Einführung in das Management im
Gesundheitswesen
Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH FFPH
FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)
& European Observatory on Health Systems and Policies
Marketing im
Gesundheitswesen
1 17.11.2014 Einführung in das Management im Gesundheitswesen
Agenda
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• Grundlagen • Kundenmanagement von
Krankenkassen
• Kundenmanagement in der Arzneimittelindustrie
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Einführung in das Management im Gesundheitswesen 3
Marketing im Gesundheitswesen
• noch in den 1960er und 1970 Jahren hatte die Kundenorientierung im Gesundheitswesen eine relativ geringe Bedeutung
Nachfrage überstieg das Angebot Anbieter legten den Fokus ihrer Anstrengungen auf die Ausweitung der Kapazitäten
• Ende der 70er Jahre entstand das „Health Care Marketing“
Reaktion auf die ersten Kostendämpfungsmaßnahmen Verknappung der Ressourcen, entstehender Wettbewerb zwischen den Anbietern in den USA einige Jahre später in Deutschland
• traditionelle Ansätze der Marketingtheorie im Gesundheitswesen mit Schwierigkeiten verbunden
• neben dem uno-actu-Prinzip (Produktion und Konsumption fallen zusammen), das auch für andere Dienstleistungen gilt, ist die Leistungserbringung im Gesundheitswesen von weiteren Besonderheiten gekennzeichnet ( Folie 4-8)
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Informationsasymmetrien im Gesundheitsbereich • auch in anderen Sektoren gegeben, jedoch von besonderer Bedeutung im Gesundheitsbereich
Asymmetrien zwischen • Arzt und Patient
Besonderheit in der Arzt-Patient-Beziehung: Ausmaß der Asymmetrie, durch die extrem hohe Komplexität der medizinischen Informationen und der Informationsgewinnung nur Ärzte sind in der Lage, medizinische Notwendigkeiten, Fehler, etc. zu identifizieren
• Patient und Krankenkassen
• Krankenkassen und Ärzten
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 4
Besonderheiten von Gesundheitsleistungen
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Besonderheiten von Gesundheitsleistungen
Kosten für falschen Entscheidungen auf Seiten des Kunden sind extrem hoch (Behinderung oder Tod) • Charakteristikum von sog. Erfahrungsgütern ist im Gesundheitswesen häufig nicht gegeben
• bei den meisten Produkten und Dienstleistungen außerhalb des Gesundheitswesens lernen Kunden aus früheren Entscheidungen:
einen Schokoladenriegel, der nicht schmeckt, konsumiert man das nächste mal nicht mehr eine Entscheidung für einen falschen Chirurgen, bietet u. U. keine zweite Chance, unbeschädigt dieselbe Operation zu versuchen
viele im Gesundheitswesen erbrachte Dienstleistungen: Vertrauensgüter
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Einführung in das Management im Gesundheitswesen 6
Besonderheiten von Gesundheitsleistungen
Kundenpräferenzen sind für medizinische Kernleistungen relativ homogen • Wahl der Therapie ist bei einer gegebenen Krankheit kaum von der Kundenpräferenz abhängig
Patientenwunsch bei einem gebrochenen Bein: Wiederherstellung der Funktion und des Aussehens die Art des Bruches und die Fähigkeiten des Arztes und weniger die Präferenz des Kunden bestimmen die Art und Weise wie der Bruch behandelt wird (Gips, Operation, externe Fixation etc.)
Aber es gibt auch Fragen, für die Patientenpräferenzen durchaus eine wichtige Rolle spielen:
Fragen, die mit der Risikobereitschaft des Patienten zusammenhängen, z. B. bei Entscheidungen zwischen konservativen und invasiven Verfahren Fragen, die mit ethischen Grundsätzen zusammenhängen, z. B. bei Entscheidungen über nur kurzfristig lebensverlängernde Maßnahmen
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Besonderheiten von Gesundheitsleistungen
Third Party Payer-Systeme in Form der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung • Gesundheitssysteme in den meisten industrialisierten Ländern sind durch Third Party Payment Systeme gekennzeichnet (Dreieck!)
finanziellen Kosten für die medizinische Versorgung werden nicht direkt vom Patienten bezahlt,
sondern durch eine Form der sozialen Sicherung
• Patient verliert gegenüber den Leistungserbringern einen Teil seiner Eigenschaft als Kunde, da die Leistungen von der Krankenversicherung übernommen wird
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Third Party Payer-Systeme in Form der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung
• neue Kundenbeziehungen entstehen durch das Überweisungs- bzw.
