LSMLSLSMLS 1Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
1. Einordnung
2. Begriff und Funktion von Kulturdimensionen
3. Kulturdimensionen nach F. Trompenaars
DKulturdimensionen
4. Kulturdimensionen nach G. Hofstede
5. Kulturdimensionen nach GLOBE
6. Synopse ⇒ Müller, S.; Gelbrich, K. (2004): Interkulturelles Marketing, München: Vahlen, S. 63-170.
LSMLSLSMLS 2Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
1 Einordnung
2.1 Dimension?
2 Begriff und Funktion von Kulturdimensionen
2.1.1 Erkenntnistheorie = Konstrukt
2.1.2 Mathematik = kleinste Anzahl von Koordinaten, mit denen man eine Menge von Objekten beschreiben kann
2.1.3 Multivariate Datenanalyse = unabhängiger Faktor
2.2 Funktion: Kulturdimensionen reduzieren die für die Besonderheiten von Kulturen maßgeblichen
Werte auf ein Raster grundlegender „latenter“ Variablen.
In dem durch die Kulturdimensionen bildbaren
n-dimensionalen Raum
erhält jede Landeskultur eine eindeutige, quantitativ bestimmbare Position(⇒ Positionierung)
D Kulturdimensionen
3
1 2B Landes-kultur A
Landes-kultur
1 Einordnunganekdotisch enumerativ nominal-
explikativempirisch
(operational)narrativ/metaphorisch
LSMLSLSMLS 3Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Bsp.: Ungewissheitsvermeidung & Maskulinität/Feminität
1 Einordnung D Kulturdimensionen
0
20
40
60
80
100
0 20 40 60 80 100 120
Japan
AustralienBelgien
Dänemark
Deutschland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Großbritannien
Irland Italien
KanadaNeuseeland
NiederlandeNorwegen
Österreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Türkei
USA
Maskulinität
Ungewissheitsvermeidung
Quelle: Hofstede (1992, S.312f.).
LSMLSLSMLS 4Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
2 Begriff und Funktion von Kulturdimensionen
2.3 Ausgewählte Studien
Quelle: Kutschker/Schmid (2005, S. 695), leicht modifiziert.
Studien zur Landeskultur ininternationalen
Unternehmungen
Kultur-dimensionen
nach
Hall Hofstede Trompenaars GLOBEKluckhohn/Strodtbeck
Kultur-dimensionen
nach
Kultur-dimensionen
nach
Kultur-dimensionen
nach
Kultur-dimensionen
nach
Kommuni-kationswissen-schaftler
Gegenstandvon Kap. D
D Kulturdimensionen
„Klassiker“(Anthropologe)
LSMLSLSMLS 5Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
3 Kulturdimensionen nach F. Trompenaars
74
SüdkoreaJapan
OstdeutschlandWest-
deutschland
USA Kanada
3033 9 5 40100
Item: „Sie fahren mit einem guten Freund im Auto mit. Er verletzt einen Fußgänger. Sie wissen, dass er mindestens 50 km/h gefahren ist, wo höchstens 30 km/h erlaubt waren. Es gibt keine Zeugen.“Anteil derer, die zugunsten ihres Freundes keine Falschaussage machen würden (= d.h. fälschlicher-weise bezeugen, dass ihr Freund nicht zu schnell gefahren ist; in %).
Quelle: auf Basis von Trompenaars (1993, S.57).
Partikula-rismus
Universa-lismus
„Regelnund
Gesetzesind ein-
zuhalten“
„Es ist wichtig, zwischen-menschliche Beziehungen zu pflegen und individuelle Interessen zu berücksichtigen“
3 Kulturdimensionen nach F. Trompenaars3.1 Convenience-Sample: 15.000 Manager in 47 Ländern (= Teilnehmer seiner Management-Seminare)
Vage Bezugnahme auf anthropologische AutorenKultur = die für eine Gesellschaft charakteristischen Problemlösungsstrategien
3.2 „Theoretischer“ Ansatz
Probleme = Schwierigkeiten, die sich aus der Beziehung zu anderen Menschen, zu Arbeit, Zeit, Natur etc. ergeben
3.3.1 Universalismus vs. Partikularismus3.3 Kulturdimensionen
D Kulturdimensionen
LSMLSLSMLS 6Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
⇒ Kulturstandard: Gefühle im Arbeits-und Geschäftslebenzeigen?
