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Modul Ordnung 4

Date post: 19-Feb-2016
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DEMOKRATISCHE KOMPETENZEN MODUL ORDNUNG
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DEMOKRATISCHE KOMPETENZENMODUL ORDNUNG

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BAUSTEIN KOMPAKT Dieser Baustein hat eine diagnostische Funktion. Im Mittelpunkt steht die Visu-alisierung individueller Demokratievor-stellungen. Konkrete Grundlage können auch die Ideen der Teilnehmenden zur Ge-staltung der Inselordnung sein. Wie sieht das persönliche Konzept von politischer Ordnung aus? Um einen möglichst offe-nen und niedrigschwelligen Zugang zu gewährleisten, stellen die Teilnehmenden zunächst nonverbal ihre Vorstellungen zur Demokratie dar. Hier hilft eine verein-fachende Analogie zwischen unserer Ge-sellschaftsordnung und einer Maschine. In dem daran anschließenden Interview können Sinnbildungen und Vorstellungen genauer erfragt werden.

ZIELBESCHREIBUNGDie Teilnehmenden werden durch einen sprachentlastenden Zugang motiviert, ihre Denkkonzepte zum Ist-Zustand der demokratischen Ordnung nonverbal dar-zustellen. Ein anschließendes Interview hilft, die subjektiven Vorstellungen an-hand der Darstellung zu artikulieren und zu strukturieren.

INHALTLICHE EINFÜHRUNGFür jede Art von Demokratievermittlung ist es sinnvoll, an die Vorstellungen und Erfah-rungen der Lernenden anzuknüpfen, um sie als Ausgangspunkt für Lernprozesse zu nutzen. Die Teilnehmenden können durch den Arbeitsauftrag: „Stell dir vor, die Demo-kratie wäre eine Maschine. Bitte stell diese Maschine dar!‘‘ ihre eigenen Vorstellungen gestalterisch ausdrücken. Alternativ kann auch die Idealvorstellung von Demokra-tie abgefragt werden. Die Analogie zu ei-ner Maschine setzt bewusst strukturelle Schwerpunkte, beispielsweise: Antrieb = Input Produkt = Output Bauteile = Institutionen/Organe Prozess = Wirkungsprinzipien Störungen = ProblemeDiese nonverbalen Informationen können später in einer Präsentation durch struktu-rierte Fragen explizit verdeutlicht werden.

ANSCHLUSSMÖGLICHKEITEN IM MODUL in Vorbereitung des Modul-Bausteins Inselspiel in Vorbereitung des Modul-Bausteins Reparaturkit Demokratie

THEMATISCH Grundsätze des politischen Systems Deutschlands politische Organe Regierungssystem Parteiensystem Partizipation Legitimation Systemkritik

EINLEITUNG

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BEDINGUNGEN

Gruppenstärke6 bis max. 30 Teilnehmende

Raumanforderungen Seminarraum mit Bastel-tischen und Präsentations-möglichkeit

Zeit mind. 1 Stunde

Notwendige Materialien Papier A3 eventuell Bastelmaterialien wie Filzstifte, Buntpapier, Modelliermasse, Karton, Draht, Bausteine o. ä.

MATERIALIEN

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SPIELVERLAUF

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1. ERTEILEN DES ARBEITSAUFTRAGES

2. ERARBEITUNG DES ARBEITSAUFTRAGES

3. PRÄSENTATION DER ARBEITSERGEBNISSE

4. STRUKTURIERTES INTERVIEW

Tafel oder Flipchart

Papier A3eventuell Bastelmaterialien wie Filzstifte, Buntpapier, Modelliermasse, Karton, Draht, Bausteine o. ä.

Tafel, Flipchart oder Ausstellungstische

ca. 5 min

ca. 20 min

ab 30 min

ÜBERSICHT DES SPIELVERLAUFSDEMOKRATIEMASCHINE

EINFÜHRUNGSPHASE

ERARBEITUNGSPHASE

PRÄSENTATIONSPHASE

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EINFÜHRUNGSPHASE

1. ERTEILEN DES ARBEITSAUFTRAGES

Der/Die Seminarleitende stellt den Ar-beitsauftrag: „Stell dir vor, die Demokratie wäre eine Maschine. Bitte stell diese Ma-schine dar!‘‘

Der Auftrag wird an einer Tafel oder auf einem Flipchart festgehalten, sodass die Teilnehmenden ihn immer sehen können. Gegebenenfalls erläutert der Seminarlei-tende den Auftrag kurz.

ACHTUNG STOLPERSTEIN! Da die Teilneh-menden ihre individuellen Vorstellungen zur demokratischen Ordnung visualisieren sollen, ist auf eine Schwerpunktsetzung bei der Ausgestaltung des Arbeitsauftra-ges durch die Seminarleitung möglichst zu verzichten.

ALTERNATIVE METHODE Für unerfahrene-re Gruppen kann die Maschinenmetapher noch einmal erklärt werden, beispielsweise Was ist eine Maschine? Wozu dient eine Maschine? Welche Bestandteile hat eine Maschine?

Die Teilnehmenden verstehen den Inhalt des Arbeitsauftrages.

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ERARBEITUNGSPHASEDie Teilnehmenden erarbeiten eine Maschine, die ihre Vorstellungen zur demokratischen Ordnung abbildet.