Einweisungssystem:
Fachärzte sind Kunden der Hausärzte Kunden des Krankenhauses sind Patienten, einweisende Ärzte, nachbehandelnde
Rehabilitationseinrichtungen und die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen
innerhalb eines Krankenhauses sind nicht-bettenführende Abteilungen (Labor, Radiologie …) Kunden der betten-führenden Abteilungen
• Kunden der Arzneimittel- und Medizintechnikbranche sind Krankenhäuser, Arztpraxen, Rehabilitationszentren, Apotheken, Sanitätshäuser, Patienten
Geflecht von Kunden-Dienstleister-Beziehungen gestaltet die Anwendung des Marketings auf einzelne Bereiche des Gesundheitswesens sehr komplex
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Besonderheiten von Gesundheitsleistungen
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Kundenmanagement in
Krankenversicherungen
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Konzept des Kundenmanagements
um den Besonderheiten des Marketings im Gesundheitswesen gerecht zu werden, wird im Folgenden das Konzept des Kundenmanagements (Relationship Marketing) unterstellt: Kundenmanagement: Aktivitäten zur Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle, die der Initiierung, Stabilisierung, Intensivierung und Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen zu den Kunden eines Unternehmens bzw. Organisation dienen (Bruhn 2001)
Ziel der Geschäftsbeziehung im Gesundheitswesen:
• gegenseitiger Nutzen • Erfüllung des öffentlichen Auftrags der Gewährleistung einer
ausreichenden und zweckmäßigen Gesundheitsversorgung gemäß SGB V
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Arztpraxen
Zahler (Krankenversicherungen)
Versicherte/ Patienten Kranken-
häuser
Apotheken/ Pharma- hersteller IV
Behandlung Leistungs- erbringer
Regulierung
Kundenmanagement in Krankenversicherungen
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• seit 1.1.1996 Wahlfreiheit was bedeutete, dass Versicherte ihre Krankenkasse
nun frei wählen konnten Versichertenwanderungen
Kunde rückte in den Fokus der Managementbemühungen Ziel: Zufriedenheit und Bindungen erhöhen bzw. zu stärken, Neukundengewinnung (mit guten Risiken) erhöhte Aufmerksamkeit auf attraktive Beitragssätze und Service
• seit 1.1.2009 Einführung des einheitlichen Beitragssatzes (bestimmt durch
Gesetzgeber, nicht mehr durch individuelle Krankenkasse) von derzeit 15,5% Beitragssatzdifferenzierung ausschließlich durch die Erhebung von pauschalen Zusatzbeiträgen oder Beitragsrückerstattungen (je nach „Haushaltsführung“)
• ab 1.1.2015 gibt es wieder eine Rückkehr zu kassenindividuellen Beitragssätzen; der allgemeine Beitragssatz sinkt zwar auf 14,6% der pauschale Zusatzbeitrag entfällt und wird durch einen einkommens-abhängigen, prozentualen Zusatzbeitrag ersetzt
Gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen
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• 1.1.2009: Einführung des Gesundheitsfonds und die Umgestaltung des Risikostrukturausgleichs hin zum morbiditätsorientierten RSA
Verschiebung der Zielgruppenfokussierung Entscheidend für die Attraktivität eines Mitglieds ist der Deckungsbeitrag (das Verhältnis zwischen den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds – Grundpauschale plus ggf. Zuschläge aus dem Morbi-RSA – und den Leistungsausgaben)
im Mittelpunkt des Kundenbindungsmanagements und der Kundenneugewinnung steht nun die Ausgestaltung:
zielgerichteter Wahltarife eines kassenindividuellen Leistungsangebots des Umfangs und der Qualität der Serviceleistungen
Gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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Planung, Durchführung und Kontrolle aller Maßnahmen, die Kunden-beziehungen schaffen, aufrechterhalten und Abwanderungsrisiken senken
• Ziel: - Aufbau starker persönlicher Kundenbeziehungen
