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Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall Am Schuppach 7 74523 ... · und Soziales. Der...

Date post: 08-Aug-2020
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Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall Am Schuppach 7 74523 Schwäbisch Hall Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall Jahresbericht 2013
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Mobile Jugendarbeit Schwäbisch HallAm Schuppach 774523 Schwäbisch Hall

Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall

Jahresbericht 2013

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Struktur und Anbindung

Die Trägerschaft der Mobilen Jugendarbeit Schwäbisch Hall liegt bei der Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“. Die Stiftung ist eine rechtsfähige örtliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Schwäbisch Hall und wird treuhänderisch von der Stadt Schwäbisch Hall verwaltet. Die Fachaufsicht übernimmt der Fachbereich Jugend, Schule und Soziales. Der Tätigkeitsbereich der Mobilen Jugendarbeit umfasst die Stadt Schwäbisch Hall und ihre Teilorte.

Ausstattung und Finanzierung

Die Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall hat ihren Sitz im Obergeschoss im „Haus der Vereine“ Am Schuppach 7. Von ihr genutzt wird dort ein Büro mit ca. 28qm und ein Gruppenraum mit ca. 42qm.

Beschäftigt sind Alice Schwarz (75% Arbeitsdeputat) und Ingo Dittmann (85% Arbeitsdeputat).

Finanzierung 2013

Aufwendungen:Personalkosten 85.762,19 €Sachkosten 6.651,35 €Verrechnung Personalkosten 50 4.300,00 €

96.713,54 €

Erträge:Zuschuss Land 17.600,00 €Zuschuss Landkreis 34.081,10 €Zuschuss Stadt Personalkosten 12.000,00 €Zuschuss Stadt Sachkosten 8.000,00 €

71.681,10 €

Defizit/Trägeraufwendung Hospital 25.032,44 €

Gesetzliche Grundlagen

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Förderung der individuellen Entwicklung der Persönlichkeit. Die Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sollen dazu beitragen, positive Lebensbedingungen zu schaffen (s. § 1 Abs. 3, Nr. 4 SGB VIII/KJHG). Mobile Jugendarbeit in Baden-Württemberg findet ihre gesetzliche Grundlage überwiegend in

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§ 11 und § 13 SGB VIII/KJHG. Während sich die Aufgabe gemäß § 11 SGB VIII/KJHG (Jugendarbeit) an alle Jugendlichen richtet, soll Jugendsozialarbeit (§ 13 SGB VIII/KJHG) zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen von jungen Menschen beitragen, die in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind.

Die Arbeit mit sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten Jugendlichen bedeutet einen erhöhten Aufwand an Unterstützung, den die Zielgruppen in der Regel wegen ihrer Biografien und erschwerten Lebenslagen in ihrer Entwicklung benötigen. Die in § 11 SGB VIII/KJHG beschriebene Jugendarbeit umfasst auch Jugendberatung und soll sich einzelfallorientiert engagieren, sie richtet sich grundsätzlich jedoch an alle Kinder und Jugendliche.

Ziel

Unser Ziel ist, jungen Menschen lebensfeldnahe pädagogische Hilfen anzubieten, die ihre soziale Integration fördern und uns für positive Lebensbedingungen unserer Zielgruppe einzusetzen.

Unsere Aufgabe sehen wir darin, gefährdete Jugendliche durch von uns initiierte, frühzeitige und niederschwellige Präventionsmaßnahmen zu stabilisieren und zu unterstützen. Um Jugendlichen einen Zugang zur Erwachsenenwelt zu ermöglichen, sehen wir uns als Bindeglied zwischen den Generationen.

Durch unsere Arbeit leisten wir einen Beitrag, kostenintensive Begleit- und Hilfsmaßnahmen wie stationäre Erziehungsmaßnahmen sowie Maßnahmen des Vollzuges zu begrenzen.

Grundarbeitszeiten

Herr Dittmann

Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So.

Point 9.00 -11.00

Bei Bedarf:- Gruppenaktivität- Einzelfall

12.00 -15.00 (alle 6 WochenSupervision)

11.00 - 15.00 12.00 - 13.00Team

11.30 -15.00 12.00 -16.30

15.30 - 18.30 13.00 - 18.00 15.30 - 17.00 17.00 - 20.30

Fußball 14-tägig18.30 - 20.30

Treff nach 1714-tägig17.00 - 19.00

Filmclubmonatlich19 – 21.30

7,0 Stunden 6,0 Stunden 6,0 Stunden 6,0 Stunden 8,5 Stunden 0,5 Wöchentlich33,5 Stunden

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Frau Schwarz

Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So.

