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MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

Date post: 22-Mar-2016
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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.
12
Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 04/ 10 ∙ September/ Oktober 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte What´s up, Doc? Der medizinische Doktortitel: Nach wie vor ist er für viele Studenten ein erklärtes Ziel. In unserem Schwerpunkt dreht sich alles um das Thema Doktorarbeit: Zwei Absolventinnen berichten über ihre Themenfindung und das Schreiben an der Dissertation. Außerdem er- fahrt ihr, wie die mündliche Prüfung abläuft und wie man sich am besten darauf vorbereitet. Arzt werden in Nordirland Interview mit zwei Studentinnen Beim Stichwort Nordirland fällt einem vor allem der anhaltende Konflikt zwischen Ka- 12 Als Erstsemester im OP Pflegepraktikum in Mexiko Emma hat einen Teil ihres Pflegepraktikums im mexikanischen Monterrey gemacht. 03 Dabei durfte sie sogar schon im OP am Patienten arbeiten. Ihr Fazit: eine ideale Mischung aus ärztlichen und pflegerischen Tätig- keiten, für die sich Aufwand und Mehrkosten gelohnt haben. Immer mehr kündigen Wechsel häufig schon vor dem Facharzt Immer mehr Mediziner kündigen während ihrer Zeit als Assistenzarzt die Stelle 05 – kurze Arbeitsverträge machen dieses formell leichter. Doch ein Wechsel des Hauses aus Enttäuschung über die Tätigkeit und das Verhältnis zum Vorgesetzten sollte letztes Mittel bleiben. tholiken und Protestanten ein. Doch hier werden auch – wie überall auf der Welt – Mediziner ausgebildet. Wie das Studium in Nord- irland aussieht, haben uns zwei nordirische Studentinnen erzählt. Bereicherung für beide Fächer Gespräch mit einem Medizin- und Philosophiestudenten Interview mit Maik Dorn von Nina Dalitz OP-Cafeteria Hannover Operieren geht durch den Magen: Für hungrige Ärzte gibt es an der Medizi- nischen Hochschule Hannover seit An- fang Juni ein besonderes Angebot – sie können direkt aus allen 30 angeschlos- senen OPs heraus ihr Mittagsmenü bestellen und dieses in der neuen OP- Cafeteria verzehren. Lange Laufwege zur Mensa entfallen. S. 02 Inhalt Präp-Kurs: unvergesslich Ein neues Interview in unserer Reihe zum Präp-Kurs: Der Mensch kann sich erstaun- lich schnell an neue Dinge – zum Beispiel das Präparieren einer Leiche – gewöhnen, berichtet unser Interviewpartner. S. 08 Burnout-Gefahr Burnout-Syndrom: Besonders Personen, die sich als weniger kompetent als ihre Kollegen einschätzen, sind betroffen. Sie arbeiten mehr und ignorieren Erschöp- fungszustände, bis es nicht mehr geht: Geistesabwesenheit, permanente Mü- digkeit und Süchte können auftreten. Er- ste Anlaufstellen für Hilfe: der Vertrau- ensarzt oder der Betriebsrat S. 05 Psychologie und Soziologie Dieses Mal auf den Zahn gefühlt: Drei Bücher zu den Nebenfächern medi- zinische Psychologie und Soziologie. Welches Werk bereitet besonders gut auf die Prüfungen vor, welches eig- net sich gut zum Nachschlagen im Ar- beitsalltag? Das erfahrt ihr in den Test- berichten unserer Rezensenten. S. 04 Vorklinik Krankenhaus Rezensionen Heiteres Beruferaten In der Medizin gibt es eine Vielzahl von Berufen – neben den zahlreichen Fach- ärzten auch in der Pflege, im Rettungs- dienst und in Heilberufen. Darum dreht sich unser neues Rätsel: Berufsbezeich- nung herausfinden – und mit etwas Glück eine Reise im Wert von 500 Euro gewinnen! S. 11 Rätsel S o ein Stress. So viele Klausuren, Praktika und Vorlesungen. Das Me- dizinstudium ist wahrlich keine Ausbil- dung, bei der Langeweile aufkommt. Einigen Leuten ist das noch nicht genug. Sie suchen sich einen Job, ein Ehrenamt, gründen eine Familie, machen Musik, engagieren sich oder kombinieren meh- rere dieser Dinge. Und wiederum ande- re suchen sich ein zweites Studienfach. Maik zum Beispiel studiert seit dem drit- ten Semester zusätzlich Philosophie. Wie kommt er auf diese Idee und wie ist das zu schaffen? Wir waren neugierig und haben ihn zu seiner Motiva- tion befragt. Wie bist du auf die Idee gekom- men, neben Medizin noch Phi- losophie zu studieren? Angefangen hat das mit einer Vorlesung, die ich im dritten Semester als medizinisches Wahlfach besucht habe. Ich hatte mir zwar mit dem Philo- sophen Hegel nicht das leich- teste Thema rausgesucht und demzufolge anfangs erheb- liche Verständnisschwierig- keiten, doch trotzdem wurde ich immer neugieriger und begeisterter. Nachdem ich einen Freund mitgenommen hatte, sagte dieser zu mir, dass man Philosophie wohl von Anfang an und richtig machen müs- se, um durchzublicken. Das wollte ich gerne. Also fing ich an zu überlegen, ob ich Philosophie nicht nebenbei machen könnte. Ich frage bei einem Kommili- tonen nach, der auch Doppelstudent ist, und bekam von ihm einige Tipps. Wie hast du dich dafür beworben? Ich ging zur Fachstudienberatung der Philosophischen Fakultät. Dort wurde mir gesagt, dass „es hier sehr unproble- matisch laufe.“ Ich könne Philosophie im Magisterstudiengang belegen. Zum Ma- gister gehören immer zwei, wenn nicht drei Fächer und mir würde das Medizin- studium als zweites Hauptfach anerkannt. Aber ich müsste das Einverständnis der medizinischen Fakultät bekommen, was schon etwas schwieriger war. Außerdem war die Zeit knapp, denn der Studiengang wurde gerade auf Bachelor umgestellt und ich wollte unbedingt auf Magister studieren, da hier die Studien- ordnung freier und damit besser für ein Parallelstudium geeignet ist. Ich musste mich darum kümmern, für das laufende Semester noch mindestens einen beno- teten Philosophie-Schein zu bekommen, um dann im folgenden Semester in das zweite Fachsemester für Magister hoch- gestuft zu werden. Von den Medizinern wurde mir geraten, noch bis zum Physikum zu warten – ich war ja gerade im dritten Semester. Aus oben genannten Gründen war dies aber keine Option für mich. Also musste ich zwei Empfehlungen von Dozenten vorlegen, die mir bescheinigen sollten, das ich zu den besten Studenten gehöre und sie mir das Doppelstudium zutrau- en. Außerdem musste ich in einem Motivationsschreiben darlegen, wie ich mir meinen weiteren Studienverlauf vorstelle. Ich musste also nachweisen, dass ich mir der doppelten Arbeits- belastung bewusst sei und das Medizinstudium regel- recht absolvieren könne. Wie ging es dann mit der Be- werbung weiter? Nachdem ich dies alles be- sorgt hatte, bekam ich die lang ersehnte Bescheini- gung, die mir erlaubte, ein Doppelstudium auf- zunehmen. Zum Glück bestand ich auch die nötige Logik-Klausur, die mir meine Hochstufung ermöglich- te. Ich besuchte das zugehörige Semi- nar erst in der zweiten Hälfte des Se- mesters, da man für Vorlesungen keine Scheine bekommt. So bekam ich die Genehmigung, im 2. FS Philosophie zu beginnen und von den Philosophen die Erlaubnis für ein Doppelstudium. Dann noch die Beschei- nigung, dass Humanmedizin als zweites Magisterhauptfach eine sinnvolle Er- gänzung für Philosophie darstellt. Mit all diesen Scheinen ging ich ins Studen- tensekretariat und schrieb mich ein. Das war an sich keine große Sache, wäre jedoch ohne die unzähligen Gespräche zuvor nicht möglich gewesen. Fortsetzung auf Seite 2 Medizinische Versorgung in Deutschland so gut wie nie zuvor Redaktion (MEDI-LEARN) Blick in die Statistik offenbart Überraschendes D ie Ankündigung bevorstehender Katastrophen erregt Aufmerk- samkeit und hat Unterhaltungswert. Steven Spielberg bewies das erst neu- lich wieder, als er uns das Fürchten vor dem Jahr 2012 lehrte. Ein anderes Untergangs-Szenario füllt schon deutlich länger Zeitungsseiten und Kommentarspalten: Ärztemangel in Deutschland! Viele Mediziner gehen dem- nächst in den Ruhestand, mahnte Anfang Juni bei- spielsweise das Deutsche Ärzteblatt. Wer wollte das bezweifeln? Zudem wür- de der Nachwuchs seine Praxis lieber in London oder Zürich als auf Usedom eröffnen, gaben Studierende bei Befragungen unter anderem der Universität Trier und der Berliner Charité an. Auch das trifft zu, denn für manche Region gilt späte- stens seit der Wiedervereinigung: „Da will doch keiner hin!“ Die bundesweite Statistik indes spricht eine andere Sprache. In Sachen medizinische Versorgung geht es diesem Land so gut wie nie zuvor. Im Jahr 1960 arbeiteten 92.028 Ärzte in Deutschland. Seitdem hat sich ihre Zahl vervielfacht: 2008 waren bei der Bunde- särztekammer 421.686 Mediziner regis- triert, davon rund 320.000 berufstätige, und die jährliche Steigerungsrate betrug zuletzt recht konstant ein bis zwei Prozent. Aktuell liegt damit die sogenannte Versorgungsdichte pro 100.000 Bundesbürger bei 337 Ärzten – mehr als in ganz Skandinavien und sogar deutlich mehr als in den USA (230) oder Großbritannien (220). In einer von den Vereinten Na- tionen ermittelten Rangliste belegt Deutschland Platz 23 un- ter 201 Ländern. Trotzdem leben übrigens unter anderem die Schweden und Norweger im Schnitt länger als wir. Eine Korrelation zwischen der Lebenserwartung einer Bevölkerung und der Mediziner-Zahl ist auf diesem insgesamt hohen Niveau nicht mehr auszumachen. Ähnlich konstant wie die Steigerungsraten der vergangenen Jah- re ist die Zahl der Absolventen im Fach Humanmedizin. 1997 schlossen 9.434 Nachwuchsmediziner ihr Studium in Deutschland erfolgreich ab und damit praktisch ebenso viele wie 2007, als 9.574 das Hammerexamen bestanden. Ein zwischenzeitlicher Rückgang um bis zu zehn Prozent erwies sich als tempo- räres Phänomen. Der stabile Trend steht im Einklang mit einer anderen Tatsache: Nirgends sind an deutschen Hochschulen die Abbrecherquoten so gering wie an den medizinischen Fakultäten. Während in den Kultur- und Sprachwissenschaften mehr als 40 Prozent der Studierenden vor dem Abschluss aufgeben, tut das von den angehenden Humanmedizinern nicht ein- mal jeder Zehnte. Nicht nur entscheiden sich nach wie vor viele junge Menschen für den Arztberuf – die meisten von ih- nen tun das offenbar mit außergewöhn- lich hoher Motivation. MEDI-LEARN PODCAST Diesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast
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Page 1: MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 04/10 ∙ September/ Oktober 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

What´s up, Doc?Der medizinische Doktortitel: Nach wie vor ist er für viele Studenten ein erklärtes Ziel. In unserem Schwerpunkt dreht sich alles um das Thema Doktorarbeit: Zwei Absolventinnen berichten über ihre Themenfindung und das Schreiben an der Dissertation. Außerdem er-fahrt ihr, wie die mündliche Prüfung abläuft und wie man sich am besten darauf vorbereitet.

Arzt werden in NordirlandInterview mit zwei StudentinnenBeim Stichwort Nordirland fällt einem vor allem der anhaltende Konflikt zwischen Ka-

12

Als Erstsemester im OP Pflegepraktikum in Mexiko Emma hat einen Teil ihres Pflegepraktikums im mexikanischen Monterrey gemacht.

03Dabei durfte sie sogar schon im OP am Patienten arbeiten. Ihr Fazit: eine ideale Mischung aus ärztlichen und pflegerischen Tätig-keiten, für die sich Aufwand und Mehrkosten gelohnt haben.

Immer mehr kündigen Wechsel häufig schon vor dem FacharztImmer mehr Mediziner kündigen während ihrer Zeit als Assistenzarzt die Stelle

05– kurze Arbeitsverträge machen dieses formell leichter. Doch ein Wechsel des Hauses aus Enttäuschung über die Tätigkeit und das Verhältnis zum Vorgesetzten sollte letztes Mittel bleiben.

tholiken und Protestanten ein. Doch hier werden auch – wie überall auf der Welt – Mediziner ausgebildet. Wie das Studium in Nord-irland aussieht, haben uns zwei nordirische Studentinnen erzählt.

Bereicherung für beide FächerGespräch mit einem Medizin- und PhilosophiestudentenInterview mit Maik Dorn von Nina Dalitz

OP-Cafeteria HannoverOperieren geht durch den Magen: Für hungrige Ärzte gibt es an der Medizi-nischen Hochschule Hannover seit An-fang Juni ein besonderes Angebot – sie können direkt aus allen 30 angeschlos-senen OPs heraus ihr Mittagsmenü bestellen und dieses in der neuen OP-Cafeteria verzehren. Lange Laufwege zur Mensa entfallen. S. 02

Inhalt

Präp-Kurs: unvergesslichEin neues Interview in unserer Reihe zum Präp-Kurs: Der Mensch kann sich erstaun-lich schnell an neue Dinge – zum Beispiel das Präparieren einer Leiche – gewöhnen, berichtet unser Interviewpartner. S. 08

Burnout-GefahrBurnout-Syndrom: Besonders Personen, die sich als weniger kompetent als ihre Kollegen einschätzen, sind betroffen. Sie arbeiten mehr und ignorieren Erschöp-fungszustände, bis es nicht mehr geht: Geistesabwesenheit, permanente Mü-digkeit und Süchte können auftreten. Er-ste Anlaufstellen für Hilfe: der Vertrau-ensarzt oder der Betriebsrat S. 05

Psychologie und SoziologieDieses Mal auf den Zahn gefühlt: Drei Bücher zu den Nebenfächern medi-zinische Psychologie und Soziologie. Welches Werk bereitet besonders gut auf die Prüfungen vor, welches eig-net sich gut zum Nachschlagen im Ar-beitsalltag? Das erfahrt ihr in den Test-berichten unserer Rezensenten. S. 04

Vorklinik

Krankenhaus

Rezensionen

Heiteres BeruferatenIn der Medizin gibt es eine Vielzahl von Berufen – neben den zahlreichen Fach-ärzten auch in der Pflege, im Rettungs-dienst und in Heilberufen. Darum dreht sich unser neues Rätsel: Berufsbezeich-nung herausfinden – und mit etwas Glück eine Reise im Wert von 500 Euro gewinnen! S. 11

Rätsel

So ein Stress. So viele Klausuren, Praktika und Vorlesungen. Das Me-

dizinstudium ist wahrlich keine Ausbil-dung, bei der Langeweile aufkommt. Einigen Leuten ist das noch nicht genug. Sie suchen sich einen Job, ein Ehrenamt, gründen eine Familie, machen Musik, engagieren sich oder kombinieren meh-rere dieser Dinge. Und wiederum ande-re suchen sich ein zweites Studienfach. Maik zum Beispiel studiert seit dem drit-ten Semester zusätzlich Philosophie. Wie kommt er auf diese Idee und wie ist das zu schaffen? Wir waren neugierig und haben ihn zu seiner Motiva-tion befragt.

Wie bist du auf die Idee gekom-men, neben Medizin noch Phi-losophie zu studieren?Angefangen hat das mit einer Vorlesung, die ich im dritten Semester als medizinisches Wahlfach besucht habe. Ich hatte mir zwar mit dem Philo-sophen Hegel nicht das leich-teste Thema rausgesucht und demzufolge anfangs erheb-liche Verständnisschwierig-keiten, doch trotzdem wurde ich immer neugieriger und begeisterter. Nachdem ich einen Freund mitgenommen hatte, sagte

dieser zu mir, dass man Philosophie wohl von Anfang an und richtig machen müs-se, um durchzublicken. Das wollte ich gerne. Also fi ng ich an zu überlegen, ob ich Philosophie nicht nebenbei machen könnte. Ich frage bei einem Kommili-tonen nach, der auch Doppelstudent ist, und bekam von ihm einige Tipps.

