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mot ion world - Siemens Global Website · Sinumerik Erfolgsgeschichte 50 Jahre Erfahrung und...

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Sinumerik Erfolgsgeschichte 50 Jahre Erfahrung und Innovation 1960 1984 2010 Special motion world 9. Jahrgang, Juli 2010 Das Magazin für CNC-Automatisierung
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Sinumerik Erfolgsgeschichte

50 Jahre Erfahrung und Innovation

1960

1984

2010

Special

mot ionworld

9. Jahrgang, Juli 2010

Das Magazin für CNC-Automatisierung

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I n h a l t m o t i o n w o r l d | J u l i 2 0 1 0

p CNC­Historie

3 Revolution in der Fertigung Meilensteine der Sinumerik

p Interview

6 Marktpotenzial früh erkanntEntwicklungen in der NC-Technik

p Kundenstimmen

9 Zuverlässigkeit überzeugtAussagen zufriedener Sinumerik Nutzer

p Reportage

10 Zeitreise zur SinumerikMuseum Industriekultur, Nürnberg

p Sinumerik gestern – und sie läuft immer noch

11 Jahrzehntelange ZuverlässigkeitMetallbaubetrieb Liebing, Deutschland

13 35 Jahre und läuft und läuftStalkwas SC, Polen

14 Oldie mit jugendlichem ElanCNC-Technik Leidig, Deutschland

p Sinumerik heute – und die Geschichte geht weiter

16 Trendsetter in der MetallverarbeitungGrob-Werke GmbH & Co., Deutschland

18 „Dream-Team“ für perfekte FormenSinumerik Innovationen

19 Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

50 Jahre Sinumerik! Das ist ein Grund zum Feiern! Und das Jubiläum feiern wir gerne mit Ihnen gemeinsam. In der vorliegenden Sonderausgabe der motion world lassen wir die vergangenen 50 Jahre noch mal Revue passieren und stellen Ihnen die Entwicklung unserer Sinumerik Generationen vor – ange-fangen von der ersten industrietauglichen NC bis hin zu unserem jüngsten Familien-mitglied, der Sinumerik 828D. In exemplari-schen Anwendungsbeispielen können Sie sich überzeugen, dass einige unserer „Oldies“ noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehören. Des Weiteren unternehmen wir mit Ihnen einen kleinen Streifzug durch das Museum Industriekultur in Nürnberg, wo es die Zeit-reise durch die Sinumerik Geschichte eben-falls zu besichtigen gibt und stellen Ihnen natürlich auch unsere Neuheiten und Inno-vationen vor.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Uwe Häberer

Leiter SiemensGeschäftsfeld Werkzeugmaschinen

2 motion world special | Juli 2010

p CNC­Historie

3 Revolution in der FertigungMeilensteine der Sinumerik

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motion world special | Juli 2010 3

Meilensteine der Sinumerik p

Revolution in der Fertigung

Mit der weltweit ersten industrietauglichen NC

läutete Siemens vor einem halben Jahrhundert ein

neues Zeitalter für Fertigungsbetriebe ein.

1960

Weltweit erste industrietaugliche NCDer schon in den fünfziger Jahren wichtigste europäische Elektroausstatter des Maschi-nenbaus bringt mit der Sinumerik die erste industrietaugliche NC (Numerical Control) auf den Markt. In einer Revolverdrehma-schine beweist die Sinumerik schon bald eindrucksvoll ihre Praxistauglichkeit. Im Verlauf mehrer Systemgenerationen wird dann auf Basis diskreter elektronischer Bauelemente die erste echte Bahnsteuerung entwickelt. Es folgen spezielle Steuerungs-versionen für die Bearbeitungstechnologien Drehen, Fräsen, Schleifen und Nibbeln.

1976

Erste CNC mit MikroprozessorEinen großen Schritt in Richtung CNC (Computerized Numerical Control) geht 1973 die Sinumerik 500C, die erstmals auf einem Prozessrechner aufbaut. Die 1976 vorgestellte Sinumerik System 7 ist die erste mit einem Mikroprozessor ausgestattete CNC und ermöglicht eine DNC-(Distributed Numerical Con-trol-)Vernetzung. Mit der verbesserten Version

Sinumerik „System 7 Sprint” lassen sich darüber hinaus Konturen program-mieren.

C N C ­ H i s t o r i e

Drehen, Fräsen, Schleifen und Nibbeln.

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1984

Offenheit der Bedienoberfl ächeDas System 800 verschreibt sich dem Prinzip der „Offenheit”, das auch alle weiteren CNC-Generationen bestimmt. Als erste CNC dieser Familie kommen die Sinumerik 810T/M und 820T/M mit offenem Human Machine Interface (HMI) für angepasste Bedienoberfl ächen auf den Markt, die im mittleren Leistungsbe-reich positioniert sind. Sie werden in den Folgejahren durch die modularen Sinumerik 850 und 880 (mit unterschiedlicher Achsenzahl) für den oberen Leistungsbereich ergänzt. Die kompakte Sinumerik 805 für den unteren Leistungsbereich rundet diese Steuerungsfamilie ab.

1996

Weltweit erste CNC mit integrierter Sicherheitstechnik – „Safety Integrated“Menschen an Maschi-nen müssen, gemäß internationalen Richtlinien und Gesetzen, vor gefahr-bringender Bewe-gung geschützt werden. Hierzu dienen diverse Funk-tionen zur Überwa-chung wie z.B. der Geschwindigkeit. Der Einsatz von Elektronik und Software anstelle von kontaktbehafteter Hardware war der Schlüssel zu dieser bahnbrechenden Innovation. Mit der Pionier-arbeit von Siemens hat sich die integrierte Sicher-heitstechnik im Maschinen- und Anlagenbau mittler-weile als Standard etabliert.

1979

Offenheit im NC-KernSiemens führt 1994 für den oberen Leistungsbereich die Sinumerik 840D als Systemstandard ein und stattet diese Steuerung mit digitaler Antriebskopp-lung und offenem NC-Kern aus. Das ermöglicht die Integration von Soft-warekomponenten in die CNC, die technologisches Know-how von Werkzeug-maschinenbauern zum Bestandteil der Automati-sierung macht. Die digitale Kopplung der CNC zu den Antrieben ermöglicht schließlich die Weiterent-wicklung auf verschiede-nen Ebenen. Und wieder wird die Steuerungsfamilie ergänzt: Für mittlere Anfor-derungen steht die Sinumerik 810D zur Verfügung, und mit der 802D deckt das Unternehmen den unteren Anwendungsbereich ab.

1994

Mehrkanalfähige CNCSinumerik System 8 ist eine mehrkanal-fähige CNC mit integrierter speicherpro-grammierbarer Steuerung (SPS), die sich für Dreh- und Fräsarbeiten ebenso eignet wie für Bohr- und Nibbelmaschinen. Parallel wird mit der Sinumerik Primo eine CNC entwickelt, die sich durch ihre kompakte Bauart in „Schuhkartongröße” auszeichnet. Als 1981 mit dem IBM 5150 der erste IBM PC auf den Markt kommt, folgt mit der Sinumerik System 3 eine CNC, die zwischen der System 8 und Primo angesiedelt ist.