12.00 -14.00 (alle 6 WochenSupervision)

12.00 - 13.00Team

11.30 -14.00 14.00 -16.00 Bei Bedarf:-Gruppenaktivität- Einzelfall

16.00 - 18.30 13.00 – 17.00 15.00-20.00 15.30 - 17.00 16.30 - 20.30

Fußball 14-tägig18.30 - 20.30

Projekt (6 Monate)Freies Malen17-19.30

Treff nach 1714-tägig17.00 - 19.00

Filmclubmonatlich19 – 21.30

5,5 Stunden 5,0 Stunden 7,5 Stunden 5,0 Stunden 6,5 Stunden 0,5 Wöchentlich30 Stunden

Zielgruppenbeschreibung

Wir richten uns an Jugendliche mit Unterstützungsbedarf. Dieser kann in gesellschaftlicher, sozialer und/oder familiärer Benachteiligung seine Ursache haben. Diese Schieflagen können sich in psychischen Krankheiten, süchtigen Verhaltensweisen sowie kriminellen Tätigkeiten manifestieren.

In Anlehnung an das Jugendhilfegesetz arbeiten wir mit Jugendlichen im Alter von 10 bis 27 Jahren.

Vielfach auftretende Probleme sind:

- seelische Notlagen- psychische Erkrankungen- Beziehungsstörungen- familiäre Probleme- Schulprobleme- Drogen- und Suchtproblematik- Arbeitslosigkeit- Schwierigkeiten bei Ämtergängen- Wohnungslosigkeit- Auseinandersetzungen mit Eltern, Lehrern und Betreuern- Bleiberecht für Jugendliche- Straffälligkeit

Die vier Leistungsmodule der Mobilen Jugendarbeit

Die Mobile Jugendarbeit besteht aus vier Leistungsmodulen. Diese sind Aufsuchende Arbeit, Gruppen- und Cliquenarbeit, Einzelfallhilfe und Gemeinwesenarbeit.

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30%

20%

40%

10%

Leistungsmodule der Mobilen JugendarbeitSchwäbisch Hall

Aufsuchende ArbeitGruppen- und CliquenarbeitEinzelfallhilfeGemeinwesenarbeit

Aufsuchende Arbeit

Die aufsuchende Arbeit ist Basis und unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Wir suchen unsere Zielgruppe auf zwei Wegen auf:

- Streetwork- Aufsuchen in „Sozialen Medien“

Streetwork

Der Begriff Streetwork beschreibt nicht nur das Aufsuchen Jugendlicher an ihren Treffpunkten, sondern stellt das Miterleben und Kennenlernen der Lebenswelt der Jugendlichen sicher. Wir sehen uns als Gäste in der Clique und bieten bei Bedarf dort direkt Beratung und Information an. Die Geh-Struktur vermindert Schwellenängste und stellt ein dauerndes Kontaktangebot dar.

Aus der Streetwork entwickeln sich Anknüpfungspunkte für Einzelfallhilfe, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit.

Streetwork ist als ein niederschwelliges Angebot an die Jugendlichen zu verstehen, die oftmals negative und leidvolle Erfahrungen mit einer Erwachsenenwelt der „helfenden“, ordnenden und strafenden Hände gesammelt haben.

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Streetwork 2013

Auch 2013 setzt sich der Trend zu kleineren Gruppen und Cliquen fort. Der regelmäßige Austausch innerhalb der LAG Mobile Jugendarbeit in Baden-Württemberg zeigt, dass diese Entwicklung kein Schwäbisch Haller Phänomen, sondern auch in anderen größeren und kleineren Städten zu beobachten ist.

Mögliche Ursachen für den Trend zu kleineren Gruppen im öffentlichen Raum sind:

- die fortschreitende Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund- der Ausbau von Ganztagesschulen- die Eroberung der virtuellen Welt als Kommunikationsplattform- die Vernetzung unserer Zielgruppe in den „Sozialen Medien“- die häufigeren polizeilichen Personenkontrollen- die konstante und verlässliche Beziehungsarbeit der Mobilen Jugendarbeit

Aufsuchen in „Sozialen Medien“

Die virtuelle Welt ist zu einem festen Bestandteil der Lebenswelten junger Menschen geworden. Im virtuellen Raum erlebte und gemachte Erfahrungen und Erlebnisse sind für die Jugendlichen real von Bedeutung und prägen den Prozess des Heranwachsens. Die virtuellen Medien sind ein unentbehrlicher Zugang zu unserer Zielgruppe. Sie dienen nicht nur der Kontaktaufnahme und Kontaktpfleg sondern auch der Terminabsprache.Zudem untermauert das Aufsuchen in „Sozialen Medien“ den niederschwelligen Ansatz unserer Arbeit. Jugendliche, die einen persönlichen Erstkontakt scheuen, wird auf diese Weise ein Zugang zu unserem Angebot ermöglicht.