Wie hast du dich dafür beworben?Ich ging zur Fachstudienberatung der

Philosophischen Fakultät. Dort wurde mir gesagt, dass „es hier sehr unproble-matisch laufe.“ Ich könne Philosophie im Magisterstudiengang belegen. Zum Ma-gister gehören immer zwei, wenn nicht drei Fächer und mir würde das Medizin-studium als zweites Hauptfach anerkannt. Aber ich müsste das Einverständnis der medizinischen Fakultät bekommen, was schon etwas schwieriger war. Außerdem war die Zeit knapp, denn der Studiengang wurde gerade auf Bachelor

umgestellt und ich wollte unbedingt auf Magister studieren, da hier die Studien-ordnung freier und damit besser für ein Parallelstudium geeignet ist. Ich musste mich darum kümmern, für das laufende Semester noch mindestens einen beno-teten Philosophie-Schein zu bekommen, um dann im folgenden Semester in das zweite Fachsemester für Magister hoch-gestuft zu werden.Von den Medizinern wurde mir geraten, noch bis zum Physikum zu warten – ich war ja gerade im dritten Semester. Aus oben genannten Gründen war dies aber keine Option für mich. Also musste ich zwei Empfehlungen von Dozenten vorlegen, die mir bescheinigen sollten, das ich zu den besten Studenten gehöre und sie mir das Doppelstudium zutrau-

en. Außerdem musste ich in einem Motivationsschreiben darlegen, wie ich mir meinen weiteren Studienverlauf vorstelle. Ich musste also nachweisen, dass ich mir der doppelten Arbeits-belastung bewusst sei und das Medizinstudium regel-recht absolvieren könne.

Wie ging es dann mit der Be-werbung weiter?Nachdem ich dies alles be-sorgt hatte, bekam ich die lang ersehnte Bescheini-gung, die mir erlaubte, ein Doppelstudium auf-zunehmen. Zum Glück bestand ich auch die nötige Logik-Klausur,

die mir meine Hochstufung ermöglich-

te. Ich besuchte das zugehörige Semi-nar erst in der zweiten Hälfte des Se-mesters, da man für Vorlesungen keine Scheine bekommt. So bekam ich die Genehmigung, im 2. FS Philosophie zu beginnen und von den Philosophen die Erlaubnis für ein Doppelstudium. Dann noch die Beschei-nigung, dass Humanmedizin als zweites Magisterhauptfach eine sinnvolle Er-gänzung für Philosophie darstellt. Mit all diesen Scheinen ging ich ins Studen-tensekretariat und schrieb mich ein. Das war an sich keine große Sache, wäre jedoch ohne die unzähligen Gespräche zuvor nicht möglich gewesen.

Fortsetzung auf Seite 2

Medizinische Versorgung in Deutschland so gut wie nie zuvorRedaktion (MEDI-LEARN)

Blick in die Statistik offenbart Überraschendes

Die Ankündigung bevorstehender Katastrophen erregt Aufmerk-

samkeit und hat Unterhaltungswert. Steven Spielberg bewies das erst neu-lich wieder, als er uns das Fürchten vor dem Jahr 2012 lehrte. Ein anderes Untergangs-Szenario füllt schon deutlich länger Zeitungsseiten und Kommentarspalten: Ärztemangel in Deutschland! Viele Mediziner gehen dem-nächst in den Ruhestand, mahnte Anfang Juni bei-spielsweise das Deutsche Ärzteblatt. Wer wollte das bezweifeln? Zudem wür-de der Nachwuchs seine Praxis lieber in London oder Zürich als auf Usedom eröffnen, gaben Studierende bei Befragungen unter anderem der Universität Trier und der Berliner Charité an. Auch das trifft zu, denn für manche Region gilt späte-

stens seit der Wiedervereinigung: „Da will doch keiner hin!“ Die bundesweite Statistik indes spricht eine andere Sprache. In

Sachen medizinische Versorgung geht es diesem Land so gut wie nie zuvor. Im Jahr 1960 arbeiteten 92.028 Ärzte in

Deutschland. Seitdem hat sich ihre Zahl vervielfacht: 2008 waren bei der Bunde-särztekammer 421.686 Mediziner regis-triert, davon rund 320.000 berufstätige, und die jährliche Steigerungsrate betrug

zuletzt recht konstant ein bis zwei Prozent. Aktuell liegt damit die

sogenannte Versorgungsdichte pro 100.000 Bundesbürger

bei 337 Ärzten – mehr als in ganz Skandinavien und sogar deutlich mehr als in den USA (230) oder

Großbritannien (220). In einer von den Vereinten Na-

tionen ermittelten Rangliste belegt Deutschland Platz 23 un-

ter 201 Ländern. Trotzdem leben übrigens unter anderem die Schweden und Norweger im Schnitt länger als wir. Eine Korrelation zwischen der Lebenserwartung einer Bevölkerung und der Mediziner-Zahl ist auf diesem

insgesamt hohen Niveau nicht mehr auszumachen. Ähnlich konstant wie die Steigerungsraten der vergangenen Jah-re ist die Zahl der Absolventen im Fach Humanmedizin. 1997 schlossen 9.434 Nachwuchsmediziner ihr Studium in Deutschland erfolgreich ab und damit praktisch ebenso viele wie 2007, als 9.574 das Hammerexamen bestanden. Ein zwischenzeitlicher Rückgang um bis zu zehn Prozent erwies sich als tempo-räres Phänomen. Der stabile Trend steht im Einklang mit einer anderen Tatsache: Nirgends sind an deutschen Hochschulen die Abbrecherquoten so gering wie an den medizinischen Fakultäten. Während in den Kultur- und Sprachwissenschaften mehr als 40 Prozent der Studierenden vor dem Abschluss aufgeben, tut das von den angehenden Humanmedizinern nicht ein-mal jeder Zehnte. Nicht nur entscheiden sich nach wie vor viele junge Menschen für den Arztberuf – die meisten von ih-nen tun das offenbar mit außergewöhn-lich hoher Motivation.

ten Semester zusätzlich Philosophie. Wie kommt er auf diese Idee und wie ist das zu schaffen? Wir waren neugierig und haben ihn zu seiner Motiva-

Wie bist du auf die Idee gekom-men, neben Medizin noch Phi-

Angefangen hat das mit einer Vorlesung, die ich im dritten Semester als medizinisches Wahlfach besucht habe. Ich hatte mir zwar mit dem Philo-sophen Hegel nicht das leich-teste Thema rausgesucht und demzufolge anfangs erheb-liche Verständnisschwierig-keiten, doch trotzdem wurde ich immer neugieriger und

Nachdem ich einen Freund mitgenommen hatte, sagte

Ich ging zur Fachstudienberatung der Studiengang wurde gerade auf Bachelor das ich zu den besten Studenten gehöre und sie mir das Doppelstudium zutrau-

en. Außerdem musste ich in einem Motivationsschreiben darlegen, wie ich mir meinen weiteren Studienverlauf vorstelle. Ich musste also nachweisen, dass ich mir der doppelten Arbeits-belastung bewusst sei und das Medizinstudium regel-recht absolvieren könne.

Wie ging es dann mit der Be-werbung weiter?Nachdem ich dies alles be-sorgt hatte, bekam ich die lang ersehnte Bescheini-gung, die mir erlaubte, ein Doppelstudium auf-zunehmen. Zum Glück bestand ich auch die nötige Logik-Klausur,

die mir meine Hochstufung ermöglich-

Blick in die Statistik

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Page 2: MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

2Seite September/ Oktober 2010

www.medi-learn.deMLZ

Studenten aufgepasst!Die 3. Aufl age

der Skriptenreihe

www.medi-learn.de/skript

Neu und komplett

überarbeitet!

Wie setzt du die Prioritätenbei deinem Doppelstudium?Das ist nicht so leicht zu beantworten. Eine hohes Gewicht in meinem Zeitplan hat mein Stundenplan für Medizin, da dieser sehr unfl exibel ist. Meine Semi-nare und Vorlesungen für Philosophie kann ich hingegen frei wählen. Das Se-mesterpensum passe ich den jeweiligen Aufgaben an. So habe ich im letzten Se-mester sehr wenig Philosophie gemacht, weil ich fürs Physikum lernen wollte. In diesem Semester hingegen sehr viel, um mich etwas von dem vielen Lernen zu „er-holen“, also mal ein wenig was anderes zu hören. Ich habe dafür in Kauf genommen, zum Teil nicht so gut Bescheid zu wissen und auch die eine oder andere Prüfung zu wiederholen. Zu meiner großen Freude hat trotzdem alles wunderbar geklappt. Unter dem Semester überlege ich, was ich mache und welche Vorlesung ich sein lasse. Wenn ich merke, dass ich zu geschafft bin, gehe ich auch mal zu nur einer Veranstaltung am Tag. Sicher geht das nicht oft, an anderen Tagen bin ich

dafür über 12 Stunden in der Uni. Ich gehe schon eher danach, worauf ich Lust habe. Ich habe den Anspruch, dass Stu-dieren Spaß machen und interessant sein soll und so meide ich Veranstaltungen, die mich nicht weiterbringen. Wenn ich mal nicht so viel lernen muss, habe ich Zeit, um Referate vorzubereiten, oder ein Essay oder Protokoll zu schrei-ben. Und dann sind da noch die Seme-sterferien, die ich relativ frei gestalten kann. Die nutze ich, um die Hausarbeiten für Philosophie zu schreiben oder mehr zu lesen. Die aktuellen Semesterferien sind aber zum Beispiel durch einen In-tensivkurs für das Latinum ausgefüllt.

Willst du in Philosophie auch einen Abschluss machen? Zu Beginn war das noch offen. Ich wollte erst einmal schauen, wie es so klappt. Inzwischen plane ich schon ein, meinen Magister zu machen. Nächstes Seme-ster möchte ich die Zwischenprüfung in Philosophie ablegen und dann 2012 für ein Semester ins Ausland gehen. An-

schließend möchte ich mit meiner me-dizinischen Doktorarbeit beginnen, was sicher ein ganzes Semester füllen wird – genau wie die Magisterarbeit, die darauf folgen wird. Ich würde mit all dem gerne fertig sein, bevor ich ins PJ gehe und das Staatsexamen ablege.

Und was willst du später damit machen? Ursprünglich wollte ich unbedingt Arzt werden. Inzwischen kann ich mir aber gut vorstellen, in einer Nische unterzu-kommen, die einen Schnittbereich der beiden Studiengänge darstellt. Vielleicht etwas mit Kognitionswissenschaften oder Neuro-Forschung. Aber das ist alles Zukunftsmusik.

Wissen die Dozenten von deinem Doppelstudium? Eigentlich weiß kaum einer davon. Aber das ist auch nicht nötig. Ich brauche kei-ne Ausnahmeregelungen. In Tübingen kann man als Doppelstudent seinen Stun-denplan ein wenig mehr als andere beein-fl ussen, oder auch mal mit einer Sonder-

fall-Genehmigung der Medizinischen Fakultät Kurse in die Ferien legen. Das war bei mir jedoch bisher nicht nötig.

Und wie sieht das bei deinen Kommilitonen aus?Die helfen mir, ganz klar. Aber das war auch schon vorher so. Es ist ja bei jedem anderen auch so, dass er darauf angewie-sen ist, Informationen von Kommilito-nen zu bekommen. Beispielsweise wenn man mal nicht in der Vorlesung war. Vielleicht bin ich einfach noch etwas mehr darauf angewiesen. Viele Kommi-litonen sind auch erstaunt, dass ich das überhaupt mache.

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Medizinische Hochschule Hannover: Neue OP-Cafeteria eröffnetSnacks und warmes Essen nun auch für OperationsteamsMedizinische Hochschule Hannover

Guten Appetit! Dieser Ausspruch hat für die Operationsteams im Haupt-

gebäude der MHH jetzt eine völlig neue Bedeutung. Am 1. Juni dieses Jahres wurde die OP-Cafeteria eröffnet. Ärzte, Krankenpfl egepersonal und Reinigungs-kräfte können dort täglich ein warmes Essen und frisch zubereitete Snacks ge-nießen. Vorbei ist die Zeit knurrender Mägen und mitgebrachter Butterbrote.Die neue Einrichtung stellt für alle Be-schäftigten im OP-Bereich eine große Verbesserung der Arbeitssituation dar. Früher war es ihnen wegen langer Bereit-schaftsdienste, kurzer Pausen und wegen des zeitraubenden Ein- und Ausschleu-sens kaum möglich, in die Mensa zu ge-hen, um eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Ein Umstand, den Dr. Andreas

Tecklenburg, Vizepräsident der MHH und zuständig für das Ressort Kranken-versorgung, unbedingt ändern wollte. „Ein angenehmer Aufenthaltsort ist gera-de im OP-Bereich, in dem Fachleute aus vielen verschiedenen Disziplinen zusam-menarbeiten, sehr wichtig“, sagte er an-lässlich der Eröffnung der Cafeteria. Mit der Idee einer eigenen kleinen „Mensa“ stießen die Mitarbeiter bei ihm sofort auf offene Ohren.Nach der zweimonatigen Bauzeit sind die Räume kaum wiederzuerkennen: Aus dem angestaubten Aufenthaltsbe-reich ist eine modern gestaltete Cafete-ria mit 35 Sitzplätzen und einer kleinen Verkaufstheke geworden. Alles sieht sehr einladend aus, auch der Speiseplan. Er ist zwar nicht ganz so umfangreich

möchte, muss dieses bis 9 Uhr elek-tronisch ordern. Das ist ganz einfach zu machen. „Das Programm zum Be-stellen wurde auf allen Rechnern in den OPs installiert und lässt sich leicht bedienen“, sagt Patricia Brausch, Lei-terin der Arbeitsgruppe OP Cafete-ria. Um 11 Uhr werden die bestellten Gerichte in der Mensa auf Einweg-Geschirr portioniert und ab 11.30 Uhr in der Cafeteria angeliefert. Wenn es abgeholt wird, kommt das Essen noch kurz in die Mikrowelle und dann auf den Tisch. „Mit dem neuen Angebot sind die Beschäftigten sehr zufrie-den“, stellt Patricia Brausch nach den ersten vier Wochen fest. Rund 60 Gä-ste wünschen sich in den neuen Räu-men täglich „Guten Appetit!“

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag (s. S. 12)

wie das Angebot in der Mensa, aber eine wesentliche Verbesserung zu vorher.

