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Medienpädagogik & Mediendidaktik - uni-magdeburg.de · Einleitung Medienbildung ist nach über 50...

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Medienpädagogik & Mediendidaktik Eine (kleine) Einführung
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Medienpädagogik & MediendidaktikEine (kleine) Einführung

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Inhalt

Medienpädagogik

Mediendidaktik

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Einleitung Medienbildung ist nach über 50 Jahren

immernoch in der Selbstfindung (Süss, 2013) Verschiedene Disziplinen setzten sich mit

Fragestellungen der Medienpädagogikauseinander (Schiefner-Rohs, 2013):◦ Pädagogik◦ Medienwissenschaft◦ Publizistik◦ Kommunikationswissenschaft◦ Psychologie◦ Soziologie

EngeVerknüpfung mit Erziehungsprozessen

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Strömungen der Medienpädagogik(Schiefner-Rohs, 2013)

1. traditionell bewahrpädagogischePositionen

2. kritisch-emanzipative Medienpädagogik3. bildungstechnologische Medienpädagogik4. handlungsorientierte Medienpädagogik

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Bewahrpädagogische Positionen

Schutz von Kindern und Jugendlichen vor "schädlichen" Medieneinflüssen

Medien als Gefahr für die kindliche Entwicklung

Kann bis in die Weimarer Republik zurückverfolgt werden

Kritik an Literatur, Kino, Computerspielen, neue Medien, Internet

Siehe auch: Postman, Spitzer

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Kritisch-emanzipativeMedienpädagogik kritische Auseinandersetzung mit den

Medien steht imVordergrund Basis: Frankfurter Schule (Adorno,

Horkheimer), kritische Theorie

Medien und ihre gesellschaftlicheFunktion

Rezipient/-in als passives Individuum Reiz-Reaktionsschemata

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BildungstechnologischeMedienpädagogik Effizienter Einsatz von Medien in Lern-

und Bildungsprozessen Medien sollen Lehren und Lernen

verbessern Ökonomische Ansätze

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HandlungsorientierteMedienpädagogik Stärkere Rolle des Rezipienten Nicht mehr der Pädagoge allein bestimmt

den Umgang mit dem Medium, indem er Inhalte auswählt und Ziele festlegt, sondern der handelnde Umgang greift die Erfahrungen und Medienbiographie des Jugendlichen auf und macht sie durch eine aktive Gestaltung selbst zum Gegenstand der Reflexion.

http://suite101.de/article/was-versteht-man-unter-handlungsorientierter-medienpadagogik-a132685#.Vly6WHYvdD9

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HandlungsorientierteMedienpädagogik Bei der handlungsorientierten

Medienpädagogik wird die Befähigung zur kritisch-reflexiven Mediennutzung in den Vordergrund gestellt. Die Subjekte werden hier hauptsächlich als grundsätzlich fähig zur kritischen Medienrezeption und –gestaltungbetrachtet (Schorb 1987, 1995; Baacke1997).

http://suite101.de/article/was-versteht-man-unter-handlungsorientierter-medienpadagogik-a132685#.Vly6WHYvdD9

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Medienpädagogik - Definition

Medienpädagogik meint die Gesamtheitaller pädagogisch relevantenhandlungsanleitenden Überlegungen mitMedienbezug einschließlich ihrermedientechnischen und medientheoretischen bzw. empirischenund normativen Grundlagen. (Tulodziecki, 2004)

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Medienpädagogik, Medienbildung, Medienkompetenz Medienpädagogik: Zugehörigkeit zur Pädagogik,

Erziehungswissenschaft (Süss, 2013) Rolle der Medien in Erziehung, Bildung und Sozialisation Tendenziell, assoziiert mit Kinder- und Jugendlichen

Anfang der 1990er Jahre: begrifflich mehr und mehrMedienbildung Aufhebung Kopplung an Kindheit und Erziehung Lernen und Bildung findet lebenslang statt Vermittlung von Kulturtechniken, Bildung ermöglicht

Teilhabe an Kultur Bezug zum Bildungsauftrag der Schulen

Seit Anfang 21. Jh: DiskussionMedienkompetenzförderung

zitiert nach Ebner, 2013 (L3T)

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Medienkompetenz Medienkompetenz: Begriff 1970er Jahre,

