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Mampfen in der Mensa · 2012. 9. 16. · Schl geln Kultursommerkonzer t f r und mit Kinder n in der...

Date post: 27-Nov-2020
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RUND UM ÖHRINGEN 33 Dienstag, 11. September 2012 Große und kleine Hände an den Schlägeln Kultursommerkonzert für und mit Kindern in der Akademie Von Bertram Kottmann KUPFERZELL Eigentlich müsste man vor Ehrfurcht erstarren ob der Vir- tuosität des Mannes am Klavier, Bo- ris Ritter, und des Solisten für Schlaginstrumente, Roland Härdt- ner. Nicht so die Kinder. Auf wun- dersame Weise bringt sie der Mann am Vibraphon, Marimbaphon und Xylophon in Bewegung. Was ist flinker, die Finger an der Klaviatur oder die Schlägel über den Metall- und Holz- platten? In rasan- tem Dialog swin- gen und schäkern sich die beiden Künstler durch Bachs Badinerie. Und so ganz ne- benbei erklärt Härdtner, warum sei- ne so genannten Mallet-Instrumen- te unterschiedlich klingen. Klangkörper Klug ist die Dramatur- gie dieses Nachmittags. Die Kinder erleben ihren Körper als Instru- ment: rhythmisches Klatschen, dy- namisches Summen als Begleitung zu Rimski-Korsakows „Hummel- flug“. Die Boogie-Woogie Version untermalen sie mit Finger schnip- sen. Viel Spaß und Erfolgserlebnis- se bereitet ihnen, Melodien aus dem „Dschungelbuch“ zu zuordnen. Dann fährt Roland Härdtner die Lautstärke so herunter, dass man die Stecknadeln hören kann, die er fallen lässt. In diese völlige Stille hi- nein klingt Evelyn Glennies berüh- rendes „Little Prayer“, zart und weich mit vier Schlägeln auf der Ma- rimba vorgetragen. Anschließend interpretiert er auf dem Vibraphon Mozarts bekanntes „Alla Turca“ im originalen 2/4-Takt, um es dann in andersartiger Bearbeitung als Pop, Funk, Swing, Latin, Boogie, Walzer, Bossa Nova und Tango erscheinen zu lassen. Welch cleverer Ansatz, Musikstile zu erklären. Mit Boris Ritter hat Roland Härdt- ner einen kreativen Partner, der Me- lodien aus TV-Kindersendungen ge- schickt für Klavier und Schlagin- strumente arrangiert. Diese heraus zu hören und zu benennen, ist ein weiteres Highlight nach der Pause, in der zu Sandwiches, Gebäck und Getränken eingeladen wurde. Derart geschult und gestärkt ist es dann leichter, selbst an die Instru- mente zu gehen: „Mallets for Kids“. Das venezolanische Volkslied „‘La Bamba“ erklingt gleichzeitig auf Marimba, Xylophon und Vibraphon, vorgetragen von sechs Kindern aus dem Publikum. Augen leuchten Sich dem eigentli- chen Instrumentalspiel kurzweilig und spielerisch zu nähern, ist das Phänomen dieses Nachmittags. Rit- ter und Härdtner schaffen es, hu- mor voll und mit feinem Gespür Kin- der zu faszinieren, sie zu bilden und zu eigenem Tun zu motivieren. Aus vielen Augen leuchtet Begeiste- rung, die bei manchem Kind zu nachhaltigem Musizieren führen mag. Die meisterlich gespielten Zu- gaben der Solisten werden ein Übri- ges dazu getan haben. Hohenloher Kultursommer Boris Ritter führt die Hand einer kleinen Musikerin. Foto: Bertram Kottmann Volkshochschule MUSIZIEREN ZU WEIHNACHTEN Der zehnteilige Kurs ab 18. September dienstags von 11 bis 12 Uhr wendet sich an Erwachsene, die Instrumen- te (Klavier, Keyboard, Akkordeon, Melodika oder Glockenspiel) spie- len und in kleinen Gruppen musizie- ren möchten. Wer kein eigenes Mu- sikinstrument oder Fragen zum Kurs hat, sollte sich mit der Ge- schäftsstelle in Verbindung setzen. ELTERN-KIND-TURNEN Das Turnen der zwei- bis vierjährigen Kinder mit Mutter oder Vater ist die erste Stufe zum selbstständigen Kinderturnen. Zwölf Termine ab 18. September dienstags von 16 bis 17 Uhr. ENGLISCH Im fünften Semester wird weiter an den Grundzügen der eng- lischen Sprache gearbeitet. Quer- einsteiger sind willkommen. 