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MARAMBA von Paula Köhlmeier. (k)ein Talent zum...

Date post: 14-Jun-2020
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1 MARAMBA von Paula Köhlmeier. (k)ein Talent zum Glück. Dokumentation BÜHNENFASSUNG UND REGIE Cornelia Rainer AUSSTATTUNG Valerie Lutz MUSIK Patrik Lerchmüller SCHAUSPIELERINNEN UND SCHAUSPIELER Sophie Aujesky, Laura Mitzkus, Helga Pedross, Andreas Schwankl, Rouven Magnus Stöhr FILMREGIE Cornelia Rainer KAMERA Stefan Olivier TON Tong Zhang / Andreas Rambach / Wolfram Reiter SCHNITT Sarah Mistura / Kathi Koutnik / Tobias Meier VIDEOTRAILER Sarah Mistura TECHNIK Wolfgang Streiter, Florian Herschel REGIEASSISTENZ Suzie Lebrun AUSSTATTUNGSASSISTENZ Ada Anschütz / Siri Thalmann PRODUKTIONSLEITUNG Nicole Wehinger / Brigitte Walk REQUISITEN Roland Adlassnigg ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Bastian Kresser FOTOS Mark Mosman DESIGN sägenvier designkommunikation VERLAGSRECHTE Szolnay Verlag Wien
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MARAMBA von Paula Köhlmeier. (k)ein Talent zum Glück.

Dokumentation

BÜHNENFASSUNG UND REGIE Cornelia Rainer

AUSSTATTUNG Valerie Lutz

MUSIK Patrik Lerchmüller

SCHAUSPIELERINNEN UND SCHAUSPIELER

Sophie Aujesky, Laura Mitzkus, Helga Pedross, Andreas Schwankl, Rouven

Magnus Stöhr

FILMREGIE Cornelia Rainer

KAMERA Stefan Olivier

TON Tong Zhang / Andreas Rambach / Wolfram Reiter

SCHNITT Sarah Mistura / Kathi Koutnik / Tobias Meier

VIDEOTRAILER Sarah Mistura

TECHNIK Wolfgang Streiter, Florian Herschel

REGIEASSISTENZ Suzie Lebrun

AUSSTATTUNGSASSISTENZ Ada Anschütz / Siri Thalmann

PRODUKTIONSLEITUNG Nicole Wehinger / Brigitte Walk

REQUISITEN Roland Adlassnigg

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Bastian Kresser

FOTOS Mark Mosman

DESIGN sägenvier designkommunikation

VERLAGSRECHTE Szolnay Verlag Wien

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Zahlen und Fakten Vorstellungen

8 Vorstellungen im Zeitraum vom 8.10. bis 16.10.2016, jeweils um 20.00 Uhr, Altes Hallenbad Feldkirch

PREMIERE 8. Oktober 2016

Ort: Altes Hallenbad Feldkirch, Reichenfeld, 6800 Feldkirch - Österreich/Austria

Zeit: 20.00 Uhr

Vorstellungen: 9.10. / 11.10. / 12.10./ 13.10./ 14.10./ 15.10./ 16.10. - jeweils um 20:00 Uhr

Für Jugendliche ab 14 und Erwachsene.

Zuschauerzahlen

BesucherInnen (alle Vorstellungen): 528

BesucherInnen (alle Vorstellungen inklusive Schulbesuch): 582

Vermittlungsprogramm

Aussendung an alle höheren Schulen mit Einladung zu Probenbesuch und Gespräch.

Montag, 3. Oktober 2016

Probenbesuch für eineinhalb Stunden mit anschliessendem Dialog, Unterlagen

54 SchülerInnen der Polytechnischen Schule Dornbirn / Lehrer: Alexander Karu

Kontakt

walktanztheater.com

Waldfriedgasse 6

6800 Feldkirch

[email protected]