Ein Teil unserer Zielgruppe nutzt Facebook, um sehr private Angelegenheiten in Form von Text und Bild öffentlich zu verbreiten. Wir sehen diesen Trend durchaus kritisch und sprechen dies auch an.

Facebook

- Wir laden auf Facebook zu unseren Veranstaltungen ein, weisen auf Veranstaltungen von Kooperationspartnern hin und posten Beiträge. Weiterhin sind wir Mitglieder in verschiedenen Facebookgruppen.

- Unsere Zielgruppe teilt uns über Facebook ihre Sorgen, Ängste und Nöte mit. Aus Datenschutzgründen bieten wir ein persönliches Einzelfallgespräch an, das an einem Ort ihrer Wahl stattfinden kann.

- Ein Teil unserer Zielgruppe nutzt Facebook, um sehr private Angelegenheiten in Form von Text und Bild öffentlich zu verbreiten. Wir sehen diesen Trend durchaus kritisch und sprechen dies auch an.

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Wir lesen täglich die Veröffentlichungen unserer Zielgruppe auf Facebook und haben somit einen relativ guten Einblick in das, was sie bewegt.

WhatsApp

Seit 2013 nutzen wir WhatsApp, da ein Großteil unserer Zielgruppe über WhatsApp intensiv und fast kostenfrei kommuniziert. Jugendliche, die den persönlichen Zugang zu uns scheuen, finden den Einstieg oftmals auch über darüber.

Aufsuchende Arbeit (Streetwork und Aufsuchen in „Sozialen Medien“) bedeutet:

- Miterleben und Kennenlernen der Lebenswelt junger Menschen- Kontaktaufnahme zu den jungen Menschen- Vertiefung der schon bestehenden Kontakte- Vertrauensaufbau- direkte, niederschwellige Beratung- Absprache von Terminen für weiterführende Hilfsangebote- Jugendliche/junge Erwachsene über die Möglichkeiten sozialstaatlicher

Institutionen informieren

Einzelfallhilfe

In der Einzelhilfe übernimmt eine Person unseres Teams für einen Jugendlichen/eine Jugendliche die Aufgabe des Bezugsberaters / der Bezugsberaterin.

Somit gewährleisten wir den Jugendlichen eine kontinuierliche Ansprache. In diesem Arbeitsbereich bieten wir Hilfen zur Lösung aller individuellen Probleme, die Jugendliche mit uns bearbeiten wollen, an. Form und Inhalt dieser Hilfen und Unterstützungsleistungen für Einzelne sind vielfältig und folgen keiner festen Ablaufstruktur. Der zeitliche Umfang kann je nach Bedarf wenige Minuten oder einige Stunden pro Woche umfassen.

Einzelhilfe beinhaltet:

- Krisenintervention- Beratung und Begleitung von psychisch Kranken- Unterstützung zur Stabilisierung der Lebenssituation

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- Hilfen bei selbstverletzendem Verhalten- Beratung und Begleitung von Suchtmittelabhängigen und

Suchtmittelkonsumierenden- Beratung und Begleitung bei Amtsangelegenheiten- Unterstützung bei Beschaffung und Erhalt von Wohnraum- Begleitung bei Strafverfahren/Gerichtsverfahren- Beratung und Begleitung bei Arbeitslosigkeit und Ausbildungsplatzsuche- Beratung und Begleitung von Nichtsesshaften- Beratung und Begleitung von Strafgefangenen und ehemaligen Strafgefangenen

Entwicklung der Einzelfallhilfe

Wir stellen in der Einzelfallarbeit eine gravierende Veränderung der Themenschwerpunkte fest.

Immer mehr Jugendliche unserer Zielgruppe leiden unter psychischen Beschwerden und Erkrankungen wie zum Beispiel Borderline, Depressionen, Trauma, Angstzustände oder Schizophrenie.

