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Möhring, aus dem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen ... fileJeWoche 5. Jahrgang 2009 ISSN...

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Je Woche 5. Jahrgang 2009 ISSN 1862-1996 Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Kulturexpress Kulturexpress Unabhängiges Magazin print on demand E-Mail: [email protected] www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info internationale Site www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Anschrift Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 1347255 Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E.Maass Kontodaten: Rolf Maass Deutsche Kreditbank KTO: 17193277 BLZ: 120 300 00 IBAN: DE49120300000017193277 BIC: BYLADEM1001 1 1 8 8 . . - - 2 2 4 4 . . J J a a n n u u a a r r 04 No. Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 Bauaufnahme und Planung im Bestand (2008) von Dirk Donath im Vieweg+Teubner Verlag ist ein praxisorientiertes Grundlagenwerk, das anschaulich über Methoden und Darstellungstechniken berich- tet von der Planung bis zu seiner Ausführung Seite 3 KINO MAN ON WIRE (GB 2008) Bester Dokumentarfilm Karlovy Filmfest 2008. Der begnadete Artist Philippe Petit wagte traumverloren im Jahre 1974 den unglaublichen und absolut einmaligen Drahtseilakt über das damals neu erbaute World Trade Center Seite 5 Baustoffkunde (2009) erweiterte 11. Auflage von Backe Hiese Möhring, aus dem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen das Anliegen der Autoren, ein profundes Buch ist mit den Jahren dar- aus geworden Seite 2 OPERATION WALKÜRE. DAS STAUFFENBERG ATTENTAT (USA 2008) Ein spannender Thriller allemal. Hauptrolle TOM CRUISE. Das Drehbuch schrie- ben die Produzenten Christopher McQuarrie und Nathan Alexander. Regie: Bryan Singer KINO Seite 9 BUCHREZENSION FORSTWIRTSCHAFT Ein Scheck löst Probleme - die CO2-Bank ist eine Initiative der Forst- und Holzwirtschaft Seite 13 BUCHREZENSION ÖKOLOGIE Keine Erdgasverdichteranlage in Groß Köris und im Naturpark Dahme-Heideseen Seite 12 Seite 14 Preisverleihung an den Schweizer Architekten Peter Zumthor . Die Ausstellung präsentiert 24 Bauten und den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2008 AUSSTELLUNG
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Je­Woche 5. Jahrgang 2009 ISSN 1862-1996

Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen

zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt

jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

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ISSN 1862-1996

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Herausgeber und Redaktion

Rolf E.Maass

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04No.

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft

St-Nr.: 148404880

USt-idNr.: DE249774430

Bauaufnahme und Planung im Bestand (2008) von Dirk Donath imVieweg+Teubner Verlag ist ein praxisorientiertes Grundlagenwerk,das anschaulich über Methoden und Darstellungstechniken berich-tet von der Planung bis zu seiner Ausführung Seite­3

KINO

MAN ON WIRE (GB 2008) Bester Dokumentarfilm Karlovy Filmfest 2008.Der begnadete Artist Philippe Petit wagte traumverloren im Jahre 1974 den unglaublichenund absolut einmaligen Drahtseilakt über das damals neu erbaute World Trade Center

Seite­5

Baustoffkunde (2009) erweiterte 11. Auflage von Backe HieseMöhring, aus dem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen dasAnliegen der Autoren, ein profundes Buch ist mit den Jahren dar-aus geworden Seite­2

OPERATION WALKÜRE. DAS STAUFFENBERG ATTENTAT (USA 2008)Ein spannender Thriller allemal. Hauptrolle TOM CRUISE. Das Drehbuch schrie-ben die Produzenten Christopher McQuarrie und Nathan Alexander.Regie: Bryan Singer

KINO

­­­­Seite­9

BUCHREZENSION

FORSTWIRTSCHAFT

Ein Scheck löst Probleme - die CO2-Bank ist eine Initiative der Forst- und

Holzwirtschaft

­­­­Seite­13

BUCHREZENSION

ÖKOLOGIE

Keine Erdgasverdichteranlage in Groß Köris und im Naturpark

Dahme-Heideseen

­­­­Seite­12

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Preisverleihung an den Schweizer Architekten Peter Zumthor. Die Ausstellung

präsentiert 24 Bauten und den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2008

AUSSTELLUNG

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Kulturexpress - Unabhängiges Magazin

Baustoffkunde (2009) erweiterte 11. Auflage von Backe Hiese Möhring, ausdem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen das Anliegen der Autoren, einprofundes Buch ist mit den Jahren daraus geworden

Baustoffkunde aus dem Werner Verlag ist mittlerweilein der 11. Auflage erschienen. Die erste Auflage ist ausdem Jahr 1959. Die Namen der Autoren beziehen sichauf die zeitliche Reihenfolge, die nacheinander an demSachbuch gewirkt haben. Es handelt sich in erster Linieum ein Lehrbuch für diejenigen, die sich schnell undumfassend einen Überblick über Baustoffe und zuge-hörige Vorschriften verschaffen wollen. Der didakti-sche Teil wird nicht vernachlässigt. Nach Kapiteln sor-tiert werden abschließende Fragen im Buch gestellt, dienur beantworten kann, wer das Buch in die Handgenommen hat. Der Schulbuch Charakter ist deshalbdominierend aber nicht ausschließlich. Die an derPraxis orientierten Inhalte können auch für denRatsuchenden hilfreich sein, insbesondere als Nach-schlagewerk eignet sich der Band hervorragend. Dieübersichtliche Gliederung nach Materialien erlaubeneine durchgängige Suche nach Stichworten undSinnzusammenhängen.

Mit einer Graphik beispielsweise wird einprägsam ver-anschaulicht wie Stahlrohre hergestellt werden. Werweiß schon etwas darüber, wie solche Gegenstände desAlltags hergestellt werden. Das Metall dafür bestehtzunächst aus einem flachen Band, was linear gestrecktdurch eine Walzanlage läuft und gewölbt die Formeines runden Rohres annimmt. Dies wird knapp inwenigen Bildern mit ganz einfachen Strichzeichnungendargestellt. Die Gebrauchsgraphik im Buch ist durch-gängig einfach strukturiert und kontextbestimmt.

Was ist neu an der 11. Auflage?

Der Architekt Rolf Möhring ist neuer Herausgeber der11. Auflage "Baustoffkunde" (2009) für Ausbildungund Praxis. Im Gegensatz zu früheren Ausgaben mitBautechniken in handwerklichen Ausführungen ver-sucht die neue Ausgabe den Einsatz vorproduzierterHalb- oder Fertigteile stärker einzubeziehen, die denBauschaffenden nicht selten zu einem Monteur werdenlassen. Zudem ist die Auswahl oder Anzahl an Bau-stoffen und Rezepturen in den letzten Jahrzehnten dra-matisch angestiegen. Damit verknüpft ist die zwingen-de Beschäftigung mit den Naturwissenschaften ausPhysik und Chemie in Bezug auf Bauphysik und

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Bauchemie, um neben Herstellungsmethoden der Bau-stoffe auch deren Anwendung und Nutzung verstehenzu können. Aber auch Abbruch und Entnahme sowieWiederverwertung in Teilkreisläufen sollen be-greiflichwerden.