tel. +43 676 6098012

www.walktanztheater.com

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Medien und Reaktionen

Ankündigungen

KULTUR

Ausgabe September 2015: „Maramba ist ein Gefühl“

Feldkircher Anzeiger

Donnerstag, 6. Oktober 2016: „Ein Stück Paula Köhlmeier“

VN Heimat

Donnerstag, 6. Oktober 2016: „Maramba: Prosa von Paula Köhlmeier“

Vorarlberger Nachrichten

Samstag, 8. Oktober 2016: „Paula Köhlmeiers Geschichten“

Samstag, 8. Oktober 2016: „Figuren auf der Glückssuche“

Literatur Vorarlberg

Oktober 2016 – Ankündigung

St. Galler Tagblatt Oktober 2016: „Köhlmeiers Geschichten“

Liechtensteiner Volksblatt

Donnerstag, 6. Oktober 2016: „Uraufführung von Maramba in Feldkirch“

Kritik Zeitung

Vorarlberger Nachrichten

10. Oktober 2016: „Besondere Uraufführung“

10. Oktober 2016: „Junge Autorin, die den Beat perfekt getroffen hatte“

Liechtensteiner Volksblatt

10. Oktober 2016: „Maramba Premiere: Die Scherben des Spiegels, des Glücks“

STANDARD

10. Oktober 2016: „Maramba von Paula Köhlmeier“

NEUE

10. Oktober 2016: „Ein bisschen Glück“

KULTUR

11. Oktober 2016: „Maramba – Ein Theaterprojekt aus den Erzählungen von Paula Köhlmier in der

Inszenierung von Cornelia Rainer im Alten Hallenbad in Feldkirch“

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Fernseh- und Onlinebeiträge

ORF – Fernsehbeitrag / Vorarlberg HEUTE

9. Oktober 2016: „Erzählungen von Paula Köhlmeier“

ORF – Fernsehbeitrag / Zeit im Bild 1 / 17.00 Uhr

9. Oktober 2016: „Erzählungen von Paula Köhlmeier“

vol.at

11. Oktober 2016: „Glück als Theaterstück ganz (un)missverständlich“

http://www.vol.at/feldkirch/glueck-als-theaterstueck-ganz-unmissverstaendlich/4954626

12. Oktober 2016: „Ungeschmückte Phantasie“

http://www.vorarlbergernachrichten.at/wohin/2016/10/11/ungeschmueckte-poesie.vn#registered

Radio - Beiträge

Ö1 Kulturjournal

Freitag, 7. Oktober 2016: „Maramba. Paula Köhlmeiers Erzählband als Theaterstück“

Radio Vorarlberg-Kultur nach 6

Donnerstag, 6. Oktober 2016: „Maramba: Paula Köhlmeier erzählt vom Glück“

LINKS ZU KRITIKEN http://derstandard.at/2000045661824/Feldkirch-Maramba-von-Paula-Koehlmeier http://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/theater/xxx http://www.vol.at/feldkirch/glueck-als-theaterstueck-ganz-unmissverstaendlich/4954626

Kontakt

walktanztheater.com

Waldfriedgasse 6

6800 Feldkirch

[email protected]

tel. +43 676 6098012

www.walktanztheater.com

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Liechtensteiner Volksblatt, 10.10.2016

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NEUE, 10.10.2016

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11.10.2016 | Peter Niedermair

"Maramba" - Ein Theaterprojekt aus den Erzählungen von Paula Köhlmeier in der Inszenierung von

Cornelia Rainer im Alten Hallenbad in Feldkirch

Die Regisseurin von „Maramba von Paula Köhlmeier. (k)ein Talent zum Glück“ hat die siebenundvierzig Prosastücke der Schriftstellerin mit den Mitteln des Theaters in eine Bühnenwelt transponiert, sie in faszinierend vielschichtige, speedige polyphone Rollensprachen umgebaut und all dieses Wortuniversum in abwechselnd atemlos hämmernden wie stillen reflexiven Mono-Dialogen inszeniert.

Wie zu ihrer eigenen Bekräftigung werden in den poetischen und gleichzeitig magischen Sprachbildern die gesprochenen Sätze noch einmal in eine Reiseschreibmaschine geklopft, so als wollten die dramaturgisch in zahlreichen Figuren agierenden Schauspielerinnen und Schauspieler die variierenden Themen des Stücks verdichten und wie Epigramme an eine Wand heften, von der man sie nach Gebrauch wieder mitnehmen kann. Dieses multiperspektivische Agieren auf der Bühne wird parallel, doch nicht handlungsident, auf Leinwände projiziert, die an den Rändern des Theaterraums zwischen den Stuhlreihen für das Publikum positioniert sind. At the edge of the chair sitzt man also und schaut multiperspektivisch in ein abwechslungsreiches Geschehen, das um das literarisch-fiktive wie lebens-bezogene Epizentrum Hohenems und andere Orte, die in Paulas Leben eine Rolle spielten, wie Vorarlberg, Wien, LA und Mexiko, wo sie eine Zeitlang lebte.

