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Menschen Ohne Gehirn Die Größe Des Gehirns Ist Fur Die Denkfahigkeit Nicht Entscheidend

Date post: 12-Oct-2015
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Menschen Ohne Gehirn Die Größe Des Gehirns Ist Für Die Denkfähigkeit Nicht Entscheidend.Da kommt mir der Spruch in den Sinn:Ueberlass' das Denken den Pferden, die haben ein größeres Hirn / einen größeren Kopf.Da wissen wir genau, dass das nicht gerade der beste Ratschlag ist, dennoch ...Es gibt Menschen, bei denen wird erst durch einen Zufall irgendwann festgestellt, dass ihnen eine Gehirnhälfte fehlt und keiner hat's bis dahin bemerkt. Weder sie selbst noch die Umwelt.

of 12

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  • 56 Jahrgang Nr. 15, Heft Nr. 1/2 Januar/Februar 2010

    NET-Journal

    In vorwiegend mnnlichen Krei-sen hat man auch schon die sffi-sante Bemerkung gehrt, dasGehirn der Frau weise 10% weni-ger Volumen auf - ergo sei sieauch weniger intelligent. Dabeibeweisen neuste Forschungen,dass die Grsse des Gehirns nichtadquat ist mit seiner Leistungsf-higkeit. Noch viel verrckter istjedoch die Tatsache, dass Denkenauch ohne Gehirn mglich ist - wiefolgender Bericht zeigt.

    Wir brauchen unser Gehirngar nicht!

    Eher aus Neugierde schickten dieAmtsrzte der englischen SheffieldUniversity ihren Patienten zur Sch-deluntersuchung. Der Kopf des Stu-denten, den seine Kommilitonen alsSuper-Mathematiker bewunderten,schien ein wenig zu gro geraten.

    Als die Mediziner wenige Tagespter die Computer-Rntgenbilderansahen, waren sie entsetzt: Derjunge Mann mit einem Intelligenz-quotienten von 126 besa so gut wiekein Gehirn. Verwirrt zogen die rzteden Spezialisten der Universitt, Pro-fessor John Lorber, zu Rate. "DerPatient", diagnostizierte der Neurolo-ge, "hat einen Wasserkopf" (Hydro-zephalus) - eine Krankheit, bei dersich im Schdelinneren Nervenwas-ser ansammelt und so allmhlich dasGehirn frmlich erdrckt.

    Rund 600 solcher Flle hatte Lor-ber whrend der letzten Jahre unter-sucht; das Ergebnis, jngst im US-Wissenschaftsmagazin "Science"verffentlicht, erstaunte die Fachleu-te: Trotz teilweise erheblich verklei-nerten Gehirnvolumens waren vieleseiner Patienten vollkommen ge-sund, andere wiederum litten an ver-gleichsweise geringen Strungen.

    Zwar wuten die Neurologen ausder medizinischen Literatur von Hy-drozephalus-Kranken, bei denen dienach bisheriger Lehrmeinungzwangslufig zu erwartenden Funk-tionsstrungen des Gehirns ausge-

    blieben waren. "Wir hielten diesjedoch", so der Anatomie-ProfessorPatrick Wall vom Londoner Universi-ty College, "fr rtselhafte Einzelfl-le." Erst Lorber begann, Gehirngreund -funktion von Hydrozephalus-Patienten systematisch zu untersu-chen. Seine Beobachtungen bewie-sen, so der britische NeuroanatomAdrian Bower, "da unser Gehirnauch unter schlechtesten Bedingun-gen zu arbeiten vermag".

    Bislang waren die Neurologendavon ausgegangen, da schongeringe Gewebsverluste im Bereichder Grohirnrinde stets schlimmeFolgen haben. Denn in dieser maxi-mal fnf Millimeter starken Schichtgrauer Nervenzellen, die beide Hirn-hlften ummantelt, haben unteranderem Psyche, Gedchtnis undbewute Motorik ihren Sitz.

    Getragen wird die Grohirnrindevon dem sogenannten Gehirnmark -einer weien Substanz, deren Ner-venfasern verschiedene Gehirnregio-nen miteinander verbinden.

    Bei vielen seiner Patienten, sofand Lorber nun heraus, war dasGehirnmark vollkommen verschwun-den; und auch von der Hirnrinde warmitunter, wie etwa bei dem putzmun-teren Mathematik-Studenten, nureine einen Millimeter dnne Schichtbriggeblieben. Anatom Wall meintedazu: "Einfach rtselhaft!"

    Klar scheint nur die Ursache desHirnverlustes: Bei Hydrozephalus-Kranken ist der Flu der Hirn- undRckenmarkflssigkeit gestrt, diezwischen einem Kammersystem imGehirn (den sogenannten Ventri-keln), der Gehirnoberflche und demWirbelkanal zirkuliert. Dadurch sam-meln sich groe Mengen des Ner-venwassers in den Ventrikeln, diesich allmhlich ballonartig aufblasenund so das Gehirn gegen die Sch-delwand pressen - Zelle fr Zelle wirdtotgedrckt. Dafr jedoch sind dieberlebenden Nervenzellen offenbarum so aktiver: Viele jener Lorber-Patienten, deren Hirnrume bis zu 95Prozent mit Wasser gefllt waren,

    hatten einen Intelligenzquotientenvon ber 100 (Bevlkerungsdurch-schnitt: zwischen 85 und 115). "Brau-chen wir denn", fragte Lorber mitinsularem Sarkasmus auf einerFachkonferenz, "berhaupt einGehirn?"

