Date post: | 19-Jan-2015 |
Category: |
Business |
Upload: | franz-kuehmayer |
View: | 2,125 times |
Download: | 0 times |
Märkte sind Gespräche.
Corporate Blogging: Vom Piratensender im Internet
zur Reputations-Maschine
- 2 -
Bloggen ist völlig überbewertet
Qu
ellen
: B
logscou
t, U
niversität F
ribou
rg
Foto: despair.com
- 3 -
Ich weiß nicht,
worüber ich schreiben soll.
Alle relevanten Infos stehen
auf unserer Homepage.
Wir vertrauen auf die Prospekte
unserer Werbeagentur.
Wir wollen keine Angriffsfläche für
Kritik bieten.
Ich habe keine Zeit.
Wir haben niemanden, der
gut schreiben kann.
Weil das ohnehin
niemand lesen würde.
Ein paar wirklich gute Gründe
dagegen.
Märkte sind Gespräche. Blogs sind Gespräche. Hier können Sie persönliche
Geschichen erzählen. Wenn Sie als Vorstand keine spannenden Geschichten rund
um Ihr Unternehmen erzählen können und ihre Kunden an ihren aktuellen
Überlegungen teilhaben lassen können, wer dann?
Gut so. Aber dort stehen sachliche Informationen, keine persönlichen Eindrücke.
Und dort stehen Infos, um gelesen zu werden. Ein Blog soll aber nicht nur
gelesen werden, sondern diskutiert, kommentiert, angereichert, verlinkt, …
Warum soll ich als Kunde regelmäßig auf Ihre Webpage kommen?
Das sollten Sie auch. Aber hören Sie deswegen auf, mit Kunden zu sprechen? Ihr
Blog ist kein Ersatz für klassische Marketinginstrumente (bestensfalls
langfristig, aber darüber streiten die Geister noch), sondern eine Ergänzung im
Kommunikationsmix.
Kritik findet statt, ob sie wollen, oder nicht. Und auch unahängig davon, ob Sie
sie bemerken, oder nicht. Mit einem Blog haben Sie Gelegenheit, Kritiker auf Ihre
eigene Kommunikationsplattform zu holen, auf sie zu reagieren und den Dialog
zu eröffnen.
Stimmt, Bloggen kostet Zeit, der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Gerade als
Führungskraft mit vollem Terminkalender sollten sich daher gut überlegen, ob
ein Blog für Sie geeignet ist. Am besten, Sie starten als Blogkonsument und
beobachten Ihr Zeitbudget selbst, das gibt eine gute Einschätzung.
Spitze. Denn im Blog ist PR-Deutsch sowieso verpönt, hier dürfen (sollen!) Sie
endlich wieder ganz normal reden :-)
Sie brauchen den richtigen Mix aus spannenden Geschichten und guter
Vermarktung. Das zweite läßt sich mit professioneller Hilfe bewerkstelligen. Das
erste haben Sie bestimmt, Sie müssen vielleicht ein wenig danach suchen (Tip:
Fragen Sie mal Ihre Kunden…)
Au
flistu
ng n
ach
ein
er Idee von
H
an
nes Treich
l, w
ww
.h
an
nestreich
l.com
- 4 -
Perspektivenwechsel
• „…totgesagt wurde einer der ältesten Blogs in
Österreich: Der Ja!Natürlich-Blog des Rewe-
Konzerns. Mitte 2006 schien sein Stündlein
geschlagen. Nach wenigen Wochen entschlief der
Blog sanft.
• Nur um 2007 wieder aufzuerstehen.
• "Der Unterschied liegt darin, dass wir dieses
Jahr nicht mehr nur unser Unternehmen im
Weblog darstellen möchten, sondern etwas
über unsere Partner, die Bio-Bauern erzählen
wollen", sagt Rewe-Sprecherin Corinna Tinkler.