Dieter Baacke auf der Basis der kritischenTheorie entstanden Zentral: Kommunikationskompetenz mit dem

Ziel der Gestaltung und Veränderung des Zusammenlebens der Menschen

Ziel: Herausbildung kritischer und mündigerBürger

Baacke: Medienpädagogik als Überbegriff fürdie pädagogische Beschäftigung mit Medien

zitiert nach Ebner, 2013 (L3T)

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Medienkompetenz Medienkompetenz bezeichnet die „Fähigkeit,

in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations-und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen.“ (Baacke 1996b: 8)

Medienkompetenz: geprägt durchunterschiedliche Disziplinen: Pädagogik Kommunikationswissenschaft Psychologie

zitiert nach Ebner, 2013 (L3T)

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Medienkompetenz

zitiert nach Ebner, 2013 (L3T)

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Medienkompetenz „Medienkompetenz rekurriert in zentraler Weise

auf die Selbstorganisationsdispositionen und -fähigkeiten des Menschen (Agieren unterunbestimmten Bedingungen, selbst aktiv werden, immer wieder umlernen)

Unterstützung und Förderung (formell wieinformell) ist nötig

Medienkompetenz ist ein Beobachterbegriff, d.h. er bezieht sich auf 'Dispositionen', (Anlagen, Fähigkeiten, Bereitschaften), die es ermöglichen, bestimmte Handlungen auszuführen(Medienkompetenz vs. Medienperformanz)“

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Medienkompetenz

Weitere Dimensionen, die in "Medienkompetenz" enthalten sind:

kognitive, analytische, evaluative sozial-reflexive Fähigkeiten inklusive

moralischer Orientierungen und emotionaler Aspekte

(Kübler, 1996) nach Ebner, 2013 (L3T)

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Medienbildung Medienkompetenz: Vermittlung von

Verfügungswissen, instrumentelle Funktion Medienbildung:

Vermittlung von Orientierungswissen Verhältnis des Individuums zur Welt (Marotzki &

Jörissen, 2008, nach Ebner, 2013) Medialität der Bildungsräume Medialität der Bildungsprozesse -> Reflektion der medialen Gestaltung von

Bildungsräumen und der darin ablaufendenKommunikationsprozesse

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Medienbildung

Medienbildung und Medienkompetenzhängen zusammen

Hugger: beide Konzepte sind integrativ Unterschiedliche Perspektiven

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MEDIENDIDAKTIK

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MEDIENDIDAKTIK• Thema ist Lernen und Lehren mit Medien

– Umfasst alle (technischen) Medien – Texte und Bücher ebenso wie Filme oder digitale Medien

• Anfangs befasste sich Mediendidaktik primär mit dem Medieneinsatz im schulischen Unterricht

• Mit der Verbreitung digitaler Medien haben anderen Kontexte an Bedeutung gewonnen, z.B.– Erwachsenenbildung– Betriebliche Bildung– Informelles Lernen in Betrieb und Freizeit (z.B. Museum, 

Science Center, Interessengemeinschaften im Internet)• Konzeption und Entwicklung didaktischer Medien als 

neues Berufsfeld

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Folie 21

1 Allgemeiner Hinweis zu den Folien (evtl. für später): Im PcPool ist es (dank der Einrichtung) von den meisten Plätzen aus nicht möglich das untere 1/3 der Folienfläche zu sehen.Viktoria Magnucki;

1 okay guter hinweis, dann sollten wir die Projektion anpassenMarcel Goetze;

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Mediendidaktik Teil der Allgemeinen Didaktik oder

Nachbardisziplin? Kerres (2007): kein Teilbereich der

Allgemeinen Didaktik Kümmert sich auch um informelle Lernprozesse

Kron und Sofos (2003): Didaktik umfasst alleorganisierten formellen und informellenLernprozesse Mediendidaktik ist also auch Teil der Allgemeinen

Didaktik

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Mediendidaktik - Definition

Definitionen richtet sich danach, ob siesich auf formale Bildungssituationenbeschränken oder auch informelle Bildungskontexte (z. B. Lernen mit Computerspielen) mit berücksichtigen(Süss, 2013)

Enge vs. weite Definition von Mediendidaktik

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Mediendidaktik – Enge Definition

klassische Definition auf den Einsatz von Medien zur Optimierung von Lernprozessen abzielend:

„Die Mediendidaktik befasst sich mit den Funktionen, der Auswahl, dem Einsatz (einschließlich seiner Bedingungen und Bewertung), der Entwicklung, Herstellung und Gestaltung sowie den Wirkungen von Medien in Lehr- und Lernprozessen. Das Ziel der Mediendidaktik ist die Optimierung von Lernprozessen mithilfe von Medien“ (DeWitt/Czerwionka 2007: 32).