EIN ANGENEHMER AUFENTHALT IST SEHR WICHTIG

„Die Gäste können täglich zwischen drei verschiedenen Gerichten, einem Eintopf und einem Salatteller wählen“, erklärt Ludwig Gieseke, Leiter der MHH-Zen-tralküche. Dazu kommen belegte Bröt-chen, Quarkspeisen, Kuchen, Salate und Getränke, die zwei Servicekräfte direkt in der Cafeteria anbieten. „Alles, auch die warmen Speisen, gibt es hier zu Men-sa- Preisen“, betont der KüchenchefRund 30 Operationssäle sind an die neue Dienstleistung angeschlossen. Wer mittags ein warmes Essen haben

Praktische Mittagessen-Lösung: Im OP bestellen, in der neuen Cafeteria verzehren

Page 3: MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

www.medi-learn.deMLZSeptember/ Oktober 2010 3Seite

In den Foren gelauscht

Bereit für den PräpkursDer Präpkurs ist für die meisten Me-dizinstudenten ein einschneidendes Erlebnis, an das sie sich lange zu-rückerinnern. Viele werden im Kurs zum ersten Mal mit dem Tod kon-frontiert und so einigen ist anfangs ganz schön mulmig zumute. Ab-gesehen von der emotionalen Be-lastung bedeutet der Präpkurs aber auch eine sehr lernintensive Zeit, die an vielen Universitäten bereits mit dem Eingangstestat beginnt. Damit du als „Präp-Neuling“ vor lauter Anatomie-Atlanten, Büchern und anderen Lernmaterialien nicht den Überblick verlierst, geben dir erfahrene Studenten hier Tipps und erzählen, wie sie den Kurs erfolg-reich hinter sich gebracht haben:www.medi-learn.de/MF59357

Wie wichtig sind Noten?Nicht selten kommt es im Medizin-studium vor, dass man sich in kurzer Zeit parallel auf eine große Fülle an Fächern vorbereiten muss. Oft fällt es dann schwer, den Überblick zu behalten. Dann kann es passieren, dass am Ende nicht mehr genug Zeit zum Lernen für ein bestimmtes Fach übrig bleibt. Was tun? Die Klausur trotzdem mitschreiben und hoffen, dass es zum Bestehen reicht? Da stellt sich die Frage, welche Rolle später einzelne Noten bei der Bewer-bung überhaupt haben. Zum Glück gibt es in den MEDI-LEARN Foren „alte Hasen“, die genau wissen, was bei einer Bewerbung wirklich zählt:www.medi-learn.de/MF59139

Wartezeit-Blues?Die Studienplatzsituation für das Fach Medizin ist in Deutschland schon seit einiger Zeit dramatisch. Viele Bewerber auf wenige Plät-ze lassen NC und die erforderliche Anzahl an Wartesemestern in die Höhe schnellen. Auch in diesem Semester haben wieder viele Be-werber eine Absage erhalten. Im MEDI-LEARN Forum können sie ihren Frust darüber loswerden, sich gegenseitig ermutigen und darüber austauschen, wie sie die Wartezeit bis zum Studium sinnvoll nutzen:www.medi-learn.de/MF21835

Rund ums Kranken-pflegepraktikumVon der täglichen Stationsarbeit der Schwestern und Krankenpfl eger, vom Verbandswechsel oder dem Wa-schen und Anziehen der Patienten bekommt so mancher Arzt in seinem stressigen Berufsalltag nicht allzu viel mit. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Medizinstudenten während ihres dreimonatigen Krankenpfl egeprak-tikums die Aufgaben und Verant-wortung des Pfl egepersonals kennen lernen. Wenn du dein Praktikum noch vor dir hast, fi ndest du hier von der Bewerbung über geeignete Kliniken bis hin zu praktischen Hinweisen und Tipps erfahrener Studenten alles Wis-senswerte rund um das Thema Kran-kenpfl egepraktikum:www.medi-learn.de/MF6011

Pflegepraktikum in mexikanischen Gefildenvon Emma Hausberg

Als Erstsemester im OP Hand anlegen

Nachdem ich bereits einen Monat meines Pfl egepraktikums in der Chi-

rurgie in meiner Heimatstadt absolviert hatte und seitdem auch als Aushilfe in dem Krankenhaus tätig bin, stand für mich fest: Für ein weiteres Praktikum wollte ich an einen anderen Ort gehen. Dass es letzt-endlich Mexiko wurde, verdanke ich einer Reihe von Zufällen: Mein Spanischlehrer an der Uni, ein junger Mexikaner aus Mon-terrey, hatte stets interessante Geschichten aus seiner Heimat parat. Ende November fragte ich ihn spontan, ob er nicht jemanden in seiner Stadt kenne, der im medizinischen Sektor tätig ist und mir bei der Vermittlung eines Praktikumsplatzes helfen könne. Ich hatte Glück. Eine alte Schulfreundin von ihm war mittlerweile Assistenzärztin in der Pädiatrie im Hospital Metropolitano „Dr. Bernardo Sepulveda“ in Monterrey.

Geduld mitbringen Nach einem knappen Monat stand der Kon-takt und es sah ziemlich gut aus. Offenbar konnte ich ohne großen organisatorischen Aufwand mein Pfl egepraktikum dort ab-solvieren. Leider musste ich mich bis Ende Januar mit einer festen Zusage gedulden. Die Flüge, mittlerweile schon etwas teurer geworden, hatte ich dann zwei Tage später gebucht. Ein Visum benötigte ich für einen Aufenthalt unter 90 Tagen nicht, die Aus-landskrankenversicherung lag vor, mein Impfpass war durchgecheckt. Ich hatte noch zweieinhalb Wochen bis zu meiner Abreise. Und noch keine Unterkunft! Auf www.couchsurfi ng.org konnte ich für die ersten Tage eine Bleibe fi nden, doch schon während der Mail-Kommunikation aus Deutschland verstand ich mich perfekt mit meiner zukünftigen Gastgeberin, einer jun-gen Mexikanerin, sodass sie mir das An-gebot machte, unentgeltlich während des gesamten Aufenthalts bei ihr zu wohnen. Meine Familie machte sich zwar große Sorgen, doch völlig unbegründet. Meine neu gewonnene Freundin und ich hätten nicht besser zueinander passen können!

Zeit zum AkklimatisierenBevor ich im Krankenhaus anfangen sollte, hatte ich noch vier Tage Zeit, um mich zu akklimatisieren und mich ein bisschen in das Spanisch einzuhören. Denn nach weniger als einem Jahr Unter-richt beherrschte ich in der Theorie zwar relativ viel Grammatik, doch fehlte mir die Praxis völlig.

Es dauerte ungefähr drei Wochen, bis ich nicht andauernd nachfragen musste und auch bei Konversationen endlich Zusam-menhänge verstand. Heute, nach meinem Aufenthalt, fühle ich mich aber sehr sicher und wohl im Spanischen.

IM LAUFE DER ZEIT FAND ICH KÜRZERE BUSVERBINDUNGEN ZUM

KRANKENHAUS

Am Freitag vor meinem ersten Ar-beitstag bin ich allein durch Monterrey gereist, diese große Stadt im Norden Mexikos mit mehr als vier Millionen Einwohnern. Ja, es war eine wahre Rei-se, und ich habe letztendlich sogar das Krankenhaus erreicht! Im Laufe der Zeit fand ich dann immer kürzere Busver-bindungen, bis ich nur noch 50 Minuten brauchte. Doch bis dahin habe ich quasi die ganze Stadt kennen gelernt, weil ich immer neue tolle Tipps für Strecken be-kam. Denn hilfsbereit sind die Mexika-ner allemal. Als große Person mit hellen Haaren fällt man sehr stark auf, zumal es so gut wie keine Touristen in Monter-rey gab. Und wenn man dann auch noch fragend in der Gegend umherschaut.

WillkommenspartyAuf der Pädiatrie, wo ich mein Prakti-kum absolvieren wollte, wusste man tat-sächlich Bescheid, dass ich komme. Der Chefarzt war sehr freundlich und lud mich auch noch direkt für den Abend zu einer Willkommensparty der neuen Assistenzärzte bei sich zu Hause ein. Meine Arbeitszeit sollte wochentags von 8 bis 16 Uhr sein, sehr angenehm nach den wechselnden Schichten im deutschen Krankenhaus. Am Montag, meinem ersten Arbeitstag, händigte man mir meine Dienstkleidung und auch ei-nen Arztkittel aus. Mit dem hat man die Legitimation, an der kostenfreien haus-eigenen Speisung teilzunehmen. Früh-stück und Mittagessen waren somit für mich schon gesichert. Ein gesondertes Entgelt gab es nicht, aber das ist ja auch in Deutschland nicht üblich.

Problemloser Wechsel Die ersten drei Tage verbrachte ich in der Kindernotaufnahme. Ich musste feststellen, dass ich bei unseren Verein-barungen über mein Pfl egepraktikum

nicht so richtig deutlich gemacht hatte, dass ich mit dem Pfl egepersonal arbeiten soll. Somit war ich die ganze Zeit mit anderen „Internos“ (PJ-Studenten) und Assistenzärzten zusammen. Das wa-ren interessante Tage, aber mit meinem „Fachwissen“ aus einem Semester war diese Arbeit für mich nicht das Richtige. Deshalb wechselte ich nach Absprache mit dem Chefarzt auf die Intensivstation der Neugeborenen. Babys mit Lungen-entzündung oder anderen Infektions-krankheiten wurden hier versorgt.

BABYS WERDEN HIER NOCH WIE MUMIEN IN EIN GROSSES TUCH

EINGEWICKELT

Nach drei Tagen Zugucken in der Notauf-nahme durfte ich hier nun etwas tun: Wa-schen, wickeln, Babys mit Milch versor-gen, Temperatur messen – die typischen Pfl egearbeiten eben. Die Babys werden hier noch wie Mumien in ein großes Tuch eingewickelt, so wie man es aus alten Fil-men kennt. Um zwölf und um drei Uhr dürfen die Mütter für eine halbe Stunde zum Stillen kommen, den Rest des Tages werden sie mit künstlicher Milch ernährt.

Spannende Einblicke Zwei Wochen verbrachte ich auf dieser Station. Die Schwestern waren goldig, ha-ben mir viel erklärt. Beispielsweise, dass Pfl eger in den meisten Krankenhäusern in Mexiko keine rotierenden Schichten ableisten, sondern feste Dienste haben. Außerdem gaben sie mir viele Freiheiten. So durfte ich gelegentlich an den Vorle-sungen für die Studenten teilnehmen, die im krankenhauseigenen Hörsaal stattfan-den. Besuche auf der Neonatologie, mit spannenden Einblicken in diese Art der Intensivpfl ege der Allerkleinsten, und auch ein OP-Besuch in der Allgemeinchi-rurgie wurden mir nicht verwehrt.

GEWINN AN ERFAHRUNGEN, KENNTNISSEN UND FREUND-

SCHAFTEN NICHT AUFZUWIEGEN

Hier durfte ich als kleiner und unerfah-rener Erstsemester doch tatsächlich Hand anlegen! Der operierende Arzt wies mich spontan an, mich chirurgisch zu waschen, um mich dann als seine Assistentin an den Tisch zu stellen. Wie begeistert war ich, mit

Haken und Schere hautnah an dem eröff-neten Bauch zu stehen, Blut abzusaugen und Fäden abzuschneiden! Mit viel Geduld hat mir der Arzt zusätzlich viele Erklä-rungen geliefert. Was für ein Erlebnis!

Hohe GeburtsratenAnderthalb Wochen blieben mir noch. Auf Empfehlung des Chefarztes durfte ich auf der Geburtstation und Gynäkologie ar-beiten. In Mexiko sind die Geburtsraten viel höher. Somit war es mir möglich, an manchen Tagen über zehn Geburten zu sehen (allein in acht Stunden Dienstzeit). Und nicht nur das: Auch hier durfte ich tatsächlich assistieren. Das neue Leben wurde in meine Hände gegeben und un-ter fachkundiger Anleitung habe ich das Neugeborene getrocknet, die Nabelschnur abgetrennt und die Erstuntersuchung vor-genommen. Der erschöpften Mama, die die Geburt ganz ohne Angehörige durchge-standen hat, konnte ich dann ihr Baby prä-sentieren. Eine Mischung aus pfl egerischen und ärztlichen Tätigkeiten füllte meinen Tag gut aus – Blutabnehmen und Zugän-ge legen (hier Aufgaben der Schwestern), Betten beziehen, Aufnahmen vorbereiten und viel, viel Zuschauen, zum Beispiel bei Kaiserschnitten und Sterilisationen.

Hartes PJDie PJler haben hier ein enormes Ar-beitspensum: Jeden zweiten Tag eine „Gu-ardia“, einen 36-Stunden-Dienst, im Wech-sel mit normalen Neun-Stunden-Tagen. Sie kommen auf eine Wochenarbeitszeit von 120 Stunden! So einen Dienst habe ich interessehalber auch einmal absolviert. Das war enorm hart. Klar, hier ist der Ar-beitsalltag schon anders. Die Mediziner verbringen praktisch ihr Leben im Kran-kenhaus. Da geht man dann schon mal eine Dreiviertelstunde Mittag essen, macht mal ein Nickerchen (vor allem dann eben nachts) oder lernt für das nächste Examen. Gespräche kommen auch nicht zu kurz. Dennoch bin ich in Anbetracht dessen froh, in Deutschland humanere Ausbildungs-situationen vorzufi nden und ich habe mir vorgenommen, mich nicht zu beklagen. Alles in allem hatte ich eine großartige Zeit in Mexiko und kann nur jedem empfehlen, ein Auslandspraktikum zu machen, auch wenn es eben „nur“ das Krankenpfl ege-praktikum ist. Der Aufwand und die Ko-sten sind zwar höher, andererseits ist der Gewinn an Erfahrungen, Kenntnissen und Freundschaften nicht aufzuwiegen.

Bewerberworkshop

Worauf legen Chefärzte wert?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

Bewerberworkshop

Blick auf Monterrey: Touristen kommen selten hierher

nicht besser zueinander passen können!

Zeit zum AkklimatisierenBevor ich im Krankenhaus anfangen sollte, hatte ich noch vier Tage Zeit, um mich zu akklimatisieren und mich ein bisschen in das Spanisch einzuhören. Denn nach weniger als einem Jahr Unter-richt beherrschte ich in der Theorie zwar relativ viel Grammatik, doch fehlte mir die Praxis völlig.

stück und Mittagessen waren somit für mich schon gesichert. Ein gesondertes Entgelt gab es nicht, aber das ist ja auch in Deutschland nicht üblich.

Problemloser Wechsel Die ersten drei Tage verbrachte ich in der Kindernotaufnahme. Ich musste feststellen, dass ich bei unseren Verein-barungen über mein Pfl egepraktikum

GEWINN AN ERFAHRUNGEN, KENNTNISSEN UND FREUND-

SCHAFTEN NICHT AUFZUWIEGEN

Hier durfte ich als kleiner und unerfah-rener Erstsemester doch tatsächlich Hand anlegen! Der operierende Arzt wies mich spontan an, mich chirurgisch zu waschen, um mich dann als seine Assistentin an den Tisch zu stellen. Wie begeistert war ich, mit

Dennoch bin ich in Anbetracht dessen froh, in Deutschland humanere Ausbildungs-situationen vorzufi nden und ich habe mir vorgenommen, mich nicht zu beklagen. Alles in allem hatte ich eine großartige Zeit in Mexiko und kann nur jedem empfehlen, ein Auslandspraktikum zu machen, auch wenn es eben „nur“ das Krankenpfl ege-praktikum ist. Der Aufwand und die Ko-sten sind zwar höher, andererseits ist der Gewinn an Erfahrungen, Kenntnissen und Freundschaften nicht aufzuwiegen.

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www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungDieses Buch vermittelt angehenden Ärz-

Medizinische Psychologie und Soziologie (Springer)von Marlene Ploder, 7. Semester MUW Wien

tinnen und Ärzten Wissen für den Um-gang mit Patienten. Kranke wollen in er-ster Linie gesund werden, darüber hinaus haben sie aber auch noch andere Bedürf-nisse: Sie wollen Information über ihre Erkrankung. Immer häufi ger wollen sie bei medizinischen Entscheidungen mit-beteiligt werden. Und sie benötigen in manchen Fällen auch psychische Unterstützung, um ihre Krankheit emotional bewältigen zu kön-nen. Weitere Themenfelder des Buches betreffen die Mitarbeit des Patienten bei medizinischen Behandlungen, die Verar-beitung eingreifender Therapiemaßnah-men oder die Wirkungsweise unterschied-licher Formen der Psychotherapie.

ZielgruppeGenerell kann das Buch sicher von jedem Medizinstudenten gelesen und auch ver-standen werden, weil sehr darauf geach-tet wird, dass jeder Fachbegriff erklärt

Titel: Medizinische Psychologie und SoziologieAutoren: Faller, LangVerlag: SpringerISBN: 978-3-540-29995-0Preis: 26,95 €

und teilweise mit Beispielen verdeutlicht wird. Ich persönlich erachte das vorlie-gende Werk als tolle Hilfe in vielen all-täglichen Situationen im klinischen All-tag und im Umgang mit Patienten.

InhaltIn drei großen Kapiteln , angefangen mit 1. Entstehung und Verlauf von Krank-heiten, hin über 2. ärztliches Handeln bis 3. zur Förderung und Erhaltung von Ge-sundheit, wird ein guter Überblick über die klinische Psychologie vermittelt. Das Buch ist für mich klar als Lehrbuch, we-niger als Kurzlehrbuch oder Nachschla-gewerk einzuordnen.

DidaktikPositiv zu vermerken ist, dass das Buch eine hervorragende Gliederung hat. Au-ßerdem gibt es viele tolle Merkboxen. Auch fi nden sich zahlreiche, in blau gehaltene Klinik-Boxen, mit Beispielen

zum Klinikalltag. Schlüsselbegriffe sind fett hervorgehoben.

Aufbau Besonders gut hat mir die Gestaltung des Inhaltsverzeichnisses gefallen. Die Spra-che ist klar und leicht verständlich.

PreisDas Buch kostet im Handel 26,95 Euro.

FazitDieses Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ich habe viel neues Wissen auf-nehmen können, welches mir si-cherlich in meiner Arbeit von Nutzen sein wird.

