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Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

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Page 1: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007
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Anatomie Band 4Kopf und Hals, Hirnnerven

www.medi-Iearn.de Cl)

Page 3: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Autor: Dr. med. Kristin Bölting

Herausgeber:MEDI-LEARN

Bahnhofstraße 2Gb, 35037 Marburg/Lahn

Herstellung:MEDI-LEARN KielOlbrichtweg 11, 24145 KielTel: 0431/78025-0, Fax: 0431/78025-27

E-Mail: redaktlonomedi-learn.de, www.medi-Iearn.de

Verlagsredaktion: Or. Waltraud Haberberger, Jens Plasger, Christian Weier, Tobias HappFachlicher Beirat: PD Dr. Rainer Viktor HaberbergerLektorat: Eva DrudeGrafiker: Irina Kart, Dr. Günter Körtner, Alexander Dospil, Christine MarxLayout und Satz: Kjell Wierig, Thorben Kühl, Angelika LehleIllustration: Daniel Lüdeling, Rippenspreizer.comDruck: Druckerei Wenzel, Marburg

1. Auflage 2007

ISBN-1 0: 3-938802-12-X

ISBN-13: 978-3-938802-12-0

© 2007 MEDI-LEARN Verlag, Marburg

Das vorliegende Werk ist in all seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten, insbe­

sondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion, der Vervielfältigung auf fotomechani­

schen oder anderen Wegen und Speicherung in elektronischen Medien.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Texten und Abbildungen verwendet wurde, können weder

Verlag noch Autor oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung

oder irgendeine Haftung übernehmen.

Wichtiger Hinweis für alle Leser

Die Medizin ist als Naturwissenschaft ständigen Veränderungen und Neuerungen unterworfen. Sowohl die For­

schung als auch klinische Erfahrungen führen dazu, dass der Wissensstand ständig erweitert wird. Dies gilt insbe­

sondere für medikamentöse Therapie und andere Behandlungen. Alle Dosierungen oder Angaben in diesem Buch

unterliegen diesen Veränderungen.

Obwohl das MEDI-LEARN-TEAM größte Sorgfalt in Bezug auf die Angabe von Dosierungen oder Applikationen hat

walten lassen, kann es hierfür keine Gewähr übernehmen. Jeder Leser ist angehalten, durch genaue Lektüre der

Beipackzettel oder Rücksprache mit einem Spezialisten zu überprüfen, ob die Dosierung oder die Applikationsdauer

oder -menge zutrifft. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Sollten Fehler

auffallen, bitten wir dringend darum, uns darüber in Kenntnis zu setzen.

Page 4: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Vorwort 1111

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,da ihr euch entschlossen habt, den steinigen Weg zum Medicus zu beschreiten, müsst ihr euch früher oderspäter sowohl gedanklich als auch praktisch mit den wirklich üblen Begleiterscheinungen dieses ansonstenspannenden Studiums auseinander setzen, z.B.dem Physikum.Mit einer Durchfallquote von ca. 25% ist das Physikum die unangefochtene Nummer eins in der Hitliste derzahlreichen Selektionsmechanismen.Grund genug für uns, euch durch die vorliegende Skriptenreihe mit insgesamt 31 Bänden fachlich und lern­strategisch unter die Arme zu greifen. Die 30 Fachbände beschäftigen sich mit den Fächern Physik, Physio­logie, Chemie, Biochemie, Biologie, Histologie, Anatomie und Psychologie/Soziologie. Ein gesonderter Bandder MEDI-LEARN Skripten reihe widmet sich ausführlich den Themen Lernstrategien, MC-Techniken undPrüfungsrhetorik.Aus unserer langjährigen Arbeit im Bereich professioneller Prüfungsvorbereitung sind uns die Probleme derStudenten im Vorfeld des Physikums bestens bekannt. Angesichts des enormen Lernstoffs ist klar, dass nicht100% jedes Prüfungsfachs gelernt werden können. Weit weniger klar ist dagegen, wie eine Minimierung derFaktenflut bei gleichzeitiger Maximierung der Bestehenschancen zu bewerkstelligen ist.Mit der MEDI-LEARN Skriptenreihe zur Vorbereitung auf das Physikum haben wir dieses Problem für euchgelöst. Unsere Autoren haben durch die Analyse der bisherigen Examina den examensrelevanten Stoff fürjedes Prüfungsfach herausgefiltert. Auf diese Weise sind Skripte entstanden, die eine kurze und prägnanteDarstellung des Prüfungsstoffs liefern.Um auch den mündlichen Teil der Physikumsprüfung nicht aus dem Auge zu verlieren, wurden die Bändejeweils um Themen ergänzt, die für die mündliche Prüfung von Bedeutung sind.Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Kenntnis der in den Bänden gesammelten Fachinforma­tionen genügt, um das Examen gut zu bestehen.Grundsätzlich empfehlen wir, die Examensvorbereitung in drei Phasen zu gliedern. Dies setzt voraus, dassman mit der Vorbereitung schon zu Semesterbeginn [z.B.im April für das August-Examen bzw. im Oktober fürdas März-Examen) startet. Wenn nur die Semesterferien für die Examensvorbereitung zur Verfügung stehen,sollte direkt wie unten beschrieben mit Phase 2 begonnen werden.

• Phase 1: Die erste Phase der Examensvorbereitung ist der Erarbeitung des Lernstoffs gewidmet. Wer zuSemesterbeginn anfängt zu lernen, hat bis zur schriftlichen Prüfung je drei Tage für die Erarbeitung jedesSkriptes zur Verfügung. Möglicherweise werden einzelne Skripte in weniger Zeit zu bewältigen sein, dafürbleibt dann mehr Zeit für andere Themen oder Fächer. Während der Erarbeitungsphase ist es sinnvoll, ein­zelne Sachverhalte durch die punktuelle Lektüre eines Lehrbuchs zu ergänzen. Allerdings sollte sich diesepunktuelle Lektüre an den in den Skripten dargestellten Themen orientieren!Zur Festigung des Gelernten empfehlen wir, bereits in dieser ersten Lernphase themenweise zu kreu­zen. Während der Arbeit mit dem Skript Anatomie sollen z.B. beim Thema "Kopf und Hals" auch schonPrüfungsfragen zu diesem Thema bearbeitet werden. Als Fragensammlung empfehlen wir in dieser Phasedie "Schwarzen Reihen". Die jüngsten drei Examina sollten dabei jedoch ausgelassen und für den Endspurt[= Phase 3) aufgehoben werden.

• Phase 2: Die zweite Phase setzt mit Beginn der Semesterferien ein. Zur Festigung und Vertiefung desGelernten empfehlen wir, täglich ein Skript zu wiederholen und parallel examensweise das betreffendeFach zu kreuzen. Während der Bearbeitung der Anatomie [hierfür sind sieben bis acht Tage vorgesehen)empfehlen wir, pro Tag jeweils ALLE Anatomiefragen eines Altexamens zu kreuzen. Bitte hebt euch auchhier die drei aktuellsten Examina für Phase 3 auf.Der Lernzuwachs durch dieses Verfahren wird von Tag zu Tag deutlicher erkennbar. Natürlich wird manzu Beginn der Arbeit im Fach Anatomie durch die tägliche Bearbeitung eines kompletten Examens mitThemen konfrontiert, die möglicherweise erst in den kommenden Tagen wiederholt werden. Dennoch istdiese Vorgehensweise sinnvoll, da die Vorab-Beschäftigung mit noch zu wiederholenden Themen derenVerarbeitungstiefe fördert.

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Page 5: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

lvi Vorwort

• Phase 3: In der dritten und letzten Lernphase sollten die aktuellsten drei Examina tageweise gekreuztwerden. Praktisch bedeutet dies, dass im tageweisen Wechsel Tag 1 und Tag 2 der aktuellsten Examinabearbeitet werden sollen. Im Bedarfsfall können einzelne Prüfungsinhalte in den Skripten nachgeschlagenwerden.

• Als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung können die in den Skripten enthaltenen .Basics fürs Mündli­che" wiederholt werden.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung und viel Glück für dasbevorstehende Examen!

Euer MEDI-LEARN-Team

Online-Service zur Skriptenreihe

Die mehrbändige MEDI-LEARN Skripten reihe zum Physikum ist eine wertvolle fachliche undlernstrategische Hilfestellung, um die berüchtigte erste Prüfungshürde im Medizinstudiumsicher zu nehmen.Um die Arbeit mit den Skripten noch angenehmer zu gestalten, bietet ein speziellerOnline-Bereich auf den MEDI-LEARN Webseiten ab sofort einen erweiterten Service.Welche erweiterten Funktionen ihr dort findet und wie ihr damit zusätzlichen Nutzenaus den Skripten ziehen könnt, möchten wir euch im Folgenden kurz erläutern.

Volltext-Suche über alle SkripteSämtliche Bände der Skriptenreihe sind in eine Volltext-Suche integriert und bequem online recherchierbar:Ganz gleich, ob ihr fächerübergreifende Themen noch einmal Revue passieren lassen oder einzelne Themenpunktgenau nachschlagen möchtet: Mit der Volltext-Suche bieten wir euch ein Tool mit hohem Funktionsum­fang, das Recherche und Rekapitulation wesentlich erleichtert.

Digitales BildarchivSämtliche Abbildungen der Skriptenreihe stehen euch auch als hochauflösende Grafiken zum kostenlosenDownload zur Verfügung. Das Bildmaterialliegt in höchster Qualität zum großformatigen Ausdruck bereit. Sokönnt ihr die Abbildungen zusätzlich beschriften, farblieh markieren oder mit Anmerkungen versehen. Ebensowie der Volltext sind auch die Abbildungen über die Suchfunktion recherchierbar.

Ergänzungen aus den aktuellen ExaminaDie Bände der Skriptenreihe werden in regelmäßigen Abständen von den Autoren online aktualisiert. Die Ein­arbeitung von Fakten und Informationen aus den aktuellen Fragen sorgt dafür, dass die Skriptenreihe immerauf dem neuesten Stand bleibt. Auf diese Weise könnt ihr eure Lernarbeit stets an den aktuellsten Erkenntnis­sen und Fragentendenzen orientieren.

Errata-ListeSollte uns trotz eines mehrstufigen Systems zur Sicherung der inhaltlichen Qualität unserer Skripte ein Fehlerunterlaufen sein, wird dieser unmittelbar nach seinem Bekanntwerden im Internet veröffentlicht. Auf dieseWeise ist sicher gestellt, dass unsere Skripte nur fachlich korrekte Aussagen enthalten, auf die ihr in derPrüfung verlässlich Bezug nehmen könnt.

Den Onlinebereich zur Skriptenreihe findet ihr unter www.medi-Iearn.dejskripte

Page 6: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

1 Entwicklung und Wachstum

Inhaltsverzeichnis I v

1

1.1 Knochen des Schädels 1

1.1.1 Suturen und Fontanellen 1

2 Kranium

2.1 Aufbau der Schädelbasis

2.2 Schädelbasis mit Durchtrittstellen

3 Kopf- und Halsmuskeln, Faszien

3.1 Mimische Muskeln

3.2 Kaumuskeln

3.3 Zungen-und Zungenbeinmuskeln

3.4 Mm. scaleni

4

4

4

7

7

9

10

11

3.5 Halsfaszie 11

3.5.1 Lamina superficialis fasciae cervicalis 12

3.5.2 Lamina praetrachealis fasciae cervicalis 12

3.5.3 Lamina praevertebralis fasciae cervicalis 12

3.6 Spatium para-jlateropharyngeum

4 Kopf- und Halseingeweide

4.1 Nase

12

14

144.1.1 Histologischer Aufbau der Nase 16

4.1.2 Innervation und Blutversorgung der Nase 16

4.2 Nasennebenhählen

4.3 Zähne

16

18

4.4 Zunge 20

4.4.1 Innervation der Zunge 21

4.5 Speichel- undTränendrüsen

4.6 Palatum

21

23

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Page 7: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

VII Inhaltsverzeichnis

4.7 Isthmus faucium

4.8 Pharynx

23

23

4.9 Larynx 26

4.9.1 Larynxmuskeln 27

4.9.2 Innervation und Blutversorgung des Larynx 28

4.10 Glandula thyroidea und parathyroidea 28

5 Hirnnerven 31

5.1 Nervus olfactorius [= I. Hirnnerv) 31

5.2 Nervus opticus [= 11. Hirnnerv) 32

5.3 Nervus oculomotorius [= 111. Hirnnerv) 33

5.4 Nervus trochlearis [= IV. Hirnnerv) 34

5.5 Nervus trigeminus [= V. Hirnnerv) 34

5.5.1 Nervus ophthalmicus (= V1) 35

5.5.2 Nervus maxillaris (= V2) 35

5.5.3 Nervus mandibularis (= V3) 36

5.6 Nervus abducens [= VI. Hirnnerv)

5.7 Nervus [intermedio)facialis [= VII. Hirnnerv)

5.8 Nervus vestibulocochlearis [= VIII. Hirnnerv)

5.9 Nervus glossopharyngeus [= IX. Hirnnerv)

5.10 Nervus vagus [= X. Hirnnerv)

5.11 Nervus accessorius [= XI. Hirnnerv)

5.12 Nervus hypoglossus [= XII. Hirnnerv)

5.13 Zusammenfassung

6 Halsnerven

6.1 Rami ventrales der zervikalen Spinalnerven

6.2 Rami dorsales der zervikalen Spinalnerven

36

36

38

39

39

40

43

43

44

44

45

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7 Vegetative Innervation von Kopf und Hals

7.1 Allgemeines zu den Ganglien

Inhaltsverzeichnis I VII

46

46

7.2 Parasympathische Ganglien im Kopf- und Halsbereich 47

7.2.1 Ganglion ciliare 47

7.2.2 Ganglion pterygopalatinum 47

7.2.3 Ganglion submandibulare 48

7.2.4 Ganglion oticum 48

8 Arterien und Venen 50

8.1 Arterielle Versorgung im Kopf- und Halsbereich 50

8.1.1 A. subclavia 50

8.1.2 A. carotis communis 51

8.2 Venen/Sinus

9 Lymphknoten und Lymphgefäße

10 Angewandte und topographische Anatomie

Index

52

53

53

54

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Page 9: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

1 Entwicklung und Wachstum

In diesem Kapitel stellen wir zunächst den Auf­bau des Kraniums vor, um die wichtigsten, gernegefragten Strukturen kennen zu lernen bzw. inErinnerung zu rufen.

1.1 Knochen des SchädelsBetrachtet man den Schädel von lateral, so lassensich die Knochen zwei Anteilen des Schädels zu­ordnen: dem Viscero- (Gesichts) und dem Neu­ro- (Hirn-) kranium.

Knochen des Schädels 11

das Os ethmoidale, Os lacrimale, Os nasale, dieMaxilla, das Os zygomaticum, die Mandibulaund den Processus styloideus des Os temporale.Das Neurokranium umgibt das Gehirn und um­fasst als knöcherne Grundlage das Os frontale,temporale, parietale und occipitale.

MERKE

Bitte unbedingt beachten, dass nur der Processusstyloideus des Os temporale zum Viscerokraniumgezählt wird. Das restliche Os temporale gehörtzum Neurokranium.

Os frontale

Os nasale

Os,zygomaticum

Maxilla

Mandibula Proc. styloideusossis temporalis

Os parietale

Viscerokranium

Abb. 1: Schädel [Cranium) von lateral

Das Viscerokranium bildet die knöcherne Grund­lage des Gesichts; hier liegen auch die Eingängezu den Verdauungs- und Luftwegen. Als knö­cherne Anteile zählt man zum Viscerokranium

Neurokranium

1.1.1 Suturen und FontanellenKinder haben zusätzlich zu den knöchernenauch bindegewebige Strukturen am Schädel, diez.B, der Anpassung des kindlichen Schädels anden Geburtskanal dienen. Zudem kann eine Vor­wölbung der Fontanellen z.B. auf einen Makro­oder Hydrocephalus hindeuten.

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2 I Entwicklung und Wachstum

die anderen beiden imponieren vor allem beiAufsicht auf den Schädel:• der Fonticulus anterior und• der Fonticulus posterior.Dies sind die Stellen am Schädel, an denen min­destens drei Knochen aufeinander treffen.

Suturen sind beim Kind noch reines kollagenesBindegewebe. Man unterscheidet:• die Sutura frontalis,• die Sutura coronalis,• die Sutura sagittalis und• die Sutura lambdoidea1mLaufe der Entwicklung bilden sie sich zu Syn­desmosomen aus.

MERKE:

Bei luturen treffen zwei Schädelknochen aufeinan­der. Das I hat zwei Biegungen-+ hier treffen zweiKnochen aufeinander.

Neben den Suturen finden sich noch vier Fon­tanellen (= Fonticuli). Zwei davon befinden sichlateral am Schädel:• die Fontanella mastoidea und• die Fontanella lambdoidea,

Os frontale

Osparietale

Fonticulusposterior

Suturacoronalis

Fonticulusanterior

Suturasagittalis

Sutura lambdoidea

Abb. 3: Schädel des Neugeborenen, Ansicht von oben

Abb. 2: Schädel des Neugeborenen, Ansicht von lateral

Insbesondere der Fonticulus anterior und derFonticulus posterior sind in der Geburtshilfe be­deutsam und werden gerne im Vergleich zuei­nander gesehen:• Die vordere Fontanelle (=Fonticu1usanterior) des

Kopfesbeim Kind istviereckig,größer als die hin­tere und verknöchert erst nach ca. 36 Monaten.

• Die Hinterhauptsfontanelle (=Fonticulus pos­terior) hat eine dreieckige Kontur, ist kleinerals die vordere Fontanelle und verschließtsich bereits 'im 3. Lebensmonat. Sie dient alsAusgangspunkt für die Palpation der Sagittal­und Lambdanaht.

Beim Schädel des Neugeborenen ist bei Schä­dellage unter der Geburt die Richtung der Sa­gittalnaht (= Sutura sagittalis) an der Lage dergroßen und kleinen Fontanelle bestimmbar unddamit die Lage des kindlichen Kopfes im müt­terlichen Becken. Diese Sagittalnaht (= zwischenden beiden Ossa parietalia gelegen) zwischenden Fontanellen verschließt sich erst mit dem 30.Lebensjahr.

FonticulussphenoidalisSutura squamosa

Suturalambdoidea

Fonticulusmastoideus

Fonticulusanterior

Übrigens...Das Os frontale hat ebenfalls eine Sagittal naht(= Sutura frontalis). Von deren Nahträndern auserfolgt das appositionelle Wachstumder Knochen des Schädeldaches.

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Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den BegriffenSuturen und Fontanellen schon in manch einem Phy­sikum gefragt worden. Man sollte sich daher unbe­dingt merken, dass• Suturen die Stellen am Schädel sind, an denen zwei

Knochen aufeinander treffen,• Fontanellen die Stellen am Schädel sind, an denen

mindestens drei Knochen aufeinandertreffen. Hierwerden der Fonticulus anterior und posterior ger­ne vergleichend abgefragt.

Basics Mündliche I3

Welche Schädelknochen kennen Sie?Einteilung in Neuro- und Viscerokranium, einzelneKnochen benennen und zeigen können (s. 1.1, S. 1).

Was sind Suturen, was Fontanellen?Bei Suturen und Fontanellen handelt es sich um bin­degewebige Strukturen, die der Anpassung an denGeburtskanal dienen; anhand der Suturen kann mandie Lage des kindlichen Kopfes im mütterlichen Be­cken sowie einen Hydro-/Makrocephalus erkennen,man unterscheidet 4 Suturen und 4 Fontanellen(s. 1.1.1, S. 1).

Wann verknöchern die Fontanellen?Fontanellen sind die Stellen am Schädel, an denenmindestens drei Knochen aufeinander treffen. Manunterscheidet neben den etwas unwichtigeren Fon­ticulus mastoideus und sphenoidalis, die wichtigerenFonticulus anterior und posterior. Sie verknöchernzu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die hintere, dreie­ckige, kleinere Fontanelle verknöchert in aller Regelschon im 3. Monat post partum, während die vorde­re, größere, viereckige Fontanelle als letzte Fontanel­le nach ca. 36 Monaten verknöchert.