15 Ter- mine ab 18. September dienstags von 18 bis 19.30 Uhr. SPANISCH Ein 15-teiliger Anfänger- kurs findet ab 18. September diens- tags von 18 und 19.30 Uhr statt. Im 15-teiligen Konversationskurs ab 18. September dienstags von 18.30 bis 20 Uhr werden die Teilnehmer viel über allgemeine Themen sprechen, um den Wortschatz zu erweitern und die Aussprache zu verbessern. MUSKEL UND HERZAUFBAU Im thera- peutischen Muskelaufbau- und Car- diotraining wärmen sich die Teil- nehmer mit Stepper, Crosstrainer, Fahrradergometer und Laufband auf. Es folgen Kräftigungsübungen an medizinischen Trainingsgeräten. Zehn Termine ab 21. September frei- tags von 9 bis 10.30 Uhr in Öhringen. DUFTREISE MIT LAVENDEL Im Kurs am Freitag, 21. September, 20 bis 21.15 Uhr in Öhringen lernen die Teilnehmer die Anwendung des ätherischen Öls und erfahren im An- schluss eine Duftreise mit dem Duft des Lavendula angustifolia. Anmeldung und Information: Te- lefon 07941 91870 oder www.volks- hochschule-oehringen.de. Abschiedsfest im MGH Abschied vom alten Mehrgeneratio- nenhaus (MGH) feiert die evangeli- sche Kirchengemeinde Öhringen am Freitag, 14. September, von 16 bis 18 Uhr an der Hunnenstraße. Dies wird die letzte Veranstaltung in den alten Räumlichkeiten sein, da- nach starten die Um- und Neubauar- beiten. Neben Musik vom Salonor- chester Evergreens, Beiträgen der Contra-Dance-Gruppe und einem Abschiedslied vom evangelischen Kindergarten Hunnenstraße wer- den in einem Flohmarkt Küchen- schränke, Sofas, Stühle, Tische, Lampen, Lautsprecher und Spielge- räte verkauft. Für Kinder wird es eine Spielstraße geben, für Snacks ist gesorgt. Zum letzten Mal können die alten Räumlichkeiten betreten werden. Zum Abschluss wird unter der Organisation des Round Table ein Luftballonstart stattfinden. Der Erlös des Nachmittags kommt dem Um- und Neubau des Mehrgenera- tionenhauses zu Gute. Flohmarkt für Kinder Einen Kinderflohmarkt am Sams- tag, 15. September (und nicht, wie in der Freitagsausgabe angekündigt, am 8. September), von 9 bis 14 Uhr in der Marktstraße organisiert die Marktstraßengemeinschaft der Öh- ringer Kaufleute. Kinder, die sich mit einem Verkaufsstand beteiligen möchten, können sich in der Hof- apotheke unter Telefon 07941 2321 anmelden. Öhringen Geschäftsstelle Öhringen Bahnhofstraße 11 | 74613 Öhringen Tel. 07941 9161-0 | Fax 07941 9161-8061 Redaktion -8030 Leitung: Ralf Reichert ..................... rei -8033 Peter Hohl ......................................... rho -8034 Bettina Henke .................................... hk -8035 Jürgen Koch ...................................... ko -8036 Yvonne Tscherwitschke .................. von -8032 Juliane Renk ...................................... jur Sekretariat 07941 9161-8031 -8066 Fax | E-Mail [email protected] Anzeigen -0 Anzeigenannahme | -8010 Leitung: Gerd Walz -8011 Christian Richert | -8012 Matthias Funk -8016 Rabea Kolon | -8020 Mandy Sica -8021 Nanette Beier | -8062 Fax E-Mail [email protected] Vertrieb -8013 Nanette Beier Einblicke für Öffentlichkeit Die Eltern der neuen Erstklässler erhalten bei der Einschulung am kommenden Samstag, 15. September, die Gelegenheit, die neuen und erneuerten Räume der Schillerschule zu besichtigen. Der breiten Öffentlichkeit stellt sich die Schule bei ei- nem Fest am Samstag, 16 März 2013, vo- raussichtlich von 11 bis 16 Uhr vor. Dabei erhalten die Besucher nicht nur Einblicke in die Räume, sondern auch in die Projekt- arbeit an der Schule. Die Vorbereitungen dazu beginnen bereits jetzt. rho t Hintergrund Mampfen in der Mensa ÖHRINGEN Ganztagesbetrieb an Schillerschule kann beginnen Von unserem Redakteur Peter Hohl C laudia Bohn ist voll des Lobes: „Es ist überwältigend, was hier in einem Jahr passiert ist“, sagt die Rektorin. 