Date post: | 08-Mar-2016 |
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s t i m m e d e r h o f f n u n g
M i s s i o n s - M a g a z i nNr. 4/2013
Afrikanische Flüchtlinge werden von der italienischen Küstenwache in Sicherheit gebracht.
s t i m m e d e r h o f f n u n g
Rettende Gnadefür alle Völker
Verbreitung des Evangeliums,Unterstützung von Missionaren und missionarischer Arbeit im In- und Ausland
42013
I N H A LT
Die anvertraute Botschaft• (Jörg Wehrenberg)
Projektbericht – Afghanistan•
Projekt – Sizilien und Lampedusa•
Wortverbreitung über Medien•
Römerbrief - Seminar•
Evangelium für afrikanische Flüchtlinge auf Lampedusa
Wer bringt die Gute Nachricht nach Afghanistan?
ErbauungDie anvertraute Botschaft
Projektbericht – AfghanistanFreiheit und Festigkeit durch das Evangelium
Sizilien und LampedusaHoffnung für Hoffnungslose in Sizilien und Lampedusa
VerkündigungsdienstWortverbreitung über Medien
Bibelstudium im Missionswerk Voice of HopeRömerbrief-Seminar mit Jörg Wehrenberg
Für junge LeserDer Fels des Heils
GebetsanliegenGemeinsam bitten und danken
StellenausschreibungMitarbeiter für Buchhaltung und Hauswirtschaft gesucht!
Hörbuch-EmpfehlungErich Schnepel: Jesus im Römerreich
Inhalt
4
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20
21
22
24
Impressum
VOICe OF hOpe
Erscheint fünf Mal jährl ich
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© 2013 VoICE oF HoPE, Germany Bildernachweis: Voice of Hope, Shutterstock
Nachdruck oder Verwendungder in diesem Heft veröffentlichtenInformationen sind nur mit ausdrücklicherGenehmigung der Redaktion gestattet.
Editorial
Liebe Missionsfreunde,
liebe Leserinnen und Leser,
wenn wir die wichtigsten Themen unserer Zeit in eine Rangliste sortieren würden, bekäme das Thema
„Sicherheit“ einen der vordersten Plätze. Angefangen von der persönlichen Sicherheit, bis hin zur Sicherung
des Weltfriedens ist der Mensch stets bemüht, sich ein Umfeld zu schaffen, in dem er sich sicher fühlt.
Aber trotz aller Bemühungen bleibt festzustellen, dass Sicherheit immer relativ zu verstehen ist. Mit anderen
Worten: Alle menschlichen Errungenschaften im Bereich der Sicherheit stehen auf wackeligem Boden. Unvor-
hergesehene Umstände können eine angeblich sichere Lage schlagartig in eine Katastrophe verwandeln.
Das Wort Gottes gibt uns eine Antwort darauf, wie unser Leben einen sicheren, festen Stand erhält.
„Darum gleicht jeder, der auf Meine Worte hört und tut, was Ich sage, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut.” Matthäus 7,24
Nur derjenige, der durch die Gnade des Herrn den Ruf Jesu hört, Ihm aufgrund Seiner unwiderstehlichen
Gnade gehorcht und im Glauben zu Ihm kommt, wird auf diesen Felsen, der Christus heißt, gestellt
(1. Kor. 10,4). „Wer diesem Felsen fest vertraut, der hat auf keinen Sand gebaut”, heißt es in einem be-
kannten Lied – und hierin wird eine herrliche Wahrheit bezeugt. Alle Bemühungen der Menschen, durch
gute Werke eine heile Welt zu schaffen oder sich gar den Himmel zu verdienen, sind zum Scheitern ver-
urteilt. Wenn das Fundament nicht einen festen Stand bietet, nützt auch das beste Baumaterial nichts!
Erst als Kind Gottes kann man sich einer absoluten Sicherheit erfreuen, die wir allein in Jesus haben, wie
es in Matthäus 7,25 unmissverständlich bezeugt wird. Lasst uns also nicht ängstlich um uns blicken und
zögerlich einen Fuß vor den anderen setzen oder uns von unseren Gefühlen irreführen lassen, sondern
lasst uns in diesem festen Stand „an den Füßen das Schuhwerk der Bereitschaft [tragen], das Evan-gelium des Friedens zu verbreiten!” Eph. 6,15.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie durch das Lesen dieses Heftes hierin ermutigt und gestärkt werden.
Dazu wünschen wir Ihnen Gottes reichen Segen!
Kornelius Dück
Editorial 3
Der FESTE S ta n d
Der Auftrag, die Botschaft von der Versöh-nung durch CHrIStuS zu ver-kündigen, formt das Leben von Christen.
Voice of Hope Nr. 4/20134
E ine Botschaft hat Gott den Christen
anvertraut. Diese Botschaft sollen
sie ausbreiten; Menschen sollen sie hö-
ren. Für den, der sie noch nicht gehört
hat, ist sie eine Neuigkeit. Diese Bot-
schaft beinhaltet vor allem Informatio-
nen: Wir erzählen davon, was Gott in und
durch Jesus Christus getan hat. Dabei ist
es hilfreich, uns immer wieder vor Augen
zu führen, was der Kern der Botschaft ist,
die wir weitergeben. Zudem können wir
vom Apostel Paulus sehr anschaulich ler-
nen, welcher Lebensstil zu der Botschaft
passt, die uns anvertraut worden ist.
Er schreibt in 2.Kor. 5,18.19:
„All dies aber kommt von Gott, der uns mit sich Selbst versöhnt hat durch Chris-tus und uns den Dienst, die Versöhnung zu verkündigen, gegeben hat. Nämlich, dass Gott in Christus war und die Welt mit sich Selbst versöhnte, den Menschen ihre Übertretungen nicht vorhielt. und
Er hat uns diese Botschaft der Versöh-nung anvertraut.“
„All dies aber kommt von Gott.“ Hiermit
bezieht sich Paulus auf das, was er unmit-
telbar vorher gesagt hat, und spielt dabei
besonders auf zwei Dinge an:
1) Seitdem Paulus und seine Mitarbei-
ter Jesus Christus im Glauben dienen, ha-
ben sie damit aufgehört, Menschen nach
weltlichen Maßstäben zu beurteilen.
2) Wenn jemand durch den Glauben an
Christus in Ihm ist, hat er Teil an der neu-
en Schöpfung, die Christus durch Seinen
Tod und Seine Auferstehung heraufgeführt
hat.
Diese dramatische Wende in der Welt-
geschichte und im Leben von Menschen
ist allein auf Gottes Wirken zurückzufüh-
ren, wie Paulus am Anfang von Vers 18 be-
Erbauung
die anVeRtRaute BotSchaftGemälde von Raffaello Santi "Die Rede des Paulus auf dem Areopag"
5
Die anvertraute Botschaft
Erbauung
tont. Gott Selbst ist es gewesen, der in Christus
die alte Schöpfung an ihr Ende geführt und die
neue Schöpfung herbeigeführt hat. In den Versen
18-21 geht Paulus weiter darauf ein, wie es zu
dieser neuen Schöpfung gekommen ist und worin
sie besteht. Paulus‘ Antwort lautet: Dadurch, dass
Gott die Welt mit Sich Selbst versöhnt hat durch
Christus, ist eine neue Schöpfung entstanden.
Paulus beschreibt nun in zweifacher Weise die
neue Schöpfung. Zum einen geht es zentral dar-
um, was Gott in Christus für uns getan hat. Paulus
fasst dies mit dem Begriff „Versöhnung“ zusam-
men. Zum anderen geht es um das konkrete Le-
ben von Paulus und seinen Mitarbeitern sowie ihr
Vorbild für andere Christen. Was ist der Schlüs-
sel, um ihr Verhalten zu verstehen? Antwort: Es
ist der Dienst der Versöhnung; der Auftrag, die
Botschaft der Versöhnung zu verkündigen, erklärt
das Leben von Paulus und das seiner Mitarbeiter.
Beiden Linien möchte ich anhand der Verse 18
und 19 nachgehen.
DiE zEntralE Botschaft von DEr vErsöhnung Durch christus
Hierbei gehe ich in umgekehrter Reihenfolge
vor. Auf den Inhalt, den Kern der Versöhnungs-
botschaft, gehe ich im zweiten Punkt ein. Vorher
möchte ich die Wirkung beschreiben, die diese
Botschaft auf Paulus und seine Mitarbeiter gehabt
hat und auf uns heute haben kann.
1) Der auftrag, die Botschaft von der ver-söhnung durch christus zu verkündigen, formt das leben von christen.
Paulus schreibt: „All dies aber kommt von Gott, der uns mit sich Selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst, die Versöhnung zu verkündigen, gegeben hat. ...“
Paulus sagt, dass Gott „uns den Dienst, die
Versöhnung zu verkündigen, gegeben hat“. Dieses
uns bezieht Paulus auf sich und seine Mitarbeiter.
In den Augen einiger Christen in Korinth war Pau-
lus nicht der geeignete Mann, um im Auftrag Got-
tes das Evangelium zu verkündigen. Wahrschein-
lich waren es vor allem Angehörige der höheren
Schicht, die Paulus vorwarfen, eine erbärmliche
Figur abzugeben. Auch Paulus war von Geburt her
Angehöriger der höheren Schicht. Seine Familie
in Tarsus hatte Besitz; Paulus war ein gebildeter
Mann, der gut reden konnte. – Warum machte er
von diesen Privilegien keinen Gebrauch? Das Ge-
genteil war der Fall: Paulus verzichtete bewusst
auf jegliches Gehabe, das ihn als Angehörigen ei-
ner höheren Schicht gekennzeichnet hätte. Sein
Leben als Missionar spiegelte so wenig von sei-
ner vornehmen Herkunft wider. Er verzichtete be-
wusst darauf, zum Starredner einer bestimmten
Gruppe in Korinth zu verkommen. Äußerlich sah
Paulus in der Regel aus wie ein Sklave, zumindest
wie ein Angehöriger der unteren Schicht von Ta-
gelöhnern. Durch die strapaziösen Reisen blieben
oft nur noch Lumpen an seinem Leib. Aber das
machte nichts in den Augen von Paulus. Er wollte
der großen Mehrheit in den Städten auf dem Weg
zum Christ-Werden kein Hindernis vor die Füße
legen. Denn die Mehrheit in den Städten bildeten
die Sklaven.
