern erschlieen knnen. Junge Gste haben zudem die Mglichkeit einer Reise mit dem Koffer durchs Museum. Fr die internationalen Gste werden alle einfhrenden Texte und die Medienstationen auch in englischer Sprache angeboten.

    Das Zeppelin Museum entwickelt sich durch die Neukonzeption zu einem Ort, an dem das Gesprch zwischen Natur- und Geistes-wissenschaften, zwischen Technik und Kunst als vielversprechende Chance verstanden wird. So hilft das Museum, Fragen zu beantworten, die bis heute nichts an Dringlichkeit eingebt haben. Angesichts der vielfltigen Pro-bleme in der Welt mssen wir Utopien wagen, ohne dabei die Risiken des Fortschritts zu vergessen. Dafr schrft das Zeppelin Museum Sinne und Wissen seiner Besucher. Die Museumsgste erwartet am Ende ein modernes, besucherfreundliches und infor-matives Haus mit vielen interaktiven Stationen, die Lust auf Technik vermitteln sowie die geistige Verbindung von Technik und Kunst anschaulich und verstndlich machen. Fr Kinder sind in allen neu gestalteten Bereichen spezielle Angebote zum Mitmachen und Er-leben eingebaut.

  • Zeppelin Museum63

    Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH Seestrae 22D-88045 Friedrichshafen

    Telefon +49-(0)7541 487 36 00Fax +49 (0)7541 38 01-81

    E-Mail [email protected] www.zeppelin-museum.de

    ffnungszeiten Mai Oktober: tglich 9 17 UhrNovember April: Di So 10 17 Uhr

    Der Museumshop bietet Geschenke aus den Bereichen Technik und Kunst. Foto: Zeppelin Museum

    Graf ZeppelinZUM 175. GebUrtstaG17.05. 15.09.2013

    In Kooperation mit dem Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

    Mai Oktober: tglich von 9:00 bis 17:00 Uhrseestrae 22 88045 friedrichshafen telefon: +49 / 75 41 / 3801-0

    www.zeppelin-museum.de

    Medienpartner:

    Z e p p e l i n M U s e U M f r i e D r i C H s H a f e nT E C H N I K U N D K U N S T

    Weitere Gratis-informationen

    finden sie hier:

    Ganzjhrig lockt das Zeppelin Museum mit immer neuen Wechse-lausstellungen, Kulturveranstaltungen und im Winter mit Aktions-tagen und Themenfhrungen. Fr die ganz jungen Museumsgste werden Quizpakete, zahlreiche Kinderstationen, ein Minikoffer oder spezielle Fhrungen angeboten. Es gibt auch Angebote fr blinde, gehrlose und demenzkranke Menschen.

  • StiftsMuseum Xanten64

    Eine neue Schatzkammer hat ihre Tren fr Sie geffnet

    Das StiftsMuseum Xanten gehrt zu den schnsten kirchlichen Museen in Deutschland. Es befindet sich direkt neben dem Xantener Dom in den historischen Gebuden am Kreuzgang. Wo einst die Kanoniker ihren Musikraum, die Weinstube oder die Stiftsschule hatten, prsentieren sich nun vergoldete Gef-e, kostbare Textilien und Handschriften auf Pergament. Im Mai 2010 wurde das StiftsMuseum feierlich erffnet.

  • StiftsMuseum Xanten65

    Im 8. Jahrhundert kamen fromme Mnner nach Xanten, um zur Ehre Gottes und zum Andenken an den heiligen Viktor Gottesdienste zu feiern und zu beten. Ihre Kirche, die Wohn- und Nutzbauten wurden im Laufe der Jahrhunderte immer grer und prchtiger ausgebaut. Anders als bei Mnchs-orden gehrten zur Lebensform dieser Stiftsherren persnliche Einknfte und Besitzstand. Basis dafr war ein umfangreicher Grundbesitz, den die Stift-sherren wie ein Wirtschaftsunternehmen fhrten. Stets unterhielten sie auch Kontakte zu geistlichen und weltlichen Herrschern ihrer Zeit. In seltener Geschlossenheit gibt es in Xanten noch eine Flle von Zeugnissen aus dem vielseitigen geistigen und betrieblichen Leben der Stiftsherren.