- Erhöhung der Kundentreue
- Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden individuell zu bedienen
(1) Analyse bestehender Kundenstruktur
– Ermittlung zielgruppenspezifischer Informationen und Wechselmotive
(2) Kundenbindungsmaßnahmen erfolgen nach Bedeutung des Kunden
– Verhältnis zwischen Aufwand und dem zu erwartenden Ertrag (Einteilung in A, B, C Kunden)
(3) Erfolg der ergriffenen Aktivitäten durch Controlling messen und steuern
Konzeptionelle Grundlagen
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• Allgemeine Servicemaßnahmen – Callcenter und flächendeckendes Servicestellennetz, – Qualitäts- und Beschwerdemanagement einrichten bzw. ausbauen
• Geziehlte Kundenbindungsmaßnahmen:
– aktive Telefonate, – Mailing, – Befragungen
• Presse- und Öffentlichkeitsabeit:
– Kundenzeitschriften, – Teilnahme an Messen, – Einrichtung einer Pressestelle
• Tarifmanagement: „Bestimmung der Leistungs- und Prämien- bzw. Beitragskonditionen, die für den
Versicherungsnehmer eines Versicherungsunternehmens bzw. einer Krankenkasse gelten“
Welche Möglichkeiten zur Kundengewinnung und Kundenbindungsmanagement gibt es?
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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sowohl Neu- als auch Bestandskundenmanagement ist von Bedeutung
• Neukunden:
– Gewinnung von Kunden aus anderen Krankenkassen möglich (keine Portabilitätsproblematik)
– Rückkehr von Versicherten aus der PKV eher selten
– Wechsler sind tendenziell jünger und verfügen über höheres Einkommen; ändert sich allerdings langsam
• Bestandskunden:
– außerordentliches Kündigungsrecht bei Erhebung/ Erhöhung Zusatzbeitrag
– um die Gruppe der freiwillig Versicherten ist der Wettbewerb besonders intensiv (da hier Wettbewerb zwischen GKVen und PKVen)
Ziel Pflichtversicherte insbesondere durch geringen Zusatzbeitrag gewinnen; Freiwillig Versicherte durch besonders attraktive Tarife (z.B. Selbstbehalte, Beitragsrückerstattung, etc.) halten
Personenzielgruppe (GKV)
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• Neukunden:
– Zielgruppe sind insbesondere freiwillig Versicherte der GKV
– PKV-Versicherte eher selten, wegen fehlender Portabilität der Altersrückstellungen (gilt nicht für seit 2009 geschlossene Verträge)
• Bestandskunden:
– wegen fehlender Portabilität der Altersrückstellungen muss kaum mit Verlust von Bestandskunden gerechnet werden (gilt nicht für seit 2009 geschlossene Verträge)
Ziel:
– Kalkulation eines Tarifs, der für Neukunden aus der GKV als attraktiv wahrgenommen wird
– Tarif muss langfristig rentabel sein
– Vermeidung des Absetzens eines Tarifs (da ansonsten Reputations-verlust droht)
Personenzielgruppe (PKV)
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
Quelle: Jacobs/Schulze, Systemwettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung: Idealbild oder Schimäre? in: GGW 1/2004 (Januar), 4. Jg, S.11.
GKV PKV
Ohne rechtliche Wahlmöglichkeit
Pflichtversicherte: 75% der Bevölkerung
Ohne GKV-Versicherungs-anspruch
(z.B. Selbständige ohne GKV-
Vorversicherung)
Mit rechtlicher Wahlmöglichkeit
Nicht GKV-Versicherungspflichtige: ca. 20% der Bevölkerung
- Bruttomonatsentgelt über Versicherungspflichtgrenze
- Beamte
- Selbständige (mit GKV-Vorversicherung)
Ohne faktische Wahlmöglichkeit (keine rechtlichen, aber finanzielle Hürden)
Freiwillig Versicherte mit:
- höherem Lebensalter
- vielen (aktuell oder geplant) mitzu-
versichernden Familienangehörigen
- relevanten Vorerkrankungen
Beihilfeberechtigte Beamte: ca. 5%
Mit tatsächlicher Wahlmöglichkeit (aber nur in Richtung PKV)
Personen mit:
- niedrigem Lebensalter
- keinen/wenigen mitzuversichernden Familienangehörigen
- keinen relevanten Vorerkrankungen
Um diese Gruppe wird Wettbewerb zwischen GKV und PKV geführt.