Diese psychischen Störungen und Beeinträchtigungen haben eine direkte Auswirkung auf die gesamte Lebenssituation. So sind Suchtmittelmissbrauch, süchtige Verhaltensweisen, Essstörungen, geringes Selbstvertrauen, selbstverletzendes Verhalten, geringe Leistungsfähigkeit im schulischen und beruflichen Bereich, finanzielle Nöte und Wohnungslosigkeit mögliche Folgen von psychischen Erkrankungen.

Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit ist es, gerade diesen Menschen eine verlässliche Beziehung anzubieten.Häufig sehen wir unsere primäre Aufgabe in den Einzelfallberatungen im gemeinsamen Erarbeiten verschiedener Wege für die Zukunft. Dabei gewinnt die Vermittlung in Psychiatrische Kliniken und in Therapeutische Hilfemaßnahmen immer mehr an Bedeutung.

Die Vermittlung an weiterführende Angebote gestaltet sich jedoch aus verschiedenen Gründen oftmals schwierig:

- Die Wartezeiten auf ambulante Therapien für Menschen in einer akuten Krise sind oft zu lang.

- Personen unserer Zielgruppe haben in ihrer Lebensgeschichte fast immer mit Beziehungsabbrüchen zu kämpfen. So fehlt diesen Jugendlichen die Bereitschaft, sich „neuen“ Menschen anzuvertrauen.

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- Viele der beschriebenen Krankheitsbilder sind mit einer durchgehenden Antriebslosigkeit verknüpft. Somit leidet dann auch die Motivation zu anstrengenden, persönlichen Veränderungen.

- Einige Jugendliche unserer Zielgruppe haben sich und ihre Zukunft aufgegeben und glauben nicht an „bessere Zeiten“.

Regelmäßig liegt den Störungen und Krankheitsbildern eine innere und äußere Beziehungslosigkeit zu Grunde. Gerade deshalb ist es uns wichtig, eine verlässliche Beziehung anzubieten. Wir sehen uns in der Verantwortung, durch die Krise zu begleiten, bis sie sich in der Lage fühlen, weitere Maßnahmen in Anspruch zu nehmen.

Begleiten bedeutet für uns:

- eine verlässliche Beziehung anbieten und Gesprächspartner sein- Jugendliche befähigen, ihre Ressourcen und Fähigkeiten zu erkennen

und zu nutzen- gemeinsam Wahlmöglichkeiten und Perspektiven entwickeln- Vermittlung an weitere unterstützende Angebote- Freizeitangebote

45%

25%

20%

8%2%

Hauptthemen der Einzelfallhilfe

Psychische ProblemeSuchtFamiliäre ProblemeArbeitslosigkeitWohnungslosigkeit

Cliquen- und Gruppenarbeit

Wir unterscheiden in der Mobilen Jugendarbeit zwischen Cliquen- und Gruppenarbeit. Cliquen stellen für uns einen verbindlichen Freundeskreis dar wogegen Gruppen von jungen Menschen zweckgebunden und unverbindlich einer gemeinsamen Tätigkeit nachgehen.

Cliquen oder Gruppen gewährleisten den Jugendlichen Stabilität, Rückhalt, Selbstwert und Entwicklungschancen. Wir vertreten die Interessen dieser Gruppen und Cliquen und bieten bedarfsgerechte, pädagogische Angebote an. Diese umfassen geschlechtsbezogene, freizeitgestaltende, beratende und unterstützende Anteile.

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Unsere Angebote bieten Möglichkeiten für soziales Lernen und die Förderung jedes Einzelnen. Konflikte konstruktiv auszutragen, gemeinsam Probleme zu lösen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu unterstützen, sind Schlüsselprozesse bei diesen Angeboten.

Arbeiten mit Cliquen und Gruppen bedeutet:

- Stärkung des/der Einzelnen- Konfliktverhalten diskutieren- erlebnispädagogische Exkursionen- geschlechtsspezifische Angebote- aktuelle Themen aufgreifen und bearbeiten- Unterstützung von Jugendlichen beim Vertreten ihrer Interessen

Gruppen- und Cliquenangebote 2013

Filmclub

Seit Anfang Oktober 2012 besteht der Filmclub, der in unserem Gruppenraum stattfin-det. Wir haben diesen gegründet, um eine Anlaufstelle für junge Menschen und ihre Freizeitgestaltung anzubieten. Zusätzlich dient der Filmclub der Kontaktaufnahme und Kontaktvertiefung zu unserer Zielgruppe.

Wir zeigen monatlich einen Film. Im Schnitt kommen zwischen 10-20 Besucherinnen und Besucher zum Filmabend. Filmwünsche der Jugendlichen werden berücksichtigt. Der Filmclub hat sich bei unserer Zielgruppe schnell etabliert.