KurzbeschreibungDieses Werk präsentiert studenten- und

Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie (Thieme)von Anna Lena Mutscher, Vorklinik in Freiburg

lernfreundlich aufgearbeitet das prüfungs-relevante Wissen für das Physikum im Fach Medizinische Psychologie und Sozi-ologie. Es eignet sich zur effektiven Vor-bereitung, einem vorlesungsbegleitendem Einsatz und auch zum Nachschlagen.

ZielgruppeDas vorliegende Buch richtet sich in er-ster Linie an Medizinstudenten im vorkli-nischen Abschnitt. Erklärtes Ziel ist eine effektive Vorbereitung durch Abdeckung des geforderten Prüfungsstoffes. Zugleich wurde dabei ein Fokus auf das Wesentliche gelegt. Aufgrund der lockeren Schreibwei-se und der übersichtlichen Gliederung ist es auch geeignet um später sein Wissen wieder aufzufrischen.

InhaltEs handelt sich um eine Mischung zwi-schen Lehrbuch und Kurzlehrbuch und ist somit genau die richtige Mixtur zum Ler-

nen und Vertiefen. Inhalte werden hier kurz und prägnant und dennoch ausreichend verständlich zusammengefasst. Selbst der Vorlesungsstoff lies sich damit problemlos nacharbeiten. Aufgrund der vielen hilf-reichen Tipps und Hilfen lässt sich trotzdem eine effektive Vorbereitung auf jedwede Prüfung gestalten. Eine große Stärke des Kurzlehrbuchs ist also sein Spagat zwi-schen der Konzentration auf Prüfungsrele-vantes und trotzdem ausreichendem Ver-mitteln von Zusammenhängen.

DidaktikAls roter Faden kommen in jedem Kapitel, neben Abbildungen und Tabellen, fünf ver-schiedene Lernhilfen vor. Begonnen wird jeder Abschnitt mit dem „Lerncoach“.

Aufbau Jedes Kapitel führt zuallererst mit Pra-xisbeispielen aus dem Medizineralltag in die Thematik ein, wobei meist eine Fall-

geschichte vorgestellt wird. Die Themen und einzelnen Kapitel sind sauber und sinnvoll gegliedert, Wichtiges wird her-vorgehoben. Der Feinaufbau jedes Un-terpunktes aus Lerncoach, Überblick und dem Check-up erleichtert die Übersicht.

PreisDas Buch kostet im Handel 24,95 Euro.

FazitMit diesem Buch macht das Lernen Spaß. Die vielen klinischen Bezüge und Fallbeispiele machen den Stoff anschau-lich und lockern die trockenen, theoretischen Modelle und Theorien auf.

KurzbeschreibungDieses Kurzlehrbuch deckt den gesamten Themenbereich der Fächer ab und stellt

Kurzlehrbuch Med. Psychologie/Med. Soziologie (Elsevier)

sachkundige Informationen zur Verfügung. Von zentraler Bedeutung ist die Kunde von der Seele des Menschen, ferner innere und äußere Einfl üsse auf das Verhalten, die eine Entwicklung und Veränderung der Persön-lichkeit im Laufe des Lebens bedingen. Dabei sind die Inhalte an den prüfungsre-levanten Lernstoff angepasst.

ZielgruppeDas Werk richtet sich einerseits an Stu-dierende in der Vorklinik, die gerade den Kursus oder das Seminar absolvieren, an-dererseits ist es aber sicherlich auch sehr nützlich bei der Vorbereitung zur Ersten Ärztlichen Prüfung, da sich der behandel-te Stoff am aktuellen Gegenstandskatalog orientiert. Darüber hinaus dient es auch als praktisches Nachschlagewerk.

InhaltDie einzelnen Themen werden ziemlich ausführlich behandelt, die Inhalte werdem tiefgründiger erklärt. Natürlich werden

hierbei mehr als nur alle wichtigen Aspekte angesprochen. Abbildungen gibt es leider nur sehr wenige, dafür verdeutlichen und ergänzen die vorhandenen Graphiken in-des den Inhalt des Textes hervorragend und tragen meist erheblich zur Erklärung bei.

DidaktikDas Lehrbuch enthält etliche Lernhilfen, wie Merke- und Defi nitionskästen sowie Merksätze. Es fi nden sich zahlreiche Fallbeispiele und klinische Bezüge, die zuvor Erklärtes untermalen und kom-plettieren. Ein Tutor zu Beginn größerer Lektionen gibt Hinweise zum Erarbeiten des Lernstoffs. Ferner ist die Prüfungs-relevanz des jeweiligen Kapitels schnell ersichtlich. Die geschriebene Sprache ist fl üssig, leicht verständlich und dadurch einprägsam.

Aufbau Das Buch ist in drei große Abschnitte geglie-dert. Die vermittelten Informationen werden

übersichtlich und vollständig wiedergege-ben, außerdem erleichtern das Inhaltsver-zeichnis und auch der Index die Suche.

PreisDas Buch kostet im Handel 28,95 Euro.

FazitEinen Punkt Abzug gibt’s von mir für die unglücklich gewählte zweifarbige Gestal-tung und den spärlichen Einsatz von Abbil-dungen. Die Autoren beherrschen es aber insgesamt komplexe Sachverhalte ver-ständlich zu vermitteln, dem Leser näher zu bringen und das Interesse dafür zu we-cken. Dafür darf der Textumfang gerne auch etwas üppiger sein.

Titel: Kurzlehrbuch Medizinische Psycho-logie und Soziologie Autoren: RothgangelVerlag: ThiemeISBN: 978-3-131-364-227 Preis: 24, 95 €

Titel: Kurzlehrbuch Medizinische Psycho-logie - Medizinische SoziologieAutor: Buser, Schneller, Wildgrube Verlag: ElsevierISBN: 978-3-437-43211-8 Preis: 28,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw301

gefallen. Ich habe viel neues Wissen auf-nehmen können, welches mir si-

unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw303

zu bringen und das Interesse dafür zu we-cken. Dafür darf der Textumfang

unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw302

Fallbeispiele machen den Stoff anschau-lich und lockern die trockenen,

unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und

von Stefan Christl, 2. vorklinisches Semester in München

Kurz notiert

Praxisschock: ärztliche TätigtkeitEine Umfrage unter Medizinstu-denten hat ergeben, dass nur 25 Prozent sich durch das Studium gut auf die Ärztlichen Prüfungen vorbereitet fühlen. Nur zwei Drit-tel fühlen sich gewappnet für die Ärztliche Tätigkeit. Zudem nimmt die Attraktivität des Arztberufes mit fortschreitendem Studium ab: 62 Prozent der Studenten der ersten vier Semester, aber nur 48 Prozent im 11. bis 14. Semester bewerten die Attraktivität des Arztberufes mit „gut.“ Trotzdem würden 90 Prozent von ihnen wieder das Medizinstudi-um wählen.www.medi-learn.de/info15235

Selbstständige ArbeitDer Bodensee, Konstanz, Zürich und St. Gallen sind in einer halb-en Stunde mit dem Auto zu errei-chen. Jennifer wählte als Ort für ihr Anästhesie-Tertial im Prak-tischen Jahr Wil in der Schweiz. Sie beschreibt das Team als nett und engagiert und ist froh über die vielen praktischen Fähigkeiten, die sie lernen durfte. „Die selbst-ständige Arbeit bei ständiger Er-reichbarkeit der Oberärzte wurde gewünscht und gefördert,“ sagt sie. Wohnen konnte sie im Schwe-sternwohnheim direkt neben dem Spital und genoss mit ihren Nach-barn die Dachterrassen, Höhenla-gen und Skigebiete.www.medi-learn.de/info15236

Die Buchhandlung plündernEigentlich müsste es „Literatur-tipps nach Semesterstart“ heißen, denn vor deinem ersten Uni-Tag brauchst du dir noch keine Bü-cher zu kaufen. Entweder ist das erstandene Werk unpassend, oder du kommst persönlich nicht damit klar. Hinweise zu relevanten Bü-chern bekommst du in den ersten Uni-Tagen von den Professoren. Erfahrungsgemäß sind dies eher seitenstarke Wälzer. Höre auch auf Studenten höherer Semester. Sie haben vor Kurzem die gleichen Prüfungen gehabt und können dir prüfungsrelevante, häufi g kürzere Bücher empfehlen.www.medi-learn.de/info15237

Zeit, Nerven, GeldEin Medizinstudium kostet einiges: Zeit, Energie, Nerven und vor allem Geld. Etwa 600 Euro pro Monat solltest du einplanen. Bedenke die Miete, Nahrungsmittel, Mobilität , Freizeitaktivitäten und nicht zuletzt die Kosten für das Studium an sich. Zu den gelegentlichen Ausgaben für Bücher, Kittel, Präpbesteck oder zum Beispiel das Stethoskop kom-men regelmäßige Kosten in Form von „Semestergebühren“ von 50 bis 200 Euro an jeder Uni plus der deut-lich höheren „Studiengebühren,“ die nur in einigen Bundesländern fällig werden. www.medi-learn.de/info15245

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Das Herz

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Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

www.medi-learn.deMLZSeptember/ Oktober 2010 5Seite

In den Foren gelauscht

Insider-Info„Mich würde mal interessieren, wo ihr studiert und ob ihr eure Uni zukünftigen Studenten weiteremp-fehlen würdet?!“ beginnt Userin Steffi Chap einen neuen Thread und regt so ein internes „Uni-Ranking“ im MEDI-LEARN Forum an. Hier erzählen Medizinstudenten ver-schiedenster Universitäten nicht nur, wie ihr Studium aufgebaut ist und was ihnen daran gefällt oder nicht gefällt, sie schwärmen auch von Kultur- und Freizeitangeboten ihrer Universitätsstadt und geben praktische Tipps z. B. zum Thema Wohnungssuche: www.medi-learn.de/MF56690

Der erste DienstEben noch Medizinstudent, jetzt schon Assistenzarzt: Mit der Ap-probation beginnt der Ernst des Lebens. Und eh man es sich ver-sieht, ist er da – der erste Dienst. Im MEDI-LEARN Forum tauschen sich junge Mediziner über schlaf-lose Nächte im Kreißsaal, den Um-gang mit der eigenen Nervosität und die beruhigende Anwesenheit erfahrener Pfl egekräfte aus:www.medi-learn.de/MF27932

Antrag auf ApprobationWer direkt nach dem Examen eine Stelle antreten will, der sollte seine Approbationsurkun-de frühzeitig, also bereits vor der mündlichen Prüfung, beantragen. Leider ist der Antrag relativ auf-wändig. Mit anderen Absolventen kannst du dich hier über Termine, erforderliche Dokumente, Adres-sen und alles andere Wissens-werte rund um das Thema Appro-bation austauschen:www.medi-learn.de/MF54510

Das gibt es gratisDas Problem kennen viele Stu-denten: Der Monat ist noch nicht einmal halb rum und im Porte-monnaie herrscht bereits gäh-nende Leere. Dabei kann das Medizinstudium wirklich teuer werden: Neben Kittel und Stetho-skop müssen zahlreiche Bücher und sonstige Lernmaterialien an-geschafft werden. Und als zukünf-tiger Arzt brauchst du einiges für deine Kitteltasche. Was viele nicht wissen: Oft bieten z. B. Pharma-fi rmen Gratisprodukte für Medi-zinstudenten an – von Pupillen-leuchten über EKG-Lineale und Stauschläuche bis hin zu Büchern und Manuals kannst du dich so für Famulaturen und praktisches Jahr ausstatten, ohne deinen Geldbeu-tel zusätzlich zu belasten. Tipps und Adressen rund um diesen Ser-vice fi ndest du hier:www.medi-learn.de/MF23771

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Seminar / Workshop

Besonders häufig betroffen sind sogenannte helfende BerufeRedaktion (MEDI-LEARN)

Ausbrennen der Seele beginnt ganz harmlos

Es scheint wie gemacht für Ärzte – das Burnout-Syndrom. Mediziner

sind vermutlich häufi ger als jede andere Berufsgruppe von diesem Prozess des „Ausbrennens“ am Arbeitsplatz betrof-fen oder zumindest gefährdet. Es gehört zur Symptomatik, dass Hilfe erst nach langem und schweren seelischen Lei-den in Anspruch genommen wird. Dabei wirkt der Anfang des Weges, der im fort-geschrittenen Stadium zur dauerhaften Berufsunfähigkeit führen kann, regelmä-ßig ganz harmlos: Der Kollege ist halt ein bisschen engagierter als andere, heißt es auf Station achselzuckend. Der will wohl schnell Karriere machen.Dabei sind Burnout-Kandidaten eher jene

Menschen, die sich selbst nur wenig zu-trauen. Ihre vermeintlichen Leistungsdefi -zite wollen sie durch Fleiß kompensieren, ihre Aufgaben besonders gut erledigen. Damit einher geht typischerweise das Ge-fühl eigener Unentbehrlichkeit sowie die Bereitschaft, für andere ständig verfügbar zu sein. Anerkennung durch Mitarbeiter und mehr noch die Dankbarkeit von Pati-enten für so viel Einsatz werden als Bestä-tigung empfunden, alles richtig zu machen, und helfen über aufkommende Gefühle der Erschöpfung noch ohne weiteres hinweg.Das erklärt, warum das seelische Aus-brennen vorrangig in ganz bestimmten Berufen auftritt: Je individueller die Beziehung zwischen der helfenden

Person und derjenigen ist, der gehol-fen wird, desto unmittelbarer kann die emotionale Rückkopplung wirken. Ärzte kennen den Patienten in aller Regel mit Namen und eventuell über einen langen Zeitraum hinweg. Ähn-liches gilt für Lehrer und ihre Schüler, Mitarbeiter von Beratungsstellen und deren Klientel. Sie alle laufen Gefahr, zeitlich und gedanklich keine klare Trennung von Beruf und Privatleben vollziehen zu können. Die selbst verordnete Dauerüberfor-derung und die Verleugnung eigener Bedürfnisse bleiben nicht folgenlos. Unmerklich beginnt sich das Blatt zu wenden: Seele und Körper reagieren

mit Selbstschutz. Das beginnt bei Mü-digkeit und Konzentrationsstörungen bis hin zur Geistesabwesenheit. Die bisher so ausgeprägte Empathie schlägt in Zynismus und den Wunsch nach Di-stanzierung von anderen Menschen um – beruflich und privat. Zugleich nimmt die Gefahr der Abhängigkeit von Alko-hol, Medikamenten, illegalen Drogen, Glückspiel etc. stark zu, ebenso die von depressiven Erkrankungen und im Extremfall der Suizidalität. Erste An-laufstellen für Betroffene können der Vertrauensarzt oder Betriebsrat sein, die mit Hinweisen auf Beratungsstel-len und psychotherapeutische Ange-bote weiterhelfen.

Lang ist es her, dass Arbeitsverhält-nisse mit derselben dauerhaften Per-

spektive eingegangen wurden wie Ehen – idealerweise bis zur Rente oder bis dass der Tod sie scheidet. Heutzutage bindet man sich mit seiner Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag nicht mehr auf ewig, und in mehr als der Hälfte aller Fälle auch vor dem Standesbeamten nicht.Kündigungen durch Mediziner noch während ihrer Zeit als Assistenzarzt sind zu einem häufi gen Phänomen geworden. Während umgekehrt für einen Rauswurf im Regelfall massive und objektive Grün-de wie mehrfache schuldhafte Abwesen-heit oder Nicht-Erledigung wichtiger Aufgaben trotz Aufforderung vorliegen müssen, reicht für den Angestellten das Einhalten der Kündigungsfrist.

KÜNDIGUNGEN SIND ZU EINEM HÄUFIGEN PHÄNOMEN GEWORDEN

Diese ist während der normalerweise sechsmonatigen Probezeit mit nur zwei Wochen für beide Seiten noch recht kurz und verlängert sich laut Gesetz danach zunächst auf einen, im Laufe langer Zeit schließlich auf zwei, drei und mehr Monate. In der Realität aber wünschen sich nach dem ersten halben Jahr ins-besondere die Arbeitgeber mehr Pla-nungssicherheit und legen lieber gleich eine dreimonatige Kündigungsfrist im Vertrag fest.Soll bis zu einem geplanten Jobwechsel dann aber doch kein ganzes Vierteljahr vergehen, lässt sich diese Frist später durchaus wieder abkürzen. Allerdings wäre dafür ein einvernehmlich geschlos-sener Aufhebungsvertrag erforderlich, damit der Vorgang in deinem Lebenslauf keine dauerhaften Kratzer hinterlässt. Vermutlich wird der bisherige Arbeit-geber aber wenigstens zu einem Kom-promiss bereit sein: Wenn jemand zum Gehen fest entschlossen ist, macht Quer-stellen bis zum Schluss kaum Sinn.