Daher war dies ein Grundsatz, den Paulus
ganz bewusst verfolgte: Den Sklaven kein Hin-
dernis zu sein, das sie vom Glauben an Christus
abhielte. Diesen Grundsatz hat er in 1.Kor. 9,19 so
formuliert: „Obwohl ich ein Freier bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, damit ich die vielen gewinne.“ Dass Paulus sich zum Sklaven
gemacht hat, ist nicht nur symbolisch gemeint. In
2.Kor. 6,10 bekennt er: „Wir sind arm wie Bett-ler und machen doch viele reich; wir besitzen nichts und haben doch alles.“
Einige Christen in Korinth schämten sich mitt-
lerweile für den Apostel, der ihre Gemeinde ge-
gründet hatte. In ihren Augen war Paulus nicht
das große Aushängeschild für den christlichen
anvertraute Botschaft
Voice of Hope Nr. 4/20136
Glauben. Sie wollten ihm zum Beispiel Geld ge-
ben, damit er sich wie ihresgleichen in der Öffent-
lichkeit geben konnte. Paulus nahm es nicht an.
Mittlerweile hatten in Korinth sogenannte Su-
perapostel Einzug gehalten. Für die brauchten die
Christen in Korinth, wie sie dachten, sich nicht zu
schämen – diese Superapostel vertraten die Ge-
meinde nach außen würdig. Von Paulus hinge-
gen hörten sie, dass er auf den Missionsreisen
von einer Not in die andere geriet: Armut, Prügel,
Gefängnis, Verfolgung, Schiffbruch, Hunger und
Durst. Erschwerend hinzu kam Paulus‘ Leiden
an einer schweren chronischen Erkrankung. Das
konnte in ihren Augen unmöglich der Ausweis ei-
nes von Gott gesegneten Dienstes sein. Paulus
besteht aber darauf, dass Gott es gewesen ist,
der ihm und seinen Mitarbeitern den Dienst der
Versöhnung anvertraut hat.
Paulus hat die Leiden nicht gesucht. Er hat
nicht versucht, ein Armutsideal zu verwirklichen
– es ist ihm durch Gottes Führung widerfahren.
Armut und Leiden waren sozusagen von Gott
beigelegte Nebenprodukte in seinem Dienst der
Versöhnung. In der Hauptsache ging es Paulus
darum, das Evangelium zu verkündigen. Er rich-
tete sein Leben darauf aus, allen zum Sklaven zu
werden, um viele für Christus zu gewinnen.
Dass dieser Weg für Paulus viele Leiden bein-
halten würde, hatte ihm Christus schon bei seiner
Bekehrung angekündigt. Paulus hatte verstanden,
dass jemand, der einen gekreuzigten und ver-
achteten Retter verkündigt, auch selbst vor den
Menschen verachtet dasteht. Aber durch die Bot-
schaft vom gekreuzigten Retter führt Gott Men-
schen zum Glauben an Jesus Christus.
Für uns geht es nicht darum, Paulus zu ko-
pieren. Vielmehr sollen wir von ihm lernen, den
Dienst der Versöhnung als die wichtigste Aufga-
be im Leben von Christen wahrzunehmen. Auf
die eine oder andere Weise ist dies mit Leiden
verbunden. Auf die eine oder andere Weise führt
dies zu Lebensläufen, die nach weltlichen Maß-
stäben bewertet merkwürdig sind. Zur Selbst-
prüfung kann sich jeder von Ihnen diese Fragen
stellen: Gibt es etwas in meinem Lebenslauf, das
für die Menschen um mich herum unverständlich
ist? Gibt es, nach weltlichen Maßstäben gemes-
sen, „Merkwürdigkeiten“ in Ihrer Lebensweise, die
nur dadurch erklärbar sind, dass Ihr Leben dem
Dienst der Versöhnung gewidmet ist? Der Auftrag,
die Botschaft von der Versöhnung durch Christus
zu verkündigen, formt so oder so das Leben von
Christen. Auf die eine oder andere Weise prägt es
den Lebensstil eines Christen zutiefst. Das liegt
an der prägenden Kraft, die der Botschaft von
der Versöhnung innewohnt. Diese Botschaft ist
im wahrsten Sinne des Wortes ergreifend: Wer sie
verstanden hat, den nimmt sie in Besitz. Sie prägt
sein ganzes Denken und Handeln.
Das führt mich im zweiten Punkt zum Inhalt der
Botschaft von der Versöhnung.
2) Der Kern der Botschaft: gott hat uns mit sich selbst versöhnt durch christus.
Paulus schreibt in 2.Kor. 5,18.19: „All dies aber kommt von Gott, der uns mit sich Selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst, die Ver-söhnung zu verkündigen, gegeben hat. Nämlich, dass Gott in Christus war und die Welt mit Sich Selbst versöhnte, den Menschen ihre Übertre-tungen nicht vorhielt. und Er hat uns diese Bot-schaft der Versöhnung anvertraut.“
Das zentrale Stichwort lautet „Versöhnung“. An
zwei Stellen, hier und in Röm. 5,11.12 fasst Paulus
das Wesen der Errettung als Versöhnung zusam-
men. Die Botschaft von der Versöhnung ist nicht
die eine zentrale Botschaft. Sie ist nicht wichtiger
als die Botschaft von der Rechtfertigung oder von
der Erlösung. Aber sie gehört sozusagen mit ins
Zentrum der christlichen Lehre. Rechtfertigung
und Versöhnung durch Christus gehören zusam-
men. Bei der Rechtfertigung liegt die Betonung
auf dem Freispruch von unserer Sünde durch Gott
Die anvertraute Botschaft
77Erbauung
als Richter. Bei der Versöhnung liegt der Schwer-
punkt darauf, dass Gott in eine liebende Bezie-
hung zu uns tritt und uns in Seine Gemeinschaft
aufnimmt.
Wo von Versöhnung die Rede ist, da war vor-
her Feindschaft zwischen den beteiligten Perso-
nen. Wir, die Menschen, haben uns von Gott ab-
gewandt. In unserer Sündhaftigkeit lieben wir die
Selbstbestimmung und hassen von Natur aus die
Vorstellung, dass Gott über uns Seine Herrschaft
ausübe. Die Menschen hegen in ihrem Herzen
Feindschaft gegen Gott und Seinen Willen.
Dazu muss angemerkt werden, dass die Be-
ziehung vor der Versöhnung auch auf Gottes Sei-
te von Feindschaft geprägt ist. Auch Gott hegt in
Seinem Herzen Feindschaft gegen den Sünder,
der gegen Ihn und Seinen Anspruch, Gott zu
sein, rebelliert. Ein entscheidender Unterschied
ist folgender: Die Feindschaft des Menschen ge-
genüber Gott ist Ausdruck seiner, des Menschen,
Sündhaftigkeit. Die Feindschaft Gottes gegen den
Sünder ist Ausdruck Seiner, Gottes, Heiligkeit.
Die Versöhnung, wie Paulus sie beschreibt,
trägt einige bedeutungsvolle Kennzeichen. Zuerst
ist wichtig zu verstehen, dass die Versöhnung al-
lein von Gott ausgeht und zu Ihm hinführt. Pau-
lus sagt: „Gott hat uns mit Sich versöhnt.“ Gott
ist hier der Handelnde, der uns mit Sich ins Rei-
ne bringt. Es heißt hier nicht: „Wir haben uns mit
Gott versöhnt.“ Es heißt auch nicht: „Gott hat Sich
mit uns versöhnt.“ Denn sonst könnte an dieser
Stelle das Missverständnis auftreten, dass bei-
de, der Mensch und Gott, Schuld getragen hät-
ten an der gegenseitigen Feindschaft. So als ob
Gott und Mensch sich, nach Art eines beiderseiti-
gen Kompromisses, in der Mitte getroffen hätten:
Der Mensch habe eingesehen, dass ein Leben so
ganz ohne Gott einfach nicht in ordnung ist, und
Gott habe eingesehen, dass Er bei Seinem Abso-
lutheitsanspruch auch nicht bleiben könne. Die-
sem Missverständnis beugt Paulus vor: „Gott hat
uns mit Sich versöhnt“, schreibt er. Wir kommen
als Handelnde erst einmal gar nicht vor. Auf jeden
Fall kann nicht die Rede davon sein, dass wir Gott
versöhnt hätten. Stattdessen hat Gott etwas mit
uns gemacht, das uns zu Ihm bringt.
Das führt uns zum zweiten Kennzeichen der
Versöhnung: Derjenige, der im Auftrag Gottes,
des Vaters, die Versöhnung bewirkt hat, ist Jesus
Christus. Paulus schreibt: „All dies aber kommt von Gott, der uns mit Sich Selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst, die Versöh-nung zu verkündigen, gegeben hat. Nämlich, dass Gott in Christus war und die Welt mit sich Selbst versöhnte.“ Gott hat uns mit Sich Selbst
versöhnt durch Christus.
Doch Christus war nicht bloß ein Auftragneh-
mer Gottes, der ansonsten in keiner näheren Be-
ziehung zu Ihm gestanden hat. Auch ist Christus
nicht eine Art dritte, neutrale Partei zwischen Gott
und Menschen, die einen Kompromiss zwischen
den verfeindeten Parteien gestiftet hätte. Paulus
sagt: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit Sich Selber.“ Gott handelte nicht nur
durch Christus, sondern Er war in Ihm. Christus
hat nicht in unserem Auftrag gehandelt, sondern
im Auftrag des Vaters. Christus hat nicht unse-
ren Willen ausgeführt, sondern den des Vaters. In
Christus hat der Vater Selbst gehandelt. In Joh.
