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Mit großer Vorschau auf das neue Jahr€¦ · testen ist er in der Handels-politik: Eisern fährt...

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Page 1: Mit großer Vorschau auf das neue Jahr€¦ · testen ist er in der Handels-politik: Eisern fährt Wa- shington Schranken und Zöl-le hoch, kippt alte Verträge, scheint die Globalisierung

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Mit großer Vorschau auf das neue Jahr

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Seite 2 POLITIK/WELTGESCHEHEN 30. Dezember 2017

Januar

27.: Der bisherige Bundes-wirtschaftsminister SigmarGabriel (SPD) wird Außenmi-nister. Er löst Frank-WalterSteinmeier (SPD) ab, der fürdas Amt des Bundespräsi-denten kandidiert. SPD-Staatssekretärin Brigitte Zy-pries übernimmt das Wirt-schaftsministerium.

27.: US-Präsident DonaldTrump erlässt einen Einrei-sestopp für Personen aus sie-ben muslimischen Ländern.Bundesrichter stoppen dasDekret im Februar.

23.: US-Präsident DonaldTrump steigt per Erlass ausdem transpazifischen Han-delsabkommen TPP aus. DerPakt der zwölf Staaten war2016 unterzeichnet worden,aber noch nicht in Kraft ge-treten.

24.: SPD-Chef Sigmar Ga-briel verkündet überra-schend seinen Verzicht aufden Parteivorsitz und dieKanzlerkandidatur. BeideAufgaben soll der bisherigeEU-ParlamentspräsidentMartin Schulz übernehmen.

20.: Der Republikaner Do-nald Trump wird als 45. Prä-sident der USA vereidigt. Vi-zepräsident ist Mike Pence.Trump ist Nachfolger des De-mokraten Barack Obama,des ersten schwarzen Präsi-denten des Landes.

20.: Das türkische Parla-ment billigt die von PräsidentRecep Tayyip Erdogan vor-geschlagene Verfassungsre-form für ein Präsidialsystem.Über das Reformpaket mussnoch in einer Volksabstim-mung entschieden werden.

1.: Der frühere portugiesi-sche Ministerpräsident Antó-nio Guterres übernimmt alsneuer UN-Generalsekretärden Posten von Ban Ki Moon.

1.: In einem Nachtclub inIstanbul erschießt ein34-jähriger Kirgise 39 Besu-cher und verletzt 70. Die Ter-rororganisation IS bekenntsich zu dem Anschlag.

6.: Einem Bericht der US-Geheimdienste zufolge hatRusslands Präsident Wladi-mir Putin eine Kampagne zurBeeinflussung der US-Präsi-dentenwahl angeordnet. Siehabe sich gegen die demo-kratische Bewerberin HillaryClinton gerichtet.

15.: Die konservative CDU-Bundestagsabgeordnete Eri-ka Steinbach verlässt Parteiund Fraktion. Damit protes-tiert sie insbesondere gegendie aus ihrer Sicht verfehlteFlüchtlingspolitik der Partei-vorsitzenden und Bundes-kanzlerin Angela Merkel.

17.: Die Suche nach der2014 im Indischen Ozeanverschwundenen Boeing 777wird eingestellt. An Bord dermalaysischen Maschine wa-ren 239 Menschen.

17.: Das Bundesverfas-sungsgericht lehnt ein Verbotder rechtsextremen NPD ab.Sie sei zwar verfassungs-feindlich, aber zu bedeu-tungslos. Damit weisen dieRichter einen Antrag derLänder im Bundesrat ab.

18.: Eine durch ein Erdbe-ben ausgelöste Lawine ver-schüttet ein Hotel im italieni-schen Abruzzen-Ort Farindo-la. 29 Menschen finden denTod.

19.: Der Bundestag be-schließt einstimmig die Frei-gabe von Cannabis auf Re-zept. Damit sollen etwaSchmerzen von schwerkran-ken Krebspatienten gelindertwerden.

20.: Die Terrormiliz IS hatTeile des römischen Amphi-theaters in der historischenOasenstadt Palmyra zerstört.Die Terroristen hatten dieWeltkulturerbe-Stadt im De-zember zurückerobert.

Trump ist neuer US-PräsidentMit seiner Politik verändert er die USA und ihre Rolle in der Welt

Niemand hat die Wahrneh-mung der Politik des Jahres2017 so geprägt wie DonaldTrump, der am 20. Januarals 45. Präsident der Verei-nigten Staaten von Amerikavereidigt wurde. Mit allerMacht treibt Donald Trumpseine Politik voran. Grundle-gend verändert er die USAund ihre Rolle in der Welt.

Bündnisse gelten Trumpnicht viel, »Amerika zuerst«umso mehr. Am konsequen-testen ist er in der Handels-politik: Eisern fährt Wa-shington Schranken und Zöl-le hoch, kippt alte Verträge,scheint die Globalisierunganhalten zu wollen. Rund umNordkoreas Atom- und Rake-tenprogramm eskaliert derKrieg der Worte zwischenTrump und Nordkoreas Füh-rer Kim Jong Un.

Kein Präsident hat je soviele Bundesrichterposten inso kurzer Zeit neu auf Le-benszeit besetzt – mit Scha-ren junger, stramm konser-vativer Richter.

Mehr als 50 Regulierun-gen, Verträge und Vereinba-rungen zum Schutz der Um-welt hat Trump aufgehoben,eingefroren oder blockiert,darunter das Klimaabkom-men von Paris. FossileBrennstoffe haben Vorfahrt,Nationalparks werden ver-kleinert, der Bau von Ölpipe-lines wird wieder aufgenom-men, Ölbohrrechte in derArktis werden ausgeweitet,Jagdrechte ebenso.

Von Trumps »großer, tollerMauer«, für die Mexiko be-zahlen werde, steht mit Aus-nahme einiger Ansichtsmo-delle noch nicht ein Stück.Dennoch hat die US-Regie-rung die Einwandererzahlenradikal herunter- und dieGrenzsicherung hochgefah-ren. Dazu droht Tausendendie Abschiebung.

Bei den Russland-Ermitt-lungen geht es längst ummehr als die Frage, ob Russ-land die US-Wahl 2016 be-einflusst hat und was Trumpdavon wusste. Sonderermitt-ler Robert Mueller durch-forscht Trumps Umfeld inalle Richtungen. Das belastet

das Weiße Haus – ändertaber nichts an den herr-schenden Verhältnissen.

Nach einem Ja des Senatsist Trumps als »historisch«angekündigte, umfassendeSteuerreform in greifbareNähe gerückt. Kern sindmassive Erleichterungen fürUnternehmen. Quasi durchdie Hintertür ließe sich da-durch auch die Abschaffungvon »Obamacare« bewerk-stelligen, eines seiner zentra-len Wahlversprechen.

Trumps neuester »Coup«ist die Anerkennung Jerusa-lems als Hauptstadt von Isra-el, die weltweit Proteste aus-gelöst hat.

Donald Trump legt den Amtseid als 45. Präsident der Verei-nigten Staaten von Amerika ab.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 3

Februar

November vor den Philippi-nen gekidnappt worden, umLösegeld zu erpressen. SeineLebensgefährtin war bei demÜberfall erschossen worden.

27.: Zwei Autoraser wer-den erstmals wegen Mordeszu lebenslanger Haft verur-teilt. Sie hatten 2016 in Ber-lin mit Tempo 160 einen Jeepgerammt und den Fahrer ge-tötet.

27.: Der Bundesgerichtshoflässt eine abwechselnde Kin-derbetreuung nach Trennun-gen prinzipiell zu. Auch ge-gen den Willen des Ex-Part-ners könne ein Elternteil die-sen Wunsch durchsetzen.

27.: Die islamistische Ter-rorgruppe Abu Sayyaf zeigtin einem Video die Enthaup-tung einer deutschen Geisel.Der 70-jährige Segler war im

Steudtner. Die Fälle belastendas deutsch-türkische Ver-hältnis.

15.: Das Europaparlamentbilligt das Freihandelsab-kommen Ceta der EU mit Ka-nada vom Oktober 2016. Estritt im September 2017 vor-läufig in Kraft. Die Zustim-mung vieler Länderparla-mente der EU steht aller-dings noch aus.

1.: Die Deutsche Bischofs-konferenz entscheidet, dassKatholiken nach einer Schei-dung und erneuten Heiratnicht grundsätzlich vomEmpfang der Kommunionausgeschlossen sind.

1.: Das britische Unterhausgestattet der Regierung, dasVerfahren zum Austritt ausder EU (Brexit) in die Wegezu leiten.

3.: Der Hohe UN-Kommis-sar für Menschenrechte be-richtet über Verbrechen desMilitärs von Myanmar an dermuslimischen Minderheit derRohingya. Dazu zählten Ver-gewaltigungen und Massen-morde.

6.: Papst Franziskus emp-fängt erstmals die Spitzender Evangelischen Kirche inDeutschland (EKD) im Vati-kan. Beide Seiten loben dieökumenischen Bestrebungenzur Annäherung der Kir-chen.

12.: Frank-Walter Stein-meier (SPD) wird von derBundesversammlung in Ber-lin als Nachfolger von Joa-chim Gauck zum 12. Bundes-präsidenten gewählt. Er wargemeinsamer Kandidat vonSPD und Union.

12.: Nordkorea startet eineSerie von nahezu 20 Testsmit Mittel- und Langstre-ckenraketen bis zum Herbst.Regelmäßige Proteste desUN-Sicherheitsrats beein-drucken das Regime nicht.

13.: Kim Jong Nam, einHalbruder des nordkoreani-schen Machthabers Kim JongUn, wird auf dem FlughafenKuala Lumpur bei einem An-schlag mit dem NervengiftVX getötet.

13.: Michael Flynn, der Na-tionale Sicherheitsberatervon US-Präsident DonaldTrump, tritt zurück. BereitsEnde Januar hatte Trumpseine Justizministerin SallyYates gefeuert.

14.: Deniz Yücel, deutsch-türkischer Korrespondentder »Welt«, wird in Istanbulwegen Terrorismus festge-nommen. Im April verhaftetdie Polizei die ÜbersetzerinMesale Tolu, im Juli denMenschenrechtler Peter

Deniz Yücel festgenommenDie Türkei wirft dem deutschen Journalisten Terrorpropaganda vor

Die türkische Regierung istder Ansicht, dass die Ermitt-lungen gegen Yücel nichtsmit seiner Tätigkeit als Jour-nalist zu tun haben, wie ausder Stellungnahme deutlichwurde. Vielmehr bestehe derdringende Verdacht, dassYücel in Einklang mit denZielen von Terrororganisa-tionen gehandelt und »Pro-paganda zugunsten der Ter-rororganisation verbreitetund Handlungen ausgeführthabe, um einen Konflikt zwi-schen türkischen und kurdi-schen Gesellschaftsgruppenanzuzetteln«.

Mit Terrororganisationensind die verbotene kurdischeArbeiterpartei PKK und dieGülen-Bewegung gemeint.Die Türkei macht letztere fürden Putschversuch vom Juli2016 verantwortlich.

gegen seine Untersuchungs-haft abzulehnen. Yücel habeim März Beschwerde beimtürkischen Verfassungsge-richt eingereicht und müsseden nationalen Rechtswegzunächst ausschöpfen, hießes unter anderem zur Be-gründung. Dass das Verfas-sungsgericht noch keine Ent-scheidung getroffen habe, seiangesichts des Ausnahmezu-stands in der Türkei und derhohen Belastung der Gerich-te »äußerst vertretbar«.

Eine Anklageschrift liegtnoch nicht vor. Staatspräsi-dent Recep Tayyip Erdoganhatte den Journalisten mehr-fach als »Spion« bezeichnet.In der Stellungnahme dertürkischen Regierung kommtder Vorwurf der Spionage je-doch nicht vor.

Wegen Terrorpropagandaund Volksverhetzung wirdder türkischstämmige deut-sche »Welt«-Journalist DenizYücel in Istanbul festgenom-men. Seit dem 27. Februarsitzt der 44-Jährige in derHaftanstalt Silivri westlichvon Istanbul in Untersu-chungshaft, seit 3. Dezemberallerdings nicht mehr in Ein-zelhaft.

Die Türkei hält die Unter-suchungshaft weiter für ge-rechtfertigt, wie aus einerStellungnahme beim Euro-päischen Gerichtshof fürMenschenrechte (EGMR)hervorgeht. Die Maßnahmengegen den Journalisten seien»notwendig und angemes-sen«, heißt es darin.

Die türkische Regierunghatte den EGMR aufgefor-dert, die Beschwerde Yücels

»Free Deniz« fordern Teilnehmer eines Autokorsos in Frankfurt nach der Festnahme desdeutschen Journalisten Denis Yücel in der Türkei. Geholfen hat es bisher nichts.

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Seite 4 POLITIK/WELTGESCHEHEN 30. Dezember 2017

März

in den Landtag ein. Unionund SPD setzen ihre GroßeKoalition fort.

29.: Die britische Regie-rung verkündet in einemSchreiben an die Europäi-sche Union ihren Austritt ausdem Staatenbund zum Früh-jahr des Jahres 2019. Ver-handlungen über das Verfah-ren und die Bedingungen desBrexits beginnen im Juni inBrüssel.

von US-Präsident DonaldTrump für eine Gesundheits-reform ab. Damit bleibt»Obamacare« weiterhin inKraft.

26.: Bei der Landtagswahlim Saarland kommt die CDUauf 40,7 Prozent (+5,5 Pro-zentpunkte). Die SPD rutschtunter die 30-Prozentmarke.Auch die Linkspartei (12,9)hat Verluste. Die Grünenscheitern, die AfD (6,2) zieht

hatte auf beide Ämter ver-zichtet.

24.: Nach Bedenken der EUbeschließt der BundestagÄnderungen der Pkw-Maut.Weil Thüringen im Bundes-rat seine Blockade aufgibt,kann das Projekt umgesetztwerden.

24.: Führende Republika-ner im Abgeordnetenhauslehnen den Gesetzentwurf

2.: Das Oberste GerichtÄgyptens spricht Ex-Präsi-dent Husni Mubarak von derMitschuld am Tod von Hun-derten Demonstranten wäh-rend der Revolution 2011frei.

2.: Das Bundesverwal-tungsgericht erlaubt schwer-kranken Menschen in Ex-tremfällen den Zugang zutödlichen Medikamenten. Siedürften entscheiden, wie undwann sie aus dem Lebenscheiden wollen.

4.: US-Präsident DonaldTrump behauptet auf Twit-ter, sein Vorgänger BarackObama habe ihn in seinemNew Yorker Wolkenkratzerabhören lassen. Er kann sei-ne Vorwürfe nicht beweisen.

6.: Der Bundesgerichtshofurteilt, dass die Adoption vonStiefkindern nur mit Trau-schein möglich ist. Im kon-kreten Fall durfte ein Mannnicht die Kinder seiner Le-benspartnerin adoptieren.

6.: Der französische Auto-konzern PSA einigt sich mitGeneral Motors auf die Über-nahme von dessen Europas-parten Opel und Vauxhall.

9.: Die Bundesregierungund die großen Energiekon-zerne einigen sich auf einenPakt zur Entsorgung atoma-rer Altlasten. Der Staatnimmt den Betreibern dieVerantwortung dafür ab. ImGegenzug zahlen sie 23,55Milliarden Euro.

15.: Die Lufthansa und diePilotengewerkschaft Cockpitlegen ihren seit Jahren an-dauernden Tarifkonflikt bei.Die Piloten akzeptieren eineNeuregelung der Betriebs-renten, der Konzern willmehr Personal einstellen.

15.: Wegen möglicher Ab-gasmanipulationen durchsu-chen Staatsanwälte und Kri-minalbeamte die Zentraledes Autobauers Audi in In-golstadt und mehrere Nie-derlassungen.

19.: Martin Schulz wird aufeinem SPD-Parteitag in Ber-lin mit jeweils 100-prozenti-ger Zustimmung zum neuenVorsitzenden und Kanzler-kandidaten gewählt. SeinVorgänger Sigmar Gabriel

Die Briten wollen raus aus der EUAber bei den Verhandlungen über die Trennung geht es nicht voran

Diese werde allerdings nochschwieriger als die erste,sagte EU-Kommissionspräsi-dent Jean-Claude Juncker.

Großbritannien will nununbedingt rasch die künftigePartnerschaft zur EU klären.Die EU tritt allerdings auf dieBremse: In den nächsten Wo-chen soll zunächst nur übereine etwa zweijährige Über-gangsphase nach dem Brexitgesprochen werden, dannüber das Austrittsabkom-men. Die EU will vor demBrexit nur den Rahmen derkünftigen Beziehungen in ei-ner »politischen Erklärung«festlegen.

Die britische Premiermi-nisterin Theresa hat schonangekündigt, man werde dieEU, den Binnenmarkt unddie Zollunion am 29. März2019 verlassen, strebe aberweiter eine »tiefe und beson-dere Partnerschaft« an. AusSicht der EU kann Großbri-tannien nach dem Ausstiegjedoch nicht dieselben Vor-teile haben wie als Mitglied.Unter welchen Bedingungenbeide künftig Handel treibenund bei Sicherheit und ande-ren Fragen zusammenarbei-ten, ist offen. Die Bedingun-gen sind aber von höchsterBedeutung für Wirtschaftund Millionen Bürger.

May steht im eigenen Landenorm unter Druck undsucht eine Linie zwischenBrexit-Hardlinern und jenen,die einen weicheren EU-Aus-stieg wollen. Einige Abgeord-nete ihrer Partei stimmtenim Unterhaus mit der Oppo-sition, um ein Vetorecht überden Austrittsvertrag durch-zusetzen.

zung noch 40 bis 45 Milliar-den Euro an Brüssel über-weisen. Außerdem wird Lon-don EU-Bürgern im Landumfassende Bleiberechte ge-währen und eine offeneGrenze zu Irland garantie-ren.

Am 15. Dezember billigtedie Europäische Union dieAusweitung der Brexit-Ver-handlungen, um bis Herbst2018 einen Vertrag über denAustritt Großbritanniens un-ter Dach und Fach zu brin-gen. Der EU-Gipfel in Brüsselgab das Startsignal für diezweite Phase der Gespräche.

Die britische Regierung hatam 29. März ihren Austrittaus der Europäischen Unionzum Frühjahr 2019 verkün-det. Allerdings gestalten sichdie Verhandlungen über dieModalitäten äußerst schwie-rig.

Nach sechs Monaten Bre-xit-Verhandlungen haben dieEuropäische Union undGroßbritannien aber AnfangDezember endlich die erstenStreitfragen geklärt und einScheitern vorerst abgewen-det. So wird London nachdem für 2019 geplanten EU-Austritt nach eigener Schät-

Freude über den Erfolg: die britische Premierministerin The-resa May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Jun-cker bei einer Pressekonferenz in Brüssel zum Durchbruchbei den Brexit-Verhandlungen.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 5

April

Anschlag geplant haben. DerVerdacht lässt sich späternicht erhärten.

27.: Der Bundestag be-schließt ein Verschleierungs-verbot im ÖffentlichenDienst. Im Mai stimmt auchder Bundesrat dem soge-nannten Burkaverbot zu.

27.: Im Kampf gegen Ter-rorismus und Kriminalitätbilligt der Bundestag dieSpeicherung von Fluggastda-ten. Ab Mai 2018 sollen dieInformationen gesammeltwerden und verfügbar sein.

23.: Ein AfD-Parteitag inKöln wählt den rechtsnatio-nalen Parteivize AlexanderGauland und die wirtschafts-liberale Alice Weidel zu Spit-zenkandidaten für die Bun-destagswahl. Im Streit hatteParteichefin Frauke Petryam 19. April verzichtet.

26.: In Hammelburg wirdein unter falschem Namenals syrischer Flüchtling ge-tarnter Bundeswehr-Ober-leutnant festgenommen. Der28-jährige Franco A. soll ei-nen rechtsterroristischen

als das Ergebnis in Landselbst.

21: Bei einer Attacke vonTalibankämpfern auf eine af-ghanische Militärbasis beiMasar-i-Scharif werden min-destens 140 Soldaten getötet.

23.: Im ersten Durchgangder französischen Präsiden-tenwahl erreicht EmmanuelMacron (Bewegung En Mar-che) 24 Prozent der Stim-men. Marine Le Pen (FrontNational) kommt auf 21 Pro-zent. Beide gehen am 7. Maiin die Stichwahl.

3.: Beim Bombenanschlageines Selbstmörders in einerU-Bahn im russischen St. Pe-tersburg sterben 15 Fahrgäs-te und der Attentäter. Der22-Jährige aus Kirgistan sollVerbindungen zum Terror-netz Al-Kaida gehabt haben.

4.: Bei einem Angriff mitdem verbotenen Giftgas Sa-rin werden in der syrischenRebellenstadt Chan Schei-chun mehr als 80 Menschengetötet. Ein UN-Reportmacht die syrische Luftwaffeverantwortlich.

7.: Nach zähem Tauziehenkann US-Präsident DonaldTrump den konservativenJuristen Neil Gorsuch im Se-nat als neuen Richter amObersten Gerichtshof durch-setzen.

8.: Die 14. documenta be-ginnt mit einer Ausstellung inder griechischen HauptstadtAthen. In Kassel startet dieSchau zeitgenössischerKunst am 10. Juni. Sie endetim September mit einem Mil-lionendefizit.

9.: Bei Selbstmordangriffenauf zwei koptisch-christlicheKirchen in den nordägypti-schen Städten Tanta und Ale-xandria sterben mindestens45 Gläubige. Die Terrororga-nisation IS bekennt sich zuden Bombenattentaten.

11.: Ein Deutsch-Russezündet in Dortmund Spreng-sätze vor dem Mannschafts-bus des Fußballclubs Borus-sia Dortmund. Ein Spielerund ein Polizist werden ver-letzt. Der 28-Jährige wolltemit dem Anschlag den Ak-tienkurs des Vereins mani-pulieren.

15.: Bei einem Bombenan-schlag auf einen Buskonvoinahe der syrischen StadtAleppo sterben mehr als 120Insassen, darunter viele Kin-der. Die Flüchtlinge solltenevakuiert werden. Wer ver-antwortlich ist, bleibt unklar.

16.: Beim türkischen Refe-rendum zur umstrittenenEinführung eines Präsidial-systems stimmen 51,4 Pro-zent dafür, 48,6 Prozent da-gegen. Die Zustimmung derDeutsch-Türken ist mit mehrals 60 Prozent weit größer

Die documenta in Athen und KasselDie 14. Ausgabe der Kunstschau endete mit einem Millionen-Defizit

sein. Eine international be-setzte Kommission soll dafüreinen künstlerischen Leiterfinden.

Abseits der Aufsichtsrats-sitzung meldete sich in derZeitschrift »Monopol – Maga-zin für Kunst und Leben« derLeiter der documenta 14, derPole Adam Szymczyk, zuWort. »Wenn jemand die do-cumenta für gescheitert hält,finde ich das auch in Ord-nung. Ich habe kein Problemmit dem Scheitern.« Die Em-pörung über die finanzielleLücke in Höhe von mehr alsfünf Millionen Euro halte erfür übertrieben. Mit 15 Pro-zent des Gesamtetats sei dasDefizit nicht außergewöhn-lich hoch.

räumte unterdessen ihrenPosten. Sie werde in beider-seitigem Einvernehmen zum1. Juni 2018 ausscheiden, er-klärte ein Sprecher der StadtKassel. »Der Aufsichtsratdankt Frau Kulenkampff fürihren außergewöhnlichenpersönlichen Einsatz bei derdocumenta 14 und für ihreBereitschaft, bis dahin an derSchaffung wichtiger struktu-reller Voraussetzungen füreine erfolgreiche documenta15 mitzuwirken«, hieß es ineiner Erklärung.

Wer dann die Führung dergemeinnützigen documenta-Gesellschaft übernimmt, istnoch unklar. Die nächste do-cumenta wird vom 18 Junibis zum 25. September 2022

Die 14. Ausgabe der re-nommierten Kunstschau do-cumenta fand erstmals anzwei Ausstellungsorten statt.Sie wurde am 8. April inAthen und am 10. Juni inKassel eröffnet. Dabei fuhrsie ein Defizit von rund 5,4Millionen Euro ein.

Der Verlust entstand nachAngaben des Aufsichtsratsallein am VeranstaltungsortAthen. In der griechischenHauptstadt seien Budgets beiPersonal-, Transport-,Raum- und Sicherheitsperso-nalkosten überschritten wor-den, hieß es. Dies seien diewesentlichen Gründe für daserwartete Defizit im Ge-schäftsjahr 2017 von voraus-sichtlich 5,4 Millionen Euro.

Die Stadt Kassel und dasLand Hessen als Gesellschaf-ter hatten mit einer Bürg-schaft von insgesamt achtMillionen Euro die Zahlungs-fähigkeit der Ausstellung ge-sichert.

Einem Sonderbericht vonWirtschaftsprüfern zufolgeschloss die Kunstschau ohneden Nebenstandort Athenmit einem »positiven Ergeb-nis« ab. »Die documenta istein großer Glücksfall undSchatz für das KulturlandHessen, den wir bewahrenmüssen«, sagte der stellver-tretende Aufsichtsratsvorsit-zende, Hessens Kunstminis-ter Boris Rhein (CDU).

documenta-Geschäftsfüh-rerin Annette Kulenkampff

Das Kunstwerk »The Parthenon of Books« der argentini-schen Künstlerin Marta Minujin gehörte zu den größten Pro-jekten der Documenta.

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Seite 6 POLITIK/WELTGESCHEHEN 30. Dezember 2017

Mai

Die Terrororganisation IS be-kennt sich zu der Tat.

31.: Die Zahl der Arbeitslo-sen in Deutschland sinkt imMai erstmals seit 26 Jahrenunter die 2,5-Milionen-Mar-ke. Im Oktober sind es weni-ger als 2,4 Millionen.

31.: Beim Anschlag mit ei-ner in einem Tanklastwagenversteckten Bombe in derNähe der deutschen Bot-schaft in Kabul sterben min-destens 150 Menschen.

22.: Bei einem Popkonzertin Manchester zündet ein is-lamistischer Selbstmördereine Sprengladung und tötet22 Besucher. Der 22-jährigeSohn libyscher Einwanderersoll ein Soldat des IS-Kalifatsgewesen sein.

26.: Bewaffnete Islamistenüberfallen einen Bus mitkoptischen Christen bei derägyptischen Stadt Al-Minjaund erschießen 23 Men-schen. Die Pilger waren zueinem Kloster unterwegs.

ländischer Pkw-Fahrer beider geplanten »Infrastruk-turabgabe«, heißt es als Be-gründung. Die Bundesregie-rung hatte Zugeständnissegemacht.

19.: Die schwedischeStaatsanwaltschaft stellt ihreErmittlungen wegen Verge-waltigung gegen den Austra-lier Julian Assange ein. DerGründer der Enthüllungs-plattform Wikileaks flüchtete2012 in die Botschaft vonEcuador in London.

7.: Emmanuel Macron ge-winnt den zweiten Durch-gang der französischen Prä-sidentenwahl mit 66,1 Pro-zent der Stimmen. DieRechtspopulistin Marine LePen kommt auf 33,9 Prozent.Der europafreundliche Ma-cron tritt sein Amt am 14.Mai an.

7.: Bei der Landtagswahl inSchleswig-Holstein verliertdie rot-grüne Regierung ihreMehrheit. Die CDU schafft32,0 Prozent, SPD 27,2, Grü-ne 12,9 und FDP 11,5. DerAfD zieht mit 5,9 Prozenterstmals ins Parlament.CDU-Wahlgewinner DanielGünther bildet am 28. Junieine »Jamaika«-Koalitionaus Union, FDP und Grünen.

9.: US-Präsident DonaldTrump entlässt FBI-ChefJames Corney. Dieser führtedie Ermittlungen wegenmöglicher Russlandkontaktedes Wahlkampfteams vonTrump. Am 17. Mai setzt dasJustizministerium RobertMueller als Sonderermittlerein.

12.: Die Schadsoftware»Wanna Cry« legt etwa200 000 Computer in 150Ländern lahm. Zu den vonLösegeldforderungen Betrof-fenen in Deutschland zählenPrivatpersonen und die Deut-sche Bahn, in Großbritan-nien sind es viele Kranken-häuser.

14.: Bei der Landtagswahlin Nordrhein-Westfalen wirdRot-Grün abgewählt. DieCDU steigert sich auf 33,0Prozent, die FDP auf 12,6Prozent. SPD (31,2) und Grü-ne (6,4) verlieren kräftig, dieAfD (7,4) ist erneut erfolg-reich. CDU-Landeschef Ar-min Laschet bildet Ende Junieine Regierung mit der FDP.

15.: Die Türkei untersagtBundestagsabgeordnetenden Besuch deutscher Solda-ten auf dem Luftwaffenstütz-punkt Incirlik. Aus Protestverlegt die Bundeswehr ihreüber Syrien operierendenTornado-Aufklärer im Okto-ber nach Jordanien.

17.: Die EU-Kommissionstoppt das Maut-Verfahrengegen Deutschland. Es gebekeine Diskriminierung aus-

Frankreichs neuer starker MannEmmanuel Macron gewinnt die Präsidentenwahl vor Marine Le Pen

sprach einem Anteil von 26,9Prozent. Mit der starken ab-soluten Parlamentsmehrheitkann Frankreichs Macrondie von ihm geplante Re-formpolitik angehen. Dazugehören eine umstrittene Lo-ckerung des Arbeitsrechtsund ein neues Anti-Terror-Gesetz. Zudem strebt er weit-reichende Reformen in dervom angekündigten AustrittGroßbritanniens verunsi-cherten Europäischen Unionan. Der frühere Wirtschafts-minister setzt dabei auf eineenge Zusammenarbeit mitDeutschland.

lament. Insgesamt kommtihre Front National auf achtPlätze in der ersten Kammer.

Nur 142 der 577 Mitgliederder bisherigen Nationalver-sammlung behielten ihrenSitz. Von den bisherigen Ab-geordneten, die erneut in ih-rem Wahlkreis kandidierthatten, schieden 122 im ers-ten und 81 im zweiten Wahl-gang aus.

Unter den 577 Abgeordne-ten sind 223 Frauen, diessind 38,7 Prozent. Bisher ge-hörten 155 Frauen der Natio-nalversammlung an, das ent-

Der sozialliberale PolitikerEmmanuel Macron hat am 7.Mai den zweiten Durchgangder Präsidentenwahl inFrankreich mit 66,1 Prozentgegen die EU-feindlicheRechtspopulistin Marine LePen gewonnen, die auf 33,9Prozent kam.

Der 39 Jahre alte Macronist der bisher jüngste franzö-sische Präsident. Der Siegdes Pro-Europäers und dieSchlappe Le Pens wurden in-ternational größtenteils mitErleichterung aufgenom-men. Bundeskanzlerin Ange-la Merkel sicherte ihm eineenge Kooperation zu. Auchdie EU-Spitze zeigte sich er-leichtert. Denn die Front-Na-tional-Anführerin Le Penwollte den Euro als normalesZahlungsmittel abschaffenund die Franzosen über dieEU-Mitgliedschaft abstim-men lassen.

Bei der Parlamentswahlam 18. Juni kam das Mitte-Lager des Politjungstars ausdem Stand auf 350 der 577Sitze in der Nationalver-sammlung. Die absoluteMehrheit war damit unge-fährdet, aber weniger deut-lich als erwartet.

Die bürgerlichen Parteienum die konservativen Repu-blikaner kamen auf 137 Sit-ze. Die Sozialisten von Ma-crons Amtsvorgänger Fran-çois Hollande stürzten abund erreichten zusammenmit anderen Kandidaten dermoderaten Linken 45 Sitze.Der Rechtspopulistin MarineLe Pen gelang erstmals derEinzug ins französische Par-

Die grundlegende Erneuerung Europas steht ganz oben aufder Agenda des neuen französischen Präsidenten EmmanuelMacron.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 7

Juni

zen. Der designierte Thron-folger setzt auf Reformen.

26.: Der Oberste Gerichts-hof der USA setzt blockierteEinreiseverbote für Bürgeraus muslimischen Ländernvorläufig wieder in Kraft.Ausgenommen sind immatri-kulierte Studenten und Besu-che von engen Verwandten.

30.: Der Bundestag sagt Jazur Ehe für homosexuellePaare. Eine Woche späterstimmt der Bundesrat zu.

sammlung erringt die ParteiEn Marche von PräsidentEmmanuel Macron einenErdrutschsieg. Mit verbünde-ten Sozialliberalen erhält siedie absolute Mehrheit von350 der 577 Sitze. Die ehe-mals regierenden Sozialistenhaben nur noch 30 Mandate.

21.: Saudi-Arabiens KönigSalman ernennt seinen31-jährigen Sohn und Vertei-digungsminister Mohammedbin Salman zum Kronprin-

der protestantisch-unionisti-schen DUP aus Nordirland.

14.: Beim Großbrand einesHochhauses in London ster-ben mindestens 71 Bewoh-ner. Wegen billiger Fassa-dendämmung konnten sichdie Flammen in dem 24-stö-ckigen Grenfell Tower raschausbreiten. In dem Sozialbauwohnten etwa 350 Men-schen.

18.: Im zweiten Wahlgangzu Frankreichs Nationalver-

1.: Der Bundestag billigteine Neuordnung der Fi-nanzbeziehungen von Bundund Ländern ab 2020. DieLänder erhalten jährlich 9,75Milliarden Euro, im Gegen-zug bekommt der Bund mehrKompetenzen. Der Bundes-rat billigt die Reform am 2.Juni.

1.: Der Bundestag schafftdie Strafbarkeit der soge-nannten Majestätsbeleidi-gung ab. Am 7. Juli stimmtauch der Bundesrat zu. Para-graf 103 war durch einSchmähgedicht des ZDF-Mo-derators Jan Böhmermanngegen den türkische Präsi-denten Recep Tayyip Erdo-gan in die Schlagzeilen gera-ten.

1.: US-Präsident DonaldTrump kündigt den Austrittseines Landes aus dem Pari-ser Klimaabkommen an. DieUN und viele Länder kritisie-ren dies. Der Rückzug kannnicht vor dem Jahr 2020wirksam werden.

3.: Im Zentrum der briti-schen Hauptstadt Londonsterben bei einer Terroratta-cke acht Menschen. Die Tä-ter rammen Passanten miteinem Lieferwagen und er-stechen ihre Opfer. Polizistenerschießen die aus Pakistanund Marokko stammendenMänner.

5.: Saudi-Arabien, Bah-rain, die Vereinigten Emirateund Ägypten brechen die di-plomatischen Beziehungenzu Katar ab. Alle Verkehrs-verbindungen werden unter-brochen. Grund ist Katarsangebliche Unterstützungdes Terrorismus im Jemenund in Syrien.

7.: Das Bundesverfas-sungsgericht erklärt die von2011 bis 2016 erhobeneBrennelementesteuer fürnichtig. Der Bund muss denAtomkonzernen 6,3 Milliar-den Euro zurückzahlen.

8.: Bei der Unterhauswahlin Großbritannien verlierendie regierenden Konservati-ven ihre absolute Mehrheit.Die Labour-Partei legt deut-lich zu. Theresa May bildetam 29. Juni eine Minder-heitsregierung, gestützt von

Grauenhaftes Hochhaus-InfernoBeim Brand im Londoner Grenfell-Tower kommen 71 Menschen ums Leben

Insgesamt 223 Menschenkonnten dem Flammenmeerentkommen. Viele von ihnenhaben immer noch keinedauerhafte neue Bleibe ge-funden. Sie leben vor allem inHotels. Ihr Wohnblock istmittlerweile ein Geisterhaus.Nur wenige Bewohner sindin die heruntergekommenenSozialwohnungen zurückge-kehrt – zu stark sind die Erin-nerungen.

Am schlimmsten ist für vie-le Überlebende, dass nichtnur die Anwohner selbst,sondern auch Spezialistenschon seit Jahren vor derFeuerfalle im Grenfell-Towerwarnten. Die Rettungsdiens-te mussten in der Katastro-phennacht mit vielen Proble-men kämpfen: Der Feuer-alarm funktionierte nicht.Die brennbare Außenverklei-dung heizte die Flammen an.Und der Wohnblock hattenur ein Treppenhaus.

Therapeuten behandeln400 Menschen wegen post-traumatischer Belastungs-störungen, weitere 700 war-ten auf einen Therapieplatz.Es ist die umfangreichstepsychologische BetreuungEuropas.

Bis heute weigert sich diebritische Regierung, für dieNachrüstung alter Gebäudemit Sprinkleranlagen zu zah-len, um neue Katastrophenzu verhindern. Premiermi-nisterin Theresa May ver-weist auf die Bezirke, dochdie haben nach den Spar-maßnahmen der Regierungkein Geld.

richtete die Polizei nach derIdentifizierung aller Toten.Viele Senioren – darunterGehbehinderte und ein De-menzkranker – schafften esihren Angaben zufolge nichtmehr, den Flammen zu ent-kommen.

Bei einer Brandkatastro-phe im Londoner Grenfell-Hochhaus am 14. Juni sind71 Menschen ums Leben ge-kommen. Das jüngste Opferist ein kurz nach dem Brandtot geborener Bub, das ältes-te eine 84-jährige Frau, be-

Flammendes Inferno: 71 Menschen kamen beim Brand desGrenfell-Towers im Zentrum Londons ums Leben.

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Juli

ten in der baden-württem-bergischen Landeshaupt-stadt die NO2-Grenzwerteschnellstmöglich erreichtwerden.

30.: Auf Anordnung des so-zialistischen Präsidenten Ni-colás Maduro wählt Vene-zuela eine Verfassunggeben-de Versammlung. Die meis-ten Abgeordneten sind An-hänger seines Regimes. DieOpposition, die EU und vieleLänder halten die Wahl für il-legal.

27.: Unternehmen dürfendie Computer ihrer Ange-stellten nicht ohne Weiteresüberwachen, urteilt das Bun-desarbeitsgericht. Zulässigsei das nur bei konkretemVerdacht auf Straftaten oderschwere Pflichtverletzungen,heißt es in der Begründung.

28.: Das Verwaltungsge-richt Stuttgart befindet in ei-nem spektakulären Urteil,dass Fahrverbote für Diesel-autos zulässig und unaus-weichlich seien. Nur so könn-

gemischt habe. Am 30. Julireagiert Russlands PräsidentWladimir Putin mit der An-kündigung von Strafmaß-nahmen gegen Hunderte US-Diplomaten und Botschafts-mitarbeiter.

26.: Im Norden des afrika-nischen Staates Mali stürztein deutscher Kampfhub-schrauber vom Typ Tiger ab.Zwei Bundeswehrsoldatenkommen ums Leben. Offen-bar gab es Materialproble-me.