GRÜNDE SIND STÄRKER PSYCHO-LOGISCHER ALS JURISTISCHER ART

Tatsächlich spielen Kündigungen sich ja hauptsächlich im Kopf ab – die Gründe sind meist viel stärker psychologischer als juristischer Art: Arbeitsbedingungen wer-den als belastend empfunden, die Weiter-bildung verläuft schleppend, man tritt

vielleicht seit langem auf der Stelle, man hat zum neuen Chef „keinen Draht“ oder kommt mit bestimmten Kollegen nicht zurecht. Vor dem Brief ans Personalbüro wurde in solchen Fällen vermutlich längst die innere Kündigung geschrieben. Typische Folgen sind „Dienst nach Vor-schrift“, nachlassendes Engagement für die eigene berufl iche Entwicklung und eine generelle Distanzierung, die oft in Zynismus ihren Ausdruck fi ndet, weil es „ja doch alles keinen Zweck hat“. Die tiefe Enttäuschung des Angestellten kann zu psychosomatischen Erkran-kungen führen und spätestens dann für seinen Arbeitgeber er-heblichen wirtschaftlichen Scha-den zur Folge haben. Die Kündi-gung des Vertrages sollte dennoch das letzte Mittel bleiben. Möglicherwei-se lässt sich gemeinsam mit dem Betriebs-rat eine andere Lösung fi nden, beispiels-weise ein Wechsel innerhalb der Klinik.

Tiefe Enttäuschung führt zur Inneren KündigungViele Assistenzärzte wechseln noch während der Weiterbildungszeit Redaktion (MEDI-LEARN)

Ohne Korsett gelingen die größten Sprünge.Adieu, Routine. Das Medical Manager Konzept von Pfizer läßt Ihrem Talent zum Beziehungsgestalter mehr Raum. So arbeiten Sie mit Part-nern aus Klinik und Wissenschaft aktiver zusammen und nutzen die Chancen einer starken, internationalen Einbindung.

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Der erste DienstEben noch Medizinstudent, jetzt schon Assistenzarzt: Mit der Ap-probation beginnt der Ernst des Lebens. Und eh man es sich ver-sieht, ist er da – der erste Dienst. Im MEDI-LEARN Forum tauschen sich junge Mediziner über schlaf-lose Nächte im Kreißsaal, den Um-gang mit der eigenen Nervosität und die beruhigende Anwesenheit erfahrener Pfl egekräfte aus:www.medi-learn.de/MF27932

Antrag auf ApprobationWer direkt nach dem Examen eine Stelle antreten will, der sollte seine Approbationsurkun-de frühzeitig, also bereits vor der mündlichen Prüfung, beantragen. Leider ist der Antrag relativ auf-wändig. Mit anderen Absolventen kannst du dich hier über Termine, erforderliche Dokumente, Adres-sen und alles andere Wissens-werte rund um das Thema Appro-bation austauschen:www.medi-learn.de/MF54510

Das gibt es gratisDas Problem kennen viele Stu-denten: Der Monat ist noch nicht einmal halb rum und im Porte-

vielleicht seit langem auf der Stelle, man hat zum neuen Chef „keinen Draht“ oder kommt mit bestimmten Kollegen nicht zurecht. Vor dem Brief ans Personalbüro wurde in solchen Fällen vermutlich längst die innere Kündigung geschrieben. Typische Folgen sind „Dienst nach Vor-schrift“, nachlassendes Engagement für die eigene berufl iche Entwicklung und eine generelle Distanzierung, die oft in Zynismus ihren Ausdruck fi ndet, weil es „ja doch alles keinen Zweck hat“. Die tiefe Enttäuschung des Angestellten kann zu psychosomatischen Erkran-kungen führen und spätestens dann für seinen Arbeitgeber er-heblichen wirtschaftlichen Scha-den zur Folge haben. Die Kündi-gung des Vertrages sollte dennoch das letzte Mittel bleiben. Möglicherwei-se lässt sich gemeinsam mit dem Betriebs-rat eine andere Lösung fi nden, beispiels-weise ein Wechsel innerhalb der Klinik.

Tiefe Enttäuschung führt zur Inneren KündigungViele Assistenzärzte wechseln noch während der Weiterbildungszeit

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Ich bin zurzeit im 7. Semester an der Uni Bonn. Auf eine Fachrichtung habe

ich mich noch nicht festgelegt, daher habe ich auch eine Doktorarbeit gewählt, die sich mit Grundlagen beschäftigt. Das Thema war von Anfang an klar defi niert und für eine Doktorarbeit werde ich auf jeden Fall genügend Ergebnisse bekom-men. Es geht um die Erforschung einer erst vor wenigen Jahren entdeckten Zell-Linie und ihrer Rolle im Immunsystem Neugeborener. Gearbeitet wird mit Na-belschnurblut, aus dem diese Zellen iso-liert und mit verschiedenen Allergenen stimuliert werden. Mit meiner Betreue-rin habe ich mich auf Anhieb

Durchhaltevermögen gefragtDie Doktorarbeit: Erfahrungsbericht 1 von Maike Dierks

Ich gehörte nicht zu denen, die sich gleich nach dem Physikum nach ei-

ner Doktorarbeit umschauen. Allerdings spürte ich irgendwann eine wachsende innere Unruhe, die die Erfahrungsbe-richte meiner Kommilitonen über ihre „Diss“ erzeugten: Schließlich kann ja immer mal was schief gehen, und wenn man früh anfängt, bleibt möglicherweise etwas zeitlicher Spielraum. So begann auch ich gegen Ende meines 2. klinischen Semesters mit der Suche.Wie sollte ich an ein Thema kommen und welcher Typ von Arbeit sollte es überhaupt werden? Etwas Experimen-telles? Die meisten Doktorväter erwarten in diesem Fall ein bis zwei Urlaubsse-mester, was für intensives naturwissen-schaftliches Arbeiten sicherlich sinnvoll ist. Einige boten mir dagegen Arbeiten an, die kein Aussetzen erfordert hätten. Schließlich muss man ja nicht jede Vor-lesung besuchen und den Nebenjob kann man damit vielleicht auch vereinbaren. Aber ich wusste, dass meine Frustrati-onstoleranz für solche Anforderungen wohl nicht reichen würde.Eine klinische Studie? Schon eher. Bei den prospektiven Studien läuft man aber

häufi g Gefahr, irgendwann nicht mehr genügend Patienten zu haben, beispiels-weise wenn es um das Erproben neuer Medikamente geht. Manche Patienten ziehen um oder wohnen zu weit entfernt, andere sind nicht mehr auffi ndbar oder sterben. Oft sind die neuen Medikamente den Kliniken zu teuer und noch viele weitere Hürden sind zu nehmen. Dafür hat man in der Regel aber Patientenkon-takt, was meist ein abwechslungsreiches Arbeiten bedeutet.Also lieber eine rückblickende Studie? Das hieße dann Akten, Akten und noch-mals Akten. Und natürlich Statistik, denn man will ja schließlich etwas auswer-ten. Doch oft fehlen Dokumente, Hand-schriften sind nicht entzifferbar und man benötigt ordentlich Sitzfl eisch und einen langen Atem. Vorteile derartiger Studi-en sind ihre Überschaubarkeit und die Möglichkeit einer relativ individuellen Zeiteinteilung, denn die Akten laufen ja nicht weg.Überschaubar sollte das Projekt schon gerne sein, doch Patienten sehen wollte ich auch. Meine Wahl fi el deshalb schließlich auf eine retrospektive Da-tenerhebung mit klinischer Nachunter-

Auf der Suche nach der richtigen DoktorarbeitDie Doktorarbeit: Erfahrungsbericht 2 von Linda Vilz

gut verstanden. Es ist eine junge Ärztin, die viel Erfahrung in der Forschung hat und fast täglich zu erreichen ist, falls ich Rückmeldungen oder Hilfestellung brau-che. Schön ist, dass eigene Ideen geför-dert werden. Auch das Labor an sich ge-fällt mir sehr gut: saubere und moderne Arbeitsräume, junge und internationale Mitarbeiter und eine kollegiale Atmo-sphäre! Ich denke, die Betreuung und das Arbeitsumfeld sind fast wichtiger als das Thema der Arbeit. Wobei mich Letzteres natürlich auch interessiert hat. Ich habe ein Forschungsfreisemester genommen, um die Experimente zügig

suchung und Referenzpathologie (ergän-zende konsiliarische Untersuchung). Bis auf das Durchführen von Experimenten bietet sie von allem etwas. Das Thema ist speziell, aber interessant. Mein Doktor-vater ist für jegliche Fragen offen, kom-petent und sehr nett. Das schafft ein gutes Klima, auch wenn es gerade mal nicht so gut läuft. Doch auch bei bester Planung: Es gehört immer ein bisschen Glück zu einer erfolg-reichen Doktorarbeit. Ob alles so klappt wie geplant, hängt nun mal von vielen Fak-toren ab. Größere oder kleinere Schwie-rigkeiten wird es immer geben, da braucht man sich keine Illusionen zu machen. Aber wenn man sich erst einmal entschieden hat, sollte man die Arbeit nach Möglichkeit auch durchziehen und bei auftre-tenden Problemen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

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man die Arbeit nach Möglichkeit auch durchziehen und bei auftre-tenden Problemen nicht gleich

Namen eintragen und schon

durchführen zu können. Im Moment ste-he ich sechs bis acht Stunden täglich im Labor. Geschrieben wird ein bisschen nebenher, zum Beispiel die Einleitung und der Methodenteil, damit sich die Arbeit gegen Ende nicht ins Unermess-liche türmt. Im nächsten Semester werde ich mich dann noch mal jeden Wochen-tag vier bis fünf Stunden dransetzen. Ich denke, das sollte reichen. Dann hätte ich zumindest die Erstfassung – kleine Än-derungen kann man ja immer noch vor-nehmen. Eine Veröffentlichung ist gep-lant, was mich ungeheuer motiviert.

Trotzdem: Eine Doktorarbeit ohne Schwierigkeiten wird es wohl

nicht geben. Methoden, die zunächst funktionierten, klappen plötzlich über-haupt nicht mehr, und keiner kennt den Grund. Man tappt dann erstmal völlig im Dunkeln, bis man die Expe-rimente wieder zum Laufen bringen kann. Schon ausgefüllte Fra-

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rimente wieder zum Laufen bringen kann. Schon ausgefüllte Fra-

Wir verlosen 1x „Promotion“ Wir verlosen 1x „Promotion“

gebögen sind plötzlich unauffindbar oder dein Doktorvater wechselt uner-wartet in ein Krankenhaus am anderen Ende der Republik. In solchen Fällen muss man viel Durch-haltevermögen haben. Also gebt nicht so schnell auf, wenn mal etwas nicht klappt.

Wir verlosen 1x „Promotion“ belschnurblut, aus dem diese Zellen iso-liert und mit verschiedenen Allergenen stimuliert werden. Mit meiner Betreue-rin habe ich mich auf Anhieb

natürlich auch interessiert hat. Ich habe ein Forschungsfreisemester genommen, um die Experimente zügig

nehmen. Eine Veröffentlichung ist gep-lant, was mich ungeheuer motiviert.

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www.medi-learn.deMLZSeptember/ Oktober 2010 7Seite

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Die Doktorarbeit: Erfahrungsbericht 3von Daniela Stöcklein

Infos zum Rigorosumvon Christel Weiß und Axel W. Bauer

Der Doktorvater behielt recht

Die mündliche Prüfung

nen Monat benötigten wir außerdem für die Literaturrecherche. Manche Artikel sind nur von Rechnern im Uni-Netzwerk zugänglich. In solchen Fällen ist es ratsam, sich alle infrage kommenden Quellen als PDF aus der elektronischen Zeitschriftendatenbank der Universitätsbibliothek auf einen eigenen Datenträger zu speichern, zu-nächst am PC zu lesen und nur bei Be-darf auszudrucken. Zwei Monate vor Beginn des PJ haben wir von unserem Doktorvater erfah-ren, dass er eine erste Version unserer Arbeit binnen vier Wochen auf seinem Schreibtisch haben möchte. Obwohl ich bis dahin noch keinen einzigen der Zeitschriftenartikel durchgelesen hat-te und mich in die Literatur also erst einarbeiten musste, habe ich es in der

gesetzten Frist geschafft, da ich zu dem Zeitpunkt

bereits schein-

frei war und mich wirklich jeden Tag von früh bis spät dem Schreiben wid-men konnte. Es waren vier Wochen voller sehr in-tensiver Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Nach einer kleinen Korrektur bekam ich meine Arbeit wieder zurück und konn-te sie ein Jahr später nach bestandenem Staatsexamen beim Promotionsbüro ein-reichen. In unserem Freundeskreis hatten wir als Letzte mit der Doktorarbeit be-gonnen und waren dann doch als Erste fertig. Unser Doktorvater hat recht be-halten: Wir sind ihm sehr dankbar, dass er die Dissertation noch vor unserem PJ-Beginn fertig vorliegen haben wollte.

Ni c h t jeder

Doktorand hat eine mündliche Prüfung (auch

Rigorosum oder Disputation ge-nannt) zu absolvieren. Manche Unis verlangen diese Prüfung

nur, wenn zwischen dem Staats-examen und der Eröffnung des

Promotionsverfahrens mehr als zwei (oder in manchen Fällen drei) Jahre liegen. Andere Unis führen grundsätz-lich eine mündliche Prüfung durch. Die Anforderungen sind unterschiedlich. Manche Fakultäten erwarten nur eine Vorstellung der Arbeit und eine kurze Diskussion; üblich ist jedoch, dass in drei Fächern geprüft wird.Auch hier gilt: Erkundigen Sie sich frühzeitig nach den örtlichen Gepfl o-genheiten, denn Sie müssen sich vorbe-reiten! Eine Wiederholungsprüfung ist nur einmal möglich. Bei nochmaligem

Weitere InformationenDieser Auszug stammt aus dem Buch "Promotion" (Weiß, Bauer), das im Thieme-Verlag erschienen ist (ISBN: 9783131272133). Das Buch bietet auf über 200 Seiten zu allen Aspekten der Doktorarbeit ausführliche, praxisnahe und profunde Informationen. Ausführliche Musterseiten und zusätzliche Angaben stehen kostenlos zum Download bereit unter: . www.medi-learn.de/promotion_weiss

gängige Praxis, dass man sich auf ein kleines Teilgebiet eines Fachs einigt. Beispielsweise erwartet kein Physiolo-ge, dass Sie über das gesamte Gebiet der Physiologie Bescheid wissen, sondern wird mit Ihnen einige Prüfungsthemen absprechen (zum Beispiel Herz- und Kreislaufphysiologie). Noch ein Tipp: Wenn einer Ihrer Prüfer Autor oder He-rausgeber eines Lehr- oder Handbuches ist, sollten Sie dessen relevante Kapitel unbedingt durcharbeiten. Auch Papers, in denen er mitgewirkt hat, sollten Sie überfl iegen. Es kann nicht schaden, während der Prüfung durch Hinweise auf diese Literaturstellen kund zu tun, dass man es für wert erachtete, sie zu lesen. Ungeheuer peinlich wäre es an-dererseits, wenn Sie darauf angespro-chenwerden würden („Haben Sie mein Buch etwa nicht gelesen?“) und geste-hen müssten, dass Sie dieses gar nicht kennen. Zur Zeit der mündlichen Prü-fung steht die Note Ihrer Dissertation bereits fest, und der Prüfungsausschuss

Diesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

einarbeiten musste, habe ich es in der gesetzten Frist geschafft, da

ich zu dem Zeitpunkt bereits schein-

wird sich daran orientieren. Eine gute Benotung Ihrer Arbeit stellt jedoch kei-ne Gewähr dar, dass die Prüfung ebenso gut verläuft. Nehmen Sie diesen letzten Teil Ihrer Promotion nicht auf die leich-te Schulter! Schon manchem Doktoran-den ist es passiert, dass er die Prüfung vermasselt hat, weil er annahm, mit der Dissertation sei bereits alles gelaufen. Gerade dann, wenn Ihre Arbeit sehr gut bewertet worden ist, sollten Sie sich in der mündlichen Prüfung dieser Aus-zeichnung als würdig erweisen!