5,17 erklärt Jesus Seinen verstörten Zuhörern:
„Mein Vater wirkt bis jetzt, und Ich wirke auch.“ Das war der Anspruch von Jesus: in allem das tun,
was der Vater tut, gemäß Joh. 5,19: „Amen, Ich
Die anvertraute Botschaft
GOtt hat uns mit Sich versöhnt. GOtt ist hier der Handelnde, der uns mit Sich ins reine bringt. Es heißt hier nicht: »Wir haben uns mit Gott versöhnt.« Es heißt auch nicht: »GOtt hat Sich mit uns versöhnt.«
Voice of Hope Nr. 4/20138
versichere euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun. Er kann nur tun, was Er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, das genau tut auch der Sohn.“ Vater und Sohn sind in ihrem Wesen und
Wirken untrennbar eins. Gott war in Christus. Im
Sohn hat der Vater uns mit Sich Selbst versöhnt.
Als drittes ergibt sich die Frage, wen Gott mit
Sich versöhnt hat. Paulus schreibt, dass Gott uns
mit Sich versöhnt hat. In Vers 19 sagt Er, dass
Gott die Welt mit Sich Selbst versöhnt hat. In bei-
den Fällen bezieht sich Paulus auf dieselbe Grup-
pe von Menschen. Er spricht von der Menschheit
im Allgemeinen. Die Versöhnung, die Christus in
Seinem Tod und Seiner Auferstehung erwirkt hat,
sieht Paulus als ausreichend für alle Menschen an.
Aber wirksam wird die Versöhnung einzig und al-
lein für die, die an Jesus Christus glauben. Dies
wird vor allem daran deutlich, dass die Versöh-
nung, die Gott in Christus bewirkt hat, verkündet
wird. Menschen werden zum Glauben an Jesus
Christus aufgerufen: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ In Christus werden sie, die an Ihn glauben,
mit Gott versöhnt. Durch den Glauben sind sie „in
Christus.“
Als viertes und letztes Kennzeichen der Ver-
söhnung ist ihre Verbindung mit der Rechtferti-
gung zu betonen. Paulus schreibt in Vers 19: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich Selbst und hielt den Menschen ihre Übertretun- Herzlich grüßt Sie Ihr Jörg Wehrenberg
gen nicht vor.“ Die Versöhnung mit Gott geschieht
nicht durch einen Kompromiss. Wir sind dadurch
mit Gott versöhnt worden, dass Er uns die Sünden
vergeben hat. Gott rechnet uns die Strafe für un-
sere Schuld nicht zu, weil Er Christus an unserer
Stelle bestraft hat.
Mit der Rede von der Versöhnung wird nun be-
tont, dass Gott, nachdem Er uns gerechtgesprochen
hat, uns nicht einfach nur in Ruhe lässt. Nach un-
seren Vorstellungen ist Feindschaft ja häufig schon
dann überwunden, wenn man sich in Ruhe lässt.
Die Versöhnung mit Gott ist etwas anderes, da Gott
in Seinem Wesen von der Liebe bestimmt ist.
Gott hat eine Gemeinschaft zwischen Sich und
uns gestiftet, in der Er uns Seine Liebe erfahren
lässt. Er erfüllt uns mit Seiner Liebe. Von dieser
Liebe erfasst beginnen wir, Gott zu lieben. Er erfüllt
uns mit der Freude an Ihm und an Seinem Sohn
Jesus Christus. Gott Selbst nimmt uns in Christus
mit Freuden als Seine Kinder an. Dabei tut Gott
nicht so, als ob die Beziehung zwischen Ihm und
uns bereinigt ist. Sie ist in und durch Christus be-
reinigt. Wenn wir Gott im Gebet um Vergebung ei-
ner Schuld bitten, sind nicht wir es, die die Versöh-
nung mit Gott wiederherstellen. Vielmehr treten wir
durch Glauben und Vergebung immer wieder in die
Versöhnung ein, die Gott in Christus ein für allemal
hergestellt hat. Gott war in Christus und hat die
Welt mit Sich versöhnt.
Gebe Gott, dass uns diese Botschaft so dermaßen mit Freude durchdringt, dass wir sie gerne an andere weitergeben, die noch in Feindschaft mit Gott leben. Gebe Gott, dass wir um dieser Botschaft willen bereit sind, Leiden mit Freude in Kauf zu nehmen. Denn diese Botschaft ist es wert. In ihr verherrlicht Sich Gott in Christus und bringt Sünder in Gemeinschaft mit Sich Selbst. n
Die anvertraute Botschaft
Die Versöhnung, die CHrIStuS in Seinem tod und Seiner Auferste-hung erwirkt hat, sieht Paulus als ausreichend für alle Menschen an. Aber wirksam wird die Versöhnung einzig und allein für die, die an JESuS CHrIStuS glauben.
Projektbericht – Afghanistan
freiheit und festigkeit durch das evangelium »Steht
also bereit: die Hüften
umgürtet mit Wahr-
heit; den Brust-
panzerder Gerech-
tigkeit angelegt; die Füße
mit der Be-reitschaft beschuht,
die gute Botschaft vom Frie-
den mit Gott weiter-
zutragen!«
9
Wer bereit sein möchte, das Evan-
gelium den Menschen in der Fins-
ternis wirksam weiterzugeben, muss eine
Bedingung erfüllen: selbstlos sein; die
Bibel bezeichnet diese Haltung auch als
Selbstverleugnung. Selbst Jesus bezeug-
te ganz klar, dass Er als Botschafter nur
das lehrte, was Sein Vater Ihm aufge-
tragen hatte. Nur so kann sichergestellt
sein, dass das Zeugnis wahr ist. Wenn
wir als Menschen unsere eigenen Ideen
zum Mittelpunkt unserer Verkündigung
machen, sind wir keine Botschafter an
Christi Statt.
Die Selbstverleugnung ist uns aber
erst dann möglich, nachdem wir unsere
Gerechtigkeit im Licht der Gerechtigkeit
Gottes zu sehen bekommen haben. Dies
geschieht, wenn der Herr in Seiner Gnade
uns unsere völlige Verderbtheit offenbart
und uns in Seiner Liebe Seine Gerech-
tigkeit zurechnet. In dieser geschenkten
Gerechtigkeit bekommen wir einen festen
Stand, der unseren Schritt sicher macht
und uns die Bereitschaft schenkt, auch
unter schwierigen Bedingungen die Gute
Nachricht des Friedens weiterzugeben.
als BotschaftEr DEs friEDEns untErWEgs in afghanistan
omar* ist einer der Boten, die sich so-
gar von lebensbedrohlichen Umständen
nicht davon abhalten lassen, das Evan-
gelium auch außerhalb der vertrauten
Umgebung weiterzugeben. Zusammen
mit einigen einheimischen Brüdern, die
treue Diener am Evangelium sind, wagte
er eine Missionsreise in einen weiter ent-
fernteren Landesteil Afghanistans – trotz
der bekannten Hürden: Zum einen ist
das Land im Kriegszustand, zum ande-
ren wird keine andere Religion als der Is-
lam von der Bevölkerung geduldet. Jeder
Anhänger einer anderen Religion gilt als
Feind, den man liquidieren muss.
Afghanistan* Name von der Redaktion geändert
Voice of Hope Nr. 4/201310
An dem Missionseinsatz beteiligt war auch
Samir*, der vor einigen Jahren wegen seines
Glaubens eine Gefängnisstrafe verbüßte, nach-
dem man in seinem Haus mehrere Bibeln, Neue
Testamente und andere evangelistische Medien
gefunden hatte. Auf dieses Verbrechen steht die
Todesstrafe. Doch Gott, der die Herzen der Kö-
nige lenkt, gebrauchte Regierungsvertreter, die
sich für Samir einsetzten, sodass er bereits nach
einem Monat freikam. Um sich zu schützen, ver-
ließ er seine Verwandtschaft und zog in eine an-
dere Stadt, denn sein Schwager hatte Pläne, die
Familie des Christen zu töten.
omar berichtet über den weiteren Ablauf: „Eines
Abends waren wir bei einem angesehenen älteren
Mann zu einem Familienfest eingeladen. Unter den
Gästen war auch ein Mann, der damals bei Samirs
Verhaftung dabei gewesen war. Nun saßen sich
die beiden gegenüber. Ich registrierte Unruhe in
Samirs Gesicht, während der andere ihn aufmerk-
sam musterte. Doch er konnte sich anscheinend
nicht erinnern, woher er ihn kannte. Gott hat be-
wirkt, dass er unseren Bruder nicht wiedererkann-
te (vgl. Bericht im Magazin 1/2013, S.10-11)!
Nach der Missionsreise beteten wir intensiv
für Samirs Verwandtschaft, die ernsthafte Todes-
drohungen gegen Samirs Familie ausgesprochen
hatte. Wir baten Gott nicht darum, dass sie Ruhe
geben, sondern dafür, dass sie auf uns zukom-
men mögen, damit wir ihnen das Evangelium pre-
digen könnten.
Gott beantwortete unser Gebet: Diese Familie
suchte uns auf und beobachtete, wie wir lebten.
Dadurch wurden einige negative Vorurteile wider-
legt, die gegenüber Christen verbreitet worden
sind. Sie überzeugten sich selbst, dass unsere Fa-
milie, in der Liebe untereinander herrscht, glück-
lich zusammenlebt – ganz anders, als man es ih-
nen erzählt hatte. Er habe nach uns gesucht, in
der Absicht, uns zu töten, gestand Samirs Schwa-
ger. – Jemanden zu töten ist hier keine große Sa-
che; das kann geschehen, ohne mit der Wimper
zu zucken. Fast jeder ist im Besitz einer Waffe.
Die Ermordung eines Christen gilt sogar als heili-
ge Tat. Wir hoffen auf Gottes Kraft, dass Er ihnen
Sein Wort öffnet, damit sie gerettet werden.