1.: Der verstorbene deut-sche Ex-Kanzler HelmutKohl (CDU) wird als erstePersönlichkeit in der EU-Ge-schichte mit einem Trauer-akt im Straßburger Europa-parlament geehrt. Politikeraus aller Welt würdigen sei-ne Verdienste. Beigesetztwird Kohl in Speyer.

1.: Papst Franziskus ent-lässt den deutschen Kurien-kardinal Gerhard LudwigMüller als Chef der Glau-benskongregation. Der alskonservativ geltende Müllerist gegen grundlegende Re-formen in der katholischenKirche.

4.: Nordkorea testet erst-mals eine Interkontinental-rakete. Das Geschoss vomTyp Hwasong-14 fliegt in2800 Kilometer Höhe, bis esnach 933 Kilometern ins Ja-panische Meer stürzt. Einezweite Hwagong-14 wird am28. Juli getestet. Beide Rake-ten hätten den US-Bundes-staat Alaska erreichen kön-nen.

5.: In Istanbul werden derdeutsche MenschenrechtlerPeter Steudtner und mehrereAktivisten von Amnesty In-ternational unter Terroris-musverdacht festgenommen.Am 25. Oktober verfügt einGericht überraschendSteudtners Freilassung. Alt-kanzler Gerhard Schröder(SPD) hatte vermittelt.

7.: Der zweitägigeG20-Gipfel in Hamburg wirdvon gewalttätigen Straßen-krawallen überschattet.Beim Thema Klimaschutzverweigert sich US-PräsidentDonald Trump, der Absagean Protektionismus stimmter zu.

21.: US-Präsident DonaldTrump ernennt den Finanz-manager Anthony Scara-mucci zu seinem neuen Kom-munikationsdirektor. Weil erTrumps Stabschef ReincePriebus und den Chefstrate-gen Steve Bannon unflätigbeschimpft, ist er den Jobnach zehn Tagen wieder los.

25.: Das US-Abgeordneten-haus stimmt für Wirtschafts-sanktionen gegen Russland,weil Moskau sich in den ame-rikanischen Wahlkampf ein-

Straßenschlachten und KrawalleVom G20-Gipfel in Hamburg blieben vor allem Bilder des Schreckens haften

Hamburg ausgesucht. Vonder Kritik an der Eskalationder Gewalt bekam sie aberüberraschend wenig ab. Fürdie Gipfel-Sicherheit war dasLand Hamburg zuständigund nicht sie. Trotzdem: Aneinem anderen Gipfelort inDeutschland wäre es wohlkaum zu so heftigen Aus-schreitungen gekommen.

Die Krawalle drängten daseigentliche Gipfelgeschehenin den Hintergrund und ver-hinderten, dass Merkel sichals glanzvolle Gastgeberinder mächtigsten Männer undFrauen der Welt präsentie-ren konnte. Auch die Ergeb-nisse waren unter dem Strichso schwach, dass davon nichtviel in Erinnerung bleibenwird.

mit Leichenbittermiene er-klären, warum er mit seinenSicherheitsversprechen sodaneben lag. Es sei die»schwerste Stunde« seinerAmtszeit, sagte Scholz klein-laut nach den Krawallen.Ganz ungewohnt für densonst so selbstbewusstenBürgermeister, der die Stadtzuvor fast unangefochten re-giert hatte. Die Oppositionwittert seither die Chance,Scholz direkter anzugreifen.Sie tut dies auch, etwa imG20-Sonderausschuss derBürgerschaft, dem der SPD-Bundesvize noch mindestensbis Sommer 2018 Rede undAntwort stehen muss.

Bundeskanzlerin AngelaMerkel hatte den Gipfelort

Es ist eine weltpolitischeFührungsrolle, die man nuralle 20 Jahre bekommt.Deutschland hat in den ver-gangenen zwölf Monaten dieG20 angeführt, die Gruppeder wichtigsten Wirtschafts-mächte der Welt, die vierFünftel der Wirtschaftskraftund zwei Drittel der Weltbe-völkerung vereint. Höhe-punkt war der Gipfel unterVorsitz von BundeskanzlerinAngela Merkel in Hamburgam 7. und 8. Juli, der in mas-siven Krawallen von Gipfel-gegnern unterging.

Nicht strahlende Werbebil-der von »Michel« oder Elb-philharmonie gingen um dieWelt, sondern vor allem dieGewaltorgien im Schanzen-viertel. Und dies keine zweiJahre, nachdem bereits derTraum von Olympia 2024 inHamburg krachend geplatztwar – durch das Nein der Be-völkerung.

Auch vor dem G20-Gipfelwaren viele Hamburger derMeinung: Ein solches Groß-ereignis in ihrer Stadt, unddann auch noch im linkenSchanzenviertel – das kannnicht gut gehen. Sie hattenrecht. Zum Leidwesen Ham-burgs, das wohl auf Millio-nenkosten sitzen bleibenwird. Immerhin: Dem Tou-rismus hat der Gipfel nichtgeschadet. Hamburg boomtunverdrossen.

Für Olaf Scholz geriet dasSpitzentreffen zum Desaster.Statt Hamburg als weltoffeneHansestadt zu präsentieren,musste der Bürgermeister

»Willkommen in der Hölle«: Entsprechend heiß ging es beimG20-Gipfel in Hamburg her.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 9

August

25.: Nach Angriffen vonmuslimischen Rohingya imWesten des südostasiati-schen Staates Myanmarschlägt das Militär massivzurück. Die Gewaltwelle lösteine Massenflucht der imbuddhistischen Land diskri-minierten Minderheit aus.Bis Anfang November flüch-ten über 600 000 Rohingyains benachbarte Bangla-desch.

gert seine Auslieferung alsangeblicher Terrorist. Der inKöln lebende Regimegegnermit deutschem Pass kehrt am19. Oktober nach Deutsch-land zurück.

25.: Der deutsche VW-In-genieur James Liang wird inden USA zu 40 Monaten Ge-fängnis verurteilt. In der Die-selaffäre hatte er 2016 alsKronzeuge ausgepackt.

verlässt das Weiße Haus. Ersoll vertrauliche Informatio-nen an die Medien gegebenhaben. Bannon übernimmterneut die Leitung der erz-konservativen Internet-Platt-form Breitbart.

19.: In Granada wird dertürkischstämmige Schrift-steller Dogan Akhanli auf Er-suchen der Türkei festge-nommen. Spanien verwei-

1.: Im Berliner BahnhofSüdkreuz beginnt ein Testmit Überwachungskameraszur Gesichtserkennung vonPassanten. So will das Bun-desinnenministerium Er-kenntnisse zur Abwehr vonTerrorgefahren gewinnen.

4.: Mit dem Fraktionsaus-tritt der Grünen-Abgeordne-ten Elke Twesten und ihremWechsel zur CDU verliert dierot-grüne Koalition in Nie-dersachsen ihre knappeMehrheit. Am 28. August löstsich das Parlament für vor-zeitige Neuwahlen auf.

8.: US-Präsident DonaldTrump droht Nordkorea mit»Feuer und Wut, wie dieWelt es noch nicht gesehenhat«. Als Reaktion »prüft«Nordkorea einen Raketenan-griff auf die amerikanischePazifikinsel Guam.

8.: Bei der Präsidenten-wahl in Kenia siegt Amtsin-haber Uhuru Kenyatta mit54,2 Prozent der Stimmen.Ohne Gegenkandidaten ge-winnt er auch eine gericht-lich angeordnete Neuwahlam 26. Oktober. Es kommt zuAusschreitungen mit vielenToten.

12.: Nach Schlägereien beieiner Rassisten-Demonstrati-on in Charlottesville (US-Staat Virginia) steuert einMann sein Auto in eine Men-schengruppe und tötet eine32-Jährige. Zunächst be-schwichtigende Äußerungenvon US-Präsident DonaldTrump lösen eine innenpoli-tische Kontroverse aus.

15.: Wegen horrender Ver-luste meldet Deutschlandszweitgrößte FluggesellschaftAir Berlin nach fast 40-jähri-gem Betrieb Insolvenz an.Die Lufthansa übernimmt 80der rund 130 Flugzeuge, derbritische Billigflieger Easyjet25. Am 27. Oktober wird derFlugbetrieb eingestellt.

17.: Islamisten marokkani-scher Herkunft ermorden imspanischen Katalonien 16Menschen. Die Polizei er-schießt fünf mutmaßlicheMitglieder der Terrorzelle.

18.: Stephen Bannon, um-strittener Chefstratege vonUS-Präsident Donald Trump,

Rückkehr in qualmende Dörfer?620 000 muslimische Rohingya fliehen vor Militärgewalt aus Myanmar

wird, ist lächerlich«, sagteBill Frelick, Leiter desFlüchtlingsprogramms derMenschenrechtsorganisati-on.

Das Rückführungsabkom-men erwecke fälschlicher-weise den Eindruck einer Lö-sung der Flüchtlingskrise,doch kein maßgeblicher Teilder geflohenen Rohingyawerde gemäß den Regeln desAbkommens zurückkehrenoder wollen, kritisierte dieGesellschaft für bedrohteVölker. Zudem behalte sichMyanmar vor, Flüchtlingezurückzuweisen.

Auch das UNHCR kritisier-te das Vorhaben. Der Bun-desstaat Rakhine, aus demdie geflohenen Rohingyastammen, sei derzeit nicht si-cher genug für eine Rück-kehr, teilte die Organisationmit.

ßend könnten sie in ihreHäuser oder einen nahegele-genen Ort ihrer Wahl. Daskündigte der Außenministervon Bangladesch, A.H. Mah-mood Ali, an.

Sein Land habe Myanmarvorgeschlagen, Indien undChina um Hilfe beim Bau derLager zu bitten, sagte Ali.Für die von beiden Staatenvereinbarte Rückführungkönne es aber keinen festenZeitplan geben.

Beide Länder wollen sichAlis Worten zufolge bei derRückführung vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCRunterstützen lassen. Men-schenrechtsgruppen verur-teilten das Abkommen derbeiden Länder über dieRückführung. »Die Idee, dassBurma (Myanmar) nun (dieRohingya) in ihren qualmen-den Dörfern mit offenen Ar-men willkommen heißen

Kämpfe zwischen militan-ten Mitgliedern der muslimi-schen Minderheit der Rohin-gya und dem Militär löstenim südostasiatischen StaatMyanmar Ende August einebeispiellose Massenfluchtnach Bangladesch aus. Über620 000 Rohingya sind mitt-lerweile in das Nachbarlandgeflohen. Dem Militär vonMyanmar wird von Men-schenrechtlern vorgeworfen,an Vergewaltigungen, Tötun-gen und Brandstiftung gegendie Rohingya maßgeblich be-teiligt gewesen zu sein.

Nach weltweiten Interven-tionen und dem Besuch desPapstes einigten sich beideStaaten auf eine Rückfüh-rung der Rohingya in ihr Hei-matland. Sie sollen nach ih-rer Rückkehr zunächst inNotunterkünften nahe ihrerfrüheren Dörfer unterge-bracht werden. Anschlie-

Von Myanmar nach Bangladesch geflohene Rohingya sollen laut einem Abkommen zwischenbeiden Ländern wieder in ihr Herkunftsland zurückgeführt werden.

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September

hält die Aktienmehrheit anRosneft.

29.: Wegen rätselhafter Er-krankungen von Mitarbei-tern der Botschaft in Havan-na ziehen die USA ihr Perso-nal weitgehend ab. Es wirdvermutet, Kuba habe sie mit»Schall-Attacken« geschä-digt. Die USA weisen 15 ku-banische Diplomaten aus.

man die Begleitvorschriftenfür Frauen auf Reisen gelo-ckert.

29.: Der frühere SPD-Bun-deskanzler Gerhard Schrö-der wird in St. Petersburg andie Aufsichtsrats-Spitze desrussischen Ölkonzerns Ros-neft gewählt. Die Personaliewird in Deutschland vielfachkritisiert. Der russische Staat

nalen AfD gelingt es mit 12,6Prozent erstmals. Die SPDlehnt eine Große Koalitionab.

26.: Der saudi-arabischeKönig Salman verfügt, dassFrauen ab Juni 2018 einenFührerschein erwerben undAuto fahren dürfen. Bislangist das nur in Saudi-Arabienverboten. Im Mai hatte Sal-

3.: Nordkorea testet imNordosten des Landes seinebislang mächtigste Nuklear-waffe. Die Führung behaup-tet, es sei eine Wasserstoff-bombe gewesen, die mit ei-ner Interkontinentalraketeabgeschossen werden könne.

3.: Bei ihrem einzigen TV-Duell streiten Bundeskanzle-rin Angela Merkel (CDU) undihr SPD-HerausfordererMartin Schulz über zentraleThemen wie Flüchtlinge,Rente und Türkeipolitik.Nach Umfragen hat die CDU-Chefin den Schlagabtauschgewonnen.

5.: US-Präsident DonaldTrump schränkt den 2012von seinem Vorgänger Ba-rack Obama erlassenen Ab-schiebeschutz für Menschenein, die als Kinder illegal ein-gewandert sind. Insgesamtgeht es um bis zu 800 000junge Menschen.

7.: Das spanische Verfas-sungsgericht annulliert daskatalanische Gesetz für einUnabhängigkeitsreferen-dum. Alle Vorbereitungenwerden untersagt.

19.: Das zweite Erdbebeninnerhalb kurzer Zeit in Me-xiko trifft das Zentrum desLandes. Unter den 370 To-desopfern der Stärke 7,1 sindetwa 220 Bewohner derHauptstadt Mexiko-Stadt, wo44 große Gebäude einstür-zen. Die Sachschäden wer-den auf bis zu zwei Milliar-den Dollar geschätzt.

20.: Mit bis zu 230 Stun-denkilometern prallt Hurri-kan »Maria« auf die US-Kari-bikinsel Puerto Rico undrichtet schwerste Schädenan. Die meisten der 3,4 Mil-lionen Einwohner sind tage-lang ohne Strom, etwa 45kommen ums Leben. Auf sei-nem Zug durch die Karibiktötet der Sturm insgesamtfast 100 Menschen.

24.: Bei der Bundestags-wahl stürzt die Union auf32,9 Prozent ab (-8,6 Punk-te). Der RegierungspartnerSPD landet bei einem Allzeit-tief von 20,5 Prozent (-5,2).Grüne (8,9) und Linkspartei(9,2) behaupten sich, die FDP(10,7) schafft es wieder insParlament. Der rechtsnatio-

Lehren des Superwahljahres 2017In vier Ländern und im Bundestag wurden die Karten neu gemischt

schon totgesagte Schwarz-Gelb ein Comeback.

Die AfD und neue Gräben

Die AfD zieht in die Landes-parlamente elf bis 14 ein. Je-doch gelingen ihr die Sprün-ge über die Fünf-Prozent-Hürde eher knapp. Bei derBundestagswahl holt sie aber12,6 Prozent. Dabei fördertdie AfD neue Gräben zutage.Im Osten schneidet sie dop-pelt so stark ab wie im Wes-ten. Ausgerechnet in Bayernholt die AfD aber ihr bestesWest-Ergebnis.

Wählen lockt wieder

Ein Trend setzt sich 2017fort: Sämtliche Landtags-wahlen ziehen mehr Bürgeran die Urnen. Auch im Bundsteigt die Beteiligung um fastfünf Punkte auf 76,2 Prozent.Dabei können alle ins Parla-ment gewählten Parteien da-von profitieren, dass wiedermehr Nichtwähler mitmi-schen – mit Abstand amstärksten die AfD und auchdie FDP.

rungspause könnte aller-dings nichts werden. Nachdem Aus der Jamaika-Optionbleibt rechnerisch schon wie-der nur Schwarz-Rot.

Farbenspiele

Die Aussicht auf eine nie dagewesene Bundesregierungaus Schwarz, Gelb und Grünbeflügelt die Fantasien vielerPolitstrategen. Zumal dasWahljahr einen Vorläuferhervorbringt: in Schleswig-Holstein. In quälenden Son-dierungen kommen sich Grü-ne und CDU nah wie nie.Doch dann lässt die FDP dasJamaika-Experiment plat-zen. Nach sachtem Druckvon Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier raufensich Union und SPD wiederzu Gesprächen zusammen.Merkel will Chefin der nächs-ten, mittlerweile dritten Gro-Ko werden, die SPD möchteergebnisoffen verhandeln.Insgesamt zeigt sich 2017wieder die Bandbreite mögli-cher Koalitions-Spielarten.In NRW feiert sogar das fast

Landtagswahlen im Saar-land, in Niedersachsen,Schleswig-Holstein undNordrhein-Westfalen, dazudie Bundestagswahl. Fazit:Die Langzeitkanzlerin ist im-mer noch da; die stolze SPDgebeutelt und geschlagen;die Palette der Koalitionenwird noch einmal bunter. Mitihren Wahlentscheidungenhaben Millionen Bürgerin-nen und Bürger Deutschland2017 verändert. Was genaudaraus noch alles folgt, istungewiss. Fünf Lehren einesSuperwahljahres:

Merkel bleibt Merkel

Als Wahlkämpferin dimmtAngela Merkel Kontroversenwie gewohnt herunter. Nachzwölf Jahren im Amt erreichtsie aber noch einmal ihroberstes Ziel: Sie kann Kanz-lerin bleiben – trotz des Ab-sturzes auf das schwächsteUnionsergebnis seit 1949.Für sie sprechen die klarenCDU-Siege an der Saar, inSchleswig-Holstein undNordrhein-Westfalen.

Frust in der SPD

SPD-Chef Martin Schulzbeschert das Jahr eine Ach-terbahnfahrt der Gefühle.Erst Umfragenkönig, danndie niederschmetternde Nie-derlage als Merkel-Rivale.Die Staatskanzleien in Kielund Düsseldorf sind auchfutsch. Zum Finale holt we-nigstens Stephan Weil inHannover den einzigen sozi-aldemokratischen Sieg. Nachdem Debakel im Bund machtSchulz sofort klar: Es gehtum nicht weniger als »dieNeuaufstellung der Partei« –und zwar in der Opposition.Aus einer von vielen Genos-sen so sehr ersehnten Regie-

Künftig Konkurrenten oder Koalitionäre? Kanzlerin Merkelund ihr Herausforderer Schulz vor ihrer TV-Diskussion vorder Bundestagswahl.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 11

Oktober

27.: Der spanische Senatbilligt die Regierungsplänezur Entmachtung der Regio-nalregierung Kataloniens.Gleichzeitig stimmt das Re-gionalparlament für die Un-abhängigkeit von Spanienund die Ausrufung der Repu-blik. Am nächsten Tag über-nimmt die Zentralregierungdie Geschäfte des Separatis-tenkabinetts von Carles Puig-demont.

neue Leitlinie in der Satzung.Damit ist Xi der einfluss-reichste Politiker seit MaoTsetung.

24.: In Berlin tritt der neueBundestag erstmals zusam-men. Mit 709 Abgeordnetenund sechs Fraktionen ist erso groß wie nie. Der bisheri-ge Finanzminister WolfgangSchäuble (CDU) wird zumParlamentspräsidenten ge-wählt.

20.: In Berlin beginnenrund einen Monat nach derBundestagswahl Sondie-rungsgespräche von CDU,CSU, FDP und Grünen füreine mögliche Jamaika-Ko-alition.

24.: Zum Abschluss ihresParteitages in Peking veran-kern die knapp 2300 Dele-gierten das »Gedankengut«des chinesischen Staats- undParteichefs Xi Jinping als

1.: Der 64-jährige StephenPaddock feuert aus einemHotel in Las Vegas (US-Bun-desstaat Nevada) auf die Be-sucher eines Freiluft-Festi-vals und tötet 58 Menschen.Dann erschießt sich der alko-hol- und spielsüchtige Mannselbst.

1.: Bei einem vom spani-schen Verfassungsgerichtverbotenen Referendum inKatalonien stimmen 92 Pro-zent für die Unabhängigkeitder Region. Die Wahlbeteili-gung liegt bei 43 Prozent.

6.: Der Friedensnobelpreisgeht an die internationaleKampagne zur atomaren Ab-rüstung (Ican). Dem Bündnismit Sitz in Genf gehören 450Organisationen und Frie-densgruppen an.

14.: In Mogadischu explo-dieren zwei Tonnen Spreng-stoff auf einem Lastwagenund töten 358 Menschen. Fürden schwersten Anschlag inder Geschichte Somaliasmacht die Regierung die Ter-rormiliz Al-Shabaab verant-wortlich.

15.: Bei der vorgezogenenLandtagswahl in Niedersach-sen verbessert sich die SPDauf 36,9 Prozent (+4,3 Punk-te). Union (33,6 Prozent),Grüne (8,7) und FDP (7,5)machen Verluste. Die AfD(6,2) ist erstmals im Landtag.SPD und CDU bilden eineGroße Koalition unter Minis-terpräsident Stephan Weil(SPD).

15.: Die Parlamentswahl inÖsterreich gewinnt dieVolkspartei ÖVP mit Sebasti-an Kurz deutlich (31,5 Pro-zent). Die SPÖ (26,9) kommtauf den zweiten Platz. Mit26,0 Prozent erzielt dierechtsgerichtete FPÖ ihr bis-lang bestes Ergebnis. ÖVPund FPÖ verhandeln über dieBildung einer Regierung.

16.: Die maltesische Jour-nalistin Daphne Caruana Ga-lizia wird in ihrem Wagen imNorden der Insel mit einerAutobombe getötet. Die53-Jährige hatte Verwick-lungen prominenter Leute inden Finanzskandal mit denPanama-Papieren aufge-deckt.

Chinas neuer MaoKommunisten bauen Macht von Parteichef Xi Jinping aus

als politisch heikel empfun-dene Informationen undPosts.

Das chinesische Konzeptder »Cyber-Souveränität« ei-ner Nation über das Internet,das Staats- und Parteichef XiJinping immer wieder be-kräftigt, wird längst aktiv inder Gesetzgebung einge-führt. Der Entwurf des neue»Cyber-Sicherheitsgesetzes«bestätigt die Befürchtung vonUnternehmen, dass damitauch Geschäftsgeheimnisseabgezapft werden können.Die Definition sicherheitsre-levanter Daten sei derartweit gefasst, dass »eigentlichalle Daten« erfasst wären,sagt ein Diplomat.

Damit geht Xi Jinping nichtnur gegen Bestechlichkeit inder Partei vor, sondern auchgegen politische Rivalen undsichert sich damit Loyalität.

Besonderen Wert legt Xiauch auf die umfassendeKontrolle des Internets. DieZensur wird dabei immerschärfer. Von 1000 führen-den Webseiten der Welt sindin China 171 unzugänglich.Mitte des Vorjahres waren eserst 138. Zensurentschei-dungen sind willkürlich, un-durchsichtig und wider-sprüchlich, zum Teil weil soviele Individuen und Prozes-se involviert sind. Ein Heervon Zensoren überwacht dasInternet, löscht oder blockt

Mao Tsetung gründete daskommunistische China, DengXiaoping brachte es zu Wohl-stand. Xi Jinping träumt vomAufstieg Chinas zur Welt-macht. Mit dem Abschlussdes 19. Parteikongresses am24. Oktober beginnt seine»neue Ära«.

Die knapp 2300 Delegier-ten stimmten in Peking da-für, »Xi Jinpings Gedanken-gut für das neue Zeitalter desSozialismus chinesischerPrägung« als weitere Leitli-nie in der Parteiverfassungzu verankern.

Die »Xi Jinping Gedanken«sollten als »Leuchtturm« fürdie Arbeit der 89 MillionenParteimitglieder dienen. DerParteichef rief zu einer »neu-en Reise beim Aufbau des So-zialismus chinesischer Prä-gung« auf.

Seine Leitideen sind nachAnsicht von Experten aller-dings schwer zu greifen. XiJinping propagiert die abso-lute Vorherrschaft der Parteiüber Gesellschaft und Wirt-schaft. Für die Verwirkli-chung des »chinesischenTraums« strebt er ein wirt-schaftlich und militärischstarkes China an, das einegrößere Rolle in der Weltspielen soll.

Die Einstufung als Vorden-ker der Partei nach nur fünfJahren im Amt baut Xi Jin-pings ohnehin schon be-trächtliche Machtpositionnoch weiter aus. Der Partei-tag billigte mit dem Berichtder Disziplinarkommissionerwartungsgemäß auch sei-nen Kampf gegen Korrupti-on, der im Volk populär ist.

Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping wurde vonden Delegierten des 19. Parteikongresses als Vordenker derKommunistischen Partei eingestuft – eine Ehre, wie sie zuvornur Mao Tsetung zuteil wurde.

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Seite 12 POLITIK/WELTGESCHEHEN 30. Dezember 2017

November

Landgericht Stuttgart denfrüheren Drogerieunterneh-mer Anton Schlecker zu zweiJahren auf Bewährung. Sei-ne Kinder Lars und Meikesollen für fast drei Jahre inHaft.

27: Die EU-Länder billigendie Zulassung des umstritte-nen Unkrautvernichtungs-mittels Glyphosat für weiterefünf Jahre. Deutschlands Zu-stimmung sorgt für Empö-rung in der SPD.

Sondierungsgespräche mitUnion und Grünen überra-schend ab.

24.: Bei einem Anschlagauf eine Moschee im Nordender Sinai-Halbinsel sterbenmindestens 305 Menschen.Bei dem verheerendsten At-tentat in der jüngeren Ge-schichte Ägyptens zünden Is-lamisten Sprengsätze undschießen auf Gläubige.

27.: Am Ende eines Bank-rottprozesses verurteilt das

18.: Nach 13 Tagen endetdie UN-Weltklimakonferenzvon 197 Ländern in Bonn.Unter dem Vorsitz des süd-pazifischen Inselstaates Fi-dschi einigen sie sich imPrinzip auf ein »Regelbuch«zur Minderung von Schad-stoffen. Aus einem Fonds sol-len Finanzhilfen an armeLänder gezahlt werden.

19.: Weil die »Vertrauens-basis fehlt«, bricht die FDPdie mehrwöchigen Jamaika-

4.: In Saudi-Arabien wer-den zahlreiche Prinzen undranghohe Staatsdiener unterKorruptionsverdacht festge-nommen, unter ihnen derMilliardär Al-Walid bin Talal.Als treibende Kraft der Akti-on gilt Kronprinz Moham-med bin Salman.

5.: Die »Süddeutsche Zei-tung« und andere Medien be-richten über die »ParadisePapers«, in denen Datenüber Tausende Fälle vonSteuervermeidung zusam-mengetragen wurden. Siebetreffen Konzerne, Ge-schäftsleute und Politiker.Auch Vermögenswerte derbritischen Königin ElizabethII. spielen eine Rolle.

5.: In einer Baptistenkirchein Sutherland Springs (US-Bundesstaat Texas) er-schießt ein 26-Jähriger 26Gottesdienstbesucher. Aufder Flucht verunglückt er mitseinem Auto und wird mitKopfschüssen tot aufgefun-den.

8.: Das Bundesverfas-sungsgericht verlangt eineÄnderung des Personen-standsrechts zugunsten vonIntersexuellen. Außer»männlich« und »weiblich«muss das Geburtenregisterkünftig eine dritte Optionvorsehen.

12.: Die kurdische Grenz-region im Iran und Irak wirdvom bislang tödlichsten Erd-beben des Jahres heimge-sucht. Mindestens 540 Men-schen sterben, die weitausmeisten davon in der west-iranischen Provinz Kerman-schah. Zehntausende sindobdachlos.

15.: Im südafrikanischenSimbabwe putscht die Armeeund stellt den langjährigenStaatschef Robert Mugabe(93) unter Hausarrest. Am21. November tritt er zurück.Nachfolger wird der frühereVizepräsident EmmersonMnangagwa.

15.: Das argentinischeU-Boot »ARA San Juan« wirdmitsamt seiner 44-köpfigenBesatzung im Südatlantikvermisst, Ortungs- und Such-aktionen scheitern.

Giftiger Streit um GlyphosatDeutsche Zustimmung zur weiteren Zulassung entzweit Union und SPD

für eine Verlängerung umfünf Jahre, neun dagegen,ein Land habe sich enthalten.Die EU-Kommission wollteursprünglich eine Verlänge-rung der Zulassung um zehn,dann um sieben Jahre, gingaber schließlich auf fünf zu-rück.

Bernhard Krüsken, Gene-ralsekretär des DeutschenBauernverbands, sagte, fürdie Landwirte bedeute dieGlyphosat-Zulassung fürweitere fünf Jahre ein Endeder politischen Unsicherheit.»Wir können weiterhin mitminimalem Ressourcenein-satz und schonender Boden-bearbeitung ackern und vorallem in erosionsgefährdetenGebieten weiter auf den Pflugverzichten«, sagte er.

sat ist ein sehr wirksamesUnkrautgift und wird welt-weit in großen Mengen in derLandwirtschaft eingesetzt.Einige Wissenschaftler sehenjedoch ein Krebsrisiko. Mehrals eine Million Bürger in derEU haben gegen eine weitereZulassung des Mittels unter-schrieben.

Das Genehmigungsverfah-ren hatte sich monatelanghingezogen, unter anderem,weil sich Deutschlands we-gen des Streits zwischenHendricks und Schmidt im-mer wieder enthalten hatte.Erst in einem Vermittlungs-verfahren klappte es danndoch mit der nötigen qualifi-zierten Mehrheit: Nach An-gaben der Kommissionstimmten 18 Mitgliedstaaten

Das umstrittene Unkraut-vernichtungsmittel Glypho-sat bleibt noch fünf Jahre inEuropa auf dem Markt. DieEU-Länder billigten diesenVorschlag mehrheitlich. Dassletztlich auch Deutschlandzustimmte, führte aber sofortzu offenem Streit in der nochamtierenden Bundesregie-rung. Bundesumweltministe-rin Barbara Hendricks (SPD)zeigte sich empört überAgrarminister ChristianSchmidt (CSU). Der Zwist be-lastete die Gespräche vonUnion und SPD über eineNeuauflage der Großen Ko-alition nachhaltig.

SPD-Chef Martin Schulzbezeichnete den AlleingangSchmidts als skandalös undschwere Belastung. Kanzle-rin Angela Merkel (CDU) rüg-te Schmidt und erklärte, seinJa habe nicht von der Bun-desregierung ausgearbeite-ten Weisungslage entspro-chen. CSU-GeneralsekretärAndreas Scheuer warf derSPD Scheinheiligkeit vor: Beiden gescheiterten Sondie-rungsgesprächen für eine Ja-maika-Koalition sei einedreijährige Verlängerungder Zulassung für das um-strittene Pflanzenschutzmit-tel unter Umweltauflagen be-sprochen worden, sagteScheuer.

Die Verlängerung ist nichtnur bedeutend für Landwirt-schaft und Verbraucher, son-dern auch für den deutschenChemieriesen Bayer, der denGlyphosat-Erfinder Monsan-to übernehmen will. Glypho-

Sorgt für giftigen Streit zwischen Union und SPD: Die Zulas-sung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat für weiterefünf Jahre in der EU. Agrarminister Christian Schmidt (CSU)hatte im Gegensatz zu koalitionsinternen Absprachen dafürgestimmt.

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30. Dezember 2017 POLITIK/WELTGESCHEHEN Seite 13

Dezember

Taten« vom Juli 2016 straf-frei gestellt, sondern auchsolche, die sich gegen »dieFortsetzung davon« richten.Die Opposition befürchtet ei-nen Freifahrtschein für poli-tisch motivierte Gewalttaten.

27.: Im Kriegsgebiet Ostu-kraine tauschen die KiewerFührung und die prorussi-schen Separatisten erstmalsHunderte Gefangene aus. Dieukrainische Seite lässt 237Gefangene frei, die soge-nannten Volksrepubliken Do-nezk und Luhansk ermögli-chen 73 Gefangenen dieRückkehr auf Kiewer Gebiet.

25.: Als erster Staat willGuatemala der Entscheidungder USA folgen und seineBotschaft in Israel von TelAviv nach Jerusalem verle-gen. Präsident Jimmy Mora-les teilt mit, er habe Außen-ministerin Sandra Jovel an-gewiesen, die entsprechen-den Schritte einzuleiten.

26.: Ein Notstandsdekretder Regierung von PräsidentRecep Tayyip Erdogan löst inder Türkei Sorge vor Selbst-justiz aus. In dem Dekretwerden nicht nur Handlun-gen gegen den Putschver-such und die »terroristischen

nach mehr als sieben Mona-ten aus türkischer U-Haftfrei, darf aber das Land nichtverlassen.

20.: In den USA wird diegrößte Steuerreform seit 30Jahren verabschiedet. Siebegünstigt vor allem Unter-nehmen und Reiche.

21.: Bei der Parlaments-Neuwahl in Katalonien errei-chen die Separatisten erneuteine absolute Mehrheit, wo-durch eine weitere Konfron-tation mit der Zentralregie-rung in Madrid unausweich-lich scheint.

1: In einer Apotheke amPotsdamer Weihnachtsmarktwird eine Paketbombe abge-geben. Auch bei einer ande-ren Sprengstoffsendung for-dern Erpresser vom Paketzu-steller DHL Millionensum-men in der digitalen Wäh-rung Bitcoin.

6.: US-Präsident DonaldTrump erkennt Jerusalemals Hauptstadt Israels an. DieUS-Botschaft soll von TelAviv dorthin verlegt werden.Die Palästinenser und diearabischen Nachbarn reagie-ren empört. Für sie ist Ost-Jerusalem die Hauptstadt ei-nes künftigen Palästinenser-staates.

7.: Martin Schulz wird aufdem SPD-Parteitag in Berlinmit 81,9 Prozent der Stim-men als Vorsitzender bestä-tigt. Mit Mehrheit akzeptie-ren die Delegierten »ergeb-nisoffene Gespräche« mit derUnion über eine Regierungs-bildung.

10.: Die Deutsche Bahn er-öffnet den Schnellverkehrzwischen München und Ber-lin. Für die Fahrt benötigtder ICE bei Tempo 300 nurnoch vier statt sechs Stun-den.

15.: Die EU-Staaten einigensich bei einem Gipfeltreffenin Brüssel auf die Auswei-tung der Brexit-Verhandlun-gen mit Großbritannien. BisHerbst 2018 soll ein Vertragüber den Austritt Londonsaus der EU stehen.

17.: Markus Söder wird aufeinem Parteitag in Nürnbergzum Spitzenkandidaten derCSU für die Landtagswahl2018 gekürt. Im ersten Quar-tal 2018 soll er Horst Seeho-fers Nachfolge als Minister-präsident antreten. Seehoferwird mit 83,7 Prozent alsCSU-Chef bestätigt.

18.: Der ÖVP-Politiker Se-bastian Kurz (31) ist neuerBundeskanzler Österreichs.Er führt als jüngster Regie-rungschef Europas eine Ko-alition mit der rechten FPÖ,deren Vorsitzender Heinz-Christian Strache Vizekanz-ler wird.

18.: Die deutsche Journa-listin Mesale Tolu kommt

Seehofer und Söder sollen es richtenDie CSU geht mit einer Doppelspitze in das Landtagswahljahr 2018

wesentlich mitverantwortetwerden, ist offen.

Kabinettsumbildung inMünchen: Wenn Seehoferden Posten des Ministerprä-sidenten an Söder übergibt,muss laut bayerischer Ver-fassung das gesamte Kabi-nett neu gebildet werden.Zwischen Regionalproporz,Frauenanteil, Religionszuge-hörigkeit und der richtigenMischung aus Jung und Altgibt es viele Stolpersteine fürden Franken Söder. Er musssich auch Gedanken machen,ob er zunächst nur eine klei-ne Umbildung anstrebt oderob er gleich sein Wunschka-binett für die Zeit nach derWahl zusammenstellt. Fürden Fall muss er schon jetztüberlegen, welche Posten erdann einem Koalitionspart-ner überlassen will.

gen Ärger erhöhen. Span-nend dürfte auch sein, wernach der Landtagswahl fürdie CSU die möglicherweisenotwendigen Koalitionsver-handlungen in Bayern über-nimmt.

Wahlkampf zwischen Ber-lin und München: Spitzenund Angriffe auf die BerlinerBundespolitik gehören insbe-sondere im Wahlkampfschon fast zum guten Ton imCSU-Wahlkampf. Schon kurznach seiner Nominierungzum Spitzenkandidatendurch die Landtagsfraktionerklärte Söder, dass er keine»Berliner Verhältnisse« inMünchen wolle. Was das be-deutet, wenn genau dieseaber von Parteichef Seeho-fer, dann vielleicht sogar ineinem Ministeramt im Bund,

Die Doppelspitze HorstSeehofer als Parteichef undMarkus Söder als Minister-präsident soll die CSU imwichtigen Landtagswahljahr2018 zurück in die Erfolgs-spur bringen. Hier eine Aus-wahl der größten Herausfor-derungen und Probleme,welche die beiden zu bewäl-tigen haben:

Regierungsbildung in Ber-lin: Die CSU steckt als Teilder Union seit Wochen mit-ten im Berliner Regierung-schaos. Nachdem die Jamai-ka-Option vom Tisch ist,dürfte die Durchsetzung vonCSU-Inhalten gegenüber derSPD nicht einfacher werden.Seehofers Verhandlungs-spielraum ist nicht groß. Dieanstehende Landtagswahlverhindert Zugeständnissebei wichtigen Themenfeldernwie Migration, Steuersen-kungen und Rente. Hier stehtdie CSU bei ihren Wählern imWort.

Persönliches Vertrauen:So allgemein bekannt dasschlechte Verhältnis der bei-den Alphatiere Seehofer undSöder auch ist, an die Ursa-chen dafür kann sich in derCSU kaum wer noch wirklicherinnern. In der Vorstands-sitzung Anfang Dezemberhaben sich beide eine guteZusammenarbeit verspro-chen. Spätestens wenn Söderals Ministerpräsident dieAmtsgeschäfte in Münchenübernimmt, dürften sich dieGelegenheiten für gegenseiti-

Mit Horst Seehofer (l) als Parteichef und Markus Söder alsMinisterpräsident und Spitzenkandidat geht die CSU bei derLandtagswahl 2018 ins Rennen.

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Januar

erbeuten sie einen größerenBargeldbetrag.

25.: Der Chiemsee friertimmer weiter zu. Die Herren-insel ist nicht mehr erreich-bar, die Fraueninsel nurnoch über den Nordsteg.

26.: In Traunreut wird ein27-Jähriger festgenommen,der im Verdacht steht, einKind missbraucht und dieBilder davon im Darknet – ei-nem anonymen Bereich desInternets – veröffentlicht zu

zehn Millionen Euro er-scheint der Mehrheit derStadträte zu hoch.

22.: Ein maskierter Mannüberfällt eine Tankstelle inAltenmarkt und bedroht dieKassierin mit einer Pistole.Als sie ihm erklärt, dass siedie Kasse nicht öffnen kann,flüchtet er ohne Beute.