In vielen Beschreibungen finden die zugehörigen, aktu-ellen DIN-Normen Anwendung. Größen undMaßangaben werden zu den Standardausführungengleich mit angegeben. Chemische Verbindungen imMolekularaufbau, strukturell dargestellt, sind besondersinteressant in Bezug auf Kunststoffarten, die auf demMarkt gerade kursieren. Um die Angaben verwerten zukönnen, sind deren spezifische Eigenschaften notiert.Diagramme mit Messangaben veranschaulichen Ver-läufe und Grenzwerte, die bei der baulichen Um-set-zung zu beachten bleiben. Insgesamt ist es doch eineMenge an Stoff, der sich nicht einfach aus demStehgreif erlernen läßt. In seiner Funktion alsNachschlagewerk hinterläßt die "Baustoffkunde"(2009) meiner Meinung größere Wirkung. Fragen undAntworten im Anschluß an die Kapitel können hilf-reich sein, um sich selbst zu prüfen oder vielleicht ein-mal etwas von den Fakten zu formulieren, die der

Buchumschlag: Werner Verlag

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Inhalt liefert. Allzu streng würde ich das nicht nehmen.

Inhaltsübersicht:

Bausteine, Anorganische Bindemittel, Zuschläge/Gesteinskörnungen für Mörtel und Beton, Mörtel undEstrich, Beton, Stahlbeton und Spannbeton, Eisen undStahl, Nichteisenmetalle, Glas, Grundbegriffe der Bau-stoffphysik, Grundbegriffe der Baustoffchemie, Kunst-stoffe, Dämmen, Sperren, Schall- und Brandschutz,Bitumen und Asphalt, Vorschriften zur Verwendungvon Baustoffen, Quellenangaben, WeiterführendeLiteratur, Adressen von Verbänden, Lösungen zu ein-zelnen komplexen Aufgaben und Stichwortverzeichnis.

Baustoffkunde

für Ausbildung und PraxisHerausgeber Dipl.-Ing. Rolf Möhring Werner Verlag, Neuwied - eine Marke von Wolters Kluwer 11. Auflage, neu bearbeitete und ergänzte Auflage (November2008) 471 Seiten, broschiertGröße: 24,2 x 17 x 2,8 cm Gewicht: 760gISBN-10: 3804145043

ISBN-13: 978-3804145047

Bauaufnahme und Planung im Bestand (2008) von Dirk Donath im Vieweg+Teubner Verlagist ein praxisorientiertes Grundlagenwerk, das anschaulich über Methoden undDarstellungstechniken berichtet von der Planung bis zu seiner Ausführung

Ein Buch das im Jahre 2009 auf dem neuesten Standseine Anwendung findet. Das Niveau, das hier währendder Vorbereitungsphase angegangen wird, istanspruchsvoll und hoch. Nach einer erstenBestandsaufnahme steht der Modellierungsprozessganz wesentlich am Anfang der Arbeiten, im übrigenein Vorgang auf den mit aller Vorsicht hingewiesenwird, um Fehler von vornherein auszuschließen. Nebencomputergestützten Anwendungen werden in diesemBuch von Dirk Donath die rechtlichen und wirtschaft-lichen Grundlagen beschrieben, die bei derBauaufnahme notwendig werden.

Ansprechend ist hierbei das Schriftbild, das zurAnwendung kommt, denn es läßt einen breiten Randfür Anmerkungen, die entweder zu den Abbildungenoder als Merkpunkte zum Inhalt dort festgehalten sind.Die Buchseiten sind nicht überladen, sondern wirkenübersichtlich in der Gestaltung. Hochwertiges Papierauf Kunstdruckbasis erlaubt es Fotografien von detail-lierten Situationen wiederzugeben. Das ermöglichtEinblicke in Bereiche, die der besserenVeranschaulichung dienen. Zahlreiche Screenshotswerden gezeigt, wie sie nur mit aufwendiger und kost-spieliger CAD-Software erstellt werden. Das vermitteltdem Leser den Eindruck der Dazugehörigkeit in ein

Tätigkeitsfeld, das erst im professionellen Umfeld seinewahren Ausmaße findet.

Das Buch geht von der Annahme aus, daß in den mei-sten Fällen bereits vorhandene Bausubstanz berück-sichtigt werden muß. Grundsätzlich zeichnet sich dasBauen durch mehrere Punkte aus, die zu erwähnensind, wie Umbauplanung, Sanierung, Modernisierungoder Umnutzung, wozu die Denkmalpflege mit dazu

Buchumschlag: Vieweg+Teubner Verlag

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gerechnet wird, der ein eigenes Kapitel gewidmet ist.Zweiter Punkt der genannt wird, ist die Erweiterungund drittens stehen Abriß und Neubau. Der nächsteSchritt behandelt die Bauaufnahme als Erkenntnispro-zeß. Es geht darum die jeweiligen Verfahren zurBauwerkserfassung auch richtig zu erfassen. Hierbeigibt es eine Reihe an Möglichkeiten. Geprägt durchfreie Beobachtungsgabe am einfachen Handzeichnenvor Ort bis hin zu aufwendigen Gerätschaften, die daslaserbasierte Abtasten von Gebäuden ermöglichen.

Eine Kritik die im Buch formuliert wird, wendet sich anNichtfachleute des Bauens, zu denen gerade die ver-messenden Ingenieure zählen, die Gebäude zwar exakterfassen, aber nicht wirklich verwertbare Aussagen zueinem Bestandsobjekt geben können. Nur der mit derPraxis des Planens Vertraute ist dazu in der Lage, so dieArgumentation. An diesem Punkt will das Buch anset-zen, um Architekten und Bauingenieuren mit denMöglichkeiten und den Systemen vertraut zu machen,die letztendlich zu einem gültigen Ergebnis führen.

Analyseverfahren

Moderne Systeme der Bauaufnahme sind die Tachymetrie

(griech. tachýs = schnell) bedeutet "Schnellmessung".Sie ermöglicht die gleichzeitige Auf-nahme der Lageund Höhe vieler Punkte zur Herstellung von Kartenund zur Katastervermessung.

Die Photogrammetrie, auch Fotogrammetrie oderBildmessung genannt, ist eine Gruppe von Messme-thoden und Auswerteverfahren der Fernerkundung,um aus Fotografien und genauen Messbildern einesObjektes seine räumliche Lage oder dreidimensionaleForm zu bestimmen.

Modellierungsprozeß

Die Bauaufnahme ist ein Vorgang der allmählichenModellbildung gewissermaßen als Modellierungspro-zeß. Das Original wird in eine modellhafte Abbildungüberführt. Hierfür werden benötigt: Informationenzum Bauwerk und die Datenverwaltung im Raumbuch.Das letztere Kapitel umfaßt nur knappe drei Seiten.Auf die Erstellung von Raumbüchern wird aber immerwieder Bezug genommen.

