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Mängel im Schulsystem

Date post: 08-Jan-2017
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Mängel im Schulsystem Author(s): M. G. Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 4 (Mar., 1900), pp. 1-2 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170286 . Accessed: 14/05/2014 17:42 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.84 on Wed, 14 May 2014 17:42:08 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Mängel im SchulsystemAuthor(s): M. G.Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 4 (Mar., 1900), pp. 1-2Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170286 .

Accessed: 14/05/2014 17:42

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

http://www.jstor.org

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Pidagogische Monatshefte. PEDAGOGICAL MONTHLY.

Zeitschrift fiir das deutschamerikanische Schulwesen.

Organ des

Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes.

Jahrgang I. Miarz 1900. Heft 4.

Die Vorgange in Chicago und Cincinnati, wo von neuem Angriffe gegen den deutschen Unterricht gemacht werden, um diesen - aus Spar- samkeitsriicksichten (?)- zu verkiirzen oder gar zu verdringen, zeigen uns wieder nur allzudeutlich, welch grosse Mangel unserem Schulsystem anhaften.

tber den Wert eines zweisprachigen Unterriohts fiir die Geistesent- wickelung unserer Schiiler an dieser Stelle zu sprechen, diirfte sich wohl als iiberfliissig erweisen; denn die besten und erfahrensten Schulminner treten mit Einmiitigkeit fiir denselben ein. Trotzdem ist es m6glich, dass irgend ein Schulrat, vielleicht einem augenblicklichen Impulse folgend, oder, was noch schlimmer ist, infolge einer gewissen Animositit aller pidagogischen Einsicht zum Trotz mit dieser segensreichen Einrichtung aufraiumen kann, ohne dass auch nur eine Appellation m6glich wire.

Solche Zustnde gelten nicht nur fiir den deutschen Unterricht, son- dern fiir alle Unterrichtszweige. Dem Schulrate steht in den meisten Stidten die letzte Entscheidung inbezug auf das gesamte innere Getriebe der Schule zu, und es giebt wohl kein Fach, vielleicht mit Ausnahme der ,,three R's", das nicht schon in Gefahr war, auf diese Weise geschidigt zu werden. Es steht in der Macht eines solchen Schulrates, alle festgestellten pidagogischen Grundsitze iiber den Haufen zu werfen, Grundsitze, deren Studium und Anwendung Lebensaufgabe ist, zu deren Erprobung und Feststellung Generationen thatig gewesen sind.

Hierin liegt ein grosser Krebsschaden unseres Schulsystems. Wenn unsere Schulen das wirklich werden sollen, was sie nach aussen hin zu sein scheinen, dann muss dem erfahrenen Schulmann neben dem Vertreter der Biirgerschaft sein Recht werden. Der letztere sorge fiir die liussere

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Paidagogisce Motstief

Ausgestaltung des SchuIwesens, setze seinen Stolz darin, alien hygieni- schen Anforderungen entsprechende Schulhauser in geniigender Anzahl zu bauen, iiberhaupt alle Russeren Bedingungen so zu gestalten, dass die Fiihrung des Unterrichts miglichst erleichtert wird,-wenn sich dies auch auf eine die Arbeit des Lehrers wiirdigende Festsetzung der Gehilter er- streckt, dann werden ihm die Lehrer besonders dankbar sein;-aber das innere Getriebe, die Aufstellung von Lehr- und Stundenplan, die Auswahl von Leitfiden, die Methoden des Unterrichts iiberlasse man denen, die sich den Lehrberuf zum Lebensberuf gewahlt haben, und denen man im letzten Grunde doch die Verantwortung aufbiirden muss. Der Arzt und der Advo- kat wiirden es mit Entriistung zuriickweisen, wenn ein Laie ihnen in ihrem Beruf Vorsc:hriften machen wollte, - warum solite dies beim Lehrerberuf ndtig sein?

Dem falschen System in den meisten unserer 6ffentlichen Schulen ist es zuzuschreiben, dass wir aus dem Experimentieren nicht herauskommen, und dass so wenig Stabilitat zu finden ist. So ist es uns bis jetzt noch nicht gelungen, dem deutschen Unterricht die Stellung zu sichern, die ihm zu- kommt; es ist leider immer noch notig, dass, wie es in Chicago geschah, sich Turnvereine und andere deutsche Gesellschaften zusammenscharen miissen, um dem deutschen Unterrichte sein Recht zu wahren. So 1dblich dieses Vorgehen ist, und so dankbar wir dafiir unter den Umstinden sein miissen, so wenig entspricht es der Stellung, die wir der deutschen Sprache in unserem 6ffentlichen Bildungswesen erobern wollen. Der deutsche Un- terricht geh6rt in dasselbe nicht allein der deutschen Bevlkerung wegen,

er gehort hinein um seiner selbst willen, um all der Vorteile willen, die unserer Jugend durch denselben geboten werden; die ihm seinen Platz be- wahren sollen, auch wenn die deutsche Einwanderung der Geschichte an-

gehdren wird; die es dahin bringen sollen, dass man an der Kenntnis der deutschen Sprache den gebildeten Teil der Bev5lkerung erkennen miisste.

Um dies zu erreichen, dazu bedarf es unermiidlicher Arbeit derer, die gegenwartig zu Wachtern des Schatzes, der deutschen Sprache, gesetzt sind, der deutschen Lehrer von der Volksschule hinauf zur Universitt. Das Ziel, das ihnen gesteckt ist, ist ein hohes und lohnendes und der- gemeinsamen Arbeit wert. Werden sie sich zu derselben zusammenfinden?

M.G.

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