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Mittwoch 10:15 Uhr Bergmannsheil: Hörsaal Pathologie · Insulin Rezeptor Substrat Proteine...

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Bochum 24.04.2013 Albrecht Bufe www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu Immunologie im medizinischen Querschnitt Querschnitt Immunologie-Infektiologie Mittwoch 10:15 Uhr Bergmannsheil: Hörsaal Pathologie
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Bochum

24.04.2013

Albrecht Bufe

www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu

Immunologie im medizinischen Querschnitt

Querschnitt Immunologie-Infektiologie

Mittwoch 10:15 Uhr

Bergmannsheil: Hörsaal Pathologie

Bochum

24.04.2013

Portfolioprüfung Ende 7. Semester, Febr. 2014

2. Teil Querschnitt

„Immunologie/Infektiologie“

mit 30 Fragen (45 min)

Stempel für Anwesenheit in der

Vorlesung “Komplexerkrankungen“ von

Prof. Bufe am 10.7.2013

Bochum

24.04.2013

Einleitung • Immunologie repräsentiert ein System,

kein Organ.

• Deshalb Querschnittsfach: Bedeutung von „Organ-überschreitenden“ biologischen Systemen für die Pathophysiologie relevanter Erkrankungen vermitteln.

• ALSO: Perspektive ist die Immunologie und ihr Beitrag zur Pathophysiologie der Erkrankung.

Bochum

24.04.2013

Immunreaktion

Entzündung

Entartung

Infektion

Bochum

24.04.2013

Hypothese 1

Das ImmunSystem besteht aus Lymph-

organen, wandernden Zellen und löslichen

Faktoren. Es trägt die Verantwortung für

die Unterscheidung von SELBST und

nicht-SELBST.

Bochum

24.04.2013

Hypothese 2

Das ImmunSystem ist ein offenes System

und unterliegt damit den Gesetzen der

Kommunikation komplexer Systeme.

Bochum

24.04.2013

Hypothese 3

• Lösungen für Störungen dieser Kom-

munikation sind nicht allein auf der Basis

monokausaler Erklärungen zu finden.

• Wenn wir die Regeln der Kommunikations-

theorie analog auf das ImmunSystem

anwenden, lassen sich für dessen

Erkrankungen neue Therapiestrategien

entwickeln.

Bochum

24.04.2013

Das ImmunSystem

als

offenes System

Bochum

24.04.2013

Ganzheit

• Jeder Teil eines Systems ist mit den

anderen Teilen so verbunden, dass

eine Änderung in einem Teil eine

Änderung in allen Teilen und damit

dem ganzen System verursacht.

Bochum

24.04.2013

LPS

IL-1 IL-12 IL-6 TNF-a IL-8

Bochum

24.04.2013

Übersummation

• Das System ist nicht einfach die

Summe seiner Bestandteile, sondern

es stellt, bestehend aus den Einzel-

teilen, eine Neubildung dar.

Bochum

24.04.2013

T-Zell-Regulation

Antigen-spezifische B-Zelle

Apoptose

Fas und Fas-Ligand

Stimulation

Th1 Th2

Bochum

24.04.2013

Rückkopplung

• Ereignis A

• bewirkt Ereignis B,

• bewirkt Ereignis C,

• beeinflußt Ereignis A

(positiv oder negativ)

• Zirkuläres statt lineares System.

Bochum

24.04.2013

Antigen-spezifische B-Zelle

Rückkopplung

IgE-Rezeptor

IgE-Antikörper

Bochum

24.04.2013

Äquifinalität

• In kreisförmigen, selbstregulierenden

Systemen sind „Ergebnisse“ (im Sinne

von Zustandsänderungen) nicht so

sehr durch Anfangszustände als durch

die Natur des Prozesses bestimmt.

• Verschiedene Anfangszustände können

zu gleichen Endzuständen führen.