    Dr. Lorbers umfassende Studie istnicht die erste ihrer Art. Dr. WilderPenfield, Direktor des Neurologi-schen Instituts der McGill-Universittin Montreal und einer der fhrendenGehirnchirurgen der Welt, hat sichder Erforschung dieses irritierendenRtsels jahrzehntelang verschrieben.Auslsendes Moment dafr war eineArbeit von Dr. Walter Dandy aus demJahr 1922 ber Menschen, die mitbescheidensten berresten ihresGehirns ein absolut normales Daseinfhrten.

    Dr. Penfield machte eine Reihevon Experimenten, in denen er dasGehirn mittels Strom und andererMethoden teilweise gezielt ausschal-tete. In ber fnfhundert Versuchenkonnte er den Schleier des Geheim-nisses zwar nicht lften, wohl aberdie Existenz des Phnomens zwei-felsfrei belegen.

    Im Mai 1950 kommentierte derberhmte New Yorker Neuropsychia-ter Dr. Russel G. MacRobert diemonumentale Penfield-Studie wieauch das Mysterium selbst im Maga-zin Tomorrow so:

    Grsse des Gehirns fr kognitive Leistungsfhigkeit nicht entscheidend!

    Das Undenkbare ist mglich: Denkenohne Gehirn!

    Welches Geheimnis birgt das menschli-che Gehirn?

  • Januar/Februar 2010 Jahrgang Nr. 15, Heft Nr. 1/2 57

    NET-Journal

    Der Chirurg, der groe Hirnteilewegoperiert, zerstrt damit nicht nurGewebe, sondern unvermeidlicher-weise auch unsere gegenwrtigeVorstellung von Geist und Bewut-sein."

    All das konnte irgendwann einmalnicht mehr ignoriert werden undmute zu diversen Erklrungsversu-chen fhren. Manche Fachleute strei-ten die Ergebnisse mit dem Hinweisauf die Schwierigkeiten bei Gehirn-messungen schlichtweg ab. Anderesprechen philosophisch vom ber-fluprinzip der Natur, das sich in Ge-hirnstrukturen besonders manifestie-ren knne. Letzterer Gruppe hieltAnatomieprofessor Patrick Wall vonder Londoner Universitt entgegen:Von einem berflu im Gehirnbe-reich zu sprechen, ist eine Ausflucht,um nicht zugeben zu mssen, daman etwas nicht verstehen kann."

    Gehirn und Geist existierengetrennt!

    Einen hnlichen Standpunkt ver-trat auch der Neurologe NormanGeschwind vom Beth-Israel-Hospitalin Boston mit den Worten: Natrlichweist das Gehirn eine bemerkens-werte Kapazitt bei der Neuvertei-lung von Fhigkeiten nach einemTrauma auf, aber irgendein Defizitbleibt gewhnlich sogar bei schein-bar vlliger Wiederherstellung. Testsbeweisen das immer wieder." Zer-trmmert, zerstrt, entfernt, und dochvoll funktionsfhig! Dieser Erfahrungzuwider luft die Tatsache, da vieleMenschen radikalste Eingriffe(Durchtrennung der Hirnhemisph-ren, Entfernung einer Hirnhlfte usw.)vllig unbeschadet berstehen, wh-rend andere durch einen Schlag aufden Kopf schwere Schden davon-tragen. Nimmt man die Medizinge-schichte unter die Lupe, so strotzt sievon solchen Absonderlichkeiten.

    Quintessenz aus den Studien:Gehirn und Geist existieren getrenntvoneinander. Was lt sich aus all-dem schlieen? Der nackte Materia-lismus erweist sich jedenfalls alsungengend. Das Bewutsein treibtsich als reiner Geist in der Gegendherum oder entfaltet sich selbstdann, wenn es keinen Sitz (Gehirn)im Krper hat. Auch wenn die mei-

    sten Neurologen nach wie vor an derVorstellung festhalten, Bewutseinsei eine Folge der Anatomie und derStruktur der Grohirnrinde, so ms-sen sie dennoch zhneknirschendzugeben, da niemand eine wirklicheVorstellung davon hat, wie Bewut-sein hervorgebracht wird bezie-hungsweise wie das Gehirn diesenProze bewerkstelligt, fr den es javerantwortlich sein soll.1

    Wie sich unser Gehirn sel-ber repariert

    Am 16. Dezember 2009 brachteArte eine Verfilmung des BuchesNeustart im Kopf - Wie sich unserGehirn selbst repariert des kanadi-schen Psychiaters und Psychoanaly-tikers Norman Doidge. Er schildertanhand einiger erstaunlicher klini-scher Flle die Erforschung derAnpassungsfhigkeit des mensch-lichen Gehirns. Die Dokumentationzeigte die Fhigkeit des menschli-chen Gehirns, sich strukturell undfunktional umzuorganisieren. rzteund Wissenschaftler, die mit ihrenkreativen Anstzen zur Erweiterungdes neurologischen und neurobiolo-gischen Wissens beigetragen haben,gaben Einblick in ihre Arbeit. DasBuch von Prof. Doidge wurde 2007 inKanada verffentlicht und ein Best-seller (2008 in deutscher berserset-zung). Es landete auf der Bestseller-Liste der New York Times.