Wettbewerb um Personengruppen
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Tarifmanagement
Tarifmanagement:
„Bestimmung der Leistungs- und Prämien- bzw. Beitragskonditionen, die für den
Versicherungsnehmer eines Versicherungsunternehmens bzw. einer
Krankenkasse gelten.“
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Instrumente des Tarifmanagements
Einführung in das Management im Gesundheitswesen
A) Variation des Leistungskatalogs durch – zusätzliche Satzungsleistungen
– Angebot bzw. die Vermittlung von Zusatzversicherungen
– Angebot spezieller Versorgungsprogramme (Modellvorhaben, DMPs, Integrierte Versorgung, Hausarztzentrierte Versorgung)
B) Variation der finanziellen Konditionen durch – Fixe Selbstbeteiligung (Gebühr)
– Proportionale Selbstbeteiligung (Quotenvertrag)
– Indemnitätstarif oder Summentarif
– Selbstbehalt (Abzugsfranchise)
– Beitrags- bzw. Prämienrückerstattung (Erfahrungstarifierung)
– Bonus-/Malus-System (Erfahrungstarifierung)
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• Satzungsleistungen
– Möglichkeit durch Bestimmung in Satzung (notwendig: Beschluss des Verwaltungsrates)
– z. B. höhere Reha-Zuschüsse, Alternative Heilmethoden, Zusatzimpfungen
• Spezielle Versorgungsprogramme, z. B. Modellvorhaben
– zum Nachweis der Wirksamkeit einer neuen, nicht vom G-BA ausgeschlossenen Methode
– genehmigungspflichtig bei Aufsichtsbehörde
Variation des Leistungskatalogs
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014 21
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• Selbstbeteiligung – Gebühr bei der Inanspruchnahme von Leistungen
• Grundtarif (flat rates)
• fixe SB (charge per service)
• prozentuale SB (co-insurance)
– Kaum Spielraum für Krankenkassen in diesem Bereich Tarifmanagement zu betreiben durch Vorgaben des Gesetzgebers (Ausnahme: Integrierte Versorgung, Hausarztzentrierte Versorgung)
– Wirkung:
Steuerungswirkung, Finanzierungsfunktion,
– Beispiel:
Zuzahlungen bei Arzneimittel in der GKV, Praxisgebühr. Selten in PKV eingesetzt, da hoher Verwaltungsaufwand
Variation der finanziellen Konditionen
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50
60
70
80
90
100
1 2 3 4
Top third
Middle third
Lower third
0% 25% 50% 95%
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Health plan: level of cost sharing
Prozentuale Zuzahlung führt zu weniger
Leistungen, bei Armen mehr als bei Reichen
Die berühmteste und größte Studie zu Zuzahlungen: das RAND-Experiment
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 23 17.11.2014
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• Indemnitätstarif (auch Höchstsatztarif) – begrenzt den maximal auszuzahlenden Betrag je Gesundheitsleistung im
Falle von Krankheit oder Unfällen
– Wirkung:
verstärkt Preisvergleich, da Versicherte Zuzahlungen minimieren wollen – Beispiel:
Festzuschüsse bei Zahnersatz (besonders wirkungsvoll, da Zahnersatz besonders preiselastisch)
Variation der finanziellen Konditionen
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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• Summentarif – begrenzt zu erstattende Summe in einer bestimmten Periode (auch
Mischformen, z.B. Prozentual- und Maximalsystem bzw. Maximal-Prozentualsystem)
– Wirkung:
begrenzt Leistungspflicht des Versicherers, schränkt Möglichkeiten zum Fehlverhalten (Moral Hazard) ein
– Beispiel:
Einsatz bei der Krankenhaustagegeldversicherung in der PKV
Variation der finanziellen Konditionen
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• Selbstbehalt (Abzugsfranchise) – Versicherungsunternehmen trägt alle anfallenden Kosten, die je
Periode einen definierten Geldbetrag übersteigen
– Wirkung:
Reduktion von Verwaltungskosten, Reduktion der Leistungspflicht. Steuerungswirkung meist gering, wenn auf das gesamte Leistungsspektrum bezogen (d.h. ambulant und stationär)
– Beispiel:
Einsatz in PKV und GKV (SGB V § 53, Abs. 1; seit 2007 auf für Pflichtversicherte) in Kombination mit Reduktion des Beitrags
Variation der finanziellen Konditionen
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 26 17.11.2014