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Mediendidaktik – weite Definition(Kron & Sofos, 2003)

1. „Gegenstandsfeld der Mediendidaktik ist die Lebenswelt, insofern dort Lehr- und Lernprozesse ablaufen. Als Teilbereich dieser Lebenswelt sehen wir das organisierte Lehren und Lernen an, insbesondere in Unterricht und Schule.

2. Ausgangspunkt didaktischer Arbeit mit Neuen Medien sind die Inhalte, die in Lehrplänen formuliert sind oder die in der Alltagswelt aktuell sind.

3. Dabei sind die Personen und ihre individuellen, sozialen und entwicklungsgemäßen Bedingungen ebenso hinzuzuziehen wie die sich daraus ergebenden medien-anthropologischen und -ethischen Fragestellungen.

4. Nicht zuletzt spielen die Organisationen in ihren funktionalen oder intentionalen Formen eine grundlegende Rolle.

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Mediendidaktik – Grundlagen

Tulodziecki/Herzig: Medien als Mittlerdurch die in kommunikativenZusammenhängen potenzielle Zeichenmit technischer Unterstützungübertragen, gespeichert, wiedergegebenoder verarbeiet und in abbildhafter odersymbolischer Form präsentiert werden.

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MEDIENDIDAKTIK ‐GRUNDLAGEN

• Tulodziecki/Herzig (2010): Die Autoren unterscheiden verschiedene „Erfahrungsformen“ bei der Erschließung von Sachverhalten– Reale Form: Handeln in der Wirklichkeit, Beobachtung in der Wirklichkeit

– Modellhafte Form: Umgang mit Modellen oder simulierten Handlungen (z.B. Rollenspiel)

– Abbildhafte Form: Information mit Hilfe realgetreuer oder typisierender Darstellungen (Ähnlichkeit zur Realität)

– Symbolische Form: Information mit Hilfe verbaler Darstellungen oder nicht verbaler Zeichen

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ERFAHRUNGSFORMEN• Reale Form: nicht‐mediale Erfahrung

Elefanten sind die größten noch lebenden Landtiere

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Folie 28

2 Die Vierteilung der Erfahrungsform des Beispiels kommt evtl. besser zur Geltung, wenn alle Formen eine "Überschrift" (wie Reale Form) haben. Also z.B. Modell, Abbildung und symbolische Form (diese wirkt so eher wie eine Bildunterschrift).Dann wäre auch eine Anordnung der Erfahrungsqualität sinnvoll Reihenfolge: 1) Symbolische Beschreibung, 2) Modell, 3) Bild, 4) Reale FormViktoria Magnucki;

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DIFFERENZEN ZWISCHENERFAHRUNGSFORMEN

• „Im Vergleich zur realen Form bedeutet bereits die modellhafte Form der Präsentation eines Inhalts eine Reduktion im Vergleich zur Wirklichkeit. Gleiches gilt für abbildhafte und erst recht für rein verbale bzw. symbolische Darstellungen“ (Tulodziecki/Herzig 2010, S. 15)

• „Aus lerntheoretischer Sicht ist es in der Regel wünschenswert, dass Vorstellungen über die Wirklichkeit aus der Beobachtung oder aus dem konkreten Handeln in der Realität erwachsen“ (ebd.)