Offenheit der Bedienoberfl ächeDas System 800 verschreibt sich dem Prinzip der „Offenheit”, das auch alle weiteren CNC-Generationen bestimmt. Als erste CNC dieser Familie kommen die Sinumerik 810T/M und 820T/M

1996

Weltweit erste CNC mit integrierter Sicherheitstechnik –

C N C - H i s t o r i e

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Maschinensimulation und virtuelles PrototypingUm die Produktivität der Maschinenher-steller und -anwender weiter zu steigern, eröffnet Siemens Anfang des neuen Jahrtausends die Ära der „Maschinen-simulation“ und des „virtuellen Prototy-ping.“ Mit dem „Mechatronik Support“ werden Maschinenhersteller in der Ent-wicklungsphase unterstützt. Neu entwi-ckelte Simulatoren ermöglichen es, Bearbeitungsvorgänge und ganze Ferti-gungsabläufe virtuell zu analysieren, und eine virtuelle CNC-Steuerung erlaubt die Integration in kommerzielle Simulations-systeme. Weitere Tools für Endanwender sind web-basiertes Condition Monitoring sowie herstellerübergreifende Plattfor-men für Online-Diagnose, -Wartung und -Service.

Durchgängige LösungenUm den Produktentstehungsprozess zu optimieren, müssen CAD/CAM- und CNC-Systeme zunehmend miteinander ver-schmelzen. Unternehmen der Medizintech-nik nutzen diese Durchgängigkeit beispielsweise, um Implantate herzustellen. Nach einer ersten Datenerfassung werden die erzeugten Bilddaten für die Modellie-rung, Konstruktion und Programmierung des Implantats verwendet. Mit der CAM-Software NX lassen sich die Werkzeugwege und Funktionen unter Fertigungsbedingun-gen virtuell testen. Die CAM-Sprache lässt sich durch optimierte Postprozessoren in den NC-Code für die Maschine übersetzen und via DNC auf eine Sinumerik übertragen.

2005Neue Steuerungsgeneration Die neue Sinumerik Steuerungsgeneration, basierend auf dem Antriebssystem Sinamics S120, stellt auch die Kommunikation via Industrial Ethernet/Profi net sicher. Als High-end-Steuerung dieser Generation kommt zuerst die Sinumerik 840D sl für Hochtech-nologien auf den Markt. Sie zeichnet sich durch extreme Offenheit und Flexibilität aus. Mit der Sinumerik 802D sl folgt die einfache und kostengünstige Variante, die vor allem für Unternehmen in Schwellen-ländern interessant ist. Schließlich rundet

seit 2009 die dazwischen angesiedelte Sinumerik 828D – eine ideale Steuerung für Jobshop-Betriebe – die Familie ab.

2010

Innovative Bewegungs-führung und Bedienung Das Technologiepaket Sinumerik MDynamics für Sinumerik 840D sl und Sinumerik 828D integriert die neue Bewegungsführung Advanced Surface. Es sorgt dafür, dass höhere Oberfl ächengüten in noch kürzerer Bearbeitungszeit als bisher erreicht werden. Für die neue, einheitliche Sinumerik Bedienoberfl äche Sinumerik Operate wurden die grafi schen Darstellungen weiter verbessert und zudem eine Explorer-Struktur aufgebaut, die praktische Funktionen aus dem PC-Alltag wie beispielsweise „copy and paste“ beinhaltet. Maschinenbediener können so noch intuitiver mit der neuen Bedienober fl äche umgehen. Die Grundstruktur basiert auf ShopMill/ShopTurn und bietet eine hohe Bedienerfreundlichkeit und innovative Funktionen.

2001 2008

Neue Steuerungsgeneration Die neue Sinumerik Steuerungsgeneration, basierend auf dem Antriebssystem Sinamics S120, stellt auch die Kommunikation via Industrial Ethernet/Profi net sicher. Als High-end-Steuerung dieser Generation kommt zuerst die Sinumerik 840D sl für Hochtech-nologien auf den Markt. Sie zeichnet sich durch extreme Offenheit und Flexibilität

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Entwicklungen in der NC-Technik p

Marktpotenzial früh erkannt

Hans B. Kief, Pionier der NC-Technik, Mitbegründer

der europäischen NC-Gesellschaft (NCG) und Autor

des NC/CNC-Handbuchs, sprach mit uns über

50 Jahre Sinumerik.

I n t e r v i e w

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Wie kamen Sie auf die Idee, das CNC-Handbuch herauszugeben?

Hans B. Kief: Zusammen mit sieben weiteren Fir-menvertretern gründete ich 1974 die „Deutsche NC-Gesellschaft“ zur Förderung und Verbreitung der NC-Technik. Auf Wunsch der Gründungsmitglieder veröffentlichte ich das NC-Handbuch mit dem Ziel, ein allgemein verständliches Nachschlagewerk bereitzustellen. Dieses wurde zunächst im Eigenver-lag herausgegeben, bis der Hanser-Verlag 1991 die Vertriebsrechte kaufte. Vom CNC-Handbuch, das 2009 in der 27. Aufl age erschien, wurden bis heute über 335.000 Exemplare verkauft.

Ziel und Aufgabe des Buches war, das zu Beginn der NC-Technik fehlende Grundwissen allgemein ver-ständlich zu vermitteln. Maschinenverkäufer muss-ten nicht mehr jedem potenziellen Kunden das NC-Prinzip und insbesondere die Programmierung eingehend erläutern, sondern sie überreichten ihm das Buch. Wenige Jahre später entwickelte es sich zum Nachschlagewerk.

Wenn Sie die letzten 50 Jahre Revue passieren lassen, wo steht die NC-Technik heute, insbesondere mit Blick auf die Anfänge?

Hans B. Kief: Die Aufgabe der NC-Technik ist die präzise Steuerung und Positionsregelung aller Achsen von NC- und CNC-Maschinen. Dies ist bis heute unverändert geblieben. Dagegen sind die technischen Möglichkeiten heutiger CNC-Maschi-nen wesentlich größer geworden. Und auch die Zuverlässigkeit der Systeme ist trotz erweitertem Funktionsumfang, größerer Komplexität und verrin-gerter Baugröße erheblich gestiegen. Ausschlagge-bend für die zunehmende Akzeptanz von CNC-Maschinen sind jedoch der günstigere Preis sowie die hervorragenden Programmier- und Simulations-systeme.

» Im Vergleich zu anderen NC/CNC­Herstellern hat

Siemens das Potenzial früh erkannt, durch intensive

Entwicklungsarbeit einen Technologievorsprung zu

erzielen. Innerhalb weniger Jahre ist die CNC­Technik

zum Standard für Fertigungsbetriebe geworden.«

Herr Kief, Ihr Nickname in der CNC-Arena ist „NC-Pope“, also „NC-Papst“. Ist dieser Titel der Tatsache geschuldet, dass Sie der Autor des Bestsellers „CNC-Handbuch“ sind?

Hans B. Kief: Für meine technischen Vorträge war es wichtig, mich ständig über den Fortschritt im gesamten NC-Umfeld zu informieren, um gegenüber Anwendern und Herstellern überzeugend auftreten zu können. Aufgrund meiner zahlreichen Vorträge bei Fachveranstaltungen im In- und Ausland bezeich-nete man mich zunächst als „NC-Wanderprediger“. Erst später kam der Begriff „NC-Papst“ bzw. „NC-Pope“ auf, den ich auch heute noch als Benutzer-name in der CNC-Arena verwende.

Wie begann Ihr Einstieg in die CNC-Technik?

Hans B. Kief: Ich war damals bei BBC in Mannheim als Prüffeld-Ingenieur tätig, als eines Tages die erste numerische Steuerung zur Prüfung kam. Bis auf das analoge Messsystem funktionierte zunächst nichts. So war ich gezwungen, alles neu zu gestalten. Von 1958 bis 1964 entwickelten wir in Teamarbeit nach-einander drei NC-Generationen mit Relais-, Transis-toren- und IC-Technik. Wohl deshalb werde ich noch heute zu den Pionieren der NC-Technik gezählt.