Computergestützte Bauplanung

Der Computer ist längst anerkanntes Arbeitsmittel inder Planung. Folgende Kapitel werden behandelt:Office-Anwendungen, AVA-Systeme, Bildverarbei-tungs- und Desktop Publishing Systeme, CAD- undCAAD-Systeme, Modellier- und Visualisierungssoft-ware.

Im Anhang werden unterschiedliche Softwaresystemenach Namen und Hersteller tabellarisch bezeichnet.Web-Adressen gleich mit angegeben. Im Anschluß fol-gen Literaturhinweise. Ein Glossar führt dann nochmal durch die Fachterminologie wie im Buch verwen-det und erläutert sie in ganzen Absätzen. Schließlichbildet das mehrseitige Stichwortverzeichnis denAbschluß des Bandes aus der Buchreihe Praxis.

Bauaufnahme und Planung im Bestand

Grundlagen - Verfahren - Darstellung - Beispielevon Dirk Donathunter Mitarbeit von Jörg Braunes und Michael KorteVieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden1. Auflage (Oktober 2008)Mit 180 Abbildungern und 10 Tabellen191 Seiten, broschiertGröße: 23,8 x 17 x 1 cm Gewicht: 500gISBN-10: 3834803987 ISBN-13: 978-3834803986

Foto: Maass

Frankfurter Buchmesse im Oktober 2008. Hier am Stand

Vieweg+Teubner der zur großen Gruppe der Springer Verlage zählt wie

im übrigen auch der Schweizer Birkhäuser Verlag

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MAN ON WIRE (GB 2008)Dokumentarfilm

Regie: James Marsh

Im Arsenal Filmverleih, Bildformat: 1:85, Tonformat: Dolby Digital

Sprache: Englisch/Französisch

Untertitel: Deutsch

Spieldauer 94 Minuten

Kinostart: 22. Januar 2009

Bester Dokumentarfilm Karlovy Filmfest 2008. Derbegnadete Artist Philippe Petit wagte traumverloren imJahre 1974 den unglaublichen und absolut einmaligenDrahtseilakt über das damals neu erbaute World TradeCenter. Nach dem Buch von Philippe Petit "To reachthe clouds". Foto: Arsenal Filmverleih

Ein unglaublicher Film kommt in die Kinos, einDokumentarfilm der mit lebendigem Filmmaterial undBildern den phantastischen aber unglaublichenDrahtseilakt über das World Trade Center im Jahre1974 von seiner Vorbereitung bis zur tatsächlichenÜberschreitung zeigt. Der Film schildert eindrücklichwas der wagemutige Artist Philippe Petit geschafft hat.Das unglaublichste was ein Mensch jemals zu sehenbekommen wird. Der Zuschauer bekommt hier nocheinmal die Möglichkeit den gesamten Ablauf und dieganze Spannung hautnah mitzuerleben. Philippe Petit,ein großartiger Akrobat der in seiner Einzigartigkeitseines Gleichen sucht. Nach den Vorbereitungen inFrankreich reiste Philippe Petit in die USA, um dasWorld Trade Center ins Visier zu nehmen und aufeinem schmalen Drahtseil ganz oben von einem Towerzum anderen zu balancieren und das ganz ohneFangnetze. Erschwerend sollte hinzukommen, daß erfür sein Vorhaben keinerlei Genehmigung von denamerikanischen Behörden erhielt. Er mußte Materialund Aufbauten, die notwendig sind, in allerHeimlichkeit und unter Überwindung zahlreicherKontrollen unbemerkt nach oben auf das Dach trans-portieren, um dann in den frühen Morgenstunden beinebligem Wetter den Gang über das Drahtseil zuwagen.

Es war am 7. August 1974 als ein Franzose namensPhilippe Petit auf einem Drahtseil zwischen den Twin

Towers des World Trade Centers in New York balan-cierte, den beiden höchsten Türmen der damaligenWelt. Nachdem er eine Stunde lang ohne Netz oderSicherheitsgurt auf dem Drahtseil tanzte, wurde er fest-genommen und ins Gefängnis gesteckt. Bis zu diesemMoment hatte niemand außer Petit und seinenKomplizen, mit denen er diesen illegalen ‚Coup’ mona-telang zusammen vorbereitet hatte, je etwas davonerfahren.

Foto: Arsenal Filmverleih

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Kulturexpress

Stab

Regie - James MarshProduzent - Simon ChinnCo-Produzent - Victoria Gregory / Maureen A. RyanKamera - Igor MartinovicSchnitt - Jinx GodfreyMusik - Michael Nyman / J. RalphJuristische Beratung - Claire Hungate

Mitwirkende

Annie Allix, Jean-Louis Blondeau,David Forman, Barry Greenhouse,Jean-François Heckel, Jim Moore,Alan Welner und Philippe Petit

Darsteller (in den nachgestellten Szenen)Ardis Campbell - AnnieDavid Demento - Jean-LouisDavid Roland - Frank AlanAaron Haskell - Jean-FrançoisPaul McGill - Philippe Petit

Anmerkung des Regisseurs James Marsh

„Ich habe den Verstand eines Kriminellen“ – Mit die-sen Worten empfing mich Philippe Petit, als ich ihn daserste Mal traf. Dann zeigte er mir, wie er mit einerAusgabe von „People Magazine“ einen Menschenumbringen könne und bevor er ging, klaute er meineBrieftasche. Er war wirklich ein außergewöhnlicherMensch mit einer besonderen Sicht auf die Welt. Nichtzuletzt deshalb, weil er sie schon aus Höhen undPerspektivengesehen hatte wie nie ein Mensch zuvor.„Ich habe den Verstand eines Kriminellen“ – Mit die-sen Worten empfing mich Philippe Petit, als ich ihn daserste Mal traf. Dann zeigte er mir, wie er mit einerAusgabe von „People Magazine“ einen Menschenumbringen könne und bevor er ging, klaute er meineBrieftasche. Er war wirklich ein außergewöhnlicherMensch mit einer besonderen Sicht auf die Welt. Nichtzuletzt deshalb, weil er sie schon aus Höhen undPerspektiven gesehen hatte wie nie ein Mensch zuvor.

Ursprünglich ging ich davon aus, einen Film über die-ses sagenhafte Projekt zu drehen, ich hatte nicht damitgerechnet, dass daraus ein richtiges menschlichesDrama werden würde, eine Komödie von Irrtümern,eine Liebesgeschichte, eine Geschichte überFreundschaft und ihre Grenzen, eine Satire überAutorität und eigenmächtige Regeln. Der Reichtum

dieser Erzählung entsteht durch Philippe selbst, durchseine unendlich große Fähigkeit zur Dramatisierungund seine Unfähigkeit, sich hinzusetzen und dieGeschichte in Ruhe zu erzählen;stattdessen läuft erherum und wirkt dadurch viel natürlicher.