Weil ich wollte, dass etwas passiert Neben den Filmprojektionen, die wie gesamt dem aktuell realen Bühnengeschehen ähneln, gibt es den jazzig coolen Kosmos von Charlie Bird Parker und John Coltrane, den beiden legendären US-amerikanischen Jazzgrößen. Ein weiteres dramaturgisches Stilmittel, das gegen jede heutige comme il faut Regelung eingesetzt wird, ist das Rauchen. Alle schauspielernden Figuren paffen im Stück eine Smart Export nach der anderen, als wollten sie die Welt und das Leben doppelt und x-fach inhalieren. All you can smoke. Anfang der Sechziger Jahre war die Smart Export die zweitbeliebteste Zigarettenmarke, 1968 verdrängte sie die Austria 3 vom ersten Platz, überholt wurde sie von den Hobby. Alle diese Glimmstengel wurden ausschließlich von überzeugten Rauchern geluntet. Die weißen und goldenen Striche auf der schwarzen Packung, der Weltkugel und dem „semper et ubique – immer und überall“ räuchern das Bühnengeschehen in einen globalen Theaterraum. Die literarische komplexe Welt der Paula Köhlmeier führt zwei Liebende auf einer Straßenbank zusammen, die sich dort küssen wie die „Lovers on a Park Bench“, Text von Samuel Johnson, in der Oper „Einstein on the Beach“ von Phil Glass, uraufgeführt am 10. Feb. 2003 an der Brooklyn Academy of Music. Auf dem Theater bleiben die beiden Küssenden sich jedoch fremde Wanderer, die sich zwar heftig begehren, „zum Fressen gern“, doch kein Talent für die Liebe haben. Diese Textpassagen sind wie echolotende Postskripte aus dem Leben „Woher weißt du das?“ – Sie weiß es „aus Filmen“. Und ob in "Warten auf Godot" ein Wanderer vorkomme und was denn Godot überhaupt sei. „Das ist die Wahrheit.“ Samuel Becketts Stück wurde 1953 im Théâtre de Babylonein Paris uraufgeführt. Lucky verstummt und Pozzo erblindet am Ende. How much do you love me? Count the number of stars, measure the waters of the oceans with a teaspoon. Number the grains of sand on the sea shore. Impossible, you say … (Samuel Johnson in „Einstein on the Beach“) Sie mögen Filme, besonders die alten Schwarzweißfilme, die ganz großen am liebsten, weil die fast immer tragisch sind. Und „wenn ich so einen Film sehe, weine ich über den Film, und habe keine Zeit, über mein Leben zu weinen“, sagen Helga und Laura und Sophie. Sie lernen sich in einem Plattenladen kennen, wie in einer der Geschichten von Paula Köhlmeier, in der beide Musik lieben. Sie unterhalten sich über Charlie Parker und John Coltrane. Beide kaufen dasselbe Album. Ein Zufall, aus dem ein Gespräch wird. Doch es ist eben kein Zufall, denn sie lieben sich. Und die Liebe ist so heftig, dass er fast an ihrem Feuer verbrannt wäre. Im Verlauf des schauspielerisch exzellenten Spiels aller fünf Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne – Sophie Aujesky, Laura Mitzkus, Helga Pedross, Andreas Schwankl, Rouven Magnus Stöhr – fragmentieren sich Sätze zu einer Spiegelgeschichte oder steigern sich ins beinahe Surreale. Die Blicke der Theaterbesucher wandern mit den Fragen, die das Stück aufwirft, über das Glück und die Ehe. „Bist du glücklich?“ Helga: „Wir sind glücklich. Mein Mann sagt: Wir sind glücklich, und ich verlasse mich auf das Glück. Ich bin froh, dass er sich darum kümmert. Ich habe wenig Wünsche.“ What sort of story shall we hear? Ein zentrales Thema der Geschichten, die von Verlangen, von Begehren und Sehnsucht, Schmerz und Verletzungen handeln, ist das Glück. Die Suche nach Glück. Wenn man es nur definieren könnte. Es ist eine Wahrheit mit Lücken.