• Grenzen realer und Vorteile medialer Erfahrungsformen

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MÖGLICHKEITEN DER MEDIENNUTZUNG FÜR LEHR‐ UND LERNPROZESSE

• Veranschaulichung von Prozessen (z.B. Zeitlupe, Makroaufnahme, Zeitraffer)

• Ermöglichung indirekter Erfahrungen, wo direkte schwierig oder nicht möglich sind (z.B. Geschichte)

• Ermöglichung sozialen Austausches, bei dem persönliche Begegnung zu aufwändig wäre 

• Ermöglichung eines handelnden Umgangs mit verschiedenen Repräsentationsformen von Lernobjekten (z.B. Pflanzenbilder sortieren, archivieren)

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Folie 30

1 Wäre möglicherweise von Vorteil es auf 2 Folien aufzuteilenuli pau;

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MÖGLICHKEITEN DER MEDIENNUTZUNG FÜR LEHR‐ UND LERNPROZESSE

• Entlastung von Lehrenden in verschiedenen Phasen des Lehrprozesses (z.B. filmischer Einstieg)

• Ermöglichung flexiblerer Lehr‐ und Lernverfahren (z.B. Individualisierung durch Lernsoftware)

• Bereitstellung bestimmter Lehrangebote für große Lernerzahlen im Sinne eines Multiplikatoreffektes

• Medien als Gegenstand der Analyse und Bewertung (z.B. Dokumentation durch Videoaufnahmen)

• Verwendung von Medien für eigene Produktionen

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Einsatz von Medien imBildungsbereich (Kron & Sofos, 2003) Vier mediendidaktische Tendenzen:1. „kulturkritische Tendenz“, die in den Medien eine generelle

Bedrohung sieht und sich darum bemüht, diese aus dem Bildungsbereich fernzuhalten. Diese Perspektive bietet keine Basis für eine mediendidaktische Arbeit;

2. „medienkritische Tendenz“, auf der mediendidaktische Konzepte basieren, die sich um die Stärkung und Emanzipation des Individuums bemühen (vgl. ebd.: 43);

3. „bildungspolitische Tendenz“, die den Einsatz von neuen Medien im Unterricht und die Förderung von Medienkompetenz unterstützt;

4. „lebensweltliche Tendenz“, in der die Medienerfahrungen der Lernenden den Ausgangspunkt für die Medienkompetenzförderung bieten.

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Mediendidaktische Konzepte

Einbindung von Medien in Lehr-/Lernkontexte, vielfältige Möglichkeiten

Unterschiede je nach zugrunde liegendem lerntheoretischen Ansatz sowie

in der Rolle der Lehrenden und Lernenden. Tulodziecki und Herzig (2004) unterscheiden fünf mediendidaktische Konzepte:

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MEDIENDIDAKTISCHE KONZEPTE(Tulodziecki/Herzeck, 2004)

Lehrmittelkonzept: Einsatz als Arbeitsmittel für den Lehrenden (Beamer, Film, etc.), Lernender ist nur Rezipient

Arbeitsmittelkonzept: Einsatz als Arbeitsmittel für den Lernenden, ermöglicht aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff

Bausteinkonzept: Maßgeschneidert als eigenständige Bausteine oder Einheiten (Schulfernsehen, Unterrichtseinheiten als Video), Lernender ist auch nur Rezipient.

Systemkonzept: Systemische Herangehensweise. Es werden keine Bausteine zur Verfügung gestellt, die hier und da eingesetzt werden können sondern ein System von ineinander greifenden und sich ergänzenden medialen Materialien.

Lernumgebungskonzept: Entwicklung einer virtuellen Lernumgebung in der Lernende Erfahrungen sammeln, Probleme lösen, Szenarien durchspielen, … können. Serious Games fällt ebenfalls in diese Kategorie.

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LERNTHEORETISCHE POSITIONEN

LerntheoretischePositionen

behavioristisch kognitionstheoretisch konstruktivistisch

Modell‐Lernen Situiertes Lernen

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(klassische) Lerntheorien

Behaviourismus – Lernen durch Verstärkung

Kognitivismus – Lernen durch Einsicht und Erkenntnis

Konstruktivismus – Lernen durch persönliches Erleben, Erfahren und Interpretieren

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Behaviourismus „Wissen als objektive, extern von den Lernenden

ex. Fakten“ (Arnold et al., 2011)

Reiz-Reaktions-Modell, Lernender als Black Box Positives Verhalten wird belohnt, negatives nicht ◦ Verhaltensänderungen werden als Lernprozess

aufgefasst Eigenheiten des Individuums werden nicht

berücksichtigt

Vertreter:

Input

Reize

Black Box

Output

Reaktion, Verhalten

Susanne Meir: elearning-plus, http://lehrerfortbildung-bw.de/moodle-info/schule/einfuehrung/material/2_meir_9-19.pdf

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Behaviourismus

Pawlow: klassisches Konditionieren Burrhus F. Skinner: operante

Konditionierung◦ Beispiel: Frage-Antwort-Spiel mit steigendem

Schwierigkeitsgrad◦ Computerbasiert: programmierte Instruktion Drill-and-Practice-

Programme/Tutorials/Tutorsysteme

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Kognitivismus von den äußeren Bedingungen zu den inneren

Prozessen◦ Interne (kognitive) Verarbeitungsprozesse werden

berücksichtigt und erforscht◦ Wahrnehmung ist nicht passiv → aktive Verarbeitung

von Informationen

Bildung von mentalen Modellen und Wissensstrukturen

Einbettung von neuen Wissensstrukturen in vorhandene

https://www.uni-due.de/edit/lp/kognitiv/kogni

Input

Reize

VerarbeitungKognitive Prozesse

Output

Reaktion, Verhalten

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Kognitivistische Lernmodelle

Lernen am Modell Lernen durch Einsicht Entwicklungsstufenmodell

Multimedial, computerbasiert:◦ Simulationen, Hypermedia, Mikrowelten,

offene Lernwege

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Konstruktivismus Zwei Ausprägungen:1. Radikaler Konstruktivismus: Es gibt keine

objektive Realität2. Gemäßigter Konstruktivismus: die objektive

Realität ist uns nicht direkt zugänglich → alles ist Ergebnis subjektiver

Konstruktion Bezogen auf das Lernen steht nicht

mehr die Steuerung des Lernprozesses im Vordergrund

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Konstruktivismus - Beispiele

Präsentation von realitätsnah dargestellten Fällen

kooperatives Lernen in Lerngemeinschaften

aktives Explorieren in nachgebildeten Umgebungen

http://www.medienpaed.com/Documents/medienpaed/6/kerres_

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Konstruktivismus

„Es rückten Ansätze in den Vordergrund, die die individuellen und sozialen Aktivitäten der Lernenden betonten, die Selbststeuerung des Lernprozesses ebenso wie den sozialen Kontext des Lernens.“ (Kerres/de Witt 2002: 13)

http://www.medienpaed.com/Documents/medienpaed/6/kerres dewitt1.pdf

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Pragmatismus Warum Pragmatismus? Weil ein zentrales

Paradigma nicht existiert (Kerres/deWitt 2002)

„Die zentrale Frage der Mediendidaktik lautet vielmehr, unter welchen Bedingungen Menschen wie mit Medien erfolgreich lernen können. Es geht darum den Prozess zu beschreiben, wie Lernmedien gestaltet werden können, um bestimmte Zielhorizonte zu erreichen.“(Kerres/de Witt 2002: 13)

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Pragmatismus

John Dewey Vereint Ansätze aus dem Kognitivismus

und dem Konstruktivismus →Kompromiss zw. Instruktion und Konstruktion

Bspw: Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen

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Pragmatismus

„Die »pragmatische Position« weist den Lernenden eine vorrangig aktive und nur zeitweise rezeptive Position zu und dem Lehrenden einen situationsspezifischen Wechsel zwischen reaktiver Position (unterstützen, anregen und beraten) und aktiver Position zu (anleiten, darbieten und erklären)“ (Straka & Macke 2002, S. 149, zitiert

nach: http://glossar.didagma.de/?Pragmatismus).

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Konnektivismus

Von Georg Siemens 2004 entwickelt◦ Originalpaper : Learning theory for the digital

age

The pipe is more important than the content within the pipe. Our ability to learn what we need for tomorrow is more important than what we know today. (Siemens, 2005)

http://www.itdl.org/Journal/Jan_05/article01.htm

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Prinzipien von Konnektivismusnach George Siemens

Learning and knowledge rests in diversity of opinions.

Learning is a process of connecting specialized nodes or information sources.

Learning may reside in non-human appliances.

Capacity to know more is more critical than what is currently known

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Prinzipien von Konnektivismusnach George Siemens

Nurturing and maintaining connections is needed to facilitate continual learning.

Ability to see connections between fields, ideas, and concepts is a core skill.