• Das Interesse der Leser stieg explosionsartig: Die
direkten Zugriffe verdreifachten sich und über den
Blog gewann Rewe sogar 10.000 Newsletter-
Interessenten.“
www.makingofjanatuerlich.at
Qu
elle: W
irtsch
aftsblatt
- 5 -
Einige unterschiedliche Ansätze
für Corporate Blogs
im Überblick
- 6 -
Klassischer Corporate Blog
z.B. www.froschblog.de (Erdal Rex)
• Erzählt aus dem Unternehmen
– Inside-Out-Perspektive
– Wird sympathisch anhand
konkreter Beispiele:
• Die Marke Wie gehen wir mit
Sponsoring-Anfragen um?
• Unternehmensalltag Mitarbeiter
nimmt seinen Hund ins Büro mit
• Unsere Kunden Beispielbriefe an das
Kundendienstzentrum
• Produkte Eher Hintergrundstories
(Testergebnisse Öko Siegel,
Inhaltsstoffe Lavendel)
• Vorteile
– Einfache Content Recherche
– Naheliegende Assoziation mit dem
Unternehmen
• Nachteil
– Gefahr des PR/Werbe-Textens
- 7 -
Vorstands Blog
z.B. bredlbloggt.telekom.at (Telekom)
• Persönlicher Blog eines
Firmenrepräsentanten in „halb-
privatem“ Kontext
– Martin Bredl ist Leiter der
Unternehmenskommunikation von
Telekom Austria.
– „Martin Bredl schreibt über seinen
Job und das Leben in der
Informationsgesellschaft. Die in
diesem Blog getroffenen Aussagen
geben ausschließlich die
persönliche Meinung des Autors
wieder und stellen keinen
Standpunkt von Telekom Austria
TA AG dar.“
• Vorteile
– Sehr persönliche Perspektive und
Blick hinter die Kulisse möglich
• Nachteile
– Personenabhängig
– Lebt (und stirbt) mit der
Authentizität des Autors
– Setzt schreibefreudigen Vorstand
voraus
- 8 -
Mitarbeiter Blog
z.B. blog.daimler.de (Daimler)
• Gezieltes Durchbrechen des „One Voice“-Prinzips.
Neben die „offizielle Unternehmensmeinung“,
etwa bei Finanz-, Strategie- oder
Kooperationsthemen werden Einzelmeinungen
und Beiträge der Mitarbeiter gestellt.
– „Auf der anderen Seite hat Daimler viele
Inhalte, die den Weg in die klassischen Medien
nicht finden. Das fängt beim technischen
Hintergrundwissen an und geht bis zu sozialen
Projekten innerhalb einer bestimmten
Abteilung.
Hier geht es somit vor allem um Einblicke in
das Leben im Konzern.
– Dieses Blog wird von Daimler-Mitarbeitern
geschrieben. Diese Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter kommen aus den
unterschiedlichsten Bereichen des Konzerns
und sind keine geübten Blogger. Aber wir
wollen dazulernen. Und dabei helfen uns Ihre
Kommentare, die ausdrücklich erwünscht sind“
• Setzt transparente Regeln voraus
• Manchmal über Blogfeeds realisiert
• Vorteil
– Breites Bild über das Unternehmen geht nach
außen, gute Transparenz
– Gute Wirkung nach Innen
• Nachteil
– Bei Moderation besteht die Gefahr des
„Mitarbeiter des Monats“ Effektes (es darf nur
schreiben, wer etwas Positives zu sagen hat)
- 9 -
Expert„s Blog
z.B. www . cubido . at (Cubido)
• Einer (oder mehrere) Experten
des Unternehmens nehmen zu
ihrem Fachgebiet Stellung
• Setzt transparente Regeln voraus
• Vorteil
– Direkte Ansprache der Experten
bei den Kunden, „endlich kein
Mittler mehr“
– Kompetenz wird eindrucksvoll
vermittelt
• Nachteil
– Personenabhängig
– Eingeschränkte Zielgruppe
- 10 -
Themenblog
z.B. www.saftblog.de (Walther Obstsäfte)
• Ein dem Unternehmen
nahestehendes oder
eminent wichtiges Thema
wird in den Mittelpunkt
gestellt
– Alles rund um Säfte: Von
der Frucht über die
Verarbeitung zu
Rezepten….