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In einen Spiegel geblickt, die körpergroßen gehören sowieso verboten, denn es geht um bedingungslose Liebe und gleichzeitig um die Angst allein zu sein. Für die schauspielenden Frauen wie die Männer. „Hier ist es mir zu kalt“, wie bei Peter Bichsel. „Gibt es ein Meer in Mexico?“ Auf beiden Seiten eines. Doch im Stück gibt es einseitig geschlechtszuordenbare Häufigkeiten. Wenn man „sich die Zigarette bei seiner Frau anzündet und bei der Geliebten fertig raucht“. Andreas: „Im Herzen waren sich die Frau und der Mann sehr nahe. Aber die Umstände machten kein Paar aus ihnen.“ Sophie: „Sie sagte die falschen Worte, Andreas: und er hatte Angst einen Schritt zu tun.“ Die Figuren sehnen sich nach goldenen Händen, nach der goldenen Kugel. Wie im Märchen vom Froschkönig. Dort donnert die Prinzessin den ekligen Frosch an die Wand, wird nicht bestraft dafür, sondern erhält noch einen Prinzen und die goldene Kugel zurück. Doch in „Maramba. (K)ein Talent zum Glück“ lassen letzten Endes die Figuren in ihren Konstellationen niemanden an ihr Herz. Und verlieren sich aus den Augen. Auf einer dramaturgischen Ebene geht es um das Sowohl-als-Auch, das Anziehen und Wegschieben, wie Helga sagt: Ich brauche keinen Mann, der sich um mich kümmert. Andreas: Warum? Helga: Keinen Mann, der mir Brote wie Schiffchen in den Mund stellt, so dass ich sie nur runterschlucken muss. In diesen sich variantenreich wiederholenden Positionen wirkt das Stück dramaturgisch, messerspitzenscharf und aufgekratzt, wenn der Text und das Agieren rhetorisch zwischen Klage und Anklage changiert. Da bricht die dialogische Struktur auf und die monologisierten Passagen „Wir gaben uns Mühe, glücklich zu sein“ sind auch ein Aufbegehren gegen die Wirkmächte des Gewohnten und Alltäglichen. „Maramba“, sagt das Stück – „… bedeutet alles und nichts. Es ist ein Wort, das es nicht gibt und das genau dadurch zu einer ganzen Stadt wachsen kann. Eine Stadt mit vielen Lichtern, kühler Luft und einer eigenen Sprache.“ Musik am Wasser und Henri Matisse‘ „Jazz“ Die Geschichten der Paula Köhlmeier werden an diesem Abend lebendig, tosend wie das Meer zwischen Acapulco und Salina Cruz am Pazifischen Ozean und Cancún und der Isla Mujeres auf der Halbinsel Yucatán. Und zischend zwischen den Weltmeeren wie der vulkanisch rauchende Berg Popocatépetl, auch El Popo oder Don Goyo genannt. Mit Paulas Erzählungen werden wir als Zuschauer gewahr, dass man mit jeder Geschichte weniger verschwommen wird und dass wir an diesem Abend im Theater des Alten Hallenbads, wie es Brigitte Walk wiederholt seit vielen Jahren uns dort und andernorts vorführt und wie es Cornelia Rainer in einer, ich muss es an dieser Stelle sagen, genialen Inszenierung macht, Zeugen einer bedeutenden Inszenierung werden. Hier macht Theater das Eigentliche des Theaters. Archaisch wie bei den Griechen und absolut modern in einem zeitlosen, hier passt das Wort, Duktus: „Wir beschreiben Menschen. Um zu wissen, wer wir sind“, lässt Cornelia uns über Paula Köhlmeier wissen, „dass man Glück nicht befehlen kann“ und dass die Liebe ein Kind der Freiheit ist, möchte man hinzufügen. Und Paula mit ihren Geschichten, wie sie auf der Bühne des Alten Hallenbades in Feldkirch in Theater übersetzt sind, wusste um den Unterschied, wenn es um die bedingungslose Liebe geht. Sophie: Ein Erwachsener liebt nicht bedingungslos. Laura: Wie denn? Helga: Er liebt einfach. Jetzt und in der nächsten Zeit. Die Wörter des Stücks breiten sich am Ende über Hohenems hinaus aus. Im Video sagt R: Die Schuhbänder vergraben wir in der Erde. Damit sie niemand klaut. Auch wenn das Herz in Wirklichkeit so dünn ist wie ein Blatt Papier. „I’m too young to feel so old“ singt Rouven am Ende. Und Andreas sagt: „Wien ist zu groß, um sich zufällig zu treffen.“ Worauf Helga sagt: „Bei mir zu Hause in Vorarlberg treffe ich jeden Tag Menschen zufällig. Ich treffe sogar jene Menschen jeden Tag, die ich nicht sehen möchte. Und es ist kein Zufall. Sie sind hier, und ich bin auch hier.“ Die Figuren des Stücks agieren wie El Popo oder Don Goyo, wie Vulkane oder wie Zigaretten, die an beiden Enden brennen. Am „Bilder“-Rahmen dieses Abends sind Beteiligte: Stefan Olivier Kamera; Tong Zhang / Andreas Rambach / Wolfram Reiter Ton; Sarah Mistura / Kathi Koutnik / Tobias Meier Schnitt; Kirstin Tödtling Videotrailer; Wolfgang Streiter / Florian Herschel Technik; Suzie Lebrun Regieassistenz; Ayman Jondi Maske; Roland Adlassnigg Requisite; Nicole Wehinger / Brigitte Walk Produktionsleitung. Ganz am Ende sagt Helga noch: „Alles beginnt“, wie der Titel einer Geschichte von Paula heißt. Und am Ende freut man sich mit einer Träne von Glück, dass Paula Köhlmeier uns so schöne Geschichten geschenkt hat. Und man möchte am Ende nicht aufstehen und weggehen, weil dieses Stück Theater so viele Facetten in einer ganz eigenen Sprache in die Welt bringt und unter die Haut geht. So wie man einen Stern zu den Sternen am nächtlichen Himmel dazustellt. „Maramba. Nennen wir unsere Beziehung: Maramba.“ Hätte ich fast gesagt. Für Paula Köhlmeier war das Schreiben eine Form zu existieren, wie das Unterwegssein eine Form zu leben war. Cornelia Rainer und das schauspielende Ensemble haben den Kosmos der Paula Köhlmeier zum Leben beatmet. Atemlos. Manchmal mit dem Duft von Mangobäumen. Weitere Aufführungen: 11. / 12. / 13. / 14. / 15. / 16. Oktober, jeweils 20 Uhr Altes Hallenbad, Feldkirch

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http://www.vol.at/feldkirch/glueck-als-theaterstueck-ganz-unmissverstaendlich/4954626

12. Oktober 2016

Ungeschmückte Poesie

20:00 ALTES HALLENBAD, FELDKIRCH. Paula Köhlmeiers „Maramba“ beinhaltet 47 Geschichten, teils

zusammenhängend, teils freistehend. All diese Prosastücke beinhalten eine Klarheit und eine

ungeschmückte Poesie, die außergewöhnlich ist für eine so junge Schriftstellerin.