Currency (accurate, up-to-date knowledge) is the intent of all connectivist learning activities.

Decision-making is itself a learning process. Choosing what to learn and the meaning of incoming information is seen through the lens of a shifting reality. While there is a right answer now, it may be wrong tomorrow due to alterations in the information climate affecting the decision.

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MEDIENGESTÜTZTES LERNEN• Didaktischer Medieneinsatz erfordert besondere konzeptionelle Planung – welche und warum?– Abläufe müssen vor allem dann vollständiger geplant werden, wenn die Lernenden nur mit dem Medienangebot interagieren

– Anders als bei sozialer (menschlicher) Interaktion sind evtl. Probleme dort schwerer zu identifizieren und auch schwerer zu korrigieren

– Einer der Gründe, warum Idee des programmierten Unterrichts (programmierte Instruktion) sich in der Breite nicht durchgesetzt hat

– Und einer der Gründe, warum heute eher Blended‐Learning‐Konzepte (Mischformen) favorisiert werden

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DIDAKTISCHER MEHRWERT DIGITALER MEDIEN

• Erwartung: bessere Lernleistungen mit weniger Aufwand (Effizienz)

• Forschung bestätigt das so nicht, aber:• Potenziale digitaler Medien

– Können Anwendungsorientierung unterstützen (Anschaulichkeit erhöhen, Situierung des Lernens) (Gestalt)

– Können kognitive oder emotionale Aktivierung der Lernenden unterstützen (Engagement durch Fall‐, Projekt‐und Aufgabenorientierung) (Impuls)

– Ermöglichen eine zeitlich und örtlich flexiblere Zeitorganisation des Lernens (Format)

– (Beiläufiger) Erwerb von medienbezogener Kompetenz (Gehalt)

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Folie 51

2 Eine Idee:Den Mehrwert auf die Erweiterung des technisch-pädagogischen Wissens erweitern, welches "miriam" hier unter "01/3 Welche Kompetenzen für erfolgreiches E-Learning?" verdeutlicht:http://netzlernen.kaywa.ch/medienpaedagogikuli pau;

2 Okay, das zielt auf das technologisch-pädagogische-content-wissen ab. Ich bastel dazu mal eine Folie :-).Marcel Goetze;

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DIDAKTISCHER MEHRWERT DIGITALER MEDIEN

• Erweiterung des technischen und des technisch-pädagogischen Wissens

• Voraussetzung für die erfolgreichen Einsatz von digitalen Medien (oder ICT im Allgemeinen)

MediendidaktischesWissen

Beart Döbeli: “Technological Pedagogical Content Knowledge” online unter: http://netzlernen.kaywa.ch/medienpaedagogik

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BEISPIEL FÜR DIDAKTISCHEN MEDIENEINSATZ: GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN MIT BILDERN

• Künstlerische Bilder• Unterhaltende Bilder• Informierende Bilder

– Abbilder: Darstellung realer Sachverhalte– Logische Bilder: Darstellung von ausgewählten Merkmalen von 

Sachverhalten (z.B. Diagramm)– Infografiken als Mischform

• Gestaltungstechniken bei (realgetreuen) Abbildern– Kameratechniken: Einstellungsgröße, Perspektive, Blickwinkel– Licht und Schatten, Farbgebung, Vorder‐/Hintergrund,

• Situierung, ggf. typische Bewegungen– Gestaltungstechniken bei logischen Bildern– Visualisierung eher abstrakter Zusammenhänge/Strukturen– Interaktion mit kognitivem System der Nutzer 

(Zeichenkonventionen)

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BEISPIEL INFOGRAFIK

Minards Grafik über Napoleons Russlandfeldzug

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FUNKTIONEN VON BILDERN• Aktivierungsfunktion* (Vorwissen der Lernenden wird 

aktiviert, Dargestelltes ist bereits bekannt) (Verknüpfung mit Erinnerungen/Vorkenntnissen)

• Konstruktionsfunktion (durch Rückgriff auf bereits Bekanntes wird ein neues Schema aufgebaut)

• Fokusfunktion (Ausdifferenzierung oder partielle Korrektur einer Vorstellung)

• Ersatzfunktion (Darstellung eines noch gar nicht bekannten Bereiches)

• Detailreichtum der Bilder muss Richtung „Ersatzfunktion“ (geringeres Vorwissen der Nutzer) i.d.R. steigen

* anderer Aktivierungsbegriff als bei „Impuls“

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Folie 55

3 Pauli: Je eher das Bild eine Ersatzfunktion einnimmt, weil der Nutzer den Sachverhalt weniger kennt, desto detailierter sollte es sein. So kommt es der "realen Erfahrung" des Sachverhaltes dann ja am nächsten.