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014 27
Quelle: Verband der privaten Krankenversicherung e.V. 2012
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• Beitrags- bzw. Prämienrückerstattung (Erfahrungstarifierung) – Rückerstattung einer bestimmten Anzahl Monatsbeiträge bei
schadensfreiem Verlauf innerhalb einer Periode (meistens 1 Jahr)
– Wirkung:
Senkung der Verwaltungskosten, Steuerungswirkung bis zur Inanspruchnahme der ersten Leistung im Jahr
– Beispiel:
Einsatz in PKV (mit Selbstbehalten das am häufigsten eingesetzte Tarifinstrument) und in GKV (SGB V § 53, Abs. 2; Rückerstattung beschränkt auf 1 Monatsbeitrag)
Variation der finanziellen Konditionen
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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• Selbstbehalt oder besser Beitragsrückgewähr:
Versicherte erhalten 240 Euro, wenn sie in einem Jahr keinen Arzt aufsuchen/ jeweils 20 Euro werden pro Arztbesuch abgezogen
• Ziel: Halten von freiwillig Versicherten
• Ergebnis:
– Hausarztbesuche -23,5%
– Facharztbesuche -42%
– Leistungsausgaben um € 2,355 Mio. reduziert
– 2.300 der 10.000 Teilnehmer wurden aufgrund des Tarifmodells von einem Wechsel zur PKV abgehalten
– durch die Gehaltenen verblieben €4,5 Mio. im RSA und € 0,5 Mio. bei der TK
Fallbeispiel: Selbstbehaltmodell der Techniker Krankenkasse
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• Bonus-/Malus-System (Erfahrungstarifierung) – Prämien/Beiträge werden für künftige Perioden angepasst auf Grundlage
von Inanspruchnahmeverhalten oder Zusagen von Versicherten
– Wirkung:
Steuerungswirkung/ Verhaltenssteuerung
– Beispiel:
Einsatz in der GKV:
• Krankenkassen vergeben Boni für die Teilnahme an akkreditierten Sport- bzw. Fitnesskursen, gesundheitsbewusstes Verhalten
• Beitragsreduktionen für Teilnahme an Modellvorhaben (§ 63), Hausarztzentrierte Versorgung (§ 73b), DMPs (§ 137f) und Integrierte Versorgung (§ 140a)
Variation der finanziellen Konditionen
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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Kundenmanagement in
Arzneimittelindustrie
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Grundlagen – Marketinginstrumente (4 Ps)
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Marketingmix: Gesamtheit der Marketinginstrumente (Gestaltung des Marketingmix setzt Marketingstrategie in konkrete Maßnahmen um)
• Produktpolitik: Entscheidungen, die das gegenwärtige und zukünftige Produktangebot des Unternehmens betreffen
• Preispolitik: Entscheidungen, die das vom Kunden für ein Produkt zu entrichtende Entgelt betreffen
• (Place) Kommunikationspolitik: bezieht sich auf Entscheidungen bzgl. der Kommunikation des Unternehmens am Markt
• (Promotion) Vertriebspolitik: betrifft Entscheidungen über marktgerichtete akquisitorische Aktivitäten sowie Entscheidungen über vertriebslogistische Aktivitäten
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• Einbindung insbesondere in das System der GKV bedeutet, dass die Nachfrage nach Arzneimitteln (AM) von rechtlich-institutionellen Rahmenbedingungen beeinflusst wird, die von denen anderer Gütermärkte abweichen • für AM, die über die GKV abgerechnet werden, besteht eine Dreiteilung der Nachfrage in Patient, Arzt und Krankenkasse:
Marktbesonderheiten im Arzneimittelsektor
Einführung in das Management im Gesundheitswesen
• nicht der Patient (Konsument), sondern ein Dritter (Arzt) trifft die Nachfrageentscheidung • nicht der Patient, sondern die Krankenkasse zahlt die veranlassten Leistungen • preistheoretischer Spezialfall: Fehlen wirksame Selbstbeteiligungs- und Kontrollregelungen geringes Preisbewusstsein von Patienten und Ärzten Begünstigung steigender Preise
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• zunehmender Wettbewerbsdruck/ Entwicklungswettbewerb (sinkende Alleinvermarktungsspannen,
50% des Umsatzes mit neuen Präparaten, steigende F&E Ausgaben, nur 1 von 10.000 untersuchten Substanzen erreicht die Marktreife, nur 3 von 10 Präparaten generieren den erwarteten Umsatz)