„(k)ein Talent zum Glück“ ist keine Auswahl dieser Texte. Cornelia Rainer greift „Maramba“ in

seiner Gesamtheit auf und gibt den darin vorkommenden Figuren einen neuen Fokus. Fünf

Schauspielerinnen und Schauspieler und ein Musiker setzen das Stück auf der Bühne um. Noch bis

16. Oktober findet täglich eine Vorstellung um 20 Uhr in Feldkirch statt.

www.walktanztheater.com FOTO: MARK MOSMAN

http://www.vorarlbergernachrichten.at/wohin/2016/10/11/ungeschmueckte-poesie.vn#registered

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Literatur Vorarlberg

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St. Galler Tagblatt

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REALISIERUNG

BÜHNENFASSUNG UND REGIE Cornelia Rainer

AUSSTATTUNG Valerie Lutz

MUSIK Patrik Lerchmüller

SCHAUSPIELERINNEN UND SCHAUSPIELER

Sophie Aujesky, Laura Mitzkus, Helga Pedross, Andreas Schwankl, Rouven

Magnus Stöhr

FILMREGIE Cornelia Rainer

KAMERA Stefan Olivier

TON Tong Zhang / Andreas Rambach / Wolfram Reiter

SCHNITT Sarah Mistura / Kathi Koutnik / Tobias Meier

VIDEOTRAILER Kirstin Tödtling

TECHNIK Wolfgang Streiter, Florian Herschel

REGIEASSISTENZ Suzie Lebrun

AUSSTATTUNGSASSISTENZ Ada Anschütz / Siri Thalmann

MASKE Ayman Jondi

REQUISITEN Roland Adlassnigg

PRODUKTIONSLEITUNG Nicole Wehinger / Brigitte Walk

REQUISITEN Roland Adlassnigg

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Bastian Kresser

FOTOS Mark Mosman

DESIGN sägenvier designkommunikation

VERLAGSRECHTE Szolnay Verlag Wien

PREMIERE 8. Oktober 2016. November, 20 Uhr

VORSTELLUNGEN täglich bis 16.10.2016 außer Montag, 10.10.2016 jeweils

um 20.00 Uhr, Altes Hallenbad Feldkirch

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STATISTEN_INNEN WIEN / VORARLBERG

Ada Anschütz, Stefan Bösch, Nail Cehic, Nina Cepus, Emma Chromy, May-

Britt Chromy, Ola Ezekel, Philip Hämmerle, Anna Hemmerling, Sarah

Hemmerling, Marcel P. Hintner, Mamo Ayman Jondi, Wilhelm Kiesenhofer,

Katharina Koberger, Bernhard Kobler, Sebastian Kaufmann, Paula Kicker,

Susanne Litschauer, Silvia Mayer, Maria Oberndorfer-Luger, Rosalia

Oberndorfer, Elisabeth Orlowsky, Mario Plaz, Marlen Ristow, Waltraud

Röbbenack, Frederik Schneider, Marianne Schneider, Constantin Schöch,

Dietmar Schöch, Angela Scullion, Paul Szelegowiz, Lisa Trischer, Emma

Venier, Karlheinz Venier, Ernst Walser, Rainer Warrings, Stella Warrings,

Christiane Weis.

MIT BESONDEREM DANK AN Lichtblau Wagner Architekten, Ali Alroubeay, Cafe Stella, Cafe am

Heumarkt, Georg und Margot Fink, Edmont Gruber, Michael Facchin,

Guido-Feger- Stiftung, Philip Hämmerle, Betsi Henning, Landestheater Bregenz, Jasi Mustedanagic, LKH Feldkirch, Manuela Mylonas, Muhammad

Waheed Sadiq, Birgit Polzer, Sonja Prousek, Monika Schnitzbauer, Alfred

Stadler, Burhan Yüce, Gaby Von der Thannen.

MARAMBA von Paula Köhlmeier - (k)ein talent

zum glück.

Die Uraufführung des Erzählbandes als

Theatertext.

Vor dreizehn Jahren spazierte die einundzwanzigjährige Paula Köhlmeier

mit einer Freundin auf den Hohenemser Schlossberg, stürzte und kam

nicht mehr zurück. Die junge Schriftstellerin hinterließ zahlreiche

Geschichten, kleine und große, lustige und tragische, über Menschen,

über Beziehungen, die flüchtig und unerfüllt verlaufen, manche auch mit

offenem Ausgang. Die Sprache ist lakonisch, knapp und schnörkellos,

direkt. Knapp fünfzig dieser Prosastücke wurden in dem Erzählband

Maramba zusammengefasst.

"Die Geschlossenheit eines Romans entsprach nicht ihrem

Lebensgefühl", schreiben die Eltern Monika Helfer und Michael

Köhlmeier im Nachwort zu einer Sammlung, der es mit dem ersten Satz

gelingt, unser Herz zu fassen.

Paula Köhlmeier besuchte das Gymnasium in Dornbirn und studierte nach

einem achtmonatigen Aufenthalt in Mexiko an der Filmakademie Wien.

2002 erhielt sie das Vorarlberger Literaturstipendium, um das sie sich

unter einem Pseudonym beworben hatte. Im Sommer 2003 verunglückte

sie bei einer Wanderung tödlich. Posthum erschien 2005 Maramba im

Zsolnay-Verlag. Der literarische Nachlass Paula Köhlmeiers umfasst

einen fast fertigen Roman, zwei Drehbücher, Radiomitschnitte und

zahlreiche Exposes.

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DAS STÜCK

Mit dem Theaterstück „MARAMBA von Paula Köhlmeier - (k)ein talent zum

glück“ greift die mehrfach ausgezeichnete Regisseurin Cornelia Rainer die

Geschichten auf, verbindet sie, lässt sie ineinanderfließen und erschafft eine

atmosphärisch dichte Welt voller eigenwilliger Menschen und abgründiger

Beziehungen. Mit elektronischer Live-Musik, Film und wechselnden szenischen

Tableaus und Dialogen entsteht ein atemloser Parcours durch die Dichtung von

Paula Köhlmeier.

