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Mitteilungen der DGPPN 8/2014

Date post: 07-Feb-2017
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Mitteilungen der DGPPN 1033 Der Nervenarzt 8 · 2014 | Die Teilnehmerinnen und Teilneh- mer des DGPPN Kongresses 2014 können sich auf eine außerge- wöhnliche Eröffnungsveranstal- tung freuen. Sie spiegelt mit ihrer Themenvielfalt – Wissenschaft, Politik und Kultur – nicht nur die enorme Bandbreite des Faches Psychiatrie und Psychotherapie wider, sie wartet auch mit hoch- karätigen Keynote Speakern auf. Kongresspräsident Professor Wolfgang Maier aus Bonn wird in seinem Eröffnungsvortrag den roten Faden des diesjährigen Kongresses aufnehmen: die He- rausforderungen durch den de- mographischen Wandel. Kaum eine Entwicklung wird Deutsch- land in den kommenden Jah- ren so prägen wie der demogra- phische Wandel. Dabei geht es um weit mehr als um das Altern. Jüngere Menschen müssen sich auf eine veränderte und längere Arbeitsbiographie einstellen. Äl- tere Menschen werden eine neue verantwortlichere Rolle und Fa- milie und Gesellschaft spielen. Im Zuge dieser Entwicklung wird das Fach Psychiatrie und Psycho- therapie weiter an Bedeutung ge- winnen. Denn mit dem gesell- schaftlichen Wandel ändern sich auch die Erwartungen an die Diagnostik, Therapie und Ver- sorgung psychische Erkrankun- gen. Die niedrige Geburtenraten und die höhere Lebenserwartung stellen für das Gesundheitswesen und die sozialen Sicherungssys- teme besondere Herausforde- rungen dar. Bundesgesundheits- minister Herman Gröhe wird in einem Grußwort auf diese Her- ausforderungen eingehen und über Prioritäten der Gesund- heitspolitik in den kommenden Jahren sprechen. Nervenarzt 2014 · 85:1033–1034 DOI 10.1007/s00115-014-4141-4 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Redaktion W. Maier, Bonn J. Beutler, Berlin DGPPN Kongress 2014: Eröffnungsveranstaltung mit vielen Highlights 26. November 2014 | 10.15 – 12.15 Uhr | CityCube Berlin 8 Kongresspräsident Professor Wolfgang Maier wird den DGPPN Kongress 2014 eröffnen 8 Der Bundesminister für Gesund- heit, Hermann Gröhe, wird ein Grußwort sprechen Andreas Kruse: Grenzgän- ge zwischen Verletzlich- keit und Ressourcen bei de- menzkranken Menschen Der Vorsitzende der Altenbe- richtskommissionen der Bun- desregierung Professor Andreas Kurse wird in seinem Vortrag die Versorgung demenzkranker Patienten aus zwei Perspektiven betrachten. Denn diese ist für die Mitglieder des Versorgungssys- tems wie auch für die Patienten und ihre Angehörigen immer im Sinne von „Grenzgängen“ zwi- schen der kognitiven und kör- perlichen Verletzlichkeit und den kognitiven, emotionalen, alltags- praktischen und sozialkommu- nikativen Ressourcen zu verste- hen. Den zentralen Kontext, in den diese Diskussion eingebet- tet wird, bildet das Begriffspaar "Selbstgestaltung – Weltgestal- tung", das bei der Begleitung de- menzkranker Menschen nicht an Bedeutung verliert, sondern so- gar noch gewinnt. Professor Kru- se wird aufzeigen, wie wichtig die Stärkung der medizinisch-reha- bilitativen, pflegerischen und so- zialen Betreuung für die Verwirk- lichung der Menschenwürde ist. James Harris: Vincent van Gogh – seine Kunst und sei- ne psychische Erkrankung Der renommierte Neuropsych- iater Professor James Harris aus Baltimore (USA) wird sich in sei- nem Vortrag dem niederländi- schen Maler Vincent van Gogh annähern. Dieser starb 1890 an den Folgen einer Schussverlet- zung, die er sich selbst zugefügt hatte. Seither versuchten mehr als 150 Ärzte, posthum eine Dia- gnose zu stellen – mit mindes- tens 30 verschiedenen Ansätzen. Fest steht jedoch, dass van Gogh trotz seiner schwierigen Persön- lichkeitszüge, seiner Stimmungs- schwankungen und seines Subs- tanzmissbrauchs, zeit seines Le- bens bemerkenswert produktiv war. Allein in den letzten neun Jahren seines Lebens vollende- te er mehr als 864 Gemälde, sein Spätwerk zeugt von einem Künst- ler auf dem Zenit seines Könnens. Die mehr als 600 Briefe an seinen jüngeren Bruder Theo dokumen- tieren nicht nur sein enormes In- teresse für Kunst und Literatur, sie sind auch ein Beleg für seine psychische Sensibilität. Professor Harris wird all diese Facetten im 8 Professor Andreas Kruse ist Vor- sitzender der Altenberichtskommis- sion der Bundesregierung 8 Der renommierte Neuropsychia- ter Professor James Harris ist der Di- rektor der Developmental Neurop- sychiatry Clinic der Johns Hopkins Universität Baltimore © Bundesregierung / Steffen Kugler
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Page 1: Mitteilungen der DGPPN 8/2014