• progressiv zunehmendes medizinisches Wissen (aufwändigere Verfahren der Diagnostik und Therapie) • zunehmend knappere Ressourcen im Gesundheitssystem • rechtliche Rahmenbedingungen ([Nicht-]Aufnahme in Leistungskatalog, Zuzahlungen, Festbeträge,
Erstattungsbeträge, Budgetierungen)
Veränderte Marktbedingungen in der pharmazeutischen Industrie
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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Die traditionelle Betrachtungsweise des Arzneimittelmarktes-Marktes
Pharma- unternehmen
Großhandel Apotheken
Patient
Arzt
Product natur-wiss. getriebene Entwicklung
Price durch
Gewinnaufschlag auf Kosten
Place 81% Apotheken
18% Krankenhäuser 1% Ärzte
Promotion 60% des Marketing-
budgets zur Ansprache der Ärzte
Materialfluss
Infofluss
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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Markt
Product Place
Price Promotion
Positioning Positionierung der Gesundheitsleistung
entsprechend der Player- und Processes-Betrachtungen
Processes Verständnis der Prozesse und Kommunikations-
prozesse der Gesundheitssystembeteiligten
Player Berücksichtigung der Erwartungen und
Bedürfnisse aller Systembeteiligten
Klassisches 4P - Marketing
Harms/ Drüner (EIASM 2001)
Erweiterung des klassischen 4P-Marketing um 3Ps
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Gesetzgebung
Patienten
Öffentlichkeit
Krankenkassen
Arzt
Großhandel
Forschung & Lehre
Gesellschaftliche Institutionen
Kapitalmärkte
Politik
Apotheken
Pharma-unternehmen
Emanzipation der Patienten Kosten-Nutzen-Betrachtungen von Arzneimitteln
Versorgungsnetzwerke/ DMPs
verstärkter Einfluss von Verbraucherschutzverbänden
Ganzheitliche Betrachtungsweise des Marktes für pharmazeutische Produkte
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Gestaltungsparameter
• Produktdifferenzierung
• Produktelemination
• Produktvariation (besonders relevant in Pharmaindustrie)
Produktpolitik
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
•
Ergänzung eines bereits eingeführten Produktes um eine neue Variante
Merkmalsmodifikation eines bestehenden Produktes, um unterschiedliche Bedürfnisse einzelner Kundengruppen gezielter zu befriedigen
• Produktelemination:
Produkt bzw. ganze Produktlinie wird vom Markt genommen
• Produktvariation:
befasst sich mit der Veränderung von Produkten, die bereits im Markt eingeführt sind
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Produktpolitik: Gestaltungsparameter
Einführung in das Management im Gesundheitswesen
Produktdifferenzierung:
Produktelimination:
Produktvariation:
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1) Produktpflege: kontinuierliche Verbesserung physischer Eigenschaften eines bestehenden Produktes (z.B. höhere Sicherheit, weniger Nebenwirkungen) i.d.R. in frühen/mittleren Phasen des Produktlebenszyklus 2) Produktmodifikation (Produktrelaunch): Veränderung von Produkteigenschaften und Schaffung eines „neuen Produktes“ Einsatz in der ‚Sättigungsphase des Produktlebenszyklus‘, um die Lebensdauer eines Produktes zu verlängern Varianten: • neue Wirkstoffkombination (erneuter Patentschutz)
• Änderung der Dosierung
• neue Darreichungsform
• Erweiterung des Indikationsspektrums
• Relaunch mit neuem Produktimage
Effektivität der Produktvariation ist abhängig von kohärenter Kommunikationspolitik
Produktvariation
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Arzneimittel
patentgeschützt nicht-patentgeschützt
Rx OTC Rx
• häufig Skimming-Strategie (Ggs. Penetrations-Strategie) sehr hoher Preis für einige Jahre, zur Amortisierung der hohen F&E Kosten, es wird in der Regel Qualitätsführerschaft angestrebt
• Preis knapp oberhalb des Festbetrages Qualitätsführerschaft • Preis unterhalb des Festbetrages Preisführerschaft
• OTC: diverse Strategien, abhängig von Reputation/ falls Reputation besonders hoch, dann Qualitätsführerschaft
Zu beachten bei der Preisbildung von Rx-Arzneimitteln sind Regulierungsmaßnahmen: Festbeträge (+ cross reference pricing), [Höchstbeträge,] Erstattungsbeträge etc.