Paula Köhlmeiers Maramba beinhaltet siebenundvierzig Geschichten, teils

zusammenhängend, teils freistehend. All diese Prosastücke beinhalten eine

Klarheit und eine ungeschmückte Poesie, die außergewöhnlich ist für eine so

junge Schriftstellerin. „(k)ein talent zum glück“ ist keine Auswahl dieser

siebenundvierzig Texte. Cornelia Rainer greift Maramba in seiner Gesamtheit

auf, hat Erzählteile auf Figuren verteilt und umgestellt. So werden neue, bisher

versteckte Facetten sichtbar. Die Figuren erzählen, erleben, greifen ein und

werden zu MitspielerInnen gemacht in Beziehungen, die ihnen entgleiten und sie

provozieren.

Speziell die Dialoge in Köhlmeiers Maramba sind faszinierend in ihrer

theatralen Umsetzung, sie sind manchmal lebensklug und nüchtern, ein anderes

Mal kindlich verspielt, immer verzaubernd. Die Figuren erleben Einsamkeit und

Eifersucht, Verrat und Hoffnung, kämpfen sich durch den Alltag, verlieben sich -

glücklich oder noch öfter auch unglücklich. Die Geschichten handeln von

Sehnsucht, Schmerz, Hoffnung und vor allem: Der Suche nach Glück, was

immer das auch bedeuten mag. Die Szenen in Maramba spielen in Vorarlberg,

Wien, Mexiko und somit an den Orten, die Paula Köhlmeier auch besuchte.

Maramba – das bedeutet alles und nichts, es ist ein Wort, das es nicht gibt und

das genau dadurch zu einer ganzen Stadt wachsen kann. Einer Stadt mit vielen

Lichtern, kühler Luft und einer eigenen Sprache.

„Es gibt einen Kuß auf einer Straßenbank. Es gibt Gespräche vor dem Fenster.

Es gibt lange Nächte und kurze Tage. Wir geben uns Mühe, glücklich zu sein.

Ich habe kein Talent zum Glück.“

Maybe I am not a very human – what I wanted

to do was to paint sunlight on the side of a

house.”

– Edward Hopper

“If I could say it in words there would be no reason to paint.” - Edward Hopper

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BÜHNENFASSUNG UND REGIE

“A book is a mysterious object, I said, and once it floats out into the world, anything can happen.”

― Paul Auster, Leviathan

Tim Walker's requirements for a 2005 shoot:

80 white rabbits 20 ballerinas

17 mirrored geese 250 ostrich eggs (sprayed gold)

1 box of giant hands 20 Christmas trees

1 Rolls-Royce

CORNELIA RAINER

Cornelia Rainer studierte

Theaterwissenschaft an der

Universität Wien, Regie und

Dramaturgie in Paris sowie

klassischen Sologesang. Sie war

Regieassistentin am Burgtheater

Wien und realisierte ihre ersten

Inszenierungen u.a.

"Heimfindevermögen" im

Burgtheater Kasino. Seit 2009

arbeitet sie als freie Regisseurin

sowohl in der freien Szene als auch an Theaterhäusern, sie inszenierte u.a.

bei den Bregenzer Festspielen/KAZ, am Thalia Theater Hamburg, am

Stadttheater Klagenfurt, bei den Tiroler Festspielen, bei den Salzburger

Festspielen und am Burgtheater.

Mit ihrer eigenen Theatergruppe "Theater Montagnes Russes" entwickelt

sie Theater- und Musikprojekte und bringt ihre eigenen Texte zur

Aufführung. 2014 wurde sie für das Stück "Johanna" mit dem

Outstanding Artist Award 2014 ausgezeichnet. Ihre Produktion LENZ

nach Georg Büchner wurde zum diesjährigen Festival d'Avignon 2016

eingeladen.

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AUSSTATTUNG

VALERIE LUTZ

Bühnen- und Kostümbildnerin, geboren in

Salzburg. Nach 2-jährigem Aufenthalt in New

York absolviert sie ein Bühnenbild-Studium an

der Hochschule für Bildende Künste in

Hamburg, bei Wilfried Minks, Raimund Bauer

und Andrea Schmidt-Futterer. Seit 1996

freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin

u.a. am Theater Ulm, Staatstheater Kassel,

Tanzforum Köln, der tri-bühne und dem Alten

Schauspielhaus Stuttgart, dem Vorarlberger

Landestheater, Hayinger Naturtheater und dem

aktionstheater ensemble in Wien und

Vorarlberg.

MUSIK

PATRIK LERCHMÜLLER

lebt in Paris als Komponist und Mulitinstrumentalist in

den Bereichen der World Music, des Jazz, sowie der

Zeitgenössischen Musik. Nach seinem Studium an den

Kunstuniversitäten Graz und Wien zieht es ihn nach

Paris, wo er Artist in Residence in der Cité Internationale

des Arts de Paris ist und später ebenfalls Artist in

Residence im Instituto Sacatar Bahia (Brasilien). Seine

CD Vakuum mit dem amerikanischen Extremvokalisten

David Moss wurde von der Fachpresse für ihre kreative

Verschmelzung von Zeitgenössicher Musik, Jazz und

Sprechgesang gelobt. Neben seinen eigenen Projekten

komponiert er erfolgreich auch für Film- und

Theaterproduktionen.