• Vorteil
– Wenn das Thema spannend
ist, steigt die Attraktivität
enorm (Bspw. Thea –
Kochbuch)
• Nachteil
– Thema muß charmant
gewählt werden, sonst ist
Issue Setting allzu
durchsichtig
– Single Issue Seite bzw.
Verwässerungsgefahr
- 11 -
Kampagnen Blog
z.B. www.vistablog.at (Microsoft Österreich)
• Eine Marketingkampagne
(Produkteinführung, Event, …) wird
kommunikationstechnisch mit einem
Blog begleitet
– Wesentliches Element des
Produktlaunches
– Ergänzte ohnehin reichhaltiges Portfolio
an Online Marketing Aktiviäten um eine
Dialogkomponente
– Erreichte das Ziel, Nr. 1 Ressource zu
Windows Vista im deutschsprachigen
Raum zu werden: Über 300 Beiträge in
200 Tage, im Schnitt 3 Kommentare, 160
incoming links, davon 72 von anderen
Blogs
– Ermöglicht kritischen Dialog
• Vorteile
– Direkter Draht zu wirklich
Interessierten: Early Adopters,
Evangelisten, …
– Abrundung des Kommunikationsmix
– Echtes Dialog-Instrument
• Nachteil
– In der Regel fehlende Nachhaltigkeit
– Sichtbarkeit muß in kurzer Zeit
(Kampagnenlaufzeit) erzielt werden
– Gefahr der Marketing-/PR-Verwässerung
- 12 -
Community Blog
z.B. www.blogmax.at (Baumax)
• Es wird versucht, Kunden aktiv in die
Unternehmenskommunikation
einzubinden
– Blogwerkerin gibt Tipps zu neuem
Werkzeug
– Kunden können selbst einen
Heimwerkerblog anlegen und über ihre
Do-It-Yourself-Projekte berichten
• Vorteil
– Hohe Authentizität durch maximalen
Freiheitsgrad für Kunden
– Kunden können sich selbst darstellen
und profilieren
– Direktes Feedback zu Produkten und
Einsatzgebieten durch Experten-User
• Nachteil
– In der Regel sehr komplex, Vielzahl an
Fragestellungen (bspw. Themensetzung,
Nachhaltigkeit, Moderation, …)
- 13 -
Nicht für uns,
für die Kunden bloggen wir!
- 14 -
Wer liest eigentlich Blogs?
• Männlich
• zwischen 20 und 30 Jahre alt
• Gut gebildet
• In mittlerer bis hoher beruflichen Stellung.
• Täglicher Internetnutzer
• Wer selbst Blogger ist, zeichnet sich durch
überdurchschnittlic hohe Kommentarfrequenz
aus.
Quelle: „Rezipienten von Corporate Blogs“
Quantitative Studie über die Rezipienten von
Corporate Blogs - Soziodemographisches Profil,
Nutzungsverhalten, Meinungsführerschaft,
Nutzungsmotive und die Zuschreibung von
Glaubwürdigkeit.
Universität Fribourg
http://sinnmacherblog.supersized.org/archives/210-Studienergebnisse-Rezipienten-von-Corporate-Blogs.html
- 15 -
Wer liest eigentlich Blogs?
Blogger und Kommentierer sind aber
vor allem auch:
• Konsumenten wie Sie und ich
(und zwar tendenziell kritische)
• Experten oder zumindest „gut informiert“
• Sendungsbewußt
Blogger können daher:
• Als Markenbotschafter dienen (+/-)
• Uns sagen, was wir
mehr/weniger/anders/besser machen
können
Blogger verdienen dafür
• Unseren Respekt
• Unsere Offenheit
• Unser Feedback
• Aber nicht, PR und/oder MaFo zu ersetzen
- 16 -
Was können Blogs also
realistischerweise
bewirken?
