Date post: | 14-Aug-2019 |
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WULF WAGERS WUNDERLICHE WELT
Der Schwabe mag amliebsten seinen eigenenWein genießen. „Schlotzamuasch, net saufa!“ heißtes. Wobei auch hier dierichtige Setzung des Kommas wichtig ist. Schließlich gibt es hierzulandeden höchsten ProKopfVerbrauch an Wein. Darüber vergisst der gemeineSchwabe sogar die Scheu,sich neben Fremde (z.B.Reutlinger oder Karlsruher) zu setzen. Je enger esin einer Besenwirtschaftzugeht, desto hemmungsloser äußern sich unterAlkoholausschluss unterdrückte Gefühlsregungen.Was man im Zug Überfüllung nennt, heißt in derBesenwirtschaft Atmosphäre. Man sitzt Arschbacke an Arschbacke undtranspiriert gemeinsam.Das ist die kommunikativeKomponente an der Besenwirtschaft. Mit wildfremden Menschen duztman sich schnell und dieAlltagsrealität schwindetmit fortschreitender Zunahme der Striche aufdem kleinen „Pappadeckele“, das als Untersetzer dient. Realität ist ohnehin eine Illusion, diedurch Alkoholmangel hervorgerufen wird. Das Motto, unter dem jede Besenwirtschaft steht, ist: „I woiß, dass ma au ohne Alkohol luschtig sei ka – aberheut gang i auf Nummer sicher!“ Mundartlich korrekt spricht man übrigensnicht von der Besenwirtschaft, sondern vom „Be
sa“: „Komm, mr ganget enda Besa!“Das korrekte Getränk inder Besenwirtschaft istein Viertele Trollingeroder Riesling. Es wird ausschließlich im schwäbischen Henkelgläsle getrunken oder, besser gesagt, geschlotzt. Üblich istaber auch das so genannte„Schwäbische Schorle“,bei dem man am Abendden Wein und am nächstenMorgen das Wasser trinkt.In dem Sinne: Proscht!Ein Trinkspruch zumSchluss: „Ond wer netliebt Wein, Weib ondZwetschgagsälz, dem ghörtmit am Straps an d’ Goschna gschnelzt!“
Bis näggschd Woch’ IhrWulf Wager
kolumne@wulfwager.de
Besawirtschaft für Reig’schmeckte
sikexpress statt. Auf dieOhren gibt es Schlager vonFreddy Quinn mit Alleinunterhalter Roland Hermann.red
n WANGENAm Mittwoch, 31. Oktober,findet in der Begegnungsstätte Wangen, Ulmer Straße 347, ab 14.30 Uhr der Mu
Schlager auf die Ohren
n SMITTE „Einhundertdreißig Eurozum Ersten, zum Zweiten…und zum Dritten!“ DieterWolf, Leiter des Fundbürosin der Hauptstätter Straße,schiebt den roten Hartschalenkoffer auf dem Tresen vor sich dem Glücklichen zu, der sich den Zuschlag für dieses Fundstück erkämpft hat. EineMitarbeiterin nimmt dasGeld entgegen, ein anderervermerkt den Kauf in denAkten. Zwei, drei andere Bieterschauen nonchalant in dieMenge. Sie haben dasNachsehen, aber vielleichtklappt es ja beim nächstenSchnäppchen wie durchFenster sichtbar ist, platztdas Lager des Fundbürosaus allen Nähten, und auchdie Vitrinen mit Wertgegenständen an der Wandsind gut gefüllt.
