+ All Categories
Home > Documents > Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 ·...

Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 ·...

Date post: 26-Jun-2020
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
4
Kommunikation 32 Healthcare Marketing 09/2017 Urologen schlagen Alarm: Die beliebten persönlichen Kontaktmöglichkeiten wie Fortbildungen und Außendienstbesuche werden seltener (als im Vorjahr) angeboten, dagegen steigt das Angebot an Maßnahmen, die für die Zielgruppe weniger interessant sind. Dies ist das Fazit der neuesten Ausgabe des ‚Healthcare Marketing MC-Monitor‘, den diese Zeitschrift in Zusammenarbeit mit Eumara- Marktforschung in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Autoren: Peter Herzog und Dirk Laumann, Eumara Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt akzeptieren Urologen? Abb. 1a: Nutzungsinteresse von Kommunikationskanälen Quelle: Eumara © Healthcare Marketing Online-Chats mit Pharmaunternehmen sind sehr unbeliebt überregionale Fortbildungen Kongresse Regionale Fortbildungen AD*-Besuch vor Ort in der Praxis Messe Bereitstellung von Studienergebnissen Online-Portale für Ärzte Nicht moderierte Online-Fortbildung Moderierte Online-Fortbildung Mobile Apps Newsletter / E-Mail Postalischer Kontakt Online-Kontakt mit AD* Telefonischer Kontakt mit AD* Chat mit Pharmaunternehmen *AD= Außendienst Interesse an zukünftiger Nutzung 5 kein Interesse 4 3 2 1 sehr großes Interesse Der hier vorliegende ‚Healthcare Mar- keting MC-Monitor‘ basiert auf einer repräsentativen Befragung niederge- lassen tätiger Urologen, die telefonisch interviewt wurden. In einem Teil der Studie gaben 40 Urologen ihr Interes- se an einer zukünftigen Nutzung von unterschiedlichen Kommunikationska- nälen an (siehe Abb. 1a). Die belieb- testen und somit vielversprechendsten Kontaktarten sind überregionale bzw. regionale Fortbildungen und Kon- gresse. Hier zeigt die Zielgruppe der Urologen das größte Interesse an einer zukünftigen Nutzung. Der Chat mit Pharmaunternehmen und der indirekte Kontakt zum Außendienstmitarbeiter (telefonisch, online, postalisch) sind die unbeliebtesten Kommunikationsarten – die Zielgruppe zeigt also wenig Mo- tivation, diese Kontaktarten in Zukunft zu nutzen. Bei Online-Kontaktarten wie mobilen Apps und Newslettern zeigt die Zielgruppe nur bedingtes Interesse bzw. Gleichgültigkeit in Bezug auf eine zu- künftige Nutzung. Ein weiterer Bestandteil des MC-Moni-
Transcript
Page 1: Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 · MAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING + $1'(/ Touchpoint und Customer Journey R epor ting

Kommunikation

32 Healthcare Marketing 09/2017

Urologen schlagen Alarm: Die beliebten persönlichen Kontaktmöglichkeiten wie Fortbildungen und Außendienstbesuche werden seltener (als im Vorjahr) angeboten, dagegen steigt das Angebot an Maßnahmen, die für die Zielgruppe weniger interessant sind. Dies ist das Fazit der neuesten Ausgabe des ‚Healthcare Marketing MC-Monitor‘, den diese Zeitschrift in Zusammenarbeit mit Eumara-Marktforschung in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Autoren: Peter Herzog und Dirk Laumann, Eumara

Multichannel

Welche Alternativen zum persönli-chen Kontakt akzeptieren Urologen?

