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Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Reihe "Auf dem Weg zur Einheit"

Date post: 20-Feb-2016
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Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Reihe "Auf dem Weg zur Einheit"
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luthitze herrscht in Oberhavel. Da ist na- türlich jede Abkühlung herzlich willkommen. Über- all sieht man Kinder Eis es- sen und kalte Limonaden trinken. Was niemanden sonst verwundert, quittiert Hertha meist mit einem un- gnädigen Blick in Richtung der Eltern. Seit sie im Fern- sehen gehört hat, dass kalte Getränke bei diesen Tempe- raturen den Körper nur be- lasten, wollte sie auch bei uns am liebsten den halben Kühlschrank ausräumen. „Der Körper muss das kalte Zeug erst auf Körpertempe- ratur erwärmen, um es nut- zen zu können“, zitiert sie G den allwissenden Modera- tor, „da kannst du auch gleich lauwarmes Wasser trinken“. Bei Wasser lasse ich ja noch mit mir reden, aber mein kühles Bierchen zum Feierabend, das lasse ich mir nicht nehmen! Harry Havel GUTEN MORGEN Märkische Zeitung - auflagenstärkste Tageszeitung im Landkreis Oberhavel. Oranienburger Generalanzeiger Lehnitzstraße 13, 16 515 Oranienburg Telefon-Zentrale: (0 33 01) 59 63 0, Durchwahlen: 59 63 + App.Nr. www.die-mark-online.de Redaktion: Chefredakteur: Michael Hielscher (mh, App. 15) Chefin vom Dienst: Andrea Linne (li, App. 92) Sekretariat: Gitta Fiedler (App. 22), Fax: App. 50 [email protected] Kreis: Michael Hielscher (mh, App. 15), Burkhard Keeve (bu, App. 52), Oranienburg/Umland: Friedhelm Brennecke (bren, App. 34), Stefanie Kreutzer (stk, App. 35), Steffen Kretschmer (skr, App. 85) S-Bahn-Gemeinden: Heike Weißapfel (hw, App. 36) Volkmar Ernst (veb, App. 37), Sandra Kurtz (sk, App. 86) Kremmen/Oberkrämer: Jürgen Liebezeit (zeit, App. 51) Liebenwalde/Löwenberger Land: Daniel Dzienian (dd), (0 33 06) 7 56 29 Online: Dietmar Stork (ork), (0 33 01) 59 63 64, Moritz Ballerstädt (mb, App. 64) Sport: Jürgen Zinke (zin, App. 25), Dirk Nierhaus (wong, App. 26), Thomas Gutke (gu, App. 84) [email protected] Land und Leute/Berlin/Brandenburg: Claudia Duda (cd, App. 24), Claudia Seiring (cs, App. 59) [email protected] Rat und Tat/Sonderthemen: Marion Voigt (igt, App. 40), Robby Kupfer (rk, App. 93) [email protected] Anzeigen: App. 10, 80 Fax: App. 33 [email protected] Vertrieb: App. 13, 14 [email protected] Hennigsdorfer Generalanzeiger Postplatz 3a, 16 761 Hennigsdorf Geschäftsstelle und Theaterkasse: (0 33 02) 50 53 -30/31, Fax: (0 33 02) 50 53 40 www.hennigsdorfer-generalanzeiger.de Redaktion: Durchwahlen: (0 33 02) 50 53 + App.Nr. Roland Becker (rol, App. 32), Mandy Oys (mo, App. 33), Mathias Puddig,(mp, App. 34) Redaktion-Fax: (0 33 02) 50 53 41 [email protected] IHR DRAHT ZU UNS Im Internet surfen kann je- der, besonders schnell ist der Nutzer unterwegs, wenn er über einen DSL- Anschluss verfügt. Den will heute jeder haben. Doch was heißt eigentlich DSL? Die Abkürzung steht für „Digital Subscriber Line“. Übersetzt beutet das: Digita- ler Teilnehmeranschluss. Über den DSL können große Datenmengen schnell übertragen werden. Vor 20 Jahren war das noch nicht der Fall. Damals gab es aufgrund der Technik zu wenig Platz in den Leitun- gen, um gleichzeitig viele Daten von einem Ort zum nächsten zu schicken. Ende der 1980er und An- fang der 1990er Jahre gab es erste digitale Versuchslei- tungen mit sehr hoher Re- chenleistung. Doch war vor gut 20 Jahren diese Technik noch sehr teuer. Das änder- te sich aber schnell. Ende 2009 hatten 21,9 Millionen Haushalte einen in Deutsch- land DSL-Anschluss. Damit hatte mehr als jeder zweite Festnetz-Telefonierer auch DSL abonniert. Bis Ende des Jahres 2010 soll die Anzahl der DSL-Anschlüsse in Deutschland auf 23 Millio- nen ansteigen. Für den ländlichen Raum gibt es Zu- schüsse vom Staat, weil das Verlegen der Kabel dort sehr teuer ist. (zeit) Was heißt DSL? LAND UND LEUTE 15. Juli 2010 Donnerstag „Ob Aldi wohl in unsere Scheune einziehen würde?“, habe ihn seine Frau Sabine damals, im Juli 1990, gefragt und er habe gedacht: Ja, das könnte eigentlich klappen. In der Wohnstube der Cia- ciuchs in Kyritz wurde da- mals ein unglaublicher Ge- danke geboren und – das ist das noch Unglaublichere – nur wenige Wochen später umgesetzt. Denn Andrzej Ciaciuch ist ein Mann der Tat. Seit 1977 Betriebsteilleiter bei der VEB OGS Kyritz (Obst, Gemüse Speisekartoffeln) hatte sich der damals 39-Jährige direkt nach dem Mauerfall darum bemüht, sich selbstständig zu machen. Er plante den Kauf des Betriebsteils von der Treuhand, und bereits im Februar 1990 existierte die „Prignitz-Frucht – Warenhan- del GmbH i. G.“ (in Grün- dung) in Kyritz. Ein geeigne- tes Gelände für seinen Fruchthof hatte Ciaciuch be- reits – nur die Halle musste noch gebaut werden. Bisher standen lediglich zwei alte Scheunen und diverse Wirt- schaftsgebäude auf dem Grundstück. 12 000 Quadrat- meter warteten an der Pritz- walker Straße in Kyritz also förmlich darauf, mit frischem Leben gefüllt zu werden. „Ich dachte damals, in der Halle könnten vorne Aldi und hinten wir rein. Man bräuchte nur die Tür dazwi- schen aufzumachen und die Ware reinzuschieben“, erin- nert sich der 60-Jährige an die Träume von einst. Doch zunächst musste Aldi von den Kyritzer Möglichkei- ten erfahren. Ciaciuch mach- te sich auf den Weg gen Hamburg, nach Seevetal zur Zentrale von Aldi-Nord. „Vielleicht ist ja bei Aldi ei- ner auch so verrückt, wie du es bist“, habe er gehofft. Und scheiterte mit seinem Wunsch, den Aldi-Geschäfts- führer zu sprechen, zunächst am Pförtner: „Ohne Termin hätte ich keine Chance, sagte der.“ Was für andere gilt, ist Ciaciuch schon immer ziem- lich egal gewesen: „Ich habe den so belegt, dass er irgend- wann der Sekretärin der Ge- schäftsführung sagte, hier ist ein Mann aus Kyritz, der will ohne Termin zum Geschäfts- führer. Ungewöhnliche Geschich- ten leben von überraschen- den Entscheidungen: Der Ge- schäftsführer Gerhard Boh- nenstengel wollte den Mann aus Kyritz sprechen! Was Ciaciuch zu diesem Zeit- punkt nicht wusste (und was in jedem Roman als zu fan- tastisch gestrichen worden wäre): Bohnenstengel ist ge- bürtiger Fretzdorfer, Kyritz gehört zu seiner Heimat. Und so fand der kühne Vorschlag seinen Weg: Ob Al- di nicht in einer Kyritzer Scheune mit dem Verkauf im Osten beginnen wolle? „Das alles gehörte zwar noch der Treuhand, aber ich habe ein- fach so getan, als wäre es meins“, erinnert sich Ciaci- uch. Und Bohnenstengel steigt ein: „,In der Kyritzer Ecke den ersten Grundstein im Osten zu legen, wäre nicht verkehrt’, hat er gesagt und dass er in Kürze vorbei- kommen werde“, so Ciaci- uch. Zwei Wochen später kam es zu einem denkwürdigen Treffen auf der Brache an der Pritzwalker Straße in Kyritz. Die Westdeutschen fuhren in einem dicken Wagen vor, Ciaciuch hatte die damalige Kyritzer Bürgermeisterin Margrit Fulde und seinen Bauleiter Hartmut Brennecke dabei. „Während sich seine Leute umsahen, sprach Boh- nenstengel mit uns. Die Westdetuschen kamen dann dazu, fingen an zu stöhnen und sagten ,Um Gotteswil- len’.“ Doch Bohnenstengel ließ sich vom Entsetzen sei- ner Berater nicht beirren: „Wenn Sie mir versprechen, bis Weihnachten einen neuen Markt hier hin zu setzen, dann fangen wir hier in der Scheune an!“ Bauleiter Brennecke war gefragt: Kriegen wir das hin? „Heute kann man ja alles kaufen, wenn du das Geld besorgst, kriegen wir das hin“, so seine Antwort. Und das Thema Baugenehmigung wurde durch Bürgermeisterin Fulde schnell und unkonven- tionell erledigt: „Die kriegen sie“, sagte sie noch vor Ort. Und so geschah es. Inner- halb weniger Wochen bauten einheimische Handwerker unter Anleitung der Aldi-Ex- perten die Scheune zu einem Verkaufsraum um, am 8. Au- gust 1990 konnte der erste Aldi-Markt in Ostdeutschland eröffnen. Andrzej Ciaciuch durfte während der „Scheu- nen-Zeit“ sein Obst und Ge- müse vor der Scheune ver- kaufen. Auch, weil Aldi vor- erst in Kyritz noch kein Frischeangebot hatte. Das änderte sich im De- zember. Wie versprochen wurde die neue Halle pünkt- lich zum Weihnachtsgeschäft fertig – und damit endete in gewisser Weise die unkon- ventionelle Zusammenarbeit. Denn nun griff der Discoun- ter auf die eigene Versorgung mit Obst und Gemüse aus dem Zentrallager zurück – und brauchte den Händler vor Ort nicht mehr. Für Ciaciuch kein Drama: Er konnte im Jahr 1991 end- gültig den Kyritzer Betriebs- teil des VEB OGS Kyritz er- werben und startete als „Frucht-Warenhandel-Kyritz“ durch. 1994 zog das Unter- nehmen nach Fretzdorf di- rekt an die A 24, wo mittler- weile knapp 50 Mitarbeiter frische Waren bis nach Ros- tock und Neubrandenburg ausliefern. Beim „Fruchtwa- renhandel Ciaciuch GmbH&Co KG“ (wie die Fir- ma seit 2006 heißt) ist neben Senior Ciaciuch in diesem Jahr Sohn Stefan gleichbe- rechtiger Geschäftsführer ge- worden. Der Aldi-Markt in Kyritz ist mittlerweile übrigens wieder umgezogen – auf ein Grund- stück gegenüber der alten Stelle, immer noch an der Pritzwalker Straße der Han- sestadt Kyritz. Die eingangs erwähnten Überlegungen in der Wohnstube der Familie Ciaciuch sind also durchaus realistisch gewesen: Ja, das hat geklappt. Von Claudia Seiring KYRITZ Andrzej Ciaciuch und seine Frau saßen gerade vor dem Fernseher, als bei der De- batte in der Volkskammer ein spannendes Thema ange- schnitten wurde: Nach der Währungsunion waren Kon- sum und HO so teuer gewor- den, dass sich die Volksvertre- ter Aldi im Osten wünschten. „Und hier fangen wir an“ Wie Andrzej Ciaciuch vor 20 Jahren den ersten Aldi-Markt im Osten in eine Kyritzer Scheune holte Andrzej Ciaciuch in einer der Kühlhallen seines Fruchtwa- renhandels. Foto: Seiring Es müssen wahre Visionäre gewesen sein, die beim Ortstermin im Juli 1990 auf dem Grundstück an der Pritzwalker Straße in Kyritz geplant haben, hier kurze Zeit später den ersten Aldi-Markt Ostdeutschlands zu eröffnen. Zunächst wurde die Verkaufsstelle in der Scheune auf dem linken Foto eingerichtet. Darin hatten dereinst Mastrinder gestanden, wie sich auf dem Bild rechts noch erahnen lässt. Wenig später schoben sich Kauflustige hier an Regalen vorbei. Fotos (2): privat Bukarest Paris Warschau Madrid Lissabon Wien Budapest Berlin Prag Bern Stockholm Kopenhagen Oslo Helsinki Rom Athen London -25 bis -20° -19 bis -15° -14 bis -10° -9 bis -5° -4 bis 0 bis 5 bis 10 bis 14° 15 bis 19° 20 bis 24° 25 bis 29° 30 bis 34° 35 bis 39° Regionalwetter: Ein sich rasch abschwächender Tief- - Biowetter: - - 27° 25° 25° 24° 23° WETTER-SERVICE Tel. 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Page 1: Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Reihe "Auf dem Weg zur Einheit"