Es ist uns wichtig, dass sich die Jugendlichen bei uns wohlfühlen und der Filmabend in einer angenehmen Atmosphäre stattfindet, daher gibt es Getränke und eine Kleinigkeit zum Essen. Da die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher sozial benachteiligt ist, wird bewusst auf eine Beteiligung der Kosten verzichtet.

Nach der Filmvorführung sitzen wir zusammen und diskutieren über den Film, aber auch über andere Vorkommnisse, die unsere Zielgruppe beschäftigen. Sehr oft vereinbaren Jugendliche mit uns nach dem Filmclub Termine für Einzelfallgespräche.

Montagsfußball

Jeden Montagabend findet unser eineinhalbstündiges Fußballangebot statt. Die Besu-cherzahlen betragen durchschnittlich 20 Jugendlichen je Fußballabend. Der Großteil der Besucher hat einen Migrationshintergrund.

Das Fußballspielen gibt den Jugendlichen Raum zum sozialen und persönlichen Lernen. Für uns stellt das Angebot eine Möglichkeit dar, Kontakte zu Jugendlichen unserer Zielgruppe zu knüpfen und zu vertiefen. Jugendliche nutzen regelmäßig die Gelegenheit, am Spielfeldrand ein Gespräch persönlicher Art mit uns zu führen.

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Am 23.03.13 veranstalteten wir ein Fußballturnier, welches von 79 Mitspielern besucht wurde. Bei der Planung und Umsetzung des Turniers waren die Mitglieder unserer Fußballgruppe aktiv beteiligt.

Punschaktion

Auch in diesem Jahr verteilten wir an fünf besonders kalten Wintertagen alkoholfreien Punsch an die Jugendlichen in der Innenstadt. Dies soll einfach eine nette Geste sein und natürlich wollen wir mit dieser Aktion mit unserer Zielgruppe ins Gespräch kommen.

Sommerfest

Im Juni 2013 haben wir unsere Zielgruppe zu einem Sommerfest auf den Einkorn einge-laden. Wir besorgten Grillware und alkoholfreie Getränke. Mit 25 jungen Erwachsenen fuhren wir auf den Einkorn. Einige brachten selbstgebackenen Kuchen und diverse Sala-te mit. Wir feierten bei gutem Wetter und toller Atmosphäre bis spät in die Nacht. Wir boten auch Kinderspiele an, die mit großer Begeisterung angenommen wurden, weil Spiele, die man als Kind liebte, im Teenageralter „uncool“ werden – aber für junge Er-wachsene sind sie plötzlich wieder interessant. Die nostalgische Erinnerung an die eige-ne Kindheit ist ein Grund, warum auch unsere Zielgruppe voller Enthusiasmus Topfschla-gen, Sackhüpfen und Schokoladeschneiden vergnüglich spielte.

Frühstück am Grasbödele

In den Sommerferien luden wir an vier Tagen unserer Zielgruppe zum Frühstück auf dem Grasbödele ein. An einer mitgebrachten Biertischgarnitur frühstückten wir zusammen.Das Angebot wurde je von 10 – 15 jungen Menschen, auch mit finanziellen und/oder psychischen Problemen, besucht. Zwei Jugendliche ohne Obdach nahmen unser kostenfreies Angebot ebenfalls dankend an. Bei gelöster Atmosphäre sprachen wir auch über Problemlagen einzelner Personen und wir konnten mit unserem Hilfsangebot anknüpfen.

„Sinti und Roma Dokumentation“ in Heidelberg

Wir fuhren mit sieben Jugendlichen zum “Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma“ nach Heidelberg. Auf drei Ebenen und einer Fläche von fast 700 qm wird die Geschichte der Verfolgung der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus nachgezeichnet.

Anlass war das Bedürfnis der Jugendlichen, mehr über Kultur und Herkunft der Sinti und Roma zu erfahren. Das Interesse wurde durch die lokale Diskussion über Sinti und Roma in Schwäbisch Hall geweckt.Anschließend gab es eine Diskussionsrunde mit einem Mitarbeiter der Gedenkstätte. Für die Jugendlichen stellte die Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus eine Erstbegegnung mit den zentralen Fragen des Menschseins dar. Fragen wie „Was hat der Holocaust mit mir zu tun? Wie konnte es soweit kommen? Wie kann der Mensch solche Gräueltaten in der Zukunft verhindern? Warum taten die

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Menschen damals nichts? Und warum haben sie sich an diesen Gräueltaten beteiligt?“ wurden dabei gestellt.