2. ERARBEITUNG DES ARBEITSAUFTRAGES

Den Teilnehmenden werden verschiedene Bastelmaterialien zur Verfügung gestellt, damit sie ihre individuelle Demokratiema-schine darstellen können.

ACHTUNG STOLPERSTEIN! Die Darstel-lungen müssen bei der anschließenden Präsentation deutlich erkennbar sein. Deshalb eignen sich keine Buntstifte, Ku-gelschreiber etc.

ALTERNATIVE METHODE Ideal für das Se-minar: Jeder Teilnehmende kann seine ei-gene Demokratiemaschine gestalten. Bei sehr großen Gruppen empfiehlt sich den-noch eine Partner- oder Gruppenarbeit.

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PRÄSENTATIONSPHASE

4. STRUKTURIERTES INTERVIEW

UNTERZIEL Die Teilnehmenden erklären ihre Vorstellung zum Ist-Zustand der de-mokratischen Ordnung.

Unmittelbar im Anschluss an die jeweilige Präsentation führt die Seminarleitung ein strukturiertes Interview mit den Schöp-fern der Demokratiemaschinen durch.

LEITFRAGEN Was treibt die Demokratie an? Was ist das Produkt der Demokratie? Was sind für dich wichtige Bestandteile von Demokratie? Wie funktioniert für dich Demokratie? Was sind Anforderungen an die Menschen? Was sind Störungen in der Demokratie?

ACHTUNG STOLPERSTEIN! Die Auswer-tung stellt besondere Anforderungen an die kommunikative Kompetenz des Fra-genden, da er sowohl strukturell und in-haltlich fragen als auch individuell auf die Teilnehmenden eingehen muss.

3. PRÄSENTATION DER ARBEITSERGEBNISSE

UNTERZIEL Die Teilnehmenden stellen ihre Arbeitsergebnisse vor.

Sind alle Demokratiemaschinen fertig dar-gestellt, werden sie präsentiert.

LEITFRAGE Wie funktioniert Deine/Eure Demokra-tiemaschine?

ALTERNATIVE METHODE Bei sehr vielen Ex-ponaten kann zunächst eine Besichtigung der Arbeitsergebnisse stattfinden. Dazu empfiehlt sich die Methode Ausstellung. Wie in einer Galerieausstellung werden die Exponate auf Tischen und an Wänden prä-sentiert und die Teilnehmenden besuchen die Ausstellung. Im Anschluss können sie darüber abstimmen, welche Exponate sie verbal vorgestellt bekommen wollen.

Die Denkkonzepte der Teilnehmenden über die demokratische Ordnung werden deutlich.

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Unterschiedliche Darstellungsmedien be-leben grundsätzlich die anschließenden Präsentationen und motivieren die ein-zelnen Teilnehmenden, ihre Aussagen mit den gewählten Materialien anschaulich herauszuarbeiten.

BEISPIELE DEMOKRATIEMASCHINE

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LITERATUR

Zum Einsatz der Demokratiemaschine und den anschließenden Interviews für eine didaktische Rekonstruktion von Politikbewusstsein:

HAARMANN, MORITZ-PETER; LANGE, DIRK: Die Demokratiemaschine. Ein Weg zur Erhebung von Schülervor-stellungen. In: Report der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung 3/2009, Braunschweig 2008, S. 21.

HEIDEMEYER, SVEN; LANGE, DIRK: Wie sich Schülerinnen und Schüler Demo-kratie vorstellen. Zur didaktischen Re-konstruktion von Politikbewusstsein. In: Himmelmann, Gerhard; Lange, Dirk (Hrsg.): Demokratiedidaktik. Impulse für die Politische Bildung, Wiesbaden 2010, S. 221–240.

Die Demokratiemaschinen werden je nach Erfahrungsstand der Teilnehmenden unterschiedlich ausfallen. Der gestalteri-sche Ansatz motiviert auch unerfahrene Teilnehmer_innengruppen zur Umset-zung. Je weniger erfahren die Teilnehmen-den sind, desto undifferenzierter wird ihre Darstellung sein und desto wichtiger ist das anschließende Interview für eine Verdeutlichung der Inhalte und deren Strukturierung. Unterschiedliche Darstel-lungsmedien beleben grundsätzlich die anschließenden Präsentationen und mo-tivieren die einzelnen Teilnehmer_innen, ihre Aussagen mit den gewählten Materi-alien anschaulich herauszuarbeiten.

ERWARTUNGSHORIZONT

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IMPRESSUM

Produkt: Material- und Methodenkoffer zum Thema Ordnung Copyright: 2012 Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungs-stätte Weimar / Projekt Demokratische kompetenzen im Diskurs entwickeln

Die Verwertung der Texte, Grafiken und Objekte ist ohne Zustimmung der Urheber rechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro-verfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.Entwicklung und Umsetzung: Miriam Beier Karin Schreibeis | Christian-Friedrich Lohe | Frank HofmannGestaltung: neongrau. | www.neongrau.euKonzeption: Ingo Seifert Druck + Produktion: pigmentpol, DresdenBesuchen Sie uns im Internet: www.demokratie-scouts.dewww.ejbweimar.de

EJBW Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Jenaer Str. 2/4D-99425 Weimar+49 (0) 3643 827-0 [email protected]

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