- 17 -
Einige mögliche Wirkungen eines Blogs
• Positionierung
– Unternehmen und Blogger werden durch die verstärkte Kommunikation als
Persönlichkeit wahrgenommen.
– Achtung: Wenn Sie das nicht wollen, sind Blogs nicht zielführend.
• Verstärken der Unternehmenskultur
– Wenn Transparenz, Offenheit, Partizipation zu den Firmenwerten zählen, kann
ein Blog diese eindrucksvoll unterstreichen.
– Achtung: Wenn dies nicht mit der Unternehmenskultur harmoniert, sind Blogs
nicht zielführend. Wenn Sie sich hinter ihrem Blog verstecken, statt auf
Mitarbeiter und Kunden zuzugehen, erreichen Sie das Gegenteil.
• Eröffnen des Dialogs zu Kunden und Mitarbeitern
– Über einen Blog läßt sich ein direkter, regelmäßiger Draht zu den Lesern
herstellen, man erhält Meinungen und Feedback.
– Achtung: Wenn Sie nicht öffentlich diskutieren wollen oder können, dann ist ein
Blog nicht zielführend.
• Unterhaltung
– Auch für Corporate Blogs gilt: Bloggen soll Spaß machen und Blogs lesen erst
recht.
– Achtung: Wenn Sie nur Bloggen, weil es „hip“ ist und eigentlich keine Freude
daran haben, sich auszudrücken, dann ist ein Blog nicht zielführend.
- 18 -
Welches Thema?
- 19 -
2 wesentliche Fragen
und 2 ebensolche Antworten
• Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Blog?
– Bekanntheit eines Produktes oder Ihres Unternehmens.
Änderung der Imagewerte in bestimmten Dimensionen.
Thematische Positionierung. Wirkung nach Innen. Element
im Bestandskundenmarketing. Reaktion auf bestehende
Blogs, ….
• Was wird die thematische Alleinstellung Ihres Blogs?
– Es gibt 38,793 Blogeinträge zum Thema xy. Warum sollte ich
ausgerechnet Ihren Blog lesen?
• Der Blog ist Element ihrer Kommunikationsstrategie
• Sie brauchen ein Redaktionskonzept!
– Rhythmus
– Inhaltliche Leitlinie
– Stilistische Ausrichtung
– Autorenkonzept
– …
?
!
- 20 -
Content findet sich immer
Schreiben Sie über Themen, die Ihre Kunden betreffen
(nicht ihr Unternehmen)
Kommentieren Sie das Branchengeschehen
(Verweisen Sie auf Medienberichte, Veranstaltungen, andere Blogs)
Reagieren Sie auf Kritik
(die im Blog veröffentlicht wird oder anders an sie herangetragen)
Nutzen Sie bestehende Informationsquellen
und geben Sie ihnen einen persönlichen Touch
(was hat Sie bei der Veröffentlichung der Bilanzzahlen persönlich bewegt?)
Der rote Faden, wo war er nochgleich?
Experimentieren Sie!
- 21 -
Praktische Tips zum Bloggen
- 22 -
Die Länge macht„s aus.
Und die Regelmäßigkeit.
Fassen Sie sich kurz
• Empfehlung: Zwischen 100 und 500 Worten.
– Media-Blog Selbsttest: 1 Woche lang nur kurze Posts veröffentlicht und mit
bisherigen Posts verglichen
– Robert Basic (“Basic Thinking”-Blog): Statistik über die durchschnittliche Länge
der Top 100 Blogs in Technorati.
Bringen Sie Rhythmus rein.
• Die Top 10 Gründe für das Abbestellen eines RSS Feeds
(Quelle: Selbständig im Netz):
– Zu viele Beiträge
– Unregelmäßige Beiträge
– RSS-Feeds mit Textausschnitten (Exzerpt)
– Änderung des Blog-Themenfokus
– Zu viele Beiträge, die man woanders findet
– Uninteressanter Content
– Irrelevanter Content
– Zu viel Blogger-Ego & Eigen-PR
– Geringe Content-Qualität
– Zu viele, zu lange Beiträge
- 23 -
Wie schreibt man?