„Nur ein toter Fisch hat einenoffenen Mund.“
⇒ Japanisches Sprichwort
D Kulturdimensionen3 Kulturdimensionen nach F. Trompenaars
3.3.2 Affektivität vs. Neutralität
Quelle: Trompenaars (1993, S.96).
Italien
Frankreich
USA
Singapur
Hongkong
Niederlande
Norwegen
Großbritannien
Indonesien
Japan
Anteil derer, die ihren Ärger darüber, dass sie sich durch etwas bei der Arbeit gestört fühlen,nicht offen zeigen würden (in %)
29
34
40
42
55
59
61
71
75
83
zunehmende Neutralität
LSMLSLSMLS 7Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
D Kulturdimensionen3 Kulturdimensionen nach F. Trompenaars
3.3.4 Zeitverständnis
3.3.5 Zugeschriebener vs. Erworbener Status
3.3.6 Spezifität vs. Diffusität
3.3.3 Bezug zur Natur: Kontrolle über vs. Unterwerfung unter die Natur
Ost-deutsch-
land
West-deutsch-
landJapan USA
35 56 82 890 100Keine Kontrolle
StarkeKontrolle
Quelle: auf Basis von Trompenaars (1993, S.184).
⇒ Arbeits- und Privatleben getrennt vs. nicht getrennt
⇒ Kontrollorientierung
LSMLSLSMLS 8Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
Hardware = Genetische Ausstattung
„Software of the Mind“
Kultur-standard
Kultur-standard
Kultur-stand
4.1.1 Gesellschaften werden mit ähnlichenGrundproblemen konfrontiert, entwickeln aber verschiedene Problemlösungsstrategien
4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
4.1 Pseudotheorie (= nachträglich auf Sozialanthropologie bezogen)
(insb. Arbeiten von M. Mead und R. Benedict)
4.1.2 Computer-Analogie:
Kultur = die in einem bestimmten sozialen Umfeld erlernte Software.
D Kulturdimensionen
Software definiert Kulturstandards
⇒ Ausdruck von „Furcht“
Bsp.: Kulturadäquater
in einem maskulinen Umfeld?
Ausdruck von Emotionen:
LSMLSLSMLS 9Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.2 Tatsächlich: Empirizismus
4.2.1 Nachträgliche Auswertung von internen Befragungen von 116.000 IBM-Mitarbeitern(72 Niederlassungen in zunächst 40, später 50 Ländern + 3 Regionen [Ost-/Westafrika, arabischer Raum])
4.2.2 32 Aussagen zu arbeitsbezogenen Wertvorstellungen
Zufriedenheitsangaben: (z.B. „How do you like jour job?“)
Wahrgenommene Merkmale der realen Arbeitssituation: (z.B. „How often does your managerexpect a large amount of work from you?“)
Individuelle Überzeugungen bzgl. idealer Arbeitssituation:(z.B. „Competition between employees usually
does more harm than good.“)
Vier Kulturdimensionen (r2 = 49%)
4.3 Ergebnis
Kultureller bias (⇒ konfuzianische Dynamik ⇒ Langfristorientierung)
Geschätzte Kulturprofile (Plausibilitätsüberlegungen) von 17 Ländern
Empirisch ermittelte Kulturprofile von 16 Ländern (Buthan bis Ungarn)
Zahllose Folgestudien
(Ägypten bis Tschechoslowakei)
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 10Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.4.1 Kernaussage: Identität des Einzelnen erwächst aus ... sich selbst heraus vs. aus der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gemeinschaft
4.4.2 Korrelate
Kollektivistische Gesellschaften Individualistische Gesellschaften
Zentrale Werte:
Erziehungsziele:
Verpflichtung:
Erfolgskriterium:
Gerechtigkeits-prinzip:
Arbeitsleben
Zwischenmenschliche Beziehungen
Ich-Bewusstsein
Wettbewerb, Selbstachtung, Selbstverwirklichung
Gegenüber sich selbst
Harmonie, Respekt,Leistung
Gleichbehandlung aller Mitgliedereiner Gruppe
Aufgabenerfüllung
FamilienlebenWir-Bewusstsein
Gegenüber Familie
Unterschiedliche Maßstäbe für Mitglieder von in groupund out group