Preispolitik
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Arzneimittel
patentgeschützt nicht-patentgeschützt
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Dreigliedrige Struktur der Nachfragerseite • Patient (= Konsument, geringe Zuzahlung) • Arzt verschreibt ein Produkt verschreibt einen Wirkstoff, in diesem Fall entscheidet der Apotheker über das Produkt • Krankenkasse (Zahler, ohne großen Einfluss auf die Entscheidung zu
nehmen)
Marketingansprechpartner der pharmazeutischen Unternehmen: Ärzte, Klinikärzte, Apotheken
Kommunikationspolitik
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Adaptiert nach: Pharma Stategy Consulting AG
Berücksichtigung der Erwartungen und Bedürfnisse aller Gesundheitssystembeteiligten
80% der Marketingaufwendungen (2006) bei den führenden
pharmazeutischen Unternehmen
Apotheker Krankenhäuser
Großhandel
Ärzte
Behörden
Beitragszahler
Politik
Kirche
Medien
Sozialbereich
Versicherungen (KK, KV)
Pflegepersonal Praxismanager
Rehabilitationszentren
Interessenvertretungen
Angehörige Patienten
Upstream Fokus
Downstream Fokus
Kommunikationspolitik
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Gesetze
Verordnungen
privatwirtschaftliche Selbstbeschränkung
Kommunikation/Werbung
• Arzneimittelgesetz (AMG) Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Ziel: Schutz der Patienten vor dem falschen Gebrauch von Medikamenten
z.B. seit 2004: Verein zur freiwilligen Selbstkontrolle der Arzneimittelhersteller
• Definition Arzneimittel • Kennzeichnungspflicht • Herstellungsvorschriften • Vorschriften für klinische Prüfungen • Vertrieb
(Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
Regulierung von Werbemaßnahmen auf dem Pharmamarkt
Kommunikationspolitik
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Rx-Arzneimittel (§§ 4, 10 HWG):
keine Werbung außerhalb von Fachkreisen (z.B. Apotheker, Ärzte)
• immer angegeben werden müssen: Herstellername, Produktname, Zusammensetzung von Wirkstoffen, Nebenwirkungen, Warnhinweise
Otx/Otc-Arzneimittel (§ 12 HWG, Appendix A Nr. 2-7):
Werbung außerhalb von Fachkreisen erlaubt, aber es gibt bestimmte Restriktionen:
• immer in Verbindung mit dem Hinweis „zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ (muss im Fernsehen auch gesprochen werden)
• besondere Krankheiten (z.B. Stoffwechselstörungen oder Geschwüre) dürfen außerhalb von Expertenkreisen nicht in Verbindung mit dem Produkt genannt werden
Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Kommunikationspolitik
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Arzneimittel
apothekenpflichtig freiverkäuflich, aber
vertriebsgebunden
freiverkäuflich
rezeptpflichtig rezeptfrei
Abgabe auf Rezept Handverkauf in
Apotheken
Verkauf über
Drogerien,
Reformhäuser etc. erstattungsfähig nicht
erstattungsfähig
Bereich der
Verschreibung
Bereich der
Selbstmedikation
Vertriebsgebundene Klassifikation von Arzneimitteln
Quelle: Dambacher/Schöffski 2002, S. 244
Ambulantes Apothekenmonopol bei
rezeptpflichtigen Arzneimitteln
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Hersteller von Arzneimitteln
15 Großhandels- unternehmen
Apotheken/ Einzelhandel
Traditioneller Vertriebsweg ambulant
Weniger als 10% des Umsatzes
Hersteller von Arzneimitteln
Grosshandels- unternehmen
< 500 Kranken-hausapotheken
Traditioneller Vertriebsweg stationär
Nahezu der gesamte Umsatz
Traditionelle Vertriebswege
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• Hohe Endverbraucherpreise durch Großhandelsmargen
• Geringe Präsenz und Sichtbarkeit der Produkte in der Apotheke