24.: Zwei Unbekanntesprengen in der Nacht denTicketautomaten an derMautstelle am Roßfeld. Dabei

in Schneizlreuth sechs Män-ner ums Leben gekommen.Der Ex-Bürgermeister wirdim Juni zu einer zehnmonati-gen Bewährungsstrafe ver-urteilt.

18.: Das gab es noch nie inder Geschichte der StadtTraunstein: Der Stadtratlehnt in seiner Sitzung denHaushaltsplan für das lau-fende Jahr mit den Stimmenvon CSU, Grünen und Traun-steiner Liste ab. Die Netto-Neuverschuldung von rund

1.: Unbekannte brechen inder Nacht in eine Bankfilialein Marquartstein ein undwollen den Geldautomatenim Schalterraum »knacken«,was ihnen nicht gelingt; sieziehen ohne Beute ab.

4. bis 6.: Erstmals findetdie Klausur der CSU-Bundes-tagsabgeordneten im KlosterSeeon statt.

5.: Bei der Kontrolle einesKleintransporters auf derAutobahn bei Piding findetder Zoll fast 53 000 ge-schmuggelte Zigaretten.

6.: 200 Liter Heizöl laufenim Wasserschutzgebiet Lau-bau auf dem Gelände derChiemgau-Arena aus – erstnach Recherchen des Traunstei-ner Tagblatts wird die GeschichteTage später publik.

12.: Bei einem Wohnhaus-brand in Schönau am Kö-nigssee kommt ein 80-jähri-ger Hausbewohner ums Le-ben.

14.: Der ReichenhallerStadtrat beschießt in einerSondersitzung, dass sich dieStadt um die Ausrichtung derLandesgartenschau 2022 be-werben soll. Für den Fall ei-nes Zuschlags hat der Unter-nehmer Max Aicher derStadt versprochen, 4,5 Mil-lionen Euro beizusteuern.Den Zuschlag erhält Rei-chenhall allerdings nicht, dieEntscheidung fällt zugunstenvon Freyung.

18.: Polizei und StadtTraunstein gehen gemein-sam den nächsten Schritt beider geplanten Einführung ei-ner Sicherheitswacht. Sie ge-ben den offiziellen Start-schuss für die Suche nach ge-eigneten Kandidaten für denehrenamtlichen Dienst.

18.: Es wird bekannt, dassdie Traunsteiner Staatsan-waltschaft gegen den69-jährigen Ex-Bürgermeis-ter von SchneizlreuthAnklage erhoben hat. DemMann werden fahrlässigeTötung in sechs Fällen, fahr-lässige Körperverletzungin 18 Fällen sowie vorsätzli-che Falschaussage vorge-worfen. Im historischen»Pfarrbauernhof« waren inder Nacht zum 23. Mai 2015

CSU-Beschlüsse aus SeeonSicherheit, Obergrenze und Leitkultur waren die Themen

ten zum Einsatz der Bundes-wehr im Inland.

INTEGRATION: Richt-schnur für das Leben inDeutschland ist eine für alleZuwanderer verbindlicheLeitkultur. Nur so könne einNebeneinander der Kulturenund damit ein Schaden fürdie Gesellschaft verhindertwerden, heißt es im Be-schluss. Abgelehnt werdenvon der CSU auch Kinder-und Mehrehen, Vollver-schleierungen, Imame sollenbevorzugt in Deutschlandausgebildet und der Doppel-pass abgeschafft werden, zurVerhinderung von Ghettossolle es bundesweite Wohn-sitzauflagen geben und derDeutschunterricht forciertwerden.

EUROPAPOLITIK: Nachdem Brexit-Beschluss derBriten fordert die CSU dieenge Zusammenarbeit mitder Regierung in London, al-lerdings nicht um jedenPreis. Die EU müsse zudemdurch Reformen auf ver-schiedenen Ebenen effizien-ter, bürgernäher und unbü-rokratischer werden. Die Re-gierungen der Mitgliedstaa-ten und nationalen Parla-mente sollen mehr Verant-wortung übernehmen. Um inKrisenzeiten schlagfertigerzu werden, müsse der Auf-bau einer europäischen Ar-mee vorangetrieben werden.Die EU-Beitrittsgesprächemit der Türkei sollen abge-brochen, die Sanktionen ge-genüber Russland beibehal-ten werden, bis der Ukraine-Konflikt geklärt ist.

rer, ein zeitlich befristetesAsylrecht und die Bekämp-fung der Fluchtursachen.

INNERE SICHERHEIT: ImBeschluss formuliert die CSUPunkte, die auch in der CDUunumstritten sind: lückenlo-se Registrierung und stan-dardmäßige Sicherheits-überprüfung aller ankom-menden Flüchtlinge an derGrenze, Speicherung vonFluggastdaten, offensivesVorgehen gegen Anwerbervon Islamisten, europaweiteDatenbanken über Gefähr-der. Ferner die konsequenteAbschiebung straffälligerAusländer, mehr Videoüber-wachung, härtere Strafen fürEinbrecher, Speicherung vonDaten aus E-Mails, Kurz-nachrichten und Chats, mehrPersonal für Polizei und Jus-tiz sowie weitere Möglichkei-

Erstmals hatte die CSU-Landesgruppe im Bundestagvom 4. bis 6. Januar ihreKlausur im Kloster Seeon.Hier die wichtigen Beschlüs-se auf einen Blick:

ZUWANDERUNG: Im Ge-gensatz zur CDU fordert dieCSU-Landesgruppe die Ver-ankerung einer Obergrenze.CSU-Chef Horst Seehofer hatbereits angekündigt, sie zurBedingung für einen mögli-chen Koalitionsvertrag zumachen. Neben der generel-len Begrenzung der Zuwan-derung fordert die CSU auchdeutlich höhere Hürden fürdie Aufnahme in Deutsch-land und konsequentere Ab-schiebungen: »Das Jahr2017 muss im Zeichen derRückführungen stehen«,heißt es im Beschluss. Weite-re Punkte sind finanzielle An-reize für freiwillige Rückkeh-

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag hatte ihre Klausurta-gung erstmals im Kloster Seeon.

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Einsatzkräften gelang es, alleInsassen rechtzeitig in Si-cherheit zu bringen, sodassniemand verletzt wurde.Brandursache war wahr-scheinlich ein technischerDefekt.

29.: 500 Langläufer neh-men an der Chiemgau-Team-Trophy von Inzell über Ruh-polding nach Reit im Winklteil.

reich Waren im Wert vonrund 4600 Euro gestohlenhaben. In ihrem Wagen fin-den die Beamten unter ande-rem 16 brandneue Lederja-cken und Sportkleidung.

28.: Wegen eines techni-schen Defekts gerät am Auto-bahn-Grenzübergang Wal-serberg ein mazedonischerReisebus in Flammen undbrennt vollständig aus. Den

denten für Verdienste im Eh-renamt: Georg Beilhack ausReit im Winkl, Aloisia undRobert Lechner aus Siegs-dorf, Hartmut Rihl ausSchleching, Annemarie Spei-cher aus Reit im Winkl undHubert Zeltsperger ausObing.

27.: Schleierfahnder erwi-schen an der Autobahn-Rast-stätte Hochfelln Nord zweiKaufhausdiebe, die in Öster-

haben. Im Oktober wird er zusieben Jahren und neun Mo-naten Haft verurteilt, außer-dem spricht das Gericht demOpfer 45 000 Euro Schadens-ersatz sowie Ersatz allerkünftigen Schäden zu.

26.: Landrat SiegfriedWalch zeichnet 33 ehren-amtlich engagierte Bürgeraus, sechs von ihnen erhal-ten das Ehrenzeichen desBayerischen Ministerpräsi-

80-Jährigerstirbt bei Brand

Ein 80-Jähriger ist am 12.Januar bei einem Wohn-hausbrand in Schönau amKönigssee ums Leben ge-kommen. Brandfahnder derKripo Traunstein gehen voneinem technischen Defekt amOfen aus. Das Ergebnis dergerichtsmedizinischen Un-tersuchung des Verstorbe-nen ergab ebenfalls keineHinweise für eine Fremdein-wirkung.

Ein zufällig vorbeifahren-der Autofahrer hatte denBrand am frühen Vormittagbemerkt und die Einsatzkräf-te verständigt. Zu diesemZeitpunkt schlugen die Flam-men schon aus den Fensterndes Hauses.

Rund 50 Feuerwehrleuteaus Königssee, Schönau,Ramsau und Berchtesgadenkonnten ein Ausbreiten derFlammen schnell verhin-dern. Im Obergeschoß desHauses fanden Feuerwehr-männer schließlich die Lei-che eines Mannes. Dabeihandelte es sich um den80-jährigen Bewohner desHauses.

Der 80-jährige Bewohner die-es Einfamilienhauses starbbei dem Brand.

Kinderschänder in Traunreut verhaftetEr hatte ein Mädchen missbraucht und Bilder im Darknet verbreitet

schneller Fahndungserfolgwahrscheinlich«, sagte Ober-staatsanwalt Georg Ungefukvon der Zentralstelle zur Be-kämpfung der Internetkrimi-nalität, einer Abteilung derGeneralstaatsanwaltschaft.

Der Traunreuter hatte beidem 29-fachen MissbrauchFotos und Videos angefertigtund Bilder unter anderem imDarknet – einem anonymenTeil des Internets – veröffent-licht. Unmittelbar nach sei-ner Festnahme legte er einGeständnis ab.

und neun Monaten Haft ver-urteilt. Außerdem sprach dasGericht dem Opfer 45 000Euro Schadensersatz sowieErsatz aller künftigen Schä-den zu.

Aufgrund der öffentlichenFahndung waren beim Bun-deskriminalamt (BKA) zahl-reiche Hinweise eingegan-gen, die schließlich zur Iden-tifizierung und Festnahmedes Mannes führten. »Bei ei-ner Öffentlichkeitsfahndungmit einer hohen Beteiligungwie in diesem Fall ist ein

Ein Mann aus Traunreuthat seine minderjährigeStieftochter sexuell miss-braucht und Fotos der Tat imInternet gezeigt. Dabei stellteer auch ein Bild von sich on-line. Das ermöglichte den Er-mittlern, öffentlich nach ihmzu fahnden. Binnen Stundenkonnten sie einen Verdächti-gen ermitteln – den damals27-jährigen Traunreuter. Erwurde am 26. Januar festge-nommen. Inzwischen wurdeer von der Jugendschutz-kammer am LandgerichtTraunstein zu sieben Jahren

Der Traunreuter hatte Kinderpornos im sogenannten Darknet verbreitet. So ist das Bundes-kriminalamt auf den Mann aufmerksam geworden. Zeugen haben den Traunreuter nach derVeröffentlichung eines Fahndungsfotos erkannt.

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Februar

18.: Schleierfahnder neh-men auf der Autobahn beiNeukirchen einen gesuchtenSpielcasinoeinbrecher fest.Der 38-jährige Slowene warvon der StaatsanwaltschaftHeidelberg zur Fahndungausgeschrieben.

22.: Eine 35 Jahre alte Wit-we aus dem LandkreisTraunstein hat vor demOberlandesgericht (OLG)München auf Herausgabedes Spermas ihres verstorbe-nen Ehemannes geklagt –und den Rechtsstreit auch in

Aufzuchtanlagen gefundenhat.

15.: Im Alter von fast 85Jahren stirbt der ehemaligePräsident des LandgerichtsTraunstein, Reinhard Beck.

16.: Traunsteins AltlandratHermann Steinmaßl wird mitdem Bundesverdienstkreuzam Bande ausgezeichnet.

17.: Schulleiter GerhardPschorn verabschiedet sichnach zwei Jahren am Land-schulheim Marquartstein inden Ruhestand.

gen Liberalen (JuLis) Berch-tesgadener Land–Traunsteingegründet.

13.: Kammer wird zum Fa-schingsmekka: Über 60 Wa-gen sind beim Faschingszugzu sehen, tausende Zuschau-er säumen die Straßen.

14.: Die Polizei gibt be-kannt, dass sie bei derDurchsuchung der Wohnungeines 33-jährigen Kirchan-schöringers über 300Gramm Cannabis sowie zweibetriebsbereite Cannabis-

3.: Der Traunsteiner Kreis-tag verabschiedet seinenHaushalt. Der Etat umfassteinen Rekordstand vonknapp 225,3 Millionen Euro.Die Einnahmen und Ausga-ben im Verwaltungshaushaltbetragen rund 183,32 Millio-nen Euro, im Vermögens-haushalt 41,97 MillionenEuro. Die Zuführung zumVermögenshaushalt beläuftsich auf 16,5 Millionen Euro.Die Kreisumlage sinkt auf51,5 Prozentpunkte.

3.: In Waging wird die neueKreisbäuerin gewählt: AufResi Schmidhuber folgt nach15 Jahren im Amt Irina Es-terbauer aus Kienberg. Beiden Männern bleibt alles wiegehabt: Sebastian Siglreith-mayer ist weiterhin Kreisob-mann.

5.: Auf der Autobahn Mün-chen–Salzburg kommt beiAnger ein Milch-Sammel-fahrzeug nach rechts von derFahrbahn ab und über-schlägt sich auf der angren-zenden Wiese. Der Sachscha-den beträgt über 200 000Euro.

5.: Michael Gstatter ist wie-der Fassdauben-Weltmeis-ter. Bei der sechsten Auflageder Gaudi-Veranstaltung desHofbräuhauses Traunsteinverteidigt der Ruhpoldingerseinen Titel aus dem Jahr2015. Über 400 Teilnehmerhaben sich die Rennstreckeam Westernberg hinunterge-stürzt.

8.: Ein 20-jähriger Afghanewird in einer Asylbewerber-unterkunft in Schnaitseeverhaftet. Der junge Mannsoll sich den Taliban ange-schlossen und in Afghanistaneinen amerikanischen Solda-ten getötet haben. Der Er-mittlungsrichter beim Bun-desgerichtshof erlässt einenTag später Haftbefehl. AbdolS. kommt in Untersuchungs-haft.

9.: Bei der PolizeistationReit im Winkl werden derneue Dienststellenleiter Hu-bert Brachtl offiziell in seinAmt eingeführt und sein Vor-gänger Karl-Heinz Vogel ver-abschiedet.

10.: In Freilassing wird derneue Kreisverband der Jun-

Taliban-Kämpfer festgenommenAfghane lebte in Schnaitseer Asylbewerberunterkunft

Kalaschnikow samt Munitionsowie Handgranaten undwurde im Umgang mit diesenWaffen ausgebildet. In denJahren 2013 und 2014 soll erin mindestens zwei Fällengemeinsam mit Mitkämpfernan Kampfeinsätzen gegen af-ghanische Regierungstrup-pen und amerikanische Sol-daten teilgenommen haben.»Er gab jeweils in Tötungs-absicht Schüsse auf dieseab«, so die Bundesanwalt-schaft. Bei mindestens einemdieser Angriffe wurden einamerikanischer Soldat getö-tet und zwei weitere verletzt.

der Terrororganisation Tali-ban gemeinsam mit weiterenTaliban-Mitgliedern einenMord begangen und in einemweiteren Fall dies versuchtzu haben. Zudem wird ihm indem Haftbefehl ein Verstoßgegen das Kriegswaffenkon-trollgesetz vorgeworfen, sodie Bundesanwaltschaft ineiner Pressemitteilung.

Nach den bisherigen Er-mittlungen schloss sich derBeschuldigte im Jahr 2013in Afghanistan den Talibanan. Er erhielt unter anderemein Sturmgewehr AK 47

Er soll sich 2013 in Afgha-nistan den radikal-islami-schen Taliban angeschlossenund mindestens einen US-Soldaten in Afghanistan ge-tötet, zwei weitere schwerverletzt haben: Am 8. Febru-ar wurde der 20-jährige Af-ghane Abdol S., der als Asyl-bewerber in einer Unterkunftin Schnaitsee lebte, festge-nommen.

In der Asylbewerberunter-kunft in Schnaitsee soll derMann seit Frühjahr 2015 ge-lebt haben. Abdol S. ist drin-gend verdächtig, als Mitglied

In diesem Haus soll der 20-jährige Afghane gelebt haben.

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28.: Tausende Zuschauersäumen beim großen Fa-schingszug in Reit im Winkldie Straßen, zahlreiche ein-fallsreiche Wagen und lusti-ge Fußgruppen beteiligensich.

28.: Beim Faschingszug inWaging sind 50 Gruppen mitWagen oder zu Fuß unter-wegs. Tausende Zuschauersäumen die Straßen.

28.: Das PolizeipräsidiumOberbayern Süd in Rosen-heim veröffentlicht seineVerkehrsunfallbilanz. Da-raus geht hervor, dass imKreis Traunstein im vergan-genen Jahr zwölf Menschenim Straßenverkehr ums Le-ben kamen, 1207 Menschenwurden verletzt.

tausend Zuschauer säumendie Straßen.

26.: Rund 1000 Teilnehmerund Tausende von Zuschau-er lassen sich den Teisendor-fer Faschingszug nicht entge-hen. Das Motto: »Einmal umdie ganze Welt«.

27.: Der Bayerische Ver-waltungsgerichtshof in Mün-chen erklärt die Informati-onsfreiheitssatzung der Ge-meinde Inzell für unwirk-sam. Die Begründung: DieSatzung erlaube die Offen-legung von personenbezoge-nen Daten sowie von Be-triebs- und Geschäftsgeheim-nissen und greife damit indie Grundrechte Betroffe-ner ein.

nig später in Untersuchungs-haft kommt. Hintergrunddürften Geschäfte im Dro-genmilieu sein.

25.: Zum dritten Mal in derVereinsgeschichte feiert derTrachtenverein »D' Sulzber-ger« Hammer eine lustigeFaschingshochzeit rund umden Dauscherhof in der Mei-sau.

26.: Nach 17 Jahren Pauserichten die »Wetzstoana«aus Ruhpolding wieder einezünftige Faschingshochzeitaus.

26.: Beim TraunreuterGaudiwurm ziehen rund 35Wagen und Fußgruppendurch die Stadt. Mehrere

der Berufungsverhandlungverloren. Die Frau darf sichnicht mit dem Sperma be-fruchten lassen, das in einerKlinik am Chiemsee lagert,entschied das OLG.

24.: In Seebruck wird dieprivate Klinik ChiemseeWin-kel für Patienten mit den Di-agnosen Depression undBurnout eröffnet.

25.: Ein 44-jähriger Traun-reuter wird in den frühenMorgenstunden in der Näheseiner Wohnung an derKarlsbader Straße auf derStraße mit einem Messerschwer, aber nicht lebensge-fährlich verletzt. Einen Tagspäter nimmt die Polizei ei-nen dringend tatverdächti-gen 37-Jährigen fest, der we-

Versuchter Totschlag in Traunreut44-Jähriger wurde niedergestochen – Verdächtiger schnell ermittelt

ner 40-jährigen Frau. DerMann soll dem Opfer dieStichverletzung zugefügt ha-ben. Hintergrund der Tatdürften Geschäfte im Dro-genmilieu sein.

Auf Antrag der Staatsan-waltschaft erließ der Ermitt-lungsrichter gegen den37-jährigen TraunreuterHaftbefehl wegen versuchtenTotschlags. Die 40-Jährigekam nach Abschluss der poli-zeilichen Maßnahmen auffreien Fuß.

leitstelle und bat um Hilfe.Ein Notarzt stellte bei dem44-Jährigen unter anderemeine schwere Stichverletzungfest, der Mann kam sofort ineine Klinik. Lebensgefahr be-stand nicht.

Die Kripo Traunstein über-nahm die Ermittlungen we-gen eines versuchten Tö-tungsdelikts. Schon amAbend des Folgetages führ-ten die intensiven Ermittlun-gen zur Festnahme eines37-jährigen Mannes und ei-

Nach einem versuchten Tö-tungsdelikt in Traunreut hatdie Polizei einen schnellenFahndungserfolg: Bereits ei-nen Tag später hat die Kripoeinen 37-jährigen dringendTatverdächtigen ermittelt.

Ein 44-jähriger Traunreu-ter war am frühen Morgendes 25. Februar in der Näheseiner Wohnung an derKarlsbader Straße niederge-stochen worden. Ein Nach-bar des Schwerstverletztenverständigte die Rettungs-

Bereits einen Tag nach dem versuchten Totschlag klickten die Handschellen.

Bundesverdienstkreuz für Steinmaßl

Für sein über 40 Jahrewährendes Engagement inder Kommunal- und Landes-politik wurde Altlandrat Her-mann Steinmaßl am 16. Fe-bruar von Innenminister Joa-chim Herrmann mit demBundesverdienstkreuz amBande ausgezeichnet.

Steinmaßl begann seinepolitische Karriere 1971 beider Jungen Union Fridolfing,deren Ortsvorsitzender erwar. Über zwei Jahrzehntewar er zudem Mitglied desGemeinderats. Daneben ge-hörte Steinmaßl von 1978 bis2014 dem TraunsteinerKreistag an, davon zwölfJahre als Vorsitzender derCSU-Fraktion. Außerdemwar er von 1982 bis 1998Mitglied des BezirkstagsOberbayern und anschlie-ßend bis 2002 Mitglied desBayerischen Landtags, da-nach bis 2014 Landrat desLandkreises Traunstein.

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März

19.: In der Pfarrkirche St.Martin in Unterwössen findetzum letzten Mal für längereZeit ein Gottesdienst statt. Inden nächsten Monaten wirdder Innenraum der Kirchegrundlegend umgestaltetund saniert.

19.: Bei einem Unfall aufder Staatsstraße 2105 zwi-schen Tengling und Wies-mühl bei Weilham kommteine 57-jährige Autofahrerinums Leben.

21.: Die Sanierung derKlosterkirche in Traunsteinkann beginnen. Ein unmittel-barer Nachbar zieht die Kla-ge und den Eilantrag gegendie Baugenehmigung auf An-

ruch, der von den Anwoh-nern befürchtet wurde. DasGericht sah das anders.

16.: Die seit November2016 geltende Stallpflichtaufgrund der Vogelgrippewird aufgehoben.

18.: Der ehemalige bayeri-sche Landtagspräsident AloisGlück, von 2009 bis 2013Präsident des Zentralkomi-tees der deutschen Katholi-ken, wird vom Erzbischof vonMünchen und Freising, Kar-dinal Reinhard Marx, mit derKorbiniansmedaille geehrt.

18.: Das Jubiläum 50 Jahre»Traunsteiner Lindl« wurdemit 28 Gruppen groß gefei-ert.

Straße mit einer Explosiongedroht, falls man ihm nichteinen größeren Geldbetragaushändigen werde. Der un-ter Betreuung stehendeMann wird rasch festgenom-men.

14.: Für ihr enormes Enga-gement bei der AWO Traun-reut wurde Elfi Dzial beimEhrenamtsabend mit derVerdienstmedaille »Traun-reut dankt« ausgezeichnet.

15.: Im Rechtsstreit um denNeubau einer Brauerei der»Camba Bavaria« in der Ge-meinde Seeon-Seebruck hatdas VerwaltungsgerichtMünchen beide Klagen vonAnwohnern abgewiesen. Da-bei ging es um Lärm und Ge-

2.: Das Amtsgericht Traun-stein verurteilt einen 23-jäh-rigen Taufkirchner zu einerhohen Geldstrafe und einemFahrverbot. Bei einem Un-fall, den der junge Manndurch ein waghalsiges Ab-biegemanöver zwischenSchnaitsee und Kienbergverursacht hatte, war ein 46Jahre alter Motorradfahrerums Leben gekommen.

3.: Die Landesgartenschau2022 geht nach Freyung. Dasverkündet die BayerischeUmweltministerin UlrikeScharf. Die Stadt Bad Rei-chenhall scheitert damit mitihrer Bewerbung. Ursprüng-lich hatte Traunstein den Zu-schlag für die Landesgarten-schau 2022 bekommen.Nachdem aber bei einemBürgerentscheid in Traun-stein 63,3 Prozent gegen dieGartenschau stimmten, wareine Neuausschreibung nö-tig.

8.: Ein 58-jähriger soge-nannten »Reichsbürger« ausChieming wird vom Amtsge-richt zu zehn Monaten mitdreijähriger Bewährung ver-urteilt. Der Mann hatte nichtnur mehr als 3500 SchussMunition, Waffen und Che-mikalien in seinem Haus ge-hortet, sondern auch ein vonden Behörden gepfändetesAuto verbotswidrig weiterbe-nutzt.

10.: Die VolkshochschuleTraunstein feiert ihr 70-jäh-riges Bestehen mit einemFestabend.

11.: Der frühere Oberbür-germeister von Traunstein,Rudolf Wamsler, stirbt im Al-ter von 88 Jahren.

11.: Bei einem Großbrandauf einem landwirtschaftli-chen Anwesen in Tachingentsteht Sachschaden vonrund 750 000 Euro. Verletztwird niemand.

11.: Ein 55-jähriger Famili-envater kommt bei einemVerkehrsunfall zwischenSiegsdorf und Ruhpoldingums Leben. Ein 18-Jährigerwird schwer verletzt.

14.: Große Aufregung inBayerisch Gmain: Ein Mannhat in einer Sparkassenfilialean der Berchtesgadener

750 000 Euro Schaden bei GroßbrandRund 250 Feuerwehrler waren in Taching im Einsatz

Sofort konzentrierten sichdie Löschtrupps darauf, dasnur wenige Meter von denNebengebäuden stehendeWohnhaus vor den Flammenzu schützen.

Trotz des Großaufgebotsvon etwa 250 Feuerwehr-männern und -frauen wur-den die drei, in U-Form ange-ordneten Betriebsgebäudedes Hofs ein Raub der Flam-men. Benachbarte Gebäudewurden durch die starkeStrahlungshitze zwar in Mit-leidenschaft gezogen, größe-rer Sachschaden entstandnicht.

Im Einsatz waren etwa 250mann der Feuerwehren Ta-ching, Tengling, Waging,Tettenhausen, Palling, Ga-den, Otting, Törring, Lampo-ding, Nirnharting und Traun-stein, ebenso die Unterstüt-zungsgruppe Örtliche Ein-satzleitung sowie Mitgliederder Kreisbrandinspektion.

Beim Eintreffen der erstenLöschmannschaften standendie Betriebsgebäude lichter-loh in Flammen, die Florians-jünger standen einer riesigenFeuerwand gegenüber, dieFlammen loderten meter-hoch über die Gebäude hi-naus in den Nachthimmel.

Bei einem Großbrand am11. März auf einem landwirt-schaftlichen Anwesen in Ta-ching entstand Sachschadenvon rund 750 000 Euro. Vonden vier Gebäudeteilen, dieals Vierseithof situiert sind,brannten Stallungen, Ma-schinenhalle und Tenne bisauf die Grundmauern nieder,nur das Wohnhaus bliebweitgehend unbeschadet.Die Hofbewohner konntensich rechtzeitig in Sicherheitbringen und blieben unver-letzt. Auch Tiere kamen nichtzu Schaden; auf dem Hofwurde kein Vieh gehalten.

Als die Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, standen mehrere Gebäudeteile bereits in Voll-brand. (Foto: FDL/BeMi)

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 19

31.: Die evangelische Kir-chengemeinde enthüllt ge-meinsam mit der StadtTraunstein die neuen Stra-ßenschilder am Martin-Luther-Platz. Anlässlich desLuther-Jahres 500 Jahrenach dem Wirken des Refor-mators hatte die Stadt derUmbenennung des Teils derCrailsheimstraße zuge-stimmt, an dem sich die Lie-genschaften der evangeli-schen Kirchengemeinde be-finden.

Landkreis Traunstein« – undsetzt damit das »Jahr derBiene« fort, das er 2016 aus-gerufen hatte.

30.: In Ruhpolding findetein Anwohner den Leichnamdes 26-jährigen Ruhpoldin-gers, der seit mehreren Wo-chen vermisst war, auf sei-nem Grundstück. Hinweiseauf ein Fremdverschuldenerbrachten die rechtsmedizi-nischen Untersuchungen,wie auch die Ermittlungender Kripo Traunstein nicht.

Königssee wegen versuchtenTotschlags, gefährlicher Kör-perverletzung und andererDelikte zu einer Freiheits-strafe von vier Jahren unddrei Monaten. Der Mann hat-te seine frühere Lebensge-fährtin, eine 46-jährigeBerchtesgadenerin, massivattackiert, sie unter anderembis zur Bewusstlosigkeit ge-würgt.

29.: Landrat SiegfriedWalch startet die dauerhafteKampagne »Blühender

raten des Verwaltungsge-richts München zurück.

27.: Im Alter von 91 Jahrenstirbt der TeisendorferMundartdichter Karl Robel.

27.: Der ehemalige Bürger-meister von Hammer, lang-jährige Siegsdorfer Gemein-derat und Träger der Ehren-medaille der GemeindeSiegsdorf, Franz Abstreiter,stirbt im Alter von 80 Jahren.

27.: Das SchwurgerichtTraunstein verurteilt einen47-Jährigen aus Schönau am

Känguru auf Abwegen»Jumper« kehrte selbst zurück

Ein ausgerissenes Kängu-ru hatte eine nicht alltägli-che Suchaktion der PrienerPolizeibeamten zur Folge:Das dreijährige Tier, ge-nannt »Jumper«, konnte je-doch nicht eingefangenwerden. Am 3. März kehrtees dann von alleine zurück.

Mitteilungen über streu-nende und entlaufene Tieresind bei der Polizei keineSeltenheit, aber die Mel-dung eines Bürgers am 2.März über ein Känguru imGarten war dann doch allesandere als alltäglich. EineStreifenbesatzung machtesich umgehend auf die Kän-guru-Suche im bewaldetenBereich westlich von At-zing, zunächst jedoch ohnedas Tier zu Gesicht zu be-kommen.

Am Abend meldete danndie Besatzung eines Ret-tungsfahrzeugs, dass sieauf Höhe des Weilers Za-cking ein Känguru gesehenhabe. Gemeinsam mit demzwischenzeitlich ausfindiggemachten Tierhalter wur-de die Suche dort fortge-setzt. Als das Känguru diePolizisten bemerkte, mach-te es sich wieder aus demStaub und verschwand imWald. Die Suche mussteaufgrund der Dunkelheitdann erfolglos abgebrochenwerden. Am nächsten Vor-mittag meldete sich dannder Besitzer bei der Polizeiund teilte mit, dass »Jum-per« zurückgekehrt undwieder mit seinem Artge-nossen »Skippy« vereint imGehege sei.

Dieses Känguru war ausgerissen. Die Priener Polizei ver-suchte vergeblich es einzufangen, schließlich kehrte dasTier von allein in sein Gehege zurück. (Foto: Polizei)

Rudolf Wamsler gestorbenDer Traunsteiner Alt-OB wurde 88 Jahre alt

Der frühere TraunsteinerOberbürgermeister RudolfWamsler starb am 11. Märzim Alter von 88 Jahren. 18Jahre lang – von 1972 bis1990 – war Rudolf WamslerOberbürgermeister der StadtTraunstein; in dieser Zeit ge-hörte er auch dem Traunstei-ner Kreistag an.

Am 4. Februar 1928 inSchwäbisch Gmünd geboren,wuchs Wamsler in Stuttgartauf, siedelte später nachAugsburg um und studiertenach dem Abitur in MünchenVolks- und Betriebswirt-schaftslehre. Er wechseltedann zum Jurastudium überund legte 1952 das ersteStaatsexamen, 1956 das gro-ße juristische Staatsexamenab. Nach einer Tätigkeit ineiner Augsburger Anwalts-kanzlei wechselte er zurBundespost, wo ihn sein be-ruflicher Werdegang schließ-lich nach Traunstein führte.

1972 wurde er zum Traun-steiner Oberbürgermeistergewählt. Seine Amtszeit waranfangs von den Auswirkun-gen der Gebietsreform ge-prägt. Aus der »KreisfreienStadt« wurde die »GroßeKreisstadt«, Hochberg undKammer (1972) sowie Has-lach und Wolkersdorf (1978)mussten integriert werden.Unter Wamslers Regie wurdein Traunstein mit Augenmaßgeplant, gebaut und inves-tiert. Unter anderem wurdedie Sanierung und Erweite-rung des damals noch städti-schen Krankenhauses in An-griff genommen, die Wasser-versorgung Traunsteins aus

der Laubau umgesetzt unddas Abwasserproblem mitdem Neubau einer modernenKläranlage gelöst.

Als überzeugter Europäersetzte sich Rudolf Wamslerfür die Städtepartnerschaf-ten mit Gap, Pinerolo undWesseling ein und bemühtesich, diese mit Leben zu er-füllen. Mit der Schaffung derStadtbücherei, der Städti-schen Galerie, der Städti-schen Musikschule und desStadtarchivs bewies er auchgroßen kulturellen Weitblick.

Für seine Verdienste er-hielt Wamsler mehrere Eh-rungen, darunter auch dasBundesverdienstkreuz. DieStadt Traunstein verlieh ihmden Ehrenring der Stadt.

Traunsteins Alt-Oberbürger-meister Rudolf Wamslerstarb am 11. März im Altervon 88 Jahren.

(Foto: Stadtarchiv)

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Seite 20 LOKALES 30. Dezember 2017

April

gezählt. Für den Frieden undeine menschliche Asylpolitikgehen 150 Menschen auf dieStraße.

16.: Der Wohnwagen vonUrlaubern aus Rüsselsheim,die auf dem CampingplatzGut Horn stehen, fängt Feu-er. Fünf Menschen werdenleicht verletzt.

17.: Bayerns schönste Pfer-dewallfahrt in Traunstein,der Georgiritt, ist wieder einegroße Freude für Besucherund Teilnehmer, auch wennaufgrund des Wetters deut-lich weniger Pferde gezähltwerden als in den vergange-nen Jahren. Es sind 284 ge-schmückte Pferde, im Jahrzuvor zum 125. Jubiläumwaren es rund 400.

18.: In Kammer ist Spaten-stich für den Kinderhort, ei-nen Anbau an die Kinderta-gesstätte Balthasar Permo-ser.

18.: Resi Schmidhuberwird beim Ehrenamtsabenddes Bayerischen Bauernver-bands in Palling zur Ehren-kreisbäuerin ernannt. Sie

12.: Bei einem Raubüber-fall auf eine Tankstelle in Al-tenmarkt erbeuten zunächstUnbekannte mehrere hun-dert Euro. Wochen später istder Fall geklärt: Die KripoTraunstein ermittelt zweiTatverdächtige, einen 18-und einen 19-Jährigen.

12.: Nach 17 Jahren endetdie Ära von KreisbrandratHans Gnadl. Neuer Chef derFeuerwehren im Landkreiswird Christof Grundner.

13.: Bei einem Verkehrsun-fall in Inzell wird eine 78-jäh-rige Fußgängerin so schwerverletzt, dass sie später imKrankenhaus stirbt.

15.: Ein 21-jähriger Afgha-ne wird in Traunreut von ei-nem Landsmann mit einemMesser schwer verletzt. Der19-Jährige kommt in Unter-suchungshaft. Die Staatsan-waltschaft ermittelt wegeneines versuchten Tötungsde-likts.

15.: Deutlich mehr Teil-nehmer als in den vergange-nen Jahren werden beimOstermarsch in Traunstein

Tat in ihrem Auto festgenom-men. Zwei weitere Beteiligteaus den Landkreisen Traun-stein und Miesbach werdennach einer waghalsigen Ver-folgungsjagd bei Bad Feiln-bach festgenommen.

6.: Der Circus Krone be-ginnt seine Deutschland-Tournee in Traunstein. Ins-gesamt besuchen in sechsTagen 40 000 Besucher dieVorstellungen. Gezeigt wirddas Programm »Evolution«.

8.: Ein 66-jähriger Radfah-rer stürzt ohne Helm auf derStraße zwischen Tettenhau-sen und Taching und erleidettödliche Verletzungen.

9.: Die achtjährige Maximi-liane Gnadl aus Grassau ge-winnt den »Nachwuchsför-derpreis des 7. Internationa-len Wettbewerbs für Zithersolo« in der Altersklasse IV(bis 9 Jahre).

9.: Beim Steiner Georgirittsind 189 wunderschön ge-schmückte Pferde zu sehen.Das Frühlingswetter locktHunderte Besucher zu derPferdewallfahrt.

1.: Große Aufregung inTraunreut: Ein zweijährigerBub wird um 7.20 Uhr mitseinem Teddybären im Armauf der Kantstraße aufgegrif-fen. Er war von zuhause aus-gerissen. Die Eltern hattensein Verschwinden noch garnicht bemerkt, als er zurück-gebracht wurde.

3.: Bei einem Großbrand inin Baumham bei Palling wirddie Lagerhalle eines Bauern-hofs ein Raub der Flammen.Den schaden schätzt die Poli-zei auf rund 250 000 Euro.Menschen und Tiere bleibenglücklicherweise unverletzt.

4.: Paukenschlag in Traun-reut: Der Beleuchtungsher-steller Osram gibt bekannt,im Siteco-Werk in Traunreut250 bis 290 Stellen zu strei-chen. Die Mitarbeiter hättenaber die Möglichkeit, nachRegensburg in die LED-Ferti-gung zu wechseln, so das Un-ternehmen. In Verhandlun-gen mit Betriebsrat und IGMetall einigt man sich in denFolgemonaten darauf, aufbetriebsbedingte Kündigun-gen zu verzichten; die Beleg-schaft soll um 250 auf 500Mitarbeiter schrumpfen, derStellenabbau soll sozialver-träglich gestaltet werden.

5.: Bei einem Verkehrsun-fall auf der Bundesstraße304 beim Surberger OrtsteilAu kommt ein 24-jährigerRumäne ums Leben, der zweiJahre jüngere Unfallverursa-cher wird schwer verletzt.

5.: Der Bayerische ObersteRechnungshof kritisiert inseinem Prüfbericht die Kos-ten für das Haus der Berge inBerchtesgaden. Das Haushabe 3,7 Millionen Euro oderfast 20 Prozent mehr gekos-tet als festgesetzt. Der Land-tag hatte die Kosten auf 19Millionen Euro gedeckelt,tatsächlich fielen aber 22,7Millionen Euro an.

6.: Wenige Stunden nacheinem Einbruch in die Mat-zinger Tankstelle nimmt diePolizei fünf junge Leute fest.Ein 16-jähriges Mädchen so-wie zwei Burschen im Altervon 17 und 18 Jahren ausdem Landkreis Rosenheimwerden nach einem Zeugen-hinweis schon bald nach der

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte im Rahmen seiner Antrittsvisite in Bay-ern am 27. April die Insel Herrenchiemsee. Dort wurde einst das Fundament für das Grund-gesetz erarbeitet. Steinmeier betonte im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift, für die De-mokratie müsse immer wieder neu eingestanden werden. Im Bibliothekssaal diskutierte erauch mit Jugendlichen. Anschließend besuchte er noch den Irmengard-Hof in Gstadt, eineEinrichtung der Björn-Schulz-Stiftung. Unser Bild entstand im Bibliothekssaal des Augusti-ner-Chorherrenstifts, im Hintergrund links ist der ehemalige Landtagspräsident Alois Glückzu sehen.