luthitze herrscht inOberhavel. Da ist na-

türlich jede Abkühlungherzlich willkommen. Über-all sieht man Kinder Eis es-sen und kalte Limonadentrinken. Was niemandensonst verwundert, quittiertHertha meist mit einem un-gnädigen Blick in Richtungder Eltern. Seit sie im Fern-sehen gehört hat, dass kalteGetränke bei diesen Tempe-raturen den Körper nur be-lasten, wollte sie auch beiuns am liebsten den halbenKühlschrank ausräumen.„Der Körper muss das kalteZeug erst auf Körpertempe-ratur erwärmen, um es nut-zen zu können“, zitiert sie

G

den allwissenden Modera-tor, „da kannst du auchgleich lauwarmes Wassertrinken“. Bei Wasser lasseich ja noch mit mir reden,aber mein kühles Bierchenzum Feierabend, das lasseich mir nicht nehmen!

■ Harry Havel

GUTEN MORGEN

Märkische Zeitung - auflagenstärkste Tageszeitung im Landkreis Oberhavel.Oranienburger Generalanzeiger Lehnitzstraße 13, 16 515 OranienburgTelefon-Zentrale: (0 33 01) 59 63 0, Durchwahlen: 59 63 + App.Nr.www.die-mark-online.de

Redaktion:Chefredakteur: Michael Hielscher (mh, App. 15)Chefin vom Dienst: Andrea Linne (li, App. 92)Sekretariat: Gitta Fiedler (App. 22), Fax: App. 50✉ [email protected]: Michael Hielscher (mh, App. 15), Burkhard Keeve (bu, App. 52),Oranienburg/Umland: Friedhelm Brennecke (bren, App. 34),Stefanie Kreutzer (stk, App. 35), Steffen Kretschmer (skr, App. 85)S-Bahn-Gemeinden: Heike Weißapfel (hw, App. 36)Volkmar Ernst (veb, App. 37), Sandra Kurtz (sk, App. 86)Kremmen/Oberkrämer: Jürgen Liebezeit (zeit, App. 51)Liebenwalde/Löwenberger Land: Daniel Dzienian (dd), ✆ (0 33 06) 7 56 29Online: Dietmar Stork (ork), ✆ (0 33 01) 59 63 64, Moritz Ballerstädt (mb, App. 64)Sport: Jürgen Zinke (zin, App. 25), Dirk Nierhaus (wong, App. 26),Thomas Gutke (gu, App. 84)✉ [email protected] und Leute/Berlin/Brandenburg:Claudia Duda (cd, App. 24), Claudia Seiring (cs, App. 59)✉ [email protected] und Tat/Sonderthemen: Marion Voigt (igt, App. 40), Robby Kupfer (rk, App. 93)✉ [email protected]: App. 10, 80 Fax: App. 33✉ [email protected]: App. 13, 14✉ [email protected] Generalanzeiger Postplatz 3a, 16 761 HennigsdorfGeschäftsstelle und Theaterkasse: (0 33 02) 50 53 -30/31, Fax: (0 33 02) 50 53 40www.hennigsdorfer-generalanzeiger.deRedaktion: Durchwahlen: (0 33 02) 50 53 + App.Nr.Roland Becker (rol, App. 32), Mandy Oys (mo, App. 33), Mathias Puddig,(mp, App. 34)Redaktion-Fax: (0 33 02) 50 53 41✉ [email protected]

IHR DRAHT ZU UNS

Im Internet surfen kann je-der, besonders schnell istder Nutzer unterwegs,wenn er über einen DSL-Anschluss verfügt. Den willheute jeder haben. Dochwas heißt eigentlich DSL?