Mitteilungen der DGPPN

1033Der Nervenarzt 8 · 2014 |

Die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer des DGPPN Kongresses 2014 können sich auf eine außerge-wöhnliche Eröffnungsveranstal-tung freuen. Sie spiegelt mit ihrer Themenvielfalt – Wissenschaft, Politik und Kultur – nicht nur die enorme Bandbreite des Faches Psychiatrie und Psychotherapie wider, sie wartet auch mit hoch-karätigen Keynote Speakern auf.

Kongresspräsident Professor Wolfgang Maier aus Bonn wird in seinem Eröffnungsvortrag den roten Faden des diesjährigen Kongresses aufnehmen: die He-rausforderungen durch den de-mographischen Wandel. Kaum eine Entwicklung wird Deutsch-land in den kommenden Jah-ren so prägen wie der demogra-phische Wandel. Dabei geht es um weit mehr als um das Altern. Jüngere Menschen müssen sich auf eine veränderte und längere

Arbeitsbiographie einstellen. Äl-tere Menschen werden eine neue verantwortlichere Rolle und Fa-milie und Gesellschaft spielen. Im Zuge dieser Entwicklung wird das Fach Psychiatrie und Psycho-therapie weiter an Bedeutung ge-winnen. Denn mit dem gesell-schaftlichen Wandel ändern sich auch die Erwartungen an die Diagnostik, Therapie und Ver-sorgung psychische Erkrankun-gen. Die niedrige Geburtenraten und die höhere Lebenserwartung stellen für das Gesundheitswesen und die sozialen Sicherungssys-teme besondere Herausforde-rungen dar. Bundesgesundheits-minister Herman Gröhe wird in einem Grußwort auf diese Her-ausforderungen eingehen und über Prioritäten der Gesund-heitspolitik in den kommenden Jahren sprechen.

Nervenarzt 2014 · 85:1033–1034 DOI 10.1007/s00115-014-4141-4© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

RedaktionW. Maier, BonnJ. Beutler, Berlin

DGPPN Kongress 2014: Eröffnungsveranstaltung mit vielen Highlights

26. November 2014 | 10.15 – 12.15 Uhr | CityCube Berlin

8 Kongresspräsident Professor Wolfgang Maier wird den DGPPN Kongress 2014 eröffnen

8 Der Bundesminister für Gesund-heit, Hermann Gröhe, wird ein Grußwort sprechen

Andreas Kruse: Grenzgän-ge zwischen Verletzlich-keit und Ressourcen bei de-menzkranken Menschen

