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Mitteilungen des BV Geriatrie

Date post: 07-Feb-2017
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dieser Beitrag zur Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie entstand wenige Stunden nach Ende der Mitgliederversamm- lung 2013. Wie in jedem Jahr war auch die diesjährige Mit- gliederversammlung wieder eine intensive Zeit mit Diskussionen, fachlichem Austausch und nicht zuletzt der Rahmen um „Mit- streiter“ und Kollegen im Bereich der Geriatrie zu treffen. Neben der Vorbereitung der Mitgliederversammlung bzw. der jetzt beginnenden Nachbe- reitung der Sitzung ist politisch die Begleitung der aktuell noch laufenden Koalitionsverhandlun- gen ein wichtiges ema für den Verband. Wie in Lingen näher erörtert, versuchen wir gemein- sam mit unseren Partnerverbän- den möglichst viele inhaltliche „Anker“ in den Text der Koali- tionsvereinbarung zu platzieren, um in den kommenden vier Jahren Regierungstätigkeit, An- knüpfungspunkte zu haben bzw. für die Geriatrie wichtige Projek- te begründen zu können. Aktuell befinden sich die zukünſtigen Re- gierungspartner noch in der Dis- kussionsphase und viele emen bzw. Formulierungen liegen noch im Nebel. Vielleicht hat sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ausgabe der Nebel schon etwas gelichtet und das eine oder andere Stichwort hat – hoffent- lich – seinen Weg in die Koali- tionsvereinbarung gefunden. Ein weiteres verbandsinter- nes hochaktuelles ema ist die angestrebte Kooperation mit der Deutschen Gesellschaſt für Un- fallchirurgie (DGU). Seit ca. zwei Jahren wird seitens der Unfallchi- rurgie und der Geriatrie an der Entwicklung eines Alterstrauma- tologischen Zentrums gearbeitet. Die Geriatrie wird dabei von den beiden geriatrischen Fachgesell- schaften und dem Bundesver- band vertreten. Zwischenzeitlich konnte ein fachlich-inhaltlicher Anforde- rungskatalog für ein solches Zentrum zwischen den vier be- teiligten Organisationen kon- sentiert werden. Ziel ist es, diese Anforderungen im Wege einer Zertifizierung zu überprüfen und in einem weiteren Schritt ein Alterstrauma-Register aufzu- bauen. Der Abschluss der hier- für notwendigen Kooperations- vereinbarungen gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, da die Vorstellungen und die Interessen zwischen Unfallchirurgie und Geriatrie zum Teil sehr weit aus- einander liegen. Oberste Priorität hat die Vereinbarung eines für die betroffenen Patienten sinnvollen Versorgungssystems. Hier konn- te mit dem vereinbarten Anfor- derungskatalog die notwendige Basis in einem kollegialen Dia- log gefunden werden. Als Trä- gerverband und als Federführer im Bereich der DRG-Weiterent- wicklung ist es zudem für den Bundesverband von besonderer Bedeutung, dass die beteiligten Krankenhäuser und Reha-Ein- richtungen ein schlankes und kostengünstiges Verfahren an- geboten bekommen, in dem die besonderen Interessen sowohl der Unfallchirurgie als auch der Geriatrie paritätisch Berücksich- tigung finden. In dieser Frage wird es bis zum Erscheinungs- termin dieser Ausgabe weitere Verhandlungen geben. Ein weiteres wichtiges ema, welches die Geriatrie und damit den Verband in den nächsten anderthalb Jahren intensiv be- gleiten wird, ist die Entwicklung von Ergebnisqualitätsindikatoren im Rahmen des QS-Reha-Ver- fahrens. Zum 01. November 2013 ist das Entwicklungsprojekt, wel- ches vom GKV-Spitzenverband ausgeschrieben wurde, gestartet. Auch wenn das QS-Reha-Ver- fahren primär ausschließlich für den Rehabilitationsbereich gilt, werden die Ergebnisse des jetzt gestarteten Entwicklungs- projekts sicherlich eine prägende Wirkung auf den Gesamtbereich der Versorgung geriatrischer Pa- tienten haben. Der Bundesver- band Geriatrie ist aufseiten der Leistungserbringerverbände als Federführer mit in das Projekt eingebunden. Am Ende dieser Mitteilungsseiten veröffentlichen wir die offizielle Information des GKV-Spitzenverbandes zu die- sem Projekt. Seitens des GKV- Spitzenverbandes ist zudem vor- gesehen, dass alle geriatrischen Rehaeinrichtungen auch per Post weitere Informationen zum Pro- jektstart erhalten. Der Vorstand und die Geschäſts- führung, sowie das gesamte Team der Geschäſtsstelle des Bundes- verbandes wünscht Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und einen guten Übergang in das neue – gesundheitspolitisch si- cherlich wieder sehr spannende – Jahr 2014. Ihr Dirk van den Heuvel Geschäftsführer Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, Mitteilungen des Bundesverbands Geriatrie 783 Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 8 · 2013 | Geschäftsstelle Bundesverband Geriatrie e. V. Reinickendorfer Straße 61 13347 Berlin Tel.: (030) 3 39 88 76 10 Fax: (030) 3 39 88 76 20 [email protected] www.bv-geriatrie.de Vorstandsvorsitzender Dipl. Kfm. Ansgar Veer Geschäftsführer St. Bonifatius Hospital Lingen/Ems [email protected] Geschäftsführer RA Dirk van den Heuvel [email protected] Z Gerontol Geriat 2013 · 46:783–786 DOI 10.1007/s00391-012-0451-y © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
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Page 1: Mitteilungen des BV Geriatrie

