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Luqman · © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz AG, - Jede Veröffentlichung und...

Date post: 24-Oct-2019
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le Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz AG, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2014-06-13-tui- e672cb36d1541a0041f019e9ab5f07dd 16 BILANZ 12/2014 Start Money never sleeps: Wo CS und UBS selber und über Fonds in Hotels investiert sind in Schweizer Städten und Feriengebieten (drei Sterne und höhere Kategorien). So schnell war der Glitzer noch selten weg bei einem neuen Schweizer Hotelprojekt: Wenige Monate nach Start des Davoser Hotels InterContinental ( «Goldenes Ei») ging die Pächtergesellschaft in Konkurs. Hurtig musste die CS das Hotel steckt in ihrem Hospitality-Fonds einen neuen Pächter aus dem Hut zaubern. Das Kernproblem: Die Pächtergesell- schaft Stilli Park blieb auf 19 Wohnungen sitzen, die man zur Quer nanzierung Hotellerie Wie die Bank sich bettet Trotz der Davoser Hotelhavarie: Banken bleiben als Investoren wichtig. Doch ein beliebtes Finanzierungsmodell wackelt. Fotos: Jean-Bernard Sieber / ARC, Laif, Keystone (2), Bloomberg (3) Quelle: «Who is who der Schweizer Hotellerie» (indikative Aufstellung), Kullmann/Schegg Betten-Bank Schweiz Quelle: «Who is who der Schweizer Hotellerie» (indikative Aufstellung), Kullmann/Schegg Zürich Savoy Hotel Baur en Ville Widder Hotel Thun Congress Hotel Seepark Biel Elite Art Deco Hotel Dorint Airport-Hotel Montreux Le Montreux Palace Hotels UBS Hotels Credit Suisse fett: Bank ist Hotelbesitzer normal: Hotels in Fonds der Bank Zermatt Mont Cervin Palace Seiler Hotel Monte Rosa Luzern Palace Morschach Swiss Holiday Park Dorint Hotel Swissôtel Int. Chain Hotels Mövenpick Hotel Airport Swiss Lodge 25hours Davos Int. Chain Hotels InterContinental Int. Chain Hotels Renaissance Zürich Hotel Im Bau: Kameha Grand Im Bau: Ameron SymondPark Im Bau: Krat-Boutique Basel Int. Chain Hotels Swissôtel Le Plaza Er war Konzernchef der UBS, bis er sich 2001 mit Präsident Marcel Ospel über- warf. 2008 sorgte Luqman Arnold noch- mals für Furore, als sich sein Beteiligungs- vehikel Olivant als Grossaktionärin der UBS outete. Doch dann ging das Paket im Wert von 1,5 Milliar- den Franken bei der Lehman- Pleite verloren. 2012 trat er als Chairman von Olivant zurück. Auch wenn er nach Bangkok umsie- delte, blieb Arnold doch der Schweiz ver- bunden zusammen mit Ex-Kollegen von UBS und Olivant gründete er die Bera- tungs- und Beteiligungsfirma Cartesius, deren Schwesterfirma in Zug Ende 2012 eingetragen wurde. Seither blieb es ruhig um das Unternehmen. Doch dies könnte sich bald ändern, wie aus dem Umfeld von Arnold zu vernehmen ist. Beobachter sehen im Zuzug von Mike Bär in den VR per Ende 2013 ein Zeichen des Aufbruchs. Der Spross der Gründerfamilie der gleich- namigen Bank hat gute Kontakte zur hie- sigen Unternehmerszene. Arnold selber wollte auf Anfrage der BILANZ zu seinen Plänen keine Stellung nehmen. EN Luqman Arnold (64) Der Ex-Chef der UBS setzt bei seiner neuen Firma auf Schweizer Vertraute. Was macht bloss? Aktien-Check des Hotelprojekts verkaufen wollte. Der Wert dieses Leerstandes ist gemäss Ver- kaufsdokumenten auf mehr als 43 Millio- nen Franken zu bezi ern. Hinzu kom- men reservierte Wohnungen, die nicht verkauft sind, sowie nicht verkaufte Zu- satzräume und Parkplätze. Die Marktsignale sind eindeutig, denn die Wohnungen sind seit Juli 2011 inse- riert, also seit 35 Monaten. Am Marketing- aufwand hat es nicht gelegen, es wurde Check 2010. Nestlé gründet die Nestlé Health Science und das Insti- tute of Health Sciences. Die beiden Organisationen sollen Gesundheitsprodukte entwickeln. Februar 2014. Teilrückzug von Nestlé bei L’Oréal. In einem ersten Schritt kauft L’Oréal von Nestlé 27,3 Millionen Aktien zurück. In einem zweiten Schritt übernimmt Nestlé von L’Oréal Galderma, eine im Bereich Dermatologie tätige Pharmafirma. 2012. Nestlé übernimmt die Babynahrungs- sparte des US-Phar- makonzerns Pfizer. Der Konzern bewegt sich damit weiter weg von Instant- kaffee und Schoko- riegeln. N d d s m D D s w k r Wer ist ein Über- flieger, wem droht die Bruchlandung? BILANZ nimmt Persönlichkeiten in den Fokus. In dieser Ausgabe: Nestlé-Chef Paul Bulcke.
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© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer Schweiz AG, - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung BILANZ-2014-06-13-tui- e672cb36d1541a0041f019e9ab5f07dd