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede4.4 Individualismus vs. Kollektivismus “In choosing an ideal job, how important would it be to you
to have challenging work to do – work from which you can achieve a personal sense of accomplishment?”Bsp.: ⇒
LSMLSLSMLS 11Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Japaner präferieren Made in Nippon grundsätzlich
US-Amerikaner präferieren Made in USA nur, wenn Produkt qualitativ besser
Country-of-Origin
4.4.3 Beispiele
(⇒ in group vs. out group)
„Eine glückliche Familieisst zusammen, freut sichzusammen am Wohl-geschmack und an dem,was zu Hause gekochtwird“
„GlücklichesEssen sorgtfür ein glück-liches Familien-leben.“
„Essen undTrinken hal-ten Leibund Seelezusammen.“
„Essen +Freude =Gesund-heit“
„FreuenSie sicham Essen.“
„Essen zähltzu dengrößten Ver-gnügungenim Leben.“
Thailand USAGroß-britan-nien
Japan Deutsch-land
Nor-wegen
Kollekti-vismus
Indivi-dualismus
Sprichworte: Freude am Essen
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
UnternehmensleitsätzeDeutsche Unternehmen
InnovationSpitzenqualitätKundenorientierung
Südkoreanische UnternehmenHarmony and UnitySincerity and DiligenceCreation and Development
LSMLSLSMLS 12Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
IndividualistischerWerbemarktKollektivistischerWerbemarkt
Leistung
6
GeselligkeitHedonismusIndividualismus
4 3
15
Werbebotschaft (Metaanalyse)
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
Frustrations-Aggressions-Hypothese
IndividualistischeGesellschaft
KollektivistischeGesellschaft
Schicksal
Reaktion
= selbstbestimmt
= Aggression
= fremdbestimmt
= Verbundenheit
(Personen) (Situation)
PF
PA
PA
PA
PF
PF
Ziel
(beide ohne eigenes ZutunTeil des gleichen Geschehens)
LSMLSLSMLS 13Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.5.1 Kernaussage: Empfinden und akzeptieren Untergebene bzw. sozial Niederrangige Ungleichheit?4.5.2 Korrelate
Machtdistanz wird abgelehnt Machtdistanz wird akzeptiert
Einkommens-unterschiede:
Erziehungsziel:
Rolle der Eltern:
Rechts-verständnis:
Führungs-prinzipien:
Arbeitsleben
Gleiches Recht für alle
Gehorsam,Anpassung
groß
Autorität
gering
Zentralisation vonEntscheidungen und Verantwortung
Mächtige genießen Privilegien
FamilienlebenUnabhängigkeit,eigener WillePartner
Delegation,Mitbestimmung
Macht-verständnis:
Macht muss verdientund legitimiert werden
Macht geht vor Recht undist vererbbar
Staat & Gesellschaft
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
4.5 Akzeptanz von Machtdistanz “How frequently, in your experience, are subordinates afraid to express disagreement with their superiors?”Bsp.: ⇒
LSMLSLSMLS 14Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Venezuela, MexikoBrasilien, Malysia,Indonesien, Singapur,Frankreich, arabische Länder
Belgien, Italien,Taiwan
Kanada, Großbritannien,Schweden, Deutschland,USA, Niederlande,Österreich, Israel
Unternehmenshierarchie
4.5.3 Beispiele
Venezulanisches Unternehmen(PDI = 81)
1. Ebene
2. Ebene
3. Ebene
4. Ebene
5. Ebene
6. Ebene
H. Palmblad(Schweden)
H. Gomez(Venezuela)
H. Fernandez(Venezuela)
Führungsstil „direktiv“
Reaktion
Herr Palmblad
Herr Gomez
Herr Fernandez
Schade, ich hatte von den beiden mehr Einsatz und Kooperationsbereitschaft erwartet, wo ich doch mit gutem Beispiel vorangegangen bin.
So einen merkwürdigen Chef hatte ich noch nie. Muss ganz schön unsicher sein, der Schwede. Hoffentlich nimmt Herr Gomez mir das nicht übel.