BEfrEit Durch DiE Macht DEs EvangEliuMs
Bei unserer Missionsreise besuchten wir ei-
nen guten Freund von Samir, der bisher dem
Evangelium gegenüber sehr verschlossen ge-
wesen war. Diesmal zeigte er Interesse und hol-
te auch seine Frau herbei, was in afghanischer
Kultur unüblich ist. Denn hier bekommen Gäste
die Ehefrau des Gastgebers normalerweise gar
nicht zu Gesicht. Dabei stellte sich heraus, dass
die Ehefrau schon längere Zeit großen Qualen
durch die finstere Macht Satans ausgesetzt
war. Islamische Geistliche, bei denen sie Hilfe
gesucht hatte, konnten ihr nicht helfen. Sie hat-
te mehrere Selbstmordversuche hinter sich; ihre
Tochter, die mit einem Mann verlobt war, der ihr
nicht gefiel, hatte sich das Leben genommen.
Diese Not trieb die Familie zu der Bereitschaft,
ihr ohr dem Evangelium zuzuwenden. Wir be-
teten für sie um Befreiung und brachten ihnen
die Botschaft des Friedens. Da durchbrach Gott
durch Sein Wort die Finsternis in dem Herzen
der Frau. Die Veränderung konnte man ihr so-
gleich ansehen: Waren ihre Augen vorher finster
und unheimlich, schaute sie uns nun mit einem
klaren Blick an. In einem Gebet befahl sie ihr
Leben ihrem Heiland an. Ihr Ehemann zögerte
noch: „Ich kann nicht glauben, weil ich die Bibel
nicht lesen kann, doch um zu glauben, muss ich
erst verstehen, worum es geht“, erklärte er. Bei
unserem nächsten Besuch zeigte er sich aber
weiterhin interessiert und offen, hörte aufmerk-
sam zu und saß dabei, als wir beteten.
Einige Zeit später luden wir die gläubig ge-
wordene Frau zum Gottesdienst und zu einer
Frauenkonferenz ein, die meine Ehefrau zusam-
Projektbericht – Afghanistan
1111Afghanistan
men mit ihrer einheimischen Schülerin leitet. In
beiden Versammlungen gab sie ein Zeugnis über
ihre Bekehrung und die Veränderungen, die Gott
in ihrem Leben bewirkt. Unerschrocken erzähl-
te sie vor fremden Glaubensgeschwistern von
Jesus Christus und der Freiheit, die sie durch
Ihn erfahren hat, indem Er sie von der Macht
Satans befreit hatte – für eine Afghanin ein sehr
mutiger Glaubensschritt. Wir sahen darin Got-
tes Wirken, denn viele einheimische Christen
fürchten Verfolgung und Verrat und haben aus
diesem Grund sogar Hemmungen, vor Glau-
bensgeschwistern ein Zeugnis zu geben. Das
Zeugnis dieser Frau war ein klarer Beweis für
die Echtheit ihres Glaubens, denn die meisten
Afghanen würden sich zwar vor einem Auslän-
der zu ihrem Glauben bekennen, nicht jedoch
ihren Landsleuten ein Zeugnis geben.
fEstigEn iM EvangEliuM
Wer Jesus als Seinen Retter bereits ange-
nommen hat, den laden wir zu weiterführenden
Bibelkursen ein. Wir organisieren theologische
Fortbildungen für geistliche Leiter und Schulun-
gen für Frauen in Leitungsfunktionen. Um sie für
ihren Dienst auszurüsten, lehren wir sie, wie man
predigt und dient; außerdem zeigen wir ihnen, wie
sie geistlich wachsen können. Daneben laden wir
gläubige Frauen zu Bibelbetrachtungen in unsere
Häuser ein. In diesem Jahr haben wir bereits vier
Frauenseminare dieser Art durchgeführt. Denn
das Wort Gottes ist unverzichtbar für geistliches
Wachstum – es geschieht nicht durch einen Zau-
berstab, sondern indem ein Mensch die Mühe auf-
bringt, täglich das Wort Gottes aufzunehmen, wie
Nahrung.
huManitärE MassnahMEn ErMöglichEn unD ErhaltEn
DEn KontaKt
Um einen Kontakt zu den Menschen auf-
zubauen und zu erhalten, unterhalten wir meh-
rere humanitäre Projekte, von denen wir euch
ja schon früher berichtet haben. Wir sind Gott
dankbar für die positiven Entwicklungen: Nach
wie vor besteht großes Interesse am Kursange-
bot im Frauenbildungszentrum. 20 Frauen haben
einen Englischkurs absolviert; ein Computerkurs
für 40 Personen ist derzeit in Planung. 30 Ab-
solventinnen des sechsmonatigen Nähkurses be-
kamen neben einem Zertifikat eine Nähmaschine
geschenkt. Etwa 80% unserer Absolventinnen
nehmen Aufträge von Nachbarn und Bekannten
an und fertigen zu Hause Maßkleider. Für ein
einfaches Kleid bekommt eine Schneiderin um-
gerechnet etwa 3 oder 4 US-Dollar, für ein be-
sonders hochwertiges, aufwendiges Kleid kann
sie 8 oder 10 US-Dollar verlangen. Einige wenige
Absolventinnen haben sogar ihr eigenes Atelier
aufgemacht – eine Besonderheit für afghanische
Frauen, die normalerweise nicht berufstätig sind.
Nachdem wir im Frauengefängnis Wasserroh-
re und Gasleitungen verlegt haben, gehen wir ein
nächstes Projekt an: Wir beten für die Finanzie-
rung von Nähkursen für die inhaftierten Frauen.
Denn afghanische Frauen haben keine soziale
Absicherung und genießen selten das Privileg
einer Schulbildung. Eine arme Familie, die nicht
allen Kindern eine Schulbildung finanzieren kann,
wird vorzugsweise ihre Söhne zur Schule schi-
cken. Mädchen bleibt selbst das Lesen- und
Schreiben-Lernen oft verwehrt.” Soweit der Be-
richt von omar.
Projektbericht – Afghanistan
Liebe Missionsfreunde, lasst uns gemeinsam den Herrn für Seine Gnade preisen, die Er auch in Afghanistan triumphieren lässt. So wollen wir auch der Botschafter des Evangeliums weiter in unseren Gebeten gedenken, damit sie unter dem Druck der Verfolgung das Vertrauen auf den Herrn setzen. n
Wir sind heute mehr denn je von Men-schen umgeben, die hoff-nungslos an Leib und Seele zu Grun-de gehen. Wie kön-nen wir ihnen helfen?
DEM BEispiEl JEsu folgEn
Voice of Hope Nr. 4/201312
Das Wirken Jesu auf dieser Erde lässt
sich in einem Wort zusammenfassen:
LIEBE.
Aus Liebe zu Seinem gefallenen Ge-
schöpf sandte Gott Seinen Sohn. Aus Lie-
be kam Jesus zu den armen, verlorenen
Menschen, um sie zu heilen. Er kam nicht
zu den „Gesunden“, nicht zu den „Gerech-
ten“, die keiner Hilfe bedurften – wie sie
meinten. Er erbarmte sich über die, die
verstoßen und verachtet waren. Er suchte
die Menschen auf, die sich ihrer Krank-
heit an Leib und Seele bewusst waren.
Den Menschen, die ohne Hoffnung waren,
hoffnung für hoffnungslose
in Sizilien und Lampedusaund Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren
Synagogen und predigte das Evangelium des reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (Mt. 9,35)
brachte Er Heilung durch die Kraft des
Evangeliums.
Können wir uns als Jünger Jesu be-
zeichnen, ohne Seinem Beispiel zu folgen?
Wir sind heute mehr denn je von Men-
schen umgeben, die hoffnungslos an Leib
und Seele zu Grunde gehen. Wie können
wir ihnen helfen? Indem wir ihnen in tätiger
Liebe das Evangelium bringen.
Gerade in diesen Tagen erreichen uns
täglich erschütternde Nachrichten und Hil-
ferufe aus Sizilien und Lampedusa:
Sizilien und Lampedusa
Aktuelles Projekt – Sizilien und Lampedusa
13Sizi l ien und Lampedusa
laMpEDusa unD siziliEn sinD anlaufstEllEn für afriKanischE
flüchtlingE
Flüchtlinge aus Afrika (Somalia, Eritrea, Marok-
ko, Nigeria) und Syrien versuchen jedes Jahr zu
Zehntausenden, über das Mittelmeer nach Europa
zu gelangen (siehe Magazin 3-2013). Die Lebens-
bedingungen in ihrer Heimat sind derart katastro-
phal, dass sie aus ihrer Verzweiflung heraus die
hochriskante, illegale Seereise wagen. Sie sind
bereit, ihr ganzes Vermögen in die Überfahrt zu
investieren. Ein häufig angesteuertes Ziel ist Sizi-
lien – mit 25.700 km² die größte Mittelmeerinsel –
oder Italiens südlichste Insel Lampedusa. Wenn sie
die Seefahrt mit einem meist nicht hochseetaugli-
chen Boot überleben,
sind sie hilfsbedürf-
tige Gestrandete –
fremd, erschöpft und
mittellos.
Etwa 140 Kilome-
ter trennen das af-
rikanische Festland
von Sizilien und 140
km von Lampedusa
– und damit vom ver-
heißungsvollen euro-
päischen Boden. Die
Überfahrt mit un-
gewissem Ausgang
haben bereits Zehntausende Menschen in ih-
rer Hoffnungslosigkeit riskiert. Mitte September
kam die italienische Küstenwache fünf Booten zu
Hilfe, von denen einige in Seenot geraten waren.
An Bord befanden sich insgesamt fast tausend
Flüchtlinge.
Doch nicht alle Menschen, die in Richtung Eu-
ropa aufbrechen, erreichen ihr Ziel. In den ver-
gangenen 25 Jahren haben bereits über 12.000
Flüchtlinge im Mittelmeer den Tod gefunden, da ihr
marodes und überfülltes Transportmittel in Seenot
geraten ist und viele von ihnen nicht schwimmen
konnten. Gerade an Tagen, an denen die See
ruhig ist, treffen täglich Boote vor der italieni-
schen Küste ein. Waren es früher überwiegend
Männer, die dieses Wagnis eingingen, befinden
sich in letzter Zeit immer mehr Frauen und sogar
Kinder unter den Flüchtenden.