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Page 12: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

41 Kranium

2 Kranium

Der Aufbau der Schädelbasis inkl. der Durch­trittstellen für zahlreiche Arterien, Venen undNerven war bislang sowohl im Mündlichen alsauch im Schriftlichen - v.a. in den letzten Exami­na - ein sehr beliebtes Thema. Um also im Phy­sikum gut punkten zu können, sollte man unbe­dingt versuchen, sich anhand einiger Merkhilfendie wichtigsten Strukturen der Schädelbasis ein­zuprägen. Auch wenn man sich um das Erlernender Durchtrittstellen gerne drücken würde...

2.1 Aufbau der SchädelbasisAn der Schädelbasis unterscheidet man dreiSchädelgruben, die annähernd treppenstufenar­tig angeordnet sind (s. Abb. 4, S. 5):

I die Fossa cranii anterior,2 die Fossa cranii media und3 die Fossa cranii posterior.

An der knöchernen Grundlage der Schädelbasissind an Knochen das Os frontale, das Os ethmoi­dale, das Os sphenoidale, das Os temporale, dasOs parietale und das Os occipitale beteiligt undes finden sich mannigfaltige Durchtrittstellen fürNerven und Gefäße.

Übrigens ...Die meisten Durchtrittstellen an der Basis craniifindet man in der mittleren Schädelgrube.

2.2 Schädelbasis mitDurchtrittstellen

In der vorderen Schädelgrube (s. Abb. 4, S. 5)findet sich nur eine wesentliche Durchtrittstellean der Schädelbasis, die Lamina cribrosa des Osethmoidale. Hierüber ist die Fossa cranii anteriormit der Nasenhöhle verbunden. Wenn man sichmerkt, dass hier die Verbindung zur Nase be­steht, kann man beim Prüfer Eindruck schinden,indem man mit einer durchtretenden Strukturbeginnt, die nicht sehr viele Studenten gelernthaben, die aber durch die Tatsache, dass wir hierdie Verbindung zur Nase haben, sehr einfach zumerken ist. Hierdurch zieht nämlich die A nasa­lis anterior. Da die Lamina cribrosa ein Teil desOs ethmoidale ist, leuchtet sicherlich auch ein,

dass sie als Durchtrittstelle für AN./N. ethmoi­dalis anterior und posterior in den jeweiligen Fo­ramina ethmoidale anterius und posterius dient.Zu guter Letzt findet man hier auch den erstenHirnnerven in Form der Filae olfactoriae.

In der mittleren Schädelgrube findet man diemeisten Durchtrittstellen an der Basis cranii.Zunächst imponiert hier der Canalis opticus alsKanal für den Nervus opticus und die A oph­thalmica und als Verbindung der mittleren Schä­delgrube zur Orbita. Lateral hiervon liegt dieFissura orbitalis superior, durch die neben derV. ophthalmica superior die Hirnnerven drei,vier, der erste Ast des fünften und der sechsteHirnnerv ziehen. Kurzer Merkspruch hierfür:Oh Super: 3,4,51,6 (N. occulomotorius, N. troch­learis, N. ophtalmicus, VI des N. trigeminus undN. abducens)!

Die Fissura orbitalis superior stellt ebenfalls eineVerbindung zwischen mittlerer Schädelgrubeund Orbita dar. Weitere Durchtrittstellen im Be­reich der mittleren Schädelgrube sind das Fora­men rotundum für den N. maxillaris (V2 = "roterMax") und das Foramen ovale für den N. man­dibularis (V3 = "ovale Mandel"). Die letzten bei­den wichtigen Strukturen, die man bei Aufsichtauf die mittlere Schädelgrube entdeckt, sind dasForamen spinosum für die A meningea mediaund das Foramen lacerum für den N. petrosusmajor/profundus. Auf Abbildung 4 nicht zu se­hen, jedoch auch eine Durchtrittstelle an dermittleren Schädelgrube, ist die Fissura orbitalisinferior für die V. ophthalmica inferior, die Aund V. infraorbitalis, den N. infraorbitalis, denN. zygomaticus und die Rami orbitales. Zudemexistiert die Fissura sphenopetrosa für den N.petrosus minor.

Die hintere Schädelgrube besitzt vier wichtigeDurchtrittstellen an der Schädelbasis: zunächstimponiert bei der Aufsicht das große Foramenmagnum, durch das neben der Medulla oblon­gata die A vertebralis, die A spinalis, N. cer­vicalis I und die Radix spinalis nervi accessoriihindurchziehen. Lateral des Foramen magnumbefindet sich das Foramen jugulare für die Hirn­nerven neun, zehn und elf (N. glossopharynge­us, N. vagus und N. accessorius) sowie die V.ju­gularis interna, während im Canalis hypoglossi

Page 13: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Schädelbasis mit Durchtrittstellen I5

en (= A.lIIlIIa mediasum)(= N.lllosus major durch

• Meine~durch ForBuskaForamen .um)

MERKE:

Hier ein paar Merkhilfen für die Durchtrittstellen dermittleren Schädelgr be:• Ih und! (= Durch die Fissura

bitalis r ziehen derHirnnerv.)11 (= N. Billaris durch Foramen rlm)..(= N. _ibularis durch Foramen

(= hypoglossalis) der gleichnamige Nerv hin­durchtritt. Zuletzt sei noch der Porus/Meatusacusticus internus als Durchtrittstelle für densiebten und achten Hirnnerven (N. facialis undN. vestibulocochlearis) sowie für die A. und V.labyrinthi genannt.

Os frontale

Fossacraniianterior

Fossacraniimedia

Fossacraniiposterior

Lamina cribrosa,Os ethmoidale

Canalisoplicus

Fissura orbitalissuperior

Os sphenoidale

Foramen rotundum

L-------- Os parietaleForamen ovale

iL------- Os temporale

Foramen spinosum

Foramen lacerum

Porus/Meatus acusticusinternus

Foramen jugulare

Canalis hypoglossi

Foramen magnum

Os occipitale

Abb. 4: Basis cranii, Ansicht von oben

www.medi-Iearn.de Cf)

Page 14: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

61 Kranium

Durchtrittstelle: hindurchziehende Strukturen:

Vordere SchädelgrubeLamina cribrosa des Os ethmoidale

Filae olfactoriae [= N. olfactorius, IJ= Fossa cranii anterior

--->Verbindung zur NasenhöhleA. nasalis anteriorA/V/N. ethmoidales ant.

Mittlere SchädelgrubeCanalis opticus

N. opticus [=IIJ= Fossa cranii media A. ophtha/mica

N. oculomotorius [= IIIJN. trochlearis [= IVJ

Fissura orbitalis superior N. ophthalmicus [V1JN. abducens [VIJV. ophthalmica sup.

V. ophthalmica inf,

A/V. infraorbitalisFissura orbitalis inferior N. infraoorbitalis

N. zygomaticusRami orbitales

Foramen lacerum N. petrosus majorjprofundus

Foramen rotundum N. maxillaris [V2J

Foramen ovaleN. mandibularis [V3JA. meningea accessoria

Foramen spinosumR. meningeus nervi V3A/V. meningea media

Fissura sphenopetrosa N. petrosus minor

Canalis pterygoideus N. petrosus majorjprofundus,

Canalis caroticus A. carotis interna

Hintere SchädelgrubeV. jugularis interna

= Fossa cranii posterior Foramen jugulareN. glossopharyngeus [IX)N. vagus [XJN. accessorius [XIJ

Nervus facialis [= VII)Porus acusticus internus N. vestibulocochlearis [= VIII)

A/V. labyrinth i

Canalis hypoglossi N. hypoglossus [= XII)

Medulla oblongataA. vertebralis

Foramen magnum A. spinalisN. cervicalis 1Radix spinalis des N. accessorius [=XIJ

Tabelle 1: Zusammenfassung der Durchtrittstellen

Page 15: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Durchtritt­steIlen an der Schädelbasis in beinahe jedem derletzten Physika gestellt worden. Man sollte sich da­her unbedingt merken, dass• die Schädelbasis drei Schädelgruben besitzt, näm­

lich die Fossa cranii anterior, media und posterior• welche Durchtrittstellen in welcher Schädelgrube

liegen [so Abb. 4, S. 5) und• was hindurchtritt [so Tab. 1, S. 6).Besonders wichtige und häufig gefragte Durchtritt­steIlen sind: Canalis opticus, Fissura orbitalis superi­or, Foramen lacerum, Foramen rotundum, Foramenovale. Foramen spinosum und Porus/Meatus acus­ticus internus.

Was wissen Sie zur Schädelbasis?Der Schädel setzt sich aus Kalotte und Basis craniizusammen; man unterteilt an der Schädelbasis dreiSchädelgruben: die Fossa cranii anterior, media undposterior, die treppenstufenartig nach hinten abfal­lend angeordnet sind. In den einzelnen Schädelgru­ben befinden sich Durchtrittstellen für viele wichtigeNerven, Arterien und Venen [so Tab. 1, S. 6).

Welche Durchtrittstellen kennen Sie?[so Tab. 1, S. 6)Wichtig bei der Beantwortung dieser Frage ist, dassman systematisch entweder vorne oder hinten an­fängt, statt strukturlos auf Löcher zu zeigen. die ei­nem gerade einfallen..... also bitte unbedingt vorherüben!

Mimische Muskeln I7

3 Kopf- und Halsmuskeln, Faszien

Auch wenn sich das Thema der Muskeln vonKopf und Hals wie ein Fass ohne Bodenanhört, ist es gar nicht so schlimm, wieman vielleicht denken mag. Dennfasst man sämtliche Muskeln in ein­zelne Gruppen zusammen, lassen siesich einfacher behalten und die Innerva­tion wird übersichtlich...

3.1 Mimische MuskelnDie mimischen Muskeln (s. Abb. 5, S. 8) spiegelndurch Verschieben der Haut um Nase, Augen,Mund und Ohren sowie durch Faltenbildungden psychischen Zustand von Menschen wider.Zu diesen Muskeln zählt man u.a.:• M. orbicularis oculi (=Lidspaltenmuskel),• M. auricularis sup./ant./post.(= Ohrmuschel­

muskeln),• M. nasalis, M. depressor septi, M. levator labii

(= Nasenmuskeln),• M. orbicularis oris, M. zygomaticus major et

minor, M. mentalis, M. buccinator (= Mund­muskeln).

www.medi·learn.de Cl)

Page 16: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

8 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien

M. orbicularis oculi

M. nasalis

M.levatorlabii super;:io::iri-=-s----

M. zygomaticusminor

M. zygomaticusmajor

M. mentalis

Platysma

Abb. 5: wichtige mimische Muskeln

Alle diese Muskeln werden ohne Aus­nahme vom Nervus facialis innerviert(= Nucleus nervi facialis). So kann es bei einerSchädigung dieses Nerven - z.B. durch einenTumor im Meatus acusticus internus - zur Un­fähigkeit des Lidschlusses mit ständig geöffne­tem Auge und damit zur Schädigung der Corneadurch Austrocknung kommen (= fehlender Lid­schluss bei Schädigung des den M. orbicularisoculi versorgenden Astes des N. facialis).

M. auricularissuperior

Übrigens...Die Besonderheit des M. buccinator unterden mimischen Muskeln ist seine Lage in der

tiefen Wangengegend im Bereich des Wan­genfettpfropfes. Trotz seiner tiefen Lage und

seiner Nähe zur Kaumuskulatur wird er zu denmimischen Muskeln gezählt und erhält ebenfallsseine efferenten Fasern vom Nervus facialis. DerMuskel setzt sich nach dorsal im Regelfall überZwischenschaltung der Raphe buccopharyngea(= Raphe pterygomandibularis) in den Schlund­schnürer M. constrictor pharyngis superiorfort, steht ventral mit dem mimischen MuskelM. orbicularis oris in Verbindung und wird vom

Page 17: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Ductus parotideus durchbohrt. Dieser Muskelwird besonders gerne gefragt, da man denkenkönnte, dass er wegen seiner tiefen Lage schonzur Kaumuskulatur gehört. Daneben wird der M.buccinator auch noch im Zusammenhang mitdem Ductus parotideus geprüft. da der diesenMuskel durchbohrt [so Kap. 4.5. S. 21 ff.].

MERKE:

Der M. buccinator ist trotz seiner Lage in der tiefenWangengegend ein mimischer Muskel und wirddaher wie alle mimischen Muskeln vom N. facialisinnerviert.

3.2 KaumuskelnMan unterscheidet vier verschiedene Kaumus­keln, die alle vom N. trigeminus (Ast = Nervusmandibularis, V3) innerviert werden (s. Abb. 6):• M. temporalis,• M. masseter,• M. pterygoideus medialis und• M. pterygoideus lateralis.

Abb. 6: Kaumuskeln

Kaumuskeln I9

Oberflächlich findet man den M. temporalis undden M. masseter. Der M. temporalis liegt in dergleichnamigen Grube (= Fossa temporalis) undsetzt sowohl an der Spitze des Processus corono­ideus mandibulae als auch an dessen medialerFläche an. Der M. masseter zieht hingegen vomArcus zygomaticus zur Tuberositas massetericaan der Außenseite der Mandibula.Auf der Innenseite der Mandibula setzt der M.pterygoideus medialis an, der gemeinsam mitdem M. pterygoideus lateralis tiefer als die erst­genannten Kaumuskeln in der Fossa infratem­poralis liegt. Hier bestehen nahe topographischeBeziehungen zum Nervus lingualis.

MERKE:

• Der M. masseter zieht vom Arcus zygomaticuszur Tuberositas masseterica an der Außenseiteder Mandibula.

• Der M. pterygoideus medialis setzt auf der Innen­seite der Mandibula an.

M. pterygoideus lateralis

M. pterygoideus medialis

M. buccinator

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10 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien

Muskeln, die von der Mandibula zum Os hyoi­deum (= Zungenbein) ziehen und die infrahya­len Muskeln.Die suprahyale Muskulatur (s. Abb. 8) umfasstfolgende Muskeln:• M. geniohyoideus,• M. stylohyoideus,• M. digastricus und• M. mylohyoideus.

Abb. 8: suprahyale Muskulatur

M. geniohyoideus(zieht das Os hyoideum nach ventral,Innervation: N. hypoglossus)

M. stylohyoideus(Innervation:

N. facialis)

M. digastricus- Venter posterior

(Innervation:N. facialis)

M. digastricus- Venter anterior(Kieferöffner,Innervation:N. mylohyoideus)aus N. trigemin

Mandibula

M. mylohyoideus(Innervation:N. mylohyoideus)

3.3 Zungen- undZungenbeinmuskeln

Bei der Zunge unterscheidet man die Zungenbin­nen- von der Zungenaußenmuskulatur, die allesamtvom Nervus hypoglossus (=XII) innerviert werden.Die Binnenmuskulatur bewirkt eine große Flexibi­lität der Zunge (= Sprechen, Kauen etc.),wobei dieMuskeln in allen drei Raumebenen verlaufen.Die Außenmuskulatur (s. Abb. 7) setzt sich zu­sammenaus:• M. palatoglossus,• M. genioglossus,• M. hypoglossus und• M. styloglossus.

• Funktionell ist der M. temporalis der einzigeKaumuskel, der den Unterkiefer nach hintenbewegen kann [= Retrusion).

• Der M. pterygoideus lateralis ist unter denKaumuskeln der einzige Öffner im Kiefergelenk;alle anderen [= Mm masseter, temporalis undpterygoideus medialis) sind Schließer.

Bei den Zungenbeinmuskeln unterscheidet manebenfalls zwei Muskelgruppen: die suprahyalen

Übrigens ...

M. palatoglossusU: GaumenaponeuroseA: hinterer oberer ZungenbereichFkt: Verengung des Isthmus faucium(Schlund-/Rachenenge)

M. genioglossusU: Spina mentalis mandibulaeA: Os hyoideum, Aponeurosis linguaeFkt: "Zungenherausstrecker" -> ziehtdie Zunge nach unten und ventral

M. stvloglossusU: Proc. styloideus ossis temporalisA: Strahlt von oben in die Zunge einFkt: Zieht die Zunge nach hinten undoben (Saugen/Schlucken), bei ein­seitiger Kontraktion zur gleichen Seite

M. hyoglossusU: Corpus und Cornu majus des Os hyoideumA: Zunge und Aponeurosis linguaeFkt: Zieht den Zungengrund nach unten und hinten

Abb. 7: Zungenaußenmuskulatur

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Die infrahyale Muskulatur (s. Abb. 9) wird vonder Ansa cervicalis profunda innerviert. Sie um­fasst die Muskeln, die das Sternum nach kranialziehen und damit als Atemhilfsmuskeln fungie­ren:• M. omohyoideus,• M. sternohyoideus,• M. thyrohyoideus und• M. sternothyroideus.Zudem dienen diese Muskeln indirekt der Fle­xion in den Kopf- und Halsgelenken sowie alsHilfsmuskeln beim Schlucken:

Mm. scaleni 111

• Die vordere Skalenuslücke befindet sich zwi­schen der Clavicula und dem M. scalenus an­terior, Durch sie zieht NUR die Vena subda­via.

• Die hintere Skalenuslücke liegt dorsal des M.scalenus anterior und nutzt den M. scalenusmedius als zweite begrenzende Struktur. Siekann durch eine Halsrippe eingeengt sein undist Durchtrittstelle für die A. subclavia undden Plexus brachialis.

Oshyoideum

M.omo­hyoideus

M.sterno­hyoideus

Abb. 9: infrahyale Muskeln

(

M.thyro­

,\hyoideus

M.sterno­thyroideus

Übrigens...Vor Durchtritt durch die hintere Skalenuslückegibt die A. subclavia medial die A.vertebralis ab.

MERKE

Die lena subclavia zieht durch die ~ordere Skale­nuslücke [der gesamte Rest zieht durch die hintereSkalenuslücke].

3.5 HalsfaszieDie Halsfaszie wird Fascia cervicalis genanntund teilt sich in drei Blätter auf (s. Abb. 10, S.12):• die Lamina superficialis,• die Lamina praetrachealis und• die Lamina praevertebralis.

3.4 Mm. scaleniEs gibt drei Mm. scaleni:• den M. scalenus anterior,• den M. scalenus medius und• den M. scalenus posterior.Sie alle haben ihren Ursprung an den Processustransversi der Halswirbel und setzen an der ers­ten und zweiten Rippe an.Hierbei hat der M. scalenus anterior im unterenHalsbereich eine nahe topographische Bezie­hung zur Arteria und Vena subclavia, dem N.phrenicus und dem Plexus brachialis. Der Mus­culus scalenus anterior ist zudem der Trennmus­kel für die vordere und hintere Skalenuslücke.Die Skalenuslücken wurden vor allem in denletzten Physika abgefragt und sind ein aktuellesThema im Gegenstandskatalog. Man sollte sichdie hindurchtretenden Strukturen daher unbe­dingt einprägen!

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121 Kopf- und Halsmuskeln, Faszien

tiefeHalsmuskulatur

Mm. scaleni

infrahyaleÖsophagus Muskeln

M. stemohyoideus~M. stemothyroideus \

M. omohyoideus

TracheaLamina praetrachealisfasciae cervicalis

Lamina superficialisfasciae cervicalis

N.laryngeusrecurrens

Fasciaenuchae

Ligamentumnuchae M. trapezius

Abb. 10: Halsfaszie und ihre drei Blätter im Horizontalschnitt

3.5.1 Lamina superficialis fasciae cervicalisDie Lamina superficialis ist die oberflächlicheHalsfaszie, die an Mandibula und Sternum be­festigt ist. Sie liegt unterhalb des Platysmas undumhüllt die gesamte Halsmuskulatur inklusiveder Glandula submandibularis. Dorsal geht siein die Fascia nuchae über.