Als das Unternehmen die NC-Entwicklung einstellte, übernahm ich 1964 bei Masing & Co, die kurz darauf von Bosch übernommen wurden, die Leitung der Verkaufsabteilung für Numerische Steuerungen. Bis zu meiner Pensionierung war ich weltweit als Spezi-alist für CNC- und FFS-Systeme und als Repräsentant für Automatisierungsfragen tätig. In Zusammenar-beit mit der deutschen Flugzeug- und Automobilin-dustrie konzipierten wir die ersten Funktionsbau-steine für CNCs, um den Automatisierungsgrad und die Funktionssicherheit von CNC-Werkzeugmaschi-nen zu erhöhen und Ausschuss weitgehend zu vermeiden.

Hans B. Kief

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Siemens war mit seiner CNC-Steuerung Sinumerik einer der ersten Anbieter in diesem Segment. Wann hatten Sie die erste Berührung mit einer Sinumerik?

Hans B. Kief: Während einer Werkzeugmaschinen-messe Anfang der 1970er Jahre, auf der ich als Verkaufsleiter eines Mitbewerbers dessen CNC präsentierte. Die ersten CNCs waren noch weit entfernt vom heutigen Stand der Technik und ver-gleichsweise sehr teuer. Die Rechner arbeiteten nur sehr langsam und hatten Arbeitsspeicher mit sehr geringen Kapazitäten. Auch die manuelle Eingabe der Betriebssoftware gestaltete sich umständlich. Dies änderte sich erst durch die Mikroelektronik mit schnellen Prozessoren und ausreichenden Speicher-kapazitäten.

Herr Kief, worin sehen Sie die größten Errungenschaften, seit Siemens 1960 seine erste industrietaugliche NC auf dem europäischen Markt präsentierte?

Hans B. Kief: Im Vergleich zu anderen NC/CNC-Her-stellern hat Siemens das Potenzial früh erkannt, durch intensive Entwicklungsarbeit einen Technolo-gievorsprung zu erzielen. Dies bezieht sich nicht allein auf die CNC, sondern auch auf die gesamte Peripherie wie Antriebe, Programmierung, Simulati-onsumgebung, Sicherheitsfunktionen, technische Unterstützung und Marktpräsenz. Innerhalb weniger Jahre ist die CNC-Technik zum Standard für Ferti-gungsbetriebe geworden. Mit dazu beigetragen hat nicht zuletzt die enge Zusammenarbeit von Maschi-nen- und Steuerungsherstellern.

CNC-gesteuerte Maschinen sind inzwischen Massenprodukte und haben selbst im Mittelstand Einzug gehalten. Welchen Trend sehen Sie bei CNC-Steuerungen und Werkzeugmaschinen?

Hans B. Kief: Wir haben auf dem Markt inzwischen ein hohes Niveau mit ausgereifter Technik erreicht. Doch trotz alledem ist auch zukünftig mit Technolo-gien zu rechnen, die völlig neue Möglichkeiten eröffnen. So war es bei der Lasertechnik, bei den generativen Fertigungsverfahren, beim High-Speed-Cutting und Wasserstrahlschneiden. Und dieser Trend wird sich auch in der Automatisierung fortset-zen. Die Frage ist nur, welche Unternehmen diese neuen Möglichkeiten wirtschaftlich nutzen können.

Deutschland gilt gemeinhin als Wiege der Werkzeugmaschinenindustrie. In den letzten Jahren hat Asien und insbesondere China immer mehr Bedeutung auf diesem Sektor bekommen. Wie sehen Sie diesen Trend?

Hans B. Kief: Nicht sehr positiv, wenn man nur Kunden für verfügbare Produkte sucht, anstatt neue Märkte zu gewinnen und völlig neue Lösungen zu

entwickeln. Deutsche Werkzeugmaschinenher-steller haben vor wenigen Jahren die gleichen Fehler gemacht wie einst führende amerikanische Firmen. Erst waren es die Japaner, die Aufträge wegschnappten, jetzt bahnt sich Ähnliches mit China und Indien an. Und noch immer ist die Furcht vor den Wettbewerbern im eigenen Land größer als die vor den Asiaten. Es ist jedoch emp-fehlenswert, dem Mitbewerb aus Übersee mit einer gemeinsamen Strategie entgegenzutreten.

CNC-Steuerungen haben sich in den letzten Jahren ähnlich rasant entwickelt wie die Computertechnik. Sind Sie mit den Ergebnissen zufrieden, oder gibt es Stellen, an denen die Hersteller von Steuerungs- und Automatisierungstechnik nachbessern sollten?

Hans B. Kief: Es gibt eine Reihe von Einflussfak-toren für den Markterfolg eines Unternehmens. Zunächst einmal sollte ein Verkäufer den Markt und den Mitbewerb gut kennen. Ebenso den aktuellen Stand der Technik. Und er sollte seinen Kunden zuhören und deren genaue Anforderun-gen ermitteln. Denn Kundenorientierung ist genauso wichtig wie die Produktqualität. Mit diesem Wissen und in Teamarbeit mit motivierten Entwicklern kann man zielgenaue Lösungen herstellen, mit denen zukünftige Herausforde-rungen gut zu meistern sind.

Die Werkzeugmaschinenbranche leidet seit Jahren an Nachwuchssorgen. Es gibt immer weniger Jugendliche, die sich für Werkzeugmaschinen und die CNC-Technik begeistern. Was können Sie jungen Menschen angesichts Ihres Erfahrungsschatzes als Motivation für einen Einstieg in diese Branche mitgeben?

Hans B. Kief: Um einen technischen Beruf zu erlernen und auszuüben, sind Interesse und Ver-anlagung ebenso wichtig wie ein guter Schulab-schluss. Dies kann neben dem Abitur ein mittlerer Bildungsabschluss oder auch ein qualifizierender Hauptschulabschluss sein. Allerdings fehlt es Schulabgängern oft an den für einen technischen Beruf erforderlichen Neigungen und Fertigkeiten. Schüler ohne Abitur können zunächst eine Fach-arbeiterlehre machen, die ihnen anschließend verschiedene Studien- und Weiterbildungswege eröffnet. Leider brechen viele Auszubildende trotz guter Voraussetzungen ihre Lehrzeit vorzeitig ab. Hier tragen Ausbilder der Lehrbetriebe eine beson-dere Verantwortung, Jugendliche zu motivieren und ihnen Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, entsprechend der Devise: Aufstieg statt Ausstieg. Generell müssen hier alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um das Problem des fehlenden technisch interessierten Nachwuchses zu lösen!

Herr Kief, wir bedanken uns für das Gespräch.

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Zuverlässigkeit überzeugtViele Kunden haben noch eine ältere Sinumerik

Generation im Einsatz und möchten sie nicht missen.

Firma Schlosserei Ernst LiebingDeutschland

Maschine, Maschinentyp

Trumatic TC20a, Nibbel- und Stanzmaschine

Baujahr 1970

Steuerung Sinumerik 381 C

Firma STALKWAS, Polenwww.stalkwas.com.pl

Maschine, Maschinentyp

HEID Typ DFRV6 NCC250, Hydraulische Drehmaschine

Baujahr 1975

Steuerung Sinumerik 520 K

Firma U.C.M. ReŞiţa S.A., Rumänienwww.ucmr.ro

Maschine, Maschinentyp

Dörries 4000, Karusselldrehmaschine

Baujahr 1976

Steuerung Sinumerik 520 K

Firma CNC-Technik Rolf Leidig, [email protected]

Maschine, Maschinentyp

Steinel BZ30, Fräsmaschine für Vierseitenbearbeitung

Baujahr 1976

Steuerung Sinumerik 550C mit Lochbandleser

Firma Federal Mogul GmbH, Deutschlandwww.federalmogul.com/en

Maschine, Maschinentyp

Weisser Heilbronn, Drehmaschine

Baujahr 1978

Steuerung Sinumerik 5T

Firma Rothe Erde GmbH, Deutschlandwww.rotheerde.com

Maschine, Maschinentyp

Carnaghi, Senkrecht-Drehmaschine

Baujahr 1978

Steuerung Sinumerik System 7

Maschine, Maschinentyp

Steuerung

» Ist servicefreundlich und läuft und läuft und läuft ... «

Maschinentyp

» Arbeitet seit 40 Jahren

genau und zuverlässig.