  • StiftsMuseum Xanten66

  • StiftsMuseum Xanten67

    Aus der Bltezeit des Viktorstifts Xanten im hohen und spten Mit-telalter haben sich zahlreiche phantastische Gefe und Gewn-der fr den Gottesdienst sowie Behlter fr Reliquien bis heute erhalten. Sie stammen beispielsweise aus Werksttten in Byzanz, Venedig oder Paris und auch aus den Niederrheinlanden. Die schnsten Objekte haben ihren Platz in der stndigen Ausstellung des StiftsMuseums gefunden.

  • StiftsMuseum Xanten68

  • StiftsMuseum Xanten69

  • StiftsMuseum Xanten70

  • StiftsMuseum Xanten71

  • StiftsMuseum Xanten72

    Zumeist farbig gefasste Skulpturen erzhlen von der tiefen Hei-ligenverehrung der Menschen. Im StiftsMuseum sind die Figuren heute wie zu einer heiligen Versammlung aufgestellt.

  • StiftsMuseum Xanten73

  • StiftsMuseum Xanten74

  • StiftsMuseum Xanten75

  • StiftsMuseum Xanten76

    Feierliche Hhepunkte im Viktorstift waren die festlichen Gottes-dienste. Priester und Diakone trugen Gewnder in bestimmten Farben, je nach Art des Feiertages. Beispielsweise Rot fr Pfingsten

    und Mrtyrerfeste sowie Wei an Weihnachten und Ostern. Aus der Zeit des Barocks gibt es eine Flle von Gewndern deren modi-sche Stoffe zumeist aus Frankreich oder Italien importierte wurden.

    Die Priestergewnder, die Kaseln, sind in der damals blichen Bass-geigenform zugeschnitten.

  • StiftsMuseum Xanten77

  • StiftsMuseum Xanten78

  • StiftsMuseum Xanten79

    Besucher des StiftsMuseums lassen sich von den Objekten faszi-nieren, die in beinahe geheimnisvoll anmutender Atmosphre pr-sentiert werden. Audioguides, Medienstelen und ein dokumentari-scher Spielfilm geben ergnzenden Informationen.

  • StiftsMuseum Xanten80

  • StiftsMuseum Xanten81

    In der StiftsBibliothek Xanten befinden sich etwa 15.000 Druck-werke aus der Zeit des 15. bis 19. Jahrhunderts. Zu den herausra-genden Bestnden gehrt beispielsweise die Weltchronik des Hart-mann Schedel von 1493. Wissenschaftlern ist der Bestand ber Kataloge sowie im Lesesaal zugnglich.

  • StiftsMuseum Xanten82

    Zum StiftsMuseum gehrt das StiftsArchiv mit ber 5000 Urkunden, Akten, Geschftsbchern und Kir-chenbchern aus dem 12. Jahrhundert bis zur Auf-lsung des Stifts 1802. Es ist ein besonderer Glcks-fall fr Xanten, dass sich die historischen Quellen in auerordentlich groer Zahl und Themenvielfalt vor Ort erhalten haben. Forscher knnen die Bestnde im Lesesaal benutzten.

  • StiftsMuseum Xanten83

  • StiftsMuseum Xanten84

  • StiftsMuseum Xanten85 Schloss Stolzenfels85

    StiftsMuseum Xanten Kapitel 2146509 Xanten

    Telefon +49 (0) 2801/ 98778-20Fax +49 (0) 2801/ 98778-22

    E-Mail [email protected]

    ffnungszeiten

    Dienstags - Samstags 10:00-17.00 Sonntags / Feiertags 11:00-18:00

    Am 2. Sonntag im Monat offene Gstefhrung 14.30 Uhr

    Wechselnde Aktionstage, Themenfhrungen sowie nach Verein-barung kreativen Angeboten fr Kinder, Jugendliche und Erwach-sene.