Der Bundespräsident auf Herrenchiemsee

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 21

Frau in Prienerstochen

In Prien wird am 29. Aprileine 38-jährige Afghanin aufoffener Straße von einem29-jährigen Landsmann vorden Augen ihrer beiden fünfund elf Jahre alten Kinderniedergestochen und tödlichverletzt.

Der 29-Jährige wurde nocham Tatort von einem zufälliganwesenden Polizeibeamtenin Freizeit und Passantentrotz heftigen Widerstandsüberwältigt und von Beam-ten der PolizeiinspektionPrien festgenommen. Dieweiteren Ermittlungen über-nahm die Kriminalpolizei Ro-senheim.

Bereits in den ersten Befra-gungen räumte der 29-Jähri-ge das Verbrechen ein. NachPolizeiangaben kannten sichOpfer und Täter, eine darü-ber hinausgehende Bezie-hung bestand jedoch offen-bar nicht. Die 38-Jährige, diesich bereits seit 2011 inDeutschland aufhielt, lebte ineiner eigenen Wohnung inPrien. Der ebenfalls aus Af-ghanistan geflüchtete Tat-verdächtige hielt sich seit2013 mit einer Duldung inDeutschland auf.

Lagerhalle ein Raub der FlammenRund 250 000 Euro Schaden bei Großbrand in der Gemeinde Palling

mit dem Viehbestand zuschützen, was auch gelang.

In der rund 30 mal 10 Me-ter großen Halle waren Ma-schinen, Fahrzeuge und wei-teres landwirtschaftlichesGut gelagert. Fast alles wur-de ein Raub der Flammen, ei-nen Traktor hatte der Hofbe-sitzer noch aus der Lagerhal-le fahren können.

reut, Feichten, Tyrlaching,Lindach und Freutsmoos wa-ren im Einsatz und bekämpf-ten stundenlang die Flam-men, die beim Eintreffen derFloriansjünger schon meter-hoch aus der Lagerhalleschlugen. Das Gebäude warnicht mehr zu retten. DieFeuerwehren konzentriertensich darauf, angrenzendeGebäude und die Stallungen

Bei einem Großbrand aufeinem landwirtschaftlichenAnwesen im Pallinger Orts-teil Baumham entstand inder Nacht zum 3. April Scha-den von etwa 250 000 Euro.Menschen und Tiere bliebenunversehrt.

Über 120 Helfer der Frei-willigen Feuerwehren ausPalling, Trostberg, Traun-

Lichterloh brannte die Lagerhalle, das Gebäude war trotz eines Großeinsatzes mit über 120Floriansjüngern nicht mehr zu retten. (Foto: FDL/BeMi)

geschätzten rund 1,7 Millio-nen Euro.

26.: Der langjährige Ta-chinger Gemeinderat undehemalige zweite Bürger-meister Michael Kaiser er-klärt seinen Rücktritt als Ge-meinderat.

27.: BundespräsidentFrank-walter Steinmeier be-sucht auf seiner Antrittstourdurch Deutschland die InselHerrenchiemsee.

28.: In Übersee wird dienach Schimmelbefall gründ-lich renovierte Bücherei wie-der geweiht.

29.: In Prien wird eine 38Jahre alte Afghanin von ei-nem 29-jährigen Landsmannauf offener Straße mit meh-reren Messerstichen tödlichverletzt. Der Mann wird nocham Tatort festgenommen.

30.: In Chieming wird dasneue Wasserwachtboot»Franz« getauft.

stein wird bei einem Festgot-tesdienst geweiht.

24.: Zwei symbolische Spa-tenstiche an einem Tag: InTraunstein für die Sanierungdes Kunst- und Kulturzen-trums Klosterkirche und inAltenmarkt für den Auberg-Tunnel.

24.: Amtswechsel an derSpitze der Staatsanwalt-schaft Traunstein: ProfessorDr. Ludwig Kroiss wird vonMinister Bausback als Nach-folger von Wolfgang Giese insAmt eingeführt.

26.: Der Kreisausschusswird informiert, dass beiAushubarbeiten für die neueDreifach-Turnhalle am An-nette-Kolb-Gymnasium ver-seuchtes Erdreich gefundenwurde. Da das Erdreich voneiner Spezialfirma entsorgtwerden muss, ergeben sichsowohl zeitliche Verzögerun-gen als auch Mehrkosten von

einem 20 Zentimeter langenKüchenmesser auf seinenMitbewohner los. Dieser wirdglücklicherweise nur leichtverletzt.

21.: Eine 53-jährige Fraustürzt bei einer Wanderungvon St. Bartholomä in Rich-tung Funtensee durch einesteile Rinne 70 bis 80 Meterin den Königssee; sie kannnur noch tot geborgen wer-den.

21.: Der neue Einsatzleit-wagen der Freiwilligen Feu-erwehr Siegsdorf wird geseg-net.

22.: In Kirchanschöringwird das neue Feuerwehr-fahrzeug, das im Dezemberin Dienst gestellt wordenwar, offiziell geweiht.

23.: Die neue, 318 Kilo-gramm schwere Glocke derevangelisch-lutherischenAuferstehungskirche Traun-

war 15 Jahre Ortsbäuerinvon Kienberg und anschlie-ßend 15 Jahre KrReisbäue-rin.

19.: Erneuter Winterein-bruch im Chiemgau: Durchstarken Schneefall kommt esauf der Autobahn zwischenBergen und Siegsdorf zu er-heblichen Behinderungen.Die Fahrbahn muss für meh-rere Stunden gesperrt wer-den, damit Räumfahrzeugedie Straße freiräumen kön-nen.

20.: Die StaatsanwaltschaftMünchen I nimmt Ermittlun-gen gegen eine 92-jährigeFrau aus Chieming auf. Siesoll im zweiten WeltkriegHelferin im Konzentrations-lager Stutthof gewesen sein.Es besteht der Verdacht derBeihilfe zum Mord.

20.: Bei einer Auseinander-setzung in einer Asylunter-kunft in Teisendorf geht ein28-jähriger Nigerianer mit

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Seite 22 LOKALES 30. Dezember 2017

Mai

1.: Ein Spezialeinsatzkom-mando nimmt in Feichten ander Alz einen 38-jährigenTraunreuter fest. Der als ge-waltbereit bekannte Mannhatte einen anderen Mannmit einem Messer bedroht.

4.: Der Rotary-Club Traun-stein verleiht seinen Jugend-Sozialpreis. Hauptpreisträ-ger sind Regina Thaller ausTettenhausen, das »Mindzo-ne-Team« der CaritasTraunstein und das Projekt»Jung und Alt lernen vonei-nander« der Achental-Real-schule Marquartstein.

4.: Schleierfahnder findenbei Freilassing in einemFernzug bei einer 35-jähri-gen Gambierin 6,4 Kilo-gramm Marihuana.

5.: Beim Seeon-SeebruckOrtsteil Malerwinkl erfolgtder symbolische Spatenstichfür den Kreisverkehr an derAbzweigung der Staatsstraßein Richtung Rosenheim.

10.: Nach sieben Jahrenendet der Kuhglockenstreitzwischen einem Bauernehe-paar und zwei Anwohnerin-nen in Marzoll. Auslöser desStreits waren die Glocken,die die Weidekühe der Bau-ersleute um den Hals tragen.Die Anwohnerinnen fühltensich vom Lärm belästigt. Beieinem Ortstermin mit einemRichter einigen sich die Bau-ersfrau und die eine, nochverbliebene Klägerin darauf,eine kleinere Glocke nur beiBedarf anzubringen.

11.: Der Schauspieler Sa-scha Hehn gewinnt einenRechtsstreit gegen seine Ex-Agentin. Die Frau wollte vonihm 25 000 Euro Provision.Das Landgericht Traunsteinweist die Klage ab.

11.: Volksmusik-Star Ste-fan Mross wird vom Landge-richt Düsseldorf zur Zahlungvon Schadensersatz an einZahnarzt-Ehepaar verurteilt.Mross hatte dem Paar seinHaus in Unterwössen für1,13 Millionen Euro verkauft.Laut Verkaufsangebot solltees über zwei Wohnungenverfügen. Erst nach demKauf stellte sich heraus: Indem Haus ist nur eine kleineBetriebsleiter-Wohnung er-laubt.

Den »Bayerischen Olymp« erklommenKurienerzbischof Gänswein ist Ehrenmitglied der Gebirgsschützen

Gätzschmann augenzwin-kernd.

Über seine Mutter habe erals Kind seine Liebe zu Bay-ern entdeckt, sagte der Erz-bischof. Später habe er sie-ben Jahre in München stu-diert. In Rom habe er Kardi-nal Joseph Ratzinger, denspäteren Papst BenediktXVI., kennengelernt, dessenPrivatsekretär er gewordensei. Es gebe keinen Ort inBayern, über den im Vatikanmehr gesprochen werde alsüber Traunstein. Papst Bene-dikt wandere oft im Geistevon Hufschlag nach Traun-stein und zurück. Gänsweinüberbrachte auch dessenGrüße und Segenswünsche.

Für ihn sei die Ehrenmit-gliedschaft eine große Ehre,so Gänswein. Wer außerhalbder Heimat lebe, habe denVorzug, die Heimat besserschätzen zu lernen, weil er inzwei Welten lebe. DasBrauchtum der Gebirgs-schützen sei nicht überge-stülpt, sondern es kommeaus dem Herzen. Alles, waslebe, brauche Wurzeln. Beiden Gebirgsschützen seiendiese der Glaube und dieWahrung der Treue.

verbundenheit auch immerwieder im Vatikan zeigenkönnten und insbesonderePapst Benedikt XVI. besu-chen dürften, sei auch eingroßer Verdienst Gänsweins,weil er im Hintergrund agie-rend die Türen und Tore öff-ne, so Gätzschmann. Ge-meinsamkeiten sah er zwi-schen Gänswein und den Ge-birgsschützen auch in dessenbischöflichen Wahlspruch»Für die Wahrheit Zeugnisablegen«. Dies bedeute, soder Oberleutnant, Einstehenfür die wahren Werte derHeimat, des christlichenGlaubens und der Tradition.

Die Anfrage der Traunstei-ner Gebirgsschützen zur An-nahme der Ehrenmitglied-schaft habe der Erzbischofmit »gerne, sehr gerne« be-antwortet. Etwa zwölf hoheAuszeichnungen habe Gäns-wein mittlerweile erhalten,darunter 2015 den Bayeri-schen Verdienstorden. Mitder Verleihung der Ehren-mitgliedschaft habe er jetztfast alles erreicht, sozusagenden »Bayerischen Olymp«erklommen, denn mehr gehefast nicht mehr, meinte

Im historischen Saal desHofbräuhauses verlieh dieTraunsteiner Gebirgsschüt-zenkompanie Traunstein am20. Mai KurienerzbischofMonsignore Dr. Georg Gäns-wein die Ehrenmitglied-schaft. Neben derEhrenurkunde übergabenHauptmann Sebastian Knitt-ler und Oberleutnant Tho-mas Gätzschmann Gänsweineinen Schützenhut sowie alsGastgeschenk einen Schutz-engel mit Schützenhut undbayerischer Fahne.

In seiner Laudatio wiesOberleutnant Gätzschmanndarauf hin, dass Gänsweinaus einfachen Verhältnissenstamme, denn sein Vaterführte in der siebten Genera-tion eine Schmiede. Dies wie-derum brachte er mit der Ge-schichte vom Schmied vonKochel, der einer der Anfüh-rer in der Sendlinger Mord-weihnacht 1705 gewesensein soll, in Verbindung.Auch der Chiemgau sei vonjeher ein Durchreiseland ge-wesen, wodurch ein Schutzüber viele Jahrhunderte stetserforderlich gewesen sei.

Dass die bayerischen Ge-birgsschützen ihre Heimat-

Kurienerzbischof Georg Gänswein schritt mit Sebastian Knittler, dem Hauptmann der Ge-birgsschützenkompanie Traunstein, die Ehrenformation der Schützen ab.

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 23

29.: Vertreter des Traun-steiner Georgivereins undder Schwerttänzer erhaltenin Berlin die Urkunde zurAufnahme in das Bundesver-zeichnis des ImmateriellenKulturerbes. Georgiritt undSchwerttanz waren erst imNovember 2016 offiziell indas Landesverzeichnis desImmateriellen Kulturerbesaufgenommen worden, nureinen Monat später erfuhrendie Traunsteiner dann, dasses die traditionsreichenBrauchtumsveranstaltungenauch ins Bundesverzeichnisgeschafft haben.

31.: Nur mehr tot findenRettungskräfte einen 47-jäh-rigen Oberösterreicher amUntersberg. Er hatte nochselbst die Rettung alarmiert,dass er abgestürzt sei undsich verletzt habe, eine ge-nauere Ortsangabe konnte ernicht machen. Einsatzkräfteaus Bayern und Salzburghatten den Mann daraufhinzwei Tage lang gesucht.

wehr dauern bis spät in dieNacht.

25.: Hunderte Trachtlerbeteiligen sich an der 66.Wallfahrt des Chiemgau-Al-penverbands nach Raiten.

25.: Ein 14-Jähriger fälltvon der Fußgängerbrückeunterhalb des Viadukts undlandet auf einer Sandbank.Der Bub wird erheblich ver-letzt.

26.: In Trostberg stehlenEinbrecher auf dem Geländeeiner Firma für Nutzfahrzeu-geverleih Lkw-Teile im Wertvon über 140 000 Euro. Siemontierten an über 20 LkwMotorhauben und teilweiseganze Fronten ab, die sie an-schließend mit einem größe-ren Fahrzeug abtransportie-ren.

29.: Der seit August 2015vermisste chilenische Stu-dent Carlos Gallardo Rami-rez wird tot in den Bergenam Königssee aufgefunden.

21.: Ein Festgottesdienstund einen großer Festzug bil-den den Höhepunkt sowieden Abschluss der Festwochezum 125-jährigen Bestehender Freiwilligen FeuerwehrTettenhausen.

21.: Rund 2500 Trachtlerdes Gauverbands I beteiligensich an der Trachtenwall-fahrt nach Maria Eck.

23.: In Waging wird Dr.Stefanie Schmeiduch als Lis-tennachfolgerin der zurück-getretenen dritten Bürger-meisterin Hedwig Witzlebenin ihr Amt als Gemeinderätineingeführt. Neuer dritterBürgermeister ist Felix Da-xenberger.

24.: Zu langen Staus inTraunstein kommt es auf-grund eines Ölunfalls. EinigeStraßen müssen komplett ge-sperrt werden, weil aus ei-nem Lastwagen Kosmetikölausgelaufen ist. Die Reini-gungsarbeiten der Feuer-

12.: Ein 19-jähriger Motor-radfahrer kommt bei einemVerkehrsunfall in Inzell umsLeben.

14.: Bei einer Wanderungim Jochberggebiet stürzt ein72-Jähriger ab und kommtums Leben.

17.: In Marquartstein drif-tet ein Gleitschirmfliegerbeim Landeanflug auf denLandeplatz in Piesenhausenmit seinem Fluggerät inRichtung Bebauung ab undprallt an eine Hauswand. Erstirbt noch an der Unfallstel-le.

19./20.: Der Kreisjugend-ring Traunstein feiert mit ei-nem Festabend und einemSpielefest in Schützing das30-jährige Bestehen des Ju-gendzeltplatzes.

20.: Die Gebirgsschützen-kompanie Traunstein er-nennt Erzbischof Dr. GeorgGänswein zum Ehrenmit-glied.

Ein nicht alltäglicher »Öl-Unfall«Stundenlange Straßensperrung sorgt für erhebliche Stauungen im Berufsverkehr

Lkw nicht noch weitere Ver-unreinigungen ausgingen,wurde er von einer Spezial-firma auf einen Tieflader ge-laden, nach unten abgedich-tet und an einen sicheren Ab-stellort gebracht.

diesen später wieder abkeh-ren. Dazu waren mehrereKehrfahrzeuge notwendig.Anschließend wurde dieStraße noch einmal mit ei-nem Spezialfahrzeug nach-gereinigt. Damit von dem

Film auf der Fahrbahngebildet. Da die Flüssigkeitmit Wasser oder gängigenBindemitteln nicht beseitigtwerden konnte, musste dieFeuerwehr feinen Sand aufdie Straße aufbringen und

Wegen eines ungewöhli-chen »Öl-Unfalls« kam es amNachmittag des 24. Mai zuerheblichen Stauungen inTraunstein. Von einem Lkwwar eine größere MengeKosmetik-Öl ausgelaufen,wegen der glitschigen Ölspurmussten die Hoch- und dieRupertistraße zwischen demKreisverkehr in Haslach undder Wegscheidbrücke stun-denlang gesperrt werden.Die Reinigungsarbeiten dau-erten bis spät in die Nacht.Die Feuerwehr war rundzwölf Stunden im Einsatz.

Nach Angaben der Polizeiwar auf einem Lkw währendder Fahrt ein Fass mit einemGrundstoff für kosmetischeErzeugnisse umgekippt undausgelaufen. Der Lkw-Fahrer war vom Kreisver-kehr Haslach stadteinwärtsunterwegs und hielt schließ-lich an einer Tankstelle ander Rupertistraße an. Aufder gesamten Fahrstreckewar die Flüssigkeit auf vollerBreite von der Ladefläche ge-laufen und es hatte sichschnell ein extrem glitschiger

Der Lkw, aus dem das Kosmetik-Öl ausgelaufen war, wurde von einer Spezialfirma auf einenTieflader geladen, nach unten abgedichtet und an einen sicheren Abstellort gebracht.

(Foto: FDL/Brekl)

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Seite 24 LOKALES 30. Dezember 2017

Juni

2.: Die Erzeugergemein-schaft Schlachtvieh Traun-stein feiert in Holzhausen ihr40-jähriges Bestehen. DieFestrede hält Landwirt-schaftsminister HelmutBrunner.

4.: Die musikalisch-kulina-rische Pfingstroas in Inzellzieht wieder tausende Besu-cher an.

4.: Eine betrunkene16-Jährige löst in Traunreuteinen nächtlichen Großein-satz der Polizei aus. Sie hatteerzählt, dass ihr gleichaltri-ger Freund niedergeschos-sen worden sei – vermutlichvon einem Drogendealer. DiePolizei findet das vermeintli-che Opfer aber unversehrtam Traunreuter Bahnhof.

5.: Mit einem Gottesdienstund einem Festzug feiertBerchtesgaden 500 JahreSalzabbau. Die Erfolgsge-schichte der Salzgewinnungaus den Tiefen des Gebirgesbegann 1517 mit dem An-schlagen des sogenanntenPetersbergstollens durch dieAugustiner-Chorherren.

5.: Beim Leonhardiritt zie-hen 300 prächtig ge-schmückte Pferde durchHolzhausen bei Teisendorf,tausende Besucher säumenden Straßenrand.

7.: Vier verdiente Bürgeraus dem Landkreis Berchtes-gadener Land erhalten dasEhrenzeichen des Minister-präsidenten: Heinrich Abfal-ter aus Teisendorf, Anna Ma-ria Bauer und Karin Brackaus Anger sowie JohannPutzhammer aus Freilassing.

8.: Beim Bundeswettbe-werb »Jugend musiziert« er-reichen heimische Musikererste Preise: das Quartett»Grass Brass« mit JakobWander aus Rottau (Trompe-te), Florian Rödler aus Gras-sau (Trompete), Stefan Hil-debrand aus Grassau (Horn)und Vinzenz Wiedemann ausÜbersee (Posaune), PhilipHuber aus Traunstein amKlavier sowie Gesine Hadullaaus Traunstein an der Violi-ne einmal mit Theresa See-holzer aus Trostberg an derVioline und einmal mit ihrerSchwester Antonia am Kon-trabass.

Noch besser hätte es nicht sein können: Schönes Wetter, entspannte Besucher und zufriede-ne Aussteller. Das ist das Fazit der siebten Traunsteiner Rosentage vom 9. bis 11. Juni. Rund20 000 Besucher kamen an den drei Tagen in die Große Kreisstadt, um bei der Rosen- undGartenausstellung ein paar schöne Stunden zu verbringen. Verbunden mit den Rosentagenwar ein Königinnentreffen. 20 Hoheiten aus ganz Bayern waren der Einladung der Traun-steiner Rosenkönigin Alica gefolgt.

Traunsteiner Rosentage zogen rund 20 000 Besucher an

Auf frischer Tat ertapptPolizei stellte Bootsmotorendiebe bei nächtlichem Einsatz

noch, sich schwimmend vordem Suchscheinwerfer desHelikopters hinter einer Bojezu verstecken, ein weitererversteckte sich hinter einemSegelboot. Letztendlich wur-den die drei Rumänen imAlter von 25 bis 47 Jahrenwiderstandslos festgenom-men.

ausfindig. Die Täter hattendiese von der Werft auf diefreie Wasserfläche hinausgebracht, um dort die Au-ßenborder zu lösen. EinFluchtfahrtzeug stand nichtweit entfernt bereit, waraber bereits von der Polizeisichergestellt worden. Zweider Männer versuchten

Sprichwörtlich ins Wassergefallen ist ein versuchterBootsmotorendiebstahl inder Nacht zum 16. Juni inGstadt. Mit Streifenbeamten,Hundeführern, Bereit-schaftspolizei und Helikoptermachte sich die Polizei aufdie Suche nach den drei mut-maßlichen Tätern. Diese ver-suchten noch sich hinter ei-ner Boje und einem Segel-boot zu verstecken. Zu spät,denn die Polizei hatte das Ge-lände bereits weiträumigumstellt und nahm die dreiMänner fest.

Ein Werftbetreiber ausGstadt hatte nachts bemerkt,dass zwei Motorboote ausdem Werftgelände ver-schwunden waren. Die Prie-ner Polizei löste unverzüglicheine groß angelegte Fahn-dung aus, bei der auch dermit einer Wärmebildkameraausgerüstete Polizeihub-schrauber »Edelweiß« zumEinsatz kam.

Die Helikopter-Besatzungmachte schließlich die bei-den Boote auf dem Chiemsee

Mithilfe der Wärmebildkamera des Polizeihubschraubers»Edelweiß« wurden die Diebe gefunden. Unser Bild zeigt dieFestnahme von zwei der drei Männer. (Foto: Polizei)

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 25

Eine Ära ging zu EndeDeutz AG schloss in Übersee nach über 70 Jahren die Werkstore

tag am 30. Juni war. Ent-sprechend gedrückt wardie Stimmung der Beleg-schaft, die einen Traktorzugmit einem Sarg vorbereitethatten.

zwei Jahren war der ersteSchritt mit der Kündigungvon 80 Arbeitnehmern er-folgt. Zuletzt waren nochrund 70 Mitarbeiter im Werktätig, deren letzter Arbeits-

größten Reinerlös inDeutschland erwirtschaftenkönnen.

Die Demontage des Werksund der Personalabbau sindin zwei Schritten erfolgt. Vor

Eine Ära ist am 30. Juni inÜbersee zu Ende gegangen:Nach über 70 Jahren hat ei-ner der größten Arbeitgeberder Gemeinde endgültig sei-ne Werkstore geschlossen.

Die Übersiedlung des ge-samten Werks nach Ulm warbereits im Jahr 2015 be-schlossen worden. Man hattedamals der gesamten,170-köpfigen Belegschaft an-geboten, mit umzuziehen,doch nur etwa zehn Prozenthaben davon Gebrauch ge-macht. Seither hatte man,auch von höchster politischerSeite, alles versucht, die Ent-scheidung rückgängig zumachen. Vergebens.

Immer wieder war zu hö-ren, dass man sich am neuenStandort in Ulm signifikanteUmsatzsteigerungen erhoffe.Nicht nur bei der Belegschafthatte die Vorstandsentschei-dung damals Unverständnisausgelöst, hatte doch dasÜberseer Werk immer den

Nach über 70 Jahren hat Ende Juni einer der größten Arbeitgeber in Übersee endgültig seineWerkstore geschlossen. (Foto: vom Dorp)

neuen CSU-Kreisvorsitzen-den gewählt. Zuvor hatteKlaus Steiner das Amt 14Jahre inne.

25.: Mit einem Festumzug,an dem sich mehr als 2000Trachtler beteiligen, geht dieFestwoche in Rettenbach zuEnde. Der Trachtenverein»Eschenwald« Rettenbachfeierte sein 90-jähriges Be-stehen. In der Vorwoche hat-te bereits die KSK Kammerihr 150. Jubiläum gefeiert.

27.: Dr. Hans Jürgen Grab-müller, der langjährige Vor-sitzende des Heimat- und Ge-schichtsvereins Achental, be-kommt den Max-Fürst-Preisdes Historischen Vereins fürden Chiemgau zu Traun-stein.

30.: In Übersee geht eineÄra zu Ende: Nach über 70Jahren schließt einer dergrößten Arbeitgeber der Ge-meinde, die Deutz AG, end-gültig die Werkstore.

30.: Bei einem Schwel-brand in einem Baustoffwerkin der Gemeinde Saaldorf-Surheim entsteht Sachscha-den von etwa 500 000 Euro.

symbolische Grundsteinle-gung.

20.: Ein 27-jähriger Asyl-bewerber geht in Teisendorfmit einem Stein auf einen an-deren Flüchtling los. DieStaatsanwaltschaft ermitteltwegen versuchter Tötung.

20.: Nach einem Blitz-schlag kommt es am Hoch-gern unweit der Schnappen-kirche zu einem Feuer imsteilen Bergwald. Ein nächt-licher Einsatz von Feuerweh-ren und Bergwacht und dasbeherzte Eingreifen der Ein-satzkräfte verhindern einengroßflächigen Waldbrand.

22.: Petra und Björn Gang-kofer werden mit der Denk-malschutzmedaille ausge-zeichnet. Sie haben ihrenWagnerhof in Bergen restau-riert.

23.: In Nußdorf wird derGrundstein für die neueGrundschule gelegt. Das3,4-Millionen-Euro-Projektsoll bis Sommer 2018 fertigsein.

23.: Mit 98,5 Prozent derStimmen wird TraunsteinsLandrat Siegfried Walch zum

Erst nach rund einer Stundegelingt es den Helfern vondrei Feuerwehren, die mitHilfe der Kiesgrubenmitar-beiter die Maschine teilweisezerlegen müssen, denSchwerverletzten zu befrei-en.

14.: Die Polizei meldet,dass es sich bei einer wenigeTage zuvor am Hohen Göllgefundenen mumifiziertenLeiche es sich um einen be-reits seit 1. Oktober vermiss-ten 23-jährigen Ampfingerhandelt.

15.: Am Mannlgrat zwi-schen Kehlstein und HohemGöll stürzt eine 17-jährige100 Meter tief ab und wirddabei tödlich verletzt.

16.: Bei einem nächtlichenEinsatz erwischt die Polizeiam Chiemsee drei Diebe vonBootsmotoren.

18.: Die Krieger- und Sol-datenkameradschaft Kam-mer feiert ihr 150-jährigesBestehen mit einem großenFestzug.

20.: Für das neue Feuer-wehrhaus in Traunwalchenmit Schützenheim erfolgt die

9.: Kurioser Aufgriff aufder Autobahn. Mit einem ge-stohlenen Rad will ein20-jähriger Mann aus Guineaüber die Autobahn zurück indie Heimat radeln, weil esdort »lustiger sei«. Die Poli-zei überzeugt ihn, sich einanderes Verkehrsmittel zusuchen.

10.: Bei einem Badeunfallim Thumsee stirbt ein67-jähriger Mann.

11.: Die siebten Traunstei-ner Rosentage gehen mit ei-nem Besucherrekord zuEnde. In drei Tagen kamenrund 20 000 Besucher aufdas Veranstaltungsgeländeim Stadtzentrum.

13.: Bei einem Brand in ei-nem ehemaligen landwirt-schaftlichen Anwesen inStaudach-Egerndach wirdein Kind mittelschwer ver-letzt, es entsteht Sachscha-den von mehreren hundert-tausend Euro.

14.: Bei einem Betriebsun-fall gerät ein 41-jähriger Tei-sendorfer in einer NußdorferKiesgrube mit seinem Arm ineine Steinbrechmaschine.

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Seite 26 LOKALES 30. Dezember 2017

Juli

nen, gefährlicher Körper-verletzung in vier Fällenund schweren sexuellenMissbrauchs von Schutzbe-fohlenen. Die Mutter kommtmit 18 Monaten Freiheits-strafe, ausgesetzt auf dreiJahre zur Bewährung, da-von.

giert, mit dem BayerischenVerdienstorden aus.

12.: Zu einer Freiheits-strafe von drei Jahren undneun Monaten verurteilt dasLandgericht Traunstein ei-nen 50-jährigen Vater vonvier Kindern wegen Miss-handlung von Schutzbefohle-

ter Joachim Herrmann dieKommunale Verdienstme-daille in Silber.

12.: MinisterpräsidentHorst Seehofer zeichnet Dr.Helmut Wittmann aus Seeon,der sich seit Jahrzehnten imsozialen und kulturellen Be-reich ehrenamtlich enga-

2.: Die Musikkapelle Gra-benstätt feiert ihr 125-jähri-ges Bestehen und richtet amFestsonntag auch das 50. Be-zirksmusikfest aus. 52 Mu-sikkapellen mit über 2500Musikanten nehmen teil.

2.: Beim ersten Bürgerent-scheid in der MarktgemeindeWaging sprechen sich dieBürger mehrheitlich (61,5Prozent) dafür aus, dass dieHandelskonzerne Rewe undRossmann an der OttingerStraße bauen können.

5.: Für seine außerklini-sche Eheberatung erhält dasNetzwerk Hospiz den Bayeri-schen Gesundheits- und Pfle-gepreis. Die Auszeichnungnimmt die Vorsitzende derEthikberatung, Dr. BirgitKrause-Michel, in Münchenentgegen.

7.: Gegen einen 33-Jähri-gen, auf dessen Konto zweiVergewaltigungsdelikte inTraunstein im Herbst 2015und Frühjahr 2016 gehensollen, ergeht Haftbefehl. DerMann soll außerdem inKempten im Herbst 2016eine Frau vergewaltigt ha-ben. Der 33-Jährige befindetsich seit Januar wegen räu-berischen Diebstahls in Haft,unter anderem aufgrund vonDNA-Untersuchungen wur-den ihm die Sexualstraftatennachgewiesen.

10.: In einem Waldstückbei Traunreut wird ein Totergefunden. Damit ist traurigeGewissheit, dass ein wochen-lang vermisster 78-jährigerTraunreuter tot ist. Nach Po-lizeiangaben gab es keineHinweise auf Fremdver-schulden.

11.: Das Landratsamt gibtbekannt, dass das Trinkwas-ser in Teilgebieten der Müh-lener Gruppe vorübergehendabgekocht werden muss. ImBrunnen Mühlen wurde einemikrobiologische Grenzwert-überschreitung von Entero-kokken festgestellt – ein Hin-weis auf fäkale Verunreini-gungen. Wenige Tage späterwird die Abkochverfügungwieder aufgehoben.

11.: Der Landrat des Land-kreises BerchtesgadenerLand, Georg Grabner, erhältin München von Innenminis-

Verdienstorden für Helmut WittmannSeeoner engagiert sich im sozialen, kulturellen und kirchlichen Bereich

zum Beispiel die Jugendher-bergen und Schullandheimeals geeignete Lernorte fürKlassenfahrten zu erhaltenund zu fördern, Kindern, Ju-gendlichen und jungen Fami-lien die Möglichkeit zu päda-gogisch wertvollen, preis-werten Aufenthalten zu ge-währen, um damit Heimat,Natur und Umwelt zu erle-ben und zu erfahren.

»Dr. Wittmann hat sich inhervorragender Weise übermehr als fünf Jahrzehntehinweg im sozialen, kulturel-len und kirchlichen Bereichehrenamtlich engagiert«, soSeehofer. Er habe sich her-vorragende Verdienste umden Freistaat Bayern undseine Bürger erworben.

er die inhaltliche Leitungwährend des nahezu fünfjäh-rigen Projekts alleine. Nachwie vor setzt er sich uner-müdlich für die bayerischeHeimat, deren Kultur undSprachvariationen ein. »Sei-ne fachliche Leistung undVersiertheit suchen seines-gleichen«, hieß es in der Lau-datio.

Weiterhin ist Dr. Wittmannseit mehr als 25 Jahren beimLandesverband Bayern desDeutschen Jugendherbergs-werks als Vorstandsmitgliedund Mitglied im Präsidiumund seit 2008 auch als Vize-präsident tätig. Dabei sindihm insbesondere die sat-zungsgemäßen Ziele des Ver-bands ein großes Anliegen,

Bayerns MinisterpräsidentHorst Seehofer zeichnete am12. Juli 49 Menschen mitdem Bayerischen Verdienst-orden aus – darunter auchDr. Helmut Wittmann ausSeeon. »Dr. Helmut Witt-mann setzt sich in herausra-gender Weise seit Jahrzehn-ten im sozialen und kulturel-len Bereich ehrenamtlichein«, sagte Seehofer.

Bereits 1963 war Dr. Witt-mann maßgeblich an derGründung des heutigenOrtsverbands Seeon-Trucht-laching der Deutschen Le-bens-Rettungs-Gesellschaft(DLRG) beteiligt und wurdezum technischen Leiter undzweiten Vorsitzenden ge-wählt. Beide Ämter hatte erbis 1981 inne, bevor er alserster Vorsitzender die Lei-tung des Ortsverbands biszum Jahr 2008 übernahm.

Neben diesem Engagementist Dr. Wittmann auch in demVerein »Musiksommer zwi-schen Inn und Salzach« en-gagiert. Seit mehr als 25 Jah-ren steuert er einen maßgeb-lichen Beitrag für das jähr-lich abwechslungsreich ge-staltete Musikprogramm beiund ist als Mitglied derkünstlerischen Leitung desMusiksommers in gestalteri-sche Entscheidungsprozesseinvolviert.

Eine weitere herausragen-de Aktivität von Dr. Witt-mann liegt in dem großenEngagement für den Erhaltder bayerischen Mundartenund der Dialekte. Speziell inden Kindergärten und Schu-len macht er sich hierfürstark. Zusammen mit denKreisverbänden Rosenheimund Traunstein des Bayern-bunds ist er Herausgeber desLesebuchs »Freude an derMundart«. Dabei übernahm

Dr. Helmut Wittmann (links) bekam von MinisterpräsidentHorst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden samt Urkun-de überreicht. (Foto: Bayerische Staatskanzlei/Rolf Poss)

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größte Einzelspende derKreissparkasse.

28.: In Übersee stürzt ein77-Jähriger von einer Leiterund verletzt sich dabei töd-lich; der Mann wollte an ei-nem Baum Äste absägen.

30.: Mit einem Festsonntagbegeht die BlaskapelleTraunwalchen den Höhe-punkt und Abschluss ihrerviertägigen Feiern zum40-jährigen Bestehen.

30.: Mehr als 4000 Tracht-ler beteiligen sich am Fest-sonntag beim Gautrachten-fest des Chiemgau-Alpenver-bands in Atzing, mit dem derGTEV »Daxenwinkler« sein120-jähriges Bestehen feiert.

31.: Bei einem Brand in ei-nem Mehrfamilienhaus inBad Reichenhall wird ein54-jähriger Mieter so schwerverletzt, dass er am nächstenTag im Krankenhaus ver-stirbt.

Hüpfburgen und Spielgerä-ten.

22.: Mit einer Feier imPfarrsaal Heilig Kreuz be-geht der VdK-OrtsverbandTraunstein sein 70-jährigesBestehen.

24.: In Obing ist Spaten-stich für die 4,7 Kilometerlange Ortsumfahrung.

25.: Auf dem Chiemsee ge-raten mehrere Wassersport-ler in Seenot. Innerhalb we-niger Stunden müssen dieWasserretter die Besatzungeiner Segeljolle, bei der derMast gebrochen war, zweiMenschen von einem Kata-maran sowie einen erschöpf-ten Surfer zwischen Prienund Herreninsel retten.

26.: Die Lebenshilfe Traun-stein erhält für ihre neue in-klusive Wohn- und Begeg-nungsstätte in Traunsteineine Spende in Höhe von50 000 Euro von der Spar-kasse. Es ist die bis dato

Landes hat einen neuen Ob-mann: Georg Baumgartneraus Teisendorf.

19.: Beim Sommerempfangder Wirtschaft werden die»Botschafter des Chiem-gaus« von Landrat SiegfriedWalch geehrt.

20.: Ein Teisendorfer wirdauf frischer Tat ertappt: Erhat insgesamt DHL-Paketeim Wert von 40 000 Euro ge-stohlen.

21.: Schleching und Sach-rang werden offiziell in denKreis der Bergsteigerdörferaufgenommen.

21.: Bayerns Bildungsmi-nister Dr. Ludwig Spaenlezeichnet den LandkreisTraunstein als »Bildungsre-gion in Bayern« aus.

21.: In Übersee wird einneuer Weltrekord aufge-stellt: 372 Menschen hüpfengleichzeitig auf aufblasbaren

13.: Bei einem Unfall in derGemeinde Bischofswiesenkommt ein 19-jähriger Mo-torradfahrer ums Leben.

13.: Nach sechs JahrenBauzeit wird der umgebauteTraunsteiner Bahnhof offi-ziell als barrierefrei einge-weiht.

13.: Die Schnaitseerin Ga-briele Gründl erhält das Bun-desverdienstkreuz am Bandefür die Gründung des Vereins»Deutsche Selbsthilfe fürMenschen mit angeborenenImmundefekten«.

14.: In Bad Feilnbach be-ginnt das 127. Gaufest desGauverbands I mit Sitz inTraunstein. Dazu werden8000 Mitwirkende erwartet.

16.: In Grabenstätt wird einneuer Lions-Club gegründet:Er heißt »Chieming Graben-stätt Via Julia«.

19.: Der Kreisbauernver-band des Berchtesgadener

»Visitenkarte für die gesamte Region«Nach sechs Jahren Bauzeit wurde der barrierefreie Traunsteiner Bahnhof offiziell eingeweiht

Von Kaplan Martin Gehrin-ger und Pfarrer Dr. ManuelCeglarek erhielt der Bahnhofnoch den kirchlichen Segen.

Amtszeit als Bundesver-kehrsminister die Moderni-sierung des TraunsteinerBahnhofs fiel.

für die gesamte Region«, diesich sehen lassen könne.Dem schloss sich MdB Dr. Pe-ter Ramsauer an, in dessen

Zehn Jahre nachdem derGedanke, den TraunsteinerBahnhof barrierefrei umzu-bauen und zu modernisieren,an die Deutsche Bahn unddas Bundesverkehrsministe-rium herangetragen wordensind, wurde das Drehkreuzfür den Nah- und Fernver-kehr in der Region am 13.Juli offiziell als »barriere-frei« eingeweiht.