    Im Buch wird eine Frau vorgestellt,die seit ihrer Geburt nur eine Hlftedes Gehirns besitzt, aber trotzdemnormal sprechen gelernt hat. Ihr Ge-dchtnis ist phnomenal, erinnert siesich doch an Ereignisse mit Daten.Diese Lernfhigkeit des Gehirns wirdPlastizitt genannt. Eine fehlendeGehirnhlfte scheint somit auf dieFunktion des Gehirns keinen Einflusszu haben.2

    Klein, aber oho: das Gehirneiner Honigbiene

    Britische Wissenschaftler bestti-gen, dass bei Tieren die Grsse desGehirns nicht die Intelligenz be-stimmt. So knnen auch Insekten wieBienen so intelligent wie grssereTiere sein, auch wenn ihr Gehirn umGrssenordnungen kleiner ist. Und

    sie verweisen darauf, dass auch beiComputern niemand erwarten wrde,dass die grsseren Rechner unbe-dingt auch die besseren sein ms-sen.

    Die Gehirngrsse lsst sich vonder Krpergrsse ableiten. Je grs-ser ein Tier ist, desto grsser ist nor-malerweise auch sein Gehirn. DasGehirn eines Wals kann bis zu 9 kgwiegen und 200 Milliarden Neuronenenthalten. Menschliche Gehirne wie-gen zwischen 1250 und 1450 g undhaben um die 85 Milliarden Neuro-nen. Ein Honigbienengehirn ist gera-de einen Kubikmillimeter gross, wiegt1 mg und enthlt weniger als eineMillion Neuronen. Nach den Wissen-schaftlern knnen Honigbienenneben zahlreichen komplexen ange-borenen Verhaltensweisen zhlen,hnliche Objekte in Kategorien ein-teilen, Regeln erlernen usw.

    Lars Chittka vom Research Centrefor Psychology der Queen Mary Uni-versity of London und Jeremy Nivenvom Department of Zoology der Uni-versity of Cambridge demonstrierenihre These mit der erstaunlichenIntelligenz der stecknadelkopfgroenGehirne der Insekten. Die Fhigkeit,zhlen oder Kategorien bilden zuknnen, hngt nicht entscheidendvon der Gre, sondern von der Artder neuronalen Verschaltung ab,wozu offenbar nur wenige Neuronennotwendig sind, schreiben sie in derStudie, die in der Zeitschrift CurrentBiology erschienen ist.3

    Quellenhinweise:1 http://unglaublichkeiten.com/

    unglaublichkeiten/htmlphp/u0568OhneGehirn1.html

    2 www.rolf-keppler.de/rundbrief2009-9.htm3 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/

    31601/1.html

    Gehirn einer Honigbienen-Arbeiterin.

  • http://www.welt.de/wissenschaft/article1479598/Franzose-fuehrt-normales-Leben-mit-Mini-Gehirn.html

    20.12.07

    Hirnforschung

    Franzose fhrt normales Leben mit Mini-GehirnEin 44-jhriger Beamter versetzt die Fachwelt in Staunen: Eine Computertomografie und eine Kernspintomografie haben es zu Tage gebracht ein Gehirn war bei dem Mann praktisch nicht vorhanden. Mediziner bescheinigen dem Patienten dennoch einen beihnahe durchschnittlichen Intelligenzquotienten.

    Ein Beamter, der mit einem winzigen Gehirn ein nahezu normales Leben fhren kann, hat franzsische rzte in Erstaunen versetzt. Der Mann sei unlngst ins Krankenhaus gekommen, weil sein linkes Bein sich schwach angefhlt habe, berichtete die Fachzeitschrift "Lancet". Eine Computertomografie und eine Kernspintomografie bei dem 44-Jhrigen htten "uerst ungewhnliche" Bilder erbracht, sagte der Arzt Lionel Feuillet vom Marseiller Krankenhaus La Timone.

  • Das Gehirn war eigentlich nicht vorhanden. Neuropsychologischen Untersuchungen zufolge habe der Mann einen Intelligenzquotienten (IQ) von 75. Der Groteil der Bevlkerung hat mindestens einen IQ von 85, der Durchschnitt liegt bei 100.

    Bei den Untersuchungen habe sich gezeigt, dass die blichen Hohlrume im Gehirn sich bei dem Mann massiv ausgedehnt htten, sagte Feuillet. "Das Gehirn selbst, also das graue und weie Ding, war vllig an den Rand des Schdels gedrckt." Der zweifache Vater habe trotzdem ein normales Leben gefhrt. Obwohl er "eine leichte intellektuelle Behinderung" habe, sei er nahezu normal entwickelt und habe sich ein soziales Netz aufgebaut.