„Bei uns landet alles, wasPolizei und Privatpersonenauf den Straßen, in Kaufhäusern, am Flughafen undanderswo auflesen. Busse,Bahnen und die Haltestellen der SSB sind ausgenommen“, so Wolf. „Wirsind verpflichtet, dieGegenstände sechs Monateaufzubewahren. Holt derEigentümer sie in dieserZeit nicht ab und verzichtetder Finder auf den Rückgabeanspruch der Fundsache, werden sie im Auftragdes Amts für ÖffentlicheOrdnung versteigert.“ Jenach Angebot finden proJahr rund sieben Auktionen statt, drei davon reineFahrradversteigerungen.Unter den Hammer kommt
alles, was ein Bieterherzhöherschlagen lässt: vomRegenschirm zur Kosmetik,vom Smartphone zur Spiegelreflexkamera, dazuKleidung, Spielzeug,Schmuck und Accessoires,wobei eine Mitarbeiterinletzteres während der Auktion auf einem Tablett präsentiert, damit sich Interessenten im Vorab einenEindruck verschaffen können. Manche Fundstücke weißindes nur der Eigentümerzu schätzen: „Es gibt daeine ziemlich unappetitliche Anekdote mit einemGebiss. Solche Vorkommnisse sind aber selten“,schmunzelt Wolf.Im Auktionsraum geht esSchlag auf Schlag. Soebenerregt ein WerkzeugkofferAufmerksamkeit. VierMänner begutachten denInhalt, wenden sich dannbetont desinteressiert ab.„Zehn Euro“, sagt einer, an
dere signalisieren mitHandzeichen ihr Kaufinteresse. „Für Schmuck haben wireinen professionellen Gutachter. Elektronische Geräte setzen wir aus Datenschutzgründen auf dieWerkseinstellungen zurück, dann informiere ichmich im Internet über Preise und lege nach bestemWissen Mindestgebotefest.“ Geboten wird zunächst in Ein, dann inDrei, Fünf und ZehnEuroSchritten. Der Werkzeugkoffer steht mittlerweile bei 24 Euro. Allesläuft ruhig und gesittet ab,die zwei Dutzend Anwesenden kennen das Prinzip ausdem Effeff. Auch die Routine, mit dereine Dame Minuten späterHunderteuroscheine fürein Tablett voller Goldschmuck hinblättert, lässtvermuten, dass die meistenBieter zur Stammklientel
gehören. „Manche folgenihrem Instinkt und kaufenquerbeet, andere zeigentendenzielles Interesse,beispielsweise für Technik“, erzählt Wolf währender die Garageneinfahrt öffnet, damit die Käufer ihreErrungenschaften einladen können. Wer den Zuschlag bekommt, ist zur Abnahmemit sofortiger Barzahlungverpflichtet, auch wennsich das Ersteigerte alsFlopp entpuppt. Das Geldfließt der Stadt zu.
Was Passanten auf Stuttgart Straßen verlieren, wird im Fundbüro versteigert. Doch nicht jedes Schnäppchen entpuppt sich als ein großes Los. Von Mairsa SassBaitis
„Zum Ersten, zum Zweiten . . .“
Dieter Wolf (rechts) und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen rund sieben Versteigerungen pro Jahr durch. Foto: SassBaitis
„Sechs Monate aufbewahren“
INFO
Wer etwas verloren hat, wendet sich an www.stuttgart.de/fundsachen; www.ssbag.de/kundeninformation/fundstelle; www.flughafenstuttgart.de/amflughafen/fundsachen.
Etwas verloren?
n UHLBACH„Deep South USA“ – unterdiesem Titel laden Sybilleund Thomas Schröder amMittwoch, 24. Oktober, um19.30 Uhr zu ihrer MultivisionsSchau in Rathausnach Uhlbach ein. DieSchröders, Reiseradler ausLeidenschaft, radeln mitihren Zuschauern 3000 Kilometer durch Louisiananach New Orleans, wo derJazz „erfunden“ wurde,über den Mississippi, machen dort eine Rundfahrtmit dem letzten noch authentischen Paddlewheeler und kommen über denSüden Alabamas nach Florida. Dort erleben sieneben den wohl schönstenStränden eine Menge interessanter Naturparks mitAlligatoren, Manatees undseltenen Vogelarten. Überden Overseas Highway gehtes zum Schluss ganz hinunter nach Key West, nurnoch 90 Meilen von Kubaentfernt. Der Eintritt beträgt 8 Euro, KulturforumMitglieder zahlen 6 Euro.Kartenbestellung unter:info@kulturforumuhl bach.de. red/Foto: z
Multivision über besondere Radtour
Von Houston nach Key West
Sybille und Thomas Schröder auf Achse. Foto: z
n UNTERTÜRKHEIMAm Sonntag, 28. Oktober,geht es im Arbeiterbildungszentrum, Bruckwiesenweg 10, um die Situationim Kongo. Ab 15 Uhr lädtdie Solidarität International lädt ein zu kulturellenund kulinarischen Beiträgen. red
KongoInfos
WAS IST LOS RUND UM DEN NECKAR?