In diesem Sommer sind nach Schätzungen
der Missionare mehr als 15.000 Flüchtlinge in Si-
zilien eingetroffen.
hElfEn in DEr not
Aktuell bringen mehrere Tragödien vor der
Insel Lampedusa die Hilfsbedürftigkeit der
Flüchtlinge auf einen neuen Höchststand. Zwei
mit Flüchtlingen überladene Kutter kenterten
unweit der Insel.
Nur 155 der ca.
545 Männer, Frau-
en und Kinder ka-
men mit dem Leben
davon. Gegen die
volljährigen Überle-
benden, die einen
Teil ihrer Familien-
angehörigen auf
dieser Reise verlo-
ren haben, ermit-
telt die italienische
Staatsanwaltschaft
wegen illegaler Ein-
wanderung. Ihnen droht im schlimmsten Fall die
Abschiebung in ihre Heimat. Erschütternd ist in
diesem Zusammenhang die Reaktion einiger
EU-Staaten, darunter auch Deutschland. Un-
sere Regierung ist zwar bereit, bessere Über-
wachungstechnik zur Verfügung zu stellen, um
die illegale Einwanderung einzudämmen, ist ge-
genwärtig aber nicht willig, diese verzweifelten
Menschen aufzunehmen.
Aber gerade dann, wenn Menschen mit ihrem
Latein am Ende sind, können wir Gottes souve-
Flüchtlinge hausen in selbstgebauten Notunterkünften
tommaso Pipitone (li.) und ein Helfer bringen Hilfsgüter zu den Flüchtlingen auf Lampedusa
Voice of Hope Nr. 4/201314
ränes Handeln beobachten. Er kennt das Elend
der Menschen und auch dessen Ursache. So hat
Er vor einiger Zeit ein deutsch-italienisches Ehe-
paar dazu bewegt, sich der Not dieser Menschen
anzunehmen.
Im September dieses Jahres durften wir als
Missionswerk Voice of Hope vor ort einen Einblick
in den umfangreichen Dienst dieser Geschwister
erhalten. Wir waren erstaunt, wie viel diese Ge-
schwister, ohne nennenswerte finanzielle Unter-
stützung von außerhalb, durch Gottes Hilfe auf die
Beine gestellt haben. Im Folgenden möchten wir
einen kurzen Einblick in ihren Dienst geben:
pEtrosino
Barbara und Tommaso Pipitone aus Petrosi-
no, im Westen Siziliens, bieten den gestrandeten
Flüchtlingen materielle Unterstützung und das
Evangelium in ihrer Muttersprache an. „Wir sehen
in dem Flüchtlingsstrom eine von Gott gestellte
Aufgabe“, betont Barbara Pipitone. Zusammen
mit vielen ehrenamtlichen Helfern versorgen sie
die auf Lampedusa und Sizilien gestrandeten
Flüchtlinge mit dem Notwendigsten und vertei-
len Bibeln, Neue Testamente und evangelistische
Traktate. Jährlich werden unter den Flüchtlingen
und in ganz Sizilien über eine Million Traktate in
verschiedenen Sprachen und über 40.000 Neue
Testamente gedruckt und verteilt. Inzwischen ist
vor ort eine christliche Gemeinde entstanden.
„Unter den Flüchtlingen sind auch Christen, die
in ihrem Heimatland verfolgt werden“, berichten
die Geschwister. „Manche weinten vor Freude,
als sie eine Bibel in den Händen hielten, denn sie
hatten sich schon lange danach gesehnt, wieder
eine Bibel zu haben. Einige kommen auch, weil
es bei ihnen keine Arbeit gibt oder weil sie Krimi-
nelle sind, die vor ihrer Strafe fliehen. Alle brau-
chen Hilfe und vor allem Gottes Liebe.“ Die ehren-
amtlichen Mitarbeiter möchten durch praktische
Unterstützung Gottes Liebe weitergeben, um der
materiellen und geistlichen Not zu begegnen (Mt.
25,35-40). Wenn man Menschen in einer Notsi-
tuation in tätiger Liebe begegnet, sind sie meist
auch empfänglich für das Evangelium.
castElvEtrano
Die Stadtverwaltung Castelvetrano, im Südwes-
ten Siziliens, hat für die gläubigen Geschwister auf
einem 4000 qm großen Grundstück zwei von sie-
ben Gebäuden zur Verfügung gestellt.
Die Gebäude stehen seit 20 Jahren leer und sind
daher recht verwahrlost. Sämtliche Fenster sind
zerbrochen, das Dach ist undicht, eine Heizung
existiert nicht usw. Vorerst haben die Geschwister
begonnen, diese beiden Gebäude – zwei Hallen –
zu einer Anlaufstelle für Flüchtlinge umzubauen.
Aktuelles Projekt – Sizilien und Lampedusa
Besuch im Flüchtlingslager Missionsgottesdienst in Castelvetrano
15Sizi l ien und Lampedusa
Aktuelles Projekt – Sizilien und Lampedusa
Sie gaben diesem ort den Namen Oasi della grazia
(„oase der Gnade“). Die „oASE DER GNADE“ ist
nicht nur eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, sondern
auch für arme, kranke oder behinderte Menschen
und opfer von Naturkatastrophen.
Bei der Verteilung der Hilfsgüter knüpfen die
Geschwister Kontakt zu den Menschen, um mit
ihnen in Verbindung zu bleiben. Denn ihr Ziel ist
kein humanistisches; durch Gutestun wollen sie
die Menschen auf die Liebe Jesu aufmerksam ma-
chen. „Gott hat es uns aufs Herz gelegt, dort zu
helfen: mit dringend benötigten Decken, neuen und
gebrauchten Kleidern und Schuhen, die viele Ge-
schwister sammelten, mit Material für Behinderte
wie Rollstühle, Gehhilfen, Krankenbetten, und na-
türlich auch mit evangelistischen Schriften, damit
sie Den kennenlernen, Der für sie gestorben ist“,
erklären Barbara und Tommaso Pipitone ihren Ein-
satz. Sie schenken ihnen das Neue Testament und
evangelistische Schriften – Johannesevangelien,
Kalender, Traktate, Kindermalbibeln – und laden
zum Gottesdienst ein.
Zum Gottesdienst versammeln sich die Ge-
schwister seit Sommer 2013 in einem dafür um-
gebauten Raum, einer ehemaligen Zahnarztpraxis.
Ein Zahnmediziner hat ihnen seine Praxis als Ver-
sammlungsraum zur Verfügung gestellt, als er psy-
chisch erkrankte und währenddessen die Liebe der
Gläubigen erfahren durfte. Gott erweist sich auch
denen als Helfer, die Seine Liebe weitergeben.
aKtuEllE proJEKtE
Anfang 2013 durften wir als Missionswerk den
Geschwistern vor ort einige Paletten von Bibeln,
Neuen Testamenten und Johannesevangelien in
gewünschter Sprache überreicht. Zudem sind
knapp 10.000 Johannesevangelien nachgedruckt
worden, die in Kürze nach Italien gebracht werden
sollen.
Neben dem zunehmenden Flüchtlingsstrom
wächst das Interesse der Einheimischen am Wort
Gottes, so dass dringender Bedarf an Bibeln und
Bibelteilen in verschiedenen Sprachen besteht.
Auch Schulungsmaterial zur Unterweisung der
Neubekehrten ist vonnöten.
Wir empfinden es nicht als Zufall, dass Gott
uns mit diesen Geschwistern und diesem Land
verbunden hat. Daher ist es uns ein Herzens-
anliegen, alles dranzusetzen, den unermüdlich
arbeitenden Freunden vor Ort beizustehen – so-
wohl im Gebet, als auch in der Tat. Momentan
bereiten wir einen Transport von Bibeln, Trak-
taten und Kleidung vor. Wir wären Ihnen, liebe
Missionsfreunde, sehr dankbar, wenn Sie die-
ses Projekt durch Gebet und Gaben mittragen
würden. Als Kinder Gottes wollen wir uns nicht
wegducken, sondern uns da zur Verfügung stel-
len, wo Gott uns gebrauchen möchte. n
Voice of Hope Nr. 4/201316
Jeden Tag werden wir mit zahlreichen
wichtigen Informationen konfrontier t.
Manchmal erscheinen sie uns unwichtig, und
dennoch können sie von größter Bedeutung
sein. Wenn beispielsweise im Verkehrsfunk
die dringende Warnung vor einem Falsch-
fahrer durchgegeben wird, interessiert mich
diese Meldung nicht, solange ich mich nicht
auf dem betref fenden Autobahnabschnitt
befinde. Und so wie mir wird es wohl den
meisten Autofahrern gehen, die diese Nach-
richt hören. Trotzdem wird diese Meldung
herausgegeben – warum? Weil das Leben
von Menschen in Gefahr ist! Selbst wenn
es nur einen einzigen Autofahrer betreffen
würde, ist diese Warnung so wichtig, dass
dafür die laufende Radiosendung unterbro-
chen wird.
Dieses Beispiel soll uns Christen eines
zeigen: Auch wenn es nur einen Menschen
auf dieser Welt gäbe, der noch nicht vor
dem ewigen Tod gerettet ist, sollten wir alles
dransetzen, ihm das Evangelium zu bringen.
So will es unser Herr Jesus. Hier dürfen wir
nicht eine Kosten-Nutzen-Berechnung auf-
stellen, denn jede Seele ist wertvoller als
alle Reichtümer dieser Welt. Und doch fehlt
uns oft die Motivation, Botschafter an Christi
Statt zu sein.