16 BILANZ 12/2014

Start

Money never sleeps: Wo CS und UBS selber und über Fonds in Hotels investiert sindin Schweizer Städten und Feriengebieten (drei Sterne und höhere Kategorien).

So schnell war der Glitzer noch selten wegbei einem neuen Schweizer Hotelprojekt:Wenige Monate nach Start des DavoserHotels InterContinental («Goldenes Ei»)ging die Pächtergesellschaft in Konkurs.Hurtig musste die CS – das Hotel steckt inihrem Hospitality-Fonds – einen neuenPächter aus demHut zaubern.

Das Kernproblem: Die Pächtergesell-schaft Stilli Park blieb auf 19 Wohnungensitzen, die man zur Quer�nanzierung

Hotellerie

Wiedie Bank sich bettetTrotz der Davoser Hotelhavarie: Banken bleiben als Investorenwichtig. Doch ein beliebtes Finanzierungsmodell wackelt.

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Quelle:

«Who is who der

Schweizer Hotellerie»

(indikative Aufstellung),

Kullmann/Schegg

Betten-Bank Schweiz

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«Who is who der

Schweizer Hotellerie»

(indikative Aufstellung),

Kullmann/Schegg

Zürich

�����Savoy Hotel Baur en Ville

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normal:

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Zermatt

�����Mont Cervin Palace

����Seiler Hotel Monte Rosa

Luzern

�����Palace

Morschach

����Swiss Holiday Park

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����Swissôtel

Int. Chain Hotels

Mövenpick Hotel Airport

Swiss Lodge

25hours

Davos

Int. Chain Hotels

InterContinental

Int. Chain Hotels

Renaissance Zürich Hotel

Im Bau:

Kameha Grand

Im Bau:

Ameron SymondPark

Im Bau:

Kra�t-Boutique

Basel

Int. Chain Hotels

Swissôtel Le Plaza

Er war Konzernchef der UBS, bis er sich2001 mit Präsident Marcel Ospel über-warf. 2008 sorgte Luqman Arnold noch-mals für Furore, als sich sein Beteiligungs-vehikel Olivant als Grossaktionärin der UBS

outete. Dochdann ging dasPaket im Wertvon 1,5 Milliar-den Franken beider Lehman-Pleite verloren.2012 trat er alsChairman vonOlivant zurück.

