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Motivationale und volitionale Interventionen in der...

Date post: 31-Jan-2020
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Seminar 12644: Seminar 12644: Methoden theoriegeleiteter gesundheitspsychologischer Forschung Methoden theoriegeleiteter gesundheitspsychologischer Forschung Motivationale und volitionale Motivationale und volitionale Interventionen in der PMT Interventionen in der PMT Urte Scholz & Benjamin Sch Urte Scholz & Benjamin Sch ü ü z z www.fu www.fu - - berlin.de berlin.de /gesund/ /gesund/ schuez schuez Protection Motivation Theory Ronald W. Rogers Grundlegende Annahmen: Schutzmotivation regelt adaptiven/maladaptiven Umgang mit gesundheitlichen Bedrohungen Resultat von Einschätzungs- prozessen: Threat appraisal und coping appraisal Protection Motivation Theory Threat Appraisal: Vulnerabilität, Schweregrad, Angst (intrinsische und extrinsische Belohnungen) Coping Appraisal Response Efficacy, Selbstwirksamkeit, Handlungskosten Kontinuierliches Modell Protection Motivation Theory PMT wurde experimentell untersucht PMT kann Intentionen für körperliche Aktivität steigern Körperliche Aktivität reduziert das Risiko für KHK Kombination mit Implementation Intentions wurde noch nicht untersucht
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Seminar 12644:Seminar 12644:Methoden theoriegeleiteter gesundheitspsychologischer ForschungMethoden theoriegeleiteter gesundheitspsychologischer Forschung

Motivationale und volitionale Motivationale und volitionale Interventionen in der PMTInterventionen in der PMT

Urte Scholz & Benjamin SchUrte Scholz & Benjamin Schüüzzwww.fuwww.fu--berlin.deberlin.de/gesund//gesund/schuezschuez

Protection Motivation Theory

• Ronald W. Rogers• Grundlegende Annahmen:

– Schutzmotivation regelt adaptiven/maladaptiven Umgang mit gesundheitlichen Bedrohungen

– Resultat von Einschätzungs-prozessen: Threat appraisalund coping appraisal

Protection Motivation Theory

• Threat Appraisal:– Vulnerabilität, Schweregrad, Angst

(intrinsische und extrinsischeBelohnungen)

• Coping Appraisal– Response Efficacy, Selbstwirksamkeit,

Handlungskosten

Kontinuierliches Modell

Protection Motivation Theory

• PMT wurde experimentell untersucht• PMT kann Intentionen für körperliche

Aktivität steigern• Körperliche Aktivität reduziert das

Risiko für KHK• Kombination mit Implementation

Intentions wurde noch nicht untersucht

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Implementation Intentions

• Abgeleitet aus Phasenmodellen, z.B. Rubikon-Modell, PAPM, HAPA u.ä.

• Handlungspläne, die wann-wo-wie einer Handlung spezifizieren

• Automatische Handlungsauslösung• Postintentionaler Prozess, d.h. nur

Personen mit Intentionen sollten davon profitierenModeratorhypothese

Interventionen in der PMT

• Welche Variablen sind relevant?• Wie können diese manipuliert werden?• Wie wirkt die Intervention?• Für wen wirkt die Intervention?• Wie kann die Intervention evaluiert

werden?

Design

• 248 Undergraduates aus GB, Dropoutanalyse• 18-34 Jahre, 73% Frauen• Experimentalgruppen:

– Kontrollgruppe (N=76)– Motivationale Intervention (N=93)– Motivationale + Volitionale Intervention (N=79)

• Längsschnittlich, 3 Erhebungen (wöchentlich) 2 Wochen Dauer

• T1 Baseline, mot. Intervention; T2 volitionaleIntervention; T3 Verhalten

Intervention im Text

The effects of angina can cause severe pain and distressand lead to the inability to walk for even shortdistances…. When a coronary artery has becomenarrowed due to CHD it can more easily becomeblocked by an obstructing deposit or a blood clot. This causes the heart muscle to become sufficientlyshort of blood for part of it to die. This is the cause of a heart attack. This is a medical emergency and often proves fatal in severe cases.