• Streuverluste bei Push-Strategien (Absatzmittler-Strategie)
Pull-Strategie (direkte Ansprache des Konsumenten) erstrebenswert
aber in Rx-Markt kaum möglich
Nachteile des traditionellen (ambulanten) Vertriebswegs aus Herstellersicht
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• Transaktionskosten im stationären Bereich geringer: – größere Mengen je Bestellung
– größere Lieferabstände/Lieferzeiten
• KH haben nicht die Pflicht alle Arzneimittel vorrätig zu haben bzw. zu verwenden (Kommission in jedem Krankenhaus wählt Produkte/Hersteller aus)
• Indirekter Einfluss des stationären Bereichs auf den ambulanten Bereich (Ärzte verordnen zumeist Arzneimittel aus dem KH weiter)
Unterschied ambulanter Vertrieb <-> stationärer Vertrieb
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• Grundsatzentscheidung:
Handelsvertreter (selbständig) vs. Außendienstmitarbeiter
Gewinnvergleichsrechnung (wer erwirtschaftet höheren Gewinn bzw.
Deckungsbeitrag)
• Aufteilung Verkaufsbezirke:
disjunkt oder bewusst überlappend, um Wettbewerb zu initiieren
• Bestimmung der Anzahl der Außendienstmitarbeitern pro Bezirk (Potentialanalyse für einzelne Bezirke)
• Outsourcing:
Externe Vergabe eines Vertriebsauftrags, um etablierten Vertriebskanal zu nutzen oder Kosten zu senken
Problem: kann zu Imageverlusten führen
Einsatz von Vertriebspersonal
Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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• sie von geringem Wert sind
• sie für medizinische oder pharmazeutische Zwecke nutzbar sind z.B. Golfbälle sind nicht erlaubt, aber Notizblöcke
• besondere Anlässe anstehen (z.B. 60. Geburtstag), dann auch persönliche Geschenke von höherem Wert
• sie auf wissenschaftlichen Konferenzen verteilt werden und einen vertretbaren Rahmen nicht überschreiten
• sie als gelegentliche Leistungen in direktem Zusammenhang mit dem Produkt stehen, z.B. Erstattung von Fahrtkosten
Zuwendungen und sonstige Werbegaben an Personen aus Fachkreisen sind erlaubt, wenn:
Regulierung von Zuwendungen für Vertriebszwecke
(HWG § 11)
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• Abgabe ist beschränkt auf Ärzte und andere Heilberufe
• es dürfen nicht mehr als zwei Proben pro Jahr abgegeben werden
• Jede Abgabe einer Probe muss sorgfältig dokumentiert werden; diese Dokumentation muss der zuständigen Behörde jederzeit vorgelegt werden können.
Regulierung der Abgabe von Proben für Vertriebszwecke
(AMG § 47)
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Mögliche Strategievarianten für Arzneimittelhersteller: 1. Rx-OTx Switch: Überführung verschreibungspflichtiger Medikamente in
die Rezeptfreiheit (immer noch Apothekenpflicht, z.B. Canesten) Vertrieb über Apotheken 2. OTx-OTC Switch: Entlassung eines semiethischen Arzneimittels aus der
Apothekenpflicht, z.B. Kwai Vertrieb über Einzelhandel möglich z.B. Kaufhäuser Ziele: Patienten als Hauptzielgruppe, neue Vertriebswege ...
Switch-Strategien
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Literatur
Schreyögg J: Kundenmanagement im Gesundheitswesen. In: Busse R, Schreyögg J, Stargardt T (2013): Management im Gesundheitswesen. Springer, Berlin, 166-169.
Behrens-Potratz A und Zerres M: Kundenmanagement in Krankenversicherungen. In: Busse R, Schreyögg J, Stargardt T (2013): Management im Gesundheitswesen. Springer, Berlin, 169-185.
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Einführung in das Management im Gesundheitswesen 17.11.2014
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