Nichtbestehen wird das Verfahren been-det – ohne Titelvergabe!Wenn in drei Fächern geprüft wird, ist das Fach, in dem Sie Ihre Dissertation geschrieben haben, das Hauptfach. Darin werden Sie etwas länger und intensiver als in den beiden anderen Fächern geprüft. Der Hauptfach-Prüfer ist üblicherweise Ihr Doktorvater (auch wenn er der Fakultät nicht oder nicht mehr angehören sollte).Die beiden zusätzlichen Prüfungsfächer, die Prüfer und den Prüfungstermin legt offi ziell der Dekan fest. Es ist jedoch üblich (und meist sogar erwünscht), dass Sie selbst diese Fächer und die Prü-fer vorschlagen. Wenn nichts dagegen spricht, wird sich der Dekan nach Ihren Wünschen richten.Setzen Sie sich möglichst früh mit Ihren Prüfern in Verbindung! Es geht in der Doktorprüfung anders als beim Staats-examen (bei dem ein Fach in seiner ganzen Breite geprüft wird) darum, die wissenschaftliche Befähigung des Dok-toranden herauszufi nden. Es ist deshalb

Mit meiner Doktorarbeit habe ich re-lativ spät angefangen. Die meisten

meiner Kommilitonen hatten zu Beginn des 8. Semesters schon längst ein Thema gefunden und manche gar schon die erste Arbeit wieder abgebrochen. Wenn man so wie ich eine rein statistische Doktor-arbeit anfertigen möchte, dann reicht es allemal aus, damit im 8. Semester zu be-ginnen. Aber: Versuch deine Dissertation unbedingt vor Beginn des Praktischen

Jahres abzuschließen!Ich habe zusammen mit

meiner Freundin die Doktorarbeit ge-

schrieben. Da-durch konn-ten wir das gleiche Pa-tientenkol-

lektiv

ich glaube auch, dass wir sie zu seiner Zufriedenheit erledigt haben. In der Zeit der Datenerhebung mussten wir immer wieder neue Grafi ken und Powerpoint-Folien für Kongresse und Vorträge erstellen und aktualisieren, ha-ben außerdem im Archiv – soweit das möglich war – fehlende Daten von Pa-tienten vervollständigt und ausgewertet. Um die dafür erforderlichen Formeln zu bekommen, fragten wir in einigen Fällen per E-Mail direkt bei den Autoren nach und baten um Hilfe. In allen diesen Fäl-len erhielten wir positives Feedback und konnten auf diese Weise sogar Kontakte mit Ärzten in Australien knüpfen. Die meiste Zeit hat die Auswertung der Histologien in Anspruch genom-men, nach deren Abschluss erst die eigentlichen Berechnungen und Sta-tistiken erfolgen konnten. Etwa ei-

untersuchen und sämtliche Daten ge-meinsam erheben. So kann selbst Stati-stik, das Erstellen von Grafi ken oder das stupide Ausfüllen von Excel-Tabellen Spaß machen. Außerdem gibt es dann immer jemanden, der einen zum Wei-termachen motiviert, wenn man mal der Verzweifl ung nahe sein sollte. Unser Thema war eine bundesweite Studie zur Fibrosierungshemmung der Leber an Patienten mit chronischer Hepatitis C. Unser Doktorvater hat uns zum Teil persönlich betreut und war bei Unklarheiten immer für uns da, was nicht gerade selbstverständ-lich ist. Hört euch um, was andere über ihre Betreuung berichten, aber verlasst euch letztlich lieber auf euer Gefühl, macht euch ein eigenes Bild von eurem Doktorvater und lernt ihn persönlich kennen. Wir verstanden uns sehr gut mit dem Betreuer unserer Arbeit und

unbedingt vor Beginn des Praktischen Jahres abzuschließen!

Ich habe zusammen mit meiner Freundin die

Doktorarbeit ge-schrieben. Da-

durch konn-ten wir das gleiche Pa-tientenkol-

lektiv

Leber an Patienten mit chronischer Hepatitis C. Unser Doktorvater hat uns zum Teil persönlich betreut und war bei Unklarheiten immer für uns da, was nicht gerade selbstverständ-lich ist. Hört euch um, was andere über ihre Betreuung berichten, aber verlasst euch letztlich lieber auf euer Gefühl, macht euch ein eigenes Bild von eurem macht euch ein eigenes Bild von eurem Doktorvater und lernt ihn persönlich Doktorvater und lernt ihn persönlich kennen. Wir verstanden uns sehr gut kennen. Wir verstanden uns sehr gut mit dem Betreuer unserer Arbeit und mit dem Betreuer unserer Arbeit und

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8Seite September/ Oktober 2010

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1 Kannst du dich noch an den Augen-blick und die Szene erinnern, als du

den Präp-Saal zum ersten Mal betreten hast? Wie sah das aus und was ging da-bei in dir vor? Als ich zum ersten mal in den Präpsaal kam, waren die Leichen noch zugedeckt – das hat mich ungemein beruhigt im ersten Moment. Ich war aus irgend einem Grund auch überrascht, wie hell es ist. Auch der Geruch war auch nicht so schlimm, wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Es war kalt. Nervös blieb ich jedoch nach wie vor, bis wir die Leiche zum ersten mal aufdeckten und die ersten Schnitte durchführten. Da war die Nervosität ganz schnell wie verfl ogen.

Interview zum Präp-KursRedaktion MEDI-LEARN

Unvergesslich!

2. Hast du auch im Vorfeld vor dem er-sten Termin des Präp-Kurses schon ver-mehrt an das „erste Mal Präppen“ ge-dacht? Habt ihr in der Vorlesung dieses Thema ausführlicher behandelt?Da bei uns der Präpkurs fast zeitgleich mit dem Studium anfi ng, hatten wir zwar schon eine kleine Einführung, aber viel Zeit sich großartig damit auseinanderzu-setzen hatte ich nicht. Allerdings war ich schon am Tag vor meinem ersten Präp-kurs so nervös, dass ich nicht schlafen konnte. Im Rahmen der Einführungswo-che wurde uns der Film „Anatomie“ ge-zeigt. Das hat meinem Schlaf dann auch nicht sonderlich geholfen.

3. Mit welchen Erwartungen bist du in den Präpkurs gegangen? Wurden Sie er-füllt oder eher enttäuscht?Ich stellte mir den Präpkurs als sehr inte-ressant, aber auch als große Überwindung vor. Beides hat sich zu einem gewissen Grad als wahr erwiesen. Trotzdem war ich erstaunt, wie schnell mich das Präpa-rieren keine Überwindung mehr kostete und auch, dass der Ekel fast komplett

verschwand. Allerdings wurde ich ein bisschen enttäuscht, was das Aussehen der Leiche betraf. Ich hatte mir vorgestellt, alles leicht erkennen zu können, dass es mehr Farbe hat und mehr an ein Lehr-

buchbild erinnert. Das war aber natürlich eine unrealistische Vorstellung und durch die Fixierung auch gar nicht zu erreichen.

4. Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses, an das du dich noch heute erinnerst?Ich fand den Themenbereich Situs sehr sehr spannend. Als wir endlich die Organe mal sehen und anfassen konnten – das hat mir sehr Spaß gemacht!

5. Welches Themengebiet fandest du am schwierigsten zu lernen?Extremitäten fand ich nicht so einfach mit den ganzen

Muskeln mit Ursprung, Ansatz und In-nervation. Ich glaube es hat mich auch weniger interessiert als die anderen The-mengebiete.

6. Was hat dir beim Präppen am meisten Spaß gemacht?Am meisten Spaß hat es mir gemacht, wenn man sichtbare Erfolge erzieh-lt hat. Also beispielsweise, wenn man Haut von einer Körperregion entfernt hat und am ende des Tages wirklich festgestellt hat, dass man einiges ge-schafft hat.

7. Und im Gegenzug: Was fandest du beim Präp-Kurs am unangenehmsten?Fett entfernen fand ich nervig. Das dau-ert ewig und scheint – je nach Körperbau der Leiche – nie enden zu wollen.

8. Wie häufi g und wie lang fand der Präpkurs statt?Der Präpkurs fand zwei mal die Woche für jeweils 3 Stunden statt.

9. Konnten am Präp-Nachmittag alle gleichzeitig und im Team präparieren oder ging das abwechselnd?Da wir elf Leute an einem Tisch waren, mussten wir meist abwechselnd präpa-rieren. Außer bei den Extremitäten wo wir gelegentlich mal alle an den Tisch konnten. Organe haben wir teilweise in kleinen Gruppen präpariert, d.h. eine Gruppe präparierte das Herz, eine die Lungen usw.

10. In welcher Form und Häufi gkeit mus-sten Testate und Prüfungen absolviert werden?Testate wurden mündlich gehalten. Es gab insgesamt fünf. Allerdings waren zwei davon in Parcours-Form, d.h. wir mussten schriftlich kurze Fragen an ver-schiedenen Stationen beantworten.

11. Der Umgang mit Leichen ist sicher für einen Anfänger nicht leicht. Hattest du hier auch im weiteren Verlauf noch Probleme oder hast du dich einfach dran gewöhnt?Ich hab mich sehr schnell dran ge-wöhnt und es machte mir später ei-gentlich gar nichts mehr aus. Ledig-lich die Augen fand ich immer etwas gewöhnungsbedürftig.

12. Wurde über die Herkunft der Per-sonen und den nötigen Ablauf, sich der Lehre und Wissenschaft z.B. für den Anatomie-Kurs zur Verfügung zu stellen, gesprochen?Ja, uns wurde ausführlich erklärt, wel-chen Ablauf die Körperspender vor dem Tod durchgehen mussten. Außerdem wurde uns auch gezeigt, wo und wie die Körper fi xiert werden.

13. Gab es nach dem Ende des Präp-Kurses eine Art Trauerfeier, an der auch die Präp-Kurs-Studenten teilnehmen konnten? Falls ja: Was ging dabei in dir vor, woran hast du gedacht und welche Bilder stiegen in deinem Innern auf?Es gibt eine Trauerfeier, die auch von uns mitgestaltet wird. Diese hat allerdings noch nicht stattgefunden. Ich werde aber auf jeden Fall daran teilnehmen, da ich fi nde, dass die Körperspender einen sehr großen Beitrag geleistet haben und ich gerne den Angehörigen durch meine An-wesenheit zeigen möchte, dass ich das zu schätzen weiß.

14. Würdest du gerne den Präp-Kurs noch einmal absolvieren (weil es so großen Spaß machte und interessant war) oder bist du der Ansicht "Einmal genügt"?So interessant es auch war, ich würde den Präpkurs nicht noch einmal machen wollen.

15. Welche Tipps würdest du Studenten geben, die den Präp-Kurs noch vor sich haben?Ich fi nde, der Präpkurs wird immer als viel schlimmer dargestellt, als er ei-gentlich ist. Man ist also vorher viel zu aufgeregt – es ist gar nicht so nötig. Ich würde den Präpkurs einfach auf mich zukommen lassen, ohne mir große Sor-gen zu machen. Der Mensch kann sich erstaunlich schnell an neue Dinge ge-wöhnen!

Das 3B Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Charité gibt Startschuss für ModellstudiengangPraxisnähe und Wissenschaftlichkeit stehen im Mittelpunkt von Claudia Peter (idw)

Zum Wintersemester 2010/11 begin-nt an der Charité – Universitäts-

medizin Berlin der neue Modellstudi-engang Medizin. Er wird den Berliner Studierenden der Humanmedizin eine Symbiose zwischen Praxisnähe und Wissenschaftlichkeit bieten. Die Auf-teilung des Lehrstoffs in herkömmliche medizinische Fachgebiete wird aufge-löst zugunsten eines patientenorien-tierten integrativen Konzepts. In vierwöchigen fächerübergreifenden Abschnitten, Module genannt, lernen die Studierenden von Beginn an im Kon-takt mit Patienten Krankheiten kennen, geordnet nach Organsystemen, überge-ordneten Entstehungsmechanismen und Lebensabschnitten, in denen sie auftre-ten. Die Medizinstudierenden sollen aber nicht nur vom frühen Patientenkontakt profi tieren, sondern auch schon zu Be-ginn ihrer Ausbildung an die Forschung herangeführt werden. Der Einstieg in die Forschung erfolgt bereits ab dem zwei-

ten Semester durch Wissenschaftsmodu-le und Forschungspraktika. „Eine frühe Weichenstellung für die spätere Wissen-schaftskarriere ist uns sehr wichtig“, erklärt die Dekanin der Charité, Prof. Annette Grüters-Kieslich. Wer den Modellstudiengang Medizin an der Charité absolviert, lernt die Techniken der ärztlichen Gesprächsführung von der Pike auf kennen. Soziale und kommuni-kative Kompetenzen sind vom ersten bis zum letzten Semester Teil des Lehrplans. So sollen die Studierenden befähigt wer-den, professionelle Fertigkeiten und Hal-tungen für das ärztliche Berufsleben zu entwickeln. Prof. Manfred Gross, Prode-kan für Studium und Lehre, sieht in der innovativen Struktur des Curriculums „eine wegweisende Neuausrichtung des Medizinstudiums in Deutschland“. „Wir vermitteln von Anfang an klinische Inhalte, während die Grundlagenfächer wie Anatomie und Physiologie die Stu-dierenden bis zum letzten Examen beglei-

ten.“ Damit gehören die viersemestrige „Paukphase“ und das sogenannte Phy-sikum der Vergangenheit an, die Studie-rende bislang durchlaufen müssen, ehe sie zum ersten Mal einen Patienten sehen. An der Entwicklung des Modellstudien-gangs war die gesamte Fakultät der Cha-rité beteiligt. Die Studierenden agierten als aktive Mitgestalter der Reform. „Die Fakultät hat unsere Vorschläge während des ganzen Prozesses aufgenommen und integriert“, erklärt Oliver Wendt, Medi-zinstudent der Charité. Das Konzept fußt auf den Erfahrungen des „Reformstudiengangs Medizin“, den die Charité 1999 als erste Medizinische Fakultät in Deutschland ins Leben rief. Der damalige Dekan Prof. Dieter Scheff-ner, geistiger Vater der Studienreform an der Charité, griff die weit verbreitete Kri-tik an der Stofffülle und Theorielastigkeit des Studiums auf. Er legte im Reformstudiengang Wert auf praktische Fertigkeiten und die Kunst der

ärztlichen Gesprächsführung. Aufgrund des Modellcharakters wurden jedoch nur 63 Studierende pro Jahr eingeschrieben.Diese Regelung gehört nun der Vergangen-heit an. Ab dem Wintersemester studieren alle Erstsemester im Modellstudiengang. Damit werden der traditionelle Regel-studiengang und der Reformstudiengang schrittweise auslaufen. „Wir übernehmen aber die positiven Elemente beider Ausbil-dungswege“, betont Prof. Gross. Zu diesen Errungenschaften zählen der im Regelstu-diengang praktizierte Unterricht am Kran-kenbett in kleinen Gruppen oder die Kurse „Kommunikation, Interaktion & Teamar-beit“ aus dem Reformstudiengang. Die Charité wird den neuen Studiengang von Beginn an auch wissenschaftlich be-gleiten. Das dafür von der Stiftung Mer-cator und der VolkswagenStiftung ausge-zeichnete Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung trägt den Namen des im vergangenen Jahr verstorbenen Reformpioniers Dieter Scheffner. Die Dekanin Prof. Grüters-Kieslich ist überzeugt, dass alle Medizinischen Fa-kultäten in Deutschland von der Arbeit dieses Zentrums profi tieren können. „Die Wissenschaftler dort evaluieren die pra-xisnahen Lehrkonzepte, die unserer An-sicht nach das Medizinstudium in den nächsten Jahrzehnten prägen werden.“

Ein Schutzpaketmuss dabei sein von Karl-Heinz Silbernagel(Deutsche Ärzteversicherung)

Die Koffer packen, im Ausland Er-fahrung sammeln, Land und Leute kennenlernen – ein Medizinstu-dent, der im Ausland famulieren will, erfährt im Internet detailliert, was er zu tun und zu lassen hat, wie der Aufenthalt zu organisieren ist und was ihn erwartet.

Bemerkenswert ist, dass über einen speziellen Versicherungsschutz für die Zeit der Famulatur so gut wie nichts zu erfahren ist. Eine mög-licherweise gefährliche Informa-tionslücke, denn gerade für einen längeren Aufenthalt im Ausland ist der richtige Versicherungsschutz unumgänglich.