    Gruppenfhrung im StiftsMuseum Xanten, Alle Fotos: StiftsMuseum Xanten, Stephan Kube

    Ausstellungs- Katalog

  • Ruhr Museum Kohle.Global

  • Ruhr Museum87

    Eine Sonderausstellung des Ruhr Museums auf dem Welter-be Zollverein vom 15. April bis zum 24. November 2013

    Im Ruhrgebiet geht ein Zeitalter zu Ende. 200 Jahre lang hat die Frderung von Kohle die Wirtschaft, die Arbeit und den Alltag der Menschen bestimmt. Der Bergbau prgte die Form der Industrie und die Infrastruktur des Ruhrgebietes, die gesellschaftlichen Ver-hltnisse und das soziale Zusammenleben. Und er hat die Menta-litt der Menschen im Ruhrgebiet stark beeinflusst. Insofern stellt das Ende des aktiven Bergbaus im Jahre 2018 im lang anhaltenden Strukturwandel des Ruhrgebietes noch einmal eine bedeutende Zsur dar.Das Ruhr Museum auf Zollverein nimmt dies zum Anlass fr eine groe Ausstellung ber die weltweite Bedeutung der Kohle. Koh-le.Global ist keine Ausstellung ber die Geschichte des Bergbaus oder die Vergangenheit der Kohle, sondern die erste Ausstellung zur Gegenwart und Zukunft der Kohle. Sie zeigt ihre Entstehung im Zuge der Erdgeschichte, die Kohlelagersttten der Welt, die gigan-tischen technischen Dimensionen der Kohlefrderung, die Men-schen, die diese frdern, und die Folgen des Bergbaus fr Mensch und Umwelt. Und sie wirft einen Blick auf die Zukunft der Kohle.Dabei kommt sie zu verblffenden Ergebnissen. Sie zeigt, dass im globalen Mastab die Kohlefrderung und ihr Verbrauch nicht zu Ende ist, sondern noch nicht einmal ihren Hhepunkt erreicht hat und uns noch lange begleiten wird.

    Nie zuvor wurde so viel Kohle abgebaut, befrdert und ver-braucht wie heute.

    Nahezu jedes dritte Land der Erde ist Kohleproduzent, fast alle Staaten sind Kohleverbraucher. Und sie zeigt, dass die Bundesrepu-blik und vor allem das Land Nordrhein-Westfalen mit seiner Braun-kohle-Frderung weiterhin zu den zehn groen Kohleproduzenten der Welt gehrt.

    Kohle.Global

    Eine Reise in die Reviere der anderen

    Der Ausstellungsort knnte passender kaum sein: Eine Ausstellung ber die weltweite Lagerung und Frderung von Kohle auf der ehemals grtenund frderstrksten Tiefbauzeche der Welt, die zum Welterbe derMenschheit erklrt worden ist. Insofern ist die Ausstellung des RuhrMuseums das ideale Thema fr den Standort Zollverein, rckt sie doch die Kohle in viel weitere und grere Zusammenhnge als das Ruhrgebiet und unterstreicht damit noch einmal die berregio-nale Bedeutung von Zollverein.

    Die Ausstellung Kohle.Global ist von der Geologischen Abtei-lung des Ruhr Museums unter Leitung von Ulrike Stottrop konzi-piert worden.Gestaltet wurde sie von Ursula Gillmann, die schon Dauer- und Sonderausstellungen fr das Ruhrlandmuseum Essen, dem Vor-gnger des Ruhr Museums, gestaltet hat.

    Steinkohle (Anthrazit-Kohle) aus dem Tagebau Campha in Hongai, Vietnam. Das Stck stammt aus dem Trias Zeitalter und ist 230 Millionen Jahre alt.Foto: Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg

  • Ruhr Museum88

    Urwelt Energie

    Die Geschichte der Kohle beginnt vor etwa 350 Millionen Jahren. In allen folgenden Erdzeitaltern bildeten sich bei extrem wandeln-den klimatischen Verhltnissen Moore, in denen aus unvollstndig zersetzter Biomasse Torf, Braunkohle oder Steinkohle wurde. Be-

    sonders tiefe und dicke Moorschichten konnten entstehen, wenn der Boden nur langsam absinkt und das Pflanzenwachstum sowie der Wasserstand ber lngere Zeit konstant bleiben.Die Senkungsraten mssen dabei mit dem Moorwachstum in ei-

    nem Gleichgewicht stehen. In khlen Klimazonen betrgt das Moorwachstum heute etwa einen halben Millimeter pro Jahr, in den immer feuchten Tropen dagegen bis zu 4 mm, in Ausnahmen sogar 10 mm.