Kleine Problemchen werden

vom Siemens Service-

techniker im Handum-

drehen behoben «

Firma

Maschine, Maschinentyp

Baujahr

Steuerung

» Sehr stabil und zuverlässig, keine Probleme mit der Steue-rung, keine Systemfehler «

Maschinentyp

» Sehr wenig Probleme

über die Jahre, guter

Service «

Maschinentyp

Steuerung

» Zuverlässig und stör-unempfi ndlich während der gesamten Betriebszeit «

» Sehr wenig Probleme

» Robust, servicefreundlich, wenig Ausfälle – auch unter extremen Temperatur-bedingungen. Weiter so «

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Museum Industriekultur, Nürnberg p

Zeitreise zur SinumerikEin Spaziergang entlang der Museumsstraße im Nürnberger

Museum Industriekultur endet bei einer spektakulären Schau

zu Strukturwandel und Automatisierung.

An der 100 Meter langen Straße erzählen Nachbauten alter Werkstätten und Maschi-nenvorführungen, aber auch historische

Läden und ein Kino lebendig von 200 Jahren Indus-trie und Technik. Von Beginn an im Blick, signalisiert dabei ein Leuchtvorhang vor einer hochmodernen, messeähnlichen Präsentation am Ende der spannen-den Entdeckungsreise: Gegenwart!

Seit November 2008 endet die Museumsstraße im von Strukturwandel und Automatisierung geprägten Heute: „Zur Abrundung des Themas unabdingbar“, wie Museumsleiter Matthias Murko betont. Ein Film erläutert den Wandel industrieller Arbeitsprozesse hin zu mehr Flexibilität, Qualität und Geschwindig-

keit, der durch Automatisierungstechnik und Daten-verarbeitung erst möglich wurde. Im Mittelpunkt der Schau stehen Motoren, Antriebe und Steuerungen von Siemens. „Schließlich hat der uneingeschränkte Weltmarktführer in Sachen Automatisierungstechnik in der Frankenmetropole sein Stammhaus“, erklärt Murko: Von Nürnberg-Moorenbrunn aus wird neben der Simatic auch die Sinumerik in alle Welt geliefert.

Ältestes Exponat ist derzeit eine mannshohe Sinumerik 270 aus dem Jahr 1970, die eine 5-Achs-Fräsmaschine für Lehrzwecke an der TU Wien nume-risch steuerte. Auch die Schreibmaschine mit integ-riertem Lochstreifenstanzer ist ausgestellt, auf der das CNC-Programm erstellt wurde. Andere Ausstel-lungsstücke erinnern an modulare Automatisie-rungslösungen der 90er Jahre, darunter das Antriebssystem Simodrive 611 mit integrierter Sinumerik 840D für Dreh- und Fräsmaschinen. Noch näher heran an die unmittelbare Gegenwart führt eine Sinumerik 840D sl mit Frequenzumrichter Sinamics S120 aus dem Jahr 2005 – eine Lösung, in der aus der IT-Welt etablierte Komponenten auf die Automatisierung von Werkzeugmaschinen übertra-gen wurden. p

Adresse: Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 60 bis 62, 90491 Nürnberg

info www.siemens.de/sinumerik

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R e p o r t a g e

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S i n u m e r i k g e s t e r n – u n d s i e l ä u f t i m m e r n o c h

Metallbaubetrieb Liebing, Deutschland p

Jahrzehntelange Zuverlässigkeit

Eine 40 Jahre alte Sinumerik 381C steuert eine ebenso alte

Trumpf-Stanzmaschine in all den Jahren nahezu fehlerfrei.

Vor vier Jahrzehnten wurde die Nibbel- und Stanzmaschine Trumatic TC20A von Trumpf gebaut und mit einer der ersten bahnge-

steuerten NC automatisiert. Die Sinumerik 381C zählte zu dem damals innovativen System 300, das auf diskreten elektronischen Bauelementen (Transis-toren, Widerständen etc.) basierte und für Trumpf auf Nibbeln und Stanzen angepasst wurde. Als Antriebe dienten elektrohydraulische Schrittmotoren.

Mit Transistortechnik und vier 71-Bit-Drahtumlauf-speichern ausgestattet, war die alte Sinumerik in der

Lage, umfangreiche Kreiskontur-Berechnungen durchzuführen. Auf den Draht jedes Umlaufspei-chers ließen sich nacheinander bis zu 71 Signale schicken, die am Drahtende nach 200 Mikrosekun-den in derselben Reihenfolge wieder empfangen wurden. So war es möglich, auch umfangreiche Programme über den Lochstreifenleser abzuarbeiten.

Steuerung unverändert im EinsatzDen Beweis, wie zuverlässig Maschine und Steue-rung über all die Jahre funktionieren, liefert Ernst Liebing. Gemeinsam mit seiner Tochter Christine

Die extern erstellten Lochstreifenprogramme legt Christine Liebing in die Stanzmaschine ein und rüstet diese mit den notwendigen Werkzeugen nachLi

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S i n u m e r i k g e s t e r n – u n d s i e l ä u f t i m m e r n o c h

meisterin ist seit 1996 im Betrieb und kennt sich bestens mit der Maschine sowie der Steuerung aus. An einem externen Computer schreibt sie die Loch-streifenprogramme, druckt sie aus, legt sie in die Stanzmaschine ein und rüstet diese mit den notwen-digen Werkzeugen auf.

Programmierung – eine echte HerausforderungGegenüber modernen CNC, die meist sogar über logische und grafische Bedieneroberflächen wie ShopMill oder ShopTurn verfügen, ist das Schreiben der Programme mit der Sinumerik 381C noch eine echte Herausforderung. Für sämtliche Bewegungen und Lochabstände sind eigene Vorschubzahlen einzugeben. Diese findet Christine Liebing auf einer externen Tabelle, die direkt neben dem Program-mierplatz angebracht ist. Je nach Größe und Komple-xität braucht sie unterschiedlich viel Zeit. „Wenn die Löcher symmetrisch angeordnet sind, geht das relativ schnell. Dann sind die Werte für 500 Stanzlö-cher in einer halben Stunde eingegeben. Deutlich länger braucht man, wenn Kreise oder andere For-men auszunibbeln sind“, erklärt die Juniorchefin.