Bochum

24.04.2013

Immunologische Prozesse bei einer Infektion

Adhäsion an das

Epithel

Lokale Infektion,

Durchquerung

des Epithels

Lokale Infektion

des Gewebes

Ausbreitung im

Lymphsystem

Adaptive

Immunantwort

Bochum

24.04.2013

Ronald N. Germain, (Juli 2001) Science, 293: 240-245

• „Das ImmunSystem stellt die Abwehr gegen Infektionen auf sehr effektive Weise sicher. Obwohl viele Details über Zellen und Moleküle, die an diesem Prozess teilnehmen, bekannt sind, wird die „systemische Komponente“ dieses komplexen Systems gerade erst wahrgenommen.

• Stochastische Abläufe, potente Amplifikations-mechanismen, Feedback-Kontrolle und die Heterogenität der räumlich verteilten Zell-interaktionen werden als wichtige Eigenschaften des ImmunSystems beschrieben.

• Wenn wir diese Eigenschaften mehr anerkennen, wird sich nicht nur unser Verständnis der grundlegenden Prinzipien verbessern, sondern wir können dann das System auch besser im therapeutischen Sinne modifizieren.“

Bochum

24.04.2013

CD80

Supression

CD4

Induktion von Autoimmunität durch Suppression der

peripheren Toleranz

Aktivierung

CD4

T-regulatorische Zelle

(Tr-Zelle)

IL-10

TGF-ß

Zellpopulationseffekte (Klonale Expansion)

Bochum

24.04.2013

Anzahl Autoantigen-

spezifischer T-Zellen

Netto-pro-aktivierendes Signal

Schwellenwert für funktionelle

Aktivierung

Schwellenwert für funktionelle

Aktivierung

Zeit

Nur eine, z.B. genetisch

besonders sensible Zelle

für eine spezifische

Aktivierung genügt, um

die Schwelle zur

funktionelle Effektivität zu

überschreiten

Bochum

24.04.2013

Antwort %

Das ultrasensitive

Reaktionsmuster erreicht

sehr schnell die 100 %

und kann damit eine

aufkommende Aktivierung

frühzeitig vollständig

unterdrücken (feedback

control)

10-2 10-1 100 101 102 103

Ultrasensitiv

klassisch

100

50

Feedback Effekte

Bochum

24.04.2013

Raumzeitliche Effekte 1

Zellmembran

TCR

CD3 CD3

g d e e

Zellmembran

b2

b1 a1

Peptid

MHC II

a2

Niedrigere Affinität =

unvollständiges

Signal

Bochum

24.04.2013

TCR

CD3 CD3

g d e e

b2

b1 a1

a2

TCR

CD3 CD3

g d e e

b2

b1 a1

a2

CD4

D4

D3

D2

D1 MHC II MHC II

Raumzeitliche Effekte 2

Hohe Affinität =

vollständiges

Signal

Bochum

24.04.2013

Expressions-

frequenz

Expressionslevel %

Schwellenwert für Amplifikation

Bei der mono-allelischen Expression besteht die

Möglichkeit, dass das jeweilige Gen nicht

funktionell expremiert wird.

Bi-allelisch

Mono-allelisch

20 100 50

Effekte der genetischen Variabilität

Bochum

24.04.2013

Kernfragen

• Anteil des Immunsystems an

Ätiologie und Pathophysiologie der

jeweiligen Erkrankung

• Bedeutung des Immunsystems für

Verlauf und mögliche Chronifizierung

• Immuntherapeutische Möglichkeiten

Bochum

24.04.2013

Diabetes

Bochum

24.04.2013

Insulinsekretion

Hyperglykämie

Glukoseverwertung

Typ-I Diabetes

Hauptsächlich Störung der

Insulinproduktion

Typ-II Diabetes

Primär:

Störung der

Glukoseverwertung

Sekundär:

Störung der Insulinproduktion

Bochum

24.04.2013 Glucose

GLUT2

Glucose

Glucose-6-Phosphat

Pyruvat

Glucokinase

ATP/ADP

ATP-sensitiver

K+ Kanal

K+ Ca2+

Membranpotential

abhängiger Ca2+

Kanal

Insulinsekretion

Depolarisation

Ca2+

Glukose induziert

Insulinsekretion in

den ß-Zellen des

Pankreas

Mitochondrium Kern

Transkriptions-

faktoren

Bochum

24.04.2013

Glucose

Glucose-6-Phosphat

Protein 3-Kinase

Signal-

transduktion

Insulinrezeptor

Insulin induziert

Stoffwechsel und

Glukoseverwertung

in verschiedenen

Zellen, z.B.