Freies Malen

Das sechsmonatige Projekt „Freies Malen“ fand wöchentlich für 2 Stunden statt. Es wurde im Durchschnitt von 6-10 jungen Leuten beiderlei Geschlechts besucht. Uns war es wichtig zu vermitteln, dass das „Freie Malen“ nicht das Ziel haben soll, eine Wirkung auf andere zu erreichen, sondern sich selbst beim Malen zu erspüren und zu erfahren.Wir haben Acrylfarben und Leinwände in verschiedenen Größen angeboten. Es war faszinierend mit anzusehen, wie vertieft, konzentriert und spielerisch sie vor ihren Leinwänden saßen und die Acrylfarben darauf verteilten. Daraus sind fantastische Bilder mit unterschiedlichen Motiven entstanden.

Treff nach 17

Wir bieten neben der verlässlichen Erreichbarkeit zusätzlich seit einem Jahr jeden Donnerstag feste Kontaktzeiten von 17 Uhr bis 19 Uhr an. Diese werden unterschiedlich von 2-6 jungen Menschen genutzt und von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter begleitet. Einige kommen zum Reden, um einen Café Latte zu trinken, andere aus unserer Zielgruppe, um mit uns das beliebte Uno-Spiel zu spielen. Manche schauen vorbei, um auf unserer gemütlichen Couch zu „chillen“ oder um mit uns ein Einzelgespräch zu vereinbaren.

Gemeinwesenarbeit

Im Mittelpunkt unserer gemeinwesenorientierten Tätigkeit steht die Verbesserung der Lebensbedingungen der Jugendlichen in ihrem Gemeinwesen. Dazu gehören die soziale Infrastruktur sowie Rahmenbedingungen für Jugendliche zu verbessern bzw. besser nutzbar zu machen.

Hier laufen die verschiedenen Arbeitsmethoden zusammen. Durch unsere vielfältigen Angebotsformen und den niederschwelligen Kontakt zu Jugendlichen wissen wir, welche Erwartungen unsere Zielgruppe an die Erwachsenenwelt hat.

Diese Interessen transportieren und vertreten wir in Stadtteilrunden sowie bei Gesprächen mit Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, an einer Vernetzung und Zusammenarbeit von Erwachsenen, Jugendlichen, Institutionen und Einrichtungen mitzuwirken.Gemeinwesenarbeit beinhaltet:

- Einsatz für Treffpunktmöglichkeiten im öffentlichen Raum- Vertretung der Interessen von Jugendlichen in öffentlichen Gremien- Schlichten bei Konflikten zwischen Erwachsenen und Jugendlichen- bedarfsorientierte Vermittlung Jugendlicher zu öffentlichen Freizeitangeboten- Transportieren von Wünschen und Einstellungen unserer Zielgruppe

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Seminararbeit

Schülermultiplikatorenseminar

Auch 2013 haben wir für das dreitägige Schülermultiplikatorenseminar mit 32 Schülerinnen und Schülern der achten Klasse des Erasmus-Widmann-Gymnasiums zum Thema Sucht moderiert. Ziel dieses Seminars ist es, die Schülerinnen und Schüler für das Thema zu sensibilisieren.

Wir vermitteln Wissen über verschiedene Drogen, ihre Wirkungen und ihre Risiken. Ein wesentlicher Teil des Seminars ist jedoch der individuellen Entwicklung, den persönlichen Stärken und dem positiven Miteinander im Lebensumfeld gewidmet. Es geht auch um das Erweitern von vorhandenen Lösungsstrategien in schwierigen Lebenslagen, um einer Sucht vorzubeugen.

Weiterhin moderierten wir zwei Workshops am Aktionstag zur Suchtprävention im Schulzentrum West. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse aus der Thomas-Schweicker-Werkrealschule, der Leonhard-Kern-Realschule und des Erasmus-Widmann-Gymnasiums. Inhalt der Workshops war die Differenzierung zwischen Genuss, Missbrauch und Sucht. Weiteres Ziel war es zu vermitteln, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Stadien, die in eine Sucht führen können, fließend sind.

Aufgepasst

Um Jugendliche zu stabilisieren und zu unterstützen, bieten wir lebensfeldnahe pädagogische Hilfen an. Im Rahmen dieser Hilfen führten wir auch 2013 das eintägige – von der Mobilen Jugendarbeit Schwäbisch Hall entwickelte - Seminar „Aufgepasst“ für 22 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des Gymnasiums bei St. Michael durch.