Die Abkürzung steht für„Digital Subscriber Line“.Übersetzt beutet das: Digita-ler Teilnehmeranschluss.

Über den DSL könnengroße Datenmengen schnellübertragen werden. Vor20 Jahren war das nochnicht der Fall. Damals gabes aufgrund der Technik zuwenig Platz in den Leitun-gen, um gleichzeitig vieleDaten von einem Ort zumnächsten zu schicken.

Ende der 1980er und An-fang der 1990er Jahre gab

es erste digitale Versuchslei-tungen mit sehr hoher Re-chenleistung. Doch war vorgut 20 Jahren diese Techniknoch sehr teuer. Das änder-te sich aber schnell. Ende2009 hatten 21,9 MillionenHaushalte einen in Deutsch-land DSL-Anschluss. Damithatte mehr als jeder zweiteFestnetz-Telefonierer auchDSL abonniert. Bis Ende desJahres 2010 soll die Anzahlder DSL-Anschlüsse inDeutschland auf 23 Millio-nen ansteigen. Für denländlichen Raum gibt es Zu-schüsse vom Staat, weil dasVerlegen der Kabel dort sehrteuer ist. (zeit)

Was heißt DSL?

LAND UND LEUTE 15. Juli 2010Donnerstag

„Ob Aldi wohl in unsereScheune einziehen würde?“,habe ihn seine Frau Sabinedamals, im Juli 1990, gefragtund er habe gedacht: Ja, daskönnte eigentlich klappen.

In der Wohnstube der Cia-ciuchs in Kyritz wurde da-mals ein unglaublicher Ge-danke geboren und – das istdas noch Unglaublichere –nur wenige Wochen späterumgesetzt.

Denn Andrzej Ciaciuch istein Mann der Tat. Seit 1977Betriebsteilleiter bei der VEBOGS Kyritz (Obst, GemüseSpeisekartoffeln) hatte sichder damals 39-Jährige direkt

nach dem Mauerfall darumbemüht, sich selbstständigzu machen. Er plante denKauf des Betriebsteils vonder Treuhand, und bereits imFebruar 1990 existierte die„Prignitz-Frucht – Warenhan-del GmbH i. G.“ (in Grün-dung) in Kyritz. Ein geeigne-tes Gelände für seinenFruchthof hatte Ciaciuch be-reits – nur die Halle musstenoch gebaut werden. Bisherstanden lediglich zwei alteScheunen und diverse Wirt-schaftsgebäude auf demGrundstück. 12 000 Quadrat-meter warteten an der Pritz-walker Straße in Kyritz alsoförmlich darauf, mit frischemLeben gefüllt zu werden.„Ich dachte damals, in derHalle könnten vorne Aldiund hinten wir rein. Manbräuchte nur die Tür dazwi-schen aufzumachen und dieWare reinzuschieben“, erin-nert sich der 60-Jährige andie Träume von einst.

Doch zunächst musste Aldivon den Kyritzer Möglichkei-ten erfahren. Ciaciuch mach-te sich auf den Weg genHamburg, nach Seevetal zurZentrale von Aldi-Nord.„Vielleicht ist ja bei Aldi ei-ner auch so verrückt, wie dues bist“, habe er gehofft. Undscheiterte mit seinemWunsch, den Aldi-Geschäfts-führer zu sprechen, zunächstam Pförtner: „Ohne Terminhätte ich keine Chance, sagteder.“ Was für andere gilt, istCiaciuch schon immer ziem-lich egal gewesen: „Ich habeden so belegt, dass er irgend-wann der Sekretärin der Ge-schäftsführung sagte, hier istein Mann aus Kyritz, der will

ohne Termin zum Geschäfts-führer.

Ungewöhnliche Geschich-ten leben von überraschen-den Entscheidungen: Der Ge-schäftsführer Gerhard Boh-nenstengel wollte den Mannaus Kyritz sprechen! WasCiaciuch zu diesem Zeit-punkt nicht wusste (und wasin jedem Roman als zu fan-tastisch gestrichen wordenwäre): Bohnenstengel ist ge-bürtiger Fretzdorfer, Kyritzgehört zu seiner Heimat.

Und so fand der kühneVorschlag seinen Weg: Ob Al-di nicht in einer KyritzerScheune mit dem Verkauf imOsten beginnen wolle? „Dasalles gehörte zwar noch derTreuhand, aber ich habe ein-fach so getan, als wäre esmeins“, erinnert sich Ciaci-uch. Und Bohnenstengelsteigt ein: „,In der KyritzerEcke den ersten Grundstein

im Osten zu legen, wärenicht verkehrt’, hat er gesagtund dass er in Kürze vorbei-kommen werde“, so Ciaci-uch.

Zwei Wochen später kames zu einem denkwürdigenTreffen auf der Brache an derPritzwalker Straße in Kyritz.Die Westdeutschen fuhren ineinem dicken Wagen vor,Ciaciuch hatte die damaligeKyritzer BürgermeisterinMargrit Fulde und seinenBauleiter Hartmut Brenneckedabei. „Während sich seineLeute umsahen, sprach Boh-nenstengel mit uns. DieWestdetuschen kamen danndazu, fingen an zu stöhnenund sagten ,Um Gotteswil-len’.“ Doch Bohnenstengelließ sich vom Entsetzen sei-ner Berater nicht beirren:„Wenn Sie mir versprechen,bis Weihnachten einen neuenMarkt hier hin zu setzen,dann fangen wir hier in derScheune an!“

Bauleiter Brennecke wargefragt: Kriegen wir das hin?„Heute kann man ja alleskaufen, wenn du das Geldbesorgst, kriegen wir dashin“, so seine Antwort. Unddas Thema Baugenehmigungwurde durch BürgermeisterinFulde schnell und unkonven-tionell erledigt: „Die kriegensie“, sagte sie noch vor Ort.

Und so geschah es. Inner-halb weniger Wochen bauteneinheimische Handwerkerunter Anleitung der Aldi-Ex-perten die Scheune zu einemVerkaufsraum um, am 8. Au-gust 1990 konnte der ersteAldi-Markt in Ostdeutschlanderöffnen. Andrzej Ciaciuchdurfte während der „Scheu-

nen-Zeit“ sein Obst und Ge-müse vor der Scheune ver-kaufen. Auch, weil Aldi vor-erst in Kyritz noch keinFrischeangebot hatte.

Das änderte sich im De-zember. Wie versprochenwurde die neue Halle pünkt-lich zum Weihnachtsgeschäftfertig – und damit endete ingewisser Weise die unkon-ventionelle Zusammenarbeit.Denn nun griff der Discoun-ter auf die eigene Versorgungmit Obst und Gemüse ausdem Zentrallager zurück –und brauchte den Händlervor Ort nicht mehr.