    Vom Hirnvolumen lasse sich nicht pauschal auf die Fhigkeiten eines Menschen schlieen, erluterte der deutsche Neurologe Prof. Heinrich Lanfermann von der Medizinischen Hochschule Hannover. "Es kommt darauf an, welche Strukturen erhalten sind, das bedingt die Funktionsfhigkeit." Daher sei es durchaus mglich, auch mit einem stark verkleinerten Hirnvolumen einem Beruf nachzugehen.

    AFP/DPA/OC

  • 262 www.thelancet.com Vol 370 July 21, 2007

    Clinical Picture

    Brain of a white-collar workerLionel Feuillet, Henry Dufour, Jean Pelletier

    A 44-year-old man presented with a 2-week history of mild left leg weakness. At the age of 6 months, he had undergone a ventriculoatrial shunt, because of postnatal hydrocephalus of unknown cause. When he was 14 years old, he developed ataxia and paresis of the left leg, which resolved entirely after shunt revision. His neurological development and medical history were otherwise normal. He was a married father of two children, and worked as a civil servant. On neuro psychological testing, he proved to have an intelligence quotient (IQ) of 75: his verbal IQ was 84, and his performance IQ 70. CT showed severe dilatation of the lateral ventricles ( gure); MRI revealed massive enlarge ment of the lateral, third, and fourth ventricles, a very thin cortical mantle and a posterior fossa cyst. We diagnosed a non-communicating hydro-cephalus, with probable stenosis of Magendies foramen ( gure). The leg weakness improved partly after neuro-endoscopic ventriculocisternostomy, but soon recurred; however, after a ventriculoperitoneal shunt was inserted, the ndings on neurological examination became normal within a few weeks. The ndings on neuropsychological testing and CT did not change.

    Lancet 2007; 370: 262

    Department of Neurology (L Feuillet MD, J Pelletier PhD),

    and Department of Neurosurgery (H Dufour PhD),

    Facult de Mdecine de Marseille, Universit de la Mditerrane, Assistance

    Publique hpitaux de MarseilleHpital de la

    Timone, Marseille, France

    Correspondence to:Dr Lionel Feuillet,

    Department of Neurology, Facult de Mdecine de Marseille,

    Universit de la Mditerrane, Assistance Publique hpitaux de MarseilleHpital de la Timone,

    Marseille, [email protected]

    A

    C D

    LV LV

    LV

    LV LV

    III

    IV

    IV

    Figure: Massive ventricular enlargement, in a patient with normal social functioning (A) CT; (B, C) T1- weighted MRI, with gadolinium contrast; (D) T2-weighted MRI. LV=lateral ventricle. III=third ventricle. IV=fourth ventricle. Arrow=Magendies foramen. The posterior fossa cyst is outlined in (D).

  • grenz|wissenschaft-aktuellTglich aktuelle Nachrichten aus Grenz- und Parawissenschaft

    http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.co.at/2009/07/patientin-hat-volles-gesichtsfeld-trotz.html

    Mittwoch, 22. Juli 2009

    Patientin hat volles Gesichtsfeld, trotz fehlender Gehirnhlfte

    Archiv: Schematische Darstellung des normalen Sehsystems des Menschen. Zur Veranschaulichung der Verarbeitungswege ist ein rumlicher Krper (Ikosaeder) nach den einzelnen Verarbeitungsphasen schematisch dargestellt. | Copyright: gemeinfreiFrankfurt/ Deutschland Normalerweise sind die Aufgaben im menschlichen Gehirn klar verteilt. Forscher des Max-Planck-Instituts fr Hirnforschung habe nun bei der Untersuchung einer Patientin, bei der sich aufgrund einer Entwicklungsstrung im Mutterleib die rechte Grohirnhlfte nicht ausgebildet hatte, festgestellt, dass das menschliche Gehirn jedoch das Fehlen einer ganzen Hirnhlfte teilweise ausgleichen kann.

    Trotz der fehlenden Hlfte besitzt die Patientin ein fast normales Sehvermgen. Offenbar hat die linke Hirnhlfte der Patientin die Aufgaben der rechten bernommen und verarbeitet die Signale aus dem Auge nun alleine. "Der Fall, dass beim Menschen eine Hirnhlfte das gesamte Gesichtsfeld reprsentiert, wurde bislang noch nie beschrieben", sagt Wolf Singer vom Max-Planck-Institut fr Hirnforschung in Frankfurt. Die Ergebnisse der Untersuchungen haben die Forscher in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) aktuell verffentlicht.www.grenzwissenschaft-aktuell.de

  • Wie in einer Kamera erzeugt die Linse des Auges ein umgekehrtes Bild auf der Netzhaut: Die optischen Signale werden in der Netzhaut der Augen in elektrische Signale umgewandelt und ber den Sehnerv bis in die Grohirnrinde geleitet. Normalerweise werden diese dann am Kreuzungspunkt der beiden Sehnerven auf die beiden Hlften der Grohirnrinde aufgeteilt. Dabei erhlt die linke Hlfte ausschlielich Informationen aus dem rechten Gesichtsfeld, die rechte Hirnhlfte nur Informationen aus dem linken Gesichtsfeld.

    Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie das Gehirn auf den Verlust einer der beiden Grohirnhlften reagiert und festgestellt, dass in diesem Fall die linke Hlfte Signale aus dem gesamten Blickfeld empfngt. Mithilfe der funktionellen Kernspintomografie (fMRI/fMRT) konnten die Forscher beobachten, dass ein Schachbrettmuster, das der Patientin gezeigt wurde, Nervenzellen der verbleibenden linken Grohirnrinde auch dann aktiv werden lie, wenn es sich auf der linken Seite des Blickfeldes befand. Bei Menschen mit normaler Gehirnentwicklung reagierten die Zellen ausschlielich auf das Muster auf der rechten Seite, erlutert die Pressemiteilung der Max-Planck-Gesellscahft (mpg.de)."Die Entdeckung hilft den Forschern auch bei der Frage, wie sicher gestellt wird, dass die Sehreize in die richtige Grohirnhlfte gelangen. Denn dazu mssen die Fortstze von Nervenzellen aus den Augen entlang festgelegter Bahnen wachsen, um Verbindungen zur linken oder rechten Grohirnrinde zu knpfen. Die Fortstze orientieren sich mithilfe von Botenstoffen, die sie an die Oberflche von Neuronen 'andocken' knnen."hnlich wie Vorfahrt- und Stoppschildern lenken sie die Fortstze in die richtige Richtung. Manche Nervenzellen werden von den Botenstoffen in die linke, andere in die rechte Hlfte geleitet. Wenn eine der beiden Hlften nicht vorhanden ist, werden die Zellen nicht mehr dorthin "gelockt", sondern nehmen den anderen Weg. "Whrend der frhen Gehirnentwicklung im Embryo gibt es im Sehnerv offenbar keine Botenstoffe, die als Stoppschilder fungieren und die Nervenzellen daran hindern, in die Hirnhlfte auf der gleichen Seite einzuwachsen", erklrt Wolf Singer.Fehlt eine der beiden Grohirnhlften, so gelangen also alle Signale aus den Augen in die verbleibende Hlfte. Die zustzlichen Informationen bewirken dort einen umfangreichen Umbau der Hirnrinde, sodass die neuen Sinneseingnge "Platz finden" und verarbeitet werden knnen. Diese Umorganisation des Gehirns macht es dem Patienten mglich, ber das gesamte Gesichtsfeld hinweg gut zu sehen. Offenbar sind auch noch andere Gehirngebiete neu verdrahtet worden: "Eine Gehirnregion, die Bewegungen mit Sehinformationen koordiniert, ist bei ihr auerordentlich gro ausgebildet", so Singer.

    Die Neurobiologen vermuten, dass die Entwicklungsstrung bei der untersuchten Patientin etwa einen Monat nach der Befruchtung im Mutterleib auftrat. Aus bislang unbekannter Ursache hat sich die linke Hlfte der Grohirnrinde nicht entwickelt. "Zu so einem frhen Zeitpunkt whrend der Entwicklung kann sich das Gehirn neu organisieren und so selbst auf massive Strungen reagieren. Im Laufe des Lebens nimmt diese Fhigkeit zwar immer mehr ab, aber selbst im Erwachsenenalter kann es Schden und Verletzungen oft zumindest abmildern, wie wir zum Beispiel von Schlaganfall-Patienten wissen" , erklrt der Wissenschaftler.

    Quellen: mpg.de / grenzwissenschaft-aktuell.de / mpih-frankfurt.mpg.de

    Eingestellt von AM um 09:42

  • WIR BRAUCHEN UNSER GEHIRN GARNICHT!Von Viktor Farkas

    Aus: Jenseits des Vorstellbaren. Der neue Reisefhrer durch unsere Phantastische Realitt

    Whrend einer Konferenz von Kinderrzten im Jahr 1980 sorgte der britische Neurologe Dr. John Lorber mit einer spektakulren Hypothese fr groe Aufregung. Sie lautete: Wir brauchen unser Gehirn gar nicht.

    Das war kein provokanter Gag. Dr. Lorber wollte weder um jeden Preis auffallen, noch war er von allen guten Geistern verlassen. Die Frage nach der Notwendigkeit unseres organischen Denkapparates, mit der er sein Referat begann, war wohlbegrndet. Sie brachte lediglich eine Reihe von seltsamen Ereignissen auf den Punkt, auf die der Neurologe schon Mitte der 1960er-Jahre gestoen war.

    Damals behandelte er zwei Kleinkinder mit Hydrozephalus, eine Krankheit, die gemeinhin als Wasserkopf bekannt ist. Aufgrund dieser Abnormitt verfgte keines der beiden Kinder ber eine Grohirnrinde. Trotz der ernormen Schdigung (schlielich ist, so meint die Schulmedizin, die Grohirnrinde der Sitz des Bewutseins) schien die geistige Entwicklung der Kleinen nicht beeintrchtigt. Eines der Kinder starb im Alter von drei Monaten. Das andere war mit einem Jahr immer noch geistig gesund und vllig normal, obwohl ununterbrochene Untersuchungen die vllige Absenz von Gehirnsubstanz eindeutig bewiesen. Dr. Lorber verffentlichte einen Bericht ber diese rtselhafte Anomalie in der Zeitschrift Developmental Medicine and Child Neurology (Entwicklungsmedizin und Kinderneurologie). Wie das beim Auftauchen unliebsamer Unerklrlichkeiten oft geschieht, war der Widerhall auf seinen Artikel so gut wie Null.