2,2, Millionen Euro hat die Große Kreisstadt in die Schillerschule investiert. Gestern begann der Schulbetrieb in den neu- en Räumen: fünf Klassenzimmer, Atelier, Rektorat und Mensa. Die Klasse 2c hat das vergange- nen Schuljahr im Container neben der Römerbad-Sporthalle ver- bracht. Nun dürfen die Kinder – als 3c – den Oberbürgermeister und an- dere am Bau Beteiligte in die neue Mensa begleiten. In ihrem Klassen- zimmer im ersten Stock stehen die Stühle noch auf den Bänken. Fragespiel „Hat’s euch gefallen im Container?“, fragt OB Thilo Michler die Klasse. „Jaaa“, schallt lautstark die Antwort. „Waren die Ferien schön?“ auch hierauf gibt’s ein kräf- tiges Ja. „Freut ihr euch, dass die Schule wieder losgeht?“ Das Ja kommt nur schwach und vereinzelt. Das aus den 60er Jahren stam- mende Gebäude 2 der Schillerschu- le wurde nach Plänen des Architek- turbüros Knorr & Thiele grundle- gend saniert, erhielt eine neue Fens- terfront, Fluchttreppen an den Stirn- seiten und eine moderne, auf Schall- schutz ausgelegte Ausstattung der Klassenzimmer. „Die Akustik ist fan- tastisch“, sagt Rektorin Bohn. Barcode Kernstück des Umbaus ist die neue Mensa, die erstmals einen Ganztagesbetrieb an der Schiller- schule ermöglicht. 124 der rund 430 Schillerschüler werden aber heute ganztags unterrichtet, 114 von ih- nen sind zum Mittagessen angemel- det. Bezahlt wird über einen Barco- de auf dem Schülerausweis. Darauf ist nicht nur hinterlegt, ob das Kind zum Mittagessen berechtigt ist, son- dern auch, ob es – beispielsweise– vegetarische Kost erhalten soll. Das Essen kommt von Panorama Catering und wird vorerst in zwei Etappen ausgegeben: von 12.30 bis 13 Uhr für Erst- und Zweitklässler, anschließend für Dritt- und Viert- klässler. 94 Stühle stehen derzeit an 13 Tischen. „Wir haben noch Luft nach oben“, sagt Oliver John aus dem Stadtbauamt, der das Millio- nenprojekt betreut hat. Schließlich sollen hier früher oder später auch Schüler anderer Schulen (wie Al- bert-Schweitzer-Schule und Hohen- lohe-Gymnasium) ihr Mittagessen einnehmen können. Die neue Mensa mit ihren hohen Glasfronten zum Schulhof hin (der mit Budgetmitteln der Schule neu gestaltet wird) ist jedoch nicht nur Speise-, sondern auch Veranstal- tungssaal. Deshalb gibt es einen leicht erhöhten Bereich, und auch ein Beamer ist an der Decke mon- tiert. Rund 140 Schüler finden Platz. „Wir sind voll im Kostenrahmen und es gibt nur minimale Baumän- gel“, freut sich OB Michler. Von den 2,2 Millionen Euro Investitionskos- ten erhält die Stadt Fördermittel für die energetische Sanierung (374 000 Euro) und den Mensabau (83 000 Euro). Parallel ist zuletzt der Einbau von Lärmschutzfenstern an der Süd- und Westseite des denk- malgeschützten Altbaus gelaufen. Hier war der Zeitplan besonders eng, die Lehrer konnten erst am Donnerstag in ihre Klassen. „Das Kollegium hat es gelassen aufge- nommen“, berichtet Claudia Bohn. Die Klassencontainer sind bereits wieder bezogen: Der evangelische Kindergarten Hunnenstraße nutzt sie, während das Mehrgeneratio- nenhaus gebaut wird. Die Drittklässler greifen fröhlich in die Apfelkiste, die der Oberbürgermeister mitgebracht hat. Ab heute gibt es in der neuen Men- sa jeden Schultag warmes Essen und ab Ende September zusätzlich Frühstück, gesponsert von der Aktion „Brotzeit“. Die Klassenräume haben neue Fenster, Fußböden und Decken erhalten. Wichtige