Rund 80% der Online Benutzer lesen nicht, sondern überfliegen Texte nur
– Wir sind am Bildschirm etwa 25% langsamer als beim Lesen von Papier
– Das Internet ist interaktiv – und somit ablenkend
– Angebotsfülle - Wenn nicht sofort klar ist, worum es geht (und es mich interessiert), bin ich weg
– Internet ist ein schnelles Medium, man nimmt sich nur wenige Minuten Zeit
• Headline.
– Im Vergleich zum Fließtext mindestens um den Faktor 5 häufiger gelesen.
– Ein Versprechen, das neugierig macht.
– Klingt wie Nachrichten
– Magic Words („How To“, „Die 10 wichtigsten …“)
• Teaser
– Wenige Zeilen, die als Executive Summary dienen können.
• Fließtext
– Keine Durchlauferhitzer Einträge
– Knackig, kontroversiell – vor allem aber authentisch.
– Quellen immer als solche anführen, auch wenn sie nicht zitiert werden sondern nur der Inspiration
gedient haben
– Seien Sie schnell (bei Aktuellem) oder zeitlos
– Schreiben Sie für Ihre Zielgruppe (die liest vermutlich keine Presseaussendungen und
Geschäftsberichte…)
– Bieten Sie Downloads an
- 24 -
Bloggen gibt Ihrem Internetauftritt
die Chance zu menscheln
• Es DARF nicht nur, es SOLL menscheln
– Wer sich die Mühe macht, Ihren Blog
aufzusuchen, ist an Ihnen und Ihrem Business
interessiert. Und er will sehen, dass da Menschen
am anderen Ende des Bildschirms sitzen.
• Bloggen ist nicht virales Marketing,
sondern persönlicher Dialog.
• Was bewegt Sie? Persönlich!
- 25 -
Das darf nicht fehlen!
• Impressum
– Wer bloggt hier und worüber/warum?
– Firmen-Meinung oder nicht?
– Kontakt
– Bild?
• Blogroll
– Welche anderen Blogs finden Sie so spannend, daß Sie sie an Ihre Leser empfehlen?
• Vor dem „Start“
– Eine Reihe von Blogeinträgen (History)
• Kommentarsystem
– Anmeldepflichtig oder nicht (Freiheit & Spam versus Hürde & Ordnung)
– Freischaltsystem oder nicht (Bei Gefahr „hitziger“ Themen)
• RSS Feed
• Optimal…
– Tag Cloud / Themenliste
– Aktuelle Beiträge / Kommentare
– Suche
– Archiv
- 26 -
Drei persönliche Ratschläge
• Planen Sie Zeit und Muße ein
• Halten Sie zukünftig Themen
(und Ideen) fest
• Abonnieren Sie sich relevante
Suchergebnisse: Ihre Marke, Ihr
Name, verwandte Themen, …
• Blogsearch.google.com
„Suchwort“ eMail Alert
- 27 -
Kommentare und Kritik
- 28 -
Der Voyager Test…
Wer wird kommentieren?
• Wo würden SIE denn kommentieren?
– Starten Sie wie auf einer Party: Zuhören,
Beobachten, Mitreden
– Besuchen Sie Blogs oder abonnieren Sie RSS Feeds
zu verwandten Themen Ihres eigenen Blogs, Ihres
Unternehmens
– Steigen Sie ins Gespräch mit ein, kommentieren Sie
mit
– Berichten Sie in Ihrem Blog darüber, was Sie
persönlich interessantes gelesen haben und was Sie
darüber denken (Backlink)
• Blogrecherchen
– Technorati
– Blogverzeichnisse
(Top 100 Business Blogs, BlogAlm, …)
• Haben Sie Geduld
– Erwarten Sie – gerade am Anfang – nicht zuviel!
- 29 -
Es geht nicht ums Senden.
Sondern ums Zuhören.