    Blick in die Ausstellung, Foto: Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg

  • Ruhr Museum89

    Weltmarkt Kohle

    Seit Jahrzehnten wchst der Kohlemarkt. Immer mehr Lnder ex-portieren Kohle, viele Staaten haben auf die Vorteile der Kohle ge-genber l, Gas und Atomkraft gesetzt: Kohle ist weit verbreitet, es gibt keine Kartelle und zur Kohlenutzung werden weder riskan-te Kraftwerke noch teure Pipelines gebraucht.Der Kohleboom basiert vor allem auf Asien mit der Entwicklungeiner eigenen Schwerindustrie erst in Japan, dann in Korea, China und Indien.Der asiatische Kohlebedarf ist die Triebfeder des Kohlemarktes. Seit2000 hat sich die Frderung weltweit verdoppelt, trotz aller Dis-kussionen um die Folgen fr das Weltklima. Die elektronische und logistische Vernetzung der Welt lie auch fr die Kohle einen Welt-markt entstehen, an dem eigentlich jeder, berall und gleichzeitig teilnehmen kann.

    Handel und Transport

    Kohle wurde bereits im 19. Jahrhundert weltweit gehandelt in Zeiten von Kolonialismus und frher Dampfschifffahrt. Ab den 1950er Jahren wurde US-Steinkohle in groem Stil nach Europa eingefhrt. Der Preisrckgang bei Importkohle trug zum Nieder-gang der heimischen Kohlefrderung bei.Mit fortschreitender Globalisierung wird der Kohlehandel und transport ausgereift und weltumspannend wie nie. Pro Jahr werden heute etwa eine Milliarde Tonnen Kohle exportiert. Das Handelsvo-lumen bersteigt die realen Zahlen noch um ein Vielfaches: Wie andere Rohstoffe wird auch Kohle elektronisch, sekundenschnell und hochspekulativ gehandelt, um durch Preisschwankungen Ge-winne zu erzielen. Eine Schiffsladung Kohle wechselt deshalb noch auf hoher See oft mehrfach den Besitzer.

    Das EMO Massengutterminal in Rotterdam ist der grte Kohleumschlagplatz in Europa. 2011 waren es knapp 27 Millionen Tonnen. Ruhr Museum; Foto: EMO Rotterdam

  • Ruhr Museum90

    Versetzte Berge

    Aus dem All kann man die weltgrten Tagebaue mit bloem Auge erkennen. Das Grubenfeld von El Cerrejn in Kolumbien hat die Flche von Berlin. Hambach, die grte Braunkohlegrube Deutschlands, ist so gro wie Bochum.Der Abraum ist gewaltig: pro Tonne Braunkohle sind es sechs Ton-nen totes Gestein. In den Appalachen werden Bergkuppen fr die Kohle gesprengt, der Abraum wird in Flsse gekippt, Naturrume sind dauerhaft zerstrt. Erstes Opfer des Tagebaus ist immer der Boden. Die dnne Erdschicht ist besonders empfindlich und die Basis des Lebens auf dem Planeten.Auch Kohletiefbau verndert die Landschaft, senkt sie. Zu Tage gefrdertes Material verwittert auf Halden, belastet Grundwasser und Bden. Das natrliche Geflle der Landschaft ist gestrt. Ohne Pumpeneinsatz entstehen Polderland oder ganze Seenplatten.