Ziele: Schallschutz und Wärmedämmung. Architekt Martin Knorr steht hinter der Theke der Mensa und erläutert das Konzept der Essensausgabe. Fotos: Peter Hohl Auf drei Rädern durch drei Täler PS-Romantiker aus halb Europa beim 20. Threewheeler-Deutschlandtreffen Von Manfred Müller FORCHTENBERG Auf drei Rädern durch drei Täler ging es beim 20. Deutschlandtreffen der Threewhee- ler. Johann Achatzi aus Weißbach und seine vollständig „Dreirad-infi- zierte“ Familie hatten eine romanti- sche Tour vom Kocher- über das Jagst- bis ins Taubertal organisiert. Es kamen auch Fahrer mit ihren Ma- schinen aus der Schweiz, aus Hol- land und von der Threewheeler- Hochburg England. In Creglingen im Taubertal wartete sogar der Bay- rische Rundfunk auf sie. Derik Martin aus Preston im Nordwesten Englands war rund 1200 Kilometer gefahren mit seinem Grinnall, um dabei zu sein. Das Ge- fährt mit Rennwagen-Gesicht und der Zigarren-Rückseite bringt über 100 PS aus einem BMW-Motor auf die Straße. Auch die aus Italien im- portierten Modulo-Modelle im Sieb- zigerjahre-Look der Teilnehmer aus Bern und Zürich leisten um die 100 PS. Die typischen Threewheeler se- hen jedoch aus wie Oldtimer-Renn- wagen und haben oft einen Moto Guzzi-Motor mit gut 60 PS. Motorradmotoren In den Fahrzeu- gen verbaut werden meist Serien- Motorradmotoren, auch von Honda und Harley Davidson. Es gibt aber auch mit 2CV-Motoren ausgestatte- te Threewheeler mit um die 30 PS. Darunter zählen die Lomax, die so- gar einen eigenen Club haben – der Eigenbau von Walter Fussel aus Un- tergriesheim. Zwölf Jahre hat er ge- baut. „Es brauchte mehrere Ankäu- fe beim TÜV“, erzählt er lachend. Es geht britisch gepflegt-lässig zu beim Treffen. Paul Williams, in Le- verkusen lebender Brite, genießt das. Ebenso wie der Niederländer Henk Buiter aus Ede, der mit seiner Frau schon zum fünften Mal gekom- men ist. „Es ist die Atmosphäre, die so anziehend ist“, sagt er. Man kennt sich, man hilft sich. Schatulle-Wirt Jörg Siegel ist nicht nur abends Küchenchef, er ist flexi- bel. „Hast Du uns mal ein Isolier- band?“ Er eilt zum Werkzeugkasten. Beate Heinichen aus Frankfurt, die mit ihrem Mann Manfred Vitting- hoff angereist ist, liebt die Gegend. Und den Wein: „Wir haben beim Fürstenfass zugeschlagen – für zu- hause“, erzählt sie begeistert. Fachsimpeln Beim Treffen wird viel gefachsimpelt über Techni- sches, Neuentwicklungen, Zulas- sungsbedingungen. Es wird gelacht und erzählt, beispielsweise wie man sich im Autobahnstau rund um Stuttgart fühlt, wenn man im Threewheeler-Cabriolet fast auf Fahrbahnhöhe sitzt. Die wenigsten Teilnehmer verladen ihre Threewheeler auf Hänger am Wohn- wagen oder – das Ehepaar Buiter – am Auto. Hans List aus Hesseneck wird in der abendlichen Runde von Neugierigen auch gefragt, wie man an so ein Fahrzeug kommt. „Durch Zufall, durch Freunde – oder heutzu- tage auch übers Internet“, erklärt er. Die Clubmitglieder jedenfalls geben keines ihrer „Dreiräder“ her. Mit einem herzlichen Schulter- klopfen für Johann Achatzi machten sich die rund 20 Fahrzeugteams am Sonntag wieder auf den Heimweg. Im nächsten Jahr trifft man sich im Schaumburger Land. „Und in ein paar Jahren wieder hier“, freut sich Achatzi jetzt schon. Johann Achatzi (rechts) aus Weißbach hat das 20. Threewheeler-Deutschlandtref- fen organisiert. Wie er ist seine gesamte Familie dreiradinfiziert. Foto: Manfred Müller
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Page 1: Mampfen in der Mensa · 2012. 9. 16. · Schl geln Kultursommerkonzer t f r und mit Kinder n in der Akademie V on Bertr am K ottmann K UPFER ZELL Eigentlich m sste man vor Ehr fur