In zwei Baustufen ist derTraunsteiner Bahnhof seitdem Spatenstich im Herbst2011 modernisiert undgleichzeitig barrierefrei um-gestaltet worden. Gemein-sam von Deutscher Bahn,Freistaat Bayern, Bund undder Stadt Traunstein wurden25,5 Millionen Euro in dieModernisierung des Bahn-hofs investiert. Für die Fahr-gäste habe damit eine neueÄra begonnen, so Klaus-Die-ter Josel, DB-Konzernbevoll-mächtigter für Bayern, daalle Bahnreisenden nun anallen Gleisen bequem zumZug kommen können.

Oberbürgermeister Christi-an Kegel erklärte, der Bahn-hof sei nun die »Visitenkarte

Sie alle freuten sich, das von zwei Bahnmitarbeitern gehaltene, weiß-blaue Band zur Eröff-nung des barrierefreien Bahnhofs Traunstein zu durchschneiden (von links): Oberbürger-meister Christian Kegel, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern, Klaus-Dieter Josel, Minis-terialdirektorin im Bundesverkehrsministerium, Claudia Horn, Landtagsabgeordnete GiselaSengl, Bundesverkehrsminister a.D. Dr. Peter Ramsauer, MdB Dr. Bärbel Kofler und GerhardEck, Staatssekretär im Staatsministerium des Inneren. (Foto: Wannisch)

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Seite 28 LOKALES 30. Dezember 2017

August

Bootsführer zweieinhalbJahre. Den dritten, einschlä-gig vorbestraften Angeklag-ten, der als eine Art Vermitt-ler wirkte, verurteilt das Ge-richt unter Einbeziehung ei-ner früheren Strafe zu zweiJahren auf Bewährung.

15.: Ein 70-jähriger Berg-steiger stolpert wenige Meterunterhalb des Watzmann-Gipfels und stürzt so un-glücklich, dass er in eine stei-le Rinne fällt, 200 Meter tiefabstürzt und stirbt.

16.: Bayerns InnenministerJoachim Herrmann fährt mitLandrat Siegfried Walch,

portfähigen Sprengkörpernoch am Flussufer.

9.: Tödlicher Unfall auf derBundesstraße 304 bei Alten-markt: Ein 75-Jährigerkommt mit seinem Mercedesauf die Gegenfahrbahn undkracht in einen Holzlaster.Der Senior stirbt noch an derUnfallstelle.

11.: Im Prozess um denTod von 13 Flüchtlingen aufdem Mittelmeer verurteiltdas Landgericht Traunsteindrei Schleuser zu mehrjähri-gen Haftstrafen. Der 27 Jah-re alte Hauptangeklagte be-kommt vier Jahre Haft, der

suchen Wohnungen in Chie-ming und Traunreut und fin-den mehrere illegale Waffenund 70 Kilogramm Munition.Zuvor war bei der Polizei einanonymer Hinweis eingegan-gen, dass ein ehemaliger Jä-ger aus Chieming (69) uner-laubt Waffen und Munitionbesitzen soll. Auch bei Ver-wandten befand sich ein La-ger.

8.: Kinder entdecken bei ei-nem Wehr an der Traun inTraunwalchen eine Hand-granate aus dem ZweitenWeltkrieg. Ein Sprengmeis-ter sprengt den nicht trans-

1.: Zwei tödliche Verkehrs-unfälle passieren im Land-kreis Traunstein: Bei Seegat-terl kommt ein 62-jährigerAutofahrer bei einem Zu-sammenstoß mit einem Lini-enbus ums Leben, in Stein ander Traun stößt ein 50-jähri-ger Radfahrer mit einemPkw zusammen und wirdtödlich verletzt.

1.: Im Krankenhaus stirbtein 54-jähriger Reichenhal-ler, der beim Brand seiner-Wohnung eine Rauchvergif-tung erlitten hatte. Der Mannwar leblos aufgefunden, wie-derbelebt und in die Klinikgebracht worden.

1.: In Traunstein gibt es absofort eine Sicherheitswacht:Polizeipräsident Robert Kochüberreicht den acht Männernund Frauen die entsprechen-den Urkunden und Ausrüs-tung.

3.: Ein 71-jähriger Berg-steiger stürzt an der Hörndl-wand etwa 70 Meter übersteiles Felsgelände ab undverletzt sich dabei so schwer,dass er noch an der Un-glücksstelle verstirbt.

4.: Bei einer Wanderung imBergwald oberhalb desAschauerweiherbads auf derSüdseite des Rauhen Kopfsstürzt ein 76-jähriger Bi-schofswiesener rund 20 Me-ter tief über eine Felswandund wird dabei tödlich ver-letzt.

5.: Einmalige Heimstättefür bedrohte Vogelarten: Dieetwa 100 Quadratmeter gro-ße »Archeteichanlage« desRassegeflügel- und Vogel-zuchtvereins Freilassing,Teisendorf und Umgebung inUnterstetten bei Teisendorfwird eingeweiht.

6.: Über 3000 Burschenund Dirndln kommen zum53. Burschengaufest imChiemgau und Rupertiwinkelnach Obing.

7.: Die Polizei teilt mit, dasssie drei falsche Polizistenfestgenommen hat. Die Män-ner sollen von einer 89-jähri-gen Frau aus Bad Reichen-hall 18 000 Euro erbeutet ha-ben.

8.: Beamte der Polizeiin-spektion Traunstein durch-

Minister saß auf Feuerwehrboot festDer Motor streikte, als Joachim Herrmann eine Informationsfahrt unternahm

Ufer konnte das Schiff abernicht fahren, sodass Minis-ter, Landrat, Bürgermeisterund Co. die letzten Metereinzeln im Schlauchboot zu-rücklegen mussten.

Das kleine Bootsmalheurhabe keiner dramatisch ge-nommen, so Walch. »Wirmachten Spaß und hattenschon die Paddel in derHand.« Und der »Ausflug«war auch durchaus von Er-folg gekrönt: Noch vor Ortgab es eine Förderzusagevon Minister Herrmann.

tion« handeln würde, be-richtete Landrat SiegfriedWalch. Als klar war, dassdas Boot wirklich streikt,hätten aber alle den Zwi-schenfall mit Humor genom-men. »Es hat ja auch ge-zeigt, wie dringend ein neu-es Boot gebraucht wird«, soWalch schmunzelnd.

Mitarbeiter des Wasser-wirtschaftsamts kamen zu-fällig mit einem Boot an demkaputten Schiff vorbei. »Siehaben uns abgeschleppt«,berichtete Walch. Ganz ans

Er hat es mit Humor ge-nommen: InnenministerJoachim Herrmann ist am16. August im ChiemingerFeuerwehrboot auf denChiemsee hinausgefahren –und erst mal nicht mehr zu-rück ans Ufer gekommen,weil das Schiff einen Motor-schaden gehabt hat.

Der Minister hatte sich zu-sammen mit Landrat Sieg-fried Walch, Chiemings Bür-germeister Benno Graf, demheimischen CSU-Landtags-abgeordneten Klaus Steinerund Vertretern der Feuer-wehr in Chieming getroffen.Es ging um ein neues Bootfür die Wehr.

Ein Schiff, das den Anfor-derungen eines Einsatzesam oft stürmischen Ostuferdes Chiemsees genügt, kos-tet zwischen 300 000 und350 000 Euro. Verständlich,dass Landkreis und Feuer-wehr da auf eine Förderungdurch den Freistaat hoffen.

Nachdem alles Wesentli-che besprochen war, wolltedie Gruppe noch eine Rundemit dem aktuellen Chiemin-ger Feuerwehrboot drehenund sich die Gegebenheitenvom See aus ansehen. Dochein paar Hundert Meter vomUfer entfernt, an der Stelle,an der das Schiff eigentlichumdrehen wollte, passiertedas Malheur.

Der Minister habe zu-nächst geglaubt, dass essich um eine »geplante Ak-

Minister Joachim Herrmann von rechts) und Landrat Sieg-fried Walch ließen sich von dem kleinen Malheur auf demChiemsee nicht aus der Ruhe bringen: »Wir hatten die Pad-del schon in der Hand«, so der Landrat. (Foto: Schneider)

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 29

Munition gefunden70 Kilogramm in Chieming und in Traunreut

Ein anonymer Hinweisbrachte die Polizei Traun-stein auf die Spur: am 8.August wurden Wohnun-gen in Chieming undTraunreut nach illegalenWaffen und Munitiondurchsucht.

In diesem Hinweis ging esdarum, dass ein 69-jährigerehemaliger Jäger aus Chie-ming Waffen und Munitionunerlaubt besitzen sollte.

Auch bei Verwandten inTraunreut solle sich ein La-ger befinden. Das Amtsge-richt Traunstein erließ da-raufhin auf Antrag der

Staatsanwaltschaft Traun-stein Durchsuchungsbe-schlüsse für drei Wohnun-gen.

Beamte der Polizeiin-spektion Traunstein, unter-stützt durch Kräfte der Poli-zei in Trostberg und Traun-reut sowie einem Hunde-führer, begannen in denfrühen Morgenstundenzeitgleich mit der Durchsu-chung der drei Wohnungen.

Insgesamt wurden 70 Ki-logramm Munition unter-schiedlicher Kaliber, zweiSchalldämpfer und zweiWechselläufe aufgefundenund beschlagnahmt.

Insgesamt wurden in den drei durchsuchten Wohnungen70 Kilogramm Munition gefunden. (Foto: Polizei)

bei Weißbach zusammen-bricht, auf dem die 50-köpfi-ge Gruppe gerade ein Fotomacht. Auslöser ist ein mor-scher Bohlen.

27.: Neuer Rekord: 2700Wallfahrer pilgern bei derAlmer Wallfahrt bei schöns-tem Wetter über das Steiner-ne Meer nach St. Bartholo-mä.

27.: Die Pfarrei Nußdorfverabschiedet ihren Pater Li-viu Romila. Nach vier Jahrenin der Region wird Köln seineneue Wirkungsstätte.

27.: Bei der FreiwilligenFeuerwehr Neukirchen wirddas neue Hilfeleistungslösch-gruppenfahrzeugs HLF20 ge-segnet und offiziell in Dienstgestellt.

gen sich am großen Umzugam Festsonntag.

21.: In Hörpolding kommteine 48-Jährige mit ihremAuto von der Straße ab undist bewusstlos. Passantenretten die Frau aus dem Wa-gen und reanimieren sie. Siekommt ins Klinikum Traun-stein, wo sie Tage später ih-ren Verletzungen erliegt.

22.: In der Gemeinde Ain-ring bricht in einer Auto-werkstatt ein Feuer aus, dassich rasch auch auf die darü-berliegenden Wohnungenausbreitet. Zwei Bewohnerwerden leicht verletzt, derSchaden beträgt mindestens400 000 Euro.

24.: Elf Jugendliche wer-den verletzt, als eine Holz-brücke über den Weißbach

18./19.: Orkanböen mit biszu 110 km/h fegen am spätenAbend über den Landkreis.Die Feuerwehren werden zu120 Einsätzen gerufen; dasgrößte Problem sind umge-stürzte Bäume auf den Stra-ßen. Den größten Einsatz gabes für die Einsatzkräfte aberin Übersee: Dort wurde dasGelände des Chiemsee-Sum-mer-Festivals evakuiert. 60Menschen wurden bei demSturm verletzt, der Zeltplatzkomplett verwüstet. Das Fes-tival wurde nach dem Sturmabgebrochen – zum erstenMal in der 23-jährigen Ge-schichte.

20.: Der Trachtenverein»Trauntal« Traunstein feiertsein 125-jähriges Bestehen.Rund 3000 Trachtler beteili-

Chiemings BürgermeisterBenno Graf, dem CSU-Land-tagsabgeordneten Klaus Stei-ner und Vertretern der Feu-erwehr in Chieming auf denChiemsee hinaus. Anlass warein 300 000 bis 350 000 Euroteures neues Boot für dieFeuerwehr, für das Land-kreis und Feuerwehr auf ei-nen Zuschuss des Freistaatshoffte. Den sagte der Minis-ter gerne zu – denn währendder Fahrt streikte der Motordes bisherigen Schiffes. Esmusste ans Ufer geschlepptwerden.

18.: Ein 49-jähriger Auto-fahrer prallt mit seinem Mer-cedes beim Seebrucker Orts-teil Malerwinkel an mehrereBäume und stirbt.

Vorzeitiges Ende»Chiemsee Summer« wegen Orkan abgebrochen

Ein verheerendes Unwet-ter setzte am 18. August dembunten Treiben beim»Chiemsee Summer« ein jä-hes Ende.

Auf der Hauptbühne setztedie US-Punk-Rock-Band»The Offspring« gerade zumEndspurt an, als die Durch-sage kam, dass das Geländeaus Sicherheitsgründen ge-räumt werden müsse, waslaut Polizei binnen zehn Mi-nuten erfolgt war.

Orkanartige Windböen ris-sen alles mit sich, was nichtniet- und nagelfest war. Etwadie Hälfte der Besucherzeltewurden zerstört. Ein Teil derBesucher versuchte zu rettenwas zu retten war, der ande-re Teil verließ das Gelände so

schnell als möglich, um sichin Autos und Wohnmobilenin Sicherheit zu bringen. Ei-nige liefen mehr oder weni-ger orientierungslos zumOrtseingang, wo sie völligdurchnässt und fröstelnd inder Siedlung Schutz suchten.

Insgesamt mussten knapp60 Personen behandelt wer-den, darunter auch viele, dieeine psychische Betreuungder Krisenintervention benö-tigten. Im Krankenhaus auf-genommen wurden rund 20Personen, es gab zum Glückkeine lebensbedrohlichenVerletzungen.

Im Oktober geben die Ver-anstalter bekannt, dass imJahr 2018 kein »ChiemseeSummer«-Festival stattfin-den wird.

Nur noch ein Trümmerfeld war das Camping-Gelände des»Chiemsee Summer« nach dem Sturm.

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September

tief ab und wird dabei tödlichverletzt.

24.: Bei der Bundestags-wahl werden im Wahlkreis225 Dr. Peter Ramsauer(CSU) und Dr. Bärbel Kofler(SPD) wieder in den Bundes-tag gewählt. Hansjörg Müller(AfD) zieht erstmals in denBundestag ein. Die CSU mussauch in der Region einenherben Stimmverlust hin-nehmen, überraschend starkist auch bei uns die AfD.

Sie betreut seit vielen Jahrenehrenamtlich Senioren imSeniorenheim an der Wart-berghöhe in Traunstein.

21.: Ein 24-jähriger Urlau-ber kommt bei einem Lawi-nenunglück im Hagengebir-ge ums Leben: Auf dem Wegvon der Gotzenalm über dieRegenalm ins Landtal erfasstin einer Rinne ein Schnee-rutsch den jungen Mann undreißt ihn mit. Der 24-Jährigestürzt etwa 60 bis 80 Meter

Traunreuter Lokal »Hex-Hex« zwei 31-jährige Män-ner und verletzt die 50-jähri-ge Wirtin sowie eine 28-jäh-rige Frau schwer.

19.: Eine 19-jährige Auto-fahrerin stirbt bei einem Un-fall auf der Bundesstraße306 bei Hammer.

20.: In München erhält dieTraunsteinerin Brigitte Koh-ler von Gesundheitsministe-rin Melanie Huml die Aus-zeichnung »Weißer Engel«.

3.: 130 herausgeputztePferde sind – trotz schlechtenWetters – beim traditionellenGeorgiritt in Ruhpolding zubewundern.

4.: Am Watzmann wird dieLeiche eines seit 20. Augustvermissten 70-jährigen ausMönchengladbach gefunden.Er war etwa 150 bis 200 Me-ter über eine Steilwand abge-stürzt und hatte dabei tödli-che Verletzungen erlitten.

5.: Im Gemeindegebiet vonSchneizlreuth wird ein toterLuchs aus dem Saalachseegeborgen. Unklar bleibt, wieund wo der Luchs zu Todekam. Denkbar ist es laut Poli-zei, dass der Kadaver von ös-terreichischem Staatsgebietaus von der Saalach in denSaalachsee geschwemmtwurde. Bei dem Luchs han-delt es sich um das seit 2015aus dem Pinzgau bekannteMännchen »Alus«. Untersu-chungen ergeben, dass ervon einem Wilderer getötetworden ist.

9.: In Traunreut droht ein21-jähriger Grassauer nacheinem Streit einem 42-jähri-gen Traunreuter mit einerPistole – wie sich später he-rausstellt, einer Schreck-schusswaffe. Die Polizei stelltdie Pistole und den »kleinenWaffenschein« des jungenMannes sicher.

11.: Martin Mayer aus St.Georgen bekommt in Mün-chen von Bayerns Innenmi-nister Joachim Herrmann die»Courage-Medaille« verlie-hen. Der Jagdpächter stelltezwei bewaffnete Männerwährend der Marihuana-Ernte.

12.: Für 2211 Erstklässlerin den Landkreisen Traun-stein und BerchtesgadenerLand beginnt der Ernst desLebens.

15.: Am Hohen Brett inSchönau am Königssee stürztein 56-jähriger Berggeherrund 100 Meter tief in denTod. Offenbar war der Mann,der hinter seiner Frau undden beiden Söhnen her ging,gestolpert und nach rechtsvom Weg abgestürzt.

16.: Ein 62-jähriger Traun-reuter erschießt in dem

Doppelmord in Traunreut62-Jähriger erschoss zwei Gäste in einer Kneipe

die 50-jährige Wirtin sowieeine 28-jährige Besucherindes Lokals schwer. Anschlie-ßend verließ er das Lokal,später stellte er sich unterdie Schaulustigen vor derKneipe. Einem Polizisten fielder Mann auf, da die Be-schreibung perfekt passte.Der Mann wurde daraufhinfestgehalten und vernom-men, dabei erhärtete sich derTatverdacht. In seiner Woh-nung fand die Polizei die Tat-waffe. Das Gewehr besaß der62-Jährige illegal. Auf An-trag der StaatsanwaltschaftTraunstein erließ der Ermitt-lungsrichter einen Unter-bringungsbefehl gegen den62-Jährigen. Er kam in einpsychiatrisches Kranken-haus.

der Kneipe »Hex-Hex« amSt.-Georgs-Platz mit einemRepetiergewehr zwei 31 Jah-re alte Männer und verletzt

Schreckliche Bluttat inTraunreut: Ein alkoholisier-ter 62-Jähriger erschoss amAbend des 16. September in

Ein Mann erschoss am 16. September in der Traunreuter Kneipe »Hex-Hex« zwei Männerund verletzte zwei Frauen schwer.

Kurz nachdem ein Nachbar die Schüsse in dem Lokal »Hex-Hex« am St-Georgs-Platz in Traunreut gemeldet hatte, rück-te ein Polizei-Großaufgebot an. Der gesamte Platz und dieUmgebung wurden abgesperrt.

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 31

24.: 166 Pferde sind beisonnigem Herbstwetter beimMichaeliritt in Inzell zu be-wundern.

24.: PfarradministratorKonrad Roider wird bei ei-nem Festgottesdienst in derPfarrei Taching ins Amt ein-geführt. Er übernimmt dasAmt von PfarradministratorDr. Christoph Hentschel, derdie Kirchengemeinde zweiJahre lang leitete, nun aberSpiritual im Campus St.Michael und Religionslehreram Chiemgau-GymnasiumTraunstein sowie an der Re-alschule in Prien ist.

26.: Beim Brand einesMehrfamilienhauses in Chie-ming entsteht Schaden vonrund 650 000 Euro. Mehr als200 Feuerwehrkräfte vonverschiedenen Wehren sindstundenlang im Einsatz. ZweiFeuerwehrmänner werdenleicht verletzt. Brandursachedürfte laut Kriminalpolizeiein technischer Defekt gewe-sen sein.

26.: Ein 17-jähriger Roller-fahrer stirbt bei Gstadt,nachdem er von einem Odl-wagen überrollt wurde.

29.: Die GewerbeschauTruna in Traunstein öffnetzum 20. Mal für Besucherihre Pforten. An den fünfAusstellungstagen kommenmehrere tausend Besucherauf das Messegelände.

29.: Dr. Alwin Janßen istneuer Leiter der renommier-ten Forschungseinrichtung»Bayerisches Amt für forstli-che Saat und Pflanzenzucht«(ASP) in Teisendorf. Bei ei-nem Festakt wird er offiziellins Amt eingeführt. SeineVorgängerin Dr. MonikaKonnert war im April in denRuhestand gegangen.

29.: Bei einem Festabendim Rathaus feiert die StadtTraunstein das Doppeljubilä-um der Städtepartnerschaf-ten mit Gap und Pinerolo. MitGap ist man seit 40 Jahren,mit Pinerolo seit 30 Jahrenverbunden.

30.: In Siegsdorf wird dieneue Kindertagesstätte St.Marien eingeweiht. Sie bietetPlatz für 125 Kinder.

Herber Stimmverlust für die CSUPeter Ramsauer, Bärbel Kofler und Hansjörg Müller im Bundestag

in den Bundestag geschaffthat, bezeichnete Kofler ihrpersönliches Abschneiden imWahlkreis bezeichnete als»bitteres Ergebnis.«

Neu in den Bundestag zogüber die Landesliste Hans-jörg Müller von der AfD. »Ichmuss sagen, dass ich das Er-gebnis genau so erwartethabe«, sagte er. Seine Parteierzielte mit 12,02 Prozentdas zweitstärkste Ergebnisim Wahlkreis und landetenoch vor der SPD. »Aus die-sem Ergebnis spricht derFrust der Wähler. Sie habenuns einen Vertrauensvor-schuss gegeben, den es nungilt, zu erfüllen.«

auch wenn ich natürlichnicht zufrieden bin.«

Die SPD hatte vor vier Jah-ren rund 15 Prozent derZweitstimmen bekommen,die heimische SPD-Bundes-tagsabgeordnete Dr. BärbelKofler hatte damals rund 17Prozent der Erststimmen fürsich verbuchen können. Heu-er bekam die SPD im Wahl-kreis 11,87 Prozent derZweitstimmen, Kofler kamauf 16,11 Prozent der Erst-stimmen. Sie zeigte sich amWahlabend »bitter ent-täuscht« vom Abschneidenihrer Partei in Bayern (rund15,5 Prozent), aber auch imBund (rund 20 Prozent). Ob-wohl sie wieder den Einzug

Die CSU hat bei der Bun-destagswahl am 24. Septem-ber im Wahlkreis Traunsteinüberraschend die absoluteMehrheit verpasst. In den 50Städten und Gemeinden derLandkreise Traunstein undBerchtesgadener Land holtesie 44,63 Prozent der Zweit-stimmen. Vor vier Jahrenwaren es rund 57 Prozent,ein deutlicher Verlust also.Zweitstärkste Partei wurdedie AfD (12,02), vor der SPD(11,87) und den Grünen(9,20) sowie der FDP (9,15).Dr. Peter Ramsauer (CSU) er-rang wie erwartet einenErststimmensieg. Allerdingsmusste auch er deutlicheEinbußen hinnehmen. Er er-hielt 50,28 Prozent der Erst-stimmen. Vor vier Jahrenhatte er noch 62,7 Prozentgeschafft. Die Wahlbeteili-gung lag bei 77,02 Prozent.

»Das war so nicht zu er-warten«, sagte Ramsauer inBezug auf das schlechte Er-gebnis der CSU. »Wir habendas, was uns die Bürger sa-gen wollten, nicht wahrha-ben wollen. Die CSU war hierim Negativsog der CDU.« Zuseinem eigenen Abschneidenim Wahlkreis sagte er: »Ins-gesamt kann ich mit dem Er-gebnis noch relativ froh sein,

Im Landratsamt Traunstein liefen die Ergebnisse aus den 50Städten und Gemeinden des Wahlkreises 225 ein.

Auf mindestens 650 000 Euro schätzt die Polizei den Schaden, der bei einem Wohnhaus-brand am Abend des 26. September in Chieming entstand. Der Brand in dem ehemaligenlandwirtschaftlichen Anwesen an der Hauptstraße, das zu einem Mehrfamilienhaus ausge-baut war, brach im hinteren Gebäudeteil aus. Im Einsatz waren die Feuerwehren Chieming,Ising, Hart, Nußdorf, Erlstätt, Grabenstätt, Traunreut und Traunstein. Die polizeilichen Er-mittlungen ergaben keine Hinweise auf Brandstiftung. (Foto: FDL/AKI)

Mindestens 650 000 Euro Schaden bei Brand

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Seite 32 LOKALES 30. Dezember 2017

Oktober

23-jähriger Motorradfahrerums Leben.

13.: In Schnaitsee wirdein 73-jähriger Fußgängervon einem Auto erfasst unddabei so schwer verletzt,dass er am nächsten Tagim Klinikum Traunsteinstirbt.

12.: Im Jahr 2018 wird eskein »Chiemsee Sum-mer«-Festival geben. Das ge-ben die Veranstalter be-kannt.

13.: Bei einem Verkehrsun-fall auf der Bundesstraße305 zwischen Ruhpoldingund Seegatterl kommt ein

Suchhundestaffel Chiemgau,Achim Tegethhoff aus Mar-quartstein, erhalten die Aus-zeichnung in Silber.

11.: Eine 500 Kilogrammschwere Fliegerbombe wirdbei Grabungsarbeiten amObersalzberg gefunden undvon Spezialisten entschärft.

1.: Die PfarrgemeindeTraunwalchen feiert ein gro-ßes Fest zum 300. Geburts-tag des TraunwalchnerKirchturms.

4.: Die ArbeitsjubilareSchwester M. Mathildis Rom-berger aus Ruhpolding undHans Reindl aus Traunsteinwerden bei einer Feierstundein der Residenz in Münchenvon ArbeitsstaatssekretärJohannes Hintersbergerausgezeichnet. SchwesterMathildis, Oberin im Betreu-ten Wohnen am Kranken-haus Vinzentinum und Trä-gervertreterin des ordens-eigenen Alten- und Pflege-heimes St. Adelheid in Ruh-polding, erhielt die Ehrenur-kunde für 50-jähriges Ar-beitsjubiläum. Hans Reindlist seit 70 Jahren beim Zei-tungsverlag Miller beschäf-tigt.

6.: Dr. Helmut Wittmannaus Seeon wird in Münchenmit der Bezirksmedaille fürsein ehrenamtliches Engage-ment ausgezeichnet. Unterden insgesamt neun Geehr-ten ist auch Marlene Seehol-zer aus Trostberg.

7.: Jähes und teures Endeeines Wochenendtrips mitder Freundin nach Italien:Ein 58-Jähriger aus Fuldakommt mit seinem 270 000Euro teuren McLaren-Sportwagen mit 650 PS amSaalachsee von der Bundes-straße 21 ab und prallt fron-tal an einen Baum. Am Sport-wagen entsteht Schaden vonetwa 100 000 Euro.

9.: Ein dreister Dieb ausSurberg wird bei seiner Fest-nahme in Traunstein hand-greiflich: Der 58-Jährige at-tackiert Polizisten und Sani-täter.

9.: Bayerns InnenministerJoachim Herrmann zeichnetden ehemaligen Regional-leiter der Bergwacht Chiem-gau, Thomas Küblbeck ausMarktschellenberg, mit dergoldenen Leistungsauszeich-nung für besondere Ver-dienste um die BergwachtBayern aus. Küblbecks ehe-maliger Stellvertreter Engel-bert Mayer aus Inzell und derstellvertretende Leiter derBergwacht-Lawinen- und

Karl Ittameier gestorbenEr war Pfarrer in Traunreut und Dekan im Dekanat Traunstein

die Grund- und Hauptschu-len und nicht zuletzt im ge-meinsamen Arbeitskreisdreier Landeskirchen zumThema »Glaube und Natur-wissenschaften«, das Itta-meier sein ganzes Leben langsehr interessiert und das ihnauf vielerlei Weise begleitethabe. Der Einsatz von Karl It-tameier auf so vielen Ebenenwurde zum Abschluss seinesBerufslebens mit dem Gro-ßen Verdienstkreuz der Bun-desrepublik Deutschland ge-würdigt.

1996 ging Ittameier in denRuhestand und setzte inTraunreut seine Mitarbeit inder Heidenhain-Stiftung fort:20 Jahre war er Stiftungsge-sellschafter, und zehn Jahrelang saß er im Aufsichtsratder Firma; nachdem er beideÄmter niedergelegt hatte,war er noch sechs Jahre imBeirat der Stiftung.

»die schwierigste Zeit in mei-nem Leben« bezeichnete –war Ittameier auch Vorsit-zender des DiakonischenWerks. Schon in Traunreuthatte er kennenlernen dür-fen, wie diakonische Einrich-tungen – vor allem das Wil-helm-Löhe-Zentrum – in dieKirchengemeinde hineinwir-ken. Von daher hatte sich inIttameier die feste Einsichtentwickelt, dass es »keineKirche gibt, ohne dass Ge-meinde und Diakonie bei-sammen sind«.

Auch war Ittameier Mit-glied der evangelisch-luthe-rischen Landessynode. Dortgehörte er unter anderemverschiedenen Arbeitskrei-sen an, war Mitglied bei derPrüfungskommission für daszweite theologische Examen,im Ausschuss für Fragen derTaufe und der Konfirmation,im Lehrplanausschuss für

Karl Ittameier starb am 20.Oktober im Alter von 86 Jah-ren. Gut zehn Jahre lang warer evangelischer Pfarrer inTraunreut gewesen, danachvon 1978 bis 1996 Dekan imevangelisch-lutherischen De-kanat Traunstein.

In seiner Zeit in Traunreuthatte er mit Hilfe vieler enga-gierter Menschen ein prospe-rierendes Gemeindelebenentwickeln können. Das seieine sehr spannende Zeit ge-wesen, erklärte er in einemGespräch mit unserer Zei-tung an seinem 85. Geburts-tag und erinnerte auch nochan die vielen damals neu inTraunreut angekommenenSiebenbürger und wie dieMenschen in der Stadt es ge-schafft haben, mit einer sol-chen Menge von Neuan-kömmlingen ohne großeKonflikte auszukommen. AlsDekan – ein Amt, das er als

Karl Ittameier war von 1967 bis 1978 evangelischer Pfarrer in Traunreut, von 1978 bis 1996Dekan im evangelisch-lutherischen Dekanat Traunstein.

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ist die unfallträchtige Kreu-zung Bundesstraße 304 undStaatsstraße 2096 Geschich-te.

27.: Bei der Gauversamm-lung der Burschen- und Ar-beitervereine in Wonnebergwird für das Jahr 2020 keinAusrichter für das Gaufestgefunden. Erstmals wird esdaher kein Burschengaufest,sondern eine Wallfahrt nachMaria Eck geben.

29.: Sturmtief Herwat fegtauch über den LandkreisTraunstein mit Orkanböenbis zu 100 km/h hinweg. DieFeuerwehren müssen zumehr als 70 Einsätzen ausrü-cken, meist, um umgestürzteBäume zu beseitigen. Ausdiesem Grund muss auch dieAutobahn zwischen Neukir-chen und Siegsdorf für meh-rere Stunden voll gesperrtwerden.

31.: Rund 20 000 EuroSchaden gibt es bei einemBrand im Dachgeschoß desGasthauses Schwögler inKraimoos. Als Ursache ver-muteten Polizei und Feuer-wehr einen technischen De-fekt eines Geräts, das aufdem Balkon stand.

steller und Lyriker Georg Ih-mann stirbt im Alter von 90Jahren.

24.: Die Chiemgau-Lebens-hilfe-Werkstätten nehmenoffiziell ihren neuen Inklusi-onsbetrieb in Oderberg inBetrieb. Der Neubau hatrund vier Millionen Euro ge-kostet.

25.: Als erste Großmolkereiin Deutschland verbieten dieMilchwerke Berchtesgade-ner Land ihren Milchliefe-ranten den Einsatz des um-strittenen Pestizids Glypho-sat. Die Maßnahme hat derAufsichtsrat einstimmig ge-troffen.

25.: Der neue Kinderhort inKammer wird eingeweiht.Der Anbau an die städtischeKindertagesstätte kostetefast 600 000 Euro.

26.: Der langjährige Unter-wössner Pfarrer und Ehren-bürger von Unterwössen,Monsignore Franz Niegel,stirbt im Alter von 91 Jahren

27.: Nach sechswöchigerBauzeit rollt der Verkehrerstmals über den neuen,600 000 Euro teuren Kreis-verkehr bei Matzing. Damit

Haft verurteilt. Die Tat hattebundesweit aufsehen erregt,da nach dem Täter mit einemBild via Facebook gefahndetworden war. Dies führteschließlich zur Festnahmedes Kinderschänders.

20.: Im Alter von 86 Jahrenstirbt der ehemalige Dekanim evangelisch-lutherischenDekanat Traunstein, Karl It-tameier.

21.: Das neue Löschfahr-zeug 20/30 der FreiwilligenFeuerwehr Eisenärzt wirdfeierlich eingeweiht.

22.: Über 70 Pferde ziehenbeim Leonhardiritt durchTruchtlaching. Ross und Rei-ter erhalten am Sportplatzden kirchlichen Segen.

22.: Die Stadtwerke Traun-reut feiern ihr 60-jährigesBestehen mit einer Matineemit Gerhard Polt und denWell-Brüdern im k1.

22.: Bei der FeuerwehrIsing erhält das neue,223 000 Euro teure Lösch-fahrzeug von Pater Gabrielden kirchlichen Segen.

23.: Der Traunreuter Sän-ger, Hörspielautor, Schrift-

15.: Bei der FreiwilligenFeuerwehr Seebruck wirdder neue Mannschaftstrans-portwagen gesegnet und offi-ziell in Dienst gestellt.

16.: Tödlicher Badeunfallin der Gemeinde Grassau:Ein 30-jähriger Asylbewer-ber aus dem Senegal springtin den Reifinger Weiher undgeht kurz darauf unter. Tau-cher können ihn nur noch totbergen.

18.: Der Kreisausschusssegnet den Plan des Staatli-chen Bauamts Traunstein fürdie Ostumfahrung vonTraunreut ab. Die Zustim-mung des Gremiums zu die-ser Vereinbarung ist notwen-dig, um das Projekt durchzu-führen. Da die KreisstraßeTS 49 betroffen ist, ist auchder Landkreis Vertragspart-ner, auch wenn er weder füreine der Baumaßnahmennoch die Finanzierung des5,3-Millionen-Projekts ver-antwortlich ist.

18.: Ein 28-jähriger, ge-ständiger Traunreuter wirdwegen sexuellen Miss-brauchs seiner minderjähri-gen Stieftochter zu siebenJahren und neun Monaten

Teurer Wochenendtripp270 000-Euro-Wagen an den Baum gefahren

Ein Wochenendtripp mitder Freundin nach Italiennahm für einen 58-jährigenSportwagenfahrer aus Fuldaam 7. Oktober ein jähesEnde: Der Fahrer kam mitseinem 270 000 Euro teurenMcLaren-Sportwagen mit650 PS wegen nicht ange-passter Geschwindigkeit bei

regennasser Fahrbahn vonder Bundesstraße 21 amSaalachsee ab und pralltefrontal an einen Baum. Diebeiden Insassen hatten Glückim Unglück: Sie konnten sichselbst befreien und kamenmit leichten Verletzungendavon. Am Wagen entstandSchaden von 100 000 Euro.

Der Wochenendtripp mit einem 650 PS starken McLaren-Sportwagen endete am 7. Oktober beim Saalachsee an einenBaum. (Foto: BRK BGL)

»Volksmusikpfarrer« ist totFranz Niegel im Alter von 91 Jahren gestorben

Der ehemalige Unterwöss-ner Pfarrer MonsignoreFranz Niegel ist am 26. Okto-ber im Alter von 91 Jahrengestorben. Niegel hat Unter-wössen geprägt und sich zu-dem als »Volksmusikpfar-rer« weit über die Region hi-naus einen großen Namenerarbeitet.

Niegel, war Kaplan in Reitim Winkl, Waldram, Traun-stein und Wasserburg, Kuratin Oberwössen, Pfarrvikar inUnterwössen und von 1963bis 1997 Pfarrer in Unter-wössen. Außerdem war ervon 1971 bis 1977 Dekan inden Dekanaten Chiemseeund Traunstein.

Ganz besonders machteden Unterwössner Pfarrerseine Liebe zur Volksmusik.In enger Freundschaft zuWastl Fanderl, Annette Tho-ma, Kiem Pauli und Tobi Rei-ser entstanden immer beson-

dere musikalische Ereignis-se. Auf Niegel und den Bür-germeister Josef Kurz-Hörte-rer geht die Gründung derUnterwössner Musikschulezurück. 1979 verlieh die Ge-meinde Unterwössen PfarrerNiegel die Ehrenbürgerwür-de. 1992 empfing er denpäpstlichen Ehrentitel desMonsignores.

Pfarrer Monsignore FranzNiegel starb am 26. Oktober.

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Seite 34 LOKALES 30. Dezember 2017

November

24.: Bei der Kreisversamm-lung von Bündnis 90/Die Grü-nen wählen die MitgliederLandtagsabgeordnete GiselaSengl erneut zur Direktkan-didatin für die Landtagswahl2018.

24.: Bei einem Verkehrsun-fall in Traunreut wird ein85-jähriger Radfahrer soschwer verletzt, dass erknapp zwei Wochen späterim Krankenhaus verstirbt.

25.: Sepp Parzinger ausBergen wird beim Bundes-kongress der Jusos in Saar-brücken zum stellvertreten-den Bundesvorsitzenden ge-wählt.

25.: Abschied in besterStimmung: In der Franz-

Frauenleiche. Bei der Totenhandelt es sich um eine53-Jährige aus Altenmarkt.Die Frau, die gewaltsam umsLeben kam, war seit MitteSeptember vermisst. Ein Tat-verdächtiger ist schnell er-mittelt: der 20-jährige Sohndes Opfers.

22.: Schleierfahnder erwi-schen auf der Autobahn Salz-burg–München bei Neukir-chen ein Ehepaar, das78 000 unverzollte Zigaret-ten ins Land schmuggelnwollte.

23.: Wolfgang Osenstätter(CSU) tritt nach über 15 Jah-ren von seinem Amt alsStadtrat in Traunstein zu-rück.

19.: Ein Unbekannter wirftim Gemeindebereich Gra-benstätt von einer Autobahn-brücke nachts einen Pflaster-stein auf die Windschutz-scheibe eines Autos. Der Au-tofahrer hat großes Glück, erwird »nur« leicht verletzt.

19.: Bei einem Lawinen-unglück auf dem Kehlsteinkommt eine 50-jährige Ski-tourengeherin ums Leben.

21.: Nach Teilneubau undGeneralsanierung für 17,6Millionen Euro wird das Jo-hannes-Heidenhain-Gymna-sium in Traunreut einge-weiht.