Auch wenn er nach Bangkok umsie-delte, blieb Arnold doch der Schweiz ver-bunden – zusammen mit Ex-Kollegen vonUBS und Olivant gründete er die Bera-tungs- und Beteiligungsfirma Cartesius,deren Schwesterfirma in Zug Ende 2012eingetragen wurde. Seither blieb es ruhigum das Unternehmen. Doch dies könntesich bald ändern, wie aus dem Umfeld vonArnold zu vernehmen ist. Beobachtersehen im Zuzug von Mike Bär in den VRper Ende 2013 ein Zeichen des Aufbruchs.Der Spross der Gründerfamilie der gleich-namigen Bank hat gute Kontakte zur hie-sigen Unternehmerszene. Arnold selberwollte auf Anfrage der BILANZ zu seinenPlänen keine Stellung nehmen. EN

LuqmanArnold (64)Der Ex-Chef der UBS setztbei seiner neuen Firma aufSchweizer Vertraute.

Was macht bloss?

Aktien-Check

des Hotelprojekts verkaufen wollte. DerWert dieses Leerstandes ist gemäss Ver-kaufsdokumenten auf mehr als 43Millio-nen Franken zu bezi�ern. Hinzu kom-men reservierte Wohnungen, die nichtverkauft sind, sowie nicht verkaufte Zu-satzräume und Parkplätze.

Die Marktsignale sind eindeutig, denndie Wohnungen sind seit Juli 2011 inse-riert, also seit 35Monaten. AmMarketing-aufwand hat es nicht gelegen, es wurde

Aktien-Check 2010.Nestlé gründet die NestléHealth Science und das Insti-tute of Health Sciences. Diebeiden Organisationen sollenGesundheitsprodukteentwickeln.

Februar 2014.Teilrückzug von Nestlé beiL’Oréal. In einem erstenSchritt kauft L’Oréal vonNestlé 27,3 Millionen Aktienzurück. In einem zweitenSchritt übernimmt Nestlévon L’Oréal Galderma, eineim Bereich Dermatologietätige Pharmafirma.

2012.Nestlé übernimmtdie Babynahrungs-sparte des US-Phar-makonzerns Pfizer.Der Konzern bewegtsich damit weiterweg von Instant-kaffee und Schoko-riegeln.

Nestlé übernimmt die Babynahrungs-die Babynahrungs-sparte des US-Phar-makonzerns Pfizer. Der Konzern bewegt Der Konzern bewegt sich damit weiter weg von Instant-kaffee und Schoko-riegeln.

Wer ist ein Über-flieger, wem drohtdie Bruchlandung?BILANZ nimmtPersönlichkeiten inden Fokus. In dieserAusgabe: Nestlé-ChefPaul Bulcke.

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12/2014 BILANZ 17

«EinWechselmussmöglich sein»Mit ihrem neuen Regelwerk «Swiss Code of Best Practice forCorporate Governance» bleibt die Economiesuisse umRudolf Minsch hinter den internationalen Standards zurück.

UELI KNEUBÜHLER INTERVIEW

Rudolf Minsch(47) ist Chef-ökonom undGeschäftsführerad interim desWirtschaftsdach-verbands Econo-miesuisse. DerVerband erarbei-tet das Regelwerk«Swiss Code ofBest Practice forCorporate Gover-nance», das alsRichtlinie fürkotierte Unter-nehmen dient.

Wie bitte, Herr Minsch?ein grosser Werbe- und PR-Einsatz be-trieben. Konsequenz: In der Firmenbilanzmuss der Wert der schwer verkäu�ichenImmobilien berichtigt werden. Bei gerin-gem Eigenkapital tritt dann rasch dieÜberschuldung ein.

Der Fall Stilli ist ein Weckruf für dieBranche. Viele Hoteliers versuchten inden vergangenen Jahren, Modernisie-rungen und Betriebskosten über den Ver-kauf von Luxusferienwohnungen zu�nanzieren. Das Modell funktioniert nurbei euphorischer oder zumindest siche-rer Nachfrage. Das sei, auch wegen derangenommenen Zweitwohnungsinitia-tive, passé, sagt Patrick Kullmann,Hotelexperte und Absolvent der Ecolehôtelière de Lausanne: «Damit geratenviele dieser Finanzierungsformen insWanken und hängen nun von der weite-ren Umsetzung ab.» Eintrittsbarrierenfür neue Investoren hätten sich erhöht,woraus sich ein gewisser Investitionsstauin Ski- und Bergregionen ergebe. Gefragtseien neue Geschäftsmodelle mit innova-tiven Finanzierungsarten, so Kullmann,«da es wahrscheinlich ist, dass dieVerkaufs�nanzierung für Ferienwoh-nungen künftig nicht mehr gleich attrak-tiv sein wird wie in der Vergangenheit».