Mittwoch, 24. Oktober
Annie das Musical 18.30 Uhr, Bad Cannstatt Im Wizemann. StuttgarterOffBroadway TheaterCompany gGmbH.Die Dornhalde als als Hinrichtungsstätte der NSMilitärjustiz 19 Uhr, Bad Cannstatt Stadtarchiv. Impulsvorträge von Sabrina Müller undLars Skowronski, anschließend Gesprächsrunde.Songs from Above The GraveChapel Radio Show 19 Uhr, Bad Cannstatt Wilhelma Theater. nostalgische Zeitreise für verstorbene MusikIkonen wieElvis, Lou Reed, Prince,David Bowie u.a..Frank Turner 19.30 Uhr, Wangen LKA Longhorn. „Be morekind“Tour.Zwischen Happy und End 20 Uhr, Bad Cannstatt Theaterschiff Stuttgart. Komödie.
Donnerstag,25. Oktober
BibGames 14 Uhr, Mühlhausen Stadtteilbibliothek Neugereut. Brett, Karten oderWiiKonsolenspiele ausprobieren, Anmeldung Tel.0711/21680913.Musikhochschule Stuttgart 16.30 Uhr, Bad Cannstatt Pavillon 3 am Haupteingang. Konzert für Patienten, Besucher und Mit
arbeiter.Armenische Kulturtage: ArturBaghdasaryan (Bariton) & Edvin Galipyan (Orgel) 19.30 Uhr, Bad Cannstatt Lutherkirche Bad Cannstatt. Eröffnungskonzertmit geistlichen Liedern ausArmenien und Barock.Strotmanns Magic Lounge 19.30 Uhr, Bad Cannstatt Strotmanns Magic Loungeim Römerkastell. mitThorsten Strotmann.Carpet Crawlers 20 Uhr, Bad Cannstatt clubCANN. „Selling Foxtrot by the Pound“.
Freitag, 26. Oktober
Fake News – eine Gefahr fürdie Demokratie? 16 bis 18 Uhr, Bad Cannstatt Wizemann.space. Referenten: Prof. Dr. Jens Vogelgesang und Prof. Dr. BertramScheufel.SWR1 Hitparade Das Finale 19 Uhr, Bad Cannstatt Schleyerhalle. LiveActs:SWR1 Band & NiedeckensBAP.Dudelsäckle Open Stage 20 Uhr, Bad Cannstatt nachbar Kneipe & Kultur.mit Mustermann und dieMotzlöffel.Madre Tierra Eine Hommagean die Frauen 20 Uhr, Bad Cannstatt Kulturkabinett KKT. Musikund Poesie Lateinamerikasmit LiteroMúsica.O’verhofft kommt selte alloi! 20 Uhr, Münster Boulevärle. nach der Ko
mödie „Funny Money“ vonRay Cooney.Primal Fear 20 Uhr, Wangen LKA Longhorn. Support:Riot V.The Booze Brothers 20 Uhr, Bad Cannstatt Flora & Fauna Bar. Bluesrock.
Tonbandgerät 20 Uhr, Bad Cannstatt clubCANN. „Record niePause“Tour 2018.Armenische Kulturtage: Männerchor Saghmosergu (Armenien) 20 bis 21.30 Uhr, Bad Cannstatt Lutherkirche Bad Cann
statt. geistliche AcappellaMusik.