Philippe Petit

Der französische Hochseilartist Philippe Petit wurdeam 13. August 1949 geboren. Weltweit bekannt wurdeer durch seinen Aufsehen erregenden – illegalen –Drahtseilakt zwischen den Türmen des WorldTradeCenters in New York City am 7. August 1974.

Die Idee zu der Aktion kam Philippe Petit im Warte-zimmer seines Zahnarztes, wo er einen Artikel über dieZwillingstürme las, die sich zu diesem Zeitpunkt nochin der allerersten Bauphase befanden. Sechs Jahre langsammelte er alle Informationen, die er über die Türmekriegen konnte. Unter dem Vorwand, Journalist zu sein,interviewte er den WTC Bauleiter Guy F. Tozzoli. AmAbend des 6. August 1974 verschafften er und eineGruppe Helfer sich Zugang zu den immer noch nichtfertiggestellten Gebäuden und brachten einenBalancierstab, Schnüre, Werkzeug, 75 Meter Stahlseilsowie Pfeil und Bogen auf das Dach der Türme. Am 7.August, kurz nach 7.00 Uhr morgens, begann Petit sei-nen etwa einstündigen Tanz über das 1 Zoll starkeDrahtseil. Tausende Menschen im Finanzbezirk ver-harrten und verfolgten das Schauspiel, das sich 417Metern über ihren Köpfen abspielte. Philippe Petitwurde nach der Aktion festgenommen und vor Gerichtgestellt, allerdings wurden sämtliche Anklagepunkte fal-lengelassen.

Er wurde eingehend von der Port Authority of NewYork and New Jersey als Eigentümerin des WTCbefragt, wie er denn trotz der Sicherheitsvorkehrungenauf das Dach der Gebäude gelangen konnte! Als Dank

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bekam er später eine Dauerkarte für dieAussichtsplattform des World Trade Centers über-reicht. Noch bevor das World Trade Center am 11.September 2001 zerstört wurde, schrieb Philippe Petitdie Erinnerungen an seine Aktion nieder: „To reach theclouds: My high wire walk between the Twin Towers“wurde 2002 veröffentlicht.

Auch in Deutschland konnte man sein Talent bewun-dern: Am 12. Juni 1994 sorgte er für einen Höhepunktwährend der 1200-Jahr-Feier der Stadt Frankfurt amMain. In 60 bis 70 Metern Höhe spannte er ein Seil zwi-schen Paulskirche und Dom und vollführte daraufeinen dreißigminütigen Hochseillauf und stellte wichti-ge Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimischdar. Begleitet wurde die Vorführung vom Radio-Sin-fonie Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks.Philippe Petit lebt heute in den USA.

Jean-Louis Blondeau

ist Fotograf und Philippe Petits ältester Freund. Vonihm stammen die Aufnahmen von den erstenSeiltanzversuchen. Er war sein wesentlicherVerbündeter bei dem ersten illegalen Seiltanz 1971 überdie Türme von Notre Dame in Paris und auch später inNew York. Jean-Louis entwickelte die Idee mit demPfeil und Bogen. Philippes Erfolg und Überleben hin-gen maßgeblich von Jean-Louis‘ Hingabe undPragmatismus. Jean-Louis Blondeau schießt das Zugseilmit einem Bogen vom Nord- zum Südturm des WTC

Annie Allix

Philippes französische Freundin wurde von ihm vordem „Coup“ als emotionale Unterstützung nach NewYork geholt. Sie glaubte stets an die Sache, war aber

auch immer um Philippes Sicherheit besorgt.

Jim Moore

ist Philippes engster Freund und Helfer in New York,der zum wichtigsten Komplizen während der intensi-ven Vorbereitungsphase in Manhattan wurde. Siebesichtigten die Türme unzählige Male, wobei sie sichals Lieferanten oder Jour nalisten ausgaben. Jim mach-te die Bilder, als Philippe einen Hubschrauber für einen15minütigen Flug über die Twin Towers mietete; aberschließlich wollte er in der schicksalhaften Nacht dochnicht oben auf dem Dach dabei sein ...

Mark Lewis

half Philippe bei seinem zweiten illegalen Seiltanz zwi-schen den Pfeilern der Sydney Harbour Brigde undunterstützte dann das Team bei dem WTC Abenteuer.Aber da er um das Leben seines Freundes fürchtete undsich nicht mitschuldig machen wollte, stieg er aus demProjekt aus.

Jean-François Heckel

Er wurde von Jean-Louis angeworben und gehörteschon dem Notre- Dame-Team an. Zwei Tage vor demSeiltanz traf er zur Unterstützung in New York ein undwurde Philippes ergebener, unschätzbarer und einzigerHelfer auf dem Südturm.

Alan Welner

Philippe und Jean-Louis haben ihm nie wirklich ver-traut. Aber angesichts des Zeitdrucks musste Philippeihn notgedrungen im Team behalten. Und so war esAlan, der schließlich beinahe das ganze Unternehmenzum Scheitern gebracht hätte. Er zog sich zurück undließ Jean-Louis mit der schier unlösbaren Aufgabeallein, das schwere Seil auf den anderen Turm herüber-zuziehen.

Michael Nyman (Musik)

Der britische Komponist Michael Nyman ist vor allemfür seine Musik zu Jane Campions Film „Das Piano“und seine langjährige Zusammenarbeit mit demFilmregisseur Peter Greenaway bekannt. In den 1960erJahren hat sich Nyman von der Musikästhetik derAvantgarde distanziert und einen Stil entwickelt, der aufstarker Melodik, einprägsamer, aber changierenderRhythmik und tonalen Strukturen basiert. Neben zahl-reichen Filmscores für Michael Winterbottom, AndrewNiccol, Neil Jordan und Patrice Leconte komponiert

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Nyman für Konzerte, Tanztheater, bildkünstlerischeProjekte und die Opernbühne. Auf seinem Label MNRecords erschienen zuletzt die mit der Michael NymanBand eingespielten Aufnahmen

„Mozart 252“

sowie

„8 Lust Songs: I Sonetti Lussuriosi“

Philippe Petit probt seine Drahtseilakte ausschließlichzur Musik von Michael Nyman, weshalb seine Musikebenfalls für MAN ON WIRE verwendet wurde.