Abb. 1a: Nutzungsinteresse von Kommunikationskanälen

Quelle: Eumara © Healthcare Marketing

Online-Chats mit Pharmaunternehmen sind sehr unbeliebt

überregionale FortbildungenKongresse

Regionale FortbildungenAD*-Besuch vor Ort in der Praxis

MesseBereitstellung von Studienergebnissen

Online-Portale für ÄrzteNicht moderierte Online-Fortbildung

Moderierte Online-FortbildungMobile Apps

Newsletter / E-MailPostalischer Kontakt

Online-Kontakt mit AD*Telefonischer Kontakt mit AD*Chat mit Pharmaunternehmen

*AD= Außendienst

Interesse an zukünftiger Nutzung

5kein Interesse

4 3 2 1sehr großes

Interesse

Der hier vorliegende ‚Healthcare Mar-keting MC-Monitor‘ basiert auf einer repräsentativen Befragung niederge-lassen tätiger Urologen, die telefonisch interviewt wurden. In einem Teil der Studie gaben 40 Urologen ihr Interes-se an einer zukünftigen Nutzung von unterschiedlichen Kommunikationska-nälen an (siehe Abb. 1a). Die belieb-

testen und somit vielversprechendsten Kontaktarten sind überregionale bzw. regionale Fortbildungen und Kon-gresse. Hier zeigt die Zielgruppe der Urologen das größte Interesse an einer zukünftigen Nutzung. Der Chat mit Pharmaunternehmen und der indirekte Kontakt zum Außendienstmitarbeiter (telefonisch, online, postalisch) sind die

unbeliebtesten Kommunikationsarten – die Zielgruppe zeigt also wenig Mo-tivation, diese Kontaktarten in Zukunft zu nutzen. Bei Online-Kontaktarten wie mobilen Apps und Newslettern zeigt die Zielgruppe nur bedingtes Interesse bzw. Gleichgültigkeit in Bezug auf eine zu-künftige Nutzung. Ein weiterer Bestandteil des MC-Moni-

Page 2: Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 · MAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING + $1'(/ Touchpoint und Customer Journey R epor ting

Kommunikation

33Healthcare Marketing 09/2017

Abb. 1b: Angebot von Kommunikationskanälen

Quelle: Eumara © Healthcare Marketing

Die Zahl der Online-Portale für Ärzte nimmt aus Sicht der Befragten stark zu

überregionale FortbildungenKongresse

Regionale FortbildungenAD*-Besuch vor Ort in der Praxis

MesseBereitstellung von Studienergebnissen

Online-Portale für ÄrzteNicht moderierte Online-Fortbildung

Moderierte Online-FortbildungMobile Apps

Newsletter / E-MailPostalischer Kontakt

Online-Kontakt mit AD*Telefonischer Kontakt mit AD*Chat mit Pharmaunternehmen

*AD= Außendienst

Abnahme im Angebot Zunahme im Angebot

-50% 0 10%-40%

-10%-10%-10%

-15%

-20%

-20%

-5%

3%43%

30%30%

20%33%

3%

20%-30% 30%-20% 40%-10% 50%

-Anzeige-

CP MONITORMAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING

CP monitorAusgAbe 3/16 • www.cp-monitor.de

Magazin Für Content Marketing

HAndel

touchpoint und Customer Journey

reporting trends

Content: extern oder intern?

interview mit Joe Pulizzi

CP MONITOR��������������������������������

MAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING

BEST OF CONTENT MARKETING

Die Gewinner2016

Branchennews

Hintergrundwissen

Expertengespräche

Best Practice

CP-Monitor-Az_2017_210x148.indd 1 03.03.2017 12:57:37

Page 3: Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 · MAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING + $1'(/ Touchpoint und Customer Journey R epor ting

Kommunikation

34 Healthcare Marketing 09/2017

tors ist die Frage nach dem zu- bzw. ab-nehmenden Angebot bestimmter Kon-taktarten, für die die Pharmahersteller und andere Marktteilnehmer wie An-bieter von Ärzteportalen verantwortlich sind (siehe Abb. 1b).