Gibt es Unklarheiten mit der NC, wendet sich die Metallbaumeisterin an den ehemaligen Siemens Servicetechniker Wolfgang Frieser, der im Jahr 1993 offiziell in Rente ging. Er war an der Entwicklung der ersten NC-Steuerungen von Siemens beteiligt und kennt die Sinumerik 381C bis ins Detail. Wenn einer seiner „alten“ Kunden Hilfe braucht, ist er auch heute noch zur Stelle. Für Ernst und Christine Liebing ist das eine große Hilfe, wie sie gemeinsam betonen. „Maschine und Steuerung laufen ja fast immer prob-lemlos. Wenn aber doch mal ein Problem auftritt, sind wir sehr froh, dass uns Wolfgang Frieser weiter-hilft.“

Die Maschine läuft genauso reibungslos und mit ebenso hoher Qualität wie vor 40 Jahren. Die mini-malen Präzisionsverluste sind laut Liebing auf mechanischen Verschleiß zurückzuführen. Wobei die Genauigkeit der Stanzmaschine noch immer im Zehntelmillimeter-Bereich liegt. Die Metallbauer kennen ihre Maschine gut und wissen daher auch, mit der Steuerung umzugehen. Da Kondensfeuchtig-keit den Bauelementen zu schaffen macht, haben sie schon vor Jahren einen Heizlüfter in das Steuerungs-gehäuse eingebaut. So bleibt die Steuerung trocken und kann reibungslos arbeiten. p

Die Sinumerik 381C von 1970 basiert auf diskreten elektro-nischen Bauelemen-ten und wurde auf Nibbeln/Stanzen angepasst

infokontakt

www.siemens.de/[email protected]

und seinem Sohn Andreas sowie weiteren sechs Mitarbeitern leitet er einen kleinen Metallbaubetrieb im mittelfränkischen Dentlein am Forst. Noch heute hat er in seiner Werkstatt die mit Sinumerik 381C gesteuerte Trumatic TC20A im Einsatz. Auf einfache Stahlkonstruktionen und Blechbearbeitung speziali-siert, beliefert der Betrieb Privatkunden ebenso wie öffentliche Einrichtungen und die Industrie. So stellt das Unternehmen beispielsweise automatische

Greifer und Kleinteile für die Instandhaltungsabtei-lung des Feuchtwanger Automobilzulieferers Rehau her. Ebenso häufig angefragt werden verschiedene Arten von Lochblechen, die für Gitterroste, Geländer, Fensterbleche und andere Anwendungen verwendet werden.

Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, setzt der Familienbetrieb eine manuelle Abkantpresse mit einem Druck von 180 Tonnen, eine Tafelschere für 12 Millimeter starke Bleche sowie eine CNC-Plasmaschneidanlage ein. Außerdem steht seit 20 Jahren die Sinumerik gesteuerte Stanzma-schine in der Fertigungshalle. Ernst Liebing erinnert sich: „Anfang der neunziger Jahre habe ich rund 70.000 DM für die gebrauchte Maschine hingelegt, obwohl gar nicht sicher war, ob wir sie richtig aus-lasten können. Dank einiger größerer Aufträge hat das aber geklappt und die Maschine hat sich inner-halb weniger Jahre gerechnet.“

Auch heute sind die Auftragsbücher des Metallbau-ers voll. Die TC20A kommt noch durchschnittlich einmal pro Woche zum Einsatz, da sich mit ihr bis zu 10 Millimeter dicke Stahlbleche oder 5 Millimeter starke Edelstahlbleche stanzen lassen. Die Program-mierung übernimmt die Juniorchefin. Die Metallbau-

Lieb

ing

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Stal

kwas

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S i n u m e r i k g e s t e r n – u n d s i e l ä u f t i m m e r n o c h

Stalkwas SC, Polen p

35 Jahre und läuft und läuft

Eine Sinumerik CNC hat die letzten 35 Jahre in einer polnischen Fabrik

Komponenten für Kugelventile produziert und läuft immer noch reibungslos.

Stalkwas ist ein kleines Maschinenbauunter-nehmen mit Sitz in Posen, ca. 250 Kilometer westlich von Warschau. Die Geschichte des

Unternehmens reicht bereits über 40 Jahre zurück. Hauptgeschäftsgebiete sind ein Stahlgroßhandel für Maschinenbauunternehmen sowie der Feinguss von komplexen Komponenten. Außerdem ist Stalkwas ein führender Fachzulieferer von Kugeln für Kugelventile. Die Kugeln werden aus säurefestem Stahl in mehre-ren Größen und Maßausführungen gefertigt. Aus-gangspunkt jeder Kugel ist ein gestanztes Teil, das in einer Reihe von exakten Dreh-, Fräs- und Nachbe-handlungsarbeiten seine endgültige Form erhält.

Stalkwas produziert diese Kugeln schon seit vielen Jahren. Zu Beginn wurde mit vollständig handbetrie-benen Drehmaschinen und anderen Werkzeugen gearbeitet. 1975 investierte das Unternehmen in eine CNC-Steuerung Sinumerik 520K aus der Sinumerik 500C-Serie, die 1973 auf den Markt gebracht wurde. Dies war die erste CNC (Computerized Numerical Control), die zum Drehen und Fräsen geeignet war.

Früher CNC-NutzerObwohl Stalkwas 1975 eines der ersten Unterneh-men war, die die CNC-Technologie übernahmen, konnten die Mitarbeiter die neue Technik nach einer anfänglichen Anlernphase bereits eigenständig anwenden. Dadurch veränderte sich der Produk-tionsprozess bei Stalkwas: War er früher langsam und von Qualitätsschwankungen geprägt, zeichnete er sich danach durch große Wiederholgenauigkeit und konstant hohe Präzision aus.

Auch nach 35 Jahren ist die Sinumerik 520K noch in Betrieb und produziert Kugelventilkomponenten. Im Lauf der Zeit haben die Ingenieure bei Stalkwas gelernt, alle Feinheiten der CNC-Maschine zu nutzen. Von besonderem Nutzen ist die Fähigkeit der 520K, durch verschiedene Arten von Interpolation (sowohl

Linear- als auch Kreisinterpolation) sowie durch Gewindeschneiden (auch für Kegelgewinde) alle Werkzeuge mit fließenden Bewegungen zu führen.

Ruhestand ist nicht in SichtStalkwas hat nicht vor, die Sinumerik 520K zu er- setzen. Obwohl sie schon seit 35 Jahren in Betrieb ist, bietet sie noch immer niedrige Produktionskos-ten und gleichbleibenden Durchsatz. Das Unter-

nehmen plant jedoch, eine neue Werkzeugmaschine anzuschaffen, mit der eine vollständige Kugel für ein Kugelventil, einschließlich Vorschlichten und Nachbehandlung, produziert werden kann. Man kann natürlich von einer 35 Jahre alten Maschine nicht erwarten, dass sie alles kann, aber sie kann fast alles. p

„Wir kauften die Steuerung, weil

sie eine der besten CNC auf dem

Markt war. Viele ihrer Funktionen

werden auch heute noch in

modernen Werkzeugmaschinen

verwendet.“Nasza Strona, Stalkwas

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S i n u m e r i k g e s t e r n – u n d s i e l ä u f t i m m e r n o c h

CNC-Technik Leidig, Deutschland p

Oldie mit jugendlichem Elan

Bereits in den frühen 70er Jahren baute der Werkzeugmaschinenhersteller Steinel mit dem BZ30 eines der ersten CNC-Fräszentren –

gesteuert von einer Computer-basierten Sinumerik 550C. Eine Maschine dieser Serie – Baujahr 1976 – ist samt originaler Siemens CNC mit Lochstreifen-technik noch heute im täglichen Einsatz. Auf ihr werden von dem Kleinbetrieb „CNC-Technik Leidig“ präzise Einzelteile und Kleinserien für verschiedene Branchen gefertigt, wobei der Rundtisch als vierte Achse arbeitet.