- Welche Variable wird manipuliert?- Ist die Intervention gut umgesetzt?- An wen richtet sich die Intervention?

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Intervention im Text

… the process (atherosclerosis, the process of fattydeposit build-up on the coronary artery wall) occursthroughout life. This means that the arteries areprogressively narrowing until they are so narrow thatCHDoccurs…. If a young adult does not engage in regular exercise, atherosclerosis is already causingprogressive narrowing of the coronary artery.

- Welche Variable wird manipuliert?- Ist diese Intervention gut umgesetzt?- An wen richtet sich die Intervention?

Intervention im Text

Preventative action can be taken and the earlier in life it starts, the quicker the process of atherosclerosis will halt, and thelower the risk of CHD will be. Regular (at least one 20-minute session a week) vigorous exercise such as sports, swimming, aerobics, dancing, running or walking briskly, has been shownto prevent CHD by decreasing the levels of cholesterol and fat in the bloodstream and lowering blood pressure. Reduced bloodlevels of fat and cholesterol and lower blood pressure have bothbeen shown to dramatically slow down the build-up of fattydeposits on the artery walls.

- Welche Variable wird manipuliert?- Ist diese Intervention gut umgesetzt?- An wen richtet sich die Intervention?

Intervention

‘If an individual doubted their ability to find an exercisethey could do it would be useful to imaginethemselves doing a few different exercises and theywould soon find one they felt confident in trying’.

‘Although adopting a regular exercise does have itscosts, most young adults find these to be very minorand easily overcome and find that the benefits of a regular exercise programme far outweigh the costs’.

- Ist diese Intervention gut umgesetzt?- An wen richtet sich die Intervention?

Intervention

Many people find that theyintend to take at least one20-minute session of vigorous exercise but thenforget or ‘never get around to it’. It has been foundthat if you form a definite plan of exactly when and where you will carry out an intended behaviour youare more likely to actually do so and less likely to forget or find you don’t get round to doing it. Itwould be useful for you to plan when and where youwill exercise in the next week.

During next week I will partake in at least 20 minutes of vigorous exercise on (day or days)_______________ at _______________(time of day) at/or in (place)_______________.

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Maße

• Durchmischen der Items• 3 MZP mit PMT-Maßen• Vorheriges Verhalten• Verhalten• Reliabilitäten?• Beispielitems?

Ergebnisse

• Randomization Checks• Überprüfen der Hypothesen mit

MANOVA mit einem Between-Subjects-Faktor (3 Stufen: Kontrollgruppe und 2 Experimentalgruppen) und einem within-subjects-Faktor (3 Messzeitpunkte)

• Abhängige Variablen: PMT, Intention, Verhalten

MANOVA (Multiple ANalysis Of VAriance)

• Betrachten von mindestens zwei UV • UV1 mit 3 Stufen, UV2 ebenso

3*3-MANOVA• Zusätzliche UV in der Analyse sind nur

sinnvoll, wenn sie mit AV korreliert sindFehlervarianz (innerhalb Gruppe)

gegenüber Treatmentvarianz (zwischen Gruppen) wird verkleinert, die Präzision der Untersuchung nimmt zu

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MANOVA (Multiple ANalysis Of VAriance)

• Quadratsummenzerlegung:

• Fehlerquadratsumme:

MANOVA (Multiple ANalysis Of VAriance)

• Quadratsummen der Zelle: • Summe der Abweichungen der Zellen-

mittelwerte vom GesamtmittelwertVarianz aus Treatment Summe aus Haupt- und Interaktionseffekt

MANOVA (Multiple ANalysis Of VAriance)

• Haupteffekt: Wirkung der UV alleine• Interaktion: Eine Moderation liegt vor• Überprüfung auf Signifikanz mit der F-

Statistik und Anzahl der Freiheitsgrade

F-Wert

• Je größer Treatmentvarianz (σ²A), also Unterschiede zwischen Gruppen, bzw.