dieser Beitrag zur Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie entstand wenige Stunden nach Ende der Mitgliederversamm-lung 2013. Wie in jedem Jahr war auch die diesjährige Mit-gliederversammlung wieder eine intensive Zeit mit Diskussionen, fachlichem Austausch und nicht zuletzt der Rahmen um „Mit-streiter“ und Kollegen im Bereich der Geriatrie zu treffen.

Neben der Vorbereitung der Mitgliederversammlung bzw. der jetzt beginnenden Nachbe-reitung der Sitzung ist politisch die Begleitung der aktuell noch laufenden Koalitionsverhandlun-gen ein wichtiges Thema für den Verband. Wie in Lingen näher erörtert, versuchen wir gemein-sam mit unseren Partnerverbän-den möglichst viele inhaltliche „Anker“ in den Text der Koali-tionsvereinbarung zu platzieren, um in den kommenden vier Jahren Regierungstätigkeit, An-knüpfungspunkte zu haben bzw. für die Geriatrie wichtige Projek-te begründen zu können. Aktuell befinden sich die zukünftigen Re-gierungspartner noch in der Dis-kussionsphase und viele Themen bzw. Formulierungen liegen noch im Nebel. Vielleicht hat sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

dieser Ausgabe der Nebel schon etwas gelichtet und das eine oder andere Stichwort hat – hoffent-lich – seinen Weg in die Koali-tionsvereinbarung gefunden.

Ein weiteres verbandsinter-nes hochaktuelles Thema ist die angestrebte Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Un-fallchirurgie (DGU). Seit ca. zwei Jahren wird seitens der Unfallchi-rurgie und der Geriatrie an der Entwicklung eines Alterstrauma-tologischen Zentrums gearbeitet. Die Geriatrie wird dabei von den beiden geriatrischen Fachgesell-schaften und dem Bundesver-band vertreten.