• Im Unterschied zu sachlich gehaltenen
Presseaussendungen dominiert in Blogs
der persönliche Ton.
• Im Idealfall kommentieren Leser die
Beiträge und liefern dem Unternehmen
auf diese Weise wertvolle Informationen.
• Leser spüren, ob der Dialog ehrlich und
offen geführt wird.
• Wichtig sind Engagement, Leidenschaft
und die Fähigkeit, Geschichten emotional
„rüberzubringen“ und online
„Gespräche“ zu führen.
- 30 -
Eine Frage der Einstellung und Unternehmenskultur
Kritik als Chance
• Dialog läßt PR keine Chance
– Wenn Sie vorhaben, Blogs vom Unternehmenssprecher schreiben und
Kommenatre beantworten zu lassen, sollten Sie erst gar nicht mit einem
Blog anfangen.
– Blogs leben von authentischem Dialog.
• Dialog führt zu Kontrollverlust
– Freiwillige Zugeständnisse (wie bei Blogs) erhöhen jedoch Ihren
Handlungsspielraum
– Blogs ermöglichen das Aufbrechen des klassischen Rollenbildes (One Way:
Unternehmen = Absender) und somit offenem Verlauf
• Dialog führt zu Vertrauen
– Blogs sind nicht „ein weiterer Kommunikationskanal“
– Vertrauen kann verdient werden: Einladung zur Mitwirkung, Abschied
vom Corporate Speak, Kritik aushalten, Moderation ja aber Zensur nein,
Stellung beziehen, persönliche Meinung und Emotion reinbringen
• Dialog führt zu neuen Erkenntnissen
– Wer Kritik übt, gibt Feedback. Begegnen Sie dem mit Respekt,
Wertschätzung und Reflektion.
- 31 -
Aktives Einfordern
• Erfragen von Lesermeinungen
– Beispiel: Ed Wohlfahrt, Online PR Experte, stellt seine Folien für ein
Seminar online und bittet um Meinungen dazu.
• Kleine Meinungsumfragen
– Beispiel: Multiple Choice Test, dessen Erkenntnisse für das
Unternehmen wirklich etwas bewirken
• Beta-Versionen
– Beispiel: Sie lassen Ihre Blogleser an Produktproben heran und
bitten um Feedback.
• Für alle Varianten gilt:
– Nehmen Sie das Feedback ernst – und zeigen sie das auch
– Lassen Sie den Gesprächen, wenn möglich, Taten folgen
– Wer ernst genommen wird, gibt gerne seine Meinung ab. Und wird
vom Interessierten zum Fan.
- 32 -
Reputationsmanagement im Krisenfall
Vorbereitung
• Die Online-Reputation sollte ebenso Teil der
Unternehmenskommunikation sein wie bei klassischen
Medien. Zumindest gutes Monitoring ist unerlässlich,
um auf sich abzeichnende Krisen frühzeitig erkennen
zu können.
Fakten sammeln und den eigenen Standpunkt
bestimmen
• Jede Medaille und fast jede Geschichte hat zwei Seiten.
Eine Stunde ist nicht zu viel Zeit, um die Situation zu
erfassen, Fakten zu sammeln und eine geeignete
Antwort zu finden.
Wirkung abschätzen
• Um das Maß an Reaktion (einfache Replik bis
Krisenmanagement) richtig zu wählen, können Sie
versuchen, die Wirkung der Kritik abzuschätzen.
Kommt der Angriff von einflußreicher Seite? Verbreitet
sich die Nachricht schnell? Gibt es Stimmen, die dem
Angreifer recht geben? Falls Ja wird eine
umfangreichere Reaktion erforderlich.
Gegner verstehen
• Angriffe können aus den unterschiedlichsten
Interessen erfolgen. Diese Motivation zu verstehen ist
entscheidend für das erfolgreiche
Reputationsmanagement.