Evtl. ist es irreführend, dass der Punkt auf gleicher Ebene mit den anderen steht (ich würde ihn eher in Bezug zum Unterpunkt Ersatzfunktion setzten)Viktoria Magnucki;

3 Den Punkt mit "Detailreichtum" verstehe ich so leider nichtuli pau;

3 Man könnte es auch so sehen: wenn der Nutzer weniger Vorwissen hat, benötigt er dann auch mehr Informationen, mehr Details.Marcel Goetze;

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FUNKTIONEN VON BILDERN

Detailreichtumdes Bildes

Vorwissen der Lernenden

Ersatz‐funktion

Fokusfunktionund

Konstruktionsfunktion

Aktivierungs‐funktion

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TYPISIERUNG COMPUTERBASIERTER LERNMEDIEN

• Mögliche Gesichtspunkte:– Art der Lern‐ oder Arbeitsmöglichkeiten, die eröffnet werden (z.B. zwischen selbstorganisiert und lehrerzentriert, Grad der Interaktivität)

– Festgelegte oder freigestellte Lernwege – Geschlossene oder offene Form derThemenpräsentation

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GRUNDTYPISIERUNG COMPUTERBASIERTERLERNMEDIEN

• Lehrprogramme (für das Selbststudium)• Übungsprogramme (Automatisierung, Anwendung)

• Offene Lehrsysteme (Information steht im Zentrum)

• Lernspiele (meist spielerische Problemlösung)• Experimentier‐ und Simulationsumgebungen• Kommunikations‐ und Kooperationsumgebungen• Datenbestände (Online oder Offline) (z.B. Enzyklopädien)

• Werkzeuge (z.B. zur Bildgestaltung)Dimension: Format

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KLASSIFIZIERUNG VON LEHR‐LERNSITUATIONENMIT MEDIENVERWENDUNG

• Gesichtspunkte?– Grad der Festlegung der Lehr‐Lern‐Prozesse durch die Medien

– Bei wem liegt die Planung (Lehrende, externe Entwickler, Lernende) und wie werden die Lernenden eingebunden?

– Aufgaben des Lehrenden– Welche Arten des Lernens werden von den Lernenden erwartet (rezeptiv, reaktiv, dialogisch, selbsttätig, selbstständig)?

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QUALITÄT VON LERNMEDIEN• Komplexität des didaktischen Feldes nicht 

unterschätzen– Produktqualität ist wichtig, aber nicht hinreichend– Unklarer oder ungenauer Text kann z.B. zu intensiven 

Diskussionen und Lernprozessen führen– Qualität hängt auch von Lernkontexten ab (Selbststudium 

vs. Betreutes Online‐Studium)– Es gibt nicht die eine beste Lehrmethode

• Mediendidaktik als komplexe Gestaltungsaufgabe (Kerres 2008)– Orientierung an den Parametern des Einsatzfeldes (z.B. 

Zielgruppe, Bildungsbedarf, Lernziele, Lernorganisation, Lernsituation)

– Mehrwert des Medieneinsatzes aufzeigen– Medieneinsatz ist ein Element des Lernarrangements

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Weitere Aspekte

Methodisches Dreieck: Zusammenhandzwischen Medien, Methoden und Kompetenzen

Didaktisches Dreieck: Zusammenhangzwischen Lehrern, Schülern und Lernstoff

Design von Lernmedien

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Fast fertig

Medien selbst sind weder gut nochschlecht für Lernen und Lehren◦ Vor- und Nachteile hängen vom Bildungsziel

und vom didaktischen Konzept ab

Der Prozess des Lernens sollteerfolgreich sein (Rakoczi et al., 2013)◦ Effektiv, effizient und Befriedigend

Computer verändern nicht den Lernprozess und auch nicht die Lernziele


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