Das Unternehmen des Handwerks-Mechanikermeis-ter Rolf Leidig gibt es zwar schon ebenso lange wie die Steinel BZ30. In seinem Besitz ist die Maschine jedoch erst seit 1986. Er erklärt: „Als ich die Firma frisch übernommen hatte, konnte ich mir so eine Maschine nicht leisten. Auch zehn Jahre später musste ich mit 64.000 DM für meine Verhältnisse noch viel Geld hinlegen. Aber das habe ich nie bereut, denn ich konnte durch die Investition auch Geld sparen.“ Beim BZ30 musste er keine Werkzeuge, sondern nur noch die Werkstücke wechseln – und hatte dadurch Zeit für andere Aufgaben. Außerdem ist das 3-Achs-Fräszentrum universell einsetzbar, produktiv und noch immer hochpräzise.

Technische Perfektion für hohe BearbeitungsqualitätDas scheinen auch seine Kunden so zu sehen, die vielfach aus dem klassischen Maschinenbau, dem Automobil-, Nutzfahrzeug- und Motorradsektor

Hohe Zuverlässigkeit und Präzision –

das schätzt Rolf Leidig besonders an seinem

34 Jahre alten 3-Achs-Fräszentrum Steinel

BZ30 mit der ebenso alten Steuerung

Sinumerik 550C, auf dem er unter anderem

Einzel- und Kleinserienteile für den

DTM-Rennsport fertigt.

stammen. Dabei schätzen ihn Oldtimer-Clubs ebenso wie hochmoderne Lieferanten des DTM-Rennsports. „Wir sind darauf spezialisiert, kleine Serien und ver-schiedenste Einzelteile herzustellen, bei denen Späne fliegen. Absolute Zuverlässigkeit, hohe Oberflächen-qualität und geringe Fertigungstoleranzen sind dabei für uns selbstverständlich“, bekräftigt Rolf Leidig.

Entscheidend für die hohe Fertigungsqualität sind neben der Kompetenz des Mechanikermeisters seine Maschinen, mit denen er jegliche Dreh-, Bohr- und Fräsarbeiten erledigt. „Brot-und-Butter-Maschine“ nennt er nach wie vor das alte CNC-Fräszentrum Steinel BZ30 mit der Sinumerik 550C. Um verschleiß-bedingte Ungenauigkeiten zu verhindern, hat Leidig im Jahr 1993 die Geometrie der Maschine nacharbei-ten lassen. Dabei mussten lediglich zwei von insge-samt 20 Panzerrollen ersetzt werden. So erreicht sie noch immer Eilgangsgeschwindigkeiten von 8 Metern pro Minute und eine Bewegungsgenauigkeit von weniger als 0,03 Millimeter in allen Achsen. Ein weiteres Highlight der Steinel BZ30 von Rolf Leidig ist der schnelle 24-fache Werkzeugwechsler, der über das Programm innerhalb von etwa drei Sekun-den (Span-zu-Span-Zeit) ein neues Werkzeug ein-wechselt.

Grundstein für das CNC-Zeitalter gelegtBasis der guten Fertigungsergebnisse ist neben der stabilen Grundkonstruktion und dem soliden mecha-

Die am PC erstellten Loch streifen pro-gramme werden in die CNC der Maschine eingelegt und anschließend wird die Fertigung gestartetLe

idig

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nischen Aufbau der BZ30 das hochwertige Messsys-tem, über das die Sinumerik 550C alle 8 Millisekun-den die Bewegung der Antriebe kontrolliert. Sie sorgt auch für die zuverlässige Ansteuerung der Achsen.

Die Sinumerik 550C gehört zur ersten CNC-Genera-tion (Sinumerik 500C), die im Jahr 1973 den Grund-stein für das CNC-Zeitalter in Europa gelegt hat. Die Steuerung baut auf einem handelsüblichen Prozess-rechner auf – eine Technik, dank der sich etwa zwei Drittel der bis dato notwendigen Hardware einspa-ren und ergänzende Funktionen integrieren lassen. Die integrierte Bahnsteuerung der Sinumerik 550C mit geschlossenem Lage-Regelkreis erreicht eine Auflösungsgenauigkeit von 2 Mikrometern und kann in den Hauptsätzen mehrere G-Funktionen verarbei-ten. In der mit zwei 8-Kilobyte-Ferritkernspeichern ausgestatteten Sinumerik können das Speicherpro-gramm mit etwa 10 Kilobyte sowie umfangreiche Lochstreifen-NC-Programme mit bis zu 1000 Einzel-sätzen abgelegt werden.

Die Erstellung der Lochstreifenprogramme an einem externen Computer übernimmt bei CNC-Technik Leidig der Chef selbst. Einfache Formen erstellt er klassisch in der ISO-Programmiersprache. Für kom-plexe Werkstücke bekommt Rolf Leidig meistens Daten im DXF-Format, die er entsprechend konver-tiert und anpasst. Mit einer CAD-Software ist der Mechanikermeister aber auch in der Lage, auf Basis von Konstruktionszeichnungen komplexe Pro-

gramme zu erstellen. Diese schreibt er im G-Code, übernimmt die Feinanpassung für die Maschine, stanzt sie auf seinem Lochstreifenschreiber aus, legt sie in die CNC ein, rüstet die Maschine mit den notwendigen Werkzeugen aus und der Fertigungs-prozess kann beginnen.

In 24 Jahren nur zwei Serviceeinsätze Angetan ist Rolf Leidig besonders von der Zuverläs-sigkeit der Sinumerik 550C, für die er in den vergan-genen 24 Jahren nur zwei Mal den Service rufen musste. „Das ist schon eine tolle Sache. Auf die Siemens Steuerung kann ich mich immer verlassen. Die fällt nicht aus“, erzählt Rolf Leidig und erinnert sich an den letzten Serviceeinsatz im Jahr 2004. „Einer der beiden Not-Aus-Schalter ging kaputt, wodurch es zu einem kompletten Softwareausfall kam. Damals hat der Serviceingenieur Günter Reichart in kürzester Zeit die Software wieder in Gang gebracht. Außerdem hat er mir gezeigt, wie ich die Software bei Bedarf selbst wieder einspielen kann.“ Dies ist inzwischen durchschnittlich alle zwei Jahre notwendig, da der Ferritkernspeicher des Computers in etwa diesen Zeitabständen sporadisch gestört wird. Gewusst wie, lässt sich das Problem jedoch in wenigen Minuten beheben. p

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Rolf Leidig schätzt an seiner Sinumerik 550C von 1976 die hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Bisher hat er nur zweimal den Siemens Service benötigtLe

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Grob-Werke GmbH & Co., Deutschland p

Trendsetter in der Metallverarbeitung

Die Grob-Werke GmbH & Co. KG, einer der wichtigsten Zulieferer der Automobilbran-che, hatte vor einigen Jahren die Idee, ihr

umfangreiches Fertigungs-Know-how auch Anwen-dern anderer Branchen zugänglich zu machen und eine neue Stand-alone-Werkzeugmaschine zu entwickeln, von der jeder metallverarbeitende Betrieb profitieren kann. Ergebnis war das horizon-tale 5-Achs-Bearbeitungszentrum G350, das auf große Resonanz stieß und die Mindelheimer beflü-gelte, möglichst schnell eine größere Version nach-zulegen – die neue G550. Beide Bearbeitungszen-tren werden – in guter Grob-Tradition – mit einer Sinumerik CNC angeboten.

Die horizontalen 5-Achs-Bearbeitungszentren G350 und G550 von Grob bieten nicht

nur ein außergewöhnliches Maschinenkonzept, sondern mit Sinumerik 840D sl und dem

Technologiepaket Sinumerik MDynamics auch Steuerungstechnologie der Zukunft.