Für Ciaciuch kein Drama:Er konnte im Jahr 1991 end-gültig den Kyritzer Betriebs-teil des VEB OGS Kyritz er-werben und startete als„Frucht-Warenhandel-Kyritz“durch. 1994 zog das Unter-nehmen nach Fretzdorf di-rekt an die A 24, wo mittler-weile knapp 50 Mitarbeiterfrische Waren bis nach Ros-tock und Neubrandenburgausliefern. Beim „Fruchtwa-renhandel CiaciuchGmbH&Co KG“ (wie die Fir-ma seit 2006 heißt) ist nebenSenior Ciaciuch in diesemJahr Sohn Stefan gleichbe-rechtiger Geschäftsführer ge-worden.

Der Aldi-Markt in Kyritz istmittlerweile übrigens wiederumgezogen – auf ein Grund-stück gegenüber der altenStelle, immer noch an derPritzwalker Straße der Han-sestadt Kyritz. Die eingangserwähnten Überlegungen inder Wohnstube der FamilieCiaciuch sind also durchausrealistisch gewesen: Ja, dashat geklappt.

Von Claudia Seiring

KYRITZ ■ Andrzej Ciaciuch undseine Frau saßen gerade vordem Fernseher, als bei der De-batte in der Volkskammer einspannendes Thema ange-schnitten wurde: Nach derWährungsunion waren Kon-sum und HO so teuer gewor-den, dass sich die Volksvertre-ter Aldi im Osten wünschten.

„Und hier fangen wir an“Wie Andrzej Ciaciuch vor 20 Jahren den ersten Aldi-Markt im Osten in eine Kyritzer Scheune holte

Andrzej Ciaciuch in einer derKühlhallen seines Fruchtwa-renhandels. Foto: Seiring

Es müssen wahre Visionäre gewesen sein, die beim Ortstermin im Juli 1990 auf dem Grundstück an der Pritzwalker Straße in Kyritz geplant haben, hier kurzeZeit später den ersten Aldi-Markt Ostdeutschlands zu eröffnen. Zunächst wurde die Verkaufsstelle in der Scheune auf dem linken Foto eingerichtet. Darin hattendereinst Mastrinder gestanden, wie sich auf dem Bild rechts noch erahnen lässt. Wenig später schoben sich Kauflustige hier an Regalen vorbei. Fotos (2): privat

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Das WETTER in der Region Sonne und Wolken, bis 31°

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30°

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ertha und ich machenuns einen Spaß daraus,

die Deutschlandfahren zuzählen, wenn wir unter-wegs sind. Dabei gibt eszwei Varianten. Wir zählendie beflaggten Autos unddie schwarz-rot-goldenenLappen am Straßenrand.Denn dort sind immer mehrzu finden. Allein gestern la-gen zwischen Germendorfund Oranienburg drei Fah-nen im Dreck. Hoffentlichist das kein bösen Omen fürdas Spiel gegen Argenti-

H

nien. Egal, wir schauen unsdas Spiel auf jeden Fall an -– und zwar auf einem derzahlreichen Festen amWochenende. ■ Harry Havel

GUTEN MORGEN

Märkische Zeitung - auflagenstärkste Tageszeitung im Landkreis Oberhavel.Oranienburger Generalanzeiger Lehnitzstraße 13, 16 515 OranienburgTelefon-Zentrale: (0 33 01) 59 63 0, Durchwahlen: 59 63 + App.Nr.www.die-mark-online.de

Redaktion:Chefredakteur: Michael Hielscher (mh, App. 15)Chefin vom Dienst: Andrea Linne (li, App. 92)Sekretariat: Gitta Fiedler (App. 22), Fax: App. 50✉ [email protected]: Michael Hielscher (mh, App. 15), Burkhard Keeve (bu, App. 52),Oranienburg/Umland: Friedhelm Brennecke (bren, App. 34),Stefanie Kreutzer (stk, App. 35), Steffen Kretschmer (skr, App. 85)S-Bahn-Gemeinden: Heike Weißapfel (hw, App. 36)Volkmar Ernst (veb, App. 37), Sandra Kurtz (sk, App. 86)Kremmen/Oberkrämer: Jürgen Liebezeit (zeit, App. 51)Liebenwalde/Löwenberger Land: Daniel Dzienian (dd), ✆ (0 33 06) 7 56 29Online: Dietmar Stork (ork), ✆ (0 33 01) 59 63 64, Moritz Ballerstädt (mb, App. 64)Sport: Jürgen Zinke (zin, App. 25), Dirk Nierhaus (wong, App. 26),Thomas Gutke (gu, App. 84)✉ [email protected] und Leute/Berlin/Brandenburg:Claudia Duda (cd, App. 24), Claudia Seiring (cs, App. 59)✉ [email protected] und Tat/Sonderthemen: Marion Voigt (igt, App. 40), Robby Kupfer (rk, App. 93)✉ [email protected]: App. 10, 80 Fax: App. 33✉ [email protected]: App. 13, 14✉ [email protected] Generalanzeiger Postplatz 3a, 16 761 HennigsdorfGeschäftsstelle und Theaterkasse: (0 33 02) 50 53 -30/31, Fax: (0 33 02) 50 53 40www.hennigsdorfer-generalanzeiger.deRedaktion: Durchwahlen: (0 33 02) 50 53 + App.Nr.Roland Becker (rol, App. 32), Mandy Oys (mo, App. 33), Mathias Puddig,(mp, App. 34)Redaktion-Fax: (0 33 02) 50 53 41✉ [email protected]

IHR DRAHT ZU UNS

Boule heißt auf deutschschlicht und einfach „Ku-gel“. Im Laufe der Zeit ent-wickelten sich vor allem inFrankreich verschiedeneKugelspiele.

Die Spielidee ist immerdie gleiche. Es wird ver-sucht, eine oder mehrereKugeln näher an eine Ziel-kugel zu platzieren als derGegner.

Unterschiedlich sind dieSpielregeln, das Gewichtder Kugeln und die Abmes-sungen des Spielfeldes.Spaß macht es aber auf je-den Fall. Aufpassen müssendie Spieler nur, dass ihnendie schweren Dinger nichtauf die Füße fallen.

Die Entwicklung der Bou-le-Spiele reicht Jahrhunder-te zurück. Ihren Anfangnahmen sie in Form unter-schiedlicher Kugelspiele, diein zahlreichen Ländern vonallen Schichten der Bevölke-rung ausgeübt wurden.

Schon im 13. Jahrhundertwurde in Frankreich mitHolzkugeln Boule gespielt.Hierbei ging es darum, dieKugel möglichst nahe an einZiel zu platzieren, ent-sprach also in etwa denheutigen Versionen. 1369verbot Karl V. dieses Spiel,weil er die Staatssicherheitgefährdet sah, da die Solda-ten anstatt Bogenschießenzu üben, ihre Freizeit demBoule-Spiel widmeten. DiePariser Synode von 1697untersagte allen Geistlichen,in der Öffentlichkeit Boulezu spielen.

Die Popularität des Spielswuchs ständig. Heute gibtes auch in Deutschland vie-le Boule-Plätze – zum Bei-spiel in Glienicke und Berg-felde, wo gestern von unseine Meisterschaft organi-siert wurde. (zeit)

Boule heißt Kugel

LAND UND LEUTE 1. Juli 2010Donnerstag

Schnelles Handeln war da-mals von den Mitarbeiterin-nen der Geldinstitute gefor-dert. „Jeden Tag kam einneues Rundschreiben mit An-weisungen“, erklären die bei-den Damen, die schon seit41 Jahren bei der Sparkassebeschäftigt sind. Improvisati-on hieß damals das Zauber-wort, denn es fehlte an al-lem. Vor allem an Technik.Zu wenig Telefone, keineComputer, keine Kopierer –nicht einmal Zählmaschinenfür das Geld gab es im Som-mer 1990 in den Filialen.Trotzdem sollte der Um-tausch von DDR- in D-Markreibungslos ablaufen. „Allewaren heiß auf das West-geld“, sagt Ursula Pujaneck.Die Euphorie der Leute seiriesig gewesen – aber ebensogroß die Verunsicherung.Schon Wochen vor dem offi-ziellen Umtauschtermin – ei-nem Sonntag – kamen dieKunden in ihre Sparkasseund wollten ganz genau wis-sen, wann sie wie viel Geldin den Händen halten könn-ten. Doch so genau wusstenes die Mitarbeiter an denSchaltern oft auch nicht.Denn fast täglich ändertensich die Richtlinien.