Die Gründe dafür lassen sich trotz ihrer
Vielzahl in einer Ursache zusammenfassen:
Mangel an der Liebe zu Gott, zu Seinem
Wort und zum Nächsten. Nur wenn mir die
freie Gnade Gottes, die mich verdorbenen
Sünder zum Heil erwählt hat, in vollem
Maße vor Augen steht, werde ich die Freude
über die Erlösung nicht für mich behalten
können. Die Liebe, die Gott mir erwiesen
hat, ist die treibende Kraft, die mich dazu
bewegt, mein ganzes Leben dem Herrn zu
übergeben und mich in Seinen Dienst zu
stellen.
Nun, wie kann diese Liebe wieder neu
entfacht werden? – Indem ich mich unter
Gottes Wort stelle, es studiere und es zu
meinem Lebenselixier mache.
Gottes Wort kehrt nie leer zurück! Es
ist 100% effektiv! Egal, ob es Nichtchristen
oder Christen erreicht. An dieser Zusage
Gottes wollen wir festhalten und uns darin
gegenseitig ermutigen und unterstützen,
dem Evangelium Raum zu geben.
Seit einiger Zeit stehen wir als Missions-
werk auch im Verkündigungsdienst durch
Rundfunk und Medien in deutscher Spra-
che. Dabei richtet sich die Verkündigung
sowohl an Nichtchristen als auch an Chris-
ten, denn der Befehl Jesu lautet: „Darum
geht zu allen Völkern und macht die Men-
schen zu Meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie
auf den Namen des Vaters, des Sohnes und
des Heiligen Geistes taufen und sie beleh-
ren, alles zu befolgen, was Ich euch geboten
habe“ [Hervorhebung durch den Verfasser].
Deshalb gibt es seit April 2013 die Mög-
lichkeit, über Radio (Kurzwelle und Internet-
radio) und Telefon wöchentlich eine einstün-
Wortverbreitung über
M e d i e n
Verkündigungsdienst
dass Brot zum Essen da ist und Saatgut für die nächste Saat, so ist es auch mit Mei-nem Wort: Es kehrt nicht leer zu Mir zurück, sondern bewirkt, was Ich will, und führt aus, was Ich aufgetragen habe. (Jes. 55, 10-11)
und wie regen oder Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne dass er die Erde tränkt, sie fruchtbar macht, dass alles sprießt,
Den Herrn anrufen kann man nur, wenn man an Ihn glaubt. An Ihn glauben kann man nur, wenn man von Ihm ge-hört hat. Von Ihm hören kann man nur, wenn jemand da ist, der die Botschaft von Ihm verkün-det.
Tel .: 02265 / 99 74 923Fax: 02265 / 99 74 929
www.voiceofhope-shop.deeMail: [email protected]
17
dige Sendung, in der das Evangelium verkündet
wird, zu empfangen.
Wir sind dem Herrn dankbar für die zahlreichen
Rückmeldungen von Christen und Nichtchristen aus
dem In- und Ausland. Bitte beten Sie um den Segen
Gottes für diesen Dienst und machen Sie andere
Menschen auf die Sendungen aufmerksam!
Die Frequenzen und Links sowie die Telefonnum-
mer finden Sie unten.
In Kürze wird unsere Missions-Webseite einge-
richtet sein. Dies ist neben dem Missionsmagazin
ein weiteres Medium, das über die Arbeit des Missi-
onswerkes informiert, aber auch alle bereits ausge-
strahlten Radiosendungen zum Anhören bereitstellt.
Zudem wird in regelmäßigen Abständen eine neue
Predigt in Textform eingestellt. Somit soll diese
Plattform in erster Linie der Evangeliumsverbreitung
dienen und zusätzlich über die Missionsarbeit infor-
mieren.
Als weiteres Medium für die Wortverbreitung soll
die Audio-CD dienen. Die meisten der aufgenom-
menen Predigten und Lieder, die in den Radiosen-
dungen zu hören sind, können auch als CD oder als
Download im onlineshop erworben werden. Einige
dieser CDs sind speziell für die Weitergabe an Nicht-
christen gedacht und werden daher nach Möglich-
keit besonders preisgünstig angeboten. Andere CDs
vermitteln klare biblische Lehre. Ziel dieser CD-Pro-
duktionen ist die Erbauung von Christen.
Liebe Missionsfreunde, der Verkündigungsdienst
in deutscher Sprache bzw. im Inland ist nicht ein-
fach eine neue Idee des Missionswerkes Voice of
Hope. Durch zahlreiche Gespräche, Erfahrungen
und Beobachtungen wird uns immer mehr bewusst,
wie sehr das Land der Reformation der erlösenden
Botschaft der Gnade bedarf.
Deutschland kehrt mit großen Schritten in das
Heidentum zurück. Selbst die Christen kennen vie-
lerorts ihren Heiland nicht mehr, da sie einem fal-
schen Gottesbild anhängen.
Trotz dieser Tatsache müssen wir feststellen,
dass diese Not vielen treuen Christen noch nicht
bewusst ist. Wir sind darauf hingewiesen worden,
dass die Inlandmission ohne finanzielle Unterstüt-
zung aus dem Ausland nicht finanzierbar ist. Liebe
Missionsfreunde, kann das wahr sein? Können wir
angesichts dieser geistlichen Not tatenlos bleiben?
Darum bitten wir Sie herzlich, unser in Ihren Gebeten zu gedenken, dass wir durch viel oder wenig zur Verherrlichung Gottes beitragen können, indem wir Sein Wort freimütig verkündigen. n
Auf diesen Frequenzen kann die RAdiosendung empfangen werden: Kurzwelle auf 3995 kHz im 75 Meterband ( jeden Dienstag ab 18:30 Uhr)ab April-Mai zusatzlich auf 7205 kHz im 41 Meterband ( jeden Dienstag ab 18:30 Uhr)
Horen sie die sendung auch am TeleFon: Phonecaster (uber sW-Radio) Tel.: 05232 / 946 22 22 ( jeden Dienstag ab 15:00 Uhr) Phonecaster (uber HCJB) Tel.: 0931 / 663 99 13 26 ( jeden Dienstag ab 18:30 Uhr)
der link fur das inTeRneTRAdio: sW-Radio stream:http://server5.digital-webstream.de: 16165 ( jeden Dienstag ab 15:00 Uhr) HCJB stream:http://server4.digital-webstream.de: 39825 ( jeden Dienstag ab 18:30 Uhr)
Kornelius Dück
Verkündigungsdienst in Deutschland
Verkündigungsdienst
Voice of Hope Nr. 4/201318
Der Wunsch, Christen im Wort Gottes zu unter-
richten, ist uns seit der Gründung des Missi-
onswerkes ein großes Anliegen. In verschiedenen
Missionsgebieten konnte dies auch schon realisiert
werden. Es ist eine große Freude, zu sehen, wie
besonders junge Christen mit großem Interesse das
Wort Gottes studieren, von ihm ergrif fen werden
und die Gute Nachricht des Friedens in die Welt
hinaustragen.
Gleichzeitig stellen wir fest, dass in unserem Land
immer mehr Christen von einem falschen Evange-
lium vereinnahmt werden – einem Evangelium, das
sich nicht damit zufrieden gibt, dass der Glaube an
den Sohn Gottes allein ewiges Leben verspricht.
Ja, ohne Jesus gehen wir ewig verloren, ohne Ihn
gibt es auch keine Sündenvergebung. Er ist für uns
am Kreuz gestorben und ruft alle Menschen zur
Buße. Dies sind alles richtige und wichtige Bot-
schaften, aber es ist nicht das ganze Evangelium!
Wenn Menschen zum Glauben an Jesus Christus
kommen, ist es ungemein wichtig, dass sie erken-
nen, auf welchem Grund sie stehen. Fehlt dieses
Bewusstsein, wird ein Christ schnell zum Spielball
der Gefühle, verschiedener Lehren und Irrtümer.
Kein verständiger Bauherr wird mit dem Haus-
bau beginnen, bevor das Fundament gelegt ist.
Ebenso verhält es sich mit dem Bau der Gemeinde
Jesu. Vor allem gilt es, dem Fundament die Auf-
merksamkeit zu widmen. Dieses Fundament, bzw.
BiBeLStudiuM iM MiSSionSWeRK Voice of hoPe
Römerbrief-Seminar
Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist JESuS CHrIStuS. (1. Korinther 3,11)
dieser Grund ist gelegt und heißt: Jesus Christus.
Kein anderer Grund kann den Bau unversehrt durch
die Stürme der Anfechtungen tragen als nur dieser!
Deshalb – wenn wir Gewissheit unserer Errettung
haben wollen, müssen wir dieses Fundament gut
kennen und ihm vertrauen.
oft stoßen Christen beim Erkunden dieses Grun-
des auf so manche Fragen:
Warum ist jeder Mensch von Geburt an tot in
Sünden? Wie wird es möglich, dass ein geistlich
Toter den Ruf zur Buße hört und ihm gehorcht? Wie
kann Gott, der in Seiner Gerechtigkeit keine Sünde
duldet, einen Sünder gerecht sprechen? Wie lange
gilt diese Gerechtsprechung? Was ist Heilsgewiss-
heit? Was ist mit der Verantwortung des Menschen?
Wie soll ich mit Sünde umgehen? Was hat es mit
den Verheißungen Gottes auf sich und wem gelten
sie? Wie kann ein Christ so leben, dass Gott ver-
herrlicht wird? usw.
Wir laden Sie ganz herzlich ein, mit uns zusam-
men diese und weitere Fragen anhand des Römer-
briefes im Rahmen eines ganztägigen Seminars
beantwortet zu bekommen.
Damit möglichst viele diese Gelegenheit wahr-
nehmen können, haben wir einen Freitagabend und
vier Samstage bestimmt, an denen die folgenden
Themen erarbeitet werden:
19
SEMINArpLAN
Freitag, 25.10.2013 ab 19:00 Uhr Übersicht zum römerbrief
Samstag, 26.10.2013 ab 10:00 Uhr Röm. 1-4 Das evangelium zeigt Gottes Herrlichkeit,
wenn Gott Sünder gerechterweise gerecht spricht.