Drei Tipps für Hersteller

Der direkte Vergleich von Angebot und Nachfrage der Kommunikationsarten zeigt interessante Erkenntnisse. Hierzu drei Tipps für Arzneimittelhersteller.1. Die größte Lücke zwischen Angebot

und Nachfrage klafft bei den be-liebten persönlichen Fortbildungen (überregional und regional) und Kon-gressen: Die Urologen zeigen großes Interesse an diesen klassischen Veran-staltungen, tatsächlich werden diese Möglichkeiten der Kontaktaufnahme aus Sicht der Urologen aber seltener als im Vorjahr angeboten (siehe Abb. 1c). Gleiches gilt übrigens für Außen-dienstbesuche und Messen. Hier be-steht klar Aufholbedarf für die Her-steller: Hochrelevante, persönliche Treffen müssen wieder häufiger or-ganisiert werden, um die Zielgruppe bedarfsgerecht anzusprechen.

2. Was aber ist zu tun, wenn das Bud-get das Angebot einer persönlichen Kontaktaufnahme nicht zulässt? Viele Hersteller setzen in diesem Fall auf di-verse Online-Kontakte mit Urologen. Die Befragten bestätigen dies: Das Angebot der untersuchten Online-Kontaktarten steigt im Vergleich zum Vorjahr. Tatsächlich interessieren sich die Urologen aber nur für einige weni-ge dieser neuen Kommunikationswege (siehe Abb. 1c). Für Hersteller heißt das konkret: Speziell Online-Portale und Online-Fortbildungen sollten für Urologen zwar angeboten wer-den, aber bei Ideen à la ‚Wir müssen da mal etwas mit einer App machen‘ ist jedoch Vorsicht geboten. Die Ent-wicklung von Apps und Newslettern sowie der Online-Kontakt mit dem Außendienstler versprechen aktuell keinen durchschlagenden Erfolg, da die Zielgruppe diesen Optionen noch reserviert gegenübersteht. Sofern diese angeboten werden, müssen sie einen klar wahrnehmbaren Nutzen für die Urologen liefern.

3. Die Bereitstellung von Studienergeb-nissen ist ebenfalls interessant für die befragten Urologen, wohingegen das Angebot im Vergleich zum Vorjahr

nur unwesentlich zunimmt (siehe Abb. 1c). Dieses Potential gilt es nun zu heben, das heißt für Urologen re-levante Studienergebnisse sollten ver-stärkt kommuniziert werden – vor-zugsweise im persönlichen Gespräch durch den Außendienstmitarbeiter beziehungsweise auf Fortbildungen, Kongressen oder Messen. Alternativ können Studienergebnisse auch über Online-Portale oder im Rahmen von Online-Fortbildungen veröffentlicht werden.

Neben Ergebnissen zur Akzeptanz von Kommunikationskanälen liefert der MC-Monitor auch Erkenntnisse zur in-haltlichen Gestaltung dieser Kanäle: So bevorzugen die befragten Urologen eher fachlich detaillierte Informationen als komprimierten Input. Dies zeigt Abb. 2, in der die Ergebnisse einer unserer aktuellen Befragungen von Neurolo-gen als Vergleichswerte dienen. Weitere Ergebnisse zur inhaltlichen Gestaltung von Kommunikationskanälen für die Zielgruppe der Urologen (u.a.) liefert die Frage ‚Sind die Ärzte eher aufgeschlossen oder eher skeptisch gegenüber neuesten Forschungsergebnissen und Studien?‘ So können Hersteller einschätzen, ob neues-te wissenschaftliche Erkenntnisse direkt

Quelle: Eumara © Healthcare Marketing

Die Möglichkeiten zur persönlichen Kontaktaufnahme sind beliebt, werden jedoch nicht ausreichend angeboten