Klar war jedoch, dass einUmtausch nur über ein Kon-to erfolgen konnte. „Die Leu-te mussten ihr Geld aus demSparstrumpf oder unter derMatratze hervorholen undaufs Konto einzahlen, erstdann durften wir auch denGeldwechsel einleiten“, er-klärt Johanna Schläfke. Abdem 5. Juni wurden die An-

tragsformulare für die Um-stellung ausgegeben. Zusätz-licher Aufwand musste des-halb betrieben werden, weilder Umtausch pro Kopf erfol-gen musste, viele Familienhatten jedoch nur ein ge-meinsames Konto. Das be-deutete, dass für jedes Fami-lienmitglied – vom Säuglingbis zur Großmutter – ein ei-genes Konto eingerichtetwerden musste. Diese Kontenwurden nach dem 1. Juli1990 – nachdem sie ihrenZweck erfolgreich erfüllt hat-ten – zumeist wieder aufge-löst. „Vor den Sparkassen bil-deten sich lange Schlangen,es hieß Geduld mitbringen“,erinnern sich die Mitarbeite-rinnen noch genau.

Trotzdem sei alles sehr ru-hig abgelaufen, sagt die57-jährige Johanna Schläfke,die damals in der SparkasseKyritz beschäftigt war. Undihre 58-jährige Kollegin erin-

nert sich, dass in der Filialein Neuruppin zusätzlicheKassenschalter eingerichtetworden waren, um den An-sturm zu bewältigen.

Sicherheit spielte nur eineuntergeordnete Rolle. Inmehreren Lieferungen täglichwurde das frisch gedruckteGeld von der Bundesbank ge-bracht, das dann in den Filia-len verteilt wurde. Doch

nicht nur dort wurde dasGeld unter die Leute ge-bracht, es wurden so ge-nannte Ausweichstellen ein-gerichtet, in denen die Men-schen ihre Anträge abgebenund die Auszahlungsquittun-gen in Empfang nehmenkonnten. Es wurden extraMitarbeiter aus dem Ruhe-stand geholt, die sich dannbeispielsweise in der Musik-schule, im Klub der Volksso-lidarität oder sogar in extraangemieteten Neubauwoh-nungen um die Kunden küm-merten. „Da saß dann eineKollegin in einer leeren Woh-nung und teilte das Geldaus“, beschreibt Ursula Puja-neck die absurde Situation.Mit einem alten Moskwitschwurde die kostbare D-Markin Geld-Kasetten transpor-tiert. „Vier Leute saßen indem Auto und hatten Millio-nen im Kofferraum“, sind diebeiden Frauen heute noch

immer erstaunt darüber, dassdamals nichts passiert ist.

Auch an den Tag der Wäh-rungsumstellung können siesich noch gut erinnern. Andiesem Sonntag hätten dieFilialen von 7 bis 22 Uhr ge-öffnet gehabt. Trotzdemmussten die Kunden oft stun-denlang stehen, um tatsäch-lich die ersehnte D-Mark inden Händen zu halten. DieKassenräume mussten immerwieder abgeschlossen wer-den, um die Menschenmas-sen wenigstens einigermaßenordentlich abfertigen zu kön-nen, so Schläfke. Im An-schluss seien die Leute durchden Hinterausgang herausge-führt worden. Allein im Alt-kreis Neuruppin seien etwa49 000 Anträge bearbeitetund 343 Millionen D-Markgetauscht worden, dokumen-tiert eine Statistik.

(wird morgen fortgesetzt)

Von Claudia Duda

OBERHAVEL ■ „Wir fielen da-mals von einer Ohnmacht indie nächste“, erinnern sich Jo-hanna Schläfke und UrsulaPujaneck an die Wochen vordem 1. Juli 1990. Als vor20 Jahren die D-Mark in derDDR eingeführt wurde,herrschte in den hiesigenSparkassen Hochbetrieb.

Millionen im KofferraumDie Sparkassen mussten zur Umstellung von DDR- auf D-Mark vor 20 Jahren die Hauptlast tragen

Johanna Schläfke und Ursula Pujaneck erinnern sich noch ge-nau an die Einführung der D-Mark. Foto: Duda

Lange Schlangen prägten das Bild in der Sparkasse in Neuruppin Anfang Juli 1990. Und bevor die Brandenburger ihr Geld an-legen konnten, wollten sie die D-Mark doch lieber in den Händen halten. Foto: Handke

Am 1. Juli 1990 wird aus der Bun-desrepublik und der DDR ein ein-heitliches Währungsgebiet. Einzi-ges offizielles Zahlungsmittel wirddie D-Mark. Damit tritt die imStaatsvertrag ausgehandelte Wirt-schafts-, Währungs- und Sozial-union in Kraft. Sie ist die Grundla-ge für die Einführung der Markt-wirtschaft in den künftigen neuenBundesländern. Schwer bewachtwird das neue Geld zu den Bankenim Osten geschafft. Ein Viertel derbereitgestellten 25 MilliardenD-Mark wird in Umlauf gebracht.

Der erwartete Kaufrausch derDDR-Bürger bleibt am Tag der Ein-führung, einem Sonntag, aus. EineWoche später, am ersten verkaufs-offenen Sonnabend nach der Um-stellung, stürmen DDR-Kunden ingroßer Zahl westdeutsche Kauf-häuser.Spekulanten nutzen die Wäh-rungsumstellung auch zu lukrati-ven, aber meist illegalen Geschäf-ten. Auf der Grundlage eines nochvor der Umstellung von der Volks-kammer verabschiedeten Geset-zes, mit dem der Umtausch un-

rechtmäßig erworbenen Geldesverhindert werden sollte, werdenam 11. Juli 1990 die ersten Kontenvon Privatpersonen und Firmengesperrt. Ein Jahr später sindStaatsanwälte volkswirtschaftli-chen Schäden in hundertfacherMillionenhöhe auf der Spur.Mit der D-Mark werden von derDDR auch die wichtigsten Wirt-schafts- und Sozialgesetze derBundesrepublik übernommen.Außerdem entfallen die Grenz-kontrollen zwischen den Länderendgültig. (dpa)

Ein einheitliches Währungsgebiet

Bukarest

Paris

Warschau

MadridLissabon

Wien

Budapest

Berlin

Prag

Bern

Stockholm

Kopenhagen

Oslo Helsinki

Rom

Athen

London

-25bis

-20°

-19bis-15°

-14bis-10°

-9bis-5°

-4bis0°

0bis4°

5bis9°

10bis14°

15bis19°

20bis24°

25bis29°

30bis34°

35bis39°

Regionalwetter: Im Bereich einer von Skandinavien bis zum Mittelmeer reichenden Hochdruckzone verstärkt sich von Süden der Zustrom recht warmer Luft. Heute ist es erneut teils sonnig, teils wolkig und sehr vereinzelt ist ein Regenschauer nicht ausgeschlossen. Die Temperatur steigt auf 28 bis 29 Grad. Der Wind weht nur schwach aus südli-cher Richtung.

Biowetter: Die etwas feuchtere und warme Luft sorgt für Kopfschmerzen. Nach teils schlechtem Schlaf kann tags-über Müdigkeit und Abgeschlagenheit vorkommen. Der Kreislauf wird zunehmend belastet.

22°24°

22°

21°

18°

WETTER-SERVICETel. (0335) 52 93 18

Wittstock

Perleberg

Kyritz

Rheinsberg

Gransee

NeuruppinOranienburg

Eberswalde

FürstenwaldePotsdam

Brandenburg Frankfurt (O.)