3.5.2 Lamina praetrachealis fasciaecervicalis

Die Lamina praetrachealis liegt vor der Trachea.Sie umhüllt Knochen (= Os hyoideum, Manubri­um sterni, Clavicula), Halseingeweide (=Trachea,Ösophagus, Glandula thyroidea und parathyroi­dea), infrahyale Muskeln (=M. omohyoideus, M.thyrohyoideus, M. sternohyoideus, M. sterno­thyroideus), den Pharynx und den Larynx.

Übrigens ...Da dieses Blatt der Halsfaszie mit der Vaginacarotica verwachsen ist und diese auch deninfrahyalen Muskel M. omohyoideus umgibt,kommt es bei Kontraktion des M. omohyoideus

zum Zug auf die Vagina carotica und damit zumOffenhalten der Vena jugularis.

3.5.3 Lamina praevertebralis fasciaecervicalis

Die Lamina praevertebralis liegt hinter den Hal­seingeweiden und umgibt neben den Halsmus­keln (= M. longis colli, Mm. scaleni, M. longiscapitis) auch Nerven (= Truncus sympathicusmit den drei Halsganglien, Plexus brachialis, N.phrenicus) und Gefäße (=A. subclavia).

3.6 Spatium para-/lateropharyngeum

Das Spatium para- bzw. lateropharyngeum (5.Abb. 11, S. 13) ist ein Raum der lateral des Pha­rynx und beiderseits (= lateral und ventral) desSpatium retropharyngeum liegt. Es enthält dieHirnnerven IX-XII (N. glossopharyngeus, N. va­gus, N. accessorius und N. hypoglossus), denTruncus sympathicus, die A. carotis interna unddie V.jugularis interna. Weitere Strukturen diesesSpatiums sind der kaudale Teil der Parotis, derN. lingualis, N. auriculotemporalis, N. alveolaris

Page 21: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Spatium para-/lateropharyngeum 13

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inferior, die Chorda tympani und das Ganglion oticum.Hier sollte man versuchen, sich besonders die Strukturen einzuprägen, mit denen man viele Punkte machen kann (= die hier erstgenannten). Da der Rest zudem schwierig vorstellbar und da-her auch schlecht zu behalten ist, kann man den dafür benötigten Platz im Hirn besser für andere Dinge verwenden.

Merke:Carolin trinkt mit sympathischen Jungen von 9-12, für folgende Strukturen des Spatium para-/latero-pharyngeum:• A. carotis interna• Truncus sympathicus• V. jugularis interna• Hirnnerven IX-XII

Abb. 11: Spatium para-/lateropharyngeum,

Blick von kranial

DAS BRINGT PUNKTE

Häufig gestellte Fragen im Physikum aus diesem Ka-pitel betreffen die Innervation der mimischen Mus-keln, der Kaumuskeln und die Skalenuslücken. Man sollte sich daher unbedingt merken, dass• alle mimischen Muskeln mitsamt dem M. orbicularis

oculi (= dient dem Augenschluss, beim Ausfall kann der Patient das Auge daher nicht schließen) und dem M. buccinator durch den N. facialis innerviert werden.

• alle Kaumuskeln durch den N. mandibularis, einem Ast des N. trigeminus innerviert werden.

• durch die hintere Skalenuslücke zwischen dem M. scalenus anterior und medius die A. subclavia und der Plexus brachialis ziehen.

BASIcS müNDlIchE

Welche mimischen Muskeln kennen Sie und wie werden sie innerviert?Beispiele sind der M. orbicularis oculi und der M. buccinator; Innervation = N. facialis.

Was sind die Kaumuskeln?Es gibt 4 verschiedene: der M. temporalis, M. mas-seter, M. pterygoideus medialis und lateralis; Inner-vation N. trigeminus mit seinem dritten Ast, dem N. mandibularis.

Benennen Sie die Zungen- und Zungenbeinmuskeln mit ihrer Innervation.Die Zungenmuskeln werden in zwei Gruppen einge-teilt: die Außen- und die Binnenmuskulatur (s. Abb. 7+8, S. 10). Sie sorgen für eine hohe Flexibilität der Zunge.Die Zungenbeinmuskulatur setzt sich aus der Grup-pe der supra- und infrahyalen Muskeln zusammen. Die suprahyale Muskulatur besteht aus mehreren Muskeln mit verschiedener Innervation, z.B. dem M. geniohyoideus, der das Os hyoideum nach ventral zieht und vom N. hypoglossus innerviert wird. Außer-dem besitzt die suprahyale Muskulatur als Kiefer-

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141 Kopf- und Halseingeweide

öffner den M. mylohyoideus und den M. digastricusanterior, die vom N. mylohyoideus innerviert werdenund letztlich den M. stylohyoideus und den M. diga­stricus posterior, die vom N. facialis innerviert wer­den und beim Schluckakt mithelfen.Die Gruppe der infrahyalen Muskeln umfasst v.a.denM. omohyoideus, den M. sternothyroideus und denM. sternohyoideus, die alle von der Ansa cervicalisprofunda innerviert werden.

Was umfasst die Halsfaszie?Die Halsfaszie ist an der Mandibula und dem Ster­num aufgehängt und unterteilt sich in drei Blätter:• die Lamina superficialis fasciae cervicalis,• die Lamina praetrachealis und• die Lamina praevertebralis. Details s. 3.5, S. 11.Dies sollte man sich unbedingt mal selber laut er­zählen, da man oft das Gefühl hat, es verstanden zuhaben, aber gerade dieses Thema oftmals schwerin die richtigen Worte gefasst werden kann.

UNl)? f~R1lc; ~R2AHL1'7 MNNWRf1' IHR~ J~1'21' ~IN~ PA\kS~ c;6NN~N.

Sinus frontalis

Concha nasalissuperior

Meatus nasalissuperior

Concha nasalismedia

Lingula

4 Kopf- und Halseingeweide

Das Kapitel der Kopf- und Halseingeweideumfasst ein weites Spektrum, das aber glückli­cherweise nicht in allen Details geprüft wird.Einzelne Themen wie die Mündungen der Na­sennebenhöhlen in die Nasenhöhle, der Larynxoder die Speicheldrüsen mit ihrer para­sympathischen Innervation fehlen aberin fast keinem Physikum und lassensich anschaulich erklären und mer­ken. Also alles halb so schlimm, dochseht selbst...

4.1 NaseDie Nasenhöhle (= Cavitas nasi) wird durch dasSeptum nasi in zwei annähernd gleich großeHöhlen unterteilt.

Tonsillapharyngealis[adenoidea]

Meatus naso­pharyngeus

Torus tubarius

Ostium pharyngeumtubae auditivae

Pars nasalispharyngis

[Epipharynx]

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Den Bereich bis zum Urnen nasi nennt man auchVestibulum (= Vorhof) nasi, den restlichen Be­reich Cavum nasi (s, Abb. 14, S. 16).Das Septum nasi besteht aus einer Pars ossea(= Teil des Os ethmoidale und des Vomer) undeiner Pars intercartilaginea (= hyaliner Knorpel).Die Verbindung zur Außenwelt stellen die Aper­turae piriformis (= Nasenlöcher) und die zumNasenrachenraum die Choanen her.Die knöcherne Struktur der lateralen Nasen­wand setzt sich zusammen aus:• Os frontale,• Os nasale,• Os ethmoidale (mit Concha nasalis superior

und media),• Os lacrimale,• Concha nasalis inferior,• Maxilla und• Os palatinum.

Os frontale

Os ethmoidale(mit Concha nasalissuperior und media)

Os sphenoidale

Os palatin um

Nase 115

Die drei Nasengänge, die zu den Nasenneben­höhlen führen (= Meatus nasi superior, mediusund inferior) liegen unterhalb des bogenartigenRandes der drei Conchae nasales (s,Abb.12, S.14):

• Der Meatus nasi superior liegt unterhalb derConcha nasalis superior. Hier münden dieCellulae ethmoidales posteriores (= hintereSiebbeinzellen).

• Der Meatus nasi medius ist klinisch besonderswichtig. Er liegt unterhalb der mittleren Na­senmuschel, wo sich auch der Hiatus semilu­naris befindet und dient als Mündungsstellefür die Cellulae ethmoidales anteriores, denSinus frontalis und den Sinus maxillaris.

• In den Meatus nasi inferior mündet der Trä­nennasengang (= Ductus nasolacrimalis). DerDuctus nasolacrimalis geht aus dem Saccuslacrimalis hervor, hat topographische Bezie­hungen zur Maxilla, mündet in den Meatusnasi inferior und besitzt an seiner Mündungeine klappenartige Schleimhautfalte.

Übrigens ...• Zum Zeitpunkt der Geburt kann der Ductus na­

solacrimalis gegen das Nasenlumen verschlos­sen sein.

• Eine Sonderstellung nimmt der Ausführungs­gang des Sinus sphenoidalis ein [so Abb. 12.S. 14): Er mündet oberhalb des Hinterrandesdes Meatus nasi superior in seinen eigenen Re­cessus, den Recessus sphenoethmoidalis. Hierbefindet sich auch die Verbindung zur Fossasphenopalatina [über das Foramen sphen opa­latinum).

MERKE:

Abb. 13: Knochen der lateralen Nasenwand

Bei den Conchae nasales (= Nasenmuscheln)handelt es sich um drei dünne Knochenplat­ten, die in die Nasenhöhle hineinragen und mitSchleimhautepithel überzogen sind. Hier liegendie Öffnungen zu den Nasennebenhöhlen unddie Mündung des Tränennasengangs. Währenddie Concha nasalis superior und media zum Osethmoidale gezählt werden, handelt es sich beider Concha nasalis inferior um einen eigenstän­digen Knochen.

Nasengang Dort mündendeStrukturen

Meatus nasi superior IIJIl. ethmoidalesposteriores

Meatus nasi medius der gesamte 1'114Meatus nasi inferior lIIItil nasolacrimalis

Wichtige Ausnahme: Der Sinus sphenoidalis mitseinem eigenen Recessus.

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161 Kopf- und Halseingeweide

4.1.1 Histologischer Aufbau der NaseBezüglich des histologischen Aufbaus wird dieNase wiederum in die zwei Abschnitte Vestibulumund Cavitas nasi unterteilt (s.Abb. 14):• Im Vestibulum. nasi findet man mehr­

schichtiges, verhorntes Plattenepithel(= Schutz nach außen), mit apokrinenDrüsen, Talg- und Schweißdrüsen so­wie Borstenhaaren.

• Die Cavitas nasi wird nach mikro­skopischen Gesichtspunkten noch weiter inzwei Bereiche untergliedert:1. Regio respiratoria, die im Bereich der un­

teren und mittleren Nasenmuschel liegt.Hier findet man mehrreihiges Zylinderepi­thel mit Kinozilien, Becherzellen, Glandulaenasales und dem Plexus cavernosi concha­rum.

2. Regio olfactoria, die sich im Bereich deroberen Nasenmuschel befindet. Die Riech­schleimhaut ist durch mehrreihiges Zylin­derepithel mit Glandulae olfactoriae (= Bow­man-Drüsen), Riech-, Stütz- und Basalzellengekennzeichnet.

Abb. 14: Bereiche der Nase

4.1.2 Innervation und Blutversorgungder Nase

Die Innervation der Nase umfasst drei Qualitä­ten:

1.Sensibel wird die Nase im ventralen Bereichvon Ästen des N. ophthalmicus (= z.B. durch

den N. ethmoidalis anterior) und im dorsa­len Bereich von Ästen des N. maxillaris ver­sorgt.

2. Die sekretorische Innervation der Glandulaenasales erfolgt über den N. petrosus major(fördert die Sekretion) aus dem parasympa­thischen Ganglion pterygopalatinum unddem sympathischen N. petrosus profundus(hemmt die Sekretion).

3. Sensorischversorgen die Nn. olfactorii (=N.I)die Regio olfactoria.

Die Blutversorgung der Nase rührt aus zwei unter­schiedlichen Quellen. Vor allem der ventrale undobere Bereich der Nase wird aus Ästen der A. ca­rotis interna gespeist, während der Rest aus der A.carotis externa versorgt wird (s.Abb. 15).

Acarotis­interna

+Aethmoidalis

+Aste derA ophthal­mica

Abb. 15: Blutversorgung Nase

4.2 NasennebenhöhlenDie Nasennebenhöhlen (= NNH) werden auchSinus paranasales genannt und sind luftgefüllteRäume, die an die Nasenhöhle angrenzen (s. Abb.11 und 13). Die NNH entwickeln sich erst nachder Geburt (= etwa ab dem 3. Lebensjahr) und diePneumatisation dauert bis ins Erwachsenenalteran (= bis ca. zum 20 Lj.). Man unterscheidet vierNasennebenhöhlen:

1 den Sinus maxillaris (= Kieferhöhle),2 den Sinus frontalis (= Stirnbeinhöhle),3 den Sinus sphenoidalis (= Keilbeinhöhle)

und4 die Cellulae ethmoidales/Labyrinthus eth­

moidalis (= Siebbeinzellen).

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Nasennebenhöhlen 117

Cellulae ethmoidales

Sinus sphenoidalis

Sinus frontalis= Stirnhöhle

Abb. 16: Nasennebenhöhlen (Frontalschnitt) Abb. 17: Nasennebenhöhlen (Sagittalschnitt)

Alle NNH stehen in topographischer Beziehungzur Orbita. Alle - außer dem Sinus maxillaris-haben zudem eine topographische Beziehungzur Schädelhöhle und den Meningen.Die Funktion der NNH besteht in einer Vergrö­ßerung der Nasenhöhle, einer verbesserten An­wärmung der Atemluft, der Ver­größerung des Resonanzraums(= Stimme) und einer Gewichtser-

lII-t~lIo(sparnis.Im einzelnen lassen sich zu denNNH folgende prüfungsrelevantePunkte zusammenfassen:• Der Sinus maxillaris (= Kieferhöhle) ist paa­

rig angelegt und grenzt an den Canalis infra­orbitalis. Es handelt sich um die größte NNH,die sich fast in der ganzen Maxilla ausbreitet.Direkt unterhalb liegen die Oberkieferzähne.Bei einer Eiteransammlung (Abzess) kann eszu einem Durchbruch in die Kieferhöhle kom­men. Der Ausführungsgang mündet in dastrichterförmige Infundibulum ethmoidale,das am Hiatus maxillaris in den Meatus nasimedius führt.

• Der Sinus frontalis (= Stirnbeinhöhle) wirddurch ein Septum interfrontale in zwei paarigangelegte Sinus frontales getrennt. Sie sind inForm und Größe variabel und münden überAperturae sinus frontales in den Hiatus semi­lunaris und den Meatus nasi medius.

• Auch der Sinus sphenoidalis (= Keilbein­höhle) ist paarig angelegt und meist durch einSeptum unvollständig getrennt. Sein Ausfüh­rungsgang mündet in den Recessus sphenoe­thmoidalis.

• Die Cellulae ethmoidales/Labyrinthus eth­moidalis (= Siebbeinzellen) sind acht bis zehnerbsengroße, pneumatisierte Knochenkapselnim Os ethmoidale, die man zusammen Sinusethmoidalis nennt. Sie haben u.a. topogra­phische Beziehungen zur Stirnbeinhöhle, dervorderen Schädelgrube, zur Orbita und zurKeilbeinhöhle.

Man unterteilt sie weiter in zwei Gruppen mitunterschiedlichen Mündungsstellen in die Na­senhöhlen:

1 Cellulae ethmoidales anteriores (= vorde­re Siebbeinzellen), münden in den Meatusnasi medius.

2 Cellulae ethmoidales posteriores (= hinte­re Siebbeinzellen), münden in den Meatusnasi superior.

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181 Kopf- und Halseingeweide

4.3 ZähneDie Zähne entstehen aus Ektoderm und Mesen­chym (= Odontoblasten). Die Bildung der Hart­substanz beginnt bereits vor der Geburt, wäh­rend die Odontoblasten Dentin auch noch beimErwachsenen bilden.Die Zahnentwicklung erstreckt sich insgesamtüber die Zeitspanne von der 6. Entwicklungs­woche bis zum 16. Lebensjahr, wobei der ersteZahn des Milchgebisses(= Dentes deciduales)der erste Schneidezahn oder der erste Molar mitca. 6-9 Monaten ist, während der erste Zahn desbleibenden Gebisses (= Dentes permanentes) ­der erste Molar - im Alter von ca. 6 Jahren auf­taucht.

epitheliale Zahnpapille Zahnsäckchen AlveolaranlageZahnleiste

~ ~(U-förmig)

~ Odontoblasten innen: Osteoblasten

~Zementoblasten

8. Entwicklungswoche:

cz,Av10 Zahnknospen

(Milchzahnanlage) Prädentin

~ ~glockenförmigeEindellung insMesenchym außen:

(Zahnknospe = PeriodontiumSchmelzorgan)

+ t 1 Sharpey FasernErsatz-

zahnleiste

~inneres äußeres

Schmelzepithel Schmelzepithel

~Schmelzpulpa

Dentes Stratum intermediumpermanentes

Adamantoblasten

Schmelz(Tomes Fasern)

Abb. 18: Zahnentwicklung

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Oberflächenepithel

Zahnknospe

Zahnknospe =Schmelzorgan

Reste derZahnleiste

inneresSchmelzepithel

Schmelzpulpa

äußeresSchmelzepithel

Zahnpapille

"----- Zahnsäckchen

Zähne 119

Zahnschmelz

DentinPraedentinOdontoblaslen

ZahnpulpaZahnpapille

Sharpe-Fasern

Abb. 19: Zahnaufbau

Der Halteapparat eines Zahnes setzt sich zusam­men aus dem Periodontium (= Wurzelhaut), derSubstantia ossea (= Zement), dem angrenzen­den Alveolarknochen und der Gingiva (= Zahn­fleisch).

www.medi-Iearn.de Cl)

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20 I Kopf- und Halseingeweide

4.4 ZungeNeben der bereits angesprochenen Zungenmus­kulatur (s. 3.3, S.lO f.) werden im Schriftlichennoch gerne die Zungenpapillen mitsamt ihrenQualitäten abgefragt:Der Sulcus terminalis liegt an der Grenzezwischen Radix linguae und Corpus linguae(s. Abb. 20). Die Zungenpapillen sind vor demSulcus terminalis auf den vorderen 2/3 der Zun­ge ausgebildet. Sie liegen in der Schleimhautdes Zungenrückens und dienen der Tast undGeschmacksempfindung. Alle Zungenpapil­len haben einen Bindegewebskern mitsensiblen Nervenendigungen.Insgesamt werden vier Arten vonPapillen unterschieden:

1 Entlang des Sulcus terminalis sinddie sieben bis zwölf Papillae val­Iatae angeordnet. Sie besitzen einen ringför­migen Graben und enthalten Geschmacks­knospen mit von Ebner-Spüldrüsen. DieGeschmacksknospen der Papillae vallataewerden überwiegend vom N. glossopharyn­geus (= N. IX) innerviert.

2 Die Papillae foliatae liegen seitlich hin­ten und imponieren als Schleimhautfalten.Auch sie enthalten von Ebner-Spüldrüsenund vereinzelte Geschmacksdrüsen.

3 Die Papillae fungiformes erkennt man be­reits mit bloßem Auge als kleine rote Punktean der Zungenspitze und den Zungenrän­dern. Sie enthalten wenige Geschmacks­knospen und Thermorezeptoren.

4 Die Papillae filiformes liegen vorwiegendauf dem Zungenrücken. Sie sind verhorntund dienen als Mechanorezeptoren. Ge­schmacksknospen findet man hier NICHT.

Geschmacksknospen

Abb.20:Zungenpapilien

Papillaefoliatae

Papillaefiliformes

von Ebner-Spüldrüsen

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4.4.1 Innervation der ZungeAn der Zunge kann man bezüglich der Innerva­tion drei Qualitäten unterscheiden:• die motorische,• die sensible und• die sensorische.

sensibel

N. vagus+ N. glossopharyngeus

sensorisch

N. glossopharyngeus

Zunge 121

Übrigens ...• Bei einem Ausfall des Nervus hypoglossus einer

Seite weicht die Zunge beim Herausstreckenzur kranken Seite ab [so Punkt 1].