Das Schreiben verarscht einen und sich selbst, hört man die verrauchte

zwanziger Jahre Stimme durch das Milchglas seines Office husten,

während sich sein innerer Monolog aufs Papier verlagert. Man gibt seine

Stimme her, sagt der Mann, der sonst nur den Zigaretten seine Stimme

leiht. Ein leichtes Räuspern lockert die Stimmung. Unscheinbar malt er

kleine Pfeile auf das Papier, um sich nicht in seinen Texten zu verlieren.

Schreiben ist gefährlich, ich habe dabei schon viele gute Jungs verloren,

verraten seine gelblichen Augen als er mich ansieht und sich erinnert

weshalb ich hier bin, ohne mich überhaupt begrüßt zu haben.

- Marcel Hintner

Schreiben ist der Versuch, sich mit der Welt immer neu und immer anders

in ein Verhältnis zu setzen. Eine Aufgabe für einen Sisyphos.

Es bahnt neue Wege und durchkreuzt alte.

Es droht, zu entgleiten, wo man es zu weit treibt. Ein Drahtseilakt.

Es beginnt mit einem Ich, das fragt. Väter, Mütter, Brüder, Schwestern,

Onkel, Tanten, Großeltern, Cousins, Cousinen, Lehrer, Vorgesetzte,

Mitarbeiter, Beamte, Priester, Clowns, Politiker, Lokführer, Ärzte,

Juristen und Tennisspieler. Alles fragwürdige Gestalten.

Es hat keine endgültigen Antworten parat und erlaubt doch Einsicht, eine

Sicht.

- Amos Postner

„Du musst nur die Augen schließen und warten, bis die Personen vor dir

Gestalt annehmen“, sagst du. „Dann musst du ihnen erlauben, sich

miteinander zu unterhalten. Und du musst genau zuhören und alles

aufschreiben, was sie sagen. Auch wenn du es manchmal nicht verstehst

und dir ihr Verhalten unlogisch erscheint.“

Ich schließe meine Augen. Öffne sie wieder. Du bist noch da.

„Hast du das früher so gemacht?“, frage ich.

„Was glaubst du? Habe ich?“

„Wenn ich behaupte, dass du es so gemacht hast, dann ist es so. Nicht

wahr?“

„Ja“, sagst du.

„Du hast es so gemacht“, behaupte ich.

Du bist weg und der Bildschirm schimmert immer noch weiß.

Bastian Kresser – Ohnedich

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JUNGE VORARLBERGER SCHRIFTSTELLERINNEN –

- ZUM SCHREIBEN

Wir müssen so beginnen: mit der Situation. Es ist notwendig Situationen zu

sammeln, mehrere bis viele. Die Situation wird nicht im Zimmer erlebt, wird

nicht vor dem leeren Blatt erlebt. Für die Situation benötigt man ein Leben

außerhalb des Schreibens. Ohne künstlerischen Firlefanz, ganz normal und

stehend, nicht fliegend. Und eine wird zu einem Wort, wenn man Glück hat.

Einem Wort wie Alteingesessener oder Adonisröschen oder Maramba. Was stört

ist der Lärm, darum schreibt man gut im Spätherbst, dann sind die Fenster zu.

Ein Wort, das es bereits gibt oder sich zu erfinden lohnt. Per Hand schreibe ich

nicht mehr und regelmäßig auch nicht. Aber es ist schön, wenn es immer mal

wieder ist und dafür große Worte enthält. Worte, die gezähmt werden müssen.

Über das Schreiben schreibt man nicht, daher sprechen wir über Erlebtes.

Situationen, wie das Aufschlagen eines Apfels auf dem nassen Waldboden. Ein

Schriftsteller reift mit der Zeit und wird mit dem Alter besser.

- Kadisha Belfiore

Der Wahnsinn des Erzählens ist anekdotenhaft, sprunghaft, zauberhaft,

sagenhaft, rätselhaft, kurz- oder langweilig, reißerisch und meist impulsiv,

intuitiv, instinktiv und paleativ, relativ, androgyn, provokativ, phrophylaktisch,

pragmatisch, professionell, männlich, weiblich, sächlich, lässig, stressig aber

auch fragmentarisch, denkerisch, mythologisch, manisch, paranoid, depressiv,

konjunktiv und empathisch, sympathisch, potetisch, pathetisch, manchmal

parlamentarisch, typographisch, photographisch, musikalisch, philosophisch,

phantastisch, phantomartig, affenartig, katzen-, aber sicher nicht hundeartig,

autogen, metamorphorisch, metapher für eh alles, immer literatur und diktatur

und demokratie und dennoch kollektiv, adrenalin, meskalin, adenochrom,

amphetamin, dopamin, magntisch, synergethisch, abführend, auflösend und

aufbauend, olfaktorisch, katharsisch, lethargisch, asphaltiert, drangalisiert,

aromatisiert, synthetisch, und manchmal aus billigem plastik, automatisch,

unglaublich anstregend, unangenehm mürrisch, puristisch.