Außergewöhnliches Konzept mit zahlreichen Vorteilen

Das große Interesse an den Grob-Zentren erklärt sich durch ihre Außergewöhnlichkeit: Entgegen dem sonst üblichen Aufbau von 5-Achs-Maschinen sind sie nicht vertikal, sondern horizontal ausgerichtet und haben beide Drehachsen im Werkstück, was einige Vorteile mit sich bringt. So gibt es beispiels-weise keine Probleme mit den Spänen, da diese nicht auf dem Werkstück liegen bleiben können, sondern frei nach unten fallen.

Auch die kompakten Abmaße von 4 x 2,5 x 2,6 Metern zählen zu den Stärken der neuen G-Baureihe.

Grob setzt bei der neuen, horizontalen G-Baureihe auf Sinumerik 840D sl und das innovative Technologiepaket Sinumerik MDynamics

Durch die horizontale Spindelanordnung wer den Werkzeugstandzeiten erreicht, die rund 30 Pro zent über denen vergleichbarer vertikaler Bearbeitungs-zentren liegen

S i n u m e r i k h e u t e – u n d d i e G e s c h i c h t e g e h t w e i t e r

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Die erreichbaren Werkzeugstandzeiten liegen laut Betreibern um rund 30 Prozent über denen ver-gleichbarer vertikaler Bearbeitungszentren. Bei aller Kompaktheit verfügt die neue 5-Achs-Maschine von Grob dennoch über einen sehr langen Z-Weg, der bei 675 Millimetern (G350) bzw. 1020 Millimetern (G550) liegt.

Die Erfahrungen der Kunden mit der Maschine waren bis jetzt durchweg positiv. Geschätzt werden vor allem der gut zugängliche Arbeitsraum, der sich insbesondere bei kleinen Serien und häufigen Werk-stückwechseln auszahlt, sowie die CNC – eine Sinumerik 840D sl, die mit der grafischen Bedienoberfläche ShopMill ein besonders übersicht-liches Arbeiten erlaubt. Dipl.-Ing. (FH) Peter Steger, Leiter der Elek trokonstruktion bei Grob: „Wir setzen in unseren modularen Fertigungssystemen für die Automobilbranche sehr viele Steuerungen von Siemens ein und sind mit Leistung, Qualität und Service sehr zufrieden. Da ist es für uns selbstver-ständlich, dass wir auch unsere neue G-Baureihe mit dieser CNC anbieten.“

Gute Oberflächenqualität überzeugt Premium-MotorradherstellerMit dem Sinumerik Technologiepaket MDynamics wird auf der G-Baureihe künftig eine neue Software-Version von Siemens zum Einsatz kommen, deren Einführung der Mindelheimer Werkzeugmaschinen-bauer bereits als Pilotanwender aktiv begleitet hat. Die neue, einheitliche Bedienoberfläche und die neue Bewegungsführung Advanced Surface sorgen dafür, dass noch höhere Oberflächengüten in noch kürzerer Bearbeitungszeit erreicht werden als bisher. Peter Steger, der aktuell drei Fertigungssysteme für die Automobilindustrie mit der neuen Sinumerik Software projektiert, erklärt: „Gerade in unserem Unternehmen mit den beiden unterschiedlichen Bereichen Standardmaschinen und modulare Sys-teme sind eine einheitliche Oberfläche sowie eine identische Programmier- und Projektierumgebung von besonderem Vorteil. Das wird uns in Zukunft die Projektierung, die Inbetriebnahme und den Service weiter erleichtern.“

Erste Vorführungen der neuen Software beeindruck-ten die Verantwortlichen bei Grob ebenso wie Kun-den des Unternehmens. So hat beispielsweise BMW Motorrad nach ausführlichen Tests des neuen Tech-nologiepakets zwei Bearbeitungszentren G550 mit Sinumerik MDynamics für die Zylinderkopfbearbei-tung bestellt. Ein Entscheidungsgrund war für den Premium-Motorradhersteller neben der innovierten Bewegungsführung Advanced Surface auch die neue Bedienoberfläche Sinumerik Operate, die besonders übersichtlich und einfach zu bedienen ist. Die neue Menüführung gleicht nun noch deutlicher der eines normalen PC. Auch Christian Heiß, im Bereich Stan-dardmaschinen für die Anwendungstechnik zustän-dig, zeigt sich zufrieden: „Siemens hat seine grafi-schen Darstellungen weiter verbessert und zudem eine Explorer-Struktur aufgebaut, die praktische

Funktionen wie ‚copy and paste’ beinhaltet, die wir aus dem PC-Alltag kennen. Maschinenbediener können so noch intuitiver mit der neuen Sinumerik Bedienoberfläche umgehen.“ Besonders einfach wird der Umstieg für Anwender, die bereits mit ShopMill oder ShopTurn gearbeitet haben. Mit ShopMill erhält der Bediener eine grafisch animierte Oberfläche zur einfachen Dialogprogrammierung, die selbsterklä-rend aufgebaut ist, so dass auch Facharbeiter ohne Programmiererfahrung den Umgang in kurzer Zeit erlernen können. Aber auch die Programmierung in programGuide als G-Code mit Zyklenunterstützung und die reine DIN-Programmierung sind möglich.

Ein weiterer Vorteil der neuen Software ist ein virtueller „zweiter“ NC-Kern, der SimNCK. Dadurch lassen sich neue Bearbeitungsprogramme an der Maschine komplett simulieren, während sie ein anderes Werkstück zerspant. Diese parallele Arbeits-weise zahlt sich insbesondere bei komplexen Werk-stücken aus, da selbst einzelne Zyklen schrittweise getestet und ein sicherer Programmablauf schon im Vorfeld gewährleistet werden kann. p

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» Die neue einheitliche Bedienoberfläche

der Sinumerik gleicht in der Menü­

führung deutlich der eines normalen PC.

So können Maschinenbediener noch

intuitiver damit arbeiten.«Christian Heiß, Anwendungstechniker Standardmaschinen bei Grob

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S i n u m e r i k h e u t e – u n d d i e G e s c h i c h t e g e h t w e i t e r

Sinumerik Innovationen p

„Dream Team“ für perfekte Formen

Ob in der Automobil- und Flugzeugindustrie, der Energie- und Medizintechnik oder der Werkstattfertigung sowie dem Werkzeug-

und Formenbau – komplexe oder filigrane Formen stellen große Anforderungen an die Automatisierung der Werkzeugmaschinen. Gefragt sind eine perfekte Oberflächengüte, Präzision, Qualität und nicht zuletzt höhere Geschwindigkeit bei einfachster Bedienung und einer durchgängigen Prozesskette.

Kompakt, stark, einfachExakt auf die Bedürfnisse anspruchsvoller Werkzeug-maschinen in der Werkstatt zugeschnitten ist die neue Kompakt-CNC Sinumerik 828D. Ob Dreh- oder Fräsanwendungen – das „Kraftpaket in der Kompakt-klasse“ besticht durch kompakte Maße, höchste Performance, einfache Bedienung und unkomplizier-ten Service. Das robuste Gehäuse ohne Lüfter und Festplatten ist völlig wartungsfrei und die Integra-tion modernster NV-RAM-Speicherbausteine erlaubt die Pufferung der Anwenderdaten ohne Pufferbatte-rie. Für höchst genaue Maschinenkonzepte sorgt die 80 bit NANOFP-Rechengenauigkeit.

Integriert in die neue CNC ist auch modernste PC- und Kommunikationstechnik – von der kontextsensi-tiven Online-Hilfe über die Funktion „Animated

Für präzise Bearbeitung, perfekte Oberflächen und hohe Prozesssicherheit bietet

Siemens drei leistungsstarke Neuheiten: die ultrakompakte CNC Sinumerik 828D,

die Technologiepakete mit Sinumerik MDynamics und die einheitliche Bedien-

oberfläche Sinumerik Operate.