Hennigsdorf

Berlin

Prenzlau

Schwedt28°

28°

29°

28°

28°

Unser Fachmannfürs Wetter:Hans-JoachimKnußmann

Die Konzentration von Grä-serpollen ist mäßig bis stark, der Roggenpollen schwach.

Hamburg

Hannover

Köln

Frankfurt

Saarbrücken

Stuttgart

München

Nürnberg

Erfurt

Rostock

Berlin

Dresden

Leipzig

30°30°

29°

30° 28°

28°30°

30°

28°

26°

24°

29°29°

25°

31° 17°

Freitag

34° 19°

Sonnabend

33° 18°

Sonntag

32°

Türkische Südküste

04:48 23:33 Uhr21:33 10.10 Uhr

So selten wie ein Kopf ohen Nagel, so selten ist ein Juli ohne Ha-gel.

25°

MEZ 06:00 09:00 12:00 15:00 18:00 21:00 24:00 06:00

Temperatur 14°C 21°C 24°C 29°C 29°C 23°C 20°C 15°C

Wetter

Windrichtung

Windstärke(Beaufort)

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Luftfeuchtigkeit 70% 50% 40% 40% 40% 50% 60% 70%

Das WETTER in der Region Sonne und Wolken, bis 29°

1

15°

19°

T

30°

29°28°

Page 3: Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Reihe "Auf dem Weg zur Einheit"

ie Blumen wären beidiesen Temperaturen

sicher längst verwelkt. Siewurden an den frisch ge-setzten Stolpersteinen inOberhavel niedergelegt. Da-mit sollen die Menschen ge-ehrt werden, deren Namenauf den Steinen verewigtsind. Denn sie wurden inNazi-Deutschland verfolgt,deportiert und meist auchermordet. Allein in der Ora-nienburger Lehnitzstraßemachten die Blumen ges-tern noch einen ganz pas-sablen Eindruck. Dort hat-

D

ten nette „Blumenfeen“ ausder Hausnummer 13 eineerfrischende Idee. Sie steck-ten die Blumen einfach ineine Vase, so dass sie immernoch ansehnlich aussehen.

■ Harry Havel

GUTEN MORGEN

Märkische Zeitung - auflagenstärkste Tageszeitung im Landkreis Oberhavel.Oranienburger Generalanzeiger Lehnitzstraße 13, 16 515 OranienburgTelefon-Zentrale: (0 33 01) 59 63 0, Durchwahlen: 59 63 + App.Nr.www.die-mark-online.de

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IHR DRAHT ZU UNS

Leiharbeit ist ein komischesWort. Das gibt es auch nochgar nicht so lange, denn bis1971 war Leiharbeit sogarverboten. Und was ist dasnun? Bedeutet das, mankann sich Arbeit von je-mandem leihen, wenn ei-nem einmal ganz doll lang-weilig sein sollte?

Nein, so ist das nicht mitder Leiharbeit. Vielmehrwird ein Arbeiter von sei-nem eigenen Chef an einenanderen Chef ausgeliehen,damit er für diesen etwaserledigt. Das wird oft auchals Zeitarbeit bezeichnet,weil es nur für eine kurzeDauer ist. Wenn Menschenlange arbeitslos waren,dann kann sich Leiharbeitfür sie lohnen. Sie könnenwieder Berufserfahrungsammeln und lernen ganz

viele verschiedene Betriebekennen. Firmen, die Leihar-beiter beschäftigen, habenden Vorteil, bei einer wirt-schaftlichen Flaute nichtdas eigene, festangestelltePersonal entlassen zu müs-sen. Manchmal leiden Leih-arbeit aber auch unter ihrerRolle. Weil sie nur kurz inden Unternehmen sind, ler-nen sie die Menschen dortnicht so gut kennen undbleiben fremd in der Firma.Da Leiharbeiter immer wie-der woanders hin versetztwerden, ist es für sie auchnicht einfach, ein Familien-leben zu führen. Zudemwird Leiharbeit nicht so gutbezahlt. (stk)

Arbeit leihen gegenLangeweile?

LAND UND LEUTE 2. Juli 2010Freitag

Während die Kunden in demLaden in Birkenwerder zuvoroft zehn Stücken Kuchen ge-kauft hätten, versorgten siesich in den ersten Wochennach Einführung der D-Marknur noch mit dem täglichenBrot. Es habe eine Weile ge-dauert, bis wieder Normalitäteingezogen sei, sagt die Ge-schäftsfrau.

Maximal 1 000 D-Mark inbar wurden Anfang Juli andie Bank-Kunden ausgege-ben, Voraussetzung dafürwar eine Auszahlungsquit-tung, die je nach Kontenlageausgestellt worden war. Jo-hanna Schläfke und UrsulaPujaneck hatten in ihrenSparkassen in Kyritz undNeuruppin alle Hände voll zutun. Und das im wahrstenSinne des Wortes. Weil eskeine Zählmaschinen gab,mussten die zurückgegebe-nen DDR-Markscheine perHand gezählt werden.

Säckeweise wurde das Geldgesammelt. Da konnte esschon einmal passieren, dasseine Kollegin dazwischen ih-ren Ehering verlor. „Hunder-te Säcke voller Scheine lager-ten in der Filiale in Oranien-burg“, sagt Robert Heiduckvon der Mittelbrandenburgi-schen Sparkasse.

„Alle Säcke wurden damalswieder geöffnet, um den Ehe-ring der Kollegin zu finden,alles wurde durchsucht – oh-ne Erfolg“, so Heiduck.

Heute ist das alte DDR-Geld nur noch etwas fürSammler. Bis zu 8 000 Euromüssten sie wohl hinlegenfür ein 50-Pfennig-Stück ausdem Jahr 1949, heißt es inNumismatiker-Kreisen. Vondem Ost-Liebhaberstück gibtes nur drei bis fünf Probeprä-gungen, entsprechend gefragt

sind diese als „Missgeburt“bezeichneten Münzen unterExperten.

Ansonsten ist es still ge-worden um die Reste dereinst verschmähten Alu-Chips und Scheine mit ihrensozialistischen Alltagsbil-dern. Der Run der Sammlerauf DDR-Münzen, wie es ihndie ersten Jahre nach derWährungsunion gab, istlängst vorbei. Das letzteDDR-Papiergeld wurde voracht Jahren entsorgt. EinGroßteil des Geldes wurdeeingeschmolzen, Banknotensollten in Sandsteinstollenverrotten. Die Scheine zer-setzten sich aber nicht wieerwartet. Deshalb entschlossman sich fürs Verbrennen,um den „Mythos eines ver-grabenen Schatzes“ endgültigzu zerstören, wie es damalsbei der Kreditanstalt für Wie-deraufbau, die das Erbe desGeldes verwaltete, hieß.

So sehr die D-Mark vor20 Jahren von den meistenDDR-Bürgern auch er-wünscht war, gab es trotz-

dem vor allem ältere Men-schen, die der neuen Wäh-rung nicht trauten. UrsulaPujaneck erinnert sich bei-spielsweise an eine Kundin,die vor der Umstellung nocheinmal so richtig viel Geldvon ihrem Konto abhob. „Siewollte sich lieber noch einenDDR-Farbfernseher kaufen“,erklärt Pujaneck. Dabei hättedie alte Dame trotz des Um-tauschkurses von 1:2 sicher

viel billiger ein neues Pro-dukt aus dem Westen be-kommen. Andere kauftennoch schnell ein Auto. Dennwährend man zu DDR-ZeitenJahre auf einen Trabant war-ten musste, wurde die belieb-te Marke 1990 bereits zumAuslaufmodell. „Aber dieDDR-Bürger hatten meist vielgespart, es gab ja im Ostennichts zu kaufen“, sagt Jo-hanna Schläfke.

So lange Schlangen wie zuDDR-Zeiten vor dem Bäcker-laden in Birkenwerder, diedamals bis zum Bahnhofreichte, hat es nie wieder ge-geben. „Vor der D-Mark in-vestierten die Leute ihr Geldin Brot. Es wurde sogar andie Tiere verfüttert, weil esso billig war“, sagt Bäcker-meister Torsten Heide. Dassdas heute nicht mehr so ist,sei ja auch gut so.