22.: Kinder entdecken inder Nähe von Schnaitseebeim Spielen im Wald eine

2.: Dr. Bärbel Kofler wirdbei der Versammlung desSPD-Kreisverbands als Vor-sitzende einhellig bestätigt.

4.: Ein Jäger wird tot aufdem Parkplatz des Ruhpol-dinger Krankenhauses ge-funden. Die Polizei geht da-von aus, dass der Mann inseinem Revier einen medizi-nischen Notfall erlitten hatund selbst zum Krankenhausfuhr. Bergwacht und Polizeihatten nach dem 71-Jähri-gen in einer groß angelegtenRettungsaktion gesucht.

4.: Bei der Unicef-Spenden-gala auf Gut Ising werdenüber 25 000 Euro gesam-melt. Mit dem Geld werdenKinder in den ärmsten Län-dern der Welt unterstützt.

5.: 200 Pferde sind beimWonneberger Leonhardirittzu bestaunen. Auch in Über-see werden bei UmrittenRoss und Reiter gesegnet.

8.: 60 Polizeibeamte durch-suchen die Asylbewerberun-terkunft an der Seuffertstra-ße in Traunstein. Die Beam-ten vermuten, dass einigeBewohner mit Rauschgifthandeln. Es werden jedochkeine Drogen gefunden.

10.: Weihbischof WolfgangBischof trägt sich ins GoldeneBuch der Stadt Traunsteinein.

11.: Bei einem Verkehrsun-fall zwischen Siegsdorf undEisenärzt kommt eine86-jährige Frau ums Leben.

13.: Ein 33-Jähriger Auto-fahrer stirbt bei einem Auto-unfall bei Grabenstätt, denein alkoholisierter Pkw-Len-ker verursacht hat.

18.: Vier Gruppen gewin-nen beim »50. Singen & Mu-sizieren um den Traunstei-ner Lindl« den begehrtenVolksmusikpreis. Die Gewin-ner sind die »FellnerTanzlmusi« mit sieben jun-gen Dirndln und Buam ausErlstätt, Vachendorf, Siegs-dorf und Inzell, die drei »Ut-tendorfer Sängerinnen« ausdem Innviertel, das Duo»Hornsteiner« aus Farchantbei Garmisch und die »Setz-berg Gitarrenmusi« aus demWallgau.

20-Jähriger tötete seine MutterDie Leiche wurde in einem Wald in der Gemeinde Schnaitsee gefunden

noch bei einem 19-jährigenBekannten des Tatverdächti-gen die Handschellen, dasich Hinweise ergeben hat-ten, er könnte an der Bluttatbeteiligt gewesen sein. DerHaftrichter erließ gegen diebeiden jungen Männer Haft-befehl. Während der 20-Jäh-rige in Untersuchungshaftsitzt, wurde der Haftbefehlgegen seinen ein Jahr jünge-ren Bekannten jedoch unterAuflagen außer Vollzug ge-setzt.

dem Erdreich ragen sehenund verständigten daraufhinihren Onkel, der die Polizeiinformierte. Diese riegeltedas Gebiet großräumig ab,die Kripo Traunstein nahmumgehend die Ermittlungenauf.

Rasch geriet der Sohn derGetöteten ins Visier der Er-mittler. Er wurde bereits ei-nen Tag nachdem die Leichegefunden worden war, inAltenmarkt festgenommen.Wenig später klickten auch

In einem Waldstück beiSchnaitsee wurde am 22. No-vember die Leiche einer53-jährigen Frau aus Alten-markt entdeckt. Bereits amnächsten Tag hat die Krimi-nalpolizei einen Tatverdäch-tigen: den 20-jährigen Sohndes Opfers. Er räumte dasVerbrechen bereits in seinenersten Vernehmungen ein.Die Frau war seit Mitte Sep-tember vermisst.

Spielende Kinder hatten indem Wald eine Hand aus

Mit einem Großaufgebot riegelte die Polizei den Fundort der Leiche in einem Waldstück beiAltenöd ab. (Foto: FDL)

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 35

einführung von Studien-direktor Helmut Götzingerals neuen Schulleiter und dieEinweihung der StaatlichenFachakademie für Sozialpä-dagogik.

30.: Die Polizei nimmt inSurberg einen mutmaßlichenDoppelmörder fest. Der39-jährige Chinese soll am29. Oktober in Gelsenkirchenzwei Frauen umgebracht ha-ben.

Asylbewerberunterkunft inInzell einen Mitbewohner miteinem Küchenmesser ange-griffen. Das Opfer überstanddie Attacke ohne lebensge-fährliche Verletzungen. DasGericht stuft die Tat als ver-suchten Totschlag und ge-fährliche Körperverletzungein.

28.: Das Staatliche Berufli-che Schulzentrum (BSZ)Traunstein feiert die Amts-

stätt, Grabenstätt und Va-chendorf verabschieden ih-ren Pfarrverbandsleiter Pa-ter Augustin Butacu bei ei-nem Abschiedsgottesdienstin der Grabenstätter Pfarr-kirche und einem Stehemp-fang in der Schlossökonomie.

28.: Das SchwurgerichtTraunstein ordnet die Unter-bringung eines 25-jährigenAfghanen in der Psychiatriean. Der Mann hatte in einer

Eyrich-Halle in Traunstein,die abgerissen werden soll,findet eine Abschiedspartymit insgesamt rund 1000 Be-suchern statt.

26.: Bei der FreiwilligenFeuerwehr Nußdorf wird dasneue Tragkraftspritzenfahr-zeug Logistik geweiht und of-fiziell übergeben.

26.: Zahlreiche Gläubigedes Pfarrverbands HeiligerFranz von Assisi Bergen, Erl-

Ein bildungspolitisches »Juwel«Teilneubau und Generalsanierung am Gymnasium Traunreut beendet

»Aber das ist es uns wert.«Teilneubau und Generalsa-nierung des Johannes-Hei-denhain-Gymnasiums koste-ten insgesamt 17,6 MillionenEuro, fünf Millionen Euro da-von übernahm der FreistaatBayern. Ziel sei es, den jun-gen Menschen das bestmögli-che Lernumfeld zu schaffen.Mit dem Abitur stünden ih-nen in der starkenWirtschaftsregion im Land-kreis Traunstein alle Türenoffen.

Für Traunreuts Bürger-meister Klaus Ritter ist esdas Ziel einer Schule, »diejungen Menschen mit großerPersönlichkeit auszustattenund zu wappnen für die He-rausforderungen nach derSchulzeit«. Traunreut sei inder Region nicht nur einwichtiger Industriestandort,sondern auch ein zentralerSchulstandort, an dem die»gesamte mögliche Schul-landschaft zur Wahl« stehe.

einiger Gebäudeteile so man-ches verschwunden sei, einessei nach wie vor da: der posi-tive Geist der Schule, den je-der seiner drei Vorgänger inder Schulleitung gepflegthabe. Die Anforderungen dermodernen Zeit wie Brand-schutzverordnungen, Ener-gieeffizienz, Digitalisierungund mehr hätten einen Neu-bau beziehungsweise die Ge-neralsanierung notwendiggemacht. Von Dr. Robert An-zeneder als Schulleiter aufden Weg gebracht, hat Mat-thias Schmid in seiner Nach-folge das Projekt vollendet.

Landrat Walch betonte,dass sich der Landkreis sehrwohl seiner Verpflichtunggegenüber den Schulen be-wusst sei. 14 Schulen sind inder Trägerschaft des Land-kreises, »das ist auch eine fi-nanzielle Herausforderung,die muss man erst einmalstemmen«, so der Landrat.

Sieben Jahre dauerte esvom Beginn der Planungenbis zur Vollendung. Jetzt istdas Johannes-Heidenhain-Gymnasium nach Teilneubauund Generalsanierung fertigund ein bildungspolitisches»Juwel«, wie es LandratSiegfried Walch am 21. No-vember bei der offiziellenEinweihung ausdrückte. Dasviele Geld, die viele Arbeitund die große Geduld, dieSchülern, Lehrern, Nachbarnin der vierjährigen Bauphaseabverlangt worden sind, hät-ten sich gelohnt. »Wir kön-nen stolz sein auf unsereSchule«, meint Oberstudien-direktor Matthias Schmid.

Der Schulleiter betonte:»Der Landkreis zeigt hier,dass ihm Bildung was wertist. Wir als Gesellschaft müs-sen bereit sein, Geld für dieSchüler auszugeben«, denn»Schulen sind Orte, wo sichunsere Zukunft entscheidet«.Wenn auch mit dem Abriss

Der große Schulchor des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums gestaltete zusammen mit an-deren Gruppen die Einweihungsfeier an der Schule musikalisch.

In Surberg:

Doppelmörderfestgenommen

Nach einem Doppelmord ineinem Gelsenkirchener Mas-sagesalon ist der mutmaßli-che Täter am 30. Novembervon der Traunsteiner Polizeiin Surberg festgenommenworden.

Der 39 Jahre alten Chinesehatte in einem Lokal nachArbeit gefragt. Ein Zeugehabe ihn dabei erkannt.Nach dem Mann war öffent-lich gefahndet worden. DerZeuge hatte im Internet da-von gelesen. Die Polizei um-stellte das Haus. Es gelangihr, den überraschten Ver-dächtigen widerstandslosfestzunehmen.

Dem Chinesen wird vorge-worfen, zwei 46 und 56 Jah-re alte Frauen, ebenfallsAsiatinnen, erstochen zu ha-ben.

Dieser Mann wurde in Sur-berg festgenommen. Nachdem Chinesen war öffentlichgefahndet worden.(Foto: Polizei Gelsenkirchen)

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Seite 36 LOKALES 30. Dezember 2017

Dezember

1.: Der Traunsteiner Dr.Alfred Kotter wird neuer Lei-ter der Akademie für Lehrer-fortbildung und Personalfüh-rung (ALP) in Dillingen. Erwar zuvor sieben Jahre langDirektor am Rottmayr-Gym-nasium in Laufen.

2.: In einem TrostbergerJugendzentrum sticht ein13-jähriger Afghane mit ei-nem spitzen Gegenstand aufeinen gleichaltrigen Libane-sen ein. Der erleidet nurleichte Verletzungen amKopf, der Afghane wirdschwer an der Hand verletzt.

4.: Ein elfjähriger Bub wirdin Waging an der Tourist-In-fo von drei schwarz maskier-ten Jugendlichen auf offenerStraße um 15 Euro beraubt.Die Täter flüchten auf Fahr-rädern.

4.: Gleich drei der bestenAzubis Deutschlands habendieses Jahr ihre Lehre imLandkreis Traunstein abge-schlossen und werden des-halb von der IHK ausgezeich-net: die 23-jährige AlexandraHartl aus Waging (Ausbil-dung zur Industrieelektrike-rin bei Heidenhain in Traun-reut), die 20-jährige BiancaMurner aus Eiselfing (Ausbil-dung zur Mikrotechnologinbei Heidenhain in Traunreut)und Stefan-Matthias Moos-leitner aus Saaldorf-Surheim(Ausbildung zum Holzbear-beitungsmechaniker bei derFirma Josef Schneider inNußdorf).

7.: Ernst Holl und HaraldSchwager werden bei derJahresabschlussfeier desSPD-Ortsvereins Traunsteinfür 50-jährige Treue geehrt.

8.: Mit dem Verdienstab-zeichen in Gold für außeror-dentliche und besondereLeistungen und Verdiensteum das Ehrenamt in derStadt Traunstein werden derVachendorfer Horst Hexelund der Traunsteiner GünterMiedaner geehrt.

11.: Alfred Eiblmaier ausTruchtlaching wird zum Eh-renbürger der GemeindeSeeon-Seebruck ernannt.

Drittes Gleis ist RealitätVerbindung zwischen Freilassing und Salzburg

tenlauf«, so Ramsauer. DieBezeichnung »drittes Gleis«empfindet Ramsauer selbstals »verbale Verkleinerung«,denn eigentlich sei mit demSüd-Zweig München–Rosen-heim–Salzburg die StadtFreilassing nach Münchenein zweiter Bahn-Brenn-punkt geworden.

Mit dem dritten Gleis fallezwar jetzt das Nadelöhr zwi-schen Freilassing und Salz-burg weg, auf der StreckeMühldorf-Freilassing gebe esallerdings weiterhin einglei-sige und nicht-elektrifizierteAbschnitte. Ohne die Aus-baustrecke München–Mühl-dorf–Freilassing, werden dieanderen Systeme bald »volllaufen«, warnte Ramsauer.Er prognostizierte sogar,»dass wir in 20, 30 Jahrenüber ein viertes Gleis nachSalzburg reden werden«.

Saalachbrücke bildete wei-terhin ein Nadelöhr in Rich-tung Freilassing. Für rund 60Millionen Euro wurden seit2012 die letzten 1,8 Kilome-ter zwischen der Saalach unddem Bahnhof Freilassingausgebaut. Einen Großteilder Baukosten verschlangder Bau der neuen Saalach-brücke.

Der frühere Bundesver-kehrsminister und jetzigeBundestagsabgeordnete Pe-ter Ramsauer erinnerte da-ran, dass ihn sein Vorgängerals Abgeordneter bereits1990 auf die Wichtigkeit desdritten Gleises aufmerksamgemacht hatte. Das Gleismüsse bis 1998 fertig sein,soll er damals Ramsauer mitauf den Weg gegeben haben.»Jetzt hat es doch ein weniglänger gedauert, aber wassind schon 19 Jahre im Wel-

Mit einem »großen Bahn-hof« ist am 11. Dezember dasdritte Gleis zwischen demBahnhof Freilassing und derStaatsgrenze eröffnet wor-den. Nach fast 30 Jahren desPlanens und fünf JahrenBauzeit ist das Gleis über dieneue Saalachbrücke fertig.»Ein Jahrhundertprojekt«,so Freilassings Bürgermeis-ter Josef Flatscher. Salz-burgs S-Bahnen fahren nunim Viertelstundentakt nachFreilassing. Einziger Wer-mutstropfen der Bahnver-antwortlichen: Der Ausbauder eingleisigen StreckeMühldorf-Freilassing lässtweiter auf sich warten.

Auf Salzburger Seite ist derAusbau des dritten Gleisesvom Hauptbahnhof bis zurStaatsgrenze inklusive vierneuer Bahnhöfe bereits seit2013 fertig, einzig die alte

Alfred Eiblmaier ist jetzt EhrenbürgerDer Truchtlachinger zeigt vielfältiges ehrenamtliches Engagement

stehen, aber auch ältereMenschen, die Hilfe brau-chen. Schon als Gemeinde-rat (2008 bis 2014) undoffizieller Senioren- undBehindertenbeauftragter hater sich stets für die Belan-ge der Senioren und behin-derten Menschen stark ge-macht.

Truchtlaching. Wenn an derOrgel Not am Mann ist, hilfter auch heute noch aus. Seitzehn Jahren ist er auchSchriftführer im VdK-Ortsverband Truchtlaching-Seebruck. Vor allem lagenund liegen ihm die Menschenam Herzen, die nicht aufder Sonnenseite des Lebens

Besondere Ehre für AlfredEiblmaier aus Truchtlaching:Er wurde am 11. Dezemberzum Ehrenbürger der ge-meinde Seeon-Seebruck er-nannt. Die Auszeichnungüberreichte ihm Bürgermeis-ter Bernd Ruth in der Jahres-abschlusssitzung des Ge-meinderats.

Alfred Eiblmaier ist einwaschechter Truchtlachin-ger. 1946 beim »Viehauser«in Truchtlaching geborenund dort aufgewachsen, stu-dierte er in BenediktbeuernSozialpädagogik und in Mün-chen Theologie. Von 1974 biszu seiner Pensionierung2006 arbeitete er in der Stif-tung Attl (Einrichtung fürMenschen mit geistiger Be-hinderung). Zunächst als Be-reichsleiter und ab 1981 alsLeiter der Stiftung bei Was-serburg. In den 25 Jahrenwar er maßgeblich an derWeiterentwicklung der Be-hinderteneinrichtung betei-ligt. Auch heute engagiert ersich noch für die Stiftung.

Eiblmaier spielt mehrereInstrumente und war 40 Jah-re Organist in der Pfarrei

Für sein vielfältiges, ehrenamtliches Engagement wurde Al-fred Eiblmaier (rechts) zum Ehrenbürger der Gemeinde See-on-Seebruck ernannt. Die Auszeichnung überreichte ihmBürgermeister Bernd Ruth.

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30. Dezember 2017 LOKALES Seite 37

26.: Tragischer Unfall inder Gemeinde Ainring: Ein40-jähriger Steinmetz, derauf seinem abschüssigen An-wesen etwa 50 Grabsteineaufrecht auf Paletten gela-gert hat, wird von einem um-fallenden, etwa 500 Kilo-gramm schweren Stein ge-troffen und erschlagen.

schätzt die Polizei auf100 000 Euro.

14.: Ein Sturm fegt über dieregion hinweg, was zu meh-reren Feuerwehreinsätzenführt. Der Grund: umgestürz-te Bäume.

16.: Der WertstoffhofAchental wird eröffnet.

bande ausgehoben. DasQuintett wollte eine tsche-chische Bekannte um einensechsstelligen Betrag erpres-sen, unter der Androhung ih-rer Familie Leid zu zufügen.

12.: Bei einem Brand einesWohnhauses in Laufen wirdein 39-jähriger Mann leichtverletzt. Den Sachschaden

11.: Gut Ding braucht Wei-le: Nach fast 30 Jahren desPlanens und fünf JahrenBauzeit wird das dritte Gleiszwischen dem Bahnhof Frei-lassing und der Staatsgrenzefeierlich eröffnet.

12.: Bei mehreren Polizei-einsätzen in Traunstein undWaging wird eine Erpresser-

»Baum über Fahrbahn«Kurzer, aber heftiger Sturm sorgte für rund 20 Feuerwehreinsätze

Die Feuerwehr Traunreutwar im Stadtgebiet sowie aufder Staatsstraße 2104 unter-wegs, nachdem gemeldetworden war, dass Bäume dieStraße blockieren. Zuvorschon war die FeuerwehrStein auch zur Baumbeseiti-gung alarmiert und auf dieStaatsstraße 2104 beordertworden.

Die Steiner Feuerwehrlerbeseitigten bei Hochreit ei-nen Baum, der quer über derFahrbahn lag. Die Traunreu-ter Kameraden waren zurselben Einsatzstelle beordertworden.

Matzing und Nußdorf wur-den auf die Bundesstraße304 alarmiert, weil die Fahr-bahn zwischen Herbsdorfund Matzing von mehrerenumgestürzten Bäumen blo-ckiert sei. Tatsächlich waralles nur halb so schlimm.Keine mächtigen Bäume,sondern kleinere Äste warenauf die Straße gefallen.

Ebenso erging es der Feu-erwehr Kammer, die auf derKreisstraße zwischen Retten-bach und Traunstein ein Hin-dernis beseitigte und zudemauf der Gemeindeverbin-dungsstraße bei Kaltenbachfür freie Fahrt sorgte.

Rund 20 Einsätze hattendie Feuerwehren im Land-kreis Traunstein am Morgendes 14. Dezembers wegen ei-nes heftigen kurzen Sturmsmit Orkanböen zu bewälti-gen. In Traunstein riss derSturm den großen Christ-baum am Maxplatz um. Auchansonsten lautete die fast im-mer gleichlautende Alarm-meldung für die Floriansjün-ger: »Baum über Fahrbahn«.

Die starken Böen rissenÄste ab, die auf Straßen fie-len oder warfen kleinereBäume um, die Fahrbahnenkomplett oder teilweise blo-ckierten. Die Feuerwehren

Erpresserbandeausgehoben

Eine Erpresserbande wur-de bei Durchsuchungen am12. Dezember im BereichWaging und in Traunsteinvon der Polizei dingfest ge-macht. Die Tatverdächtigenwollten eine Tschechin umeinen sechsstelligen Betragerpressen.

Die in Tschechien lebendeFrau war von zunächst Un-bekannten erpresst worden,eine Geldsumme in sechsstel-liger Höhe zu übergeben.Würde sie dieser Forderungnicht nachkommen, wäredas Leben ihrer Familie be-droht. Die Ermittlungen dertschechischen Polizei erga-ben Hinweise, dass die Täterwohl im erweiterten Bekann-tenkreis des Opfers zu findensind. Da alle Tatverdächtigenim Großraum Traunsteinwohnen, wurde die sechs-köpfige Ermittlungsgruppe»Iglau« bei der Kripo Traun-stein eingerichtet.

Nachdem die Ermittler ge-nügend Beweise gesammelthatten ,wurden gegen dreiTatverdächtige Haftbefehleerlassen. Nach der groß an-gelegten Durchsuchungsakti-on am 12. Dezember an meh-reren Objekten in Wagingund Traunstein erhärtetesich der Verdacht gegen die-se, es wurde auch weiteresumfangreiches Beweismate-rial sichergestellt.

Die zwei Männer im Altervon 26 und 45 Jahren unddie 46-jährige Frau, gegendie Haftbefehle erlassen wor-den waren, sitzen nun in Un-tersuchungshaft. Gegen zweiweitere Mitglieder der Er-presserbande laufen die Er-mittlungen weiter. Zwei dermutmaßlichen Täter habendie deutsch-türkische Staats-angehörigkeit, drei der Ver-dächtigen sind Deutsche.

Eine heftige Windböe hatte gereicht: Der Christbaum am Traunsteiner Maxplatz wurde beidem Sturm am 14. Dezember umgerissen und so stark beschädigt, dass er nicht mehr aufge-stellt werden konnte. Die Tanne war sowohl am Stamm unmittelbar über der Verankerungim Boden, als auch in der Mitte abgebrochen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt undauch der Schaden hielt sich in Grenzen: Lediglich ein paar Christbaumkugeln und die Lich-terkette gingen kaputt.

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Seite 38 SPORT 30. Dezember 2017

Januar

6.: Kamil Stoch aus Polengewinnt die 65. Vierschan-zentournee.

9.: Cristiano Ronaldo wirdzum vierten Mal zum FIFA-Weltfußballer gewählt. SilviaNeid wird Welt-Trainerin.

10.: Das FIFA-Council be-schließt eine Aufstockungdes WM-Turniers auf 48Mannschaften. Premiere fei-ert das neue Format 2026.

16.: Hansi Flick gibt über-raschend seinen Posten alsDFB-Sportdirektor auf.

16.: Mercedes bestätigt denWechsel von Formel-1-Fah-rer Valtteri Bottas als Nach-folger von Nico Rosberg.

23.: Bernie Ecclestonemuss nach fast 40 Jahrenseinen Posten als Geschäfts-führer der Formel 1 räumen.

25.: Wegen eines Doping-vergehens von LandsmannNesta Carter verliert UsainBolt sein olympisches Staffel-Gold von Peking.

28.: Tatjana Hüfner unddie Doppelsitzer Eggert/Ben-ecken gewinnen in Inns-bruck/Igls den Weltmeister-Titel im Rodeln.

Februar

2.: Bayer Leverkusens ProfiHakan Calhanoglu wird vomSportgerichtshof CAS wegeneiner Vertragsverletzung fürvier Monate gesperrt.

3.: Christian Prokop wirdneuer Bundestrainer derdeutschen Handball-Natio-nalmannschaft.

5.: Das deutsche Davis-Cup-Team scheitert in derersten Runde an Belgien.

7.: Bayern-Kapitän undWeltmeister Philipp Lahmkündigt für den Sommer dasEnde seiner Karriere an.

9.: Die deutschen Biathle-ten (Hinz, Dahlmeier, Peiffer,Schempp) eröffnen die WMin Hochfilzen mit Gold in derMixel-Staffel.

11.: Biathlet Benedikt Dollsichert sich bei den Titel-kämpfen den Titel als Sprint-Weltmeister.

Bernie Ecclestone muss im Januar nach fast 40 Jahren sei-nen Posten als Geschäftsführer der Formel 1 räumen.

Bayern-Kapitän und Weltmeister Philipp Lahm kündigt imFebruar für den Sommer das Ende seiner Karriere an.

Mit einem Sieg in Kontiolahti sichert sich Laura Dahlmeierim März erstmals den Biathlon-Gesamtweltcup.

März

5.: Bayer Leverkusentrennt sich von Trainer Ro-ger Schmidt und stellt einenTag später Tayfun Korkut alsCoach bis Saisonende vor.

8.: Dirk Nowitzki knacktbeim 122:111-Sieg seinerDallas Mavericks gegen dieLA Lakers die 30 000-Punk-te-Marke in der NBA.

9.: Welt- und Europameis-ter Xabi Alonso vom FC Bay-ern kündigt für Sommer seinKarriereende an.

11.: Mit einem Sieg in Kon-tiolahti sichert sich LauraDahlmeier erstmals den Bi-athlon-Gesamtweltcup.

19.: Eric Frenzel gewinntals erster Nordischer Kombi-nierer zum fünften Mal in Se-rie den Gesamtweltcup.

22.: In seinem Abschieds-spiel schießt Lukas Podolskidie deutsche Fußball-Natio-nalmannschaft in Dortmundzu einem 1:0 gegen England.

29.: RekordweltmeisterBrasilien qualifiziert sich alserste Nation für die Fußball-WM 2018 in Russland.

19.: Mit Gold im Massen-start sichert sich Ausnahme-Biathletin Laura Dahlmeierihren fünften Weltmeisterti-tel in Hochfilzen. Auch SimonSchempp wird Weltmeister.

19.: Francesco Friedrichgewinnt als erster Deutschervier Weltmeistertitel hinter-einander im Zweierbob.

19.: Die Basketballer vonBrose Bamberg werden zumfünften Mal Pokalsieger.

24.: Skispringerin CarinaVogt verteidigt bei den Wett-kämpfen in Lahti ihren Titelals Weltmeisterin von derNormalschanze.

26.: Die deutschen Ski-springer (Vogt, Eisenbichler,Würth, Wellinger) werdenMixed-Weltmeister in Lahti.Auch die Kombinierer (Ryd-zek, Rießle, Kircheisen,Frenzel) holen Team-Gold.

26.: Der VfL Wolfsburgtrennt sich von Trainer Valé-rien Ismaël und präsentierteinen Tag später AndriesJonker als Nachfolger.

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30. Dezember 2017 SPORT Seite 39

April

5.: DFB-Präsident Rein-hard Grindel wird in Helsinkiin das Exekutivkomitee derUEFA gewählt.

11.: Der Mannschaftsbusvon Borussia Dortmund wirdvor dem Spiel gegen AS Mo-naco mit Sprengsätzen atta-ckiert. Marc Bartra wird ver-letzt, die Polizei geht von ei-nem »gezielten Angriff« aus.

17.: Der EHC München ver-teidigt seinen Titel als deut-scher Eishockey-Meister miteinem Finalerfolg über dieGrizzlys Wolfsburg.

18.: Der FC Bayern schei-tert in der Champions Lea-gue nach einem dramati-schen Viertelfinale an Titel-verteidiger Real Madrid.

22.: Der italienische Rad-profi Michele Scarponi stirbtbei einem Trainingsunfall.

29.: Der FC Bayern sichertsich mit einem 6:0 in Wolfs-burg den 27. Titel als Deut-scher Fußball-Meister.

29.: Wladimir Klitschkoverpasst nach einer Nieder-lage nach technischem K.o.gegen Anthony Joshua sei-nen dritten WM-Titel imSchwergewicht.

Mai

9.: Der Fußball-Weltver-band FIFA setzt die Spitzeseiner unabhängigen Ethik-kommission um Hans-Joa-chim Eckert ab.

18.: Die deutsche Eis-hockey-Nationalmannschaftscheitert bei der Heim-WMim Viertelfinale an Titel-verteidiger Kanada.

19.: Bibiana Steinhauswird erste Schiedsrichterinin der Fußball-Bundesliga.

21.: Der VfB Stuttgart undHannover 96 steigen wiederdirekt in die Fußball-Bundes-liga auf.

22.: Der FSV Mainz 05trennt sich nach Saisonendevon Trainer Martin Schmidt.Auf ihn folgt wenige Tagespäter Sandro Schwarz.

22.: Der frühere MotoGP-Weltmeister Nicky Haydenstirbt nach einem Fahrrad-unfall in Italien.

Juni

2.: Der TSV 1860 Münchenbekommt keine Lizenz fürdie III. Liga und verabschie-det sich vom Profifußball.

3.: Real Madrid verteidigtmit einem 4:1-Finalsieg ge-gen Juventus Turin als erstesTeam seinen Titel in derChampions League.

6.: Der Niederländer PeterBosz folgt bei Borussia Dort-mund auf Thomas Tuchel.

9.: Der FC Schalke 04trennt sich von Trainer Mar-kus Weinzierl und präsen-tiert Domenico Tedesco alsNachfolger. In Leverkusenübernimmt Heiko Herrlichden Job als Coach.

10.: Borussia Düsseldorfgewinnt mit Timo Boll zum29. Mal die Deutsche Tisch-tennis-Meisterschaft. Es istdas vierte Double in Serie.

11.: Die Basketballer vonBrose Bamberg werden nacheinem Finalsieg gegen Ol-denburg zum neunten MalDeutscher Meister.

11.: Mit seinem Triumphbei den French Open ist Ra-fael Nadal der erste Profi, derein Grand Slam zum zehntenMal gewinnt.

14.: Der FC Bayern ver-pflichtet mit Corentin Tolisso(41,5 Millionen Euro) denteuersten Neuzugang derBundesliga-Geschichte.

30.: Die deutsche U-21-Na-tionalmannschaft wird nacheinem 1:0-Sieg gegen Spa-nien zum zweiten Mal Fuß-ball-Europameister.

Der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund wird im Märzmit Sprengsätzen attackiert. Marc Bartra wird verletzt.

Bibiana Steinhaus wird im Mai befördert: Sie wird ersteSchiedsrichterin in der Fußball-Bundesliga.

Der TSV 1860 bekommt im Juni keine Lizenz für die III. Liga.Für den Neuanfang geht es ins Grünwalder Stadion zurück.

27.: Borussia Dortmundwird nach einem 2:1-Final-erfolg gegen EintrachtFrankfurt DFB-Pokalsieger.

29.: Der VfL Wolfsburg ret-tet sich in der Abstiegsrele-gation gegen EintrachtBraunschweig und bleibt inder Fußball-Bundesliga.

30.: Dortmund trennt sichvon Trainer Thomas Tuchel.

30.: Der TSV 1860 steigtnach der verlorenen Relega-tion gegen Jahn Regensburgin die III. Fußball-Liga ab.

31.: Die Rhein-Neckar Lö-wen werden DeutscherHandball-Meister.

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Seite 40 SPORT 30. Dezember 2017

Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft wird im Julinach einem 1:0-Finalsieg gegen Chile Confed-Cup-Sieger.

Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister WladimirKlitschko beendet im August seine Laufbahn als Boxer.

Nach einer 0:3-Schlappe in Paris trennt sich der FC BayernMünchen im September von seinem Trainer Carlo Ancelotti.

Juli

2.: Mit einem Erfolg überChile sichert sich Deutsch-lands Fußball-National-mannschaft erstmals den Ti-tel als Confed-Cup-Sieger.

4.: Doppel-Weltmeister Pe-ter Sagan wird wegen einesEllbogenchecks gegen MarkCavendish von der Tour deFrance ausgeschlossen.

16.: Tennis-Profi Roger Fe-derer wird mit seinem ach-ten Titel in Wimbledon zumRekordchampion und zumältesten Sieger aller Zeiten.

August

3.: Der ehemalige Schwer-gewichts-Weltmeister Wladi-mir Klitschko beendet seineaktive Laufbahn als Boxer.

3.: Für die Rekordsummevon 222 Millionen Eurowechselt der brasilianischeFußball-Star Neymar vonBarcelona nach Paris.

5.: Usain Bolt verliert sei-nen WM-Titel über 100 Me-ter und holt nur Bronze. Goldgeht an Rivale Justin Gatlin.

5.: Das Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig und KiraWalkenhorst gewinnt inWien den WM-Titel.

8.: Mit einem 2:1 gegen Eu-ropa-League-Sieger Man-chester United gewinnt RealMadrid zum vierten Mal deneuropäischen Supercup.

12.: Leichtathlet JohannesVetter wird in London Welt-meister im Speerwerfen.

12.: Mit einer Enttäu-schung beendet Usain Boltseine Karriere: Bei seinemletzten Rennen bei der WM inLondon scheidet der Jamai-kaner mit seiner Staffel nacheiner Verletzung aus.

20.: Ingrid Klimke gewinntbei der Vielseitigkeits-EMder Reiter in Polen ihren ers-ten großen Einzel-Titel.

21.: Mit seinem Titel in Pa-ris gewinnt Frank Stäbler alserster deutscher Ringer WM-Gold in zwei verschiedenenGewichtsklassen.

24.: Superstar CristianoRonaldo wird zum drittenMal zu Europas Fußballerdes Jahres gewählt.

September

3.: Die deutschen Volley-baller schrammen nach ei-nem 2:3 gegen Russland nurknapp am EM-Titel vorbeiund holen Silber.

10.: Chris Froome gewinntdie Spanien-Rundfahrt undschafft damit als dritter Rad-profi das Double aus Tour-und Vuelta-Sieg.

13.: Die Olympischen Som-merspiele werden offiziell2024 an Paris und 2028 anLos Angeles vergeben.

17.: Die deutschen Tisch-tennis-Männer fahren mit ei-nem 3:0-Sieg gegen Portugalihren siebten EM-Titel alsTeam ein.

18.: Andries Jonker mussnach gut einem halben Jahrbeim VfL Wolfsburg als Trai-ner gehen. Auf ihn folgt Mar-tin Schmidt.

24.: Der Slowake Peter Sa-gen gewinnt zum dritten Malin Serie das Straßenrennenbei der Rad-WM.

28.: Nach einer 0:3-Schlap-pe in Paris trennt sich der FCBayern München von seinemTrainer Carlo Ancelotti.

21.: Skisprung-Olympiasie-ger Severin Freund fällt we-gen eines erneuten Kreuz-bandrisses für den Weltcup-Winter und Olympia aus.

23.: Philipp Lahm wirdzum Abschluss seiner Kar-riere zum »Fußballer desJahres« gewählt. Trainer desJahres wird Julian Nagels-mann.

23.: Der britische Radfah-rer Christopher Froome ge-winnt zum vierten Mal dieTour de France.

24.: Mercedes kündigt sei-nen Ausstieg aus der DTM anund will zukünftig in der For-mel E starten.

29.: Das EM-Viertelfinaleder deutschen Fußball-Frau-en wird wegen starken Re-gens abgesagt. Tags daraufscheitert das Team von Bun-destrainerin Steffi Jones mit1:2 an Dänemark.

31.: Der frühere Profi Ha-san Salihamidzic wird neuerSportdirektor von Fußball-Rekordmeister FC Bayern.

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30. Dezember 2017 SPORT Seite 41

Patrick Lange gewinnt im Oktober erstmals die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii.

Julia Görges gewinnt im November die B-Weltmeisterschaftder Tennis-Damen ohne Satzverlust.

Der 1. FC Köln trennt sich im Dezember von seinem TrainerPeter Stöger. Der kurz darauf in Dortmund unterschreibt.

Oktober

1.: Der Deutschland-Achtergewinnt bei der WM erstmalsseit dem Olympia-Triumph2012 in London wieder Gold.

5.: Fußball-WeltmeisterDeutschland qualifiziert sichmit einem 3:1 in Nordirlandfür die WM 2018 in Russland.

6.: Der FC Bayern bestätigtdie Rückkehr von Jupp Heyn-ckes als Trainer des deut-schen Fußball-Rekordmeis-ters bis zum Saisonende.

10.: Die Niederlande, Chileund die USA scheitern an derQualifikation für die Fußball-WM 2018.

15.: Patrick Lange gewinnterstmals die Ironman-WMauf Hawaii.

15.: Die Bevölkerung vonTirol lehnt eine Olympiabe-werbung für 2026 in einerVolksbefragung ab.

23.: Der Portugiese Cristia-no Ronaldo wird zum fünftenMal FIFA-Weltfußballer.

27.: Der deutsche Motor-rad-WM-Teambesitzer Ste-fan Kiefer stirbt bei einemRennwochenende in Sepangan einem Herzinfarkt.

29.: Lewis Hamilton feiertseinen vierten Titel als Welt-meister in der Formel 1.Dazu genügt ihm ein neunterRang in Mexiko.

30.: Bremen trennt sichnach einem Start mit zehnSpielen ohne Sieg von Trai-ner Alexander Nouri. Auf ihnfolgt bis zur Winterpause zu-nächst Florian Kohfeldt.

November

1.: Der russische Langlauf-Olympiasieger AlexanderLegkow wird vom IOC wegenDopings bei den Winterspie-len 2014 lebenslang ge-sperrt.

5.: Julia Görges gewinntdie B-Weltmeisterschaft derTennis-Damen ohne Satzver-lust und steht in der Ranglis-te vor Angelique Kerber.

7.: Das IOC suspendiert denunter Korruptionsverdachtstehenden früheren Welt-klassesprinter Frank Frede-ricks als Mitglied.

Dezember

1.: Fußball-WeltmeisterDeutschland bekommt beider Auslosung für die WM2018 Mexiko, Schweden undSüdkorea als Vorrundengeg-ner zugelost.

3.: Der 1. FC Köln trenntsich nach 14 sieglosen Liga-Spielen von Trainer PeterStöger. Interimsmäßig über-nimmt Stefan Ruthenbeck.

5.: Die Exekutive des IOCverkündet, dass RusslandsSportler wegen des Doping-Skandals bei den Olympi-schen Winterspielen 2018 inPyeongchang nur unter neu-traler Flagge starten dürfen.

8.: Weltmeister PhilippLahm wird zum Ehrenspiel-führer der deutschen Fuß-ball-Nationalmannschaft er-nannt.

10.: Pokalsieger BorussiaDortmund trennt sich vonTrainer Peter Bosz und holtden in Köln geschassten Pe-ter Stöger als Nachfolger.

22.: Nationalstürmer MarioGomez wechselt zur Rück-runde vom VfL Wolfsburg zu-rück zum VfB Stuttgart.

25.: Der russische Vize-regierungschef Witali Mutkolegt die Führung des nationa-len Fußballverbandes vorü-bergehend nieder.

8.: Fußball-WeltmeisterHans Schäfer ist tot. DerWM-Gewinner von 1954stirbt nur wenige Wochennach seinem 90. Geburtstag.

13.: Der viermalige Fuß-ball-Weltmeister Italien ver-passt erstmals seit 1958 eineWM-Endrunde.

13.: Der französische Ski-rennfahrer David Poissonkommt nach einem Trai-ningssturz ums Leben.

25.: Lionel Messi verlän-gert seinen Vertrag beim FCBarcelona bis 2021. Der Ver-ein setzt eine festgeschriebe-ne Ablösesumme von 700Millionen Euro fest.

26.: Das IAAF-Council ver-kündet, dass RusslandsLeichtathleten für internatio-nale Wettkämpfe weiter ge-sperrt bleiben.