5 4 3 2 1

Abb. 1c: Angebot und Nachfrage der Kommunikationswege

überregionale FortbildungenKongresse

Regionale FortbildungenAD*-Besuch vor Ort in der Praxis

MesseBereitstellung von Studienergebnissen

Online-Portale für ÄrzteNicht moderierte Online-Fortbildung

Moderierte Online-FortbildungMobile Apps

Newsletter / E-MailPostalischer Kontakt

Online-Kontakt mit AD*Telefonischer Kontakt mit AD*Chat mit Pharmaunternehmen

*AD= Außendienst

Abnahme im Angebot Zunahme im Angebot

-50% 0 10%-40%

-10%-10%-10%

-15%

-20%

-20%

-5%

3%43%

30%30%

20%33%

3%

20%-30% 30%-20% 40%-10% 50%

Interesse an zukünftiger Nutzung

Page 4: Multichannel Welche Alternativen zum persönli- chen Kontakt … Marketing... · 2017-09-25 · MAGAZIN FÜR CONTENT MARKETING + $1'(/ Touchpoint und Customer Journey R epor ting

Kommunikation

35Healthcare Marketing 09/2017

Abb. 2: Gestaltung der Kommunikationskanäle

Quelle: Eumara © Healthcare Marketing

Im Gegensatz zu Neurologen bevorzugen Urologen eher fachlich detaillierte Informationen

Methodendesign Eumara-Tool MC-Monitor (‘on-going-tool’)• Durchführung von telefonischen Interviews • 40 niedergelassene Urologen (bundesweit)• Zeitraum: März 2017 * [email protected] * [email protected]

Healthcare Marketing MC Monitor

Das Marktforschungsinstitut Eumara AG, Saarbrücken, und diese Zeitschrift starteten im vergangenen Jahr den ‚Healthcare Marketing MC-Monitor‘. Mit ihm soll in Zeiten von Multi-channel-Kommunikation gezeigt werden, auf welchen Kanälen sich Ärzte gern (oder nicht so gern) informieren und auf wel-chen sie selber bevorzugt kommunizieren. Der Monitor basiert auf Eumara-eigenen Tools und auf Erkenntnissen von mc-Pilot. mc-Pilot ist ein gemeinsames Produkt von Eumara und der marian Kommunikationsforschung in Frankfurt (Tochter der Agentur Brand Health), das Ärzte nach Kommunikationsver-halten typisiert und die Entwicklung von entsprechenden Bot-schaften ermöglichen soll – samt Erfolgsmessung.

Der ‚Healthcare Marketing MC-Monitor‘ soll Antworten z.B. auf folgende Fragen geben: Wie erleben Zielgruppen Informa-tions- und Kommunikationskanäle von Pharmaunternehmen? Welche Angebote werden akzeptiert, welche präferiert, wel-che bleiben unberücksichtigt? Welchem Wandel unterliegt das Kommunikations- und Informationsverhalten von Zielgrup-pen? Wie entwickelt sich die Akzeptanz und Nutzung insbe-sondere neuer digitaler Kanäle? Die Autoren Peter Herzog und Dirk Laumann gehören dem Eumara-Vorstand an.

in den Markt gepusht werden sollten oder nicht. Oder mit der Frage ‚Nutzen Ärzte selbstständig verschiedene Quel-len zur Informationsbeschaffung oder bevorzugen sie fertig zusammengestellte Informationen aus einer Quelle?‘ Ant-worten hierauf geben Herstellern einen Hinweis, inwiefern das Aufbereiten von

fachlichen Informationen von der Ziel-gruppe gewünscht ist.

Back to the roots

Alles in allem zeigt der MC-Monitor, dass Hersteller aus dem Bereich Urolo-

gie sich zunächst auf ihre Kompetenzen in der persönlichen Kommunikation mit der Zielgruppe konzentrieren sollten. Sollte dies nicht umsetzbar sein, bieten Online-Portale und Online-Fortbildun-gen interessante Perspektiven für eine zielgruppengerechte Kontaktaufnahme.

niedergelassene Urologen

niedergelasseneNeurologen

Ich bevorzuge fachlich sehr detaillierte Informationen

Ich habe Informationen gerne komprimiert und prägnant

aufbereitet

17,5%

10% 13,3%

3,3%

10%

3,3%

10%

3,3%

10% 36,7%

25% 10%

2,5%

7,5%

2,5%

10% 10% 12,5%

2,5%

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Wie sehr stimmen Sie der einen oder anderen Aussage zu?


Recommended