Endlich werden meine Fähigkeiten und Lei-stungen anerkannt. Aber warum fragt er auch meinen Untergebenen, Herrn Fernandez, immer nach seiner Meinung?
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
„partizipativ“⇒Organisations-
wandel
LSMLSLSMLS 15Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Zahlungsmoral
Akzeptanz von Machtdistanz (PDI)806050403020100
90
80
70
60
50
40
30
20
100
Spanien
Schweden
PortugalÖsterreich Niederlande
Luxemburg
Italien
Irland
Griechenland
Frankreich
Finnland
DeutschlandDänemark
BelgienGroßbritannien
R2 = 41%
70
Schweiz
„Zahlungsfrist in Tagen“
Quelle: auf der Basis von Control Risks/BDI; Hofstede (1991).
Korruptionsbereitschaft
USA Groß -britannien
Nieder-lande
Deutsch-land
Hong-kong
Singapur0
10
20
30
40
50
60
70
80
Akzeptanz von Machtdistanz(Indexwert)
Anteil der Unternehmen, die sich verpflichtet haben, keine Bestechungsgelder zu bezahlen (in %)
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 16Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.6.1 Kernaussage: Grad der subjektiven Bedrohung durch unbekannte, unsichere bzw. unstrukturierteSituationen
4.6.2 Korrelate
Ungewissheitsakzeptanz Ungewissheitsvermeidung
Zentrale Werte:
Erziehungsziele:
Lebensstil:
Zeit- und Zielvorgaben:
Arbeitsleben
Eindeutigkeit von
Normentsprechendes Verhalten
Stress, Pessimismus
SelbstverantwortlichesVerhalten
detailliert & präzise
FamilienlebenRelativität von
Gelassenheit, Optimismus
allgemein & vage
Organisations- und Arbeitsgestaltung:
formalisiert & standardisiertflexibel & dezentral
gut & böse“„richtig & falsch“
gut & böse“„richtig & falsch“
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
4.6 Vermeidung von Ungewissheit “One can be a good manager without having precise answers to most questions that subordinates may raise about their work.“Bsp.: ⇒
LSMLSLSMLS 17Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.6.3 Beispiele
Arbeits- und Verhandlungsstil
Dokumentation
Aktennotizen
Protokolle
Ungewissheitsvermeidung
Individualismus (r = 0,51)
Maskulinität (r = 0,14)
(r = -0,40)
Anteil des Versandhandels am Einzelhandelsumsatz
Lizenzvergabe
Joint Venture
(vs. Neugründung)
Markteintrittsstrategie: Präferenz für …
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 18Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.7.1 Kernaussage: Grad der Unterschiedlichkeit der Geschlechterrolle4.7.2 Korrelate
Feminine Gesellschaften Maskuline Gesellschaften
Zentrale Werte: Materieller Wohlstand, Unabhängigkeit
FamilienlebenLebensqualität, Zusam-menleben
Konfliktlösungs-strategie:
Geschlechterrolle:
Sieger & Verlierer
Vorrangstellung des Mannes
Kompromisse & Vereinbarungen
Mann und Frau ergänzen sich
ÜbergeordnetesZiel:
Anpassung an bestehendeVerhältnisse
Besondere Leistungen
Schule & Arbeitsleben
Problemlösungs-strategie:
AnalytikIntuition
Arbeitsstil: Wettbewerb & Konfliktbereitschaft
Kooperation & Kompromissbereitschaft
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede4.7 Maskulinität vs. Femininität “In choosing an ideal job, how important would it be to you
to work with people who cooperate well with one another?”Bsp.: ⇒
LSMLSLSMLS 19Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.7.3 Beispiele
Masku-linität
Öko-zentrische Umwelt-
einstellung
Umwelt-apathie
Need forCognition
+0,54
+0,36
−0,37−0,35
−0,72−0,56
Umweltbewusstsein Verhandlungsstil
Frauen als Verhandlungspartner akzeptiertVerhandlung als Win/Win-Situation
Verhandlungsatmosphäre
- Kooperation- Kompromissbereitschaft
- freundlich- persönliche Beziehungen
Feminine Gesellschaften
Vereinbarkeit von Familie & Beruf
3,32,9
2,71,9
1,31,31,2