Ziel des Seminars ist es, verbaler Eskalation vorzubeugen. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, in drohenden Auseinandersetzungen ihre Eigenverantwortung zu erkennen und positiv zu nutzen. Es werden Methoden angeboten, einen verbalen Angriff abzuwehren, ohne auf Provokationen einzugehen. Durch neue Sichtweisen werden neue Handlungsspielräume geschaffen.

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Es ist wichtig, dass es Dir gutgeht!

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Mobile Jugendarbeit Schwäbisch Hall in Zahlen 2013

Streetwork erreichte Personen unserer Zielgruppe (jede Kontaktperson ist hier nur einmal gezählt) Kontakte insgesamt (2 Fachkräfte a 2 Touren pro Woche mit durchschnittlich 10 Kontakten pro Streetworkgang)

120

1800

Gruppenarbeit Montagsfußball (35 Wochen mit durchschnittlich 20 TN) Fußballturnier Filmclub (10x im Jahr mit durchschnittlich 15 TN) Freies Malen (24 Wochen mit durchschnittlich 8 TN) Tagesangebote (u.a. Wanderung, Fahrradtour, Minigolf, Sommerfest)

700 79150192130

Sonstige Kontakte Treff nach 17 (35 Wochen mit durchschnittlich 4 TN) Point (45 Wochen mit durchschnittlich 5 TN)

140225

Einzelfallhilfe (verschiedene Personen) 45

Facebook (Personen in der Freundschaftsliste) 316

Seminare Aufgepasst Suchtpräventionstag Schülermultiplikatorenseminar

79222532

Jugendliche aus der Einzelfallhilfe und den Gruppenangeboten sind uns gleichzeitig durch die Streetwork bekannt.

Entwicklung der Mobilen Jugendarbeit Schwäbisch Hall

Durch die Veränderungen des Freizeitverhaltens unserer Zielgruppe haben sich die Zugänge der Mobilen Jugendarbeit verändert.

Statt Jugendliche über das Aufsuchen von großen Cliquen zu erreichen, finden wir unsere Zielgruppe jetzt in kleineren Gruppen im öffentlichen und virtuellen Raum. Weiterhin erreichen wir die jungen Menschen über das Vorstellen der Mobilen Jugendarbeit an Schulen.

Wir erweiterten unser Angebot an Gruppenaktivitäten, um den Jugendlichen neue Lebenswelten zu eröffnen. Wir organisierten Fahrradtouren, Wanderungen und Ausflüge, besuchten eine Gedenkstätte und Kunstausstellungen. Sie sind wichtige Beiträge des sozialen Miteinander.

Die stetig zunehmende Nutzung der modernen Medienlandschaft und der daraus resultierenden steten Erreichbarkeit, hat für unsere Zielgruppe und uns eine hohe Flexibilität zur Folge. Termine können von unserer Zielgruppe kurzfristig verschoben oder angefragt werden und Informationen können unmittelbar ausgetauscht werden.

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Die Anschaffung von mobilen Medien unterstützt unser Anliegen, an die Kommunikationsgewohnheiten unserer Zielgruppe anzuknüpfen, um das Kontaktangebot zeitgerecht zu erhalten und noch flexibler unserer Arbeit in der Mobilen Jugendarbeit nachzugehen.Seit April 2014 streetworken wir zusätzlich einmal im Monat samstagabends.Dabei werden wir uns an Veranstaltungsterminen orientieren, die von unserer Zielgruppe besucht werden.Weiterhin ist für unsere Öffentlichkeitsarbeit ein Flyer in Planung, der unseren Aufgabenbereich detaillierter beschreibt und unsere Angebote vorstellt. Auf den neu gedruckten Visitenkarten der Mobilen Jugendarbeit wird zusätzlich unser Facebookname mit aufgeführt.

Die Mobile Jugendarbeit nimmt an Stadtteilrunden und am „Runden Tisch“ gegen Wohnungslosigkeit im Tagestreff der Schuppachburg teil und tauscht sich regelmäßig mit Kooperationspartnern aus.

Aufsuchen im Drogenkontaktladen

Seit 2011 zeichnete sich ein vermehrter Kontakt zu Konsumenten harter Drogen ab. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass die Mobile Jugendarbeit enger mit dem Drogenkontaktladen Point (Träger: Katholische Kirche) kooperieren.

Auch 2013 ist das Point fester Bestandteil unseres Arbeitsfeldes. Jeden Dienstag ist jemand von uns Ansprechpartner im Kontaktladen, um bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen.