RUND UM ÖHRINGEN 33Dienstag,11. September 2012

Große und kleineHände an den

SchlägelnKultursommerkonzert für undmit Kindern in der Akademie

Von Bertram Kottmann

KUPFERZELL Eigentlich müsste manvor Ehrfurcht erstarren ob der Vir-tuosität des Mannes am Klavier, Bo-ris Ritter, und des Solisten fürSchlaginstrumente, Roland Härdt-ner. Nicht so die Kinder. Auf wun-dersame Weise bringt sie der Mann

am Vibraphon,Marimbaphonund Xylophon inBewegung.

Was ist flinker,die Finger an derKlaviatur oder dieSchlägel über denMetall- und Holz-platten? In rasan-tem Dialog swin-gen und schäkern

sich die beiden Künstler durchBachs Badinerie. Und so ganz ne-benbei erklärt Härdtner, warum sei-ne so genannten Mallet-Instrumen-te unterschiedlich klingen.

Klangkörper Klug ist die Dramatur-gie dieses Nachmittags. Die Kindererleben ihren Körper als Instru-ment: rhythmisches Klatschen, dy-namisches Summen als Begleitungzu Rimski-Korsakows „Hummel-flug“. Die Boogie-Woogie Versionuntermalen sie mit Finger schnip-sen. Viel Spaß und Erfolgserlebnis-se bereitet ihnen, Melodien aus dem„Dschungelbuch“ zu zuordnen.

Dann fährt Roland Härdtner dieLautstärke so herunter, dass mandie Stecknadeln hören kann, die erfallen lässt. In diese völlige Stille hi-nein klingt Evelyn Glennies berüh-rendes „Little Prayer“, zart undweich mit vier Schlägeln auf der Ma-rimba vorgetragen. Anschließendinterpretiert er auf dem VibraphonMozarts bekanntes „Alla Turca“ imoriginalen 2/4-Takt, um es dann in

andersartiger Bearbeitung als Pop,Funk, Swing, Latin, Boogie, Walzer,Bossa Nova und Tango erscheinenzu lassen. Welch cleverer Ansatz,Musikstile zu erklären.

Mit Boris Ritter hat Roland Härdt-ner einen kreativen Partner, der Me-lodien aus TV-Kindersendungen ge-schickt für Klavier und Schlagin-strumente arrangiert. Diese herauszu hören und zu benennen, ist einweiteres Highlight nach der Pause,in der zu Sandwiches, Gebäck undGetränken eingeladen wurde.

Derart geschult und gestärkt istes dann leichter, selbst an die Instru-mente zu gehen: „Mallets for Kids“.Das venezolanische Volkslied „‘LaBamba“ erklingt gleichzeitig aufMarimba, Xylophon und Vibraphon,vorgetragen von sechs Kindern ausdem Publikum.

Augen leuchten Sich dem eigentli-chen Instrumentalspiel kurzweiligund spielerisch zu nähern, ist dasPhänomen dieses Nachmittags. Rit-ter und Härdtner schaffen es, hu-morvoll und mit feinem Gespür Kin-der zu faszinieren, sie zu bilden undzu eigenem Tun zu motivieren. Ausvielen Augen leuchtet Begeiste-rung, die bei manchem Kind zunachhaltigem Musizieren führenmag. Die meisterlich gespielten Zu-gaben der Solisten werden ein Übri-ges dazu getan haben.