0,20,2
-0,1-0,3
-0,6-1,1
-1,9-2,2
-2,5-2,9
-3,4
SchwedenDänemark
NiederlandeAustralien
DeutschlandGroßbritannien
USABelgienKanada
FrankreichFinnland
ÖsterreichIrlandItalien
PortugalSpanienJapan
Griechenland
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
Vereinbarkeits-Index(je höher der Wert, desto besser lassen
sich Beruf und Familie vereinbaren)
1,51,71,7
1,81,4
1,72,1
1,61,6
1,91,7
1,41,9
1,21,5
1,21,4
1,3
1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2
Durchschnittliche Kinderzahl(pro Frau)
0,35
0,24
0,35
0,150,23
0,26
0,10
0,38 0,32
1,00
0,79
0,91
0,70
95
7970 70
66 6662
43
26 16 148 5
Japan
Österreich
Schweiz
Italien
Großbritannien
Deutschland
USA
Frankreich
Finnland
Dänemark
Niederlande
Norwegen
Schweden
Anteil der Entwicklungshilfe an der Wirtschaftsleistung (in %)
Index der Maskulinität (MAS)
Entwicklungshilfe
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 20Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.8.1 Ausgangspunkt: Cultural Bias ⇒ Konfuzianische Dynamik
4.8.2 Kernaussage: Eigenschaften, welche es ermöglichen, langfristige Ziele zu erreichen(⇒ pragmatisches Traditionsbewusstsein)
4.8.3 Korrelate
Langfristig orientierte Gesellschaften Kurzfristig orientierte Gesellschaften
Entscheidungs-findung:
NormativPragmatisch(Suche nach der absolutenWahrheit)
(Es gibt viele Wahrheiten;Bereitschaft, situativeVariablen zu berücksichtigen)
Arbeitsstil: Ungeduld, Suche nach demschnellen Erfolg, Gegenwartsorientierung
Fleiß, Ausdauer,langfristige Ziele,Zukunftsorientierung
Selbstbestimmung: Hat VorrangWird gemeinschaftlichen Zielen untergeordnet
Tradition: Wird respektiertWird den Bedingungen der Gegenwart angepasst
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede4.8 Langfristige vs. kurzfristige Orientierung “In your private life, how important is each of the following to
you? Personal steadiness and stability; thrift; persistence; respect for tradition.“Bsp.: ⇒
LSMLSLSMLS 21Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Langfrist-orientierung
Kurzfrist-orientierung
IndividualismusKollektivismus
96
72
48
014 34 54 74 94
Brasilien
Deutsch-land
Groß-britannien
Schweden
Kanada
USA
Niederlande
Österreich
Singapur
Bangladesch
Pakistan
HongkongSüdkorea
TaiwanJapan
Neuseeland
Indien
Thailand
OstafrikaAustralien
WestafrikaPhilippinen
24
Zusammenhang zweier Kulturdimensionen
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 22Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
4.9 Stellenwert der Hofstede-Studie
4.9.1 Schwachstellen
Datenbasis
4.9.2 Stärken
Relative Stabilität von Werten (vs. Wertewandel)
„Einäugiger unter den Blinden“ (praxisgerechter als Inglehart & fundierter als Trompenaars)
Atheoretischer & empirizistischer Ansatz
Aktualität (1968-1972) ⇒ Wertewandel?
Unternehmens- Landeskultur
Externe Validität: IBM-Mitarbeiter
IDV / PDI IDV / LTOKorreliertheit mehrerer Kulturdimensionen
Große Akzeptanz (zahllose Replikations- und Folgestudien)
⇒ Thema „Kultur & Management“ (Agendasetting)
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede
LSMLSLSMLS 23Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Akzeptanz vonMachtdistanz
Akzeptanz vonUngewissheit
Feminität
• Belgien• Frankreich• Spanien• Südafrika
• Großbritannien• Irland• Kanada
• Dänemark• Finnland• Niederlande• Norwegen• Schweden• USA
• Neuseeland
Langfrist-orientierung
Kurzfrist-orientierung
• Brasilien• Hongkong• Indien• Japan• Südkorea• Taiwan• Thailand
• Bangladesch• Ostafrika• Pakistan• Philippinen• Singapur• Westafrika
• Australien• Deutschland• Israel
• Italien• Österreich• Schweiz
Indiv + Maskul. + Vermeid. Ungew.