Dabei sind es gar nicht so viele Versicherungen, die als „must have“ zu nennen sind. Auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung und der versicherungstechnischen Be-gleitung vieler Studenten, die Aus-landsfamulaturen absolvierten, hat die Deutsche Ärzteversicherung ein Schutzpaket geschnürt, das drei Versicherungen bündelt: die Berufs- und Privathaftpfl icht-Ver-sicherung, die Unfallversicherung und die Auslandsreisekrankenver-sicherung.

Mit diesem Schutzpaket ist jeder Student auf der sicheren Seite und hat ausreichend Versicherungs-schutz, sollte etwas schief laufen.

Die Berufs- und Privathaftpfl icht-versicherung sichert sämtliche berufl ichen und privaten Haft-pfl ichtrisiken ab. Die Deutsche Ärzteversicherung prüft Ansprü-che, die erhoben werden und wehrt unberechtigte Forderungen ab. Falls eine Forderung zu Recht be-steht, reguliert sie die entstandenen Personen-, Sach- und Vermögens-schäden.

Zweitens: Mit der Unfallversiche-rung besteht eine Absicherung bei Unfällen weltweit und rund um die Uhr. Als Famulant und Privatper-son in der Freizeit besteht jederzeit Schutz.

Und drittens übernimmt die Aus-landsreisekrankenversicherung als Notfallversicherung die Kosten für eine Behandlung beim Arzt oder im Krankenhaus und den Rücktrans-port nach Deutschland.

Dieser Beitrag konnte nur einen Ausschnitt der wichtigsten Belange erläutern. Sicherlich stellt sich die Frage, was das Famulatur-Schutz-paket der Deutschen Ärzteversiche-rung im Detail noch zu bieten hat: Einfach ein persönliches Angebot per E-Mail unverbindlich anfordern unter [email protected]. per 0221 148 22700.

Auslandsfamulatur

Sicherheit weltweit

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und die ersten Schnitte durchführten. Da war die Nervosität ganz schnell wie verfl ogen.

zeigt. Das hat meinem Schlaf dann auch nicht sonderlich geholfen.

3. Mit welchen Erwartungen bist du in den Präpkurs gegangen? Wurden Sie er-füllt oder eher enttäuscht?Ich stellte mir den Präpkurs als sehr inte-ressant, aber auch als große Überwindung vor. Beides hat sich zu einem gewissen Grad als wahr erwiesen. Trotzdem war ich erstaunt, wie schnell mich das Präpa-rieren keine Überwindung mehr kostete und auch, dass der Ekel fast komplett

verschwand. Allerdings wurde ich ein bisschen enttäuscht, was das Aussehen der Leiche betraf. Ich hatte mir vorgestellt, alles leicht erkennen zu können, dass es mehr Farbe hat und mehr an ein Lehr-

buchbild erinnert. Das war aber natürlich eine unrealistische Vorstellung und durch die Fixierung auch gar nicht zu erreichen.

4. Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses, an das du dich noch heute erinnerst?Ich fand den Themenbereich Situs sehr sehr spannend. Als wir endlich die Organe mal sehen und anfassen konnten – das hat mir sehr Spaß gemacht!

5. Welches Themengebiet fandest du am schwierigsten zu lernen?Extremitäten fand ich nicht so einfach mit den ganzen Torso B09 (© 2010 3B Scientific GmbH)

Page 9: MEDI-LEARN Zeitung 04/2010

www.medi-learn.deMLZSeptember/ Oktober 2010 9Seite

Klinische Studie belegt Wirksamkeit von Akupunktur bei Herzschwäche von Dr. Annette Tuffs (idw)

Kurz notiert

Politikverdrossen?Studienanfänger an der Charité Berlin haben ein unterschiedliches Interes-se an gesundheitspolitischen Fragen. 15 Prozent von ihnen beschäftigen sich nicht damit. Einerseits, weil sie grundsätzlich kein Interesse an Politik haben; andererseits, weil sie glauben, keinen Einfluss auf gesundheitspoli-tische Fragen zu haben. 46 Prozent der Befragten geben ein Interesse an, da die Gesundheitspolitik für sie als zukünftige Ärzte eine besondere Re-levanz hat. Andere interessieren sich nur, wenn sie selbst betroffen sind.www.medi-learn.de/info15245

Ersatz für TierversucheDie Biologin Prof. Bettina Weiß be-zeichnet viele Tierversuche als völlig überflüssig. Vor allem in der Kosme-tikindustrie könne auf Alternativen zurückgegriffen werden. Mit ihrer Arbeitsgruppe entwickelt Weiß eine Ersatzmethode für gängige Tierver-suche. Freilich werde man nicht ganz darauf verzichten können, räumt die Wissenschaftlerin ein. Aber die neuen Möglichkeitenen, die zurzeit in Ess-lingen erforscht werden, könnten zu-mindest bei einigen Substanzen eine Alternative darstellen.www.medi-learn.de/info15219

Reichlich Blut und Nervenkitzel Elisabeth ist Studentin im Praktischen Jahr und im Anschluss daran wird sie Ärztin sein. Doch bei der Arbeit auf der Unfallchirurgie macht sie sich so ihre Gedanken. Hier erlebt sie Medi-zin, wie sie es sich immer vorgestellt hat: rasant, schnell, blutig. Nicht jeder hält das aus. Oft wird von Medizin-studenten eine übergroße Affinitiät zu Blut und Nervenkitzel erwartet. Elisabeth ist überzeugt, dass „seit Evolutionsgedenken der Anblick von Blut ein Zeichen von Bedrohung ist. Wir müssen uns also antrainieren, zu bleiben, wenn wir helfen wollen.”www.medi-learn.de/info15221

Krankenversicherung – gesetzlich oder privat?Thorsten aus Heidelberg ist aufgrund seiner Doktorarbeit und von Ausland-saufenthalten bereits im 14. Seme-ster. Rita aus Köln hat erst nach einer Berufsausbildung und einem Jahr in Neuseeland mit dem Medizinstudium angefangen und ist jetzt 29 Jahre alt. Bei beiden Studenten ist gemeinsam, dass für sie die Krankenversiche-rungspflicht endet. Ab dem 30. Le-bensjahr müssen sie sich in eigener Regie um einen Versicherungsschutz bemühen. Vor der Entscheidung gilt es sich gründlich zu informieren.www.medi-learn.de/info15227

Sicherer Job nach dem StudiumMedizin ist eines der wenigen Studi-enfächer, mit denen du dir keine Ge-danken um spätere Arbeitslosigkeit machen musst. 2008 waren in ganz Deutschland 2.800 Mediziner arbeits-los gemeldet, davon 1.800 Ärztinnen. Die Arbeitslosigkeit ist seit dem Re-kord-Hoch 1997 (9.400) gefallen, er-reichte von 2002 bis 2005 ein kleines Plateau um die 6.000 Ärzte, sinkt seit-dem aber weiter. Es fällt auf, dass zu allen Zeiten mehr Frauen als Männer arbeitslos gemeldet waren.www.medi-learn.de/info15209

Akupunktur kann die Belastbarkeit von Patienten, die an einer chro-

nischen Herzschwäche leiden, deutlich verbessern. Das stellte die Arbeitsgruppe von Dr. Johannes Backs, Arzt und Studi-enleiter an der Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie, Pneumolo-gie – Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hugo Katus) des Universitätsklinikums Heidelberg im Rahmen einer klinischen

Studie fest. Die Nadeln steigern zwar nicht die Schlagkraft des Herzens, beein-flussen aber offensichtlich die Skelett-muskelarbeit und verlängern so zum Bei-spiel die zurücklegbare Wegstrecke. Die Ergebnisse der klinischen Studie, die mit einer plazebo-akupunktierten Vergleichs-gruppe mit stumpfen Nadeln durchge-führt wurde, sind in der hochrangigen Fachzeitschrift „Heart“ veröffentlicht.

Akupunktur beeinflusst vegetatives NervensystemDie chronische Herzmuskelschwäche ist eine der häufigsten Erkrankungen und Todesursachen in Europa. Patienten mit dieser Erkrankung leiden vor allem unter ihrer verminderten Leistungsfähigkeit. Luftnot und leichte Ermüdbarkeit bei körperlichen Belastungen kennzeichnen das Krankheitsbild. Die Krankheit ist sehr viel komplexer, als zunächst ver-mutet wurde. Nicht nur die nachlassende Pumpfunktion des Herzmuskels ist für die Symptomatik verantwortlich. Auch das sogenannte vegetative Nervensystem und verschiedene Nerven-Überträger-stoffe geraten aus dem Gleichgewicht, was den Krankheitsverlauf weiter ver-schlechtert. Genau da greift die Aku-punktur an, indem sie diese Prozesse wieder ausbalanciert: Sie beeinflusst das vegetative Sympathikus-System (Erre-gung), fördert den Parasympathikus (Er-holung) und wirkt zudem entzündungs-hemmend. Ob sie dadurch auch solch lebensbedrohliche Erkrankungen wie die Herzinsuffizienz beeinflussen kann, wur-de bisher kaum untersucht.

Nadeln gegen die ErschöpfungDie Wissenschaftler untersuchten Pati-enten mit Herzschwäche, die mit den üb-lichen Medikamenten behandelt wurden und in einem stabilen Zustand waren. Zusätzlich erhielt die Akupunkturgruppe zehn Sitzungen, in denen Akupunktur-

punkte genadelt wurden, die sowohl laut Traditionell Chinesischer Medizin allge-mein Kraft geben, die gleichzeitig aber auch dafür bekannt sind, den Sympathi-kus, Parasympathikus und Entzündungs-marker zu beeinflussen. Die Kontrollgruppe wurde mit speziellen Placebonadeln behandelt, die einen Na-delstich zwar simulieren, die Haut aber nicht durchdringen. Die Akupunktur-Pa-

tienten legten nach dieser Therapie eine längere Wegstrecke in der vorgegebenen Zeit zurück als die Placebo-Patienten. Sie erholten sich schneller und fühlten sich subjektiv weniger erschöpft. Die messbare Leistungsfähigkeit des Herzens veränderte sich dagegen nicht.

Entzündungsbotenstoffe machen Muskeln müdeAus anderen Studien ist bereits bekannt, dass die Belastbarkeit der Herzpatienten unabhängig von der Pumpfunktion des

Berufsunfähigkeit kommt oft. Doch für Dich gibt es einen besonderen Schutz.Als angehende Ärztin oder als angehender Arzt weißt Du: Jeder Fünfte wird berufsunfähig. Gerade für Berufsanfän-ger kann es dann finanziell ganz schön eng werden. Schütze Dich: Mit der mehrfach ausgezeichneten Berufs-unfähigkeitsversicherung der Deutschen Ärzteversicherung.

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Schwächen, da Placebo-Kontrollen feh-len und die Studienteilnehmer nicht „ver-blindet“ sind. Das heißt, die Patienten wissen, welche Therapie sie erhalten und knüpfen eventuell entsprechende Erwar-tungen daran“, so Backs. „In unseren Un-tersuchungen haben aber alle Patienten geglaubt, eine „echte“ Akupunktur erhal-ten zu haben.“ Eine spannende Frage für die Zukunft wird sein, ob sich durch die

relativ kostengünstige Akupunktur auch langfristig die Prognose der Herzpati-enten verbessert.

Der Placebo-Effekt der Akupunktur

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

Herzens ist. Vielmehr scheint die leichte Ermüdbarkeit primär von den Muskeln auszugehen. Entzündungs-Botenstoffe sind bei der chronischen Herzinsuffi-zienz im Blut erhöht und machen die Muskeln müde. Sie aktivieren sogenann-te Ergorezeptoren im Muskel, die dem Körper signalisieren, dass der Muskel die Belastung nicht weiter aufrecht erhalten kann. „Tatsächlich verringerte sich der

Blutspiegel eines bestimmten Boten-stoffes Tumor necrosis factor alpha, TNF alpha, drastisch nach der echten Aku-punkturbehandlung. Da TNF alpha unter anderem zur Abnahme von Muskelmasse und Muskelkraft führt, müsste sich das positiv auf die Skelettmuskelarbeit aus-gewirkt haben“, erklärt Dr. Arnt Kristen, einer der Autoren der Studie.

Langfristig bessere Prognose durch Akupunktur?„Die meisten Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur haben methodische

Placebo-Effekt: auch nicht-akupunktierte Patienten fühlten sich besser

Weitere Informationen:www.klinikum.uni-heidelberg.de

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www.medi-learn.deMLZ

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf

Layout & Graphik: Kristina Junghans

Berichte: Redaktion MEDI-LEARN, Nina Dalitz, Medizinische Hochschule Hannover, Kay Gropp (idw), Dr. Annette Tuffs (idw), Claudia Peter (idw), Emma Hausberg, Maike Dierks, Linda Vilz, Christel Weiß und Axel W. Bauer, Deutsches Krebsforschungszentrum

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Oliver Vogelbusch, Bodo Kremmin

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. Dezember 2010. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/hammerplan

amens kaum geprüft wird.

Werde ich es oder werde ich es nicht?

Wittener Medizin-Studierende tragen ihre Erfahrungen jetzt nach Albanien

Was die Fachrichtung „Anästhe-siologie“ bereit hält, zeigen der

Berufsverband Deutscher Anästhe-sisten e. V. (BDA) sowie die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) im Rah-men eines mobilen Info-Cafés sowie überraschender Roadshows an Unis und Lehrkrankenhäusern. Hier können sich Medizinstudenten und junge Ärzte aus erster Hand zu Ausbildung, Ar-beitsalltag und Karrieremöglichkeiten beraten lassen.Operationen begleiten, intensiv thera-pieren, Leben retten und Leid lindern – Anästhesist/in sein, bedeutet mehr, als nur Narkosen zu setzen. Genauso abwechslungsreich wie die Fachrich-tung sind auch die bundesweiten In-

Veranstaltungen rund um „Anästhesist werden“ verraten mehr

Future Doctors Network zeigen Kommilitonen in Tirana neurologische Untersuchungen von Kay Gropp (idw)

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Termine der Roadshow: 19. Oktober 2010: Uni Marburg, 10 bis 15 Uhr Info-Café, Programm von 11 bis 13 Uhr20. Oktober 2010: Uni Dresden, 15 bis 18 Uhr Info-Café und ProgrammWeiterhin geplant: Mainz und Rostock

Das mobile Info-Café ist auch im Rahmen von Karrieremessen und Kongressen unterwegs: 22. - 23. Oktober 2010 - Perspektiven und Karriere in Berlin27. November 2010 - Perspektiven und Karriere in Köln

Weitere Informationen gibt es unter :www.anaesthesist-werden.de

formationsveranstaltungen des BDA und der DGAI gestaltet, die im Rah-men der Nachwuchs-Kampagne „Mein Pulsschlag“ stattfi nden. Die Verbände bringen mit einem Info-Café und einer Roadshow das Thema „Anästhesiolo-gie“ an ausgewählte Unis und Lehrkran-kenhäuser. Neben der Beratung im Info-Café gibt es ein überraschendes Programm im Rahmen einer Hörsaalveranstaltung: Spannende Vorträge und eine Live-Simulation zeigen, dass Anästhesie alles andere als einschläfernd ist. Dem-nächst wird die Roadshow durch inter-aktive „Skill-Stations“ erweitert, bei denen Interessierte an verschiedenen Simulationsgeräten bestimmte Fertig-keiten üben können.

Die Anästhesie-Roadshow steuert Uni-Städte und Karriere-Messen an

Dr. Tobias Feldhaus (Mitte) und die vier Wittener Studenten

Vom 2. bis 7. Juni reisten vier Me-dizinstudierende der Universi-

tät Witten/Herdecke in die albanische Hauptstadt Tirana, um dort einen prak-tischen Untersuchungskurs zum Thema Neurologie zu geben. Dieses Seminar ist Teil der studentischen Initiative Fu-ture Doctors Network.Seit nunmehr acht Jahren ist es Ziel der studentischen Initiative, das Medizinstu-dium in Albanien durch praktische Unter-suchungskurse zu ergänzen. Wichtig für die Studierenden und zukünftigen Ärzte ist es, Patienten auch ohne große tech-nische Hilfsmittel zu untersuchen. Die einzelnen praktischen Untersuchungs-handgriffe erlernen die Studierenden, in-dem sie sich gegenseitig untersuchen. Er-gänzt werden diese Lerneinheiten durch kurze theoretische Einführungen. Bishe-

rige Themen waren Orthopädie, Innere Medizin und Neurologie. Jedes Seminar wird von einem Facharzt aus Deutsch-land geleitet, wodurch die hohe Qualität der Seminare gewährleistet wird. Dies-mal gestaltete auch der albanische Neu-rochirurg Dr. Erion Musabelliu einen Teil des Seminars mit.Begleitet wurden die Wittener Studenten von Dr. Tobias Feldhaus, einem Assi-stenzarzt der Neurologie aus Münster. An dem Seminar nahmen 20 albanische Studierende teil. Weiterhin wurden die Wittener Studierenden von vier alba-nischen Tutoren unterstützt, die den neu-rologischen Untersuchungskurs in der Vergangenheit schon einmal absolviert hatten. Das Seminar stieß bei den Teil-nehmern wieder auf große Begeisterung. Für viele Studierende stand neben dem

Erlernen der praktischen Fertigkeiten die völlig neue Erfahrung, dass Lernen Spaß macht und man sogar ohne Stress und Druck etwas lernen kann, im Vorder-grund. Das nächste Seminar des Future Doctors Networks wird voraussichtlich im Herbst 2010 in Tirana stattfi nden.