Samstag, 16.11.2013 ab 10:00 Uhr Röm. 5-8 Das evangelium schenkt Menschen Heilsgewiss-
heit, sodass sie Gott mit Freude verherrlichen.
Samstag, 14.12.2013 ab 10:00 Uhr Röm. 9-11 Das evangelium bezeugt, dass Gott alle Zusagen
erfüllt hat, und zwar auf herrliche Weise.
Samstag, 11.01.2014 ab 10:00 Uhr Röm. 12-16 Das evangelium befreit zu einer Lebensweise,
in der Gott verherrlicht wird.
referent: Jörg Wehrenberg, Jahrgang
1970, kam gegen Ende seiner Schulzeit
1989/90 zum Glauben an Jesus Chris-
tus. Nach einer abgeschlossenen Ausbil-
dung zum Krankenpfleger studierte er 1995-1999
an der damaligen Freien Theologischen Akademie
in Gießen. Von 1999 - 2009 war Jörg Wehren-
berg Pastor in der Bekennenden Evangelischen
Gemeinde osnabrück. Seit kurzem arbeitet er
freiberuflich als Prediger und Theologe. Er lebt in
Duisburg, wo er in der Bekennenden Evangelischen
Gemeinde Duisburg-Marxloh mitarbeitet. Seit einiger
Zeit ist er freier Mitarbeiter unseres Missionswerkes.
Dieses Bibelstudium ist nicht nur für Älteste,
Prediger, Missionare, Kinder-, Jungschar- und
Jugendleiter gedacht, sondern richtet sich an alle
Interessierten.
Alle Teilnehmer sind jeden Sonntag um 10:00
Uhr nach dem Seminar zu einer Predigt in der
Bibelgemeinde Gummersbach, Hohestraße 26
eingeladen. Der Referent vertieft hier nochmal
das Seminarthema.
Verpflegung: Für die Mahlzeiten ist gesorgt.
Zudem können wir für eine begrenzte Teilneh-
merzahl kostenlose Übernachtungen anbieten.
Bei Bedar f wäre auch eine Kinderbetreuung
möglich.
Die Teilnahme ist kostenlos. Wer sich an den
Kosten des Seminars beteil igen möchte, dar f
dies in Form einer Spende tun.
anmeldung:Telefon: 02265 - 99749-22 oder -23
E-Mail: [email protected]
www.voiceofhope-missionswerk.de/cms/
Liebe Missionsfreunde, bitte beten Sie dafür, dass dieses Seminar den teilnehmern zum Segen und Gott zur Ehre dient! So Gott will, werden weitere Seminare und Konferenzen folgen. Sie sollen zum einen dazu dienen, die Christen in der Lehre und im Glauben zu stärken, und sie zum anderen ausrüsten und ermutigen, Sündern die Gute Nachricht des Friedens mitzuteilen. Hierin vertrauen wir dem Herrn, dass Er uns auch die finanziellen Mittel für diesen Dienst schenkt. n
Römerbrief-Seminar
Seminar
Voice of Hope Nr. 4/201320 Fortsetzung auf Seite 23
heather McDonald lebte in einem kleinen Dorf im
Norden Schottlands. An einem schönen Früh-
lingstag wollte sie ihre Freundin im nächsten Dorf besu-
chen. Sie zog ihren kleinen Sohn Robbie an und machte
sich auf den zweistündigen Weg zu ihrer Freundin.
Die ersten wilden Blumen fingen schon an zu blühen
und die Bäume waren voller Knospen. Alle Spuren des
Winters waren verschwunden und Heather genoss auf
dem Weg die schöne Landschaft. Nachdem sie einen
schönen Nachmittag mit ihrer Freundin verbracht hatte,
machte sie sich mit Robbie auf den Heimweg.
Sie hatten die Hälfte des Weges geschafft, als Hea-
ther Wolken bemerkte, die aus nördlicher Richtung
heranzogen. Die Luft wurde kühler und sie beeilte sich,
schnell nach Hause zu kommen. Als sie die weiten
Felder überquerte, begann es zu schneien. Große
Schneeflocken bedeckten alles unter sich, und ein
schrecklicher, unerwarteter Schneesturm wütete los.
Es gab kein einziges Haus weit und breit und sie hatte
noch ungefähr vier Kilometer vor sich. Schon bald ging
ihr der Schnee bis zu den Fußknöcheln und ein scharfer
Wind setzte ein.
Heathers dünne Jacke und ihr Schal waren nicht
warm genug, um sie vor der Kälte zu schützen. Ihr
wurde bewusst, in welcher Gefahr sie sich befanden,
und sie fing an, mit Robbie auf dem Arm zu laufen. Sie
drückte Robbie fest an sich, um ihn so warm wie mög-
lich zu halten, und hastete durch den immer tiefer wer-
denden Schnee.
Heather stieß ein Stoßgebet aus. »oh Herr, hilf mir!
Bitte rette uns vor diesem schrecklichen Sturm!«
Die Temperatur sank weiter und Heather stolperte
durch den tiefen Schnee. Während sie vorwärts has-
tete, biss ihr der Schneesturm in die Augen, dass sie
kaum noch sehen konnte. Als der Weg durch eine enge
Schlucht führte, merkte sie, dass sie nicht mehr wei-
terkonnte. Links von ihr lag ein Dorf, das nicht sehr
weit entfernt sein konnte, aber ihre Kraft verließ sie
allmählich. Robbie fing wegen der schrecklichen Kälte
an, zu weinen. Verzweifelt blieb Heather stehen, um
zu überlegen, was sie tun sollte. Sie konnte sich nicht
weiter durch den Schnee kämpfen. Robbie wurde ihr zu
schwer und sie selbst zitterte vor Kälte. Als sie aufsah,
bemerkte sie nicht weit entfernt eine hohle Nische in
einem großen Felsen, der vor ihr aufragte.
Mit einem Gebet für die Sicherheit ihres Kindes im
Herzen traf Heather eine mutige Entscheidung. Schnell
zog sie ihre Jacke aus und wickelte sie um ihren Sohn.
Dann trug sie ihn zu dem Hohlraum im Felsen und legte
ihn vorsichtig hinein. Er war dort gut vor dem Wind
geschützt. Sie nahm auch ihren Schal und wickelte
Robbie darin ein. Mit einem Schluchzer drehte sie sich
weg. »oh Herr«, betete sie, »bitte bewahre meinen Sohn!
Ich überlasse ihn Deiner Fürsorge.«
Am nächsten Morgen, als sich der Sturm gelegt
hatte, gingen die Männer aus den Dörfern hinaus, um
nach Vermissten zu suchen. Viele Menschen waren
in diesem schrecklichen Sturm ums Leben gekom-
men. Als sie die Umgebung absuchten, fanden sie den
Leichnam einer jungen Frau ohne Mantel. Sie erkann-
ten Heather sofort wieder. Als die Leute traurig und mit
gesenkten Köpfen um sie herum standen, hörten sie ein
schwaches Wimmern. Sie schauten überrascht auf und
folgten dem Geräusch. Es hörte sich an wie ein Baby.
Sie kamen zu dem Felsen am Ende der Schlucht. Einer
der Männer entdeckte ein kleines Stück eines Schals in
einer der Felsöffnungen. Schnell liefen sie zu der Nische
und fanden dort den kleinen Robbie, sorgfältig in die
Jacke seiner Mutter gewickelt und mit ihrem Schal
umhüllt. Die Männer kehrten traurig ins Dorf zurück mit
Heathers Leichnam und mit Robbie, der noch immer in
Heathers Schal und Jacke gewickelt war.
Heather wurde von den Dorfleuten sehr betrauert.
Ihr Mann war kurz zuvor gestorben, und nun ließ sie
den kleinen Robbie als Waise zurück. Heather war sehr
bekannt im Dorf und alle hatten sie sehr geachtet. Sie
hatte immer auf den Herrn vertraut und ihm alle Ehre
gegeben. Deshalb war sie ein gutes Zeugnis für den
Herrn. Ihre Freunde konnten sich nur annähernd vor-
Für junge Leser
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Familie Niko und Lisa Derksen
»Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen und auch für mich, damit mir rede verliehen
werde, wenn ich den Mund öffne, mit Frei-mütigkeit das Geheimnis des Evangeliums
bekannt zu machen.« Epheser 6, 18-20
GEBETSANLIEGEN
Liebe Geschwister,
mit den Worten des Apostels Paulus bitten wir
euch, für alle Kinder Gottes und alle Missionare
zu beten. Bitte betet für unsere Mitarbeiter Korne-
lius Dück und Niko Derksen, ihre Familien sowie
ihre Arbeitsbereiche im Verlag und Missionswerk:
Radio, Redaktion, Grafikdesign, Tonstudio, Musik-
und Hörbuchproduktion, Aufnahmen und Mas-
tering von Instrumental- und Chormusik, Inland-
mission, Auslandsmission.
Familie Kornelius und Lilli Dück
Rettende Gnade für alle Völker
n Wir danken Gott für die Wortverkündigung durch Audio-Medien und Seminare; wir bitten um unterstützung, um diesen Dienst fortsetzen zu können.
n Wir beten für die gestrandeten Flüchtlinge und die Helfer in Sizilien und Lampedusa.
nWir danken Gott und beten für die wachsende Gemeinde Christi in Afghanistan.
n Wir danken Gott für unsere Missionare und Mitarbeiter und bitten um neue Mitarbeiter in der Buchhaltung und Hauswirtschaft.