D Kulturdimensionen4 Kulturdimensionen nach G. Hofstede4.9.3 Erkenntniswert
Kollektivismus Individualismus
Bsp.: Soziale StrafenBsp.: Materielle Strafen
(Ächtung, Gesichtsverlust)
(Geld-/Freiheitsstrafen)
LSMLSLSMLS 24Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
D Kulturdimensionen5 Kulturdimensionen nach GLOBE
5.1 Zusammenhang Hofstede/GLOBE
Individualismus-Kollektivismus
Maskulinitätvs.
Femininität
Akzeptanzvon
Machtdistanz
Ungewiss-heitsver-meidung
SocietalCollectivism
In-GroupCollectivism
PowerDistance
UncertaintyAvoidance
GenderEgali-tarism
Asser-tiveness
FutureOrientation
PerformanceOrientation
HumaneOrientation+
Maskulinitätvs.
Femininität
Akzeptanzvon
Machtdistanz
Ungewiss-heitsver-meidung
SocietalCollectivism
5 Kulturdimensionen nach GLOBE
LSMLSLSMLS 25Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
Leistungsorientierung
Weber (1904) Schein (1985)
McClelland (1961) Anpassung an … Integration in …
„ProtestantischeArbeitsethik“
Kultur = ∑Annahmen über Umwelt
„Leistungs-bedürfnis“
IndividuelleLeistungsorientierung
(externe Beziehungen)(interne Beziehungen)
DominanzüberUm-welt
Zeit =knappes
Gut
HarmoniemitUm-welt
Zeit =unbe-
schränktesGut
LeistungQualität so-zialer Be-ziehun-gen
Kon-textun-
abhängigeKommunikation
Kon-text-
abhängigeKommunikation
Kollektive Leistungsorientierung
5.2 Theoretische Fundierung (Bsp.: Leistungsorientierung)
D Kulturdimensionen5 Kulturdimensionen nach GLOBE
LSMLSLSMLS 26Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Marketing, TU Dresden Interkulturelles Marketing (2007)
(8) Selbst- undWeltbild
Selbstachtung SelbstwahrnehmungMenschheit = gut
oder schlecht
(7) Sinn-orientierung
To dovs.
to be
To dovs.
to be
LeistungsorientierungFairness und Altruismus
(6) Raum-orientierung
Öffentlichervs.
privater Raum
RaumorientierungHigh Contactvs.
Low Contact
(5) Zeit-verständnis
Langfristige vs. kurzfristige
Orientierung
Verhangenheits-, Gegenwarts- und
Zukunftsorientierung
Monochrones vs. polychrones
Zeitverständnis
Verhangenheits-, Gegenwarts- und
Zukunftsorientierung
Zukunfts-orientierung
Synchronesvs.
konsekutives Zeitverständnis
(4) Umgang mit Neuartigem, Un-strukturiertem
Unsicherheits-vermeidung
Ideologismusvs.
Pragmatismus
Unsicherheits-vermeidung
(1) Fokus bzw.Bezugspunktder Identität
Individualismusvs.
Kollektivismus
Hofstede
Individualismusvs.
Kollektivismus
Adler
High Contextvs.
Low Context
Hall/Hall
In Groupvs.
Out Group
Triandis
Societal-Collectivism
In Group-Collectivism
GLOBE
Individualismusvs.
KollektivismusUniversalismus
vs.Kollektivismus
Trompenaars
(2) Hierarchische Beziehungen
Akzeptanz von Machtdistanz
Alter; Geschlecht; soziale Klasse etc.
Akzeptanz von Machtdistanz
Gleichheit vs. Hierarchie
Zugeschriebener vs. selbst erworbener
Status
(3) Bedeutung der Geschlechter-rollen
Maskulinität vs.
Femininität
Dominanz übervs.
Unterwerfung unter die Natur
Gleichheit der Geschlechter
Durchsetzungswille
Analysierend vs. integrierendAffektivität vs.
Neutralität
D Kulturdimensionen6 Synopse