    Superintelligent ohne Gehirn

    Das Rtsel lie den Briten jedoch nicht los. Er forschte in der Richtung weiter und hielt sein spezielles Interesse in keiner Weise geheim. So kam es, da einer seiner Medizinerkollegen ihm einen jungen Mann schickte, der an der Universitt Sheffield studierte. Der Kopf des Betreffenden war grer als normal, aber damit hatte es sich auch schon. Seine Abschlsse in Mathematik waren die besten seit langem und sein mehrfach gemessener Intelligenzquotient (IQ) von einhundertsechsundzwanzig htte ihn zur Aufnahme in die diversen Klubs und Vereinigungen von Superintelligenten qualifiziert.

    Das Seltsame war nur, da der Student diese Leistungen ohne feststellbares Gehirn vollbrachte. Er besa keines, wie Dr. Lorbers Untersuchungen unwiderlegbar erbrachten. Alles, was sich unter der Schdeldecke des jungen Mannes feststellen lie, war eine knapp einen Millimeter dicke Schicht von Gehirnzellen. Der Rest war Flssigkeit. Htte jemand den Betreffenden kurz nach der Geburt in einen dunklen Raum gebracht und einen Lichtstrahl auf seinen Schdel gerichtet, wre das Licht aufgrund der im Suglingsalter

  • zarten Knochenstruktur anstandslos durch den Kopf gegangen. Man denkt unwillkrlich an eine Klamaukfilmszene, in der jemand bei einem Ohr eines Darstellers hineinblickt und sieht, was hinter dem anderen Ohr vor sich geht. Die berraschende Tatsache, da er gehirnlos durchs Leben geht, erschtterte den jungen Mann nicht sonderlich. Er lebte vor dieser Erffnung vllig normal und nachher ebenso.

    Im Zuge seiner systematischen Suche stie Dr. Lorber auf zahlreiche Parallelflle. Nach mehr als sechshundert Messungen an Hydrozephaliden im Kinderkrankenhaus von Sheffield ergab sich ein erstaunliches Bild: Bei etwa zehn Prozent der Untersuchten waren fnfundneunzig Prozent des Schdels mit Flssigkeit gefllt. Sie besaen per Definition kein funktionstaugliches Gehirn. Dessen ungeachtet war die Hlfte dieser zehn Prozent geistig voll tchtig und wies sogar einen berdurchschnittlichen IQ von mehr als hundert auf.

    Die Penfield-Studie

    Dr. Lorbers umfassende Studie ist nicht die erste ihrer Art. Dr. Wilder Penfield (1891-1976), Direktor des neurologischen Institutes der McGill Universitt in Montral und einer der fhrenden Gehirnchirurgen der Welt, hat sich der Erforschung dieses irritierenden Rtsels jahrzehntelang verschrieben. Auslsendes Moment dafr war eine Arbeit von Dr. Walter Dandy aus dem Jahr 1922 ber Menschen, die mit bescheidensten berresten ihres Gehirns ein absolut normales Dasein fhrten.

    Dr. Penfield fhrte eine Reihe von Experimenten durch, in denen er das Gehirn mittels Strom anderer Methoden teilweise gezielt ausschaltete. In ber fnfhundert Versuchen konnte er den Schleier des Geheimnisses zwar nicht lften, wohl aber die Existenz des Phnomens zweifelsfrei belegen.

    Im Mai 1950 kommentierte der berhmte New Yorker Neuropsychiater Dr. Russel G. MacRobert die monumentale Penfield-Studie, wie auch das Mysterium selbst im Magazin Tomorrow so: Der Chirurg, der groe Hirnteile wegoperiert, zerstrt damit nicht nur Gewebe sondern unvermeidlicherweise auch unsere gegenwrtige Vorstellung von Geist und Bewutsein.

    All das konnte irgendwann einmal nicht mehr ignoriert werden und mute zu diversen Erklrungsversuchen fhren. Manche Fachleute streiten die Ergebnisse nach wie vor mit dem Hinweis auf die Schwierigkeiten bei Gehirnmessungen schlichtweg ab. Andere sprechen philosophisch vom berfluprinzip der Natur, das sich in Gehirnstrukturen besonders manifestieren knnte. Letzterer Gruppe hielt Anatomieprofessor Patrick Wall von der Londoner Universitt entgegen: Von einem berflu im Gehirnbereich zu sprechen ist eine Ausflucht um nicht zugeben zu mssen, da man etwas nicht verstehen kann.

    Einen hnlichen Standpunkt vertrat auch der Neurologe Norman Geschwind vom Beth-Israel-Hospital in Boston mit den Worten: Natrlich weist das Gehirn eine bemerkenswerte Kapazitt bei der Neuverteilung von Fhigkeiten nach einem Trauma auf, aber irgend ein Defizit bleibt gewhnlich sogar bei scheinbar vlliger Wiederherstellung. Tests beweisen das immer wieder.