Zwischenzeitlich konnte ein fachlich-inhaltlicher Anforde-rungskatalog für ein solches Zentrum zwischen den vier be-teiligten Organisationen kon-sentiert werden. Ziel ist es, diese Anforderungen im Wege einer Zertifizierung zu überprüfen und in einem weiteren Schritt ein Alterstrauma-Register aufzu-bauen. Der Abschluss der hier-für notwendigen Kooperations-vereinbarungen gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, da die Vorstellungen und die Interessen zwischen Unfallchirurgie und Geriatrie zum Teil sehr weit aus-einander liegen. Oberste Priorität

hat die Vereinbarung eines für die betroffenen Patienten sinnvollen Versorgungssystems. Hier konn-te mit dem vereinbarten Anfor-derungskatalog die notwendige Basis in einem kollegialen Dia-log gefunden werden. Als Trä-gerverband und als Federführer im Bereich der DRG-Weiterent-wicklung ist es zudem für den Bundesverband von besonderer Bedeutung, dass die beteiligten Krankenhäuser und Reha-Ein-richtungen ein schlankes und kostengünstiges Verfahren an-geboten bekommen, in dem die besonderen Interessen sowohl der Unfallchirurgie als auch der Geriatrie paritätisch Berücksich-tigung finden. In dieser Frage wird es bis zum Erscheinungs-termin dieser Ausgabe weitere Verhandlungen geben.

Ein weiteres wichtiges Thema, welches die Geriatrie und damit den Verband in den nächsten anderthalb Jahren intensiv be-gleiten wird, ist die Entwicklung von Ergebnisqualitätsindikatoren im Rahmen des QS-Reha-Ver-fahrens. Zum 01. November 2013 ist das Entwicklungsprojekt, wel-ches vom GKV-Spitzenverband ausgeschrieben wurde, gestartet. Auch wenn das QS-Reha-Ver-fahren primär ausschließlich

für den Rehabilitationsbereich gilt, werden die Ergebnisse des jetzt gestarteten Entwicklungs-projekts sicherlich eine prägende Wirkung auf den Gesamtbereich der Versorgung geriatrischer Pa-tienten haben. Der Bundesver-band Geriatrie ist aufseiten der Leistungserbringerverbände als Federführer mit in das Projekt eingebunden. Am Ende dieser Mitteilungsseiten veröffentlichen wir die offizielle Information des GKV-Spitzenverbandes zu die-sem Projekt. Seitens des GKV-Spitzenverbandes ist zudem vor-gesehen, dass alle geriatrischen Rehaeinrichtungen auch per Post weitere Informationen zum Pro-jektstart erhalten.

Der Vorstand und die Geschäfts-führung, sowie das gesamte Team der Geschäftsstelle des Bundes-verbandes wünscht Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und einen guten Übergang in das neue – gesundheitspolitisch si-cherlich wieder sehr spannende – Jahr 2014.

Ihr

Dirk van den HeuvelGeschäftsführer

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,

Mitteilungen des Bundesverbands Geriatrie

783Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 8 · 2013 |

Geschäftsstelle Bundesverband Geriatrie e. V.Reinickendorfer Straße 6113347 BerlinTel.: (030) 3 39 88 76 10Fax: (030) 3 39 88 76 [email protected]

VorstandsvorsitzenderDipl. Kfm. Ansgar VeerGeschäftsführerSt. Bonifatius Hospital Lingen/[email protected]

GeschäftsführerRA Dirk van den [email protected]

Z Gerontol Geriat 2013 · 46:783–786DOI 10.1007/s00391-012-0451-y© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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Am 05./06. November 2013 fand die diesjährige Mitgliederver-sammlung des Bundesverbandes Geriatrie statt. Die ausrichtende Mitgliedseinrichtung war das St. Bonifatius Hospital in Lingen, so-dass sich knapp 220 Vertreter der Mitgliedseinrichtungen in der „Halle IV“ des zum Kongresszent-rum umgebauten ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Lingen/Ems trafen.

Neben den Berichten des Vor-standsvorsitzenden bzw. des Ge-schäftsführers standen am ersten Sitzungstag verbandsintern die Aufnahme neuer Mitglieder so-wie die Änderung der Satzung des Bundesverbandes im Vor-dergrund. Mit über 20 Anträgen auf Aufnahme in den Bundes-verband, ist das Interesse sich trägerseitig fachspezifisch zu or-ganisieren ungebrochen. Gemäß den Empfehlungen des Vorstan-des konnten auch in diesem Jahr eine Vielzahl der eingereichten Anträge von den Mitgliedern positiv beschieden werden. Da-rüber hinaus wurden mehreren Aufnahmekandidaten der soge-nannte „Kandidatenstatus“ zu-gesprochen, sodass diese nach gezielter Verbesserung einzelner Bereiche der Versorgungsstruk-turen perspektivisch ebenfalls aufgenommen werden können.