• Je kleiner Fehlervarianz (σ²Fehler), also Streuung innerhalb der Gruppen

• Desto größer fällt FA aus, und desto geringer wird die Irrtumswahrscheinlichkeit

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Ergebnisse I

• MANOVA: signifikanter Haupteffekt für experimentelle Bedingung, d.h. die Gruppen unterscheiden sich in den PMT-AV

• Paarweise Vergleiche: Größter Unterschied zwischen den EG1+EG2 vs. KG

• Haupteffekt für Zeit nur für Schweregrad

Ergebnisse I

• Hypothese 1: bestätigt, motivationale I. erhöht PMT-Variablen

• Hypothese 2: bestätigt, motivationale I. erhöht Intentionen

• Hypothese 3: bestätigt, Effekte bleiben stabilWoher kommt Hypothese 3? Sollen die

Effekte stabil bleiben?

Ergebnisse II

• MANOVA zeigt signifikanten Interaktionseffekt Bedingung*Zeit für Verhalten als AV

• Effektanalysen: Keine Unterschiede zwischen Gruppen zu T1 und T2, aber zu T3

• Paarvergleich: EG 2 treibt mehr Sport als EG1 und KG

ANOVA

• Nur eine UV mit mehreren Ausprägungen

• Signifikanter Haupteffekt für Zeit in EG2

• Paarweiser Vergleich: I.I.-Interventionist für den Effekt verantwortlich

• Hypothese 4 bestätigt, I.I. erhöhen die Teilnahme an Sport

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Ergebnisse III

• Keine Unterschiede in Sport zu T1 und T2 zwischen den Gruppen, aber zu T3

• Überprüfung mit MANOVA und Chi²-Test

Experiementelle Effekte auf Sport Effekte der volitionalen Intervention auf Intentionen

• Keine signifikanten Unterschiede in Intentionen T3 zwischen den GruppenMotivationale Faktoren eher nicht für den Effekt verantwortlich

• TN aus der EG2 trainieren meist an dem Tag und dem Ort aus der Implementation Intention

• TN aus EG2 vergessen ihre Intentionen nicht

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Diskussion

• Erste Studie mit allen PMT-Variablen im Längsschnitt

• Spezifisches Verhaltensmaß und auf Zielgruppe zugeschnitten

• PMT kann Intentionen verändern• I.I. können Verhalten verändern, aber

nicht Intentionen• I.I. verbessern Prioritätensetzung und

Erinnerung an Verhalten

Einschränkungen

• Gruppenleitereffekte• Zeitraum• Stichprobe• Operationalisierung der AV

Schlussfolgerungen

• I.I. können Verhalten verändern• PMT kann nur Intentionen verändern• I.I. beeinflussen Intentionen nicht,

dadurch wird die Phasenannahme unterstützt

• Programme sollten zuerst Intentionen fördern, dann I.I. bilden lassen

Eure Probleme mit der Studie

• Gruppe mit volitionaler Intervention (ohne vorherige motivationale I.)

• Effekte von früherem Verhalten• Operationalisierung von Verhalten

(60min werden gleich behandelt wie 20 min)

• Reliabilitäten von Severity und Response Efficacy

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Eure Probleme mit der Studie

• Keine Untersuchung der von Gollwitzerpostulierten Effekte von I.I.

• Operationalisierung von threatappraisal, v.a. Schweregrad

• Manipulation von self-efficacy• Erhebungsbedingungen nicht klar• Operationalisierung von vigorous

exercise

Eure Probleme mit der Studie

• Hypothesenbildung• Vergessen von intrinsischer und

extrinsischer Belohnung• Objektives Maß für Verhalten wäre

besser• Interpretation der Prüfungen als

konflingierende Ziele

Meine Probleme mit der Studie

• Keine wirkliche Prüfung der Annahme, dass I.I. nur postintentional wirkenModeratoranalysen, z.B. hierarchische Regression

• Dichotome Items für AVAlles in Allem aber ganz schön

Text für nächste Woche

Jones, L. W., Sinclair, R. C., Rhodes, R. E., & Courneya, K. S. (2004). Promotingexercise behaviour: An integration of persuasion theories and the theory of planned behaviour. British Journal of Health Psychology, 9, 505-521.

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