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Seite 42 HEIMATSPORT 30. Dezember 2017

Januar

6.: Der Siegsdorfer Ski-springer Markus Eisenbich-ler landet bei der Vierschan-zentournee auf dem siebtenGesamtplatz und ist damitbester Deutscher. Der Weiß-bacher Andreas Wellinger(SC Ruhpolding) wird in derGesamtwertung 22.

15.: Der Biathlon-Weltcupin Ruhpolding geht wiedermit einigen deutschen Erfol-gen zu Ende. Die Männer-Staffel wird zum AuftaktDritte, die Frauen-Staffel fei-ert tags darauf sogar denSieg und Laura Dahlmeierwird im Sprint Dritte.

15.: Die Eisstock-Herrendes EC Lampoding feiern denbisher größten Erfolg in derVereinsgeschichte: ManfredReiter, Robert Baumgartner,Andreas Neumaier, HelmutSchuhbeck, Gottfried Ober-mayer und Robert Baum-gartner werden in der I. Bun-desliga Süd Fünfte undschaffen damit erstmals dieQualifikation zur DeutschenMeisterschaft.

Februar

5.: Die Schlittenhunde-EMin Inzell ist ein voller Erfolg,über 10 000 Besucher kom-men an den vier Tagen. Fürden größten heimischen Er-folg sorgt die Bad Reichen-hallerin Kathi Demmelbauer.Sie gewinnt in der Skijöring-Klasse mit Hund Isko Gold.Einziger Wermutstropfen:Robert Öttl, Vorstand des SCWeißbach, hört als Organisa-tor der Veranstaltung auf.

5.: Der Trostberger Eis-hockeyspieler Rainer Roß-manith beendet im Alter von44 Jahren seine aktive Kar-riere. Das Urgestein bringt esauf 700 Spiele, 1159 Punkteund 520 Tore.

18.: Anneliese Trappe, dieAusnahmejudoka vom TSVTeisendorf, wird bei der Süd-deutschen Meisterschaft beider U 18 in der Gewichtsklas-se bis 48 kg Zweite. Zuvorhatte sich schon bei derBayerischen und bei der Süd-bayerischen Meisterschaft je-weils in ihrer Altersklasseden Titel geholt.

16.: Große Ehre für den In-zeller Eisschnellläufer JoelDufter. Der 21-Jährige istvon den Fachjournalistenzum Überraschungssportlerder ersten Saisonhälfte ge-wählt worden. Vor allem sein5. Platz über 1000 Meterbeim Weltcup in Heerenveenund die Silbermedaille imTeamsprint sind dafür aus-schlaggebend gewesen.

28.: Die Sensation ist per-fekt: Die Eisstock-Herren desEC Lampoding werden inRuhpolding Deutscher Meis-ter im Mannschaftsspiel. Hel-mut Schuhbeck, AndreasNeumaier, Manfred Reiter,Gottfried Obermayer und Ro-bert Baumgartner besiegenim Finale Titelverteidiger ECPassau-Neustift mit 24:22.

29.: Der Weißbacher Ski-springer Andreas Wellinger(SC Ruhpolding) feiert in Wil-lingen den zweiten Weltcup-sieg seiner Karriere.

29.: Skifahrer Georg Hege-le vom SC Bergen wird beiden internationalen alpinendeutschen Jugendmeister-schaften am Oberjoch imOstallgäu in der U 21 Dritter.

Der Biathlon-Weltcup in Ruhpolding geht einmal mehr erfolgreich zu Ende. Insgesamt strömen über 69 000 Zuschaueran den fünf Wettkampftagen (11. bis 15. Januar) in die Chiemgau-Arena – und das trotz sehr winterlichen Bedingungenmit viel Schneefall und wenig Sonne. Damit wird die Zielsetzung der Organisatoren – sie wollten 70 000 Zuschauer er-reichen – beinahe erfüllt. Auch sportlich läuft es: Für den größten Erfolg sorgt diesmal die Damen-Staffel. Vanessa Hinz(Bild, von links), Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß und Laura Dahlmeier setzen sich vor Frankreich und Welt-meister Norwegen durch. Dahlmeier wird im Sprint noch Dritte und die Herren sichern sich in der Besetzung Erik Lesser,Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp im Mannschaftswettbewerb ebenfalls den dritten Platz.

Die deutsche Damen-Staffel siegt in Ruhpolding

18.: Eisstockschütze SimonDaxenberger vom SV Trucht-laching holt im Zielwettbe-werb mit dem Team bei denJunioren U 23 bei der Euro-pameisterschaft in Wich-trach (Schweiz) den 2. Platz.

18.: Die Inzeller Skifahre-rin Marina Wallner wird beiihrem WM-Debüt in St. Mo-ritz im Slalom beste Deut-sche. Sie landet auf Platz 17.

19.: Der TraunsteinerLangläufer Jonas Doblerschafft beim Weltcup im est-nischen Otepää doch nochdie Qualifikation für die Nor-dische-WM im finnischenLahti. Dobler, der wegen ei-ner Krankheit lange ausge-fallen ist, kommt über 15 kmklassisch auf den 21. Platz.

21.: Bei der Internationa-len Deutschen Skimeister-schaft im Super-G am Göt-schen wird Georg Hegele (SCBergen) in der U 21 Zweiter.Er muss sich nur BastianMeisen (SC Garmisch) beu-gen. Hegele wird zudem beiden Herren Vierter. Hier si-chert sich Philipp Porwolvom Gastgeber WSV Bi-schofswiesen den Tagessieg.

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30. Dezember 2017 HEIMATSPORT Seite 43

März

4.: Die nordische Ski-WMin Lahti ist für den Weißba-cher Andreas Wellinger (SCRuhpolding), ein voller Er-folg. Der deutsche Skisprin-ger holt in den Einzelwettbe-werben von der Normal- undder Großschanze jeweils Sil-ber und mit dem Mixed-Team Gold. Auch der Siegs-dorfer Markus Eisenbichlernimmt zwei Medaillen mit.Im Einzel von der Normal-schanze gewinnt er Bronzeund ist ebenfalls in derMixed-Staffel Goldgewinner.

11.: Georg Hegele vom SCBergen holt bei der FIS-Ski-WM der Junioren im schwe-dischen Are in der alpinenKombination Bronze.

12.: Zwei TraunsteinerRinger feiern einen tollen Er-folg: Die Zwillingsbrüder Ar-tur und Eduard Tatarinovsind beide Deutsche Meisterin der Altersklasse der Junio-ren (Jahrgänge 1997 bis2000). Während Artur Tata-rinov in der Gewichtsklassebis 66 kg im griechisch-römi-schen Stil im Finale in derRekordzeit von unter einerMinute effektiver Kampfzeitsiegt, macht es Eduard Tata-rinov im Freistil-Welterge-wicht (74 kg) bis zum Schlussspannend: Im Rückstand lie-gend gelingt ihm erst drei Se-kunden vor Schluss die ent-scheidende Wertung.

12.: Das deutsche Teamum Günter Bauer (Schle-ching), Max Niedermaier(Edling) und Hans Weber holtbei der Eisspeedway-WM inInzell in der TeamwertungBronze. Der »Bayern-Ex-press« muss sich nur Russ-land und Österreich geschla-gen geben. Insgesamt kom-men 10 700 Zuschauer zurdreitägigen Veranstaltung indie Max-Aicher-Arena.

19.: Ein goldenes Wochen-ende hat es für die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Bergengegeben. Bei den Weltmeis-terschaften für die Alters-klassen U 18 und die U 21 imJu-Jutsu in Athen wird AnjaGuercke Weltmeisterin undSophie Büscher Vizewelt-meisterin ihrer Klasse. In derWM-Wertung wird der TSVBergen viertbester Verein.

April

10.: Der Obinger Motorrad-sportler Markus Reiterber-ger trennt sich von seinemitalienischen Team AltheaBMW mit sofortiger Wir-kung. Er gibt gesundheitlicheGründe an.

22.: Bei der ersten Profi-Boxgala in der TuS-Halle inTraunreut feiert Lokalmata-dor Serge Michels in seinemzweiten Profikampf gegenViktor Kessler einen Sieg.

26.: Der SV Kirchanschö-ring gibt bekannt, dass Mit-telfeld-Stratege Yunus Ka-rayün zur neuen Saison2017/18 Spielertrainer beimFußball-Bayernligisten wird.

25.: Petra Hirsch aus Haß-moning ist Weltmeisterin imSpeerwurf. Die 52-Jährigegewinnt bei den Senioren-Hallen-Weltmeisterschaftenin Deagu in Südkorea mit34,40 Meter den Titel in derKlasse W 50.

30.: Fußball-RegionalligistSV Wacker Burghausenschnappt dem BayernligistenSV Kirchanschöring wäh-rend der laufenden SaisonTrainer Patrick Mölzl weg.Den SVK übernimmt bis zumSaisonende der bisherige Co-Trainer Dominik Hausner,der im Sommer Mölzl nachBurghausen folgt. Yunus Ka-rayün übernimmt als Spie-lertrainer Kirchanschöring.

Was für eine erfolgreiche Saison für Andreas Wellinger (Bild, links) und Markus Eisen-bichler. Die beiden Skispringer aus dem Chiemgau sind die deutschen Überflieger in die-sem Winter. Die Krönung erfolgt bei der nordischen Ski-WM in Lahti. Der WeißbacherAndreas Wellinger, der für den SC Ruhpolding startet, holt dabei in den Einzelwettbewer-ben von der Normal- und der Großschanze jeweils Silber und mit dem Mixed-Team sogarGold. Auch der Siegsdorfer Markus Eisenbichler nimmt zwei Medaillen mit nach Hause.Im Einzel von der Normalschanze gewinnt er Bronze und ist ebenfalls in der Mixed-StaffelGoldgewinner. Wellinger belegt am Ende der Saison mit zwölf Podestplätzen Rang vier inder Weltcupgesamtwertung. Markus Eisenbichler wird in dieser Wertung Achter.

Eisenbichler und Wellinger freuen sich über Top-Saison

28.: Für den SiegsdorferSkispringer Markus Eisen-bichler gibt es einen großenEmpfang in seiner Gemein-de. Dabei überreicht ihmBürgermeister ThomasKamm die Ehrenmünze derGemeinde. Der erfolgreicheSportler ist übrigens der ers-te Weltmeister des TSVSiegsdorf.

28.: Der ehemalige BiathletAndreas Birnbacher ausSchleching bekommt beimSportlerempfang des Land-kreises Traunstein denChiemgauer Panther für sei-ne Erfolge verliehen. Insge-samt zeichnet Landrat Sieg-fried Walch 159 erfolgreicheSportler aus.

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Seite 44 HEIMATSPORT 30. Dezember 2017

Mai

7.: Der Traunsteiner Mi-chael Hackl wird in der Ü 50im österreichischen Purgstallan der Erlauf Europameisterim Steinheben.

11.: Nikolai Sommer ausKirchanschöring stürzt beimTraining schwer. Der damalsnoch 16-jährige Skirennfah-rer des TSV Waging ist fortanquerschnittsgelähmt undmuss seine Träume von einerKarriere begraben.

13.: Beim Weltmeister-Empfang in Ruhpolding ju-beln 1000 Fans den Biathlon-Weltmeistern von Hochfil-zen, Simon Schempp, Vanes-sa Hinz, Franziska Hilde-brand und Maren Hammer-schmidt, den Mixed-Welt-meistern im Skispringen, An-dreas Wellinger und MarkusEisenbichler, sowie denLangläufern Steffi Böhler, Jo-nas Dobler und Lucas Bögl(Starter bei der NordischenWM in Lathi), zu.

14.: Beim TraunsteinerHalbmarathon fallen in die-sem Jahr die Rekorde. Mit448 Startern sind so vieleTeilnehmer wie noch nie da-bei. Bei der neunten Auflageläuft Triathlet Julia Erhardtaus Übersee zudem in1:11:46 Stunden einen neuenStreckenrekord. Bei den Da-men gewinnt Felicitas Schüt-zinger (TV Traunstein) in1:27:17 Stunden.

15.: Profi-Triathletin JuliaViellehner (TSV Altenmarkt)verunglückt bei einem Trai-ningsunfall in Italien schwer.Sie wird beim Radfahren voneinem Lastwagen erfasst.Eine Woche später, am22. Mai, stirbt sie.

20.: Der SB ChiemgauTraunstein beendet die Sai-son in der Fußball-Landesli-ga Südost als Tabellenzwei-ter – auch dank dem ESVFreilassing, der im letztenSaisonspiel dem ASV Dachaubeim 3:3 einen Punkt ab-knüpft. Der SBC darf damit inder Aufstiegsrelegation zurBayernliga ran.

20.: Beim Benefiz-Golftur-nier von Tobias Angerer inGrassau kommen insgesamt22 000 Euro zusammen. DasGeld kommt insgesamt dreiProjekten zugute.

Verhängnisvoller TrainingssturzNachwuchs-Skirennfahrer Nikolai Sommer ist querschnittsgelähmt

ßen Fortschritte in Murnaukeine weitere Reha notwen-dig. Nach dem Muskelabbauholt er dank Krafttrainingund Physiotherapie vieleswieder auf. Glücklicherweiseist der Oberkörper von derLähmung nicht betroffen.

Seit Anfang Oktober ist Ni-kolai Sommer wieder daheimin Kirchanschöring. Dortwird das Haus der Sommersbehindertengerecht um-gebaut.

Nun heißt es für NikolaiSommer, an die Zukunft den-ken. Er ist sich sicher, dass erauch einen geeigneten Beruffinden wird. Den kommen-den Winter sieht er gelassenentgegen. Als eines der hoff-nungsvollen Nachwuchs-talente im DSV muss er nunzuschauen, wie seine Kolle-gen auf die Pisten gehen. »Esist ein komisches Gefühl«,sagt er aber. SHu

lager im Tiroler Kaunertal.Allerdings hat dieser Tagsein Leben auf den Kopf ge-stellt. Nach einem Trainings-sturz ist Nikolai Sommerquerschnittsgelähmt. Nacheiner OP ist dank seiner gro-

Der 11. Mai in diesem Jahrwar für Nikolai Sommer ausKirchanschöring ein Tag wieviele in seinem Leben als al-piner Skirennfahrer. Der da-mals 16-Jährige war mit sei-ner Gruppe im Trainings-

Sie versuchen, das Schicksal gemeinsam zu meistern: Niko-lai und sein Vater Jürgen Sommer. (Foto: S. Huber)

Julia Viellehner stirbt nach UnfallProfi-Triathletin im Radtraining in Italien von einem Lastwagen erfasst

Was für eine unfassbartraurige Nachricht: JuliaViellehner ist tot. Die 31-jäh-rige Profi-Triathletin ausWinhöring erliegt am 22. Maiihren schweren Verletzun-gen, die sie sich nach einemTrainingsunfall in Italien zu-gezogen hatte.

Julia Viellehner, die fürden TSV Altenmarkt gestar-tet ist, war am 15. Mai beimRadtraining in der Nähe vonForli in Italien von einemLastwagen erfasst undschwer verletzt worden. DieSportlerin wurde in einKrankenhaus in Cesena ge-bracht und dort in ein künst-liches Koma versetzt. Dortverlor sie eine Woche späterihren letzten Kampf.

Zu den größten internatio-nalen Erfolgen von Julia Viel-lehner zählen zwei Vizetitelbei Weltmeisterschaften imLangdistanz-Duathlon (2013,2015). Vor vier Jahren gabsie zudem bei der WM aufHawaii ihr Debüt im Iron-man-Triathlon. 2014 ge-

wann sie einen EM-Alters-klassentitel im Halb-Iron-man. Für die Familie ist derTod der Sportlerin ein weite-rer schwerer Schicksals-schlag. Denn Julia Vielleh-ners Vater Johann und ihr

Bruder Raphael verun-glückten vor noch nicht ein-mal zweieinhalb Jahren beieiner Bergtour amMount Cook in Neuseelandund gelten seither als ver-schollen. SB

Julia Viellehner war auch in der Region immer wieder amStart. Den Traunreuter Stadtlauf etwa gewann sie die letz-ten fünf Jahre in Folge. Beim Traunsteiner Halbmarathon istsie Streckenrekordhalterin. (Foto: Weitz)

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30. Dezember 2017 HEIMATSPORT Seite 45

Juni

1.: Die deutsche U-21-Fuß-ball-Nationalmannschaft umTrainer Stefan Kuntz schlägtihre Zelte in Grassau auf undbereitet sich dort neun Tagelang auf die U-21-EM in Po-len vor. Stefan Kuntz zeigtsich begeistert von den Be-dingungen in Grassau. Weni-ge Wochen später holt sichDeutschland dann auch denEM-Titel.

3.: Die Fußballer des SBChiemgau Traunstein feiernden größten Erfolg der Ver-einsgeschichte: Die Truppevon Trainer Jochen Reilsteigt als Vizemeister derLandesliga Südost nach zweiüberstandenen Relegations-runden (1. Runde: 2:1 und1:0 gegen den SV Donaustaufmit Klaus Augenthaler alsTrainer) sowie 2:0 und 1:1beim TSV Bogen) in die Bay-ernliga Süd auf.

Juli

2.: Der Ringer des TVTraunstein, Artur Tatarinov,belegt bei den Junioren-Eu-ropameisterschaften in Dort-mund den 5. Platz.

7.: Der 14. TraunreuterStadtlauf ist ein voller Erfolg.Den Gesamtsieg bei den Her-ren im Hauptlauf über 7 kmsichert sich zum ersten MalFilmon Abraham (LG TelisFinanz Regensburg) in einerZeit von 21:55 Minuten. Beiden Frauen trägt sich mit An-drea Schwarz (28:26 Minu-ten/SC Peiting) ein in derLäuferszene noch unbe-schriebenes Blatt in die Sie-gerliste ein und verweist Ma-rina Schenk (29:24/TSV Pal-ling) und die starke jungeTraunreuterin Daria Michel(29:47/Mittelschule Traun-reut) auf die weiteren Po-destplätze.

Der SB Chiemgau steigt in die Bayernliga aufDer Vizemeister der Landesliga Südost übersteht zwei Relegationsrunden mit Bravour

der SB Chiemgau steht voreiner unglaublichen Zu-kunft«, betont er. SBC-Ge-samtvorstand Prof. Dr. En-gelbert Thaler ergänzt noch:»Es ist so ein schöner Tag.Wir sind verdient aufgestie-gen.« SB

Schlusspfiff. »Das ist dieKrönung der Saison.« SBC-Abteilungsleiter Ludwig Tri-fellner freut sich über dieEuphorie, die zuletzt beimSB Chiemgau und auch imUmfeld entstanden ist. »Dasist phänomenal. Ich glaube,

Deutschland! Dazu genügtdem Vizemeister derLandesliga Südost im Rück-spiel der zweiten Relegati-onsrunde beim TSV Bogenein 1:1. »Ich bin so stolz aufdiese Mannschaft«, jubeltJochen Reil nach dem

Was für ein Wahnsinn!Der SB Chiemgau Traun-stein hat es am 3. Juni ge-schafft: Die Truppe vonTrainer Jochen Reil spieltnächste Saison in derFußball-Bayernliga, derfünfthöchsten Liga in

Der SB Chiemgau feiert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, den Aufstieg in die Fußball-Bayernliga. Zum Erfolg tra-gen bei, hinten, von links: Mannschaftsverantwortlicher Günter Burgstaller, Jenny Kühn, Daniela Kern (beide Physiothe-rapeutinnen), Co-Trainer Martin Grigat, Dominik Schlosser, Max Bauer, Elias Vordermayer, Thomas Höhensteiger, Da-niel Willberger, Stefan Mauerkircher, Issa Ndiaye, Maximilian Probst, Sebastian Mayer, Pascal Legat, Alexander Schlos-ser, Trainer Jochen Reil, Betreuer Alois Heuberger; vorne, von links: Faruk Zeric, Alexander Köberich, Jonas Frisch, Ma-teusz Galanek, Kapitän Patrick Schön, Florian Marchl, Waldemar Daniel und Franz Eyrainer. (Foto: Brenninger)

17.: Die Grassauer Triath-letin Heike Funk siegt bei derEM in Kitzbühel über dieOlympische Distanz in ihrerAltersklasse AK 45 bis 49.

24.: Zwei Tage lang istChieming fest in der Handder Triathleten, denn dortfindet die 6. Auflage desEberl-Chiemsee-Triathlonsmit einem Rekordteilneh-merfeld statt. Sieger über dieMitteldistanz wird bei denHerren Europameister Mi-chael Raelert. Der ÜberseerJulian Erhardt wird bei sei-nem Heimspiel Siebter. Beiden Damen gewinnt DanielaSämmler. Über die Kurzdis-tanz gewinnt Jan Raphael beiden Männern und Lisa-MariaDornauer bei den Frauen.Die Gewinner über die Volks-distanz heißen MaximilianKiermeier und Irmi Schön-huber. Insgesamt waren ne-ben sechs Paratriathletendiesmal auch 113 gehörloseAthleten am Start.

9.: Der Pallinger BenediktHuber, der für die LG TelisRegensburg startet, wird inErfurt Deutscher Meister in1:48:21 Minuten über 800Meter und verteidigt damitseinen Titel erfolgreich.

23.: Premiere für LukasReim vom Waginger Ruder-verein: Der Nachwuchsmannstartet erstmals bei derU-23-WM in Plovdiv (Bulga-rien) im Männer-Einer fürÖsterreich. Ein dritter Platzim Finale C bedeutet letztlichden 15. Platz.

29.: Lisa Köstle aus Inzellholt bei der Wildwasser-Weltmeisterschaft der Junio-ren in Murau/Steiermarkzwei Medaillen. Im Team-wettbewerb (Classic Mann-schaft) gibt es Bronze. Siegerwird Tschechien vor Belgien.Auch im Bewerb Sprint-Mannschaft gewinnt Köstlemit ihren TeamkolleginnenBronze. Weltmeister wirdFrankreich vor Tschechien.

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Seite 46 HEIMATSPORT 30. Dezember 2017

August

4.: Tina Lutz aus Bergenund Susann Beucke habenvor Kiel die Segel-Europa-meisterschaft im 49erFX ge-wonnen. In der schnellstenOlympia-Jolle für Frauenverweisen die 26 Jahre alteSteuerfrau und ihre gleich-altrige Vorschoterin ausStrande die Britinnen Char-lotte Dobson/Saskia Tideyund die Berlinerinnen Victo-ria Jurczok/Anika Lorenz aufdie Plätze.

6.: Die Einradfahrer Mathi-as und Julia Hoffmann vomSC Vachendorf haben bei derEuropameisterschaft in derStadt Sittard in der nieder-ländischen Provinz Limburgin ihren Altersklassen eineGold- sowie drei Silber-medaillen geholt.

20.: MotorradrennfahrerMarkus Reiterberger ausObing krönt sich vorzeitig miteinem weiteren Doppelsiegin der IDM Superbike 1000zum Internationalen Deut-schen Meister.

20.: Die Pidinger Mittel-strecklerin Eva Trost läuftbeim internationalen Senio-renmeeting in Wels (Öster-reich) in 2:14,24 Minuten ei-nen neuen Deutschen Rekordin der W 45.

27.: Der topgesetzte Ste-phan Hoiss aus Aßling (Land-kreis Ebersberg) hat die 43.Auflage des internationalenTennis-See-Pokals von Wa-ging gewonnen. Der 28-Jäh-rige siegt im Finale vor 150Zuschauern gegen den unge-setzten Thorsten Bertsch (TCGW Mannheim) mit 6:2, 6:2und kassiert 1400 von 5000Euro Gesamtpreisgeld. Hoissgewinnt das Turnier ohneSatzverlust. Die größte hei-mische Hoffnung, PhilippSchroll (TC Piding), ist imViertelfinale gescheitert.

27.: Sportschützin Lisa-Marie Haunerdinger von derSG Lampoding holt bei derDeutschen Meisterschaft mitder Mannschaft (Ruperti-Sportschützen Freilassing)Gold. Im Einzel sichert siesich bei den Juniorinnen Aim Wettbewerb mit demLuftgewehr stehend die Sil-bermedaille.

September

2.: Großartigen Motorsporterleben die Zuschauer beider ersten Ausgabe der Mo-torarena in Inzell. Die Veran-staltung kommt so gut an,dass bereits der Termin für2018 steht: Sie findet wiederam ersten September-Wo-chenende statt.

3.: Zum zehnten Mal findetder Waginger-See-Triathlonstatt – Cheforganisator PeterZeiler hatte schon zuvor an-gekündigt, dass dann für ihnSchluss sein wird und er dieAufgaben »an jüngere Hän-de« weitergeben möchte.Über die Volksdistanz si-chern sich Michael Ager (Tri-athlon Grassau) bei den Män-nern und Monika Fritz (TeamGeiger Medius Bike Base) beiden Frauen den Sieg. Zudemfindet ein Landesliga-Wett-kampf über die Sprintdistanzstatt. Der TSV Chieming wirddabei Zweiter und schließtdie Saison insgesamt aufPlatz vier ab.

9.: Frank Spöttel vom Re-gatta-Surfclub Chiemsee hatsich nach diversen WM-Ti-teln in Ungarn auch Gold beiden »Windsurfing RaceboardEuropean Championships«in der Ü 55 und Silber in derKlasse Ü 45 geholt.

10.: An die 15 000 Zu-schauern sind zum zwei-wöchigen Chiemsee-Pferde-festival nach Gut Ising ge-kommen – es ist bereits diezehnte Auflage des Spekta-kels gewesen. Das Ab-schlussspringen, der großePreis der Julius-Bär-Bank,einer Springprüfung derKlasse S*** mit Stechen, ge-winnt Jörg Oppermann (RVElz) mit Che Guevara.

17.: Die RuhpoldingerinTheresa Christofori, die beider DJK Traunstein aktivFußball spielt, wird auf derAnlage in Inzell Europameis-terin im Fußballgolfen.

17.: Die Deutsche Meister-schaft im Biathlon in Ruhpol-ding ist ein voller Erfolg. De-nise Herrmann (Oberwiesen-thal/Stützpunkt Ruhpolding)holt dabei vier Titel.

24.: Der Italiener AntonioToninelli hat den Hochfelln-Berglauf in 42:58,1 Minutengewonnen. Bei den Damensiegt die österreichische Aus-nahmebergläuferin AndreaMayr in 47:32,8 Minuten.

24.: Die DamenmannschaftAK 30 des Golfclubs Chie-ming bleibt das Aushänge-schild des Vereins. Auch indiesem Jahr liefert sie wiederhervorragende Leistungenab. Das gipfelt jetzt mit dem6. Platz im Finale um dieDeutsche Meisterschaft. FürChieming haben in Pader-born dabei Christine Houns-gaard, Sophie Lubenau, Dr.Renate van Kaldenkerken-Kuligk, Caroline Wehner, Dr.Christl Forster und EvaSchönhuber gespielt.

27.: Bei der Wildwasser-WM im französischen Pauholt das deutsche Damen-team mit Sabine Füßer (KanuSchwaben Augsburg), der In-zellerin Lisa Köstle (WSWiesbaden) und Alke Over-beck (KG Celle) Bronze hinterFrankreich und Italien.

Bei idealem Laufwetter ist am 24. September der 44. Internationale Hochfelln-Berglaufmit Weltcupwertung über die Bühne gegangen. Rund 250 Athleten, darunter zahlreicheWeltklassebergläufer, sind am Start. Nach 42:58,1 Minuten erreicht der Italiener AntonioToninelli nach 8,9 Kilometer und 1074 Höhenmeter bereits das Ziel am Hochfellnhausund feiert seinen Premierensieg an seinem Lieblingsberg. Gesamtzweiter wird der Deut-sche Anton Palzer (+ 45,2 Sekunden/Adidas Red Bull) vor dem Italiener Alex Baldaccini(+1:30,5 Minuten). Bei den Damen wird die österreichische Ausnahmebergläuferin An-drea Mayr ihrer Favoritenstellung einmal mehr gerecht. Die 37-jährige Ärztin siegt über-legen mit einer Laufzeit von 47:32,8 Minuten vor der amtierenden Deutschen Berg-laufmeisterin Sarah Kistner (+3:05,0 Minuten) vom MTV Kronberg und Michelle Maier(+ 3:39,3 Minuten) vom PTSV Rosenheim. (mmü/Foto: Weitz)

Antonio Toninelli feiert Premierensieg am Hochfelln

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30. Dezember 2017 HEIMATSPORT Seite 47

Oktober

5.: Die Handballer des SBCTraunstein haben eine neueFührung. Nach fast 16 Jah-ren gibt Armin Brunner dasAmt des Abteilungsleiters anJoachim Weese ab.

7.: Bei der Boogie-Woggie-WM in Marseille wird das Se-nior-Class-Tanzpaar AngelaLex (Grabenstätt) und Chris-tian Wagner von den Dancin´Shoes Trostberg im Senior-Class-Finale Fünfter.

8.: Jochen Reil ist nichtmehr Trainer des Fußball-Bayernligisten SB ChiemgauTraunstein. Er tritt nach dem2:2 im Kellerduell gegen dieSpVgg Hankofen-Hailingbeim Schlusslicht zurück.

9.: Fußball-Bayernligist SBChiemgau Traunstein gibtbekannt, dass StephanSchmidhuber neuer Trainerwird. Bisher ist der 35-Jähri-ge Trainer der eigenen U 15im BFV-Nachwuchsleis-tungszentrum und DFB-Stützpunkttrainer in Traun-stein gewesen.

10: Fußball-Kreisligist TuSTraunreut stellt seinen neu-en Trainer vor: Adrian Kleinkehrt zu seinem Heimatver-ein zurück und tritt damit dieNachfolge von Alex Harschan, der am Tag der Deut-schen Einheit seinen Hutnehmen musste.

15.: Die Tiroler haben sichzum dritten Mal gegen Olym-pische Winterspiele vor derHaustür ausgesprochen. Da-mit platzt auch der Traum inInzell um Olympia-Wettbe-werbe: Die Österreicher hat-ten angefragt, ob in der Max-Aicher-Arena die Eisschnell-lauf-Wettbewerbe stattfin-den könnten. Der Gemeinde-rat hatte eine Anfrage aus Ti-rol schon gutgeheißen.

19.: Tolle Auszeichnung fürGeorg Hegele vom SC Ber-gen: Der Skifahrer ist als»Newcomer des Jahres« inder Sparte Alpin vom Deut-schen Skiverband (DSV) ge-ehrt worden. Sogar den Gol-denen Ski – die Auszeich-nung bei den Erwachsenen –erhalten unter anderem derWeißbacher Skispringer An-dreas Wellinger (SC Ruhpol-ding) und Skicrosser TimHronek (SV Unterwössen).

November

5.: Manfred Wudy, Vor-stand Sport beim SB Chiem-gau Traunstein, gibt aus ge-sundheitlichen Gründen sei-nen Rücktritt bekannt. StefanHafner, bisher Beirat, über-nimmt seine Aufgaben biszur Neuwahl kommissarisch.

19.: Das Inzeller Geschwis-terpaar Roxanne und JoelDufter schafft beim Eis-schnelllauf-Weltcup in Sta-vanger die Qualifikation fürdie Olympischen Winter-spiele in Pyeongchang. Auchdie Inzeller Moritz Geisreiterund Gabi Hirschbichler sindqualifiziert.

26.: Bundeskaderathlet Lu-kas Bombik von der Ju-Jut-su-Abteilung des TSV Bergenholt bei den Weltmeister-schaften der Senioren in derKlasse bis 94 kg in Bogota(Kolumbien) Bronze. Auchmit der Mannschaft sicherter sich den dritten Platz.

Dezember

2.: Die Ringer des TVTraunstein treten letztmalsin der Franz-Eyrich-Halle anund siegen in der Bayernligagegen Penzberg mit 24:11.

2.: Der Traunsteiner JosefFerstl (SC Hammer) landetbeim Super G in Bever Creek/USA auf Platz 14 und ist da-mit für die Olympischen Win-terspiele 2018 qualifiziert. Erfeiert zudem am 15. Dezem-ber beim Super G in Grödenseinen ersten Weltcupsieg.

10.: Großes Los für den FC-Bayern-Fanclub »Red Piran-has« Petting: Sebastian Rudybesucht den Fanclub.

14.: Fußball-BayernligistSB Chiemgau Traunsteintrennt sich nach wenigenMonaten wieder von TrainerStephan Schmidhuber undseinem Co-Trainer WolfgangSonnenhauser. Der SBC stelltam 22. Dezember MichaelSchütz als neuen Trainer vor.

27.: Die Golf-Herren desGolfclubs Chieming schaffendank eines Tagessiegs amletzten Spieltag den Aufstiegin die Regionalliga und feierndamit den bisher größten Er-folg in der Vereinsgeschich-te. Zum großartigen Erfolgtragen bei: Sebastian Wag-nerberger, Florian Achen-bach, Bruno Crone, SeppiEder, Fabian Stöckl, ManfredHeimhilger, Florian Herzog,Lukas Hierstetter, FlorianTroll, Georg Hohlneicher, Si-mon Pfannes, Christoph Rei-ter, Joachim Siegmann undMichael Schön.

29.: Anja Guercke vom TSVBergen unterstreicht bei denEuropameisterschaften derU 18 und U 21 in Bukarest(Rumänien) ihre gute Formund holt in ihrer Klasse U 21bis 70 kg die Silbermedaille.Zuvor hatte sie schon bei denGerman Open mit dem1. Platz überzeugt.

Josef Ferstl ist in die deutschen Ski-Geschichtsbücher gerast. Beim Super-G von Grödenholt der Rennläufer vom SC Hammer am 15. Dezember seinen ersten Weltcup-Sieg undbeendet damit eine fast 27 Jahre währende Durststrecke in dieser Disziplin. Sensationellrast der Traunsteiner zum ersten deutschen Weltcup-Sieg in dieser Disziplin seit MarkusWasmeier im März 1991. Der 28-Jährige setzt sich vor Max Franz aus Österreich unddessen Landsmann Matthias Mayer durch. »Das ist unglaublich, geil!«, jubelt Ferstl imZielraum in Südtirol. Zuvor hatte er sich schon am 2. Dezember beim Super G in BeverCreek/USA dank eines 14. Platzes für die Olympischen Winterspiele 2018 qualifiziert.

Ferstl-Coup in Gröden

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Seite 48 VORSCHAU 30. Dezember 2017

Von der Einkommensteuer bis zu Hartz IVMit Beginn des neuen Jahres treten eine Reihe von gesetzlichen Änderungen in Kraft

Beitragssatz von 14,6 Pro-zent obendrauf, der je zurHälfte von Arbeitgeber undArbeitnehmer gezahlt wird.

Hartz IV: Der Regelsatz füralleinstehende Hartz-IV-Empfänger steigt zum Jah-reswechsel von 409 auf 416Euro pro Monat. Bei Paarengibt es künftig 374 Euro proPerson – sechs Euro mehr alsbisher. Die monatlichen Sät-ze für Kinder steigen abhän-gig vom Alter um drei bis fünfEuro.

Untetrhalt: Bei minderjäh-rigen Trennungskindernsteigt der Mindestsatz beimUnterhalt. Abhängig vom Al-ter des Kindes und dem Ein-kommen der Eltern erhöhensich die monatlichen Sätzeum sechs bis zwölf Euro.Gleichzeitig werden aberauch die Einkommensklas-sen reformiert, was für eini-ge Kinder wiederum zu Ein-bußen führen dürfte. Beimstaatlichen Unterhaltsvor-schuss für Alleinerziehende,wo der andere Elternteil sei-nen Zahlungsverpflichtun-gen nicht nachkommt, stei-gen die monatlichen Sätzeum bis zu fünf Euro.

einer Grundsicherung im Al-ter werden Betriebs- undRiester-Renten nicht mehrvoll angerechnet: Ein Sockel-betrag von 100 Euro bleibtanrechnungsfrei, ab da wer-den 30 Prozent bis zu einemHöchstbetrag von 208 Euronicht mehr angerechnet.

Rente V: Die staatlicheGrundzulage für Riester-Sparer steigt von 154 Euroauf 175 Euro. Dieser Zu-schuss zur privaten Alters-vorsorge wird gewährt,wenn mindestens vier Pro-zent des jährlichen Brutto-einkommens in ein zertifi-ziertes Riester-Produkt flie-ßen.

Krankenversicherung:Der Zusatzbeitrag, den die54 Millionen Kassenpatien-ten alleine zahlen müssen,sinkt im Durchschnitt allerKrankenkassen von 1,1 auf1,0 Prozent des Bruttolohns.Es ist eine rechnerische Grö-ße und soll abbilden, wie vielGeld die Kassen insgesamtvon ihren Mitgliedern zusätz-lich brauchen. Die einzelnenKassen setzen ihren Zusatz-beitrag selbst fest. Die Sum-me kommt auf den festen

Rentenbeginn 2018 endet dieZurechnungszeit zunächstmit 62 Jahren und 3 Mona-ten.

Rente III: Wegen derschrittweisen Anhebung desRentenalters auf 67 stiegt dieAltersgrenze um einen weite-ren Monat. Versicherte, die1953 geboren sind, erreichendie Regelaltersgrenze mit 65Jahren und 7 Monaten.

Rente IV: Damit Betriebs-renten für kleine und mittle-re Unternehmen attraktiverwerden, können Arbeitgeberund Gewerkschaften neueFormen vereinbaren. DasHaftungsrisiko für die Arbeit-geber entfällt. Den Beschäf-tigten muss kein fester Be-trag mehr zugesichert wer-den. Darüber hinaus wirdden Arbeitgebern ein Steuer-zuschuss gewährt, wenn sieGeringverdiener bei den Be-triebsrentenbeiträgen unter-stützen. Für zusätzliche Ar-beitgeberbeiträge von 240bis 480 Euro pro Jahr gibt es30 Prozent Zuschuss. Zah-lungen für eine Betriebsrentewerden zudem bis zu 520Euro im Monat einkommen-steuerfrei. Für die Bezieher

Den Deutschen winken imJahr 2018 ein etwas höheresKindergeld sowie geringfügigniedrigere Beiträge zurKranken- und Rentenversi-cherung. Darüber hinausgibt es zum Jahreswechseleine Fülle von gesetzlichenÄnderungen.

Einkommensteuer: DerGrundfreibetrag steigt von8820 Euro auf 9000 Euro.Erst ab dieser Summe müs-sen ledige Erwachsene ihrEinkommen versteuern. BeiEhepaaren und eingetrage-nen Lebenspartnerschaftenverdoppelt sich der Betragauf 18 000 Euro. Dazukommt möglicherweise derKinderfreibetrag, der zumJahreswechsel um 72 Euroauf insgesamt 7428 Eurosteigt.