Somit hat auch das diesjährige Aufnahmeverfahren gezeigt, wie wichtig den Mitgliedern des Ver-bandes die Qualität der Versor-gung ist. Dieser Grundgedanke ist zukünftig auch noch stärker in der Satzung des Bundesver-bandes verankert. Die Mitglieder haben im Rahmen der Satzungs-änderung beschlossen, dass zukünftig der Bundesverband Geriatrie satzungstechnisch die grundsätzliche Möglichkeit er-hält, als Ultima Ratio Mitglieder, die dauerhaft nicht die Struktur-qualitätskriterien des Verban-des erfüllen, aus dem Verband auszuschließen. Einem solchen Ausschluss ist ein umfangreiches

Ausschlussverfahren vorgeschal-tet, welches das Ziel hat, die Ein-richtung wieder auf das Niveau der anderen Mitgliedseinrich-tungen zu heben und diese so im Verband zu halten. In diesem Zusammenhang hat die Mitglie-derversammlung beschlossen, dass eine gesonderte Ausschluss-ordnung entwickelt werden soll, in dem das Ausschlussverfahren detailliert beschrieben und nie-dergelegt wird. Im Rahmen der Satzungsänderung wurde zudem beschlossen, zukünftig den Ge-schäftsführer des Verbandes als so genannten besonderen Ver-treter im Sinne des § 30 BGB mit in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Damit erhält der Ge-schäftsführer formal die not-wendige Außenvertretungsvoll-macht, um den Vorstand auch zukünftig in der bisherigen Form zu unterstützen.

Inhaltlich diskutierten die Mitglieder des Verbandes an-schließend den Themenbereich Alterstraumatologisches Zent-rum. Seit gut zwei Jahren ver-handelt die Geriatrie – vertreten durch die beiden geriatrischen Fachgesellschaften und den Bun-desverband – mit der deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie über die Bildung so genannter Alterstraumatologischer Zent-ren. Ziel ist es, über eine klar de-finierte Strukturqualität, sowohl aufseiten der Unfallchirurgie als auch der Geriatrie die Grund-lage für die Zertifizierung ent-sprechender Zentren zu schaffen. Auf fachlich-inhaltlicher Ebene konnte ein entsprechender An-forderungskatalog konsentiert werden, allerdings zeigen sich deutlich unterschiedliche Auf-fassungen hinsichtlich der Aus-gestaltung der Kooperation zwi-schen den beteiligten Organisa-tionen auf unfallchirurgischer bzw. geriatrischer Seite.

Nach dem der erste Sitzungs-tag mit der Möglichkeit zum geselligen Meinungsaustausch ausgeklungen war, standen am

zweiten Tag wirtschaftliche Fra-gen im Vordergrund der Mitglie-derversammlung. Im Rahmen der Verabschiedung des Haus-haltsplans 2014 wurden von den Mitgliedern des Bundesverban-des die Weiterentwicklung von GEMIDAS PRO, die Bearbeitung des Internetauftritts des Verban-des sowie die Entwicklung eines Newsletter beschlossen. Als wei-teres großes, zentrales Projekt wurde die Überarbeitung des Weißbuchs Geriatrie vereinbart.

Mit Finanzierungsfragen be-schäftigten sich anschließend auch die weiteren Vorträge, in denen es u.a. über die Verände-rungen im DRG-System bzw. der Wirkungen der Schiedsstel-len im Reha-Bereich, ging. Ein weiteres zentrales Thema war die Weiterentwicklung des Ver-sorgungsmodells „Geriatrischer Versorgungsverbund“. Die Rück-meldungen aus verschiedenen Bundesländern zeigen, dass die-ses vom Bundesverband Geriat-

rie entwickelte Versorgungsmo-delle immer stärker in der Ver-sorgungspraxis ankommt. Der Vorstand wird sich daher Mitte Dezember in einer eigenen Klau-surtagung zu diesem Thema mit den aktuell anstehenden Fragen in diesem Bereich beschäftigen.