    Der Erfahrung eines unvermeidlichen Defizits luft die Tatsache zuwider, da immer

  • wieder Menschen radikalste Eingriffe (Durchtrennung der Hirnhemisphren, Entfernung einer Hirnhlfte, etc.) vllig unbeschadet berstehen, whrend andere durch einen Schlag auf den Kopf schwere Schden davontragen oder ihre Persnlichkeit von Grund auf ndern. Nimmt man die medizinische Geschichte grndlich unter die Lupe so strotzt sie von solchen Absonderlichkeiten. Berichte darber reichen weit in die Vergangenheit zurck.

    Zertrmmert, zerstrt, entfernt, und doch voll funktionsfhig

    Einer der ersten ausfhrlich dokumentierten Flle findet sich in den berhmten Standardwerk von George M. Gould und Walter L. Pyle Anomalies and Curiosities of Medicine aus dem Jahr 1896. Er behandelt den Fall des fnfundzwanzigjhrigen Vorarbeiters bei einem Bautrupp der US-Eisenbahn, Phineas Gage. Im September 1847 wollte der junge Mann eine Sprengung vornehmen. Dabei stopfte er Schwarzpulver mittels einer Stange mit einem Durchmesser etwa vier Zentimetern und einem Gewicht von fast sieben Kilogramm in ein Loch. Durch eine Panne kam es verfrht zur Explosion, wobei die schwere Stange durch die Luft geschleudert wurde. Sie bohrte sich tief in Gages Schdel. Kollegen trugen das Unfallopfer in eine Arztpraxis. Dort wurde die Stange in aller Eile entfernt, zusammen mit Teilen der Schdelknochen und greren Partien Gehirngewebe. Die beiden Mediziner, die Gage versorgten htten keinen Penny auf sein berleben gewettet, jedoch jede Summe darauf gesetzt, da er, wenn er berhaupt davonkam, ohne Bewutsein dahindmmern wrde. Sie htten beide Wetten verloren, denn der Fnfundzwanzigjhrige berlebte nicht nur, sondern er erholte sich vollkommen, obgleich ein Tunnel durch seinen Kopf zurckblieb. Dieser hatte mehr als acht Zentimeter Durchmesser und verlief, so die Fachleute vom linken Grohirnvorderlappen parallel zur Pfeilnaht durch den Schdel. Da Gage nach seiner Verletzung ein neurotisches Verhalten und eine Persnlichkeitsvernderung an den Tag legte und nur siebenunddreiig Jahre alt wurde, macht den Fall trotzdem nicht erklrbarer.

    Nicht weniger dramatisch erging es einer Textilarbeiterin 1879 an ihrem Arbeitsplatz. Eine riesige Schraube flog aus einer Maschine und drang ein groes Stck in den Kopf der Unglcklichen. Dabei wurden groe Teile ihres Gehirns unwiederbringlich zerstrt. Noch mehr Gehirnmasse mute geopfert werden, als Chirurgen die Schraube herausoperierten. Entgegen allen Erwartungen trug die junge Frau keinerlei Folgeschden davon. Sie fhrte noch zweiundvierzig Jahre lang ein Leben wie jeder andere und hatte nicht einmal Kopfschmerzen.

    In der Zeitschrift Medical Press of Western New York aus dem Jahr 1888 findet sich die Story eines Matrosen, der ein Viertel seines Schdels einbte, als er zwischen dem Balken einer Brcke und dem Aufbau des Schiffes, auf dem er arbeitete, eingeklemmt wurde. Der scharfkantige Pfeiler trennte dem Mann einen Teil seiner Schdeldecke glatt ab. Die behandelnden Mediziner stellten den Verlust einer groen Menge Blutes und eines betrchtlichen Teils des Gehirngewebes fest. Das hinderte den Betreffenden jedoch nicht, ein normales Verhalten an den Tag zu legen, nachdem er wieder bei Bewutsein war. Er wollte sich sogar anziehen und seinen Dienst sofort wieder aufnehmen.

    Aus den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts stammen die Aufzeichnungen von

  • Dr. Nicholas Ortiz, die der bolivianische Mediziner Dr. Augustin Itturicha der Anthropologischen Gesellschaft in Sucre, Bolivien, vorlegte. Es handelt sich dabei um die Fallgeschichten von Personen, die sich bis zu ihrem Tod im Vollbesitz ihren geistigen Krfte befunden hatten. Bei der Obduktion stellte sich jedoch zur grenzenlosen Verblffung der Chirurgen heraus, da die Gehirne der Betreffenden schon viele Jahre durch Abszesse, Tumore und andere Ursachen gnzlich zerstrt waren. Seltsamerweise hatten die Betreffenden bis zu ihrer Todesstunde nichts davon bemerkt. Besonders beeindruckt war Dr. Itturicha vom Fall eines Jungen, der immer ber starke Kopfschmerzen geklagt hatte und mit vierzehn Jahren starb. Die Autopsie ergab, da sich die Hirnmasse des Knaben bereits vor langer Zeit vollstndig von der Schdelinnenseite gelst hatte ein Vorgang, dessen Auswirkungen gewhnlich mit denen einer Enthauptung identisch sind. Der Junge hatte jedoch all die Zeit keinerlei Beeintrchtigung an den Tag gelegt.