Neben den offenen Gesprächen bekommen die Besucherinnen und Besucher konkrete Hilfe. Zum Beispiel bringen Besucherinnen und Besucher regelmäßig ihre Anträge und Formulare mit, um sich von uns beim Ausfüllen beraten zu lassen.

Aus dieser Kooperation entstehen regelmäßig Einzelfallhilfen. Schwerpunkt dieser Einzelfallhilfen ist das Besprechen der aktuellen Lebenssituation und die mögliche Einflussnahme auf die individuelle Zukunft. Das Thema finanzielle Not und der Umgang mit der Suchterkrankung sind dabei zentrale Themen.

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Handlungsmaxime

Wir begegnen den Jugendlichen mit Achtung und Wertschätzung. Ein Kontakt zu uns ist unabhängig vom Wunsch des Jugendlichen, an seiner Lebenssituation etwas ändern zu wollen. Wir bemühen uns um ein Verstehen der Lebenssituationen und machen gleichzeitig unsere Einstellung transparent. Bei der Umsetzung der Arbeitsmethoden sind uns folgende Leitsätze wichtig:

Beziehungsarbeit

Wir halten kontinuierlichen und verlässlichen Kontakt zu unserer Zielgruppe, solange er erwünscht ist. Beziehungsaufbau ist die Voraussetzung und Basis unserer Arbeit.

Freiwilligkeit

Die Teilnahme an unseren Angeboten und Hilfsmaßnahmen ist freiwillig. Die jungen Menschen entscheiden über Art und Umfang des Kontakts zu uns.

Ganzheitlichkeit

Wir sind offen für alle Themen unserer Zielgruppe. Unsere Arbeit ist nicht begrenzt auf spezielle Lebens- oder Problemlagen.

Geschlechtsdifferenziertes Arbeiten

Die Erkenntnis, dass auf Grund der Geschlechtszugehörigkeit die Sozialisation unterschiedlich geprägt ist, beeinflusst unsere Arbeit. Wir berücksichtigen bei all unseren Angeboten das geschlechtsspezifische Rollenverhalten der jungen Menschen. Wir tragen somit dazu bei, geschlechtsabhängige Benachteiligungen abzubauen. Um unserem geschlechtsdifferenzierten Anspruch gerecht zu werden, besteht unser Team aus einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter.

Niederschwelligkeit und Flexibilität

Wir ermöglichen unserer Zielgruppe einen unkomplizierten Zugang zu unseren Angeboten. Dies erreichen wir, indem wir Angebotszeit, Ort und Methode flexibel auf die Bedürfnisse der jungen Menschen abstimmen. Die gute Vernetzung der Mobilen Jugendarbeit über jugendtypische Kommunikationsplattformen unterstützt den niederschwelligen und flexiblen Zugang.

Ressourcenorientierung

Wir richten unseren Blick auf die Stärken der Jugendlichen, um diese zu erkennen und zu fördern. Diese Sichtweise bildet die Grundlage einer positiven und konstruktiven

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Atmosphäre unserer Arbeit. Individuelle Handungsmöglichkeiten und Lösungsstrategien werden durch ressourcenorientiertes Arbeiten erweitert.

Vertrauensschutz

Ohne die Einverständniserklärung des Jugendlichen geben wir keine personenbezogenen Informationen an andere weiter. Ausnahme hierbei ist eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung. Hier intervenieren wir ohne Einwilligung der Jugendlichen, um das Wohlergehen der Gefährdeten zu schützen.

Qualitätsstandards

Wir sind aktive Mitglieder in der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit. Die LAG ist ein Verbund von derzeit 38 Trägern, der darüber hinaus mit nahezu allen 100 Einrichtungen in Baden-Württemberg in kontinuierlichem Kontakt und Austausch steht. Die LAG befindet sich in ständigem Dialog mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg und in enger Kooperation mit dem Landesjugendamt (Kommunalverband für Jugend und Soziales). Um eine fortlaufende Professionalisierung im Umgang mit den differenzierten Lebenssituationen unserer Zielgruppe zu gewährleisten, nehmen wir an Fort- und Weiterbildungen teil. In Supervision unser Handeln und unsere Sichtweise zu reflektieren, neue Ziele und Umsetzungsstrategien zu entwickeln, ist fachlicher Standard unserer Arbeit. Regelmäßig organisieren wir Kooperationsgespräche zum Austausch über neue Entwicklungen sowie das Abstimmen von Vorgehensweisen bei Zielgruppenüberschneidungen.

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