Muskelzellen

Phosphorilierung

Protein-

synthese

Glykogen-

synthese

Glucose-

transport

GLUT4

Translokation

Methabolismus

und Speicher

Glucose

Hexokinase II

Bochum

24.04.2013

Typ-I Diabetes

Bochum

24.04.2013 Geburt Lebenszeit

ß-Zell Masse

100 %

50 %

KEIN Diabetes

Diabetes

20 %

Genetische

Prädisposition

Immunologischer oder

infektiologischer TRIGGER

Offener Diabetes

Progressiver Verlust der

Insulinproduktion

Autoimmunreaktion

Typ-I Diabetes

Bochum

24.04.2013

HLA-Genotyp und Anfälligkeit für

Autoimmunerkrankung

Krankheit Rel. Risiko HLA-Allel Spondylitis ankylosans

87, 4 %

B27

Goodpasture Syndrom

15,9 %

DR2

SLE

5,8 %

DR3

Diabetes Mellitus

3,4 %

DR3 und DR4

Myasthenia gravis

2,5 %

DR3

Janeway, C.A. (1997) Immunologie. pp. 464

Bochum

24.04.2013

Genstruktur des humanen HLA-Systems

Bochum

24.04.2013

ß-Zelle

Insulinsekretion

- Insulin

- Glutamat Decarboxylase

- Tyrosin Phosphatase

- Phogrin (Insulin Granulaprotein)

Virusinfektion

Zerstörung der ß-Zellen und

Freisetzung von

Autoantigenen

Bochum

24.04.2013

T-Zell-Peptide

MHC-Moleküle

T-Zelle

APZ

Proteasen Antigen

Antigen Präsentierende Zelle

(APZ)

Bochum

24.04.2013

Aktivierte T-Zelle

Mechanismen der peripheren Toleranz

Cytokine

CD80

Normal

CD4

Nicht aktivierte T-Zelle

CD80

Ignoranz

CD4

Apoptose

Cytokine

CD80

Deletion

FAS CD28

CD28

Barriere (anatomisch) CD28

FAS-

Ligand

Bochum

24.04.2013

Nicht aktivierte T-Zelle

CD152

Inhibition

CD4

CD80

Supression

CD4

Mechanismen der peripheren Toleranz

Nicht aktivierte T-Zelle

CD4

T-regulatorische Zelle

(Tr-Zelle)

IL-10

TGF-ß

Bochum

24.04.2013

Aufhebung der Toleranz

• Freisetzung von großen Mengen Antigen

durch Zellzerstörung, z.B. bei einer

Virusinfektion

• Aktivierung von einer großen Population

von Th1 Zellen durch Superantigen

• Freisetzung von proinflammatorischen

Zytokinen (IL-1, IL-6, IL-8, TNF-a) durch

mikrobielle Produkte

Bochum

24.04.2013

Virus, Toxine oder

Chemikalien zerstören

ß-Zellen, die damit

Antigene freisetzen

Antigene werden von

APZ aufgenommen,

T-Zellen präsentiert;

Th1-Zellen aktivieren

Monozyten und

NK-Zellen,

die ihrerseits die

ß-Zellen zerstören

(Granzyme, INOS)

TNF-a und IL-1 lösen

eine lokale Entzündung

aus.