OBERHAVEL ■ „Als wir nachder Währungsumstellung amMontag, 2. Juli 1990, das ers-te Mal unsere Waren gegenD-Mark verkauften, bliebenwir auf dem Kuchen sitzen.“Die Leute hatten Angst, dasWestgeld aus der Hand zu ge-ben, erinnert sich BäckersfrauMarlies Heide.

Von Claudia Duda

Ehering zwischen Geld-SäckenGroße Verunsicherung der DDR-Bürger zur Währungsumstellung 1990 (Teil 2)

Westgeld gab es bei der Sparkasse in Neuruppin, die Türmusste wegen des Andrangs teilweise abgeschlossen werden.

Auch bei der Post wollten die Neuruppiner ihre Ost-Mark indie begehrte D-Mark umtauschen. Fotos (2): Handke

Solch eine Auszahlungsquittung war der Schlüssel zum Erfolg.Sie berechtigte zum Umtausch. Foto: Duda

Der letzte DDR-MinisterpräsidentLothar de Maizière (CDU) hat amDienstag die deutsch-deutscheWährungsunion vor 20 Jahren alsalternativlos verteidigt. Er sagte:„Wir hätten damals die Menschennicht von einem Umtauschkursvon 1:4 überzeugen können.“ DieFolge wäre ein Exodus von DDR-Bürgern gen Westen gewesen. DeMaizière rechnete vor, dass zumBeispiel Kleinrentner bei solchenUmtauschkursen nicht genug zum

Leben gehabt hätten.Deshalb wurde im Vertrag zurWirtschafts-, Währungs- und Sozi-alunion festgelegt, dass Löhne,Gehälter, Renten, Stipendien, Mie-ten und Pachten sowie Versor-gungszahlungen im Verhältnis von1:1 umgetauscht werden. FürSparguthaben galten spezielleGrenzen: Sparer bis 13 Jahrekonnten maximal 2 000 Mark,Sparer zwischen 14 und 58 Jahrenmaximal 4 000 Mark und Sparer

über 58 Jahre maximal 6 000Mark im Verhältnis 1:1 umtau-schen. Alle darüber hinaus gehen-den wurden im Verhältnis 1:2 um-gewertet, das heißt für zwei Markder DDR erhielt man eine D-Mark.Automatisch und ohne Antragwurden alle Kredite im Verhältnis2:1 umgestellt. Für Westdeutsche,die in der DDR Sparguthaben bei-spielsweise infolge von Erbschaf-ten hatten, galten besondere Re-gelungen. (cd)

Umtauschkurs von 1:1

Bukarest

Paris

Warschau

MadridLissabon

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Budapest

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Oslo Helsinki

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5bis9°

10bis14°

15bis19°

20bis24°

25bis29°

30bis34°

35bis39°

Regionalwetter: Im Bereich der von Skandinavien bis zum Mittelmeer reichenden Hochdruckzone bleibt es son-nig und es wird noch wärmer. Heute ist es verbreitet sonnig bei nur wenigen harmlosen Schönwetterwolken. Es wird durchweg trocken bleiben. Die Temperatur steigt auf heiße 31 bis 33 Grad. Der oft nur schwache Wind weht aus süd-östlicher Richtung.

Biowetter: Die sehr warme Luft bringt eine hohe körperli-che Belastung. Damit sind ungewohnte Anstrengungen zu vermeiden. Der schlechte nächtliche Schlaf sorgt tagsüber für aufkommende Müdigkeit.

23°24°

23°

22°

19°

WETTER-SERVICETel. (0335) 52 93 18

Wittstock

Perleberg

Kyritz

Rheinsberg

Gransee

NeuruppinOranienburg

Eberswalde

FürstenwaldePotsdam

Brandenburg Frankfurt (O.)

Hennigsdorf

Berlin

Prenzlau

Schwedt31°

33°

33°

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30°

Unser Fachmannfürs Wetter:Hans-JoachimKnußmann

Die Konzentration von Grä-serpollen ist mäßig bis stark, der Roggenpollen schwach.

Hamburg

Hannover

Köln

Frankfurt

Saarbrücken

Stuttgart

München

Nürnberg

Erfurt

Rostock

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Sonnabend

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Sonntag

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Montag

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Türkische Südküste

04:49 23:47 Uhr21:33 11.18 Uhr

Wie das Wetter an Mariä Heimsuchung (2. Juli), so wird es 40 Tage sein.

25°

MEZ 06:00 09:00 12:00 15:00 18:00 21:00 24:00 06:00

Temperatur 16°C 22°C 27°C 32°C 32°C 26°C 21°C 17°C

Wetter

Windrichtung

Windstärke(Beaufort)

1 1 2 2 2 2 1

Luftfeuchtigkeit 70% 50% 40% 40% 40% 50% 60% 70%

Das WETTER in der Region Sonnig und sehr warm, bis 32°

1

16°

20°

34°

32°33°

Page 4: Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Reihe "Auf dem Weg zur Einheit"

chuster, bleib bei deinenLeisten! Zum Beispiel,

was das Einkaufen betrifft.Neulich war ich mal in Rei-nickendorf in einem Super-markt. Nie wieder! Wasman da erlebt! Da hat dochwohl ein Mann eine Kassie-rerin bedroht, wollte an dasGeld in der Kasse. Mir fielfast die Milchtüte aus derHand. Da kriegt man dochganz schön Muffensausen!Man gut, dass es beherztereMitmenschen als mich gibt.Denn plötzlich flogen Mar-meladengläser in Richtungdes Räubers. Patsch, patsch,patsch! Der war über dieMischung aus Erdbeere,

S

Himbeere und Aprikose soüberrascht, dass er dieFlucht ergriff. Der mutigeGlaswerfer war übrigens einpensionierter Polizist. Ichkaufe jetzt aber wieder inOberhavel ein. Da geht’s ru-higer zu! ■ Harry Havel

GUTEN MORGEN

Märkische Zeitung - auflagenstärkste Tageszeitung im Landkreis Oberhavel.Oranienburger Generalanzeiger Lehnitzstraße 13, 16 515 OranienburgTelefon-Zentrale: (0 33 01) 59 63 0, Durchwahlen: 59 63 + App.Nr.www.die-mark-online.de

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IHR DRAHT ZU UNS

40 Jahre gab es die DDRund die Bundesrepublik.Doch nur ein einziges Malin dieser langen Zeit spiel-ten die Fußballmannschaf-ten beider Länder gegenei-nander. Das war am 22. Ju-ni 1974 im HamburgerVolksparkstadion. Damalsfand in der Bundesrepublikdie Fußballweltmeister-schaft statt. Die bundes-deutsche Mannschaft hattebereits zwei Vorrundenspie-le gewonnen, als sie auf dieDDR-Elf traf.

Millionen von Menschenin Ost- und Westdeutsch-land saßen vor den Fernse-hern. Sie mussten langewarten, bis endlich ein Torfiel. In der 77. Minuteschoss Jürgen Sparwasser,

der damals für den1. FC Magdeburg in derDDR-Oberliga spielte, daseinzige und entscheidendeTor. Plötzlich kannten auchin Westdeutschland vieleMenschen ein kleines Städt-chen am Harz: Jürgen Spar-wasser stammt aus Halber-stadt.

Viel gebracht hat der DDRder Sieg nicht. Denn sie be-kamen die schwereren Geg-ner in der Zwischenrunde.Die Bundesrepublik wurdeschließlich im Endspiel ge-gen die Niederlande Welt-meister.

www.blitzmaerker.de

Als Deutschland gegenDeutschland spielte

LAND UND LEUTE 2. / 3. Oktober 2010Sonnabend / Sonntag

„Meine Eltern hatten zwar ei-nen Vetter im Osten“, erin-nert sich Norbert Schütze.Aber der habe in der Familieeigentlich keine Rolle ge-spielt. Und Jacquelines Fami-lie hatte überhaupt keineWestverwandschaft. Sobrauchte es also andere We-ge, um die beiden – die seitmehr als 14 Jahren verheira-tet sind – aufeinander treffenzu lassen.