    Gigantik der Technik

    Wenn in Australien oder Kolumbien dreiig Meter mchtige Flze erschlossen werden, ist der Gre der Maschinen kaum Grenzen gesetzt. Bagger haben 100 Meter lange Ausleger mit Schaufeln, in denen Fuballmannschaften Platz finden. Haushohe Muldenkipper verbringen Abraum und Kohle. Gewaltig ist auch die Infrastruktur: Bewegt von sechs Lokomotiven sind in den USA Kohlezge mit 130 Waggons unterwegs. An Hfen wie dem Coal Terminal in Rot-terdam knnen tglich bis zu 100.000 Tonnen Kohle umgeschla-gen werden. Frachtschiffe befrdern bei 350 Meter Lnge 400.000 Tonnen Kohlen. Der Wert und die Komplexitt der Maschinen ver-ndert die Arbeitswelt: Auch Kohle-Arbeitspltze sind zunehmend mit Bildschirmen und Joysticks ausgerstet.

    Blick von der Spitze einer Dragline in Sdafrika. Diese Riesenbagger sind das Gegenstck zu den vor allem in Europa eingesetzten Schaufel- und Eimerkettenbaggern. Ruhr Museum; Foto: Graeme Williams

  • Ruhr Museum91

    Tagebau und Tiefbau

    Es sind die zwei Kulturen des Bergbaus: der bertgige Abbau und das Einfahren in den Berg. Entscheidend fr die Methode ist wie nah die Kohle an der Oberflche liegt. Mitarbeiter und Unterneh-men ziehen den Tagebau vor.Die Arbeit ist sicherer und das Ergebnis profitabler selbst wenn Sanierungskosten mitgerechnet werden. Dennoch knnen sich Tiefbauzechen immer noch rechnen, besonders dort, wo hochwer-tige Kohle gefrdert wird.

    Xinjiang, China, Bergwerk Jian Gou nahe Urumqi, Kontrollraum in der Kohleaufberei-tungsanlage, in Xinjiang liegen 40 Prozent der gewaltigen Kohlereserven Chinas, derzeit werden nur 40 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr gefoerdert ausschliesslich fuer den lokalen Markt, hauptsaechlich fuer die Energieversorgung rund um die Millionenstadt Urumchi, die Foerdermenge liegt landesweit bei 1,8 Milliarden Tonnen, jedes Jahr sterben ueber 10.000 Minenarbeiter in Chinas maroden Bergwerken Ruhr Museum; Foto: Bodo Goerlich

    Thabang Mokoena ist Fahrer eines Muldenkippers im Three-Rivers-Tagebau. Ruhr Museum; Foto: Graeme Williams

  • Ruhr Museum92

    Tagebau und Tiefbau

    Die Arbeit selbst unterscheidet sich erheblich: Im Tagebau arbeiten weniger Beschftigte, die Arbeit ist monotoner, grtmgliches Gert wird eingesetzt zum Abbau. Untertage ist das Sozialprestige hher und die Entlohnung, der Zusammenhalt ist wichtiger und trotz aller Mechanisierung sind die Arbeitseinstze interessanter und fordernder aber auch um ein Vielfaches gefhrlicher.

    Arbeit unter Tage in Zonguldak in der Trkei. Ruhr Museum; Foto: Foto: Tahir zgr

  • Ruhr Museum93

    Maschinenwartung in einer Tiefbauzeche der Siberian Coal Energy Company in Kemerovo, Russland. Ruhr Museum; Foto: Sergey Ponomarev

  • Ruhr Museum94

    Illegaler Kleinbergbau in Jharkhand, Indien. Auf den Sammelpltzen wird die Kohle fr den Weitertransport per Fahrrad vorbereitet. Ruhr Museum; Foto: Hartwig Gielisch

  • Ruhr Museum95

    Illegaler Kohletransport mit dem Fahrrad in Jharkhand, Indien Ruhr Museum; Foto: Hartwig Gielisch

  • Ruhr Museum96

    Frauen am Leseband einer Zeche in Xinjiang (China) Ruhr Museum; Foto: Bodo Goerlich