Anschließend wurde das mo-difizierte Konzept zum Qualitäts-netzwerk Geriatrie vorgestellt. Nach dem im vergangenen Jahr abgeschlossenen ersten Durch-lauf dieses Projektes wurden die verschiedenen Anregungen und Hinweise aufgegriffen und in das neue Konzept eingearbeitet. Zu-künftig steht der Aspekt „Lernen vom anderen“ noch stärker im Fokus der gegenseitigen Besuche innerhalb des Qualitätsnetzwerks Geriatrie.

Mit dem Thema Entwicklung von Ergebnisqualitätsindikatoren im Rahmen des QS-Reha-Ver-fahrens und der Vorstellung der Projekte und Themen innerhalb der Kooperationen des Bundes-

Mitgliederversammlung 2014

Diesjährige Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Geriatrie in Lingen/Ems

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Mitteilungen des Bundesverbands Geriatrie

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verbandes, gingen zwei thema-tisch dicht gedrängte Tage in Lingen zu Ende.

Der Termin bzw. der Tagungs-ort der nächsten Mitgliederver-sammlung ist noch nicht ab-schließend festgelegt. Ergänzend zur Mitgliederversammlung soll es zukünftig jedoch im ersten Halbjahr eine Frühjahrstagung des Bundesverbandes geben. Einen Schwerpunkt dieser Ver-anstaltung sollen betriebswirt-

schaftliche bzw. wirtschaftliche Fragen bilden, die um weitere aktuelle Themen ergänzt werden. Zudem ist angedacht, durch die Einbindung externer Referenten, zusätzliche Impulse in die fach-liche Diskussion im Verband zu integrieren. Die Frühjahrstagung ist für das kommende Jahr am 25./26. März 2014 in Berlin ge-plant. Wir bitten Sie daher, sich bereits heute diesen Termin im Kalender vorzumerken.

Information des GKV-Spitzen-verbandes bzw. des BQS:

(RBMF), die Abteilung Qualitäts-management und Sozialmedizin des Universitätsklinikums Frei-burg (AQMS) und die anaQues-tra GmbH, Berlin.

Die Entwicklung wird von einem Steuerungskreis aus Ver-tretern des GKV-Spitzenver-bandes unter Beteiligung der Kassenartverbände und der MDK-Gemeinschaft sowie der Leistungserbringerverbände be-gleitet. Der Steuerungskreis ist das Entscheidungsorgan, das den Fortgang des Projektes kont-rolliert und die jeweils folgenden Projektschritte freigibt.

An der Verfahrensentwick-lung ist neben dem BQS-Institut, seinen Partnern und dem Steue-rungskreis eine Gruppe von ca. 10 Experten beteiligt, die die geria-trische Rehabilitation aus unter-schiedlichen Bezügen im Detail kennen. Diese Experten bringen die Perspektive der Leistungser-bringer, der Leistungsträger und der Patienten ein, die noch er-gänzt wird durch die Expertise der Wissenschaft und die Erfah-rungen aus den Verbänden. Die Mitglieder der Expertengruppe werden vom Steuerungskreis ausgewählt.

Nach Abschluss des Entwick-lungsprojektes wird das Quali-tätssicherungsverfahren als Teil des QS-Reha®-Verfahrens der GKV für alle Einrichtungen der stationären und ambulanten ge-riatrischen Rehabilitation gesetz-lich verpflichtend.