Samstag, 27. Oktober
Vogelwelt am MaxEythSee 9 bis 10.30 Uhr, Mühlhausen Haltestelle MaxEythSee(U14/Buslinie 54). Führungmit Reinhard Mache.
Eine reizende Überraschung 15 Uhr, 20 Uhr, Mühlhausen RupertMayerSaal. Komödie von Christina Handke;Neugereuter Theäterlee.V..byrnes.impact 16 Uhr, Bad Cannstatt Wizemann.space. Talk undBBQ mit Alumni des Schülerstipendiums.Betontod 20 Uhr, Wangen LKA Longhorn. „Trinkhallen“Tour 2018.Left Boy 20 Uhr, Bad Cannstatt Im Wizemann. „The Ferdinand“Tour 2018.Leoniden 20 Uhr, Bad Cannstatt clubCANN. „Kids will unite“Tour 2018.Plusmacher 20 Uhr, Bad Cannstatt Im Wizemann. „Hustlebach“Tour, Support: Botanikker & DJ Access.
Sonntag, 28. Oktober
Highlights 15 Uhr, Bad Cannstatt Staatliches Museum fürNaturkunde. Familienführung.Kirchenchor und Kirchenorchester Liebfrauen, Solistender Stuttgarter Staatsoper &Peter Kranefoed (Orgel) 17 Uhr, Bad Cannstatt Liebfrauenkirche. Werkevon A. Dvorák, C. Franck.Smokie 19 Uhr, Wangen LKA Longhorn. „GreatestHits“Tour 2018.
Kids of Adelaide 20 Uhr, Bad Cannstatt Im Wizemann. „Into theless“Tour 2018.Manolito Simonet y su Trabucco 21 Uhr, Untertürkheim Sängerhalle Untertürkheim. Salsa.
Montag, 29. Oktober
Die neugierige kleine Hexe 16 Uhr, Mühlhausen Stadtteilbibliothek Freiberg. Boardstory nach demBuch von Liv Baeten (ab 4J.) Anmeldung Tel.0711/21660960.Symphonic Metal Nights 18.30 Uhr, Bad Cannstatt clubCANN. Bands: Serenity, Vision of Atlantis, Dragony, Temperance.Kodaline 19 Uhr, Wangen LKA Longhorn. Tour 2018.
Dienstag, 30. Oktober
Fische und Wassertiere 14 bis 16 Uhr, Bad Cannstatt Schloss Rosenstein. Ferienaktion mit Präparationfür Nachwuchsforscher (ab10 J.) Anmeldung Tel.0711/8936266.David August 20 Uhr, Bad Cannstatt Im Wizemann. „EuropeTour 2018“.Mr. Bond die Hoffnung stirbtzuletzt 20 Uhr, Bad Cannstatt FrauenlobBar. Hommagean 50 Jahre BondFilmeund deren Hits.
WO GEHT WAS?
n NEUGEREUT Als Ferdinand Weiler, Familienoberhaupt einer Verlegerdynastie,aus dem Urlaub die attraktive Tessa mitbringt, ist seine Familie entsetzt. Alle glauben, dass die Dame nichts Gutes im Schilde führt, gar einen Mord plant . . . Wer magrecht behalten? Das Neugereuter Theäterle zeigt es mit dem Stück „Eine reizendeÜberraschung“ im Haus St. Monika, Seeadlerstraße 7 – am 27. Oktober, 24. November, 8. Dezember, 19. und 26. Januar 2019 jeweils um 20 Uhr sowie am 27. Oktober,24. November und 26. Januar 2019 zusätzlich um 15 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro,ermäßigt 13 Euro. Karten können unter Telefon 07 11 / 53 51 25 und unter www.neugereutertheaeterle.de vorbestellt werden. Foto: Neugereuter Theäterle
„Eine reizende Überraschung“