• Eine Geschmacksstörung der vorderen 2/3einer Zungenhälfte ist am ehesten auf eineSchädigung des N. intermediofacialis zurückzu­führen [so Punkt 2].

• An der Tonsilla lingualis [liegt am Zungengrund]geht die sensible und sensorische Innervation indas Versorgungsgebiet des N. vagus über.

Ii

I

motorischN. hypoglossus

N.lingualisdes

N. mandibularisdes

N. trigeminus

Abb. 21: Zungeninnervation

. 1 Die motorische Innervation der Zungenbin­nenmuskulatur (s. 3.3, S. 10 f.) sowie einesTeils der infrahyalen und Unterzungenmus­kulatur erfolgt durch den N. hypoglossus(= XII).

2 Die sensorische Innervation erfolgt fürdie vorderen 2/3 der Zunge (= u.a. der Ge­schmacksknospen des Zungenrückens)durch den N. intermediofacialis über dieChorda tympani. Das hintere 1/3 der Zun­ge wird durch den N. glossopharyngeusversorgt. Der Terminationskern für die Re­zeptorenfelder "Geschmacksrezeptoren imvorderen und hinteren Teil der Zunge" istder Nucleus solitarius.

3 Die sensible Innervation der Zunge erfolgtauf den vorderen 2/3 durch den N. lingualis(= ein Ast des N. mandibularis des N. trige­minus), während das hintere 1/3 durch denN. glossopharyngeus innerviert wird.

4.5 Speichel- undTränendrüsenDie Speicheldrüsen produzieren 1-1,5 Liter Spei­chel pro Tag. Dieser Speichel ist reich an Schleim,Amylase, Abwehrzellen, Lysozym und Antikör­pern. Er dient der Anfeuchtung der Mund­höhle und des Inhalts, der Einleitungder Verdauung, hat eine bakterizideund exkretorische Funktion (= z.B.Sekretion von Jod und Kalium) undvermittelt die Resorption von Natri­um. Ein Teil der Speicheldrüsen mündetin die Cavitas oris propria (= Cavum orisproprium); so z.B. die Glandula lingualis ante­rior, die Glandulae palatinae, die Glandula sub­mandibularis und die Glandula sublingualis. DieGlandula lingualis anterior und die Glandulaepalatinae sind in diesem Zusammenhang eherunwichtig und wurden bislang im schriftlichenExamen auch nicht gefragt.Man kann sie daher außer Acht lassen, sollteaber im Hinterkopf behalten, dass sie wie alleDrüsen im Kopf- und Halsbereich vom N. facia­lis innerviert werden. Alle, mit einer Ausnahme:Die Glandula parotidea wird vom N. glossopha­ryngeus innerviert.

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221 Kopf- und Halseingeweide

N. facialis

FrenulumIinguae

Gandulasublingualis

M. mylohyoideus

Abb. 22: Speicheldrüsen

Man unterscheidet vier wichtige Drüsen imKopf-Halsbereich (s. Abb. 22):

1 Die Glandula parotidea (= Parotis) liegt prä­aurikulär und reicht bis in die Fossa retro­mandibularis. Sie ist eine rein seröse Drüseund wird von zwei Faszienblättern umhüllt(= Parotisloge). Der Ductus parotideus ent­wickelt sich vom Mundhöhlenepithel ausund verlässt die Drüse am Vorderrand. An­schließend zieht er lateral des KaumuskelsM. masseter in der Regio buccalis mund­wärts, durchbohrt dabei den mimischenMuskel M. buccinator und mündet im Ves­tibulum oris gegenüber dem zweiten obe­ren Molaren. Klinisch kann es zur Parotitis(=Mumps) mit der Gefahr des Übergriffs aufandere drüsige Organe kommen. In der Par­otis verlaufen u.a, der N. glossopharyngeusund der N. intermediofacialis sowie die A.carotis externa; letztere teilt sich hier in die

Glandulaparotidea

Ductusparotideus

A. maxillaris und A. temporalis superficialisauf. Die Parotis grenzt zudem nach hintenan den M. sternoc1eidomastoideus. Ihre pa­rasympathische Innervation erfolgt durchden N. glossopharyngeus. Da alle anderen'Drüsen im Kopf-Halsbereich vom Nervus(intermedio)facialis innerviert werden, stelltdie Innervation der Parotis eine gern gefrag­te Ausnahme dar!

2 Die Glandula submandibu­laris ist eine sero-muköseDrüse, die im Trigonumsubmandibulare liegt. DieDrüse zieht c-förmig um denHinterrand des Mundboden­muskels M. mylohyoideusherum, so dass sich Anteileder Drüse sowohl unterhalb als auch ober­halb des M. mylohyoideus befinden (s. Abb.22). Auf dem Diaphragma oris zieht der

\

\

Page 31: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Speichel- und Tränendrüsen I 23

Ductus submandibularis dann nach ventralund mündet neben dem Frenulum linguaeauf der Caruncula sub lingualis. Die para­sympathische Innervation erfolgt durchden N. (intermedio)facialis. Die Glandulasubmandibularis wird von der A. facialiserreicht, die durch sie hindurchzieht undgrenzt medial an den Venter anterior des M.digastricus.

3 Die Glandula sublingualis ist in der Regiosub lingualis lokalisiert und wölbt sich alsPlica sublingualis in die Mundhöhle vor. Eshandelt sich hierbei um eine muko-seröseDrüse, die auf dem M. mylohyoideus liegt(s,Abb. 22, S. 22) und in einen vorderen undeinen hinteren Teil eingeteilt wird: Der vor­dere Teil führt über den Ductus sublingualismajor zur Caruncula sublingualis, währendder hintere Teil über zahlreiche Ductuli sub­linguales minores neben der Zunge auf derPlica sub lingualis mündet. Auch diese Drü­se wird durch den N. '(intermedio)facialisinnerviert.

4 Die Glandula Iacrimalis ist die Tränendrüse• und rein serös. Auch sie wird durch den N.

intermediofacialis innerviert.

4.6 PalatumDer Gaumen (= Palatum) dient als Abtrennungzwischen Nasen- und Mundhöhle. Man unter­teilt ihn in:• Palatum durum = harter Gaumen= vordere

2/3• Palatum molle = weicher Gaumen= hinteres

1/3Der weiche Gaumen ist eine Aponeurose ausMuskeln der Gaumensegel und des M. uvulae.Innerviert wird der Gaumen durch Äste des Ner­vus maxillaris (V2 des N. trigeminus):• N. palatinus major und• Nn. palatini minores.

Abb. 23: Palatum

4.8 PharynxDer Pharynx ist ein 12-14cm langer fibromuskulä­rer Schlauch, der mit Schleimhaut ausgekleidet istund ein gemeinsames Stück des Speise- und Luft­wegs darstellt. Begrenzt wird der Pharynx durchdie Schädelbasis (über die Fascia pharyngobasila­ris befestigt), die HWS, die Choanen, den Isthmusfaucium, den Ösophagus und den Larynx.Man unterscheidet folgende Etagen:

4.7 Isthmus fauciumDie Schlund- oder Rachenenge (= Isthmus fau­cium, s. Abb. 24, S. 24) wird begrenzt von denGaumenbögen, der Zunge und den Gaumen­segeln. Am Übergang von der Mund- und Na­senhöhle zum Schlund befindet sich die Ton­silla palatina, die zum Waldeyer-Rachenring(= lymphatischer Rachenring) gehört.

rius.

( MERKE:

• Alle bedeutenden Drüsen im Kopf- und HaIsbe-reich innerviert der N. intermediofacialis [= u.a,Tränendrüsen, Gaumendrüsen, Glandula sublingu­alis, Glandula submandibularis). Seine parasympa- ­thischenFasern haben ihren Ursprung im Nucle­us salivatorius superior.

• Die Parotis hingegen wird parasympathisch vomN. glossopharyngeus innerviert. Sein parasympa­thischer Hirnnervenkern ist der Nucleus salivato-

-~

/

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Page 32: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

241 Kopf- und Halseingeweide

Sinus frontalis

Foramencaecum

Mandibula

Oshyoideum

Pars laryngeapharyngis (Hypopharynx)

Aditus laryngis

Cartilagothyroidea

Plica vocalis

Ösophagus

Abb. 24: Pharynx, Sagittalschnitt

Pharynx

Sinus spheniodalis

Fasciapharyngo­

.".,.,..-__ basiliaris

\

Page 33: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

• Epipharynx = Pars nasalis pharyngis, mit- der Tonsilla pharyngea (im Dach/in der

Hinterwand),- dem Ostium pharyngeumtubae auditivae,- dem Torus tubarius.

• Mesopharynx = Pars oralis pharyngis, mit- Tonsilla palatina und- Isthmus faucium.

• Hypopharynx = Pars laryngea pharyngis, vonder Epiglottis bis zum Ösophagus.

Übrigens...• Die Tuba auditiva besitzt Flimmerepithel mit

Becherzellen, mündet in die Pars nasalis desRachens und kann durch Kontraktion des M.tensor veli palatini geöffnet werden; sie hat inihrem Verlauf enge topographische Beziehun­gen zum M. tensor tympani und zur A. carotisinterna .

• Vor und unter dem Torus tubarius liegt derTorus levatorius. Das ist zwar eigentlich sehrunwichtig, wurde aber im Schriftlichen schoneinmal als Richtigantwort abgefragt [so Abb. 24,S. 24 und Abb. 25].

Pharynx 125

Der Pharynx wird motorisch durch ein Nerven­geflecht innerviert, das sich aus Fasern des N.glossopharyngeus und des N. vagus zu­sammensetzt. Hierdurch werdensowohl die drei Konstriktoren alsauch die Levatoren des Pharynxversorgt.Die sensible Innervation er­folgt über den N. maxillaris, N.glossopharyngeus und N. vagus(s. Abb. 25).

Cavitas nasi

J

/

J

/

Palatum -------;

Ungula __---~

Os hyoideum

Trachea -----...lw

Epipharynxsensible Innervation v.a.N. maxillaris

Mesopharynxsensible Innervationv. a. N.IX

Hypopharynxsensible Innervationv.a. N. X

Ösophagus

Wirbelsäule

Abb. 25: Sensible Innervation des Pharynx

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Page 34: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

261 Kopf- und Halseingeweide

Eine weitere wichtige Struktur des Pharynx istder Recessus piriformis (s. Abb. 26). Hierbeihandelt es sich um eine Schleimhauttasche rechtsund links der Epiglottis des Larynx (= Hypopha­rynx, in der Pars laryngea des Pharynx), in dersich die Plica laryngea mit dem N.laryngeus su­perior (= R. internus) und der A. laryngea supe­rior befindet.

'I

Lard:

Plica nervilaryngei

'--- Ösophagus

Abb. 26: Recessus piriformis

Abb. 27: Larynx

4.9 LarynxDer Larynx (= Kehlkopf) stellt die Verbindungzwischen Pharynx (= Rachen) und Trachea(= Luftröhre) dar. Er dient der Stimmbildungund dem Verschluss der Luftwege während desSchluckakts. Gekennzeichnet ist er durch einknorpeliges Skelett, in dem man folgende Knor­pel (= Cartilago) unterscheidet:• Epiglottis,• Cartilago thyroidea,• Cartilago corniculata,• Cartilago arytaenoidea und• Cartilago cricoidea.

\

Epiglottis -----t'

\

Page 35: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Der Aditus laryngis wird durch die Epiglottisvom Zungengrund getrennt. Der Ventriculus la­ryngis ist eine seitliche Ausbuchtung der Cavitaslaryngis zwischen Plica vestibularis und Plicavocalis. Die Cavitas infraglottica wird vom Co­nus elasticus begrenzt.

Larynx \27

Betrachtet man einen Horizontalschnitt desLarynx und der Rima glottis, so lassen sichzwei Anteile der Stimmritze unterscheiden(s. Abb. 28):• die Pars intercartilaginea und• die Pars intermembranacea.

M. arytaenoideus transversus

Abb. 28: Anteile der Rima glottis

4.9.1 LarynxmuskelnDie Larynxmuskeln lassen sich in zwei Gruppeneinteilen:• Die erste Gruppe umfasst alle Muskeln, in de­

nen kein "ary" vorkommt, also den M. vocalisund den M. cricothyroideus. Diese Muskelnwerden auch Spannmuskeln genannt.

• Die zweite Gruppe der Larynxmuskeln sinddie, in denen ein "ary" vorkommt, z.B. derM. cricoarytaenoideus posterior/lateralis, derM. thyroarytaenoideus, der M. arytaenoideustransversus/obliquus und der M. aryepiglot­ticus. Diese Muskeln werden auch Stellmus­keln genannt.

Innerhalb der zweiten Gruppe gibt es nur einenMuskel, der die Stimmritze (= Rima glottis) öff­net; dies ist der als Posticus bezeichnete M. cri­coarytaenoideus posterior, dessen zuständigerHirnnervenkem für die motorische Versorgungder Nucleus ambiguus ist. Die übrigen Larynx­muskeln verschließen die Rima glottis. BeimTotalverschluss der Stimmritze müssen unteranderem folgende Muskeln kontrahiert sein:Mm. arytaenoidei transversi et obliqui und Mm.cricoarytaenoidei laterales.

Carlilagoarytaenoidea

Cartilagocricoidea

RimaglottisPars intercartilaginea

Rima glottisPars intermembranacea

Larynxmuskeln

M. thyroarytaenoideusM. arytaenoideus obliquusM. aryepiglotticus

Stellmuskeln= mit "ary"

-: <,M. crioarytaenoideus M. cricoarytaenoideusposterior lateralis("Posticus")

IStimmritzen­öffner

Abb. 29: Übersicht Larynxmuskeln

Spannmuskeln= ohne .ary"

~M. vocalis M. cricothyroideus

Stimmritzen­schließer

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Page 36: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

281 Kopf- und Halseingeweide

Der vordere Teil der Rima glottis (= Pars inter­membranacea) wird beiderseits von den Plicaevocales begrenzt und durch die vorne erwähntenMuskeln verschlossen. Ein Verschluss der Parsintercartilaginea der Stimmritze erfolgt durchKontraktion des M. arytaenoideustransversus.Bei Flüstersprache bleibt die Pars intercartilagi­nea jedoch geöffnet.

4.9.2 Innervation und Blutversorgung desLarynx

Der Larynx wird aus Ästen des zehnten Hirnner­ven - dem N. vagus (=N.laryngeus superior undinferior) -sensibelund motorisch innerviert. Hier­bei übernimmt der N.laryngeus superior die sen­sible Innervation des supraglottischen Bereichs(= Bereich oberhalb der Stimmritze) über 'einenRamus internus und innerviert den M.cricothy­roideus motorisch über den Ramusexternus.Der N. laryngeus inferior (= Recurrens) inner­viert sensibel den infraglottischen Bereich undalle restlichen inneren Kehlkopfmuskeln (denM. cricoarytaenoideus lateralis, den M. cricoa­rytaenoideus posterior, den M. thyroarytaeno­ideus, den M. vocalis und den M. arytaenoideustransversus).

Arteriell versorgen zwei Gefäße den Larynx mitBlut: Die A.laryngea superior stammt aus der A.thyroidea superior, einem direkten Abgang derA. carotis externa und übernimmt die Versor­gung der kranialen Abschnitte des Larynx. Diearterielle Versorgung des kaudalen Abschnittsstellt die A. laryngea inferior sicher, die ihrBlut aus der A. thyroidea inferior, einem Ast desTruncus thyreocervicalis aus der A. subdavia,bezieht. Beide laryngealen Gefäße anastomosie­ren untereinander.

A. carotis communis

Abb. 30: Arterien und Nerven der Glandula thyroidea

4.10 Glandula thyroidea undparathyroidea

Bei der Glandula thyroidea handelt es sich umeine endokrine Hormondrüse (produziert T4und T3) entodermalen Ursprungs. Man unter­scheidet einen Lobus dexter von einem Lobussinister, die über einen Isthmus miteinander inVerbindung stehen Der Isthmus liegt vor derTrachea. Gelegentlich findet sich auch ein Lobuspyramidalis.

Page 37: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

V. jugulariu~s _interna

Lobus dexter _--m-

A. carotiscommunis

N. vagus ----"

N.laryngeusrecurrens

Abb. 31: Glandula thyroidea

Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Begriffen In­nervation und Gefäßversorgung der Nase, Zungen­papillen mitsamt Lage und Innervation, Mündungender NNH in die Nasengänge, Speicheldrüsen und In­nervation, Pharynxinnervation und Einteilung, Larynx­und Muskelinnervation häufig im Physikum anzutref­fen. Man sollte sich daher unbedingt merken, dass• die Nase im vorderen Bereich aus Ästen der A. carotis

interna über die A.ophthalmica und ihre Äste versorgt

Glandula thyroidea und parathyroidea 129

Cartilago thyroidea=Larynx

Lobus pyramidalis

Lobus sinister

V. jugularis interna

Isthmus glandulaethyreoideae

N.vagus

A. carotiscommunis

Trachea

wird, während der hintere Anteil sein Blut aus der A.maxillaris, einem Endastder A. carotis externa bezieht.Beide Blutströme anastomosieren in der Nasenhöhle.

• es auf der Zunge 4 wichtige Papillenarten gibt,die v.a. der Geschmacks-, Mechano- und Thermo­

rezeption dienen. Während die vorderen 2/3 derZunge sensorisch durch den N. facialis versorgtwerden, übernimmt der N. glossopharyngeus dieVersorgung des hinteren Drittels.

• der Sinus frontalis, maxillaris und die Cellulae ethmoi­dales anteriores in den Meatus nasi medius münden,während die Cellulae ethmoidales posteriores in denoberen Nasengang führen. Der Sinus sphenoidalisbesitzt als Besonderheit seinen eigenen Recessus[=Recessus sphenoethmoidalis), in den er mündet.

www.medi-Iearn.de Cl)

Page 38: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

30 I Kopf- und Halseingeweide

• die Glandula submandibularis und sublingualis - wiealle Drüsen im Kopf- und Halsbereich-vom N. facia­lis versorgt werden, während die Parotis die einzigeDrüse ist, die der N. glossopharyngeus innerviert.

• der Pharynx in drei Etagen eingeteilt wird: hierbeiist insbesondere der Epipharynx zu beachten, mitseiner Öffnung zur Ohrtrompete. Im Pharynx wirftdie knorpelige Grundstruktur den Torus tubariusauf. Motorisch wird der Pharynx durch den N. IXund X versorgt, sensibel durch den N. V, IX und X.

• man beim Larynx Spann- von Stellmuskeln unter­scheidet.

• der M. vocalis und M. cricothyroideus die einzigenSpannmuskeln sind und alle anderen [= alle, in de­nen EIN "ary" vorkommt) Stellmuskeln sind.

Wie ist die Nase aufgebaut?Anteile, Conchae, Meatus, Mündungen der NNH, In- .nervation, Gefäße.

Was sind die NNH?Es sind 4 verschiedene luftgefüllte Räume um dieNasenhöhle liegend, Ausführungsgänge: Meatusnasalis superior für die Cellulae ethmoidales poste­riores, der Meatus nasalis medius für die meistenNNH wie die Sinus frontalia/rnaxillarisy Cellulaeethmoidales anteriores, der Meatus nasalis inferiorfür den Ductus nasolacrimalis und der Recessussphenoethmoidalis für den Sinus sphenoidalis.

Was können Sie zum Aufbau der Zunge, ihren Papil­len und ihrer Innervation sagen?Die Zunge ist ein muskuläres Organ, dessen Mus­keln durch den N. hypoglossus innerviert werden. Siebesitzt Fasern in allen Ebenen des Raumes!Man braucht die Zunge z.B. zum Reden, Kauen,Sprechen und Schmecken.Für das Geschmacksorgan besitzt die Zunge Papillen,wo sich die Geschmacksrezeptoren befinden. DiesePapillen findet man vorwiegend auf den vorderen An­teilen der Zunge und es werden vier unterschieden:• die Papillae vallatae,• die Papillae foliatae,• die Papillae fungiformes und• die Papillae filiformes.