Hohenloher Kultursommer

Boris Ritter führt die Hand einer kleinenMusikerin. Foto: Bertram Kottmann

VolkshochschuleMUSIZIEREN ZU WEIHNACHTEN Derzehnteilige Kurs ab 18. Septemberdienstags von 11 bis 12 Uhr wendetsich an Erwachsene, die Instrumen-te (Klavier, Keyboard, Akkordeon,Melodika oder Glockenspiel) spie-len und in kleinen Gruppen musizie-ren möchten. Wer kein eigenes Mu-sikinstrument oder Fragen zumKurs hat, sollte sich mit der Ge-schäftsstelle in Verbindung setzen.ELTERN-KIND-TURNEN Das Turnender zwei- bis vierjährigen Kinder mitMutter oder Vater ist die erste Stufezum selbstständigen Kinderturnen.Zwölf Termine ab 18. Septemberdienstags von 16 bis 17 Uhr.ENGLISCH Im fünften Semester wirdweiter an den Grundzügen der eng-lischen Sprache gearbeitet. Quer-einsteiger sind willkommen. 15 Ter-mine ab 18. September dienstagsvon 18 bis 19.30 Uhr.SPANISCH Ein 15-teiliger Anfänger-kurs findet ab 18. September diens-tags von 18 und 19.30 Uhr statt. Im15-teiligen Konversationskurs ab 18.September dienstags von 18.30 bis20 Uhr werden die Teilnehmer vielüber allgemeine Themen sprechen,um den Wortschatz zu erweiternund die Aussprache zu verbessern.MUSKEL UND HERZAUFBAU Im thera-peutischen Muskelaufbau- und Car-diotraining wärmen sich die Teil-nehmer mit Stepper, Crosstrainer,Fahrradergometer und Laufbandauf. Es folgen Kräftigungsübungenan medizinischen Trainingsgeräten.Zehn Termine ab 21. September frei-tags von 9 bis 10.30 Uhr in Öhringen.DUFTREISE MIT LAVENDEL Im Kursam Freitag, 21. September, 20 bis21.15 Uhr in Öhringen lernen dieTeilnehmer die Anwendung desätherischen Öls und erfahren im An-schluss eine Duftreise mit dem Duftdes Lavendula angustifolia.

Anmeldung und Information: Te-lefon 07941 91870 oder www.volks-hochschule-oehringen.de.

Abschiedsfest im MGHAbschied vom alten Mehrgeneratio-nenhaus (MGH) feiert die evangeli-sche Kirchengemeinde Öhringenam Freitag, 14. September, von 16bis 18 Uhr an der Hunnenstraße.Dies wird die letzte Veranstaltung inden alten Räumlichkeiten sein, da-nach starten die Um- und Neubauar-beiten. Neben Musik vom Salonor-chester Evergreens, Beiträgen derContra-Dance-Gruppe und einemAbschiedslied vom evangelischenKindergarten Hunnenstraße wer-den in einem Flohmarkt Küchen-schränke, Sofas, Stühle, Tische,Lampen, Lautsprecher und Spielge-räte verkauft. Für Kinder wird eseine Spielstraße geben, für Snacksist gesorgt. Zum letzten Mal könnendie alten Räumlichkeiten betretenwerden. Zum Abschluss wird unterder Organisation des Round Tableein Luftballonstart stattfinden. DerErlös des Nachmittags kommt demUm- und Neubau des Mehrgenera-tionenhauses zu Gute.

Flohmarkt für KinderEinen Kinderflohmarkt am Sams-tag, 15. September (und nicht, wie inder Freitagsausgabe angekündigt,am 8. September), von 9 bis 14 Uhrin der Marktstraße organisiert dieMarktstraßengemeinschaft der Öh-ringer Kaufleute. Kinder, die sichmit einem Verkaufsstand beteiligenmöchten, können sich in der Hof-apotheke unter Telefon 07941 2321anmelden.

Öhringen

Geschäftsstelle ÖhringenBahnhofstraße 11 | 74613 ÖhringenTel. 07941 9161-0 | Fax 07941 9161-8061

Redaktion-8030 Leitung: Ralf Reichert ..................... rei-8033 Peter Hohl ......................................... rho-8034 Bettina Henke .................................... hk-8035 Jürgen Koch ...................................... ko-8036 Yvonne Tscherwitschke .................. von-8032 Juliane Renk ...................................... jurSekretariat 07941 9161-8031-8066 Fax | E-Mail [email protected]

Anzeigen-0 Anzeigenannahme | -8010 Leitung: Gerd Walz-8011 Christian Richert | -8012 Matthias Funk-8016 Rabea Kolon | -8020 Mandy Sica-8021 Nanette Beier | -8062 FaxE-Mail [email protected]

Vertrieb-8013 Nanette Beier

Einblicke für ÖffentlichkeitDie Eltern der neuen Erstklässler erhaltenbei der Einschulung am kommendenSamstag, 15. September, die Gelegenheit,die neuen und erneuerten Räume derSchillerschule zu besichtigen. Der breitenÖffentlichkeit stellt sich die Schule bei ei-nem Fest am Samstag, 16 März 2013, vo-raussichtlich von 11 bis 16 Uhr vor. Dabeierhalten die Besucher nicht nur Einblickein die Räume, sondern auch in die Projekt-arbeit an der Schule. Die Vorbereitungendazu beginnen bereits jetzt. rho

t Hintergrund

Mampfen in der MensaÖHRINGEN Ganztagesbetrieb an Schillerschule kann beginnen

Von unserem RedakteurPeter Hohl

C laudia Bohn ist voll des Lobes:„Es ist überwältigend, washier in einem Jahr passiert

ist“, sagt die Rektorin. 2,2, MillionenEuro hat die Große Kreisstadt in dieSchillerschule investiert. Gesternbegann der Schulbetrieb in den neu-en Räumen: fünf Klassenzimmer,Atelier, Rektorat und Mensa.