  • Ruhr Museum97

    Grubenunglcke

    Fr die Gewerkschaften ist der Kohlebergbau immer noch der ge-fhrlichste Arbeitsplatz der Welt. Auch in hochtechnisierten Berg-baulndern wie Deutschland kommt es immer wieder zu tdlichen Unfllen. Weltweit starben 2011 mehr als 2100 Bergleute, drei Viertel der Getteten kamen in chinesischen Minen ums Leben. Die meisten Opfer gab es in illegalen und privaten Bergwerken. Genaue Zahlen ber alle Grubenunglcke auf der Welt liegen nicht vor - Indien fehlt in den Statistiken. Offizielle Angaben verweigernauch die mchtigen Kohlefrderlnder Russland, Indonesien und Sdafrika.Immerhin hat China eine Initiative fr mehr Grubensicherheit ge-startet. Es gibt dort einige der modernsten und sichersten Bergwer-ke der Welt aber eben auch eine unbekannte Zahl von Kleinstmi-nen mit hohen Opferzahlen.

    Angehrige trauern nach einer Methangasexplosion in 915 Metern Tiefe am 29.8.2011 mit 16 Toten. Ruhr Museum; Foto: Sergey Ponomarev

  • Ruhr Museum98

    Energie mit Nebenwirkungen

    Als Energietrger spielt Kohle eine Hauptrolle in der Industrialisie-rung. Bis heute setzen viele Staaten auf sozialen Fortschritt durch wirtschaftliche Entwicklung trotz starker Nebenwirkungen: Bei Kohleverbrennung wird zuvor gebundenes Kohlendioxid freige-setzt, die Erderwrmung wird verstrkt.Auch andere Kohle-Inhaltsstoffe sind gefhrlich: Um Kohlekraft-werke, in denen die Flugasche nicht aufgefangen wird, wurden erhhte Krebsraten und vergiftete Pflanzen nachgewiesen. In Pe-king und dem Norden Chinas ist die Luftverschmutzung durch die

    vom Wind verwehten Emissionen der Kohleindustrie ein groes Gesundheitsproblem. Wird Kohle im Tagebau gefrdert, mssen Natur und Mensch weichen. Bewohner werden oft mit Gewalt vertrieben, indigene Vlker verlieren traditionelle Siedlungsgebiete,Regenwlder gehen verloren.

    oben: Durch die Bergsenkungen bilden sich in der Nhe der Kohlestadt Witibank in Sdafrika berall kleine, stark verschmutzte Seen. Hier inmitten von Eukalyptusbumen in der Nhe einer aufgegebenen Kohlenwsche. Ruhr Museum; Foto: Ruhr Museum; Foto: Graeme Williams

    links: Blick in die Ausstellung Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg

  • Ruhr Museum99

    Leben und arbeiten mit der Kohle

    Kohle ist eine Zeitfrage jedes Revier hat einen Anfang und absehbares Ende. Das Leben und die Arbeit mit der Kohle sind von unterschiedlichsten geologischen, klima-tischen und sozialen Bedingungen geprgt. Gemeinsam sind der Umgang mit Kohle, mit Umweltbelastungen und die Hoffnung der Arbeiter auf ein gutes Leben fr ihre Familien. Untertage nimmt der Bergmann viel Risi-ko auf sich, versucht mit Mut, Ausdauer und Kraft die Familie zu versorgen. Es ist eine Welt in Gruppenarbeit, im Kollektiv nicht nur Untertage. Auch die Reviere bilden Schicksalsgemeinschaften so lange die Kohle reicht. Aufstieg und Niedergang der Kohleindustrie, die Kmpfe der Kumpel um ihre Arbeit und das Leben im Revier sind Teil der Kultur in vielen Lndern. Dort wo die Zechen aufgegeben wurden, ist es eine Folklore der Wehmut.