Kindergeld: Das monatli-che Kindergeld wird erneutum zwei Euro angehoben.Für die ersten beiden Kindergibt es nun jeweils 194 Europro Monat, beim dritten Kindsind es 200 Euro und bei je-dem weiteren Kind sogar 225Euro. Allerdings kann Kin-dergeld künftig nur noch fürsechs Monate rückwirkendbeantragt werden und nichtmehr – wie bisher – für meh-rere Jahre.

Rente I: Wegen der gut ge-füllten Rentenkasse sinkt derBeitragssatz für die gesetzli-che Rentenversicherung zum1. Januar von 18,7 auf 18,6Prozent. Bei einem monatli-chen Bruttoverdienst von3000 Euro winkt Arbeitneh-mern somit eine Entlastungvon 1,50 Euro. Im Juli dürfendann die rund 21 MillionenRentner mit deutlich mehrGeld rechnen. Erwartet wirdein Rentenplus von etwa dreiProzent.

Rente II: Wer ab 2018 eineErwerbsminderungsrentebezieht, weil er aus Gesund-heitsgründen nicht mehr ar-beiten kann, wird besserge-stellt. Bisher werden Betrof-fene bei der Rente so gestellt,als hätten sie bis zum 62. Le-bensjahr gearbeitet. DieseGrenze wird nun stufenweisebis zum Jahr 2024 auf 65Jahre angehoben. Bei einem

Auch Empfänger von Hartz IV profitieren geringfügig von den Gesetzesänderungen zum neu-en Jahr. Für sie gibt es ein paar Euro mehr.

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30. Dezember 2017 VORSCHAU Seite 49

Steuern, Zulagen, InformationenWas sich für Anleger, Bankkunden und Sparer im neuen Jahr ändert

dite werden oft zusammenmit einer Restschuldversi-cherung verkauft. Die Kostenfür die Versicherung machenden Kredit aber oft teuer.Häufig entsteht zudem derEindruck, dass der Kreditohne diesen Abschluss garnicht zu bekommen ist. Ab2018 müssen Kunden des-halb darauf hingewiesenwerden, dass der Abschlussder Versicherung auch sepa-rat möglich ist. Darüber hi-naus wird das Widerrufs-recht ausgeweitet: Eine Wo-che nach seiner Vertragsun-terschrift muss der Kundevom Versicherer erneut inTextform über sein Wider-rufsrecht belehrt werden.

Weniger Belege für das Fi-nanzamt: Mit der Steuerer-klärung für das Jahr 2018müssen keine Belege einge-reicht werden. Allerdingskann der Fiskus die Unterla-gen anfordern – bis zu einemJahr nach Bekanntgabe desBescheids. So lange müssensämtliche Belege sorgfältigaufbewahrt werden.

Neue Grenze für gering-wertige Wirtschaftsgüter:Kosten für beruflich genutzteGegenstände können steuer-lich geltend gemacht wer-den. Bisher gilt hier ein Be-trag von 410 Euro als Gren-ze. Teurere Gegenständemüssen jeweils über mehre-re Jahre abgeschrieben wer-den. Ab Januar 2018 könnenGegenstände bis zu einemNettobetrag von 800 Euro(952 Euro brutto) direkt imJahr des Kaufs beziehungs-weise der Herstellung in vol-ler Höhe in der Einkommen-steuererklärung geltend ge-macht werden.

Kürzere Antragsfristenfür rückwirkende Kinder-geldanträge: Ab 2018 geltenkürzere Antragsfristen fürrückwirkende Kindergeldan-träge. Ab dem 1. Januar kön-nen Eltern Kindergeld ledig-lich noch sechs Monate rück-wirkend erhalten, alsohöchstens bis Juli 2017.Grund ist eine Gesetzesände-rung, die Betrugs- und Miss-brauchsfälle verhindern soll.

langen. Das wird durch dieneue EU-Zahlungsdienste-richtlinie vorgegeben, die bisMitte Januar in deutschesRecht umgesetzt sein muss.

Haftungsgrenze bei Kar-tenmissbrauch sinkt: Bei ei-nem Missbrauch der Bank-oder Kreditkarte haften Kun-den ab Januar nur noch miteinem Betrag von 50 Euro,solange sie die Karte oderdas Online-Konto nicht ge-sperrt haben. Derzeit liegtdie Haftungsgrenze für ent-standene Schäden noch bei150 Euro. Bei grober Fahr-lässigkeit oder Vorsatz haf-ten Kunden weiterhin unbe-schränkt. Hotels oder Auto-

vermietungen reservierenbei Buchung oft einen be-stimmten Betrag auf demKartenkonto des Kunden. Abdem neuen Jahr muss derKarteninhaber dem vorherzustimmen.

Neue Vorgaben im Wert-papiergeschäft: Ab dem 3.Januar sind Bankberater zueiner umfassenderen Doku-mentation verpflichtet. Dazugehört auch, dass Gesprächezu Wertpapiergeschäften,die per Telefon oder Internetgeführt werden, aufgezeich-net werden müssen.

Restschuldversicherungvon Kredit abkoppeln: Kre-

Riester-Sparer bekom-men mehr Förderung: DieGrundzulage steigt ab dem 1.Januar von 154 Euro auf 175Euro pro Jahr. Die Zulagenfür Kinder bleiben gleich:Für jedes Kind, das nach dem31. Dezember 2007 geborenwurde, erhalten Sparer zu-sätzlich von 300 Euro proJahr und Kind, für davor ge-borene Kinder 185 Euro proJahr.

Neue Regeln für Abfin-dung bei kleinen Riester-Renten: Ist der monatlicheRentenanspruch bei einemRiester-Vertrag gering, hatder Anbieter das Recht, die-sen Rentenanspruch abzufin-

den – der Sparer bekommt indiesem Fall eine Einmalzah-lung statt einer monatlichenRente. Die Einmalzahlung istim Jahr der Auszahlung vollsteuerpflichtig. Ab dem Ver-anlagungszeitraum 2018werden diese Einmalzahlun-gen aber nun ermäßigt be-steuert, erklärt das Bundesfi-nanzministerium.

Keine Aufschläge mehrbeim Zahlen per Kredit-karte: Für Kreditkartenzah-lungen bei Buchungen etwavon Hotels sowie Einkäufenüber das Internet dürfenHändler künftig keine geson-derten Gebühren mehr ver-

Das neue Jahr beginntnicht nur mit einer Reihe vonguten Vorsätzen. Regelmäßigkündigen sich zum Jahres-wechsel auch viele gesetzli-che Neuerungen an. Wassich ab 1. Januar 2018 fürAnleger, Bankkunden undSparer ändert – ein Über-blick:

Besteuerung von Invest-mentfonds: Ab dem 1. Janu-ar gelten neue Regeln für dieBesteuerung von Invest-mentfonds. Bisher musstenin Deutschland zugelasseneFonds auf Erträge keineSteuern zahlen. Das ändertsich. Künftig gilt für dieFonds ein Körperschaftssteu-

ersatz von 15 Prozent, er-klärt der Bundesverbanddeutscher Banken. Nur reineRentenfonds sind von derneuen Regelung nicht betrof-fen. Um eine zu hohe Belas-tung der Anleger zu vermei-den, sind Ausschüttungenund Gewinne aus dem Ver-kauf von Fondsanteilen beimAnleger künftig teilweisefreigestellt. Die Höhe dessteuerfreien Anteils richtetsich nach der Art des Fonds.Der verbleibende Teil derAusschüttungen und Gewin-ne unterliegt der Abgeltung-steuer.

Bisher mussten Anleger die ErträgBisher müssen Anleger die Erträge ihrer Fonds versteu-ern. Das ändert sich: Ab dem 1. Januar 2018 werden die Fonds direkt besteuert.

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Seite 50 VORSCHAU 30. Dezember 2017

Beim Mutterschutz gibt es mehrere NeuerungenFrauen sind damit oft besser geschützt und haben gleichzeitig mehr Freiheiten

laubt. Beides allerdings nur,»wenn beide Seiten, also ins-besondere die Schwangere,zustimmen, der Arzt das er-laubt und die zuständige Auf-sichtsbehörde zustimmt«,wie Keller erklärt. An Sonn-und Feiertagen dürfenSchwangere außerdem nichtalleine arbeiten.

Dazu kommen einige Än-derungen im Mutterschutz-gesetz, die bereits Mitte 2017in Kraft getreten sind:

Für Frauen, die nach derzwölften Schwangerschafts-woche eine Fehlgeburt hat-ten, gibt es einen besonderenKündigungsschutz von vierMonaten – also genau wie beieiner planmäßig verlaufen-den Schwangerschaft undGeburt. Bisher galt das Ge-setz in diesem Fall nicht.

Mütter von Kindern mitBehinderung haben nachder Geburt länger Anspruchauf Mutterschutz: Sie könnendie Schutzfrist von acht aufzwölf Wochen ausdehnen.

Druck und Gefahr: JederArbeitgeber muss bis Ende2018 alle Arbeitsplätze inseinem Betrieb daraufhinuntersuchen, ob Schwangereoder stillende Mütter dort ge-fahrlos arbeiten können. Obdort gerade Frauen oderMänner sitzen, spielt keineRolle. »Das bedeutet für dieArbeitgeber teilweise erheb-lichen Aufwand, für denSchutz der Schwangeren istes aber ein großer Schritt«,sagt Keller. Zudem schütztdas Gesetz Mütter besser vorder Arbeit unter Druck. »Daist aber unklar, ob damit nurAkkordarbeit oder auch an-dere Formen gemeint sind.«

Nacht- und Feiertagsar-beit: Bisher durften werden-de und stillende Mütter anSonntagen, Feiertagen undnachts nicht arbeiten. Dasändert sich jetzt, zumindestetwas: Nach der neuen Rege-lung sind Sonn- und Feier-tagsarbeit sowie Nachtarbeitzwischen 20 und 22 Uhr er-

dentinnen. »Das ist eine ArtTeilschutz«, erklärt Keller.»Sie dürfen also zur Schulegehen, müssen dann aberzum Beispiel nicht an Klau-suren teilnehmen.« Bisherblieb in solchen Fällen nurdie Möglichkeit der Krank-schreibung.

Einheitlichkeit: Auch fürandere Frauen wird der Mut-terschutz vereinheitlicht –für Beamtinnen und Solda-tinnen etwa. Gar nicht ge-schützt sind damit nur nochSelbstständige und Ge-schäftsführerinnen soge-nannter juristischer Perso-nen, einer GmbH etwa, wieKeller erklärt. Und nach wievor gilt das MuSchG nur fürSchwangere beziehungswei-se leibliche Mütter nach derGeburt – nicht für Mütter ge-nerell. Adoptivmütter oderFrauen in einer gleichge-schlechtlichen Beziehung,die ein Kind nicht austragen,fallen also nicht darunter.

Ab 1. Januar gelten neueRegeln für den Mutterschutz.Das Mutterschutzgesetz(MuSchG) stammt ursprüng-lich aus dem Jahr 1952 undwurde seitdem kaum verän-dert. Dafür ändern sich mitder Neuregelung im neuenJahr gleich mehrere Dinge.

»Generell geht es in demGesetz aus meiner Sicht da-rum, Schwangerschaft nichtmehr als Krankheit zu se-hen«, sagt Kaja Keller, An-wältin und Expertin für Ar-beitsrecht. Frauen bekom-men zum Beispiel mehr Ein-fluss darauf, ob und wie siewährend der Schwanger-schaft weiter arbeiten. Undgleichzeitig gibt es besserenSchutz – und zwar für mehrFrauen als zuvor.

Die wichtigsten Änderun-gen im Überblick:

Ausweitung: Ab dem 1. Ja-nuar gilt das MuSchG auchfür Frauen, die bisher nichtdarunter fielen. Das sind vorallem Schülerinnen und Stu-

Schwanger im Büro: Werdende Mütter haben mit dem neuen Mutterschutzgesetz mehr Einfluss darauf, wann und wie sie ar-beiten – und sind gleichzeitig oft besser geschützt als bisher.

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30. Dezember 2017 VORSCHAU Seite 51

Streaming-Dienste, Ping-Anrufe, ReisemängelVerbraucher sollen im Jahr 2018 mit neuen Regelungen besser geschützt werden

messen. »Dadurch könntensich für viele Autos die Kfz-Steuern erhöhen«, warntendie Verbraucherschützer.Für bereits zugelasseneFahrzeuge ändere sichnichts.

Arbeitslosengeld im Su-permarkt: Empfänger vonArbeitslosengeld können sichkünftig in besonders drin-genden Fällen einen Vor-schuss bar an Supermarkt-kassen auszahlen lassen. DasVerfahren sei für Menschen,die kein eigenes Konto habenoder die im Ausnahmefall so-fort eine Auszahlung bräuch-ten, sagte ein Sprecher derBundesagentur für Arbeit.Zu den beteiligten Super-märkten und Drogerien ge-hörten Rewe, Penny, Real,dm und Rossmann. Bislangstanden in solchen NotfällenKassenautomaten in denJobcentern und Arbeitsagen-turen zur Verfügung. Dochsollen sie aus Kostengründenabgebaut werden. Die Um-stellung soll im zweitenQuartal 2018 beginnen undbis zum Jahresende abge-schlossen sein.

bis spätestens zum 15. Janu-ar 2018 für 22 Länder einekostenlose Preisansage ge-schaltet werden muss. Da-durch habe der Anrufer dieMöglichkeit, das teure Tele-fonat abzubrechen, ohnedass für ihn Kosten entste-hen, teilte die Behörde mit.

Die EZB gibt keine500-Euro-Scheine mehraus: Der 500-Euro-Schein,ohnehin nicht gerade einweitverbreitetes Zahlungs-mittel, dürfte im täglichenUmgang noch seltener wer-den. Denn die EuropäischeZentralbank will die Ausgabeder Scheine gegen Ende2018 einstellen. Die im Um-lauf befindlichen Banknotenbleiben aber weiter gültig.

Wichtiger Termin für Au-tokäufer: Wer sich 2018 einneues Auto kaufen will, sollteden 1. September 2018 imBlick behalten, rät die Ver-braucherzentrale NRW.Denn ab diesem Datum wer-de bei neu zugelassenenFahrzeugen der Schadstoff-ausstoß nach einem neuen,realistischeren Verfahren ge-

sie auf einem Buchungspor-tal für eine Reise mehrereunterschiedliche Leistungeninnerhalb desselben Bu-chungsvorgangs ausgewählthaben – beispielsweise einenFlug, ein Hotel und einenMietwagen. Nicht zuletzt sollder Insolvenzschutz für ge-leistete Zahlungen besserwerden. Außerdem hat derUrlauber künftig mehr Zeit,Reisemängel geltend zu ma-chen. Die Frist dafür verlän-gert sich von einem Monatauf zwei Jahre.

Mehr Schutz vor Ping-An-rufen: Die Bundesnetzagen-tur will die Verbraucher bes-ser vor Telefon-Abzocke mitsogenannten Ping-Anrufenschützen. Dabei versuchenBetrüger durch kurzes Klin-geln auf dem Handy des Op-fers Rückrufe zu provozie-ren, die in Kostenfallen füh-ren. Die dabei verwendetenRufnummern sehen auf denersten Blick zwar wie eine lo-kale Vorwahl aus, führen je-doch ins ferne Ausland. Umdas zu verhindern, hat dieBundesnetzagentur angeord-net, dass in Mobilfunknetzen

Das Jahr 2018 bringt fürVerbraucher wieder etlicheVeränderungen. Die Wich-tigsten: Die Grenzen in derEU verlieren für die Konsu-menten weiter an Bedeu-tung. Der Verbraucherschutzbei Urlaubsbuchungen wirdzeitgemäßer. Und außerdemsollten Autokäufer einenwichtigen Termin beachten.

Fernsehen wie zuhause:Abonnenten von Streaming-Diensten wie Netflix, Sky Gooder Maxdome können ihreAbo-Dienste ab dem 20.März 2018 auch währenddes Urlaubs im EU-Auslandnutzen. Denn die bislang üb-lichen Ländersperren fallendurch eine Verordnung desEU-Parlaments weg. Die Re-gelung gilt allerdings nur beivorübergehenden Aufenthal-ten im Ausland. ZusätzlicheGebühren dürfen die Anbie-ter für die neue Nutzungs-möglichkeit nicht erheben.

Urlaubsreisen im Internetbuchen: Verbraucher profi-tieren ab dem 1. Juli 2018 beiBuchungen im Internet vonzusätzlichem Schutz, wenn

Bald eine Rarität: Die Europäische Zentralbank will gegen Ende 2018 die Ausgabe von 500-Euro-Scheinen einstellen.

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Seite 52 VORSCHAU 30. Dezember 2017

Wild, windig und sehr eigenwilligDas niederländische Leeuwarden zeigt als Kulturhauptstadt 2018 Kultur am Deich

Place«. Leeuwarden lag einstam offenen Meer, erzählt derkünstlerische Leiter und be-kannte Theatermacher, JoopMulder. »Dann kam derDeich, und wir kehrten demWasser den Rücken zu.« Mitrund 50 Kunstwerken an dergesamten Küste soll der Walldurchbrochen und die Ver-bindung von Wasser undMensch wieder hergestelltwerden.

An einer Stelle etwa wird inden Deich ein 100 Meter lan-ger kurvenreicher Frauen-körper integriert. Auch bau-en renommierte Künstlerihre Werke direkt ins Was-ser. Einige werden für immerbleiben, andere mit der Zeitvergehen, sagt Mulder. »DasSalzwasser frisst sie schließ-lich auf.«

Wasser ist auch die fastschon mythische Verbindungder elf friesischen Städte. Dielegendäre »Elfstedentocht«ist das härteste und längsteEislauf-Rennen der Welt. 200Kilometer lang ist die Streckeüber Kanäle entlang der elfStädte. Doch zuletzt fand dermörderische Marathon 1997statt – wegen des Klimawan-dels gibt es kaum noch stren-ge Winter.

Wenn das Eis uns nichtmehr verbindet, so dachtendie Friesen, dann wird sprin-gendes Wasser es tun. Sie be-auftragten elf renommierteinternationale Bildhauer, da-runter auch den DeutschenStephan Balkenhol, für jedeStadt einen Brunnen zu ent-werfen. Für Leeuwardenschuf der Spanier JaumePlensa zwei meterhohe Köp-fe, die über einem Ring vonNebel zu schweben scheinen:»Träume über die Zukunft«.

2018 wollen die Friesenzeigen, wie sie das Leben fei-ern. Und das ist nichts fürZartbesaitete. Deiche, Wie-sen, Städte wollen mit allenSinnen erfahren werden: ZuFuß, mit dem Boot, aufSchlittschuhen oder demFahrrad. »Man muss denWind spüren, die salzigeLuft«, empfiehlt Joop Mul-der. »Diese Landschaft mussman sich auch erstrampeln.«

mit seinen malerischenGrachten, Gassen und Gie-belhäuschen ist Schauplatz.Ganz Friesland wird zurBühne.

Und was für eine: Hier istdie Erde platt, der Himmelweit, die Wolken dramatisch.Dörfer und Städte sind blitz-blank und bezaubernd, an je-der Ecke steht eine Kirche,und fast überall ist Wasser.Kanäle, Seen und das Wat-tenmeer, es gehört zumWeltkulturerbe.

Schnurgerade und kilome-terlange Deiche prägen dieseWattenmeer-Landschaft. Siesind Kulisse eines der span-nendsten Projekte, »Sense of

Regionen umgehen: Armut,Überalterung, Klimawandel,das Sterben der Dörfer.Leeuwarden will ein Laborsein für Europa, wie man dieZukunft eigensinnig, kreativund mutig gestalten kann –friesisch eben. »Wir habenEuropa viel zu bieten«, sagtBurggraaff.

Unter dem Motto der »ie-pen mienskip«, friesisch füroffene Gemeinschaft, ent-standen gemeinsam mit Tau-senden Bürgern rund 60 Pro-jekte für das Kulturjahr. Au-ßerdem leisten noch über300 Künstler aus aller Welteinen Beitrag. Und nicht nurdas historische Leeuwarden

Der Friese Johan van Akenwar ein eigensinniger Mann.1529 wollte er in Leeuwar-den einen 120 Meter hohen,dicken Kirchturm bauen, ob-wohl der Boden doch wirk-lich viel zu morastig war. Eskam, wie es kommen musste.Der Turm versackte. Heuteist der »Oldenhove« mit etwa40 Metern eher ein Türm-chen, aber immerhin einschiefes wie der große Bru-der in Pisa.

Für Leeuwarden könnteman sich kein besseresWahrzeichen vorstellen. DieHauptstadt der niederländi-schen Provinz Friesland isteine der eigenwilligstenStädte des Landes und stolzdarauf. Und das wird Europa2018 erleben, denn Leeu-warden ist – neben Valletta –Kulturhauptstadt.

Hier läuft alles ein bisschenanders als im Rest des Lan-des. Das fängt schon bei derSprache an. Viele sprechenFriesisch, die offizielle zweiteLandessprache. Und Friesensind auch sehr stolz auf ihreeigene Fahne mit den siebenroten Seerosen-Blättern.Dennoch würde keiner ernst-haft an die Errichtung einerfriesischen Republik denken.Schließlich sind Friesen einnüchternes Völkchen.

Das rund 100 000 Einwoh-ner zählende Leeuwarden imhohen Norden am Watten-meer ist nicht gerade einehippe Kulturmetropole wieAmsterdam oder Rotterdam.Doch Friesen sollte man nieunterschätzen. Kultur endetsicher nicht am Deich. Dasbeweist allein schon das»Fries Museum«, das seit ei-nigen Jahren mit aufregen-den Ausstellungen auch in-ternational Furore macht. ImKulturjahr ehrt es zum Bei-spiel die berühmtesten Bür-ger der Stadt: Spionin MataHari und den Meisterzeich-ner der Illusion, M.C. Escher.

»In Leeuwarden kann manEuropa fühlen und genie-ßen«, verspricht Jelle Burg-graaff, einer der Organisato-ren des Kulturjahres. DieFriesen wollen zeigen, wiesie mit Problemen ländlicher

Der schiefe Turm »Oldenhove« ist das Wahrzeichen vonLeeuwarden, der niederländischen Kulturhauptstadt 2018.

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30. Dezember 2017 VORSCHAU Seite 53

Ist der Ruf erst ruiniert...Maltas Hauptstadt Valletta soll als Kulturhauptstadt 2018 das ramponierte Image der Insel retten

ihrer politischen Beziehun-gen ausgewählt wurden«,sagte er. Trotz der höherenAusgaben für Kunst und Kul-tur lasse die Qualität zu wün-schen übrig. Es sei verpasstworden, Kultur in den Alltagder Menschen zu integrieren.Die Veranstaltungen würdenals »etwas für Touristen« an-gesehen.

Erwartet wird, dass dieKulturhauptstadt 2018 sie-ben Prozent Wachstum fürden sowieso schon boomen-den Tourismus bringt. Auchauf Kreuzfahrtschiffen, vondenen immer mehr Vallettaansteuern, sollen Tickets fürdie Events verkauft werden.Die Veranstaltungen be-schränken sich nicht nur aufValletta, sondern auf dieganze Insel, die ungefähr sogroß wie München ist undetwa eine halbe Million Ein-wohner hat.

Ein EU-Gremium beschei-nigte den Organisatoren,dass es den Willen gebe, »dieQualität des Tourismus« aufder Insel zu erhöhen. Zudemsprach das Gremium dieEmpfehlung aus, die Zeitnach dem Jahr 2018 im Blickzu haben – damit von denVeranstaltungen auch da-nach noch etwas übrig bleibt.

vozieren – aber vor allem,um zu inspirieren.«

Etwa 1000 lokale und in-ternationale Künstler wer-den zu »Valletta 2018« bei-tragen, das am 20. Januarbeginnt. Die Veranstaltungenvon Musik, Theater, Kunstund Tanz sollen an verschie-denen Orten stattfinden, umdie historischen Plätze derStadt wiederzuentdecken,erklärt Micallef. Eines derHighlights soll im Juni diespektakuläre Schiffs-Show»The Peagant of the Seas« imHafen werden.

Die Malteser sind generellstolz auf den »V18«-Titel,aber Kontroversen bliebennicht aus. Die Ernennung vonMicallef, dem ehemaligenGeneralsekretär des regie-renden Labour-Partei, sehenKritiker als rein politischeEntscheidung. Zudem wur-den zwei Führungsmitglie-der nur sechs Monate vor Be-ginn der Feierlichkeiten ohneAngabe von Gründen entlas-sen.

Einer der Kritiker ist derBlogger und Theaterregis-seur Chris Gatt. »Es ist offen-sichtlich, dass die Leute aufden höheren Posten der Or-ganisation nicht wegen ihrerFähigkeiten, sondern wegen

Weltkrieg von deutschenBomben zerstörte Oper hater in ein Freilichttheater ver-wandelt. Doch die moderneArchitektur hat viele Kriti-ker. Und nachts ist die Stadtquasi verwaist.

Als Valletta 2012 den Titelfür die Kulturhauptstadt zu-gesprochen bekam, sahendie Behörden das als perfek-te Gelegenheit, der Welt dieSchönheit der Stadt zu zeigenund ihr neues Leben einzu-hauchen. »Wir haben diegrößten Investitionen seitMaltas Unabhängigkeit imJahr 1964 gesichert, um dieStadt zu erneuern«, sagteder Chef von »Valletta2018«, Jason Micallef, derDeutschen Presse-Agentur.Mehr als 50 Millionen Eurowurden seit 2013 in die Stadtgesteckt, 10 Millionen davonin den Kulturbereich. Einneues Kunstmuseum sollMitte 2018 öffnen.

Doch viele in der Kreativ-branche fühlen sich von derPolitik nicht ernst genommen– die Kulturpolitik wird alswenig einfallsreich und ohneVision angesehen. Micallefkann das nicht nachvollzie-hen: »Unser Programm istgemacht, um zu unterhalten,herauszufordern und zu pro-

Europas kleinste Haupt-stadt ist mehr als hübsch, hatdicke Festungsmauern undviel Geschichte zu bieten. Siedient regelmäßig für Holly-wood-Filme als Kulisse, undder Tourismus boomt. Seit1980 gehört die Stadt mit ih-ren knapp 6000 Einwohnernzum Unesco-Kulturerbe. Dasist die Fassade.

Die kleine MittelmeerinselMalta steckt seit einem Mordan einer regierungskriti-schen Bloggerin im Oktobertief in der Krise. Internatio-nal steht das kleinste EU-Land zudem wegen Vorwür-fen der Korruption am Pran-ger. Maltas Ruf als Steuerpa-radies trägt nicht geradezum positiven Image bei. Dasind ein paar gute Nachrich-ten willkommen. Valletta alszweite europäische Kultur-hauptstadt 2018 soll eine da-von sein.

Bisher galt Valletta – dasneben dem niederländischenLeeuwarden den Titel Kul-turhauptstadt tragen darf –nicht gerade als Platz fürKreative. Zwar hat der Sta-rarchitekt Renzo Piano dasalte City Gate durch zweikühle Betonquader ersetzt.Auch das neue Parlaments-gebäude hat der Italienerentworfen. Die im Zweiten

Blick von der Festungsmauer von Valletta auf die andere Seite der Bucht. Malta erhofft sich von der Ernennung Vallettas zurKulturhauptstadt eine Verbesserung seines ramponierten Rufs. (Foto: Philipp Laage/dpa-tmn/dpa)

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Seite 54 VORSCHAU 30. Dezember 2017

Sonne, Mond und Sterne im Jahr 2018Schon mal vormerken sollten sich Astro-Fans den 27. Juli: Mond und Mars haben ein Schauspiel zu bieten

der ersten Maihälfte tauchendie Eta-Aquariden auf, diedem Wassermann zu ent-strömen scheinen. Das Maxi-mum ist am 6. Mai zu erwar-ten.

Der August wartet mit demergiebigsten Meteorstromdes gesamten Jahres auf. Inden lauen Augustnächtensind besonders viele Stern-schnuppen zu sehen. DieQuelle liegt in den Perseiden,wobei der Höhepunkt in denMorgenstunden des 12. Au-gust zu erwarten ist. Diesmalstört kein Mondlicht die Be-obachtung, denn am 11. Au-gust 2018 ist Neumond. Alsschönster und reichsterStrom des Jahres beschertdieser Strom im Maximumum die hundert Meteore proStunde. Wie der Name an-deutet, scheinen diese Stern-schnuppen aus dem Stern-bild Perseus zu strömen.

Mitte November machensich die Leoniden bemerk-bar. Sie treten am Morgen-himmel in Erscheinung. DasMaximum tritt in der Nachtvom 17. auf 18. Novemberauf, wobei dieses Jahr ledig-lich mit rund zwanzig Meteo-ren pro Stunde zu rechnenist.

Das astronomische Jahr2018 beginnt bereits am 31.Dezember 2017 vormittagsum 10.26 Uhr. Wenn manalso zu Silvester um Mitter-nacht das neue Kalenderjahrbegrüßt, ist das Sonnenjahr2018 bereits 13 Stunden und34 Minuten alt. In den Mor-genstunden des 3. Januarrast die Erde durch ihrensonnennächsten Bahnpunkt.Die Sonnendistanz liegt dannbei 147 097 000 Kilometern –das Sonnenlicht legt dieseStrecke in acht Minuten undzehn Sekunden zurück.

Am Nachmittag des 6. Julierreicht die Erde ihre größteEntfernung von der Sonne.Uns trennen an diesem Tag152 096 000 Kilometer vonihr. Acht Minuten und 27 Se-kunden ist das Sonnenlichtdann zur Erde unterwegs,also 17 Sekunden länger alsin Sonnennähe Anfang Janu-ar.

reicht am 9. Mai im SternbildWaage seine Oppositionsstel-lung zur Sonne. Damit ist sei-ne günstigste Beobachtungs-periode erreicht: Sichtbar-keit die ganze Nacht über,geringste Entfernung von derErde und somit maximaleHelligkeit und größterscheinbarer Durchmesserdes Planetenscheibchens.

Saturn taucht Ende Januaram Morgenhimmel auf undwird bis Sommerbeginn Pla-net der gesamten Nacht. Ersteht am 27. Juni im Stern-

bild Schütze der Sonne ge-genüber. Diese Konstellationwird Opposition genannt. Da-bei erreicht Saturn mit 1353Millionen Kilometer seine ge-ringste Entfernung von uns.Im Teleskop sieht Saturn ab200-facher Vergrößerungprächtig aus.

Die Meteore der Quadran-tiden flammen vom 1. bis 10.Januar auf. Ihr Ausstrah-lungspunkt oder Radiantliegt im Nordteil des Sternbil-des Bootes. In der Zeit vom16. bis 25. April werden dieLyriden aktiv. Ihr Radiantliegt südwestlich des SternesWega im Sternbild Leier. In

Nachthimmel und auch fürLaien ein auffälliges und un-übersehbares Gestirn. Auchin kleineren Teleskopen sinddann Details auf der Mars-oberfläche zu erkennen. AmOppositionstag wird Marsvom verfinsterten Vollmondbesucht, der ihn relativ weitnördlich überholt – ein sicherspektakulärer Himmelsan-blick.

Venus bleibt zu Jahresbe-ginn verborgen. Sie steht mitder Sonne am Taghimmel.Von Mitte Februar bis Sep-

tember ist sie am Abendhim-mel vertreten. Ihren größtenGlanz am Morgenhimmel er-reicht sie am 2. Dezember.Merkur ist als sonnennächs-ter und kleinster Planet nurwenige Tage im Jahr zuse-hen. Nur für kurze Zeit zeigter sich in der Abenddämme-rung tief am Westhimmeloder in der Morgendämme-rung knapp über dem Ostho-rizont.

Jupiter beherrscht zu Jah-resbeginn den Morgenhim-mel. Im Frühjahr wird erzum Planeten der gesamtenNacht. Der Riesenplanet er-

Zu Beginn eines neuenJahres werden gerne Prog-nosen aufgestellt. Wahrsagerhaben Hochkonjunktur. As-tronomen sind tatsächlich inder Lage, präzise vorherzu-sagen, was sich im kommen-den Jahr am Sternenhimmelereignen wird. Zwei Ereig-nisse sind von besonderemInteresse: die günstige Mars-opposition am 27. Juli unddie am gleichen Tag stattfin-dende totale Mondfinsternis.Sie ist die einzige Finsternis,die in Deutschland beobacht-bar ist. Totale oder ringför-mige Sonnenfinsternisse gibtes 2018 nicht. Die totaleMondfinsternis vom 31. Ja-nuar bleibt von Mitteleuropaaus unbeobachtbar. Am 15.Februar, am 13. Juli und am11. August findet jeweils einepartielle Sonnenfinsternisstatt, alle drei bleiben vonMitteleuropa aus ebenfallsunbeobachtbar. Totale oderringförmige Sonnenfinster-nisse gibt es 2018 nicht.

Während der abendlicheSternenhimmel zu Jahres-beginn ohne helle Planetenbleibt, können die PlanetenMars und Jupiter am Mor-genhimmel gesehen werden.Die Marshelligkeit nimmt imLaufe des ersten Halbjahresdeutlich zu und erreichtschließlich Ende Juli ihr Ma-ximum. Bis Sommer wirdMars zum Planeten der ge-samten Nacht.

Der Rote Planet kommt am27. Juli im Sternbild Stein-bock in Opposition zur Son-ne. Da er Mitte Septemberseinen sonnennächstenBahnpunkt passiert, ist dieOpposition eine besondersgünstige. Wegen der ellipti-schen Bahn des Mars wirddie geringste Distanz von derErde erst vier Tage nach demOppositionstermin erreicht.Am 31. nimmt Mars mit nur58 Millionen Kilometer seinegeringste Entfernung von derErde ein.

Nach Untergang der Venusist Mars im Juli und Augustder dominierende Planet am

Dreimal gibt es im neuen Jahr eine partielle Sonnenfinster-nis. Alle drei sind allerdings von Mitteleuropa aus nicht zusehen.

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30. Dezember 2017 VORSCHAU Seite 55

Olympia, Fußball-WM und eine Heim-EM2018 warten einige sportliche Höhepunkte – Los geht's gleich mit der Vierschanzentournee

Das Übergangsjahr zwi-schen Olympischen Spielenund Fußball-Großereignis-sen ist vorbei. 2017 brachteaber auch Titel – etwa dender deutschen U-21-Natio-nalmannschaft bei der EM,einen DFB-Triumph beimConfederations Cup sowiedas Karriereende von UsainBolt. 2018 warten wieder dieGroßereignisse: die Winter-spiele in Südkorea im Febru-ar sowie die Fußball-WM imSommer. Doch es stehenauch weitere Sport-Höhe-punkte an. – Ein Überblick:

Vierschanzentournee (29.Dezember bis 6. Januar):Vier Schanzen, acht Sprün-ge, neun Tage: Wie gewohntsorgen die Skispringer fürdas erste Highlight des neuenSportjahres. Nach dem Startin Oberstdorf und dem Neu-jahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen fällt bei denWettbewerben in Innsbruckund Bischofshofen die Ent-scheidung. TitelverteidigerKamil Stoch aus Polen wirdunter anderem von AndreasWellinger (SC Ruhpolding)herausgefordert.

Handball-EM in Kroatien(12. bis 28. Januar): ZweiJahre nach dem überra-schenden Triumph des DHB-Teams bei der EM in Polengeht es für die Schützlingevon Bundestrainer ChristianProkop um die Titelverteidi-gung. Die deutschen Hand-baller kämpfen aber nichtnur um einen erneuten Titel,sondern auch um Wiedergut-machung nach einer durch-wachsenen WM mit Achtel-final-Aus gegen Katar. Favo-risiert sind Frankreich undGastgeber Kroatien.

Olympische Winterspielein Pyeongchang (9. bis 25.Februar): 102 Mal werdenim südkoreanischen Pyeong-chang Gold, Silber und Bron-ze vergeben – das sind vierEntscheidungen mehr als vorvier Jahren in Sotschi. Neueingeführt wurde unter an-derem das Mixed-Team-Event bei den Alpinen. Mitvielen Stars geht das deut-sche Team rund um Vorzei-ge-Biathletin Laura Dahl-

meier ambitioniert in dieSpiele. In Sotschi gewannDeutschland 19 Medaillen,davon acht Mal Gold.

Formel-1-Saison (25.März bis 25. November): Le-wis Hamilton gegen einenDeutschen: So lautete in denvergangenen Jahren stetsdas Duell um die WM-Kronein der Formel 1. Zunächstkämpfte der Brite gegenMercedes-Teamkollege NicoRosberg, im vergangenenJahr wurde Ferrari-Pilot Se-bastian Vettel zu seinem gro-ßen Rivalen. 2018 wird fürdie Widersacher Hamilton

Fußball-WM in Russland(14. Juni bis 15. Juli): Seit1962 hat keine Nation mehrden Titel als Fußball-Welt-meister verteidigt. Genau daswill Bundestrainer JoachimLöw mit seinem DFB-Teamin Russland schaffen. Nacheiner makellosen Qualifikati-on mit zehn Siegen aus zehnSpielen gelten Neuer und Co.bei dem Turnier als Favorit,haben unter anderem mitBrasilien, Spanien undFrankreich aber schlagkräf-tige Herausforderer.

European Championshipsin Glasgow und Berlin (2. bis12. August): Schwimmen,Turnen, Rad und Rudern:Trugen bisher alle Sport-arten ihre eigenen Titel-kämpfe aus, findet dies imAugust 2018 erstmals zu-sammengefasst bei den Eu-ropean Championships inGlasgow statt. Bei den Wett-bewerben, bei denen auchWasserspringer, Synchron-schwimmer, Golfer und Tri-athleten dabei sind, werden4500 Sportler erwartet.

Parallel zu den Meister-schaften in Schottland gehtin Berlin die Leichtathletik-EM (7. bis 12. August) überdie Bühne, die formell auchzu den European Champion-ships zählt. Dort kämpft dasdeutsche Team um die StarsRobert Harting, ThomasRöhler und Gesa FelicitasKrause in 47 Entscheidungenum Gold, Silber und Bronze.

und Vettel zu einem span-nenden Jahr, denn mittler-weile haben beide vier WM-Titel gewonnen.

Champions-League-Fina-le in Kiew (26. Mai): AnfangJuni gelang Real Madrid mitder ersten Titelverteidigungin der Champions LeagueHistorisches. Dementspre-chend gelten die Spanierauch in der laufenden Spiel-zeit, die ihr Ende mit dem Fi-nale in Kiew findet, als Favo-rit. Auch Paris Saint-Ger-main, der FC Barcelona undder FC Bayern zählen zumFavoritenkreis.

Auch Gesa Krause (Mitte) – hier in Aktion bei einem Hindernisrennen über 3000 m möchte inBerlin starten. Dort findet die Leichtathletik-EM vom 7. bis 12. August 2018 statt.

Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw (auf unserem Bildmit dem WM-Pokal) möchte mit seiner Mannschaft bei derFußball-WM in Russland den Titel verteidigen.

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