Zentrale Prinzipien bei der Verfahrensent-wicklung

Im Rahmen der Entwicklung werden soweit wie möglich vor-handene und bereits eingesetzte Erhebungsinstrumente aus der Geriatrie oder den bisherigen Indikationsbereichen des QS-Reha®-Verfahrens übernommen und falls nötig an die Besonder-heiten der geriatrischen Rehabi-litation angepasst. Das aktuell im QS-Reha®-Verfahren angewen-dete Erhebungsdesign soll auch bei diesem Indikationsbereich im Grundsatz beibehalten werden.

Terminvorschau:

Frühjahrstagung des Bundesverbandes Geriatrie am 25./26. März 2014 in Berlin.

Entwicklung eines Quali-tätssicherungsverfahrens im Bereich der Prozess- und Ergebnisqualität sowie der Patientenzufrie-denheit für stationäre und ambulante Einrichtungen der geriatrischen Rehabi-litation

Grothaus FJ1, Dänner A2 1 BQS Institut für Qualität & Patien-

tensicherheit GmbH, Düsseldorf2 GKV-Spitzenverband, Berlin

Ambulante und stationäre Reha-bilitationseinrichtungen sind ge-setzlich verpflichtet, sich an Maß-nahmen der externen Qualitäts-sicherung zu beteiligen. Die GKV hat daher unter maßgeblicher Einbeziehung wissenschaftlicher Institute und des Medizinischen Dienstes seit dem Jahr 2000 das QS-Reha®-Verfahren entwickelt. Das QS-Reha®-Verfahren um-fasst eine externe Prüfung der Struktur-, Prozess- und Ergeb-nisqualität sowie Patientenzu-friedenheit in den wesentlichen Indikationen der medizinischen Rehabilitation in der GKV, wie

muskuloskeletale Erkrankungen, Kardiologie und Neurologie. Für den Bereich der geriatrischen Re-habilitation wurden unter Einbe-ziehung eines wissenschaftlichen Instituts in den Jahren 2010 und 2011 Instrumente und Verfahren zur Erhebung der Strukturquali-tät entwickelt.

In Fortsetzung dieser Ent-wicklung hat der GKV-Spitzen-verband (GKV-SV) – in Abstim-mung mit den Dachorganisatio-nen der Rehabilitationseinrich-tungen – das BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit GmbH (BQS-Institut) als unab-hängiges wissenschaftliches In-stitut mit der Entwicklung eines Qualitätssicherungsverfahrens im Bereich der Prozess- und Er-gebnisqualität sowie der Patien-tenzufriedenheit für stationäre und ambulante Einrichtungen der geriatrischen Rehabilitation im Rahmen des QS-Reha®-Ver-fahrens der gesetzlichen Kran-kenversicherung beauftragt. Das BQS-Institut wird unterstützt und beraten durch die Robert-Bosch-Gesellschaft für Medi-zinische Forschung Stuttgart

Kann zur Messung anerkannt relevanter Qualitätsmerkmale nicht auf etablierte Instrumen-te zurückgegriffen werden, so werden Neuentwicklungen vor-genommen. Insbesondere die Einbeziehung der Patientensicht in das QS-Verfahren in der ger-iatrischen Rehabilitation erfor-dert Befragungsinstrumente, die teilweise neu zu entwickeln sein werden. Die daraus resultieren-den Qualitätsindikatoren werden neben der Patientenzufriedenheit auch neu entwickelte Indikatoren zur Prozess- und Ergebnisquali-tät umfassen.

Die Instrumente werden im Rahmen eines Pretests und einer Pilotphase getestet, um u. a. die Güte der für die Routineanwen-dung vorgeschlagenen Quali-tätsmessinstrumente im Einzel-nen zu belegen. Die Pretestphase dient der Exploration der erfass-ten Qualitätsdimensionen sowie der Revision der vorläufigen Fra-gebögen.

In der Pilotphase werden die gefundenen Qualitätsdimensio-nen empirisch validiert und ein Modell der Risikoadjustierung entwickelt. Dieses benennt und berücksichtigt angemessen auf empirischer Basis diejenigen patientenbezogenen Risikofak-toren und relevanten Einrich-tungsmerkmale, die nachweislich einen Einfluss auf das Einrich-tungsergebnis ausüben. Dies ist für jedes vergleichende QS-Ver-fahren von zentraler Bedeutung.