Während die vorderen 2/3 vorwiegend sensorischdurch die Chorda tympani - einem Ast des N. facialis- innerviert sind, wird das hintere 1/3 durch den N.glossopharyngeus versorgt.

Was wissen Sie über Speicheldrüsen: ihre Funkti­on, Lage, Ausführungsgänge und Mündungen in dieMundhöhle sowie über ihre Innervation?3 besonders wichtige Speicheldrüsen im Kopf- undHalsbereich:• Glandula parotis,• Glandula submandibularis und• Glandula sublingualis.Die Parotis liegt präaurikulär und retromandibulär. Siebesitzt neben einer derben Faszie einen Ausführungs­gang, den Ductus parotideus. Dieser verlässt die Drü­se am Vorderrand und zieht mundwärts. Auf seinemWeg passiert der Ductus den Kaumuskel M. masse­ter lateral und durchbohrt den mimischen Muskel M.buccinator, bevor er im Vestibulum oris dem zweitenoberen Molaren gegenüber in die Mundhöhle mündet!Innerviert wird die Parotis - als Ausnahme unter denDrüsen im Kopf-und Halsbereich-vom N. glossopharyn­geus,während alleübrigen vom N. facialis versorgt wer­den.DieGlandula submandibularisliegtc-förmig um denHinterrand des Mundbodenmuskels M. mylohyoideusherum, während dieGlandula sublingualis auf dem Mus­kelliegt. Beidewerden durch den N. facialis innerviert.

Was ist der Pharynx und wie ist er aufgebaut? Kannman Etagen unterscheiden? Wie wird er innerviert?Der Pharynx ist ein fibromuskulärer Schlauch als Ver­bindung von oberen und unteren Luft- und Verdau­ungswegen; Man unterscheidet 3 Etagen:

• Epipharynx,• Mesopharynx und• Hypopharynx.Die Muskeln werden in Schlundschnürer [= M.constrictor pharyngis superior, medius und inferior)und Schlundheber [= restliche Muskeln, in denen ein.pharvnqeus" vorkommt) unterteilt. Sie werden ausÄsten des N. vagus und glossopharyngeus innerviert.Sensibel gibt es ebenfalls eine dreigeteilte Innervationdurch den N. maxillaris, vagus und glossopharyngeus.

Was ist der Larynx? Was wissen Sie über das knor­pelige Grundgerüst, die Rima glottis, Muskeln unddie Innervation?Der Larynx ist der Kehlkopf; er besitzt verschiedeneKnorpel als Grundgerüst:• die Epiglottis als Kehldeckel,

Page 39: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

• den Cartilago thyroidea,• den Cartilago cricoidea,• den Cartilago arytaenoidea und• den Cartilago corniculata.Die Rima glottis ist die Stimmritze, die in die Parsintercartilaginea und Pars intermembranacea un­terteilt wird.Die Muskeln des Larynx werden in Spann- und Steil­muskeln eingeteilt und sind alle - außer dem M. crico­thyroideus [ =N. laryngeus superior) - durch den N.laryngeus inferior [ =Recurrens) innerviert.Der Larynx wird sehr gerne im Mündlichen gefragt.Am besten man übt die ihn betreffenden Fakten da­her mehrmals und laut... [so 4.9, S. 26 ff.).

UND W~NN IHR DA~11 f~R.f(; S~IDi

HAß1 IM~ SCHON WI~D~R

~IN~ PAUS~ IJ~RDI~N1i

5 Hirnnerven

Die Hirnnerven sind ein Lieblingsthema dermeisten Prüfer in der Anatomie. Man sollte siedaher fürs Schriftliche gut lernen und vor allemvor dem Mündlichen nicht wieder vergessen.Im schriftlichen Teil des Physikums tauchen ei­nige Hirnnerven ganz besonders häufig auf, vondenen auch immer wieder die gleichen Punktegefragt werden (s. 5.13, S. 43). Kennt man die-

Nervus olfactorius (= I. Hirnnerv) I31

se Fakten, so kann man sich wertvolle ~oPunkte mit wenig Aufwand sichern. 00'

~:~~~.hier also ganz besonders aufge- ,', ,,'

5.1 Nervus olfactorius[= I. Hirnnerv)

Der Nervus olfactorius ist der erste Hirnnerv.Seine primären Sinneszellen befinden sich inForm bipolarer Ganglienzellen in der Regio olf­actoria auf der Concha nasalis superior (= obe­re Nasenmuschel). Diese senden ihre Axone alsFilae olfactoriae durch die Lamina cribrosa desOs ethmoidale hindurch (zusammen mit der A.nasalis anterior und A.N.IN. ethmoidalis anteri­or) in die vordere Schädelgrube, wo sie die Duramater durchbrechen. Nach Umschaltung der Fa­sern im Bulbus olfactorius - einem Teil des Telen­cephalons - ziehen sie zum eigentlichen Riech­zentrum im Gehirn.

Übrigens ...Beim vollständigen Ausfall des ersten Hirnner­ven kommt es zur Anosmie, ein unvollständigerAusfall führt zur Hyposmie.

Dura mater Bulbus olfactorii

Os ethmoidale(Lamina cribrosa)

Filae olfactoriae

Riechzellen olfaktorische Neurone(Sinneszellen)

RiechschleimhautAbb. 32: Nervus olfactorius

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321 Hirnnerven

5.2 Nervus opticus (= 11. Hirnnerv)Der Nervus opticus ist ein Teil des Zwischenhirns(= Diencephalon). Seine primären Sinneszellenliegen in der Retina im Stratum neuroepithelialeretinae als Stäbchen und Zapfen. Die hier wahr­genommen Informationen werden über bipolareGanglienzellen im Stratum ganglionare retinaeauf multipolare Ganglienzellen im Stratum gan­glionare nervi optici umgeschaltet und über denNervus opticus weitergeleitet. Der verläuft inner­halb des Anulus tendineus communis der Au­genmuskeln und ist von Dura mater umgeben.Der N. opticus enthält markhaltige Nervenfa­sern und Oligodendrozyten. In ihm verlaufendie Axone der Ganglienzellen der Retina. Hierbefinden sich auch die ersten Myelinscheiden

Lobus occipitalis

Abb. 33: Sehbahn

der Sehbahn. Die Orbita verlässt der zweiteHirnnerv durch den Canalis opticus, durch denauch die A. ophthalmica hindurchzieht. Im Be­reich der Sella turcica treffen die Nervi optici bei­der Seiten aufeinander und bilden das Chiasmaopticum. Es liegt über dem Corpus ossis spheno­idalis, grenzt an den Hypophysenstiel und wirdüber die A. carotis interna versorgt. Das Chiasmaopticum enthält u.a. die sich kreuzenden Fasernaus den nasalen Retinahälften, während die tem­poralen weiterhin ipsilateral fortlaufen. Überden Tractus opticus erreichen die Informationendann das Corpus geniculatum laterale des Tha­lamus, bevor sie über die Radiatia optici (= Seh­straWung) das Occipitalhirn erreichen.

Gesichtsfeld

*---'.---- Ganglion ciliare

N.oculomotorius

Nucleus nervi oculomotorii(Nucleus oculomotorius)

__--, Substantia nigra

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Nervus oculomotorius (= 111. Hirnnerv) 133

Stäbchen

Zapfen

Stratum neuro­epitheliale retinae N.opticus

(ab Discus n. optici)

Stratiumganglionareretinae

cc••• •

J........._•

Pigmentephitel

Laminachoroidocapillaris

Abb. 34: Nervus opticus, Beginn in der Retina

Übrigens...• Ein Ausfall der rechten Hälfte/eine Einschrän­

kung des rechten Gesichtsfeldes tritt auf beieiner vollständigen Schädigung/Unterbrechungdes linken Tractus opticus.

• Im visuellen System ist eine retinotope Gliede­rung nachweisbar im Nervus opticus, Tractusopticus, dem Corpus geniculatum laterale undder primären Sehrinde.

• den Ramus superior und• den Ramus inferior.Hierbei befindet er sich innerhalb des Anulustendineus communis der Augenmuskeln. Überden Ramus superior und inferior innerviert ermotorisch fast alle Augenmuskeln (= M. rectussuperior/inferior/medialis, M. obliquus inferior,M.levator palpebrae), außer dem M. rectus late­ralis und dem M. obliquus superior.

Übrigens...

M. levator palpebrae(N IV)

Abb. 35: Augenmuskelinnervation durch die Hirnnerven

111, IV, VI und Einfluss auf die Sehachse

Nach Durchtrennung des dritten Hirnnervenfindet man u.a. Paresen des M. rectus medialis.des M. levator palpebrae superioris, des M.rectus superior und des M. rectus inferior.

nasal (medial)

~ M. rectusmedialis(N 111)

M. rectusinferior

M. rectussuperior(N 111)

M.obliquussuperior

(N IV)

M.obliquusinferior

(N 111)

temporal

M. rectus ~lateralis

(NVI)

5.3 Nervus oculomotorius(= 111. Hirnnerv)

Die zwei Hirnnervenkerne des Nervus oculomo­torius liegen im Mesencephalon. Neben dem reinsomatomotorischen Nucleus nervi oculomotorii(= Augenbewegung), gibt es noch den parasym­patischen Nucleus oculomotorius accessorius(=Edinger Westphal). Die Nuclei oculomotorii ac­cessorii beider Seiten stehen mit den Nuclei prae­tectales (=Area praetectalis) in Verbindung.Der Hirnnerv verlässt mitsamt seinen somato­motorischen und parasympathischen Fasern denHirnstamm im Bereich.der Fossa interpeduncu­Iaris mesencephali. Unmittelbar nach seinemAustritt aus dem Gehirn verläuft er in der Cister­na interpeduncularis und tritt durch die Fissuraorbitalis superior (Remember: uOh super: 3,4,5\6= gemeinsam mit dem N. trochlearis, dem N. oph­thalmicus, dem N. abd ucens) in die Orbita ein, woer sich in zwei Rami (= Äste) aufteilt:

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341 Hirnnerven

Sehr gerne wird im Schriftlichen nach der Blick­hebung- und Senkung gefragt. Daher jetzt bittedie Inputkanäle auf vollen Empfang stellen:

MERKE

Von den genannten Muskeln schwenken der M. rec­

tus superior und der M. obliquus inferior die Sehach­

se nach oben (= Blickhebung), während der M. rectus

inferior und der M. obliquus superior die Blickachse

senken (= Blicksenkung. s. Pfeilspitzen in Abb. 35,

S.33).

Neben seiner motorischen Innervation dienendie parasympathischen Fasern des N. oculo­motorius der Steuerung von Akkomodationund Pupillenreflex. Die präganglionären para­sympathischen Fasern des dritten Hirnnervengelangen mit dem Nerven in die Orbita, wo sieim retrobulbär liegenden Ganglion ciliare aufpostganglionäre parasympatische Fasern umge­schaltet werden. Anschließend gelangen sie alsNervi ciliares breves zum M. ciliaris und zum M.sphincter pupillae, wo sie für den Pupillenreflexund die Akkomodation sorgen (s. 7.2.1, S. 47).

Nueleusoeulomoloriusaecessorius

M. sphineler pupillae(Pupillen reflex)

C!)M. eiliares 1-1----l

(Akkomodalion)

N. oeulomolorius (111)

Abb.36: parasympathische Faserndes dritten Hirnnerven

5.4 Nervus trochlearis(= IV. Hirnnerv)

Der vierte Hirnnerv hat rein somatomotorischeQualitäten und sein Hirnnervenkern - der Nu­cleus nervi trochlearis - ist im Mesencephalonlokalisiert.Der N. trochlearis ist der einzige Hirnnerv, derden Hirnstamm dorsal verlässt: er tritt im Be­reich der Vierhügelplatte - der Lamina tecti ­aus und zieht u.a, durch die Cisterna ambiens.Anschließend verläuft er streckenweise in/an

der Wand des Sinus cavernosus und schließlichmitsamt dem dritten, sechsten und einem Astdes fünften Hirnnerven (Remember: "Oh super:3,4,51,6) sowie der V.ophthalmica superior durchdie Fissura orbitalis superior in die Orbita. Dortinnerviert er den M. obliquus superior, der dasAuge nach auswärts unten rollt (=Blicksenkung,s. Pfeilspitzen in Abb. 35, S. 33).

5.5 Nervus trigeminus(= V. Hirnnerv)

Der N. trigeminus ist der größte Hirnnerv undbesitzt folglich viele Funktionen und entspre­chend viele Kerne.

Übrigens ...In jedem Gebietdes Hirnstamms befindet sichein Kern des fünften Hirnnerven der passenderWeise auch nach diesem Bereich benannt ist:

• Nucleus mesencephalicus,• Nucleus pontinus,• Nucleus spinalissowie zusätzlichder• Nucleus motorius.

Ne!. mesencephalieus(propriozeptiv fürKaumuskulatur)

N. trigeminus,Ganglion trigeminale

Ne!.ponlinus

Ne!. und Traetus spinalis(sornatoefferent I sensibel)

Abb. 37: Kerne des N. trigeminus im Hirnstamm

Page 43: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Als größter Hirnnerv verlässt der N. trigeminusden Hirnstamm auf der lateralen Seite der Pons(= seitlicher Bereich der Brücke), zieht in dasGanglion trigeminale auf der Vorderfläche derFelsenbeinpyramide und teilt sich anschließendin seine drei Äste auf:• Nervus ophthalmicus (= Vl)• Nervus maxillaris (= V2)• Nervus mandibularis (= V3)

5.5.1 Nervus ophthalmicus (= V1)Der erste Ast des fünften Hirnnerven/seineÄste ziehen durch die Fissura orbitalis superior(Remember: nOh super: 3,4,5\6) in die Orbitaund zweigen sich dort auf. Seine Äste (= N. na­sociliaris, N. frontalis, N. lacrimalis) versorgensensibel (= somato-afferent) die oberen Nasen­nebenhöhlen und die Nasenscheidewand, dieCornea, den medialen Augenwinkel mit Hautund Konjunktiva, die Stirnhaut und das Oberlid(s. Abb. 38).

Übrigens...Ein Ast des N, ophthalmicus bzw, des N, fronta­lis ist der Nervus supraorbitalis, der im Bereichder Incisura supraorbitalis einen Trigeminus­druckpunkt bildet,

Nervus trigeminus (= V. Hirnnerv) I 35

5.5.2 Nervus maxillaris (= V2)Der N. maxillaris ist der zweite Ast des fünftenHirnnerven und versorgt sensibel über Rami ten­torii einen Teil der Meningen, bevor er durch dasForamen rotundum (Remember: "roter Max") dieSchädelbasis verlässt. In der Fossa pterygopalatina(=Flügelgaumengrube) zweigt er sich dann in sei­ne Äste auf (= Nervi ganglionares und nach demGanglion: Nervi nasales/palatini, den N. infraorbi­talis, denN. zygomaticus und den Rami alveolaressup., post., med. und ant.). Der N. maxillarisbesitztsensible Fasern zur Versorgung der Schleimhautder Nasenmuscheln. der hinteren Siebbeinzellen(= Cellulae ethmoidales posteriores), des Gau­mens, der Nasenhöhle, der Wange, der Oberkie­ferzähne und des Oberkiefers sowie der Hautvom Unterlid bis zur Oberlippe, der Kieferhöhleund der vorderen Schläfenregion (s. Abb. 38).

Übrigens ...Den zugehörigen Trigeminusdruckpunkt bildetder N, infraorbitalis im Foramen infraorbitale,Dieser N, infraorbitalis verläuft im Dach[= obere Wand] der Kieferhöhle und wird voneiner gleichnamigen Arterie begleitet, Äste vonihm verlaufen zu Zähnen des Oberkiefers und erversorgt die Gesichtshaut unterhalb des Auges,

Versorgungsgebiel desN. ophlhalmicus (V1)

Abb. 38: Äste des N. trigeminus

N, maxillaris (V2)

N, mandibularis (V3)

Versorgungsgebiel desN. maxillaris (V2)

Versorgungsgebiel desN. mandibularis (V3)

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Page 44: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

361 Hirnnerven

5.5.3 Nervus mandibularis (= V3)Der dritte Ast des fünften Hirnnerven besitzt so­wohl sensible als auch motorische Funktionen.Er zieht durch das Foramen ovale (Remember:"ovale· Mandel") in die Fossa infratemporalisund versorgt motorisch die gesamte Kaumus­kulatur, den Venter anterior des M. digastricus,den M. tensor veli palatini und den M. tensortympani sowie den Mundbodenmuskel M. my­lohyoideus.

Übrigens...• Eine Lähmung der Radix motoria des N.

trigeminus betrifft u.a, den M. masseter, denM temporalis, den M mylohyoideus und denVenter anterior des M digastricus. Klagt einPatient z.B, über Motilitätsstörungen im Bereichdes Kiefergelenks und des Kauapparats undfühlt sich nicht 50 sehr beim Kauen selbst, alsvielmehr beim Sprechen und Singen behindert,kann es sich um eine Störung des propriozepti­ven Systems der Kaumuskulatur handeln.

• Die Perikaryen der Neurone des Trigeminus­systems, die die Kaumuskulatur innervieren,befinden sich im ipsilateralen Nucleus mesen­cephalicus nervi trigemini. Die Zellkörper prop­riozeptiver Afferenzen aus der Kaumuskulaturfindet man im Nucleus mesencephalicus nervitrigemini.

Sensibel versorgt der N. mandibularis den rest­lichen Bereich des Gesichts: Neben dem Bereichdes Kiefergelenks, sind dies Teile der Hirnhäute,des Ohrs (= Ohrmuschel, äußerer Gehörgang,Trommelfell), der Unterkiefer mitsamt Unterkie­ferzähnen, die vorderen zwei Drittel der Zungeund der Wange, die Schleimhaut der Mundhöhleund einen Teil der Gingiva (s. Abb. 38, S. 35).

Übrigens...Der zugehörige Trigeminusdruckpunkt ist der N.mentalis im gleichnamigen Foramen.

5.6 Nervus abducens[= VI. Hirnnerv)

Der rein somatomotorische Hirnnervenkern dessechsten Hirnnerven befindet sich in der Pons(= Nuc1eus nervi abducentis).Der Nerv verlässt den Hirnstamm zwischen derPons und den Pyramiden und tritt dann durchdie Fissura orbitalis superior in die Orbita ein(Remember: .oi. super: 3,4,51,6). Dort verläuft er

innerhalb des Anulus tendineus communis derAugenmuskeln und innerviert den M. rectus la­teralis (s, Abb. 35, S. 33).

5.7 Nervus [intermedio)facialis[= VII. Hirnnerv)

Der siebte Hirnnerv ist zugleich der zweite Kie­menbogennerv. Er umfasst den eigentlichenNervus facialis als motorischen Anteil und denNervus intermedius, in dem sensible und para­sympathische Fasern verlaufen.Das Kerngebiet des Nervus (intermedio)facialisliegt in der Pons und beinhaltet drei wichtigeKerne:

1 als somatomotorischen Kern den Nuc1eusnervi facialis,

2 den Nuc1eus salivatorius superior als para­sympathischen Kern und

3 den Nuc1eus solitarius (= sensorisch = spe­ziell viscerosensibel = Geschmackskern) alsEinmündungsgebiet der viscerosensiblenFasern aus den vorderen 2/3 der Zunge überdie Chorda tympani.