Tc-Zellen zerstören

ß-Zellen direkt über

Zytotoxine oder

Aktivierung der

Apoptose (über FasL)

Bochum

24.04.2013

Insulitis

Tc-Zelle

(CD8+)

Th1-Zelle

(CD4+)

Bochum

24.04.2013

Inzidenz für Type-1 Diabetes bei Kindern

Bochum

24.04.2013

Inzidenz Infektionen

100

50

Masern

Inverse Beziehung zwischen Infektionen und

Autoimmunerkrankungen oder Asthma (Bach J.F. 2002 NEJM 347 911-920)

1950 1960 1970 1980 1990 2000

Inzidenz Autoimmunerkrankungen

400

200

1950 1960 1970 1980 1990 2000

Rheumatisches

Fieber

Tuberkulose

Hepatitis A

Morbus Crohn

Multiple

Sklerose

Typ-I

Diabetes

Asthma

Bochum

24.04.2013

Typ-II Diabetes

Bochum

24.04.2013

Prävalenz (%) für Diabetes im Alter von 20-79 Jahren

Bochum

24.04.2013 Insulinsensitivität (%)

Insulinsekretion

(pmol/min/kg)

1000

500

KEIN Diabetes

Typ-II DM

Insulinresistenz mit

Störung der Funktion der:

-PI 3-Kinase

-IRS Proteine

ODER

Hohe Konzentration freier

Fettsäuren

Noch normale

Glukosetoleranz

Typ-II Diabetes

50 100

Eingeschränkte

Glukosetoleranz

Bochum

24.04.2013

Glucose

Glucose-6-Phosphat

Protein 3-Kinase

Signal-

transduktion

Insulinrezeptor

Phosphorilierung

Protein-

synthese

Glykogen-

synthese

Glucose-

transport

GLUT4

Translokation

Methabolismus

und Speicher

Glucose

Hexokinase II

Insulin

Rezeptor

Substrat

Proteine

(IRS-Proteine)

Freie Fettsäuren

Reaktiv verstärkte Insulinproduktion

Bochum

24.04.2013

Insulinsekretion

Hyperglykämie

Glukoseverwertung

Typ-I Diabetes

Hauptsächlich Störung der

Insulinproduktion

Typ-II Diabetes

Primär:

Störung der

Glukoseverwertung

Sekundär:

Störung der Insulinproduktion

Bochum

24.04.2013

Primäre

Immundefizienz

Sekundäre

Immundefizienz

Immundefizienz

Infektionen

Tumoren

Unfälle / Operationen

Systemerkrankungen

(Hyperglykämie bei DM)

Kachexie / Hunger

Medikamente

Intensivtherapie

Frühgeburtlichkeit

Genetische Defekte

Bochum

24.04.2013

Hyperglykämie

Komplikationen

Advanced glycation

end products (AGE´s) Sorbit Diazylglyzerol

(DAG)

Fruktose-6-

Phosphat

Intrazelluläre Glukose

Störung

Protein-

funktion

Störung

Zell-

funktion

Zirkulierende

AGE´s

Renale,

vaskuläre,

Bindegewebs-

Effekte

(Arterosclerose)

Verändertes

Redox-

potential

Störung

Zell-

funktion

PKC-Aktivierung

Veränderte

Enzym-

funktion

(cPLA2,

eNOS)

Veränderte

Gen-

expression

Aktivierung

Wachstums-

faktoren

Verstärkerter

Hexosamin-

stoffwechsel

Aktivierung

Wachstums-

faktoren

(TGF-ß, PAF-1)

?

Aldose

Reduktase

Bochum

24.04.2013

Hyperglykämie geht einher mit vermehrten

und schwerer verlaufenden Infektionen:

• Einschränkung der

Phagozytenfunktionen

• Eingeschränkte zelluläre Immunität

• Verstärktes Wachstum von Mikroben,

insbesondere Pilzen

• Veränderte Vaskularisation

Bochum

24.04.2013

Kernfragen beantwortet ?

• Anteil des Immunsystems an Ätiologie und Pathophysiologie der jeweiligen Erkrankung

• Bedeutung des Immunsystems für Verlauf und mögliche Chronifizierung

• Immuntherapeutische Möglichkeiten

• Ja !!!!

Autoimmunität

• Ja !!!!

Sekundäre

Immundefizienz bei

Hyperglykämie

• Nein ?

Pankreas-

transplantation ?


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