Der Vorsitzende der Altenbe-richtskommissionen der Bun-desregierung Professor Andreas Kurse wird in seinem Vortrag die Versorgung demenzkranker Patienten aus zwei Perspektiven betrachten. Denn diese ist für die Mitglieder des Versorgungssys-tems wie auch für die Patienten und ihre Angehörigen immer im Sinne von „Grenzgängen“ zwi-schen der kognitiven und kör-perlichen Verletzlichkeit und den kognitiven, emotionalen, alltags-praktischen und sozialkommu-nikativen Ressourcen zu verste-hen. Den zentralen Kontext, in den diese Diskussion eingebet-tet wird, bildet das Begriffspaar

"Selbstgestaltung – Weltgestal-tung", das bei der Begleitung de-menzkranker Menschen nicht an Bedeutung verliert, sondern so-gar noch gewinnt. Professor Kru-se wird aufzeigen, wie wichtig die Stärkung der medizinisch-reha-bilitativen, pflegerischen und so-zialen Betreuung für die Verwirk-lichung der Menschenwürde ist.

James Harris: Vincent van Gogh – seine Kunst und sei-ne psychische Erkrankung

Der renommierte Neuropsych-iater Professor James Harris aus Baltimore (USA) wird sich in sei-nem Vortrag dem niederländi-schen Maler Vincent van Gogh annähern. Dieser starb 1890 an den Folgen einer Schussverlet-zung, die er sich selbst zugefügt hatte. Seither versuchten mehr als 150 Ärzte, posthum eine Dia-gnose zu stellen – mit mindes-tens 30 verschiedenen Ansätzen. Fest steht jedoch, dass van Gogh trotz seiner schwierigen Persön-lichkeitszüge, seiner Stimmungs-schwankungen und seines Subs-tanzmissbrauchs, zeit seines Le-bens bemerkenswert produktiv war. Allein in den letzten neun Jahren seines Lebens vollende-te er mehr als 864 Gemälde, sein Spätwerk zeugt von einem Künst-ler auf dem Zenit seines Könnens. Die mehr als 600 Briefe an seinen jüngeren Bruder Theo dokumen-tieren nicht nur sein enormes In-teresse für Kunst und Literatur, sie sind auch ein Beleg für seine psychische Sensibilität. Professor Harris wird all diese Facetten im

8 Professor Andreas Kruse ist Vor-sitzender der Altenberichtskommis-sion der Bundesregierung

8 Der renommierte Neuropsychia-ter Professor James Harris ist der Di-rektor der Developmental Neurop-sychiatry Clinic der Johns Hopkins Universität Baltimore©

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Mitteilungen der DGPPN

Leben des Vincent van Goghs be-leuchten und sich dabei intensiv mit zahlreichen Gemälden des außergewöhnlichen Künstlers auseinandersetzen.

Das Kammerorchester „Les Amis de Clérivaux“

Das Herz klopft bis zum Hals, die Hände zittern, die Knie sind weich: Viele Musiker und Sän-ger leiden unter extremem Lam-penfieber. Aus Angst zu versagen, verschieben sie Auftritte, sagen ab und üben nicht. Seit 2010 fin-den Betroffene Hilfe in der Lam-penfieber-Ambulanz, die von der Psychiaterin Déirdre Mahkorn am Universitätsklinikum Bonn gegründet wurde. Über 400 Mu-

siker erhielten in der Zwischen-zeit professionelle Unterstützung. Dafür hat das Projekt letztes Jahr den DGPPN-Antistigma-Preis (Anerkennungspreis) gewon-nen. Auch das Kammerorchester, das den DGPPN Kongress 2014 eröffnen wird, hat sich im Rah-men der Lampenfieber-Ambu-lanz formiert. Im „Les Amis de Clérivaux“ spielen ausschließ-lich Berufsmusiker, die selbst Er-fahrung mit Bühnenangst haben. Sie stammen aus Sinfonie- und Opernorchestern der gesamten Bundesrepublik, aus Österreich, der Schweiz und den Nieder-landen. Das Ensemble wird das Doppelkonzert in d-Moll von Jo-hann Sebastian Bach für Oboe und Violine spielen.

8 Das Kammerorchester „Les Amis de Clérivaux“ wird ein Doppelkonzert in d-Moll von Johann Sebastian Bach für Oboe und Violine spielen

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