Ähnlich sieht es Philippe Pasche.DerDirektor der Schweizer Gesellschaft fürHotelkredit (SGH) glaubt zwar, dass derFerienwohnungsverkauf ein Mittel zurQuer�nanzierung bleiben könne. «Wasaber nicht funktioniert: Ferienwoh-nungsverkauf als One-Shot-Kapitalquelleohne langfristige Synergie mit demHotel.» Banken und Fonds hingegenwürden «weiterhin eine wichtige Rollespielen, weil sie der Hotelbranche einenKapitalzugang bieten, der sonst nicht zurVerfügung stehen würde». LM/AG

BILANZ: Auch im neuen Regelwerk ist der direkte Wechsel desCEO auf den Präsidentenstuhl nicht verboten. Weshalb nicht?Rudolf Minsch: Manmuss trennen zwischen dem Aufstieg inden VR und dem Doppelmandat. Der Code sieht klar vor, dassman keine Doppelmandate will. Den Wechsel ins Präsidiumwollen wir aber nicht verbieten.

Wie bitte? Das ist doch ein alter Zopf.Es kann für eine Firma durchaus vonWert sein, wenn derehemalige dem neuen CEO weiterhin zur Verfügung steht; diesgewährleistet den Erhalt von Know-how und sorgt für Stabilität.Erfolgt eine unabhängige Wahl, soll ein CEO auch in Zukunftzum VRP gewählt werden können. Bei einzelnen Funktioneninnerhalb des VR sind aber Kontrollmechanismen vorgesehen.

Das heisst?Der CEO darf beispielsweise nicht ins Audit Committee gewähltwerden, weil er als Mitglied der Geschäftsleitung nicht als unab-hängig gilt. Damit soll verhindert werden, dass er oder die übri-gen Geschäftsleitungsmitglieder die Rechnung jenes Jahreskontrollieren, in dem sie noch operativ tätig waren.

Das ist nur eine minime Verschärfung. Sogar die Bundes-betriebe sind strikter.Es ist ein Unterschied, ob es um einen Bundes- oder eine Privat-betrieb geht. In der Privatwirtschaft ist ein CEO auch oft mass-geblich selber am Unternehmen beteiligt. Gerade in solchenFällen muss ein Wechsel möglich sein.

Die Briten sind führend in Corporate-Governance-Angelegen-heiten und verbieten einenWechsel auf den Präsidentenstuhl.Verwaltungsräte in England und insbesondere Aufsichtsräte inDeutschland haben eine andere, weniger aktive Funktion als inder Schweiz. In Deutschland beispielsweise kommt dem Auf-sichtsrat viel stärker eine Kontrollfunktion zu. Man kann dieRegelwerke verschiedener Länder mit ihrem unterschiedlichenzivilrechtlichen Hintergrund nicht direkt vergleichen.

Die Firmenvertreter in der Arbeitsgruppe dürften auch nichtan einer Verschärfung interessiert sein.Um die Meinung aller Adressaten einzuholen, machen wir jazurzeit eine ö�entliche Vernehmlassung und stellen den Codezur Diskussion. Jeder kann sich dazu äussern. SchrittweiseAnpassungen sind bei einem Selbstregulierungsinstrumentsinnvoller als ein grosser Wurf, der dann zu Auseinanderset-zungen und Akzeptanzschwierigkeiten führt.

Juni 2014.Nestlé kauft für 1,4 Milliar-den US-Dollar Rechte imBereich ästhetische Derma-tologie. Der Kampf gegen dieFalten soll zu einem neuenStandbein werden.

Juni 2014

BILANZ-Tipp:Halten!Paul Bulcke formt Nestlé gezielt um�Die Expansion in die Schönheitsindustrieverspricht höhere Gewinnspannen�


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