Kompetenten Rat suchen
• Angriffe auf die Reputation sollten nicht nur von
Rechts- & PR-Abteilung beantwortet werden. Es ist
notwendig, einen umfassenderen Stimmenkanon
aufzubauen. Dazu kann man eine fachliche Autorität
aus dem Unternehmen sprechen lassen. Noch
glaubwürdiger sind Äußerungen von glaubwürdigen
Dritten. Lassen Sie Experten zum Zug kommen, aber
verstecken Sie sich nicht hinter ihnen!
Geeignete Maßnahmen treffen
• Handelt es sich um falsche Anschuldigungen, wird eine
respektvolle, eindeutige Gegendarstellung möglich sein.
• Sind Kritikpunkte und Vorwürfe nicht von der Hand zu
weisen, hilft Ehrlichkeit, Transparenz und Konsistenz.
Eine Entschuldigung kann angebracht sein, mindestens
jedoch sind der Sachverhalt ohne Beschönigung zu
benennen, akute Korrekturmaßnahmen zu setzen und
mittel/langfristige Konsequenzen einzuleiten, um
Ähnliches zukünftig zu verhindern.
Dialogplattform zur Verfügung stellen
• Falls eine Krise nicht zuläßt, in angemessener Zeit die
unterschiedlichen Öffentlichkeiten mit persönlichen
Informationen zu bedienen, müssen Plattformen
genutzt werden, auf denen der Dialog stattfinden kann.
Je rascher dies geschieht, umso eher ist man in der
Lage, das eigene Meinungsbild zu transportieren.
Aussitzen funktioniert in aller Regel nicht.
- 33 -
Erfolg
- 34 -
Blog Performance Messung:
eine Wissenschaft für sich
• 4I Prinzip nach Forrester Research
– Involvement: Suche, Besuche, Seitenaufrufe
(Messung durch Webanalysen)
– Interaction: Kommentare und Häufigkeit dieser und anderer Beiträge
(Messung auf eCommerce- und Social-Media-Plattformen).
– Intimacy: Stimmungsbarometer
(Brand-Monitoring, Umfragen, Marktforschung).
– Influence: Weiterempfehlung, Markenaffinität, Content-Weiterempfehlungen
(Brand-Monitoring, Service-Anrufe und Umfragen).
• Zum Nachschlagen…
– http://thomaspleil.wordpress.com/2007/09/03/blog-monitoring-20-tools-und-ein-paar-tipps/
• Drei Tips:
– Abonnieren Sie sich relevante Suchergebnisse
– Übertragen Sie SEO (Suchmaschinenoptimierung) den Profis
– Haben Sie Geduld: Credibility aufbauen dauert
- 35 -
Erfolgreich sind Sie, wenn…
• …es Ihnen um Authentizität, Gespräche, Beziehungen,
Mundpropaganda und Glaubwürdigkeit geht.
• …Ihr Unternehmen eine zur Zielrichtung von Blogs
harmonisierende Firmenkultur hat.
• …Ihr Blog formulierter Teil der strategischen
Unternehmenskommunikation ist.
• …Sie sich zu Anfang ein klares Ziel gesetzt haben,
und dieses mit ausreichendem Zeitplan anstreben.
Operativ erreichen Sie dies, indem Sie…
• …selbst authentisch und glaubwürdig posten;
• …den Blog für eine dialogorientierte Kundenkommunikation nutzen;
• …Ihre Blog-Besucher immer wieder zur Interaktion aufrufen;
• …Meinungen zulassen, modiereren aber nicht zensieren;
• …auf Kommentare im Blog und außerhalb eingehen;
• …den Blog strategisch und inhaltlich definieren, und nicht als Technologieprojekt;
• …genügend Ressourcen für den Betrieb zur Verfügung stellen;
• …nicht ihr Unternehmen, sondern ihre Zielgruppe im Fokus haben.
- 36 -
Viel Spass beim Bloggen !!
(und nehmen Sie mich in Ihre Blogroll auf )
http://blog.reflections.at
REFLECTIONS, Franz Kuehmayer Research & Consulting,
www.reflections.at, Tel +43 664 1808691, [email protected]
© Franz Kuehmayer, 2008