    Blick in die Ausstellung, Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg

  • Ruhr Museum100

    Ruhr Museum Zollverein A 14 (Schacht XII, Kohlenwsche)Gelsenkirchener Strae 181

    Telefon +49 (0)201 24681 444Fax +49 (0)201 24681 460

    E-Mail [email protected] www.ruhrmuseum.de

    ffnungszeiten Montag bis Sonntag 10-18 Uhr. 24., 25. und 31.12. geschlossen

    ffentliche FhrungenDo und Sa 14 Uhr, So 11 Uhr; 90 Minuten; 3 pro Person plus Eintritt; max. 20 Teilnehmer

    Anmeldung und BuchungBesucherdienst Ruhr MuseumMo-Fr 9-16 UhrTelefon 0201.24681 444, Fax 0201.24681 [email protected]

    Vortragsreihe Kohle.Global (Kokskohlenbunker (gleich rechts neben der Rolltreppe zum Ruhr Museum/Kohlenwsche); Beginn: jeweils 19 Uhr; Vortragsdauer ca. 60 Minuten)

    28.05. Dr. Sandro Schmidt: Energierohstoff KohleWie viel Kohle gibt es eigentlich in den verschiedenen Lndern? Wie berechnet man Reserven und Ressourcen? Wie lange wird sie noch reichen? Fragen dieser Art beantwortet Sandro Schmidt, Wirtschaftsgeologe bei der Bundesanstalt fr Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.

    04.06. Dr. Erich Schmitz: Weltmarkt KohleRohstoffe sind heute Teil eines komplexen und global vernetzten Handels. Erich Schmitz, Geschftsfhrer des Vereins der Kohlenim-porteure, wird in seinem Vortrag dieses Thema aus Sicht der Koh-lehndler und Verbraucher in Deutschland darstellen.

    11.06. Manfred Warda: Globaler Kohlebergbau aus Sicht ei-nes Gewerkschafters Weltweit gesehen ist Gerechtigkeit ein zentrales Thema im Berg-bau: das Recht auf Gewerkschaften, auf gerechte Entlohnung und Arbeitssicherheit. Manfred Warda war Generalsekretr der Interna-tionalen Bergarbeitergewerkschaft (ICEM)mit Sitz in Genf.

    18.06. Dr. Hartwig Gielisch: Kohle und Umwelt Hartwig Gielisch ist Geologe bei der Deutschen Montantechnik GmbH (DMT) in Essen. Der Spezialist fr Kohlelagersttten und Flzbrnde arbeitet in der ganzen Welt - 2012 waren das vor allem Pakistan, Kolumbien, Trkei und Indien. Inseinem Vortrag berichtet er ber die weltweiten Unterschiede im Umgang mit den Auswirkungen des Kohlebergbaus.

    25.06. Ulrike Stottrop: Kohle.Global. Zur Konzeption und Re-alisation der AusstellungDie leitende Kuratorin von Kohle.Global, Ulrike Stottrop, fhrt nach einer kurzen Einfhrung durch die Ausstellung. Dabei berich-tet sie ausfhrlich ber die Idee, das Konzept und die Produktion der aktuellen Sonderausstellung im Ruhr Museum.

    02.07. Prof. Dr. Bert Hogenkamp: Kohlebergbau im Film Eine globale PerspektiveDer gegenwrtige globale Kohlebergbau spiegelt sich in einer Viel-zahl bewegender und eindringlicher Dokumentar- und Spielfilm-produktionen wider.Bert Hogenkamp, Professor an der Universitt Utrecht und dem niederlndischen Institut fr Bild und Ton, gibt einen berblick ber das Genre Bergbaufilm. Der Vortrag mit Filmbeispielen wird ca. 90 Minuten dauern.

    09.07. Prof. Dr. Raimund Bleischwitz: Aspekte einer gerech-ten RohstoffpolitikIm Zeitalter der Globalisierung und globaler Umweltprobleme kommt einer gerechten und nachhaltigen Rohstoffwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Sie entscheidet mit ber die Bedingungen, unter denen wir knftig leben wollen.Raimund Bleischwitz ist stellvertretender Forschungsgruppenleiter der Abteilung Stoffstrme und Ressourcenmanagement des Wup-pertal Instituts fr Klima, Umwelt, Energie.

    Schneekugel, Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg

  • Zeppelin Museum101

    Impressum

    museum.deDipl.-Inf. (TU) Uwe StrauchMeerturm XantenPostfach 11 5646509 Xanten

    Tel. 02801-9882072Fax 02801-9882073

    http://[email protected]


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