Die Klasse 2c hat das vergange-nen Schuljahr im Container nebender Römerbad-Sporthalle ver-bracht. Nun dürfen die Kinder – als3c – den Oberbürgermeister und an-dere am Bau Beteiligte in die neueMensa begleiten. In ihrem Klassen-zimmer im ersten Stock stehen dieStühle noch auf den Bänken.

Fragespiel „Hat’s euch gefallen imContainer?“, fragt OB Thilo Michlerdie Klasse. „Jaaa“, schallt lautstarkdie Antwort. „Waren die Ferienschön?“ auch hierauf gibt’s ein kräf-tiges Ja. „Freut ihr euch, dass dieSchule wieder losgeht?“ Das Jakommt nur schwach und vereinzelt.

Das aus den 60er Jahren stam-mende Gebäude 2 der Schillerschu-le wurde nach Plänen des Architek-turbüros Knorr & Thiele grundle-gend saniert, erhielt eine neue Fens-terfront, Fluchttreppen an den Stirn-seiten und eine moderne, auf Schall-schutz ausgelegte Ausstattung derKlassenzimmer. „Die Akustik ist fan-tastisch“, sagt Rektorin Bohn.

Barcode Kernstück des Umbaus istdie neue Mensa, die erstmals einenGanztagesbetrieb an der Schiller-schule ermöglicht. 124 der rund 430Schillerschüler werden aber heuteganztags unterrichtet, 114 von ih-nen sind zum Mittagessen angemel-det. Bezahlt wird über einen Barco-de auf dem Schülerausweis. Daraufist nicht nur hinterlegt, ob das Kindzum Mittagessen berechtigt ist, son-dern auch, ob es – beispielsweise–vegetarische Kost erhalten soll.

Das Essen kommt von PanoramaCatering und wird vorerst in zweiEtappen ausgegeben: von 12.30 bis13 Uhr für Erst- und Zweitklässler,anschließend für Dritt- und Viert-klässler. 94 Stühle stehen derzeit an13 Tischen. „Wir haben noch Luftnach oben“, sagt Oliver John ausdem Stadtbauamt, der das Millio-nenprojekt betreut hat. Schließlichsollen hier früher oder später auch

Schüler anderer Schulen (wie Al-bert-Schweitzer-Schule und Hohen-lohe-Gymnasium) ihr Mittagesseneinnehmen können.

Die neue Mensa mit ihren hohenGlasfronten zum Schulhof hin (dermit Budgetmitteln der Schule neugestaltet wird) ist jedoch nicht nurSpeise-, sondern auch Veranstal-tungssaal. Deshalb gibt es einenleicht erhöhten Bereich, und auchein Beamer ist an der Decke mon-tiert. Rund 140 Schüler finden Platz.

„Wir sind voll im Kostenrahmenund es gibt nur minimale Baumän-gel“, freut sich OB Michler. Von den2,2 Millionen Euro Investitionskos-

ten erhält die Stadt Fördermittel fürdie energetische Sanierung(374 000 Euro) und den Mensabau(83 000 Euro). Parallel ist zuletzt derEinbau von Lärmschutzfenstern ander Süd- und Westseite des denk-malgeschützten Altbaus gelaufen.Hier war der Zeitplan besonderseng, die Lehrer konnten erst amDonnerstag in ihre Klassen. „DasKollegium hat es gelassen aufge-nommen“, berichtet Claudia Bohn.

Die Klassencontainer sind bereitswieder bezogen: Der evangelischeKindergarten Hunnenstraße nutztsie, während das Mehrgeneratio-nenhaus gebaut wird.

Die Drittklässler greifen fröhlich in die Apfelkiste, die der Oberbürgermeister mitgebracht hat. Ab heute gibt es in der neuen Men-sa jeden Schultag warmes Essen und ab Ende September zusätzlich Frühstück, gesponsert von der Aktion „Brotzeit“.