Daneben ist der Nervus (intermedio)facialis ander peripheren Geschmacksleitung beteiligt undführt über die Chorda tympani sensorische Fa­sern von den Geschmacksrezeptoren der Zunge.Die Chorda tympani führt zudem parasympa­thische Fasern und ist in ihrer Verlaufsstreckedurch die Paukenhöhle von Mucosa überzogen.Sie legt sich von hinten her dem N. lingualis anund verläuft durch die Fossa infratemporalis.1m Bereich der Pons verläuft der siebte Hirnnervum Anteile des Nuc1eus nervi abducentis herumund bildet das innere Fazialisknie, bevor er denHirnstamm im Kleinhirnbrückenwinkel ver­lässt. Das äußere Fazialisknie befindet sich imCanalis facialis ossis petrosi. Nachdem der Nervden Hirnstamm verlassen hat, verläuft er imPorus/Meatus acusticus internus (zusammen mitdem VIII. Hirnnerven und der A.N. labyrinthi),bis er durch das Foramen stylomastoideum dieSchädelbasis verlässt und dann retromandibulärweiter zieht.Somatomotorisch versorgt der Nervus facialis diegesamte Gesichtsmuskulatur (= mimische Mus­keln, s. 3.1, ab S. 7 und Abb. 5 auf S. 8). Außer­dem ist er zuständig für die motorische Innerva­tion der beiden suprahyalen Zungenbeinmuskeln(s. 3.3 und Abb. 8, S. 10), des Venter posterior des

Page 45: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Nervus intermediofacialis (= VII. Hirnnerv) I 37

Musculus digastricus und des M. stylohyoideussowie des Ohrmuskels M. stapedius.

Übrigens ...

Versorgung der vorderen zwei Drittel der Zunge(= Geschmacksknospen des Zungenrückens).Beim Ausfall des N. facialis kann es zu Fazia­lisparesen kommen. Hierbei unterscheidet mandie periphere von der zentralen Facialisparese.

Bei einem Ausfall des Nervus facialis kann derPatient das Auge nicht mehr richtig schließen.Der fehlende Lidschlag und das ständig geöff­nete Auge führen zur Schädigung der Corneadurch Austrocknung.

Gestörte Tränensekretion +Hyperakusis + +Geschmacksstörung + + +Schlaffe Lähmung dermimischen Muskulatur + + + +

Chorda tympani

N. petrosus major

Hiatus canalisn. petrosi maj.

N. facialisEin weiteres Zuständigkeitsgebiet des N.(intermedio)facialis im Kopf- und Halsbereich istdie parasympathische Innervation der meistenDrüsen. So werden die Glandulae lacrimales unddie Gaumen-, Nasen- und Nasennebenhöhlen­drüsen (= Drüsen im oberen Anteil des Gesichts)über das Ganglion pterygopalatinum (s. 7.2.2,S. 47) versorgt. Hier erfolgt die Umschaltung derpräganglionären parasympathischen Fasern, diemit dem N. petrosus major verlaufen, auf post­ganglionäre parasympathische Fasern.Die parasympathischen Fasern, die die Drüsendes unteren Anteils des Gesichts, wie die Glan­dula submandibularis, die Glandula sublingu­alis und die Glandulae linguales innervieren,werden dagegen im Ganglion submandibulareverschaltet. Hier erfolgt die Umschaltung derpräganglionären parasympathischen Fasern, diemit der Chorda tympani verlaufen, auf die post­ganglionären parasympathischen Fasern. DieChorda tympani dient zudem der sensorischen

Nd n. facialis

~~f Q

V~"'~

a~"'~\J

Abb. 39: potenzielle

Funktionsausfälle

bei einer periphe­

ren Facialisparese

Abb. 40: Facialisparesen

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Page 46: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

381 Hirnnerven

Bei einer einseitigen, zentralen Fazialisparesehängt der kontralaterale Mundwinkel herab undes kommt zur Lähmung des kontralateralen M.buccinator.

Bei einer peripheren Fazialislähmung fallen - jenach Höhe der Schädigung - mehr oder wenigerFunktionen aus:• Eine Hyperakusis ist bei einer Schädigung des

N. facialis unmittelbar peripher des Gangliongeniculi zu erwarten.

• Ein Patient mit SchädelbaSiS_,bruch, bei dem es direkt oder \. I1f

durch den Druck des entstehen- ".. \;) .den Hämatoms zu einer Schä- J .

digung des N. facialis kurz vor .' .....dem Austritt aus dem Foramenstylomastoideum kommt, leidet un-ter einer schlaffen linken Gesichtshälfte undauf der gleichen Seite unter einer gestörtenGeschmacksempfindung auf der vorderenZungenhälfte, während das Hörempfindenund die Tränenproduktion unvermindert ist.

N. veslibulocochlearis (VIII)

Übrigens...Der M. buccinator ist ein mimischer Muskel, dersich nach dorsal im Regelfall über Zwischen­schaltung der Raphe buccopharyngea [= Raphepterygomandibularis) in den M. constrictor pha­ryngis superior fortsetzt. Zudem steht er ventralmit dem M. orbicularis oris in Verbindung, wirdvom N. facialis motorisch innerviert und vomDuctus parotideus durchbohrt. Wie bereits beiden mimischen Muskeln [so 3.1, S. 7 ff.]erwähnt, wird im Schriftlichen die Innervationdes M. buccinator und sein Bezug zum Ductusparotideus sehr gerne gefragt; in den letztenPhysika kamen noch Fragen zum M. orbicula-ris oculi hinzu. Daher bitte besonders darandenken, dass diese beiden mimischen Muskeln- wie alle übrigen auch - vom N. facialis innerviertwerden.

5.8 Nervus vestibulocochlearis(= VIII. Hirnnerv)

Das Kerngebiet des achten Hirnnerven liegt inder Medulla oblongata mit zwei Nuclei cochle­ares und vier Nuclei vestibulares.

Nucleicochleares

Pedurculuscerebellarisinferior

Abb. 41: Nervus vestibulocochlearis

Page 47: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Nach seinem Verlauf durch den Porus acusticusinternus (gemeinsam mit dem N. vnund der A.Nlabyrinthi) tritt der N. vestibulocochlearis unter­halb der Pons und lateral der Olive ins Gehirn ein.Seine Funktionen sind das Hören und das Gleich­gewichtsempfinden.

5.9 Nervus glossopharyngeus(= IX. Hirnnerv)

Das Kerngebiet des neunten Hirnnerven liegt inder Medulla oblongata.Hier lassen sich vier Kerne unterscheiden:• Als rein somatomotorischen Kern teilt sich der

neunte Hirnnerv den Nucleus ambiguus mitdem zehnten und elften Hirnnerven.

• Zudem existiert der Nucleus spinalis nervitrigemini, in dem somatosensible Fasern ausOhr und Rachen enden.

• Der Nucleus salivatorius inferior dient der pa­rasympathischen Innervation der Parotis und

• der Nucleus solitarius, in dem sensorische Fa-sern des hinteren Drittels der Zunge enden.

Von den einzelnen Kernen ausgehend verbündensich die Fasern zum eigentlichen N. glossopharyn­geus. Dieser verlässt den Hirnstamm unterhalbder Pons im Su1cus lateralis posterior und zieht(zusammen mit N. X und XI) durch das Foramenjugulare. Im weiteren Verlauf zieht er durch dasSpatium latero-/parapharyngeum zusammen mitdem X., XI. und XII. Hirnnerven. Zu den FUnkti­onen des neunten Hirnnerven gehören:• Somatomotorische Innervation der Pharynx­

muskulatur (= Schlund-/Rachenmuskulatur)und Innervation des M. levator veli palatini.

• Ausgehend vom Nucleus spinalis nervi tri­gemini: sensible Versorgung von Anteilendes Ohrs und Rachens, so z.B. des Mittelohrs(=Paukenhöhle), des inneren Trommelfells undder Tuba auditiva, der Gaumenmandel, Teileder Zunge und der Pars oralis pharyngis.

• Viscerosensible Versorgung des Glomus ca­roticum und der Pressorezeptoren im Sinuscaroticum. Im N. glossopharyngeus verlaufendaher chemorezeptive Afferenzen des Glomuscaroticum zum Nucleus solitarius.

• Sensorische Versorgung des hinteren Drittelsder Zunge. Somit ist der N. glossopharyngeus ander peripheren Geschmacksleitung beteiligt. Zu­dem versorgt er die Glandula parotidea über dasGanglion oticum mit parasympathischen Fasern.

Nervus vagus (= X. Hirnnerv) 139

5.10 Nervus vagus (= X. Hirnnerv)Die Kerne des zehnten Hirnnervs liegen in derMedulla oblongata. Zusammen mit dem Ner­vus glossopharyngeus besitzt er als somatomo­torisehen Kern den Nucleus ambiguus und alssensorischen Kern den Nucleus solitarius. DerNervus vagus ist somit ebenfalls an der peri­pheren Geschmacksleitung beteiligt. Seine para­sympathischen Fasern haben ihren Ursprung imNucleus dorsalis nervi vagi.Der Vagus tritt unterhalb der Pons hinter der Oliveaus dem Hirnstamm aus und verläuft im Sulcuslateralis posterior, bevor er durch das Foramen ju­gulare die Schädelbasis verlässt. Hier besitzt er einGanglion superius und inferius. Die Ganglien sindaus pseudounipolaren Nervenzellen aufgebaut.Weiter zieht der Nerv im Spatium latero-/para­pharyngeum zusammen mit dem IX., XI. und XII.Hirnnerven und liegt daher auch mit der A. carotisinterna und der V. jugularis Interna, die ebenfallsim Spatium latero-/parapharyngeum verlaufen, ineiner gemeinsamen Bindegewebsscheide.Im Kopf- und Halsbereich gibt der Nervus va­gus den Nervus laryngeus superior und inferior(= Recurrens) ab, die vornehmlich der Innervati­on des Larynx dienen (s. 4.9.2 und Abb. 30, S. 28sowie Abb. 31, S. 29). Der Nervus laryngeus su­perior bildet sich im 4. Branchialbogen (= Kie­menbogen) und versorgt am Larynx den M.cricothyroideus (= äußerer Spanner des Stimm­bandes), den Aditus laryngis und die supraglot­tische Schleimhaut, während der N. laryngeusinferior - auch Recurrens genannt - alle restlichenKehlkopfmuskeln motorisch innerviert und deninfraglottischen Anteil sensibel versorgt.

Übrigens ...Der N. Vagus zieht zunächst Richtung Thorax:

links befindet er sich in der Ösophago-Trache­

alrinne, während er rechts lateral der Tracheain wechselnder Lagebeziehung zur A. thyroidea

inferior verläuft. Dann bildet der Recurrens aufder rechten Seite eine Schlaufe um die A. subcla­via, auf der linken Seite eine um den Aortenbogenund begibt sich wieder zurück zum Larynx.

Auch zur Versorgung der Meningen der hinterenSchädelgrube. des Gehörgangs und des Pharynxgibt der N. vagus einzelne Äste ab. Im Thorax­bereich versorgt er Herz (= gibt Vagus-Fasern anden Plexus cardiacus ab), Trachea und Ösopha­gus mit Rami, die im hinteren Mediastinum ver-

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40 I Hirnnerven

N. laryngeus recurrens re.(um A. subclavia)

Abb. 42: Verlauf des Nervus vagus

laufen. Anschließend passiert er gemeinsam mitdem Ösophagus als Truncus vagalis anterior undposterior und dem linken N. phrenicus im Hi­atus oesophageus das Zwerchfell. Im Abdomenangekommen, versorgt er parasympathisch undsensibel alle Bauchorgane bis zum Cannon-Bo­ehm-Punkt an der linken Kolonflexur.

5.11 Nervus accessorius(= XI. Hirnnerv)

Der Nervus accessorius ist kein echter Hirnnerv,sondern eigentlich eine motorische Abspaltungdes Nervus vagus. Seine Kerne befinden sich imBereich der Medulla oblongata.Neben der Radix spinalis nervi accessorii aus denoberen zervikalen Segmenten, hat er noch eineRadix cranialis mit dem Nuc1eus ambiguus als

/r:..mJI+---N. laryngeus sup.

If-I.,I-----N. laryngeus inf.

'------ N. laryngeus recurrens Ii.(um Aortenbogen)

Plexus ösophagealis----- (mit Ösophagus durch

das Zwerchfell)

Truncus vagalis anterior(aus Ii. N. vagus)

hinter dem Magen:Truncus vagalis posterior(aus re. N. vagus)

Ausgangspunkt. Sein Hirnaustritt erfolgt unter­halb der Pons im Sulcus lateralis posterior bis C6.

M. trapezius

Radix spinalis

Abb. 43: Nervus accessorius

Page 49: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Zusammenfassung 143

Die Radix spinalis zieht dann zunächst durch dasForamen magnum in die Schädelhöhle hinein, wosie sich mit der Radix cranialis zum eigentlichenNervus accessorius verbindet. Dieser verlässt dieSchädelhöhle durch das Foramen jugulare, um sichum die somatomotorische Innervation des M. tra­pezius und des M. sternocIeidomastoideus zu küm­mern. In seinem Verlauf findet man ihn im Spatiumlatero-/parapharyngeum, wo er zusammen mitdem IX., XI.,und XII. Hirnnerven verläuft.

5.12 Nervus hypoglossus[= XII. Hirnnerv)

Der N. hypoglossus ist eigentlich ein Spinalnerv.Sein motorisches Kemgebiet liegt in Form des Nu­cleus nervi hypoglossi in der Medulla oblongata.Der XII. Hirnnerv verlässt den Himstamm ven­tral der Olive im Sulcus lateralis anterior undtritt durch den Canalis hypoglossi in der hin­teren Schädelgrube aus der Schädelhöhle aus. Erdient der Innervation der Zungenmuskulatur.

Nucleus nervihypoglossi

Nucleus nerviabducentis

Nuclei salivatorii(sup. u. inf.)

Nucleus dorsalisnerv! vagi

Nuclei cochleares(ant. u. post.)

Nucleus + Tractussolitarius

Genu nervi facialis

Nucleus nervifacialis

Nucleus + Tractus spinalisnervi trigemini

\- ~Nucleusnervi, trochlearis

Bei einem Ausfall des Nervus hypoglossus einer

Seite weicht die Zunge beim Herausstreckenzur kranken Seite hin ab (= rechts Defekt, Folge:

Zunge weicht nach rechts ab].

~~ ----N. trochlearis (IV)

:11'------------ Nucle!vestibulares

Nucleus nervi1---------- oculomotorii

Nucleus ambiguus

Abb. 44: Hirnstamm und Hirnnervenkerne

Übrigens...

5.13 Zusammenfassung

N. glossopharyngeus (IX)

Nucleus motoriusnervi trigemeni

N. facialis (VII)===~~~~~N. intermedius

Gangliontrigeminale

Nucleus pontinusnervi trigemini

N. abducens (VI)

Nucleus nervi accessorii

Übrigens...Beim Funktionsausfall des XI.Hirnnerven kann derBetroffene oft den Arm nicht über die Horizontale

heben und daher auch seine Haare nicht kämmen[so wird das immer wieder gerne im Schriftlichen

gefragt...]. EineVerletzung des N. accessorius trittV.a. nach Operationen im Trigonum colli laterale

(= laterales Halsdreieck) auf. In dieser Regio colli

lateralis (= Regio cervicalis lateralis) liegen zudemÄste des Plexus cervicalis, der N. occipitalis minor

und die A. subclavia.

Nucleus ruber

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6 Halsnerven

6.1 Rami ventrales der zervikalenSpinalnerven

Aus den zervikalen Spinalnerven entstehen je­weils ein Ramus dorsalis und ein Ramus ven­tralis. Die Rami ventrales von Cl bis C4 bildenden Plexus cervicalis, der am Hinterrand des M.sternocleidomastoideus liegt. Hier durchbrichtder Plexus cervicalis die oberflächliche Halsfas­zie (= Lamina superficialis cervicalis) am Erb­Punkt (= Punctum nervosum) und teilt sich inseine vier rein sensiblen Äste auf, die subkutanliegen (s. Abb. 45):

Die Halsnerven umfassen im zervi­kalen Bereich den Plexus cervicalisund einige wichtige dorsale Ner­ven, die sich per Merkspruch aberschnell behalten lassen.

6~~lh 6~H\R~1' lJ~D DAH~R 2~11'

f'OR ~~ PAlkS~

Was können Sie zum Verlauf und den Kernen des N.facialis sagen?VII. Hirnnerv, Kerngebiete im Bereich der Pons, Ver­lauf im Porus acusticus internus, Chorda tympaniund N. petrosus major. Verlässt Schädelbasis durchForamen stylomastoideum, Innervation der mi­mischen Muskulatur, Innervation der meisten Drü­sen im Kopf- und Halsbereich, außer der Parotis, .....

Da sämtliche hier aufgeführte Fakten zu den Hirn­nerven häufig im Physikum gefragt werden, sollteman das ganze Kapitel sorgfältig lernen. Schriftlichwerden besonders gerne folgende Nerven geprüft:o VIIoVo IXoXo XIo Kerne sämtlicher Hirnnerven im Hirnstamm und

deren Austrittsstellen

441 Halsnerven

Was fällt Ihnen zum N. trigeminus ein?V. Hirnnerv, größter Hirnnerv mit den meisten Ker­nen (s. 5.5, S. 34 ff.] im Hirnstamm, Austritt lateralder Pons, sensible Versorgung des Gesichts durchseine drei Hauptäste:o N. ophthalmicus,• N. maxillaris,o N. mandibularissowie Äste zur motorischen Versorgung der Kau­muskulatur (im N. mandibularis]

Was können Sie zur Sehbahn referieren?Ursprung sind die primären Sinneszellen, in Form vonStäbchen und Zapfen im Stratum neuroepitheliale re­tinae. Über das Stratum ganglionare retinae und dieNervi optici gelangen die Informationen durch den N.opticus - der erste Ort, wo man Myelinscheidenfindet- aus der Orbita durch den Canalisopticus, durch denzudem die A. ophthalmica zieht, in die mittlere Schä­delgrube. Hier befindet sich im Bereich der Sella tur­cica das Chiasma opticum (s. 5.2, S. 32].

N. occipilalisminor(C2, C3)

Nn.supraclaviculares(C3,C4)

Abb. 45: Äste des Plexus cervicalis

Page 51: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Rami dorsales der zervikalen Spinalnerven 145

• Der N. occipitalis minor zieht in die seitlicheOccipitalregion und innerviert die Haut hinterder Ohrmuschel.

• Der N. auricularis magnus innerviert eben­falls die Haut an der Ohrmuschel und Wangesowie den Kieferwinkel.

• Der N. transversus colli zieht annähernd ho­rizontal nach ventral und innerviert die Hautdes vorderen Halses,

• während die Nn. supraclaviculares die Hautder oberen Schulter- und Brustregion versor­gen, mitsamt der Fossa supraclavicularis ma­jor und der Haut im Bereich des M. sternocle­idomastoideus.

MERKE:

IIIb mich iJJora \lotzdem licht? Für die vier Äste:N. !ccipitalis minor. N. micularis magnus, N.\lans­versus colli, Nn.llpraclaviculares

Nervusoccipilalismajor

Nervusoccipilalislertius

M. semispinaliscapilis

Oberflächliche Schicht

Abb. 46: Zervikale Rami dorsales

Aus den zervikalen Rami ventrales bilden sichzudem Muskeläste, wie z.B. der N. phrenicus,der seine Fasern aus C3 bis CS erhält und Ramimusculares (innervieren den M. longus capitisund colli, den M. rectus capitis anterior undlateralis, die Mm. intertransversarii cervicales,den M. levator scapulae und die Mm. scaleni).

6.2 Rami dorsales der zervikalenSpinalnerven

Die Rami dorsales der zervikalen Spinalnervenübernehmen neben der motorischen Innervationder tiefen Nackenmuskulatur die sensible Inner­vation der Occipitalregion. Hierzu dienen v.a.drei Nerven (s. Abb. 46):

M. occipilo-fronlalis

Nervussuboccipilalis

M. reclus capilispost. major

M. semispinalis cervicis

M. semispinalis capilis

Tiefe Schicht

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461 Vegetative Innervation von Kopf und Hals

• Der Ramus dorsalis aus Cl bildet den N. sub­occipitalis, der vorwiegend motorisch in dertiefen Nackengegend die Nackenmuskulaturinnerviert.