STELLENAUSSCHREIBUNG
Zur Verstärkung unseres Missionsteams in der
Zentrale (Reichshof, oberbergischer Kreis,
NRW) suchen wir zum nächstmöglichen Zeit-
punkt eine/n gläubige/n Mitarbeiter/in für die
Abteilung
Buchhaltung/Controlling
Ihr aufgabengebiet:
- Spendenverwaltung und Ausstellen von
Spendenbescheinigungen
- Rechnungsstellung und Überwachung der
Zahlungseingänge
- Erstellung von Abrechnungen, Analysen und
Berichten
- Ansprechpartner für Wirtschaftsprüfer,
Steuerberater
- Unterstützung der Missionsleitung in admi-
nistrativen und organisatorischen Angelegen-
heiten
Ihr profil:
- Wiedergeborener Christ sowie Identifikati-
on mit den Inhalten und Zielen unseres Mis-
sionswerks
- Zuverlässigkeit und Belastbarkeit
- Abgeschlossene kaufmännische Berufsaus-
bildung oder wirtschaftswissenschaftliches
oder betriebswirtschaftliches Studium
- Berufserfahrung im Bereich Buchhaltung/
Controlling
- Weiterbildung zum Finanzbuchhalter/Bilanz-
buchhalter/Lohnbuchhalter ist von Vorteil
- Profunde Kenntnisse im Umgang mit
MS office Anwendungen
- Russisch- und Englischkenntnisse von Vorteil
Wir suchen auch Verstärkung im Bereich hauswirtschaft!
© Missionswerk VoICE oF HoPE, Reichshof-Mittelagger
Kurz notiert:
Zuwendungsbestätigung
zur Vorlage bei Ihrem Finanzam
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Das »M
issionswerk Voice of H
ope e.V.«,
Eckenhagener S
tr. 21, 51580 Reichshof
ist wegen Förd
erung gemeinnütziger
religiöser Zw
ecke nach dem
letzten ihm
zugegangenen Freistellungsbescheid
des Finanzam
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ach (St.N
r. 212/5825/1763) vom
29.09.2011 nach § 5 A
bs.1 N
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erschaftsteuer und nach § 3 N
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ungsbestätigung zu.
Mit freundlicher Genehmigung des Betanien Verlags, entnommen aus dem Buch »Wie Gott durch eine Schneewehe rettete«.
23
Für junge Leser
Für junge Leser
stellen, was in dem schrecklichen Sturm passiert war;
aber von Heathers letzten Tat, ihr Leben zu geben, um
ihren Sohn zu retten, waren sie tief gerührt. Viele Men-
schen kamen zur Beerdigung, um ihre liebe Freundin zu
ihrem letzten Ruheort zu begleiten. Heather hatte keine
Verwandten, aber Hannah, ihre Freundin, nahm den
kleinen Robbie zu sich nach Hause. Sie wusste, dass
Heather es so gewollt hätte und dass er in der Furcht
Gottes erzogen werden sollte.
Als Robbie größer wurde, erzählte Hannah ihm
die Geschichten aus der Bibel und brachte ihm bei
zu beten. Sie nahm ihn mit zur Gemeinde und las ihm
aus Gottes Wort vor. Sobald er alt genug war, erzählte
Hannah ihm auch von seiner Mutter. Aber Robbie hörte
die Geschichte so oft, dass sie ihn nicht mehr beein-
druckte. Trotz Hannahs liebevoller und fürsorglicher
Erziehung ging Robbie mit schlechten Freunden aus.
Als er die Schule beendet hatte, war er in verschiedene
Verbrechen verwickelt. Schließlich wurde er festgenom-
men und musste sieben Jahre im Gefängnis verbringen.
Das brach Hannah das Herz. Es sah so aus, als ob ihre
Gebete und die Gebete seiner Mutter vergebens gewe-
sen wären.
Als Robbie endlich aus dem Gefängnis entlassen
wurde, ging er zur Armee. Es war Krieg und er wurde an
die Front geschickt. Nachdem er viele Monate gekämpft
hatte, wurde er am Bein verletzt und ins Krankenhaus
gebracht. Die Wunde entzündete sich und sein Bein
musste amputiert werden. Nun musste er Tag für Tag ruhig
liegen und schreckliche Schmerzen ertragen. Robbie
dachte an zu Hause. Er erinnerte sich an die Geschichte
seiner Mutter, die ihr Leben für ihn geopfert hatte.
Eines Tages kam eine Krankenschwester, um sich
um einen Patienten, der mit Robbie im Zimmer lag,
zu kümmern. Nachdem sie mit dem Mann eine Weile
gesprochen hatte, fing sie an, für ihn zu singen. Der
Text des Liedes ließ Robbie aufhorchen.
Fels des Heils, geöffnet mir,
Birg’ mich, ew’ger Hort, in dir!
Diese Worte trafen Robbie ins Herz. Die Kranken-
schwester sah, dass ihn etwas beschäftigte, und kam
zu ihm.
»Was ist los, Robbie?«, frage sie.
– »oh, Schwester!«, weinte Robbie. »Das Lied, das
Sie gesungen haben, hat mich daran erinnert, wie meine
Mutter mir das Leben gerettet hat, als ich ein Baby war.
Sie hat mich in einer Felsspalte versteckt, um mich vor
einem furchtbaren Sturm zu retten. Sie hat mich sogar
in ihre eigene Jacke und ihren Schal eingewickelt und
ist dann erfroren, als sie Hilfe holen wollte.«
Die Schwester sah hier eine Gelegenheit, Robbie
von dem Retter Jesus Christus zu erzählen, der Sein
eigenes Leben gegeben hat, damit Er der sichere Fels
für die werden konnte, die an Ihn glauben. Robbie war
tief beeindruckt, und die Schwester hoffte, dass Gott
diese Botschaft gebrauchen würde, um ihn zu erret-
ten. Aber sehr bald wurde Robbie wieder kräftig und es
ging ihm viel besser. Er bekam ein Holzbein, verließ das
Krankenhaus und kehrte kurz darauf zu seinen alten
Gewohnheiten zurück. Er lebte in Sünde und streif te
von Stadt zu Stadt.
Irgendwann entschied er sich, den ort, an dem er
geboren wurde, zu besuchen. Nichts kam ihm dort
bekannt vor. Er wollte nur noch einmal nach dem Grab
seiner Mutter schauen, bevor er weiterzog. Am nächs-
ten Tag, einem Sonntag, humpelte er über den Friedhof
neben der Kirche, um ihr Grab zu besuchen. Er freute
sich, dass es sorgfältig gepflegt wurde.
Aber als er so dastand und auf das Grab der Frau,
die ihr Leben für ihn gegeben hatte, herabschaute,
erfüllten andere Gedanken sein Herz. Er erinnerte sich
an Verse aus der Bibel, die er vor langer Zeit gelernt
hatte. Robbie erkannte, wie wertlos er in den Augen
Gottes war.
Mit gesenktem Kopf folgte er den Dorfleuten in die
Kirche. Der Prediger sprach über den Retter, der Sein
Leben gegeben hatte, um wertlose Sünder zu retten.
Bitterlich weinend sank Robbie auf seiner Bank nieder.
»oh Herr! Hab Erbarmen mit mir! Ich bin nutzlos in
Deinen Augen und verdiene keine Gnade!«
Gott erhörte Robbies Gebet. Robbie lebte noch fünf
Jahre. Während dieser Zeit durfte er von dem zeugen,
was der Herr Jesus für ihn getan hatte. oft konnte man
ihn singen hören:
Fels des heils, geöffnet mir,
Birg’ mich, ew’ger hort, in Dir.
Ja, das Wasser und das Blut,
Deiner seite heil’ge Flut,
hat mir zweifach heil gebracht,
von der sünde schuld und macht.
Voice of Hopee v a n g e l i u m i m f o k u s
Missionswerk Voice of HopeEckenhagener Str. 21
51580 Reichshof-MittelaggerTel.: 02265/99 749-0
Fax: 02265/99 749-29
Missionswerk Voice of HopeEckenhagener Str. 21
51580 Reichshof-MittelaggerTel.: 02265/99 749-0
Fax: 02265/99 749-29
Erich Schnepel zeichnet in seiner Ausarbeitung den Weg nach, den die Gemeinde Jesu im Römischen Reich während der ersten vier Jahrhunderte nahm. Es ist ein Weg des Leidens und des Triumphs zugleich: Die Nachfolger Jesu erduldeten um des Evangeliums willen die schlimmsten Leiden bis in den Tod, und – so erstaunlich es klingen mag – gerade dadurch triumphierten sie, wie der Herr verheißt: »Sei getreu bis in den Tod, und Ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben« (offb. 2,10).
Auch blutiger Staatsterror vermochte die Gemeinde Jesu nicht auszurotten. Durch seine innere Kraft überwand das Christentum das Heidentum, das der Macht des Evangeliums nichts entgegenzusetzen hatte. – Aus genau diesem Grund verboten die Nationalsozialisten die Bücher Jesus im Römerreich und seinen Folgeband Jesus im frühen Mittelalter sofort nach ihrem Erscheinen 1939. Der Verfasser schrieb dazu: »Durch diese Darstellung (…) wurden die damals herrschende Weltanschauung und Geschichtsdarstellung völlig durchkreuzt. Das war auch die Absicht des Buches« (aus dem Vorwort zur 4. Auflage von Jesus im frühen Mittelalter, 1978).
Aber auch Fehlentwicklungen und Abweichungen vom biblischen Glauben blendet der Autor nicht aus, sondern nennt sie deutlich beim Namen und stellt ihnen das biblische Vorbild wahren Christentums entgegen. Er regt dadurch immer wieder zur kritischen Selbstprüfung an. So dür fen wir gleich einen mehr fachen Nutzen aus dieser Ausarbeitung ziehen: Informationen über die Kirchengeschichte, knappe und klare Darstellung des biblischen Glaubens, Warnung vor dem Abweichen hiervon sowie Ermutigung, dem Herrn Jesus allezeit treu zu sein.
dieses Hörbuch vermit telt Grundwissen in Bezug auf das Zentrum des biblischen Glaubens und empfiehlt sich daher als pflichtlektüre – nicht nur für prediger, Lehrer und Hirten, sondern für jeden Bibelleser.
Jesus im Römerreich (MP3-Hörbuch)DER WEG DER GEMEINDE JESU IN DEN ERSTEN VIER JAHRHUNDERTEN
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