    Siebenundzwanzig Tage lang unterschied sich ein Baby, das 1935 im New Yorker St. Vincents Hospital zur Welt kam, durch nichts von den anderen Neugeborenen. Es a, schrie, weinte, griff nach Gegenstnden, regierte auf Umwelteinflsse, und bewegte sich absolut normal. Dann starb es. Bei der Obduktion stellte sich heraus, da das Baby gnzlich ohne Gehirn geboren worden war.

    Die rzte Dr. Jan W. Bruell und Dr. George W. Albee berichteten 1953 vor der American Psychological Association von einem neununddreiigjhrigen Mann, dem die gesamte rechte Hirnhlfte entfernt werden mute. Er berlebte dieses Extremeingriff nicht nur sondern, so schlossen die beiden Vortragenden die intellektuellen Fhigkeiten des Mannes waren praktisch nicht beeintrchtigt.

    Ebenso frappant und zustzlich etwas makaber sind die Umstnde, mit denen ein Leichenbeschauer nach dem Unfalltod eines jungen Mannes konfrontiert wurde. Der Verstorbene war mit einem besonders ausgeprgten Wasserkopf zur Welt gekommen. Um sein Leben zu retten, war ihm als Sugling eine Apparatur zur Ableitung der berproduktion von Gehirnflssigkeit in den Schdel eingepflanzt worden. Das Versagen dieser Apparatur, die viele Jahre gute Dienste geleistet hatte, verursachte den Tod des nunmehrigen jungen Erwachsenen. Das stellte der Leichenbeschauer bei seinen Untersuchungen fest. Gleichzeitig registrierte er, da der Tote nur eine hauchdnne Schicht Gehirnzellen besessen hatte. Ein klarer Fall von schwerster geistiger Behinderung. Als der Beamte die Angehrigen ber die Todesursache informierte, drckte er sein Beileid aus und fgte als Trost hinzu, der Tod sei fr jeden Menschen eine Erlsung, der so wie der Verstorbene mehr tot als lebendig dahinvegetiere. Man kann sich die berraschung und Bestrzung des Leichenbeschauers vorstellen, als ihm die Eltern des Toten erklrten, ihr Sohn habe ein gnzlich normales Leben gefhrt und bis zum letzten Tag einen hochqualifizierten Beruf ausgebt.

    Es kommt noch extremer. Der deutsche Gehirnexperte Hufeland entdeckte bei der Autopsie eines Mannes, der bis zum Eintritt einer Lhmung im Vollbesitz geistiger Krfte gewesen war, da der Betreffende berhaupt kein Gehirn sein eigen nannte. Der Hirnschdel nur mit 312 Gramm Wasser gefllt.

    Der berhmte Gehirnspezialist Dr. Schleich listete zwanzig Flle schwerster Verluste von

  • vitalem Hirngewebe ohne jegliche geistige Behinderung der Betreffenden auf. Dazu merkte er an, da diese Flle Quelle steter Verwirrung beim medizinischen Personal waren und Stoff fr Diskussionen ber die alte philosophische Frage vom Sitz der Seele lieferten. Kurzum: Das Gehirn ein unerforschliches Rtsel. Auf der einen Seite ist es so empfindlich, da es ein einzelnes Photon registrieren kann, dann wiederum arbeitet es in Hchstform ohne vorhanden zu sein.

    Gehirn und Geist existieren getrennt

    Was lt sich aus all dem schlieen? Schwer zu sagen. Der nackte Materialismus erweist sich jedenfalls als ungengend. Das Bewutsein treibt sich als reiner Geist in der Gegend herum oder entfaltet sich selbst dann, wenn es keinen Sitz (Gehirn) im Krper hat. Auch wenn die meisten Neurologen nach wie vor an der Vorstellung festhalten, Bewutsein sei eine Folge der Anatomie und der Struktur der Grohirnrinde, so mssen sie dennoch zhneknirschend zugeben, da niemand eine wirkliche Vorstellung davon hat, wie Bewutsein hervorgebracht wird, beziehungsweise wie das Gehirn diesen Proze bewerkstelligt, fr den es ja verantwortlich sein soll.

    Erste zaghafte Schritte in neue Denkrichtungen lassen sich orten. Beispielsweise deutete der Computerexperte Donald MacKay von der englischen Universitt in Keele in einem Interview vorsichtig die mgliche Existenz einer menschlichen Gleichung an, die den Tod ihres Gastgebers (des Krpers) berleben knnte.

    Wenn man einmal soweit zu denken bereit ist, wre es nur fair zuzugeben, da wir auch sonst erschreckend wenig ber unsere Daseinsform und ihre tatschlichen Krfte wissen. Mit Sicherheit drfte einzig und allein feststehen, da der Homo sapiens ebensowenig eine organische Maschine ist, wie das Universum eine riesige Uhr.

    NewsDer Mann ohne GehirnHirnforschungFranzose fhrt normales Leben mit Mini-GehirnBrain of a white-collar workergrenz|wissenschaft-aktuellhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.co.at/2009/07/patientin-hat-volles-gesichtsfeld-trotz.htmlMittwoch, 22. Juli 2009Patientin hat volles Gesichtsfeld, trotz fehlender Gehirnhlfte

    WIR BRAUCHEN UNSER GEHIRN GARNICHT!


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