• Der Ramus dorsalis aus C2 versorgt durchden N. occipitalis major vorwiegend sensibeldie Haut am medialen Hinterkopf sowie mo­torisch den M. semispinalis capitis und den M.longissimus capitis.

• Der Ramus dorsalis aus C3 bildet den N. occi­pitalis tertius, der sensibel die mediale Hinter­kopfhaut versorgt.

Aus diesem Kapitel werden im Physikum häufig Fra­gen zum Plexus cervicalis gestellt. Man sollte sichdaher unbedingt merken, dass:• der Plexus cervicalis die oberflächliche Halsfaszie

im Erb-Punkt durchbricht und• welche vier Äste er hat (s. 6.1, S. 44).

Was wissen Sie über den Plexus cervicalis?Nervengeflecht, dass am Hinterrand des M. sterno­c1eidomastoideus durch die Lamina superficialis fas­ciae cervicalis hindurchtritt.Teilt sich in 4 Äste auf:• N. occipitalis minor,• N. auricularis major,• N. transversus colli,• Nn. supraclaviculares.

Wofür dient der Plexus?Er dient der sensiblen Innervation von lateralen An­teilen des Gesichts und des lateralen Hinterkopfs bisnach kaudal in den Bereich der Clavicula.

7 Vegetative Innervationvon Kopf und Hals

Das Thema der vegetativen Innervation undder dazugehörigen Ganglien ist für die meistenPhysikumsanwärter ein sehr unbeliebtes Kapi­tel. Hat man aber die Drüsen im Kopf-/Hals­bereich sowie die Hirnnerven sieben und ~

neun schon gelernt, so ist es ein ) '(Kinderspiel sich auch die wesent- ))liehen Aspekte dieses Themasanzueignen.Da die vegetative Innervationvon Kopf und Hals immer wie­der gefragt wird, sollte man diefolgenden Seiten aufmerksam le-sen, sorgfältig lernen und anschließend im Schlafkönnen.

7.1 Allgemeines zu den GanglienMan unterscheidet parasympathische Ganglien,von sympathischen und sensiblen Ganglien.Am wichtigsten für das Physikum sind die para­sympathischen Ganglien, von denen es im Kopf­und Halsbereich vier unterschiedliche gibt:• das Ganglion ciliare,• das Ganglion pterygopalatinum,• das Ganglion submandibulare und• das Ganglion oticum.

In diesen Ganglien befinden sich:-1. präganglionäre parasympa- ,

thische Fasern, die organnah ,. \l!auf das zweite postganglionäre 11 ;;~1.'·.. .' '.'Neuron verschaltet werden, .' :.'.

2. postganglionäre sympathische . .Fasern, die bereits organfern imGrenzstrang verschaltet wurden und durchdas parasympathische Ganglion lediglichhindurchziehen. ohne verschaltet zu wer­den,

3. sensible Fasern, die nicht verschaltet wer­den und die sich auf dem Weg zum ZNSdem jeweiligen Ganglion anlagern.

Wie in Abschnitt 4.5 (s. S. 21ff.) bereits erwähnt,werden alle wesentlichen Drüsen im Kopf- undHalsbereich durch parasympathische Fasern in­nerviert, die im Nervus (intermedio)facialis ver-

Page 53: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Parasympathische Ganglien im Kopf- und Halsbereich 147

laufen. Die Ausnahme bildet die Parotis, die vomN. glossopharyngeus versorgt wird.

7.2 Parasympathische Ganglien imKopf- und Halsbereich

Im Kopf- und Halsbereich existieren vier wich­tige parasympathische Ganglien, auf die imschriftlichen Examen seeeeeehr viel Wert gelegt

wird und die man daher unbedingtY€A"~hernenund verstehen sollte. Hat man

/ den Inhalt dieses Kapitels im Kopf,kann man aber die meisten Fragen ausdem Komplex Kopf und Hals gut be­

antworten - daher also hier mal wiederbesonders aufgepasst...

7.2.1 Ganglion eiliareDas Ganglion ciliare liegt in der Orbita, direkthinter dem Bulbus oculi (= retrobulbär) und late­ral des Nervus opticus. Es dient der Verschaltungparasympathischer Fasern, die für die Akkomo­dation und den Pupillenreflex notwendig sind.Außerdem hat das Ganglion viele multipolareNervenzellen.Prägärrglionäre parasympathische Fasern, die imNucleus oculomotorius accessorius (= EdingerWestphal) des dritten Hirnnerven im Mesence­phalon ihren Ursprung haben und mit dem N.oculomotorius in die Orbita gelangen (s. 5.3, S.33), werden hier (= organnah) auf das zweitepostganglionäre parasympathische Neuron ver­schaltet. In Form der Nn. ciliares breves gelan­gen sie dann zum M. ciliaris und M. sphincterpupillae, wo sie für die Akkomodation und denPupillenreflex sorgen (s, Abb. 47).

Ganglion ciliare(retrobulbär)

Ne/. nervi oculomotorii

Ne/. oculomotorius accessorius

Abb. 47: Übersicht Ganglion ciliare

Übrigens ...• Postganglionäre sympathische Fasern inner­

vieren den M. dilatator pupillae (Sympathikusak­tivierung, Folge:Augen weit auf!] und gelangenvom oberen Halsstrangganglion mit denGefäßen in den Schädel und zum Auge. Hierbeibegleiten sie auch die A. carotis interna.

• Sensible Fasern der Cornea lagern sich als Nn.ciliares longi dem Ganglion an und verlaufen mitdem N. trigeminus.

• Die Perikaryen der präganglionären sympa­thischen Neurone zur Weitstellung der Pupilleliegen im Rückenmark, während sich die Perika­ryen der präganglionären parasympathischenNeurone für die Akkomodation im Mittelhirnbefinden.

7.2.2 Ganglion pterygopalatinumDas Ganglion pterygopalatinum liegt in der Fos­sa pterygopalatina (= Flügelgaumengrube). Eswird benötigt um einen Teil der Drüsen im Kopf­und Halsbereich parasympathisch zu versorgen.Präganglionäre parasympathische Fasern,die im Nuc1eus salivatorius superior in derPons ihren Ursprung haben und mit dem N.(intermedio)facialis, über den N. petrosus majorin die Flügelgaumengrube gelangen (s. 5.7, S.36ff.), werden hier (= organnah) auf das zweite I,

postganglionäre parasympathische Neur~)li ver­schaltet. Die postganglionären Fasern innervie­ren die Drüsen im oberen Anteil des Gesichts:• die Glandula lacrimalis,• die Nasen-,• Nasennebenhöhlen- und• Gaumendrüsen (= Glandulae nasales und pa­

latines).

M. ciliaris(Akkomodation)

M. sphincter pupillae(Pupillen reflex)

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481 Vegetative Innervation von Kopf und Hals

Ncl. salivatorius superior

N. petrosus major

N.(intermedio)facialis (NVII)

Abb. 48: Übersicht Ganglion pterygopalatinum

Ganglionpterygopalatinum

Übrigens ...

Tränendrüse

Nasen- undNasenneben­höhlendrüse

Gaumendrüsen

Übrigens...• Postganglionäre sympathische Fasern aus dem

Halsgrenzstrang ziehen als N. petrosus profun­dus zur Schleimhaut der Nasennebenhöhlen .

• Sensible Fasern aus dem Gaumen- und Na­sennebenhöhlenbereich entstammen dem N.maxillaris.

7.2.3 Ganglion submandibulareDas Ganglion submandibulare liegt oberhalb derGlandula submandibularis. Es innerviert die Drü­sen imunterenAnteil des Gesichts. Präganglionäreparasympathische Fasern, die ebenso im Nucleussalivatorius superior in der Pons ihren Ursprunghaben und mit dem N. (intermedio)facialis überdie Chorda tympani zum Mundboden gelangen(s. 5.7, S. 36ff.),werden hier (= organnah) auf daszweite postganglionäre parasympathische Neuronverschaltet. Sie versorgen die Glandula submandi­bularis, die Glandula sublingualis und die Glan-dulae linguales. Nucl. salivatorius superior

• Die postganglionären sympathischen Fasernstammen aus dem Halsgrenzstrang und inner­vieren v.a. die Mundgefäße .

• Die sensiblen Fasern ziehen als N. lingualis vonder Zunge am Ganglionvorbei zum N. trigeminus.

7.2.4 Ganglion oticumDas Ganglion oticum liegt in der Fossa infra­temporalis. Präganglionäre parasympathischeFasern, ziehen in der Medulla oblongata durchden Nucleus salivatorius inferior und gelangenmit dem N. glossopharyngeus (über den N. tym­panicus zum Plexus tympanicus; von dort ziehtder N. petrosus minor zum Ganglion) in die Fos­sa infratemporalis (s. 5.9, S 39). Hier werden sie(= organnah) auf das zweite postganglionäre pa­rasympathische Neuron verschaltet. Diese post­ganglionären Fasern ziehen dann mit dem N.auriculotemporalis zur Parotis und innervierendiese Drüse.

N.(jntermedio)facialis (NVII)

Chorda tympani

Abb. 49: Übersicht Ganglion submandibulare

Ganglionsubmandibulare

Glandulaesublinguales

Glandulasubmandibularis

Glandulaelinguales

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Parasympathische Ganglien im Kopf- und Halsbereich 149

NcI.salivatoriusinferior

Abb.50: Übersicht Ganglionoticum

N. glossopharyngeus (IX)

Glandulaparotidea

Ganglionoticum

Übrigens ...• Postganglionäre sympathische Fasern kommen

ausdem Plexus caroticus internus zumGan­glion oticum undinnervieren Blutgefäße undDrüsenim Ohrbereich.

• Sensible Fasern aus der Haut.Schleimhaut unddenZähnen desUnterkiefersziehen mit dem N.mandibularis zumHirnstamm.

Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Begriffenparasympathische Innervation der Speicheldrüsenhäufig im Physikum anzutreffen. Man sollte sich da-

___her unbedingt merken. dass:

• alle Drüsen im Kopf-/Halsbereich durch den N. fa­cialis [= VII] innerviert werden, außer der Parotis,die der N. glossopharyngeus [= IX] innerviert.

• der parasympathische Kern des N.[intermedio]facialis [= VII] der Nucleus salivatorius

superior ist. während der Nucleus salivatorius infe­rior der Kern des N. glossopharyngeus [= IX] ist.

Welche parasympathischen Ganglien kennen Sieund was sind deren Funktionen?Ganglion ciliare. oticurn, pterygopalatinum und sub­mandibulare.Funktion: parasympathische Fasern werden organ­nah verschaltet und dienen dann der Innervation derDrüsen im Kopf- und Halsbereich.

Wo liegt das Ganglion ciliare und wozu dient es?Retrobulbäre Lage. Verschaltung präganglionärerparasympathischer Fasern auf postganglionär, umdann als Nervi ciliares breves der Akkomodation unddem Pupillenreflex zu dienen sowie Blutgefäße undDrüsen am Auge zu versorgen.

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50 I Arterien und Venen

Abb. 51: Abgänge für Kopf + Hals

8 Arterien und Venen

A. thoracicainterna

Jruncus thyre·ocervicalis

A. vertebralis

A. costocervicalis

A. carotis communis

Abb. 52: Äste der A. subclavia

sehen dem M. scalenus anterior und mediuszieht. Erst in der Axilla geht die A. subclavia indie A. axillaris über.Für den Kopf- und Halsbereich gibt die A. sub­clavia vier wichtige Äste ab:

1 die A. thoracica interna,2 die A. vertebralis,3 den Truncus thyreocervicalis und4 den Truncus costocervicalis.

In den Thoraxbereich zieht als ein Abgang der A.subclavia die A. thoracica interna, die lateral desSternums nach kaudal zieht und sich in Höheder sechsten Rippe in die A. epigastrica superiorund die A. musculophrenica aufteilt. Sie versorgtu.a. den Thymus, das Mediastinum, die Tracheaund ihre Bronchien sowie das Sternum und dieMamma.Ein weiterer wichtiger Abgang der A. subcla­via ist die A. vertebralis. Sie zieht vom sechstenbis zum ersten Halswirbel durch die Foraminatransversaria gemeinsam mit Nervengeflechtenund Venenplexus, führt dann zwischen Atlasund Axis dorsal um die Massa lateralis des At­las herum, bevor sie in den Subarachnoidalraumeintritt. Durch das Foramen magnum gelangt siein die Schädelhöhle und vereinigt sich dort mitder A. vertebralis der Gegenseite zur A. basila­ris.Die weiteren wichtigen Abgänge der A. subcla­via sind zwei Trunci: der Truncus thyreocervica­lis und der Truncus costocervicalis, Der Truncusthyreocervicalis verzweigt sich in seine Äste:

Arcus aortae

A. carotiscommunis sinistra

A. carotiscommunis dextra

A. subclavia .dextra

8.1.1 A. subclaviaDie A. subclavia ist auf der linken Seite ein direk­ter Abgang des Arcus aortae und auf der rechtenSeite ein Abgang aus dem Truncus brachioce­phalicus. Sie legt sich in ihrem Verlauf kranialum die Pleurakuppel und hinterlässt hier einenSu1cus arteriae subclaviae, bevor sie mit der A.brachialis durch die hintere Skalenuslücke zwi-

8.1 Arterielle Versorgung imKopf-und Halsbereich

Das Blut für die arterielle Versorgung des Kopf­/Halsbereichs stammt aus der linken Herzkam­mer. Von dort gelangt es über die Aorta ascen­dens und den Arcus aortae auf der rechten Seitein den Truncus brachiocephalicus. Der besitzt alsÄste die A. carotis communis und die A. subcla­via der rechten Seite. Auf der linken Seite erfolgtdie Blutversorgung über direkte Abgänge ausdem Arcus aortae: die linke A. carotis communisund die linke A. subclavia.

Die arterielle Versorgung von Kopf und Halsstammt aus zwei Hauptgefäßen. Diese sollteman namentlich kennen sowie deren Abgängebenennen und z.T. auch zeigen können. Denngerade in der mündlichen Prüfung werden dieseArterien immer wieder gerne gefragt. Die Venenstimmen namentlich mit den Arterien übereinund verlaufen meist in enger Nachbarschaft zudiesen.

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Arterielle Versorgung im Kopf- und Halsbereich I51

• die A thyroidea inferior, die dorsal der A ca­rotis communis und des N. vagus und medi­al des M. scalenus anterior verläuft und derVersorgung der unteren Anteile der Glandulathyroidea und des Larynx dient (über die Alaryngea inferior),

• die A cervicalis ascendens,• die A. suprascapularis und• die A. transversa cervicis.Der Truncus costocervicalis verfügt über zweiHauptabgänge, die A cervicalis profunda unddie A intercostalis suprema.

8.1.2 A. carotis communisDie A carotis communis stammt auf der linkenSeite aus dem Aortenbogen, während sie auf derrechten Seite ein Ast des Truncus brachiocepha­licus ist.Ohne Verzweigungen zieht sie gemeinsam mitder V. jugularis interna in der Vagina caroticadurch den Halsbereich. Erst in Höhe des Carti­lago thyroidea (= vierter Halswirbel) findet sichder Sinus caroticus und die Arterie teilt sich indie A carotis interna und externa.

A. maxillaris

A. carotisinterna

Abb. 53: Äste der A. carotis communis

• Die A. carotis interna zweigt sich erst imSchädel in ihre Äste auf. Sie bildet bei der Auf­zweigungsstelle der A carotis communis denhinteren Ast der A carotis communis und ver­läuft ohne Astabgabe zur Schädelbasis, ziehtdurch den Canalis caroticus in die Schädel­höhle, dann entlang des Sinus cavernosus, wosie das Karotissiphon (=S- Schleife) bildet undgibt schließlich in der mittleren Schädelgrubeals Äste die A ophthalmica, die A cerebri me­dia und anterior sowie die A. communicansposterior ab.

• Die A. carotis externa hingegen verläuft unterdem Venter posterior des M. digastricus unddem M. stylohyoideus in die Fossa retroman­dibularis und gibt auf ihrem Weg folgendeÄste ab:- die A thyroidea superior (versorgt die Glan­

dula Thyroidea und die oberen Anteile desLarynx),

- die Alingualis (aus der die A profunda lin-guae hervorgeht),

- die A. facialis,- die A pharyngea ascendens,- den Ramus sternocleidomastoideus,- die A. occipitalis,- die A. auricularis posteriorund als ihre Endäste:- die A temporalis superficialis und- die A. maxillaris.

Übrigens...Die A. maxillaris beginnt in der Parotisloge undzieht durch die Fossa infratemporalis, wo sie intopographischer Beziehung zum M. pterygoide­us lateralis steht. Sie versorgt als Endast derA. carotis externa Zähne. Gaumen, Dura materund gibt als Ast die A. meningea media ab. Die­se gelangt durch das Foramen spinosum in diemittlere Schädelgrube und verläuft hier epidural.

MERKE:

i.leo men Ibriziert frdntastisch[larke ~Jhsen­schwanzsuppe loten Mäusen; für die Äste derA.carotis externa: A. [t~roidea superior, A.lrt[~ualis,

;:J'Z~ '1;V":",'(" V'~Y

A. 'tcialis, A. \tl,l~ryng:~ ascendens:~amus ß~erno-cleidomastoideus, A.l[~cipitalis, A. f!~ri~ularis poste­rior, A.Bemporalis superficialis und A. maxillaris.

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521 Arterien und Venen

ConfluenssinuumSinus rectus

Plexus basilaris

Sinus petrosussuperior

Sinus sagittalis superiorSinus sagittalis inferior

Sinuscavernosus

Sinus petrosusinferior

Abb. 55: Sinus durae matris [Aufsicht)

Um das venöse Blut aus den vorderen Anteilendes Gehirns zu sammeln, findet man im Bereichder Sella turcica ein weiteres Sammelbecken: denSinus cavernosus. In ihn münden der Sinus sphe­noparietalis und die V. ophthalmica. Der Sinuscavernosus fließt dann über den Sinus petrosussuperior und inferior in den Sinus transversusund den Sinus sigmoideus ab.

Confluenssinuum

V. jugularis internaSinus transversus

Sinus sagittalis superior

Sinus sagittalis inferior

8.2 Venen/SinusDie Venen begleiten die Arterien im Kopf-/Hals­bereich und sind gleichnamig zu den Arterien.Für den venösen Blutabfluss des Gehirns bedarfes unter anderem den Sinus durae matris. Diessind weitlumige venöse Blutleiter, die innerhalbder Dura mater verlaufen. Bei den Sinus handeltes sich um mit Endothel ausgekleidete Aufwei­tungen zwischen den Durablättern, die wedereine Muskelschicht noch Klappen aufweisen.Das venöse Blut aus der Großhirnrinde fließtzum großen Teil zum Sinus sagittalis superior ab(=unpaarig) und mündet in das Confluens sinu­um. In dieses führen zudem• der Sinus rectus, in den zuvor der Sinus sagit­

talis inferior und die V.cerebri magna münde­ten und

• der Sinus occipitalis.

Abb. 54: Sinus durae matris [seitlicher Querschnitt)

Vom Confluens sinuum aus gelangt das Blutnach lateral über den jeweiligen Sinus transver­sus in den Sinus sigmoideus, bevor es in die V.jugularis interna mündet, die das gesammelteBlut über die Vv.brachiocephalicae zum Herzenbringen.

Aus diesem Kapitel werden häufig die A. subclaviaund A. carotis communis plus Äste sowie die Sinusim Physikum geprüft. Man sollte sich daher unbe­dingt merken, dass• das Blut für Kopf und Hals aus der A. subclavia und

A. carotis communis sowie deren Ästen stammtund diese benennen können.

• die Sinus durae matris die venösen Abflussleitersind.