- Felix Kalaivanan

SCHAUSPIELERINNEN UND SCHAUSPIELER

HELGA PEDROSS

Helga Pedross, in Südtirol geboren, wurde an

der Universität der Künste in Berlin zur

Schauspielerin ausgebildet. Es folgte ein

Engagement an der Schaubühne Berlin, sie

arbeitete dort mit Peter Stein und Luc Bondy

zusammen. Weitere Stationen ihres

Berufslebens führten sie an das Theater Basel,

das Stadttheater Freiburg, zu den Vereinigten

Bühnen Graz und an das Theater Luzern.

Heute lebt sie mit ihrer Familie in Bludenz

und arbeitet u.a. bei „walktanztheater.com“

und als Gast am Vorarlberger Landestheater

in Bregenz. Sie ist Sprechtrainerin beim ORF

Vorarlberg.

LAURA MITZKUS

In Halle/Saale geboren, spielte sie im

Jugendtheater an der Volksbühne in Berlin

mit Dimiter Gotscheff , ging dann nach Wien

und absolvierte die Schauspielausbildung am

Max Reinhardt Seminar. Sie spielte sie unter

anderem am Vestibül/Akademietheater von

und mit Joachim Meyerhoff in „Alle Toten

fliegen hoch“ sowie in den

Diplominszenierungen von Felicitas Braun

und Hanan Ishay. 2010/11-2013/14 trat sie ihr

Erstengagement am Berliner Ensemble an.

Von 2014 bis jetzt arbeitete sie am

Landestheater Vorarlberg, am Deutschen

Theater Berlin, am Ballhaus Ost in Berlin und am Theater im Marienbad

in Freiburg.

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SOPHIE AUJESKY

Sophie Aujesky ist in Retz aufgewachsen

und schloss 2009 ihre Schauspielausbildung

in Wien ab. Sie spielte unter der Regie von

Josef Ernst Köpplinger am Stadttheater

Klagenfurt und in zahlreichen weiteren

Produktionen dort. Sie gastierte am

Staatstheater am Gärtnerplatz in München,

an der Oper Graz, am Wiener

Lustspielhaus, im Kosmostheater Wien,

Dschungel Wien und bei den

Schnitzlerfestspielen in Reichenau. Derzeit

spielt sie in „Romeo und Julia - freestyle“,

einer Produktion von Hilde Dalik und als

„Kathi“ im Weißen Rössl an der

Volksoper Wien, im Sommer 2016 war sie

in Michael Sturmingers Inszenierung von

„Ein Sommernachtstraum“ bei den

Sommerspielen Perchtoldsdorf.

ROUVEN MAGNUS STÖHR

Absolvent der Hochschule für Schauspielkunst

‚Ernst-Busch’, Berlin. Engagements: 2010

Kabarett ‚Hebel und Ettlich-Theater’ Berlin,

2011-2013 Studio Theater Bat, Volksbühne

am Rosa Luxemburg Platz, Deutsches

Theater Berlin, Theater unterm Dach Berlin,

2015 Theater Hamakom Wien unter der

Regie von Ingrid Lang, Michael Gruner,

Frederick Lion, 2015 / 2016 Volksbühne am

Rosa Luxemburg Platz, Filme: Freddie, Emil

und Emilia, Regie: Gordon Kammerer.

ANDREAS SCHWANKL

Geboren in Rosenheim, Tanzausbildung,

Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in

Wien. Als freischaffender Schauspieler in München,

Hamburg und Berlin. Dort spielte er am Theater am

Kurfürstendamm, im Studio des Maxim Gorki

Theaters, im Tacheles und in den Sophiensaelen; an

der Neuköllner Oper war er als Schauspieler und

Tänzer engagiert („Hautkopf“, „Major Dux“). Ab

2006 Ensemblemitglied bei „Nico and the

Navigators“, Uraufführung von „Wo du nicht bist“

in Bregenz, Zusammenarbeit mit dem Theater Strahl

in Berlin, Tanztheaterstück ROSES, das europaweit

zu Festivals eingeladen wird und Preise gewinnt,

eigene Inszenierungen.

Nichts ist

originär. Klaut von

allem, was euch inspiriert oder

eure Fantasie anregt. Verschlingt alte

Filme, neue Filme, Musik, Bücher, Gemälde,

Gedichte, Träume, zufällige Gespräche, Architektur,

Brücken, Straßen, Zeichen, Wolken, Gewässer, Licht und

Schatten. Klaut nur von dem, was direkt zur eurer Seele spricht. Wenn ihr

euch daran haltet, wird eure Arbeit, euer Diebstahl, authentisch sein.

Authentizität ist von unschätzbarem Wert; Originalität existiert nicht.

Und versucht erst gar nicht, euren

Diebstahl zu verbergen – feiert ihn, wenn euch

danach ist. Beherzigt auf alle Fälle, was

Jean-Luc Godard einmal

gesagt hat: Es

kommt nicht darauf an, wo man die Dinge hernimmt, sondern was

man aus ihnen macht.

- Jim Jarmusch


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