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Heiteres BeruferatenIn unserem heutigen Rätsel dreht sich alles um die Berufe in der Medizin

Die Medizin ist ein weites Feld. Nicht nur, was das Studium angeht, sondern auch die Vielfalt an Berufen. Neben den Ärzten für diverse Fachbereiche der Medizin gibt es auch noch eine Palette anderer Berufe wie beispielsweise in der Pfl ege, dem Rettungsdienst oder den Heilberufen. Wir haben ein kleines Bilderquiz erstellt. Kannst du die Berufsbe-zeichnungen aller Cartoonfi guren benennen? Trage einfach den Namen in das entsprechende Feld ein und setze den mit einer Zahl markierten Buchstaben am Ende der Seite in das Lösungsfeld ein. Am Ende der Seite fi ndest du zusätzlich auch die Angaben, wie du am Gewinnspiel teilnehmen kannst und welche tollen Preise dich erwarten. Viel Spaß!

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Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 30 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere span-nende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Famulatur in Indien, Skills Lab in Köln und Rechtsmedizin – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der ge-druckten Version. All das erfährst du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Ein-fach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Studieren in BelfastIm zweiten Teil unseres Interviews mit zwei nordirischen Studentinnen gibt es Span-nendes zu erfahren: Was Inhalt der obligato-rischen „video lessons“ ist, was ein Student für das Medizinstudium bezahlen muss, wie die Prüfungen verlaufen und auch, wie heute das Verhältnis zwischen Protestanten und Katholiken ist, das erfahrt ihr hier.

Von Indien nach IsraelBei einer Famulatur in Indien lernte Christine Scharfenberg ein israelisches Paar kennen. Sie besuchte daraufhin das „Heilige Land“ und entschied sich für ein PJ vor Ort. Jetzt arbeitet sie im Soroka Hospital in Beer Sheva, einer modernen Stadt mitten im Negev, der großen Wü-ste des Landes. Lest ihren Statusbericht aus Israel.

Reizfach Rechtsmedizin?Das Arbeiten in der Rechtsmedizin ist nichts für schwache Gemüter. Doch für nicht wenige Studierende ist das Fach reizvoll, geradezu mystisch. Olga Kogan war ebenso angetan von der forensischen Medizin – ob sie es auch nach dem „rea-lity check“ mit Verwesungszuständen und Fäulnisgeruch noch ist? .

Ausland

Klinik

Medizin und PhilosophieIm zweiten Teil des Interviews erfährst Du, wie Maik das erhöhte Lernpensum schafft - und wie die beiden Fächer sich gegenseitig befruchten.

Köln: Skillslab eröffnetDie Kölner Medizinstudenten haben ein neues Lernzentrum auf ihrem Campus: Im „interprofessionellen Skillslab und Simulati-onszentrum“, kurz KISS, lernen sie mit Hil-fe von Puppen zum Beispiel Reanimation, Blutentnahme und chirurgisches Nähen. Zum Erlernen der Anamnese und Arzt-Patient-Gespräch mimen Schauspieler die Patienten.

Heidelberg: Mikrochirurgie simulierenMit Hilfe einer innovativen Virtual-Reality-Technologie, die dreidimensionale Szena-rien generiert, können angehende Heidel-berger Chirurgen bald wirklichkeitsnah Operationen durchführen und mikrochirur-gische Fertigkeiten verbessern. Im Fokus: Gezieltes Training der Hand-Augen-Koordi-nation bei der Handhabung der Operations-instrumente unter dem Mikroskop.

Studium

Ärzte werden überall gebraucht, aber sie werden auch fast überall ausge-

bildet. Wie läuft das Medizinstudium in anderen Ländern, zum Beispiel in Nordi-rland? Dazu habe ich Susie und Sinead, zwei irische „Ladies“, interviewt, die seit zwei Jahren an der Uni Belfast studieren.

Hallo ihr zwei. Wir sind auf einer Bio-Farm in den Niederlanden. Was hat euch hierher verschlagen und was macht ihr hier?Früh halb sechs aufstehen, Erdbeeren und Bohnen ernten, Gemüse für den Markt vorbereiten und andere Farmar-beiten erledigen. Nächste Woche geht es nach Amsterdam und dann weiter mit dem Interrail-Ticket nach Deutsch-land, Polen, Ungarn und mal sehen, wo es uns noch hin verschlägt. Wir genießen einfach unsere Sommerferi-en und arbeiten ab und zu auf Farmen, um Geld zu sparen und Leute kennen zu lernen. Und, um kostenlos ein paar Erdbeeren abzubekommen.

Was macht ihr, wenn ihr gerade nicht herumreist?Wir studieren Medizin in Belfast. Vor diesen Ferien haben wir viele Prüfungen erfolgreich hinter uns gebracht und im Herbst beginnt das dritte Studienjahr.

Wie habt ihr einen Studienplatz erhalten?Die Bewerbungsfrist endet im Oktober des letzten Schuljahres. Im Januar wer-den dann die Antwortbriefe verschickt und wer einen Platz bekommen hat,

darf im Oktober darauf

anfangen, zu studieren. Natürlich musst du vorher noch deine Schule erfolgreich abschließen. Doch das ist nicht das Pro-blem, da unsere Abschlussprüfungen nicht all zu schwer sind. Ein sehr gutes Abitur wird einfach vorausgesetzt. Einige verlassen die Schule mit fünfmal „A“ (Bestnote) und bekommen trotzdem keinen Studienplatz. Die Tochter unseres Gesundheitsministers hatte viermal „A“ und trotzdem keinen Platz bekommen. Die entscheidende Rolle spielen außer-schulische Aktivitäten. Das trichtern uns schon die „Career Teachers“ an der Schule ein: Lernt ein Instrument, macht Sport, engagiert euch ehrenamtlich. In deine Bewerbung schreibst du dann die Aktivitäten und ein kurzes persönliches Statement von etwa 250 Wörtern. Da-rin musst du dich sehr gut verkaufen, sonst hast du keine Chance, an der Uni angenommen zu werden. Wir haben uns noch an den Unis Edinburgh und Car-diff beworben, sind aber froh, dass es in Belfast geklappt hat. Jedes Jahr werden hier circa 250 Human- und 60 Zahnme-diziner angenommen.

Und was habt ihr in euer Statement geschrieben?Oh, so einiges. Freiwilligenarbeit bei den „Special Olympics“, Prakti-ka auf Farmen und in Kliniken, Vertrauensschüler in der Schu-le, Geige spielen in der Big Band, Sport – einfach alles, das zeigt, wie toll wir sind. An diesem kurzen Statement sitzt man sehr lange und es kursieren sehr

viele Tipps, mit denen man sich intensiv auseinander setzen sollte.

Gibt es an eurer Uni auch ausländische Studenten?Die meisten Leute kommen schon aus Nordirland, denn die Queen's Universi-ty in Belfast ist die einzige Nordirlands. Etwa 20 Studenten kommen aus Eng-land, 20 bis 30 aus „Southern Ireland“ und ein paar wenige aus Schottland. 10 Prozent der Studenten sind aus anderen Ländern, davon viele Chinesen und Ma-laysier sowie ein Amerikaner. Es gibt in unserem Jahrgang aber nur einen ein-zigen Erasmus-Studenten.

Wie ist das Medizinstudium an der Queens University in Belfast gegliedert? Nach fünf Studienjahren haben wir die großen Abschlussprüfungen und dann zwei praktische Jahre. Die ersten beiden Jahre studieren wir zusammen mit den Zahnmedizinern, dabei haben wir sechs oder sieben Fächer, darunter Anatomie, Physiologie, Pharmakologie, Mikrobi-ologie, Epidemiologie, …Dann müssen wir noch eine Hausarbeit über ein prak-tisches Thema schreiben. Zum Teil ist das so eine Zeitverschwendung. Einige haben aber Obdachlose, Alkoholismus

oder Tanz als Thema gewählt. In diesen ersten beiden Jahren haben wir jede Woche drei Stun-den Unterricht im Krankenhaus. Zum Teil wurden wir auch ein-fach zu ambulanten Patienten nach Hause geschickt und sollten herausfi nden, was sie

haben.

Im dritten Jahr rotieren wir durch alle möglichen Stationen eines Kranken-hauses. Wir sind dort von 9 bis 17 Uhr, danach müssen wir uns zu Hause noch „Video Lessons“ ansehen: Während des Jahres stehen für uns 300 Stunden Videomaterial auf dem Programm. Wir bekommen dazu die DVDs und arbeiten uns in unserer Freizeit da durch. Jede Woche präsentieren wir „unsere“ Pati-enten einem der Ärzte. Mittwochnach-mittag ist immer frei, aber die Anzahl der Stunden hängt sehr davon ab, in welches Krankenhaus und welche Sta-tion wir eingeteilt werden. Im vierten Jahr geht es weiter mit der Rotation, aber dazu kommen sechs Wochen „electives” also ein Praktikum im Krankenhaus, welches wir auch im Ausland verbringen dürfen. Doch diese Chance, ins Ausland zu gehen, nutzt so gut wie Jeder, denn direkt danach be-ginnen die Sommerferien, so dass man weitere sechs Wochen in dem gewählten Land herumreisen kann. Bei den bishe-rigen Jahrgängen war es so, dass sich am Ende der Ferien alle Kommilitonen an einem Ort irgendwo auf der Welt ge-troffen und ausgiebig gefeiert haben, zum Beispiel in Las Vegas. So etwas wollen wir auch machen.

Arzt werden in NordirlandMedizinstudium in Belfast – Infos aus erster Hand Interview von Nina Dalitz mit Susie und Sinead

Viktorianisch: Die Queen´s University, einzige Uni Nordirlands

Erdbeeren abzubekommen.

Was macht ihr, wenn ihr gerade nicht herumreist?Wir studieren Medizin in Belfast. Vor diesen Ferien haben wir viele Prüfungen erfolgreich hinter uns gebracht und im Herbst beginnt das dritte Studienjahr.

Wie habt ihr einen Studienplatz erhalten?Die Bewerbungsfrist endet im Oktober des letzten Schuljahres. Im Januar wer-den dann die Antwortbriefe verschickt und wer einen Platz bekommen hat,

darf im Oktober darauf

diff beworben, sind aber froh, dass es in Belfast geklappt hat. Jedes Jahr werden hier circa 250 Human- und 60 Zahnme-diziner angenommen.

Und was habt ihr in euer Statement geschrieben?Oh, so einiges. Freiwilligenarbeit bei den „Special Olympics“, Prakti-ka auf Farmen und in Kliniken, Vertrauensschüler in der Schu-le, Geige spielen in der Big Band, Sport – einfach alles, das zeigt, wie toll wir sind. An diesem kurzen Statement sitzt man sehr lange und es kursieren sehr

Zahnmedizinern, dabei haben wir sechs oder sieben Fächer, darunter Anatomie, Physiologie, Pharmakologie, Mikrobi-ologie, Epidemiologie, …Dann müssen wir noch eine Hausarbeit über ein prak-tisches Thema schreiben. Zum Teil ist das so eine Zeitverschwendung. Einige haben aber Obdachlose, Alkoholismus

oder Tanz als Thema gewählt. In diesen ersten beiden Jahren haben wir jede Woche drei Stun-den Unterricht im Krankenhaus. Zum Teil wurden wir auch ein-fach zu ambulanten Patienten nach Hause geschickt und sollten herausfi nden, was sie

haben.

weitere sechs Wochen in dem gewählten Land herumreisen kann. Bei den bishe-rigen Jahrgängen war es so, dass sich am Ende der Ferien alle Kommilitonen an einem Ort irgendwo auf der Welt ge-troffen und ausgiebig gefeiert haben, zum Beispiel in Las Vegas. So etwas wollen wir auch machen.

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag (s. Kasten rechts)

Ein gestörter Signalweg in Endothel-zellen, die das Innere der Blutge-

fäße auskleiden, führt zu Kavernomen, oftmals gefährlichen Gefäßfehlbil-dungen im Gehirn. Dies veröffentlicht ein Forscherteam der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Hei-delberg und des Deutschen Krebsfor-schungszentrums. Die Untersuchungen klären die Ursache für eine der häu-fi gsten Fehlbildungen des Menschen auf und weisen darüber hinaus darauf hin, dass Kavernome mit Medikamenten be-handelt werden könnten, die das Gefäß-wachstum hemmen.Gutartige Gefäßfehlbildungen, soge-nannte Kavernome, können in vielen Geweben des Körpers auftreten. Diese Fehlbildungen zeichnen sich durch stark erweiterte, instabile und unstrukturierte Blutgefäße aus. Medizinische Bedeutung haben vor allem Kavernome im Gehirn,

die sich bei etwa einem von zweihun-dert Menschen entwickeln. Im Gehirn bleiben die Wucherungen oft lange Zeit unbemerkt und werden typischerweise als Zufallsbefunde bei Kernspinunter-suchungen entdeckt. Wenn sie wachsen, machen sie sich meist durch unspezi-fi sche Symptome wie Kopfschmerz oder Schwindel bemerkbar. Dabei steigt die Gefahr von Gehirnblutungen aus diesen Gefäßwucherungen, was zu Krampfan-fällen, neurologischen Ausfällen bis hin zum Schlaganfall führen kann. Daher werden Kavernome, die Symptome ver-ursachen, nach Möglichkeit chirurgisch aus dem Gehirn entfernt.In der gemeinsamen Abteilung “Vasku-läre Biologie und Tumormetastasierung“ der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und des Deut-schen Krebsforschungszentrums untersu-chen Wissenschaftler, wie sich Blut- und

Medikamente sollen Neubildung hemmenDeutsches Krebsforschungszentrum

Gefäßwucherungen im Gehirn

Lymphgefäße bei Tumorerkrankungen neu bilden. “Unsere aktuellen Ergebnisse zeigen, dass – ähnlich wie in Tumoren – überschüssiges und unkontrolliertes Gefäßwachstum zur Entstehung von Kavernomen führt“, erklärt der Leiter der aktuellen Untersuchung, Dr. Andre-as Fischer. Bereits bekannt war, dass die Krankheit entsteht, wenn in den Endothel-zellen, die alle Blutgefäße auskleiden, das Gen CCM1 ausfällt. Warum dies jedoch zu den charakteristischen Missbildungen führt, war bisher nicht geklärt. Das For-scherteam identifi zierte nun gemeinsam mit Kollegen aus Essen und Greifswald, welche zentralen Signalwege in Endothel-zellen durch den Verlust des CCM1-Gens beeinträchtigt werden. Um die beim Menschen auftretende Er-krankung besonders gut simulieren zu können, transplantierten die Wissen-schaftler menschliche Endothelzellen

mit ausgeschaltetem CCM1-Gen in Mäu-se. Die transplantierten Zellen wuchsen daraufhin zu den typischen Gefäßwu-cherungen aus. So konnten die Experi-mente im Mausmodell an menschlichen Blutgefäß-Fehlbildungen durchgeführt werden. Daher lassen sich die Ergebnisse gut auf die Situation bei der Erkrankung des Menschen übertragen, so dass z.B. auch Medikamententests durchgeführt werden konnten. In einem ersten Ansatz prüften die Forscher das Krebsmedika-ment Sorafenib, das die Neubildung von Blutgefäßen hemmt. Bei den transplantierten Mäusen führte die Substanz zu einem massiven Rück-gang der Gefäßwucherung. “Wir wollen nun prüfen, ob wir mit einem Medika-ment aus der Krebsmedizin Kavernome im Gehirn auch ohne Operation behan-deln können“, erklärt Dr. Andreas Fi-scher die zukünftigen Ziele des Projekts.


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