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Beschreiben Sie bitte die arterielle Versorgung vonKopf und Hals.Aortenbogen mit den Abgängen Truncus brachioce­phalicus rechts und links den direkten Abgängen A.subclavia und A.carotis communis.Die A. carotis communis teilt sich in die A. carotisinterna und externa sowie deren Äste auf, währenddie A. subclavia 4 wichtige Äste besitzt:- den Truncus thyreocervicalis,- den Truncus costocervicalis,- die A. vertebralis und- die A. thoracica interna.

Was sind Sinus?Duraduplikaturen; hierzu zählt man z.B. den Sinussagittalis superior und inferior, den Sinus occipita­lis und den Sinus rectus. Diese münden in den Con­fluens sinuum, von wo das Blut lateral über Sinustransversus und Sinus sigmoideus letztlich in die V.jugularis interna fließt.Ventrale Bereiche des Gehirns sammeln ihr venösesBlut im Sinus cavernosus, von wo es über den Sinuspetrosus superior und inferior in den Sinus transver­sus und Sinus sigmoideus abfließt.

9 Lymphknoten undLymphgefäße

Die Lymphbahnen wurden bisher im schriftli­chen und mündlichen Examen relativ kurz ge­halten. Daher sprechen auch wir sie nur in allerKürze an.

Die Nodi lymphatici parotidei superfi-ciales beziehen ihre Lymphe v.a. ausdem Gebiet der Schläfe und der Vor­derfläche der Ohrmuschel, währenddie Lymphknoten Nodi lymphaticisubmentales die Lymphe der Unter­lippe, des Mundhöhlenbodens und derZungenspitze sammeln.

Basics Mündliche I 53

Nodi Iymphaticiparotideisuperficiales

Abb. 56: Lymphgefäße und Lymphknoten der seitlichen

Halsregion

10 Angewandte undtopographische Anatomie

Im Fach Anatomie gibt es in den schriftlichen Ex­amina immer wieder Fragen mit Bildanhang. Esempfiehlt sich daher Fragen dieser Art aus denletzten Examina noch einmal kurz vor der Prü­fung anzuschauen.Die einzelnen gefragten Strukturen wurden inden vorangegangenen Kapiteln mitbehandeltund sind im Einzelnen dort nachzulesen.

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541 Index

Index

AA. auricularis posterior 50A. basilaris 49A. brachialis 49A. carotis 6, 12, 16,21,24,27,31,38,50- externa 16,21,27,50- interna 6, 12, 16,24,31,38,50A. carotis communis 49 f.A. cerebri 50- anterior 50- media 50A. cervicalis ascendens 50A. cervicalis profunda 50A. communicans posterior 50A. epigastrica 49- superior 49A. ethmoidalis anterior 4, 6, 30A. facialis 22, 50A. infraorbitalis 4, 6A. intercostalis suprema 50A. labyrinthi 5 f., 35, 38A. laryngea 25, 27- inferior 27- superior 25, 27A. lingualis 50A. maxillaris 21, 50A. meningea accessoria 6A. meningea media 4, 6A. musculophrenica 49A. nasalis anterior 4, 6, 30A. nasalis posterior 4A. occipitalis 50A. ophthalmica 4,6,31,50A. pharyngea ascendens 50A. spinalis 4, 6A. subclavia 11 f., 27, 49A. suprascapularis 50A. temporalis superficialis 21, 50A. thoracica interna 49A. thyroidea 27,50- inferior 27,50- superior 27, 50

A. transversa cervicis 50A. vertebralis 4,6,49Aditus laryngis 26, 38Akkomodation 32, 44Anosmie 30

Anulus tendineus communis 31 f.,35Aorta ascendens 49Aperturae piriformis 15Aperturae sinus frontales 17Arcus aortae 49Arcus zygomaticus 9Area praetectalis 32Arterielle Versorgung von Kopf und Hals 49Außenmuskulatur der Zunge 10

Bbleibendes Gebiss 18Branchialbogen 38Bulbus oculi 44Bulbus olfactorius 30

CCanalis caroticus 6, 50Canalis facialis ossis petrosi 35Canalis hypoglossi 5, f., 39Canalis infraorbitalis 17Canalis opticus 4,6,31Canalis pterygoideus 6Cannon-Boehm-Punkt 39Cartilago 25- arytaenoidea 25- corniculata 25- cricoidea 25- thyroidea 25Caruncula sublingualis 22Cavitas infraglottica 26Cavitas laryngis 26Cavitas nasi 14, 16Cavitas oris propria 20Cavum nasi 15Cellulae etmoidales 15, 17,34- anteriores 15, 17- posteriores 15, 17, 34Chiasma opticum 31Choanen 15, 22Chorda tympani 13, 20, 35 f., 45Cisterna ambiens 33Cisterna interpeduncularis 32Clavicula 12Concha nasalis 15, 30- inferior 15- media 15- superior 15, 30Confluens sinuum 51

Page 61: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

Conus elasticus 26Corpus geniculatum laterale 31Corpus Iinguae 19Corpus ossis sphenoidalis 31

oDentes 18- deciduales 18- permanentes 18Dentin 18Diaphragma oris 21Diencephalon 31Drüse 21 f.- mukös 21- seromukös 22- serös 21Ductuli sublinguales minores 22Ductus nasolacrimalis 15Ductus parotideus 9,21,37Ductus sublingualis 22Ductus submandibularis 22Dura mater 30 f.Durchtrittstellen Schädelbasis 4

EEbner Spüldrüsen 19 f.Edinger Westphal Kern 32Ektoderm 18Epiglottis 25 f.Epipharynx 24Erb-Punkt 41

FFascia cervicalis 11- Lamina praetrachealis 11- Lamina praevertebralis 11- Lamina superficialis 11Fascia nuchae 12Fascia pharyngobasilaris 22Fazialisknie 35- inneres 35Fazialisparese (Fazialislähmung) 36- periphere 36 f.- zentrale 36Filae olfactoriae 4, 6, 30Fissura orbitalis 4, 32 f., 34 f.- inferior 4- superior 4, 6, 32 f., 34 f.

Index 155

Fissura sphenopetrosa 4, 6Flügelgaumengrube 44Fonticulus 2- anterior 2- lambdoidea 2- mastoidea 2- posterior 2Foramen 4, 6, 34 f., 37ft., 49- jugulare 4, 6, 38 f.- lacerum 4, 6- magnum 4, 6, 39, 49- ovale 4, 6, 35- rotundum 4, 6, 34- spinosum 4, 6- stylomastoideum 35, 37Foramina ethmoidales 4- anterius 4- posterius 4Fossa cranii 4- anterior 4- media 4- posterior 4Fossa infratemporalis 9, 35, 45Fossa interpeduncularis mesencephali 32Fossa pterygopalatina 34, 44Fossa retromandibularis 21Fossa supraclavicularis major 42Fossa temporalis 9Frenulum linguae 22

GGanglien 43- parasympathische 43- sensible 43- sympathische 43Ganglienzellen 30 f.- bipolare 30 f.- multipolare 31Ganglion 13, 32, 36, 38, 43, 44 f.- ciliare 32,43 f.- oticum 13, 38, 43, 45- pterygopalatinum 16, 36, 43 f.- submandibulare 36, 43, 45Ganglion geniculi 37Ganglion inferior 38Ganglion superior 38Gangliontrigeminale 34Gaumendrüsen 44Glandulae 16, 36- linguales 36

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Page 62: Medi-Learn Anatomie Band 4; 1. Aufl. 2007

561 Index

- nasales 16- palatines 20Glandula lacrimalis 22, 36, 44Glandula lingualis 20, 45- anterior 20Glandula parathyroidea 12Glandula parotidea 20 f., 38Glandula sublingualis 20, 22, 36, 45Glandula submandibularis 12, 20 f., 36, 45Glandula thyroidea 12,27,50-Isthmus 27- Lobus dexter 27- Lobus pyramidalis 27- Lobus sinister 27Glomus caroticum 38

HHalsdreieck 39- laterales 39Halsfaszie 11, 41Halsganglien 12Halsmuskulatur 12Hiatus maxillaris 17Hiatus oesophageus 39Hiatus semilunaris 15, 17Hirnnerv 6, 12, 30- achter [N. vestibulocochlearis) 37- dritter [N. oculomotorius) 32- elfter [N. accessorius) 39- erster [N. olfactorius) 30- fünfter [N. trigeminus) 33- neunter [N. glossopharyngeus) 38- sechster [N. abducens) 35- siebter [N. intermediofacialis) 35- vierter [N. trochlearis) 33- zehnter [N. vagus) 38- zweiter [N. opticus) 31- zwölfter [N. hypoglossus) 39Hyperakusis 37Hypopharynx 24 f.Hyposmie 30

Infundibulum ethmoidale 17Innervation der Nase 16Isthmus 24Isthmus faucium 22

KKarotissiphon 50Kaumuskulatur 9Keilbeinhöhle 17Kieferhöhle 17Kiemenbogen 38Kleinhirnbrückenwinkel 35Knorpel [= Cartilago) 25Konstriktoren 24Kopf- und Halseingeweide 14

LLabyrinthus ethmoidalis 16 f.Lamina cribrosa des Os ethmoidale 4, 6, 30Lamina praetrachealis fasciae cervicalis 12Lamina praevertebralis fasciae cervicalis 12Lamina superficialis cervicalis 41Lamina superficialis fasciae cervicalis 12Lamina tecti 33Larynx 12, 14, 22, 25, 50- Pars laryngea 25- Plica laryngea 25Larynxmuskeln 26laterale Nasenwand 15Levatoren des Pharynx 24Umen nasi 15

MM. aryepiglotticus 26M. arytaenoideus 26- obliquus 26- transversus 26M. auricularis 7- anterior 7- posterior 7- superior 7M. buccinator 7 ff., 21,37M. ciliaris 32, 44M. constrictor pharyngis 8, 37- superior 8, 37M. cricoarytaenoideus 26- lateralis 27- posterior 26M. cricothyroideus 26, 38M. depressor septi 7M. digastricus 10, 22, 35 f.- Venter anterior 22, 35- Venter posterior 36M. genioglossus 10

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M. geniohyoideus 10M.hypoglossus 10M. levator labii 7M. levator palpebrae 32M. levator scapulae 42M. levator veli palatini 38M. Iongis 12, 42- capitis 12, 42- colli 12,42M.masseter 9,21,35M.mentalis 7M.mylohyoideus 10,21 f.,35M.nasalis 7M. obliquus 32 f.- inferior 32- superior 32 f.M. omohyoideus 11 f.M. orbicularis 7 f., 37- oculi 7 f., 37- oris 7,37M.palatoglossus 10M.pterygoideus 9- lateralis 9- medialis 9M. rectus 32, 35- inferior 32- lateralis 32, 35- medialis 32- superior 32M. rectus capitis 42- anterior 42- lateralis 42M. scalenus 11, 49 f.- anterior 11, 49 f.- medius 11, 49- posterior 11M.sphincter pupillae 32,44M.stapedius 36M.sternocleidomastoideus 21, 39, 41 f.M. sternohyoideus 11 f.M.sternothyroideus 11 f.M. styloglossus 10M. stylohyoideus 10, 36M. temporalis 9, 35M. tensor tympani 24, 35M. tensor veli palatini 24, 35M. thyroarytaenoideus 26 f.M. thyrohyoideus 11 f.M. trapezius 39M.vocalis 26 f.M.zygomaticus 7

Index 157

- major 7- minor 7Mandibula 10, 12Manubrium sterni 12Maxilla 15Meatus acusticus internus 5, 8, 35Meatus nasi 15, 17- inferior 15- medius 15, 17- superior 15, 17Mechanorezeptoren 20Medulla oblongata 4, 6Meningen 17Mesenchym 18Mesopharynx 24Milchgebiss 18mimische Muskeln 7,21,37Mm. arytaenoidei transversi et obliqui 26Mm. cricoarytaenoidei laterales 26Mm. intertransversarii cervicales 42Mm. scaleni 11 f., 42Molar 21motorische Innervation der Zungenbinnen­

muskulatur 20Myelinscheiden 31

NN. abducens 4, 32N.accessorius 4,12,39- Radix spinalis 39N. alveolaris 12, 34- inferior 12- superior 34N. auricularis magnus 42N. auriculotemporalis 12N. cervicales 1 4, 6N. ethmoidalis anterior 4, 6, 16, 30N. facialis 5 f., 8 f., 20, 35 ff.N. frontalis 34N. glossopharyngeus 4, 12, 20 f., 24, 38, 44N. hypoglossus 6, 10, 12, 20, 39N. infraorbitalis 4, 6, 34N. intermediofacialis 8, 20 ff., 35, 43 ff.N. intermedius 36N. lacrimalis 34N.laryngeus 25,27,38- inferior 27,38- superior 25,27,38N. lingualis 9, 12, 20, 35N. mandibularis 4, 6, 9, 20, 35

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581 Index

N. maxillaris 4, 6, 16, 34N. nasociliaris 34N. occipitalis 42, 43- major 43- minor 42-tertius 43N. oculomotorius 4, 32, 44N. olfactorius 31N. ophthalmicus 4, 16, 32, 34N. opticus 32, 44N. palatinus 22- major 22N. petrosus 4, 6, 36, 44- major 4, 6, 16, 36, 44- minor 4, 6, 45- profundus 4, 6, 16N. phrenicus 11 f., 39, 42N. suboccipitalis 42N. supraorbitalis 34N. transversus colli 42N. trigeminus 9, 20, 33N. trochlearis 4, 32, 33N. tympanicus 45N. vagus 4, 12,24,27,38,50N. vestibulocochlearis 5, 6, 38N. zygomaticus 4, 6, 34Nase 16- histologisch 16- Regio olfactoria 16- Regio respiratoria 16Nasendrüsen 44Nasengang 15- mittlerer 15- oberer 15- unterer 15Nasenhöhle 14, 44Nasennebenhöhlen (= NNH) 14 ff., 45- Cellulae ethmoidales 16- Labyrinthus ethmoidalis 16- Sinus frontalis 16- Sinus maxillaris 16- Sinus sphenoidalis 16Nasennebenhöhlendrüsen 44Neurokranium 1Nn. ciliares breves 32, 44Nn. nasales 34Nn. olfactorii 16Nn. palatini 22, 34Nn. supraclaviculares 42Nodi Iymphatici parotidei superficiales 52Nodi Iymphatici submentales 52

Nuclei cochleares 37Nuclei praetectales 32Nuclei vestibulares 37Nucleus 32- nervi oculomotorii 32- oculomotorius accessorius 32Nucleus ambiguus 26, 38Nucleus dorsalis nervi vagi 38Nucleus mesencephalicus 33, 35Nucleus nervi abducentis 35Nucleus nervi facialis 35Nucleus nervi hypoglossi 39Nucleus nervi trochlearis 33Nucleus oculomotorius accessorius (= Edinger

Westphal) 44Nucleus pontinus 33Nucleus salivatorius 35, 38, 44- inferior 38- superior 35, 44, 45Nucleus solitarius 20, 35, 38Nucleus spinalis 33Nucleus spinalis nervi trigemini 38

oOdontoblasten 18Öffner im Kiefergelenk 10Oligodendrozyten 31Orbita 17Ösophagus 12, 22Ostium pharyngeum tubae auditivae 24Os ethmoidale 15Os frontale 15Os hyoideum 10, 12Os lacrimale 15Os nasale 15Os palatinum 15

pPalatum 22- durum 22- molle 22Papillae 19 f.- filiformes 20- foliatae 20- fungiformes 20- vallatae 19parasympathische Innervation 36parasympathische Innervationim Kopf/Hals 14

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Parotis 12,21,38,45Parotisloge 21Pars intercartilaginea 15, 26Pars laryngea pharyngis 24, 25Pars nasalis pharyngis 24Pars oralis pharyngis 24Pars ossea 15Pharynx 12, 22, 25Platysma 12Plexus brachialis 11 f.Plexus cervicalis 41Plexustympanicus 45Plicae vocales 26Plica laryngea 25Plica sublingualis 22Plica vestibularis 26Plica vocalis 26Porus acusticus internus 5 f., 35, 38Pressorezeptoren 38Processus coronoideus mandibulae 8Processus transversus 11Punctum nervosum 41Pupillenreflex 32, 44

RR. meningeus nervi V3 6Radiatio optici 31Radix cranialis 38Radix linguae 18Radix spinalis nervi accessorii 4, 6, 38Rami orbitales 4, 6Rami tentorii 34Ramus dorsalis 41Ramus sternocleidomastoideus 50Ramus ventrales 41Raphe buccopharyngea 8, 37Raphe pterygomandibularis 8, 37Recessus 15, 17,25- piriformis 25- sphenoethmoidalis 15, 17Recurrens 27,38Regio buccalis 21Regio olfactoria 30Regio sublingualis 22Resonanzraum 17Retrusion 10Rima glottis 26- Pars intercartilaginea 26- Pars intermembranacea 26

Index 159

SSchädelbasis 4Schädelgrube 4, 6, 30- hintere 4, 6- mittlere 4, 6- vordere 4, 6, 30Schädelhöhle 17Schilddrüse (Glandula thyroidea) 27Schließer im Kiefergelenk 10Schlund- oder Rachenenge 22Schneidezahn 18Sehbahn 31,41Sella turcica 31sensorisch 16Septum interfrontale 17Septum nasi 14 f.sero-muköse Drüse 21Siebbeinzellen 15, 17- hintere 15Sinus 15,17- frontalis 15, 17- maxillaris 15, 17- sphenoidalis 17Sinus caroticus 38, 50Sinus cavernosus 33,51Sinus durae matris 51Sinus occipitalis 51Sinus paranasales 16Sinus petrosus 51- inferior 51- superior 51Sinus rectus 51Sinus sigmoideus 51Sinus sphenoparietalis 51Sinus transversus 51Skalenuslücke 11, 48- hintere 11, 48- vordere 11Spatium 12 f., 38- lateropharyngeum 12 f., 38- parapharyngeum 12 f., 38- retropharyngeum 12Speichel 20Speicheldrüsen 14, 20Spinalnerven 42- Rami dorsales 42Stäbchen 31Sternum 12Stimmritze 26Stirnbeinhöhle 17Stratum ganglionare nervi optici 31

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60 I Index

Stratum ganglionare retinae 31Stratum neuroepitheliale retinae 31Sulcus arteriae subclaviae 49Sulcus lateralis 38 f.- anterior 39- posterior 38 f.Sulcus terminalis 19Sutura 2- coronalis 2- frontalis 2- lambdoidea 2- sagittalis 2

TTelencephalon 30Thalamus 31Tonsilla 20, 24- lingualis 20- palatina 24- pharyngea 24Torus 24- levatorius 24- tubarius 24Trachea 12, 25Tractus opticus 31 f.Tränennasengang 15Trigeminusdruckpunkt 34Trigonum colli laterale 39Trigonum submandibulare 21Truncus brachiocephalicus 49Truncus costocervicalis 49 f.Truncus sympathicus 12Truncus thyreocervicalis 27,49Truncus vagalis 39- anterior 39- posterior 39Tuba auditiva 24Tuberositas masseterica 9

vV. ethmoidalis anterior 4, 6, 30V. infraorbitalis 4, 6V. jugularis 4, 6, 12- interna 4, 6, 12, 38V. labyrinthi 5 f., 35, 38V. meningea media 6V.ophthalmica 4,6,33,51- inferior 4, 6- superior 4, 33

V. subclavia 11Vagina carotica 50Ventriculus laryngis 26Vestibulum nasi 15, 16Vestibulum oris 21Viscerokranium 1

WWaldeyer-Rachenring 22

ZZahn 18,19- Alveolarknochen 19- Gingiva (= Zahnfleisch) 19- Halteapparat 19- Periodontium 19- Substantia ossea 19Zahnentwicklung 18Zapfen 31Zungenbeinmuskulatur 10, 35- infrahyale 11 f.- suprahyale 10, 35Zungendrüsen [Glandulae linguales) 45Zungeninnervation 20- motorische 20- sensible 20- sensorische 20

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Feedback I 61

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