Elements“ bis hin zu „Easy Message“. Animated Elements unterstützt den Anwender bei der Eingabe durch Bewegtbildsequenzen, was nicht nur die CNC-Programmierung erleichtert, sondern auch die Prozesssicherheit erhöht. Und mit Easy Message kann er sich den Prozessstatus seiner Maschine als SMS auf das Handy übertragen lassen.

Ihre volle Stärke spielt die Sinumerik 828D beim Fräsen von Freiformflächen aus. Ausgestattet mit dem Technologiepaket Sinumerik MDynamics (siehe unten), ermöglicht sie nicht nur makellose Oberflä-chen, sondern auch höchste Flexibilität in der Bear-beitung.

Hohe Qualität trifft GeschwindigkeitFür eine perfekte Fräsbearbeitung stehen dem Anwender mit Sinumerik MDynamics Technologiepa-kete aus CNC-Hardware, intelligenten CNC-Funktio-nen und CAD/CAM-Lösungen für 3-Achs- bis 5-Achs-Maschinen zur Verfügung, zum einen in der Kompaktklasse für die Sinumerik 828D und außer-dem im Premium-Segment für die Sinumerik 840D sl.

Ein Highlight der Technologiepakete ist die neue intelligente Bewegungsführung Advanced Surface, die beim HSC-Fräsen komplexer Teile und Freiform-

Körb

er

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Bedienoberflächen HMI Advanced, ShopMill und ShopTurn ein einziges durchgängiges HMI-System mit konfigurierbarer Bedienoberfläche geschaffen, das noch einfacher gestaltet ist als bisher. Dadurch gibt es jetzt für alle Sinumerik Steuerungen eine einheitliche Oberfläche, die durch die Darstellung im bekannten Windows-Style eine übersichtliche und intuitive Bedienung gewährleistet.

Ob Arbeitsschrittprogrammierung in ShopMill oder ShopTurn, Sinumerik Hochsprache mit program-Guide oder ISO-Code mit Zyklenunterstützung – mit Sinumerik Operate profitiert der Bediener in jeder Programmierart von kurzen Programmier-, Rüst- und Bearbeitungszeiten sowie maximaler Flexibilität und ISO-Code-Kompatibilität. Optimiert wurde auch das Werkzeug- und Programmmanagement durch eine Werkzeugliste mit konfigurierbarer Anzeige sowie die grafische Darstellung, die „Animated Elements“, die den Bediener nun mit Bewegtbildsequenzen bei der Eingabe unterstützen.

Fazit: Mit den Sinumerik Innovationen sind Hersteller anspruchsvoller Werkstücke bestens für den ständig wechselnden Markt präpariert. Komplizierte Einzel-teile mit hoher Oberflächengüte (Medizintechnik oder Werkzeug- und Formenbau) lassen sich damit ebenso fertigen wie Serienteile im Werkstattbereich oder in der Automobilindustrie, wo es auf Geschwin-digkeit und hohe Produktivität ankommt. p

flächen eine optimale Werkstückoberfläche bei höchster Bearbeitungsgeschwindigkeit garantiert. Dabei trägt ein optimierter „look ahead“ zu perfekter Oberflächengüte, Genauigkeit und gesteigerter Geschwindigkeit bei. Der neue, optimierte Kompres-sor sorgt zudem für exakte Konturgenauigkeit und höchste Bearbeitungsgeschwindigkeiten. Zu einer höheren Oberflächenqualität führt auch die selbsttä-tige Harmonisierung der Geschwindigkeitsprofile auf benachbarten Fräsbahnen durch die CNC.

Daneben bietet Sinumerik MDynamics aber noch weitere innovative Funktionen. Die wichtigsten sind eine neue Werkzeug- und Programmverwaltung, innovierte Messfunktionen in JOG für das Einrichten der Maschine, Programmierfunktionen wie die ShopMill-Arbeitsschrittprogrammierung und pro-gramGuide, innovative technologische Zyklen und Funktionen wie der Schwenkzyklus Cycle800, Mess-zyklen oder der neue, effiziente High Speed Setting-Cycle832. Damit lässt sich die Bearbeitungsstrategie noch schneller anpassen. Nicht zuletzt unterstützt das Technologiepaket den Fertigungsprozess des Werkstücks über die gesamte CAD/CAM/CNC-Verfah-renskette. Sowohl für 3-Achs- als auch für 5-Achs-Maschinen gibt es optional das Volumetric Compen-sation System (VSC), mit dem sich erstmals sämtliche Geometriefehler einer Werkzeugmaschine nur über die Steuerung kompensieren lassen.

Innovatives BedienkonzeptFür die gesamte Bedienung und Programmierung bietet Sinumerik die neue Bedienoberfläche Sinumerik Operate. Dafür wurde aus den bekannten

HerausgeberSiemens Aktiengesellschaft, Gleiwitzer Str. 555, 90475 Nürnberg

Division Drive Technologies CEO Klaus Helmrich

Presserechtliche VerantwortungArno Hoier

Verantwortlich für den InhaltBernd Heuchemer

KonzeptionChristian Leifels

RedaktionsbeiratIvonne Luthardt

© 2010 by Siemens Aktiengesellschaft München und Berlin. Alle Rechte vorbehalten.

VerlagPublicis Publishing,Part of Publicis ProPostfach 32 40, 91050 ErlangenTel.: (0 91 31) 91 92-5 01Fax: (0 91 31) 91 92-5 [email protected]: Gabriele StadlbauerLayout: Stefanie EgerDTP: Mario WillmsC.v.D., Schlussredaktion: Marion SchwabJobnummer: 002800 27452Alle Fotos: © Siemens AGPrinted by: Wünsch, NeumarktAuflage: 9.500Bestellnummer: E20001-MC210-B100IWI: TMODPrinted in Germany

Diese Ausgabe wurde auf Papier aus umweltfreundlich chlorfrei gebleichtem Zellstoff gedruckt.

Die folgenden Produkte sind eingetragene Marken der Siemens AG:ShopMill, ShopTurn, SIMATIC, SIMODRIVE, SINAMICS, SINUMERIK, SINUMERIK MDynamics, SINUMERIK Operate, SINUMERIK Safety IntegratedWenn Markenzeichen, Handelsnamen, technische Lösungen oder dergleichen nicht besonders erwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie keinen Schutz genießen.

Die Informationen in diesem Magazin enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.

Impressum: motion world Juli 2010 – special: 50 Jahre Sinumerik

Mit Sinumerik 828D, Sinumerik MDynamics und Sinumerik Operate lassen sich anspruchs-volle Oberflächenbear-beitungen durchführen

info www.siemens.de/sinumerik

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Answers for industry.

50 Jahre SINUMERIKVon 1960 bis heute – das CNC-System SINUMERIK® setzt mit innovativen Entwicklungen seit 50 Jahren immer wieder Meilensteine in der CNC-Geschichte. Wie ganz aktuell mit der SINUMERIK 828D für die Werkstatt. Ob Drehen oder Fräsen – sie verwirklicht in der Klasse der kompakten CNC-Steuerungen neue Maßstäbe hinsichtlich Robustheit, Performance und Bedienfreundlichkeit. Und mit den neuen Technologiepaketen SINUMERIK MDynamics bündeln wir unsere Kompetenz speziell für das 3-Achs- und 5-Achs-Fräsen. www.siemens.de/sinumerik

Erstmals Wälzfräsen mit CNC

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Die erste CNC-integrierteSicherheitslösung

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Die erste NC Steuerung weltweit

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50 Jahre Meilensteinein CNC …

SINUMERIK 828D und SINUMERIK MDynamics


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