Die Klassenräume haben neue Fenster, Fußböden und Deckenerhalten. Wichtige Ziele: Schallschutz und Wärmedämmung.

Architekt Martin Knorr steht hinter der Theke der Mensa underläutert das Konzept der Essensausgabe. Fotos: Peter Hohl

Auf drei Rädern durch drei TälerPS-Romantiker aus halb Europa beim 20. Threewheeler-Deutschlandtreffen

Von Manfred Müller

FORCHTENBERG Auf drei Räderndurch drei Täler ging es beim 20.Deutschlandtreffen der Threewhee-ler. Johann Achatzi aus Weißbachund seine vollständig „Dreirad-infi-zierte“ Familie hatten eine romanti-sche Tour vom Kocher- über dasJagst- bis ins Taubertal organisiert.Es kamen auch Fahrer mit ihren Ma-schinen aus der Schweiz, aus Hol-land und von der Threewheeler-Hochburg England. In Creglingenim Taubertal wartete sogar der Bay-rische Rundfunk auf sie.

Derik Martin aus Preston imNordwesten Englands war rund1200 Kilometer gefahren mit seinemGrinnall, um dabei zu sein. Das Ge-fährt mit Rennwagen-Gesicht undder Zigarren-Rückseite bringt über100 PS aus einem BMW-Motor aufdie Straße. Auch die aus Italien im-portierten Modulo-Modelle im Sieb-zigerjahre-Look der Teilnehmer ausBern und Zürich leisten um die 100PS. Die typischen Threewheeler se-hen jedoch aus wie Oldtimer-Renn-wagen und haben oft einen MotoGuzzi-Motor mit gut 60 PS.

Motorradmotoren In den Fahrzeu-gen verbaut werden meist Serien-Motorradmotoren, auch von Hondaund Harley Davidson. Es gibt aber

auch mit 2CV-Motoren ausgestatte-te Threewheeler mit um die 30 PS.Darunter zählen die Lomax, die so-gar einen eigenen Club haben – derEigenbau von Walter Fussel aus Un-tergriesheim. Zwölf Jahre hat er ge-baut. „Es brauchte mehrere Ankäu-fe beim TÜV“, erzählt er lachend.

Es geht britisch gepflegt-lässig zubeim Treffen. Paul Williams, in Le-

verkusen lebender Brite, genießtdas. Ebenso wie der NiederländerHenk Buiter aus Ede, der mit seinerFrau schon zum fünften Mal gekom-men ist. „Es ist die Atmosphäre, dieso anziehend ist“, sagt er.

Man kennt sich, man hilft sich.Schatulle-Wirt Jörg Siegel ist nichtnur abends Küchenchef, er ist flexi-bel. „Hast Du uns mal ein Isolier-

band?“ Er eilt zum Werkzeugkasten.Beate Heinichen aus Frankfurt, diemit ihrem Mann Manfred Vitting-hoff angereist ist, liebt die Gegend.Und den Wein: „Wir haben beimFürstenfass zugeschlagen – für zu-hause“, erzählt sie begeistert.

Fachsimpeln Beim Treffen wirdviel gefachsimpelt über Techni-sches, Neuentwicklungen, Zulas-sungsbedingungen. Es wird gelachtund erzählt, beispielsweise wie mansich im Autobahnstau rund umStuttgart fühlt, wenn man imThreewheeler-Cabriolet fast aufFahrbahnhöhe sitzt. Die wenigstenTeilnehmer verladen ihreThreewheeler auf Hänger am Wohn-wagen oder – das Ehepaar Buiter –am Auto. Hans List aus Hesseneckwird in der abendlichen Runde vonNeugierigen auch gefragt, wie manan so ein Fahrzeug kommt. „DurchZufall, durch Freunde – oder heutzu-tage auch übers Internet“, erklärt er.Die Clubmitglieder jedenfalls gebenkeines ihrer „Dreiräder“ her.

Mit einem herzlichen Schulter-klopfen für Johann Achatzi machtensich die rund 20 Fahrzeugteams amSonntag wieder auf den Heimweg.Im nächsten Jahr trifft man sich imSchaumburger Land. „Und in einpaar Jahren wieder hier“, freut sichAchatzi jetzt schon.

Johann Achatzi (rechts) aus Weißbach hat das 20. Threewheeler-Deutschlandtref-fen organisiert. Wie er ist seine gesamte Familie dreiradinfiziert. Foto: Manfred Müller

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