Teilnahme für interessierte Einrich-tungen offen

Wesentlich für den Erfolg des Projektes ist nicht zuletzt die Teilnahme engagierter und am Erfolg der Qualitätssicherung in der geriatrischen Rehabilitation interessierter geriatrischer Ein-richtungen. Daher werden die Einrichtungen frühzeitig und kontinuierlich über die Entwick-lung informiert. Die Teilnahme am Pretest und an der Pilotpha-se steht allen Einrichtungen der stationären und ambulanten ge-riatrischen Rehabilitation bis zu

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Mitteilungen des Bundesverbands Geriatrie

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einer maximalen Teilnehmerzahl von 20 Einrichtungen offen.

Teilnehmende Einrichtun-gen erhalten Auswertungen der Ergebnisse (in der Pilotphase einrichtungsindividuelle Aus-wertungen) und sind frühzeitig über den Entwicklungsstand des Verfahrens informiert. Durch ihre Teilnahme haben sie die Möglichkeit, Einfluss auf die weitere Verfahrensentwicklung zu nehmen.

Pretest

Der Pretest dient dazu, die aus-gewählten Instrumente an einer hierarchisch gestuften, möglichst inhomogenen Stichprobe anzu-wenden. In die Stichprobe sol-len möglichst unterschiedliche Patienten- sowie Einrichtungs- und Länderkonstellationen er-fasst werden.

Befragt werden die behan-delten Patienten selbst und die pflegenden Angehörigen oder Betreuungspersonen. Außerdem werden Angaben von den Be-handlern bzw. den behandeln-den Einrichtungen erfasst. Für jede Personengruppe werden spezifische Instrumente getestet. Zusätzlich werden Confounder

für die spätere Risikoadjustie-rung erfasst.

Im Pretest werden drei Mess-zeitpunkte realisiert, Reha-Be-ginn, Reha-Ende und sechs Wochen nach der Reha. Auf Basis der erhaltenen Daten wird dann zu entscheiden sein, welche Messzeitpunkte im Probebetrieb umgesetzt werden sollen. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, wird im Pretest pro Patient jedoch nur ein Messzeit-punkt realisiert.

Pilotphase

In der Pilotphase werden die re-vidierten Instrumente im zuvor festgelegten Erhebungsdesign angewendet, um den Echtbetrieb zu simulieren. Die Stichprobe der teilnehmenden Einrichtungen wird so gewählt, dass sie mög-lichst repräsentativ in Bezug auf die unterschiedlichen Patienten-, Einrichtungs- und Länderkons-tellationen ist. Auf der Einrich-tungs-Ebene sind dazu relevante Auswahlkriterien zu berücksich-tigen (u. a. ambulant vs. stationär, Stadt vs. Land, Bundesland und gegebenenfalls weitere Merkmale wie z. B. Anbindung an ein Kran-kenhaus).

Schulung der Teilnehmer

Für die Mitarbeiter der teilneh-menden Einrichtungen wird vor Beginn des Pretests eine eintägige Schulung durchgeführt. Zusätz-lich werden Manuale zur Vor-gehensweise für die Teilnehmer erstellt. Darüber hinaus wird eine Hotline eingerichtet. Mitarbeiter der Einrichtungen können sich jederzeit mit Fragen an das BQS-Institut (organisatorisch) und die RBMF (inhaltliche Fragen) wen-den. Weitere Informationen zum Verfahren werden auf der Home-page des QS-Reha®-Verfahrens www.qs-reha.de veröffentlicht.

Einrichtungen, die an der Teilnahme am Pretest und/oder an der Pilotphase teilnehmen möchten, können sich an das BQS-Institut wenden. Ansprech-partner sind Frau Dr. Dagmar Hertle ([email protected]) oder Herr Franz-Josef Grothaus ([email protected]).

BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit GmbHKanzlerstr. 440472 DüsseldorfTel.: 0211/280729-0Fax: 0211/270829-99

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