Relativ unromantischklingt der Ort der ersten Be-gegnung der beiden: Es wardas Oranienburger Finanz-amt in der Otto-Nuschke-Straße. Hierher hatte es denFinanzbeamten Schütze am2. Januar 1992 als Aufbau-helfer aus dem „Partnerfi-nanzamt“ in Oberhausen ver-schlagen. Hier traf er aufJacqueline, die in der Ora-nienburger Behörde für dieTechnik verantwortlich war.

Schütze, der nie vorher ost-deutschen Boden betretenhatte, erinnert sich noch gutan seine ersten Eindrücke inOranienburg: „Der Geruchder Auto-Abgase war extrem.Und dann noch Pharma –das stank so nach Fisch, undich habe mich immer gefragt,wo hier eine Fischfabrik ist.Als ich vor dem Finanzamtstand, dachte ich ,da habenwir ja viel zu tun’“. Nebenallen optischen und olfaktori-schen Eindrücken ist ihmaber vor allem in Erinnerung,wie wissbegierig und neugie-rig die neuen Kollegen in sei-ner Abteilung waren: „Ichhabe das als sehr schönesArbeiten empfunden, es wareine so bewegende Zeit.“

Auch Jacqueline weiß nochgut, wie sich die Arbeit mitden neuen West-Kollegen da-mals gestaltete: „Es gab na-türlich solche und solche.

Aber die meisten waren totaloffen und natürlich – unsereanfängliche Skepsis war ganzschnell vorbei.“ Gemeinsamarbeiten sie, gehen mittags inder Kantine zusammen essenund kommen sich langsamnäher. „Ich hab mich bei ihmganz doll sicher gefühlt“,sagt sie. Und er, der anfangsnur für drei Monate in denKreis Oberhavel „abgeord-net“ war, lässt sich im Febru-ar 1993 endgültig in den Os-ten versetzen.

Beide haben zu dieser Zeitjeweils einen Sohn aus frühe-ren Partnerschaften. Zu denfast gleichaltrigen Jungen Da-niel (von Norbert) und Felix(von Jacqueline) gesellt sichim Herbst 1993 Frederic.Dass ihr gemeinsamer Sohnausgerechnet am symbol-trächtigen 9. November ge-boren wurde, freut die Elternsehr.

Schließlich sei dieser Tagim Jahr 1989 der eigentlicheTag der Einheit gewesen. Dasfinden beide. Der 3. Oktoberbedeutet ihnen nicht viel –eben ein gesetzlicher Feier-tag, so Schütze. Der Tag desMauerfalls sei dagegen mitEmotion nur so aufgeladen.Norbert erlebte den 9. No-vember 1989 im Kranken-haus. „Dort musste ich län-gere Zeit liegen und so bliebnur der Fernseher: „Die Bil-der vom Brandenburger Torwaren so aufregend. Die ei-nen standen auf der einen,die anderen auf der anderenSeite und man wusste genau,wieviel in diesem Momentauf dem Spiel steht.“

Jacqueline war an jenemdenkwürdigen Tag gerademit ihrem Vater im Trabi un-terwegs: „Wir kamen von derDemonstration in Gera, diewir uns einfach mal anschau-

en wollten“, erzählt sie. ImRadio hörte sie von den auf-regenden Ereignissen. „Vati,Vati, fahr schnell nach Hau-se, die haben die Grenze auf-gemacht“, habe sie gerufen.

Heute ist die Frage nachder Herkunft für die beidenkein Thema. „Diese Ost-West-Vergleiche habe ich mirschnell abgewöhnt“, sagt der51-Jährige. „Entweder wirsind ein Deutschland oderwir sind kein Deutschland“,ist seine Meinung. Außerdemsieht er – gerade im Aus-tausch mit seiner Frau – vielmehr Gemeinsamkeiten alsGegensätze: „Die Chemie hatgleich gestimmt.“ Was sie be-stätigt: „Norbert kommt jaaus einfachen Verhältnissen.Er weiß aus eigener Erfah-rung wie es ist, nicht alles zuhaben.“ Ein Beispiel fällt ihmschnell ein: „Das Schalke-Tri-kot war für mich zum Bei-

spiel unerreichbar. Und alsich als etwa 13-Jähriger ausden grünen Breitcordhosenrausgewachsen war, hat mei-ne Mutter einfach irgendet-was angenäht.“

Seine bodenständige undunkomplizierte Art ist es, dieseine Frau besonders an ihmschätzt. „Norbert hat einenguten Zugang zu Menschenund findet deshalb überallschnell Kontakt“, so die44-Jährige. Fragt man diebeiden nach gemeinsamenLeidenschaften, anworten siefast unisono: der Sport.

Norbert Schütze trat gleichzu Beginn seiner Zeit im Os-ten in den OranienburgerFußball Club (OFC) ein, beidem er heute noch als Kas-senwart und Co-Trainer fürdie E-Jugend tätig ist.Jacqueline war Cross-Meiste-rin und begeistert sich ge-nauso wie ihr Mann für Fuß-ball. „Wenn sich abends maldie Frage stellt, gucken wirwas mit ,roten Rosen’ oderFußball sind wir immer einerMeinung“, freut sich NorbertSchütze. Und Sohn Frederic,mittlerweile knapp 17 Jahrealt, spielt in der U 19 beimHalleschen FC – oft vor denAugen seiner Eltern.

Gibt es im Hause Schützeüberhaupt Dinge, die nochauf die entgegengesetztenHimmelsrichtungen deuten,aus denen die beiden kom-men? „Als ich mal zu ihmsagte ,ich gehe auf den Bo-den’, hat er das überhauptnicht verstanden, weil ich janach oben – auf den Dachbo-den wollte“. „Sein“ Wort da-für ist „Söller“. Missverständ-nisse gab es auch, als Nor-bert Schütze in seiner erstenZeit in Oranienburg beim Bä-cker sagte, er hätte gerne einpaar „Teilchen“. „Hier heißtdas Kuchen, das andere istTorte“, wurde er belehrt. Ei-ne besondere kulinarischeEnttäuschung bereitete ihmeinst die Bestellung eines Jä-gerschnitzels. Während erein „Stück Fleisch mit Pil-zen“ erwartete, fand er Nu-deln mit panierter Jagdwurstund Tomatensoße auf demTeller. Jacqueline muss nochheute beim Erzählen der Ge-schichte herzhaft lachen.

Während der Oberhause-ner Rheinischen Sauerbratenund Grünkohl mit Mettwurstauf die gemeinsame Speise-karte brachte, schwört seineFrau auf Thüringer Klößeund natürlich die gleichnami-ge Rostbratwurst. Und wogibt es die besten? „Ich binda ziemlich wählerisch undmag lieber die ungebrühten.Die besten Würste gibt es na-türlich in Gera“, sagt sieganz patriotisch. Und ihrMann stimmt ihr zu.

Von Claudia Seiring

ORANIENBURG ■ Wäre dieMauer nicht gefallen, wärensie sich vermutlich nie begeg-net: Jacqueline Mehlhorn ausGera (Thüringen) und NorbertSchütze aus Oberhausen(Nordrhein-Westfalen) hattennichts mit dem jeweils ande-ren Deutschland hinter demeisernen Vorhang zu tun.

Die Chemie hat gleich gestimmtJacqueline aus Gera und Norbert aus Oberhausen trafen sich im Finanzamt von Oranienburg

Auf Augenhöhe befanden sich Jacqueline und Norbert Schütze – trotz der Größenverhältnisse –von Anfang an. Geheiratet haben die Ostfrau und der Westmann im Juli 1996 in Thüringen(oben). Heute lebt das sportbegeisterte Ehepaar in Oranienburg-Süd. Fotos (2): privat/Seiring

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