Bester Dokumentarfilm Karlovy Vary Filmfest 2008Publikumspreis Internationales Filmfest Edinburgh

2008

Publikumspreis Los Angeles Film Festival 2008Grand Jury Prize und Publikumspreis Sundance

Filmfest 2008

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OPERATION WALKÜRE. DAS STAUFFENBERG ATTENTAT (USA 2008) OT: Valkyrie

Regie: Bryan Singer

Mit Tom Cruise, Carice van Houten, Kenneth Branagh, Christian Berkel, David Bamber, Bill Nighy, Tom Wilkinson

Foxfilm Verleih, Bildformat 1,85 : 1, 35 mm (spherical) , Tonformat: SDDS´, DTS, Dolby Digital

Spieldauer 121 Minuten

FSK ab 12 Jahre

Kinostart 22. Januar 2009

Bis das Stauffenberg Attentat nach Amerika durchdrin-gen konnte, hat es ja eine Reihe an Jahren gedauert.Eine Aufarbeitung im Film findet insofern statt, weildeutlich wird, daß am 20. Juli 1944 beinahe der gesam-te deutsche Militärapparat ins wanken kam und dasAttentat doch so kläglich scheitern mußte und mitgrausamen Hinrichtungen am Strang oder durchErschießungen endete. Wenn das keine späteErleuchtung ist durch die amerikanische Filmindustrie.Doch was hätte das Attentat für das Deutsche Reichnoch bringen sollen? Der Erste Weltkrieg war verloren,die Konsequenzen aus den Versailler Verträgen einfachunerträglich. Der Zweite Weltkrieg auch verloren, wieKriege immer verloren sind. Das Attentat lediglich eineschauspielerische Notlüge die das Verbrechen derNazis nicht hätte wieder gutmachen können. Viel wich-tiger war die Kapitulation der Deutschen nach demSelbstmord Hitlers, viel wichtiger die damit verbunde-ne Anerkennung der Siegermächte, die NürnbergerProzesse und die Stationierung der Alliierten. DiesenAbschnitt der Geschichte will der Film nicht einbezie-hen, der endet mit Hinrichtungen, aber ein spannenderThriller ist allemal daraus geworden. Text und Foto: Fox

Der im Afrika-Feldzug schwer verwundete OberstClaus Schenk Graf von Stauffenberg (TOM CRUISE)steht loyal zu Heimat, Volk und Vaterland. Als Europaund die halbe Welt in Flammen stehen und er um dieMassenmorde und Verbrechen Hitlers weiß, ist auchvon Stauffenberg überzeugt, daß dieser Krieg nichtmehr zu gewinnen ist und Deutschland ins Verderbenführen wird. Der überzeugte Patriot begreift Begriffewie Ehre und Gerechtigkeit sind bedeutungslos gewor-den. Soldaten und ganze Völker werden sinnlos geop-fert und das Vaterland in eine ungeheure, umfassendeKatastrophe gesteuert. 1943 schließt er sich einerWiderstandsgruppe an. Mit der genialen Strategie,

Hitlers eigene Notfallplanung – die so genannte„Operation Walküre“ – zu nutzen, planen dieVerschwörer den „Führer“ zu beseitigen, sein Regimezu stürzen und die Schlüsselressorts der Reichsführungmit ihren Männern zu besetzen. Für das Schicksal vonMillionen Menschen, setzen sie ihr eigenes und dasLeben ihrer Familien aufs Spiel.

Mit TOM CRUISE in der Hauptrolle erzählt derSpielfilm OPERATION WALKÜRE – DAS STAUF-FENBERG ATTENTAT die wahre Geschichte des

Text und Foto: Fox

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Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (TOMCRUISE) und des verwegenen Plans, Hitler, gespieltvon DAVID BAMBER durch ein Attentat zu beseiti-gen. In einer erneuten Zusammenarbeit von RegisseurBRYAN SINGER mit dem Oscar-gekröntenDrehbuchautoren CHRISTOPHER McQUARRIEentstand eine faszinierende Chronik über die Ereignissedes 20. Juli 1944 und über jene Männer, die sich aufLeben und Tod gegen Hitler verschworen.Entsprechend hochkarätig ist die Besetzung des Films.

Cast

Colonel Claus von Stauffenberg - Tom CruiseMajor-General Henning von Tresckow - Kenneth Bra-naghGeneral Friedrich Olbricht - Bill NighyGeneral Friedrich Fromm - Tom WilkinsonNina von Stauffenberg - Carice van HoutenMajor Otto Ernst Remer - Thomas KretschmannLudwig Beck - Terence StampGeneral Erich Fellgiebel - Eddie IzzardCarl Goerdeler - Kevin R. McNallyColonel Mertz von Quirnheim - Christian BerkelLieutenant Werner von Haeften - Jamie ParkerAdolf Hitler - David BamberColonel Heinz Brandt - Tom HollanderErwin von Witzleben - David SchofieldField Marshal Wilhelm Keitel - Kenneth CranhamMargarethe von Oven - Halina ReijnMajor Ernst John von Freyend - Werner DaehnJoseph Goebbels - Harvey FriedmanLieutenant Herber - Matthias Schweighöfer CrewRegie - Bryan Singer Drehbuch - Christopher McQuarrie, Nathan Alexander Kamera - Newton Thomas Sigel

Schnitt - John Ottman Musik - John Ottman Produktionsdesign - Patrick Lumb, Lilly Kilvert Kostüme - Joanna Johnston Produzenten - Christopher McQuarrie, Bryan Singer,Gilbert Adler Koproduzenten - Nathan Alexander Casting - Roger Mussenden

Produktionsnotizen

Die Historikerin Annedore Leber schrieb überStauffenberg: „[Er war] der Prototyp der jungen höhe-ren Offiziere, die, obwohl ihre eigenen zukünftigenKarrieren nie in Frage standen, bereit waren, zu han-deln. Sie agierten aus dem Verantwortungsgefühl derOffiziere für ihre Truppen und des Bürgers für seineMitmenschen. Selbst die Gestapo-Offiziellen, die dieVorgänge des 20. Juli aufklärten, spürten die Spur sei-nes Geistes. Sie sprachen von StauffenbergsSehnsucht...“

Bevor er die Rolle annahm, wußte TOM CRUISE nichtbesonders viel über Stauffenberg, aber in derVorbereitung lernte er so viel wie möglich über ihn.Seine Recherche und seine Detailversessenheit ließenihn schnell erkennen, was für ein beeindruckenderMann er gewesen war. NEWTON THOMAS SIGELund BRYAN SINGER wollten einen unverkennbaren,aber bewußt einfachen Look für den Film finden, derdie Ängste und Gefühle dieser höchst gefährdetenVerschwörer in den Vordergrund rücken sollte. Siebeschlossen, dass sich die Kameraarbeit ganz allmäh-lich von der ersten Hälfte des Films, in der dieGeschichte sich entwickelt, steigern sollte zur zweitenHälfte, in der der Plan zum Anschlag auf Hitler nichtmehr aufzuhalten ist und schließlich ausgeführt wird.„Der Anfang des Films, bevor die Bombe in Hitlers[Besprechungs-Baracke] hochgeht, ist eher klassischgefilmt, mit Kränen und Dollys und formaleren, flüssi-gen Kompositionen,“ sagt Sigel. „Aber danach wurdefast nur noch mit Handkamera gedreht. Wir benutzteneine besondere Schulter-Halterung für die Kameras, soals ob man auf einem Dolly aus der Hand drehenwürde. Das Ergebnis erzeugt eine unterschwellig ner-vöse Energie, ein Gefühl der Unsicherheit, das dieSpannung zusätzlich erhöht.“

Bezüglich Farbdramaturgie konzentrierte Sigel sich aufverschiedene Schattierungen von Rot. „Rot war einfachdie Symbolfarbe der Nazipartei und ich glaube sierepräsentiert die ursprüngliche Blutrünstigkeit dieses

m Bild vorne von links nach rechts: Claus Schenk Graf von

Stauffenberg (TOM CRUISE), Werner Haeften (JAMIE PARKER) und

Mertz von Quirnheim (CHRISTIAN BERKEL)

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Regimes“, sagt der Kameramann. Wie die Kamerabe-wegungen nehmen auch die Farben im Verlauf desFilms an Intensität zu und man sieht auch, wie dieWärme und der Optimismus der Verschwörer abzu-nehmen beginnt.“

Die besondere Lichtsetzung war ein weiteres herausra-gendes Element der Kameraarbeit, besonders weilSinger und Sigel die spannungsgeladene und schatten-hafte Atmosphäre der Berliner Nächte sichtbar machenwollten, in denen die Menschen bei Bombenangriffenalle Lichter löschen und die Vorhänge schließen muss-ten. „Das war eine unserer größten Herausforderun-

Nina von Stauffenberg gehörte zu den wenigen ausdem nahen Umfeld Stauffenbergs, die die Vorgänge des20. Juli überlebten. Sie kam ins KonzentrationslagerRavensbrück (wo ihr fünftes Kind geboren wurde) undnach dem Krieg bauten sie und ihre Familie sich eineneue Existenz in West-Deutschland auf. Sie starb 2006im Alter von 92 Jahren.

Während der Drehbuch-Recherchen beschäftigten sichCHRISTOPHER McQUARRIE und NATHANALEXANDER ausführlich mit der Frage, ob Ninawußte, was ihr Mann in jenem schicksalhaften Sommerplante. „Es wurde immer klarer, daß sie Bescheid wußteund sein Vorhaben nach Kräften unterstützte“, sagtAlexander. „Nina war nicht in die Einzelheiten einge-weiht, aber ich denke, man muss sie als wichtigesMitglied der Verschwörung betrachten. Sie hatte genauso viel zu verlieren wie jeder andere von ihnen. Als wirspäter mit Mitgliedern ihrer Familie sprachen, vermit-telten sie uns den Eindruck, dass, obwohl die beidensich nie direkt über den Plan unterhielten, sie gewisser-

maßen über nichts anderes sprachen. Die Geschichteihrer Liebe ist ein entscheidender Faktor, denn sierepräsentiert das, was für Stauffenberg wirklich aufdem Spiel stand: seine Kinder und die ZukunftDeutschlands.“ Nina Schenk Gräfin von Stauffenbergwird von CARICE VAN HOUTEN, einer beeindruk-kenden holländischen Schauspielerin gespielt, die durchihre Rolle in Paul Verhoevens Thriller BLACK BOOK(2006) international bekannt und ausgezeichnet wurde.

Drehorte

Barton Flats, San Bernardino Mountains, California,USA (Waldszene im Winter)Berlin, Deutschland Cougar Buttes, Lucerne Valley, California, USA (NordAfrika Szenen)Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenberg-straße, Berlin, Deutschland (Bendlerblock)Jenks Lake, San Bernardino National Forest, California,USA Klein Köris, Brandenburg, Deutschland(Wolfsschanze)Lucerne Valley, Mojave Desert, California, USA(Flugzeugaufnahmen)Messe Berlin, Masurenallee, Berlin, Deutschland Potsdam, Brandenburg, Deutschland Inneres derLöwenvilla)Prag, Tschechische Republik Studio Babelsberg, Potsdam, Brandenburg,Deutschland

Der Film wurde in Deutschland gedreht, zum Teil anOrten des historischen Geschehens wie dem Bendler-block in Berlin-Tiergarten. Gedreht wurde im ehemali-gen Hauptquartier der Luftwaffe, dem Reichs-luftfahrt-ministerium, in dem sich heute das Finanz-ministeriumbefindet; im Flughafen Tempelhof, von dessen Gebäu-den ein großer Teil von den Nazis genutzt worden warund auf dem Messegelände, das in 22 Teilen von denNazis gebaut worden war. Es war sogar möglich,Außenaufnahmen des Hauses zu machen, in demStauffenberg mit seinem Bruder lebte und das heutenoch existiert.

Für Drehorte, die nachgebaut werden mussten, studier-te das Team Arbeiten des Hitler-Architekten AlbertSpeer, dem einzigen Mitglied der älteren Nazi-Führungsriege. Speer war von Hitler beauftragt, riesige,einschüchternde Gebäude zu entwerfen, die die Nazi-

gen, denn die Stadt sollte nachts pechschwarz sein."

Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Nina Schenk Gräfin von

Stauffenberg (TOM CRUISE und CARICE VAN HOUTEN)

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Philosophie in Stein meißeln sollten – daher hattenauch die im Atelier gebauten Innenräume beeindruk-kende Ausmaße. Zu den schwierigsten Nachbautenzählten Hitlers Haus und Hauptquartier, der ‚Berghof ’’in den Bayerischen Alpen. Das Design-Team konntedie Privatfilme Eva Brauns zu Hilfe nehmen um dasInnere des Alpen-Refugiums zu rekonstruieren, dasvon den Alliierten gesprengt und abgerissen wordenwar. Etwa ein Vierteljahr arbeitete die Crew daran, die‚Wolfsschanze’, Hitlers massives, bunkerartigesVersteck in Ostpreußen, in dem das Attentat des 20.Juli 1944 stattgefunden hatte, in einem Wald nachzu-bauen.

Das Innere des Kriegsministeriums inklusive der Bürosvon Stauffenberg, Olbricht und Fromm, in denen derPlan der Verschwörer ursprünglich entwickelt wordenwar, wurden in einem Atelier auf dem BabelsbergerStudiogelände nachgebaut. Studio Babelsberg ist dasälteste Großatelier-Filmstudio und zählt heute zueinem der führenden Standorte für die Herstellung vonSpielfilm- und Fernsehproduktionen in Europa. Seitüber 95 Jahren wird in Babelsberg Filmgeschichtegeschrieben. Co-Produzenten bei OPERATIONWALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTATCarl Woebcken, Christoph Fisser und Henning Mol-fenter.

Ein Scheck löst Probleme - die CO2-Bank ist eine Initiative der Forst- undHolzwirtschaft

Den ersten Scheck der neu eingerichteten CO2-Banküber 1.598 Tonnen CO2, die in verarbeitetem Holz alsKohlenstoff gespeichert sind, hat der Geschäftsführerdes Landesbeirates Holz Nordrhein-Westfalen,Matthias Eisfeld zusammen mit dem Präsidenten derArbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbändee.V. Michael Prinz zu Salm-Salm und Bundestagsvize-präsident Hermann Otto Solms bei seinem Besuch inder Walderlebnishalle Multitalent Holz auf der GrünenWoche in Berlin (IGW) überreicht. Mit diesem Schecksoll dokumentiert werden, welchen konkreten Beitragdie Forst- und Holzwirtschaft für den Klimaschutz unddie Reduzierung des Klimagases Kohlendioxid (CO2)leisten will. Diese im Holz eingelagerte Menge ent-spricht dem CO2, das ein PKW auf einer Strecke vonetwa 10 Mio. km ausstoßen würde oder einem Auto,das 265 mal die Erde umrundet. In nur zwei Monatenwurde diese erstaunlich hohe Menge durch die neuerrichtete CO2-Bank gesammelt. In Zukunft soll regel-mäßig bekannt gegeben werden, welche CO2-Mengenauf der Bank durch die Holz verarbeitenden Betriebegesammelt wurden, sagte Matthias Eisfeld bei derÜbergabe des Schecks.

Der Präsident der AGDW betonte, daß die Vorausset-zung eine nachhaltige Forstwirtschaft ist, die für jedengenutzten Baum einen neuen Baum pflanzt. Deshalb ist

Holzverwendung aktiver Klimaschutz!

Die CO2-Bank ist eine Initiative der Wald- undHolzwirtschaft und wird durch den Landesbeirat HolzNordrhein-Westfalen vertreten. Sie ist eine Datenbank,die die Qualität und Menge der Reduzierung des Treib-hausgases Kohlendioxid (CO2) durch die Objekte undLeistungen der Forst- und Holzwirtschaft seit Oktober2008 europaweit dokumentiert. Jeder Holz verarbeiten-de Betrieb und jeder Architekt kann sich anmeldenunter www.CO2-bank.de und seine Projekte eintragen.

Text und Foto: AGDW

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Groß Köris, 20.01.2009. Eine Mitteilung des Bran-den-burger Ministeriums für Infrastruktur und Raum-ord-nung legt den Schluss nahe, dass es keine Erdgas-ver-dichteranlage in Groß Köris und im Naturpark Dahme-Heideseen geben wird. Genau das ist die Forderung derBürgerinitiative, die sich im September 2007 gegründethat und seitdem vor den Umweltrisiken und Schädendes OPAL-Vorhabens warnt, sowie auf die zweifelhaf-te Verfahrensgangart der Vorhabensträ-gerin Wingashinweist. Im Zuge des Brandenburger Raumordnungs-verfahrens zur OPAL hatten sich auch mehrereGemeinden und Natur-schutzverbände gegen die Vor-habensplanung ausgesprochen sowie vier weitere Bür-gerinitiativen in der Region gebildet und zusammenge-arbeitet. Mit der Änderung des Standortes der Ver-dichteranlage wären auch die Pläne der Wingas vomTisch, die Riesenpipeline durch das Ortsgebiet vonGroß Köris zu ziehen. „Als wir anfingen, wurden wirals Träumer belächelt. Sich gegen die Pläne internatio-naler Konzerne wie Gazprom und BASF aufzulehnen,sei doch aussichtslos, hieß es“, so Wolfgang Georgs-dorf, Sprecher der Bürgerinitiative Keine Erdgasver-dichteranlage in Groß Köris und im Naturpark Dahme-Heideseen. “Sollte es zu dem sich abzeichnenden Ergebnis kom-men, wäre das auch ein Signal an die Bürger, dass sichmit Engagement und guten Argumenten in diesemLand Vieles bewegen lässt."

Die Bürgerinitiative sieht das OPAL-Verfahren weiter-hin kritisch, auch wenn die Bedrohung für denNaturpark, für Groß Köris und für die umliegendenGemeinden abgewendet sein sollte. Wolfgang Georgs-dorf: “Wichtige Fragen bezüglich der geplantenTechnologie, den Umweltauswirkungen, dem wirt-schaftlichen Nutzen, bzw. dem Bedarf des Vorhabensüberhaupt sind ungeklärt. Dies wird mittlerweile auchin den anderen betroffenen Bundesländern sehr kri-tisch gesehen".

Hintergrund zu Projekt und UnternehmenDas Projekt OPAL (OstseePipeline-AnbindungsLeitung) soll Gas aus Russland vom Endpunkt der Ostseepipe-line (Greifswald/Lubmin) in Mecklenburg-Vorpom-mern durch eine gewaltige Röhre (DN 1400 mm) über480 Kilometer quer durch Brandenburg nach Olbern-

hau (Sachsen) an der tschechischen Grenze leiten. DieOPAL gehört nicht zum Nord Stream-Projekt (Ostsee-pipeline).

Vorhabensträger ist die WINGAS GmbH mit Sitz inKassel. Die WINGAS ist direkt und indirekt alsTochter von Wintershall (BASF-Gruppe) Teilhaberinan mehreren russischen Gasfeldern. Im Gegenzug hältdie russische Firma Gazprom eine Beteiligung in Höhevon 50 Prozent (minus einen Anteil) an WINGAS. DieWINGAS GmbH & Co KG baut die Pipeline imAuftrag der WINGAS TRANSPORT und der E.ONRuhrgas AG.

www.wingas.de/daten_fakten.html

Die wichtigsten Kritikpunkte:Die OPAL ist nicht erforderlich, um das durch dieNord Stream anlandende Gas ins deutsche und westeu-ropäische Netz abzuleiten. Es gibt Alternativen in Form von genehmigten undbestehenden Leitungen. (z.B. NORDAL) Die Erdgasverdichteranlage verfehlt mit 500.000 Ton-nen jährlichem CO2-Ausstoß und zwei Drittel unge-nutzter Wärme alle Vorgaben von Energieeffizienz. Die geplante Verdichtertechnologie ist veraltet und in-effizient.

1. Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastrukturund Raumordnung vom 20.01.20092. MVregio: Brandenburger Widerstand erreicht MV3. http://opalsonicht.de/presse

4. Vortrag der Bürgerinitiativen und der Gemeindenvor der Gemeinsamen Landesplanung am 8. Februar2008 (1,3 MB):

http://opalsonicht.de/Praesentation_OPAL_15a_screen.pdf

Kontakt: BürgerinitiativeKeine Erdgasverdichteranlage in Groß Körisund im Naturpark Dahme-HeideseenZemminer Seestr.6

15746 Groß KörisFon 033766 . 638 64Fax 033766 . 638 62 [email protected]://opalsonicht.de

Keine Erdgasverdichteranlage in Groß Köris und im Naturpark Dahme-Heideseen

Quelle: Bürgerinitiative Keine Erdgasverdichteranlage in Groß Köris und im Naturpark Dahme-Heideseen

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Neben Preisverleihung finden sich mehrere Ausstel-lungsbereiche wie New Urbanity mit flächenmäßig aus-gedehnten Modellen auch eine ansehnliche Anzahl anrealisierten Projekten zusammen mit Updating Ger-many - Projekte für eine bessere Zukunft, ein Aus-stellungsteil der von Bauminister Tiefensee eröffnetwurde. Im März kommt "Bauhaus zwanzig 21", derVersuch Bauhaus-Architektur in einen Dialog mit zwölfaktuellen Bauprojekten zu stellen, fotografiert von demamerikanischen Fotografen Gordon Watkinson.Foto: Maass

Der Besuch des Museums bietet viel Fläche nicht nurfür Modelle, sondern auch zur Kontemplation über dieZukunftsaussichten der Städte. Ein Thema das Ost-wie Westdeutschland gleichermaßen betrifft. Städtebrauchen Zukunft, die findet sich in einer weit reichen-den Angebotspalette wieder, wobei es sich im Aus-stel-lungsraum konkret um eine Doppelausstellung handeltzusammen mit Updating Germany - Projekte für einebessere Zukunft. Ein weiterer Ausstellungsteil präsen-tiert seit neuestem den DAM Preis für Architektur2008, der gerade erst an den Schweizer ArchitektenPeter Zumthor verliehen wurde - im März kommt"Bauhaus zwanzig 21", der Versuch Bauhaus-Archi-tektur in einen Dialog mit zwölf aktuellen Bauprojek-ten zu stellen, fotografiert von dem amerikanischenFotografen Gordon Watkinson. Das Muster dieserAusstellungen folgt dabei einer gewissen Serie, der sichdie verwinkelten Räumlichkeiten im Parterre im

Preisverleihung an den Schweizer Architekten Peter Zumthor. Die Ausstellung präsentiert24 Bauten und den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2008

bis 15. März 2009

Innenbereich, das Haus im Haus und den Außen-räu-men, die gerade erst neu gestaltet wurden, angliedert. Inden Stockwerken folgt weiteres, wobei das Exponat ansich nicht im Vordergrund steht, sondern die Zusam-menhänge und die Modelle, die sich daraus erschlossenhaben. Das ist durchaus zu würdigen, dem fehlt jedochdas Schlüsselerlebnis. Eine Inspirationsquelle, die demBesucher, womit vor allem der Museumsbesucher ge-meint ist und nicht der Fachbesucher in Kenntnis derkonstruktiven Baulichkeiten.

Eine Entdeckungsreise soll es sein durch die Räumedes Hauses. Das ist im Architekturmuseum DAM kaummöglich. Vielmehr ein besinnlicher Studiengang über-kommt den Besucher beim Treppen steigen zu denRäumlichkeiten in den verschiedenen Stockwerken.Während der Preisverleihung an Peter Zumthor, dereinen längeren Vortrag hielt, der mit sehr viel Inner-lichkeit vorgetragen wurde und das in einem Raum, derfür das Publikum fast zu klein war. Die Sitzreihen derStühle folgen einer strengen Ordnung, die fast statischeingehalten wird schon aus architektonischenGründen, denn die Konzeption ist stark verknüpft mitdem Haus in der sie zur Geltung kommen soll. DasArgument, Lautsprecher seien zur zusätzlichenBeschallung aufgestellt worden, hält meiner Meinungnicht wirklich Stand und gleicht in seiner Funktionmehr dem Ablauf einer Konferenz, wie sie in derWirtschaft oftmals zelebriert wird. Aber hier sollte daslebendige Erlebnis an erster Stelle stehen, teilzuneh-men, um sich von den Ausführungen des Architekteninspirieren zu lassen. Zumthor stellte mehrere seinerProjekte in einem Bildvortrag vor, wozu das prämierteDiözesanmuseum Kolumba der katholischen Kirche inKöln gehört. Ein eigenwilliger Entwurf, der sehr vielFeingefühl und ein Gespür für das Detail verrät.Zumthors Vortrag beschrieb von Anfang an,Einreichung der Wettbewerbsentwürfe bis hin zurInbetriebnahme der Räume und deren Ausstattung mitKunstwerken.

Peter Zumthor beschrieb im Festvortrag vier seinereigenen Projekte, die ihm zeitlich noch einigermaßennah standen. Das erste war natürlich das prämierteDiözesanmuseum Kolumba, das auf dem Geländeeiner zerstörten Kirche in Köln errichtet worden ist.Der Architekt Gottfried Böhm hatte an dieser Stelle

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schon 1950 eine Kapelle für eine vom Krieg verschontgebliebene Mariengestalt erbaut. Hier eine Detail-auf-nahme von Zumthors Ausstellungsmodell aus Holz, eszeigt die Außenfassade des Neubaus mit Gebäuderuine.Das Modell ist eine Schenkung des Diözesanmuseumsan das Architekturmuseum, wobei Peter Zumthor wäh-rend seines Vortrags einräumte, daß das Modell nichtmehr dem tatsächlichen Gebäude in Köln entsprichtund deshalb gar nicht ausgestellt werden dürfte. Daszweite Projekt Zumthors schilderte eine Gedenkstättegegen mittelalterliche Hexenverbrennungen aus dem16. Jahrhundert im nordnorwegischen Vardø am Polar-kreis und ein drittes Projekt behandelte eine Kirche inden Schweizer Bergen, wobei es sich wohl um dieBruder-Klaus-Feldkapelle in Mechernich-Wachendorfhandelte. Hier werden Rückbezüge auf den Duktuseines Giacometti genommen und Bezug auf eineSkulptur Hans Josephsohn im Inneren der Kirchegezogen. Schließlich viertens das Wohnhaus, eines fürsich und eines für seine Frau, angesiedelt in SchweizerHanglage.

Das Jahrbuch des Deutschen Architekturmuseum dasseit 1980 jährlich erscheint, liefert eine Auswahl derbesten Bauten des jeweiligen Jahres. Laut Angaben desArchitekturmuseum versteht sich das Buch alsNachschlagewerk und als Wegweiser durch die aktuelleArchitekturszene. Zum zweiten mal seit 2007 wird aucheine Ausstellung der im Jahrbuch vorgestellten Bautenpräsentiert. Neu ist, daß herausragende Leistungeneines Architekten mit dem DAM Preis für Architekturin Deutschland ausgezeichnet werden. Diese Aus-zeichnung wurde jetzt das zweite Mal verliehen undzwar an Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums

Köln von Peter Zumthor. Das Gebäude wurde eigensdurch die Architekturfotografin Hèlene Binet, London,portraitiert. Der DAM-Preis ist nicht mit einer Geld-summe verknüpft.

Bis 15. März werden die von einer Jury ausgesuchten 24Bauten im dritten Obergschoß des DAM zu sehen sein.Anfangs standen 90 Projekte zur Auswahl. Eine Juryaus Kuratoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern desDAM sowie fünf Auswärtigen suchten 24 für das DAMJahrbuch aus. Zu den Jury Mitgliedern zählten PeterCachola Schmal, Direktor des Museums, AnnetteBecker und Oliver Elser, die freien Mitarbeiter YorkFörster, Christina Gräwe, Anna Hesse, Karen Jung undUrsula Kleefisch-Jobst. Externe Juroren warenGerhard Matzig von der Süddeutschen Zeitung,Christian Thomas (Frankfurter Rundschau); UrsulaBaus, freie Kritikerin aus Stuttgart sowie DirkMeyhöfer aus Hamburg. Der Preisträger des Vorjahres,Wolfgang Lorch von Wandel Hoefer Lorch und Hirsch.

Ursula Baus aus der Jury erklärte zur Entscheidung:"Architektur und Kunstwerke sind zu einer traumhaf-ten, ebenso unkonventionellen wie unspektakulärenEinheit verschmolzen. Man möchte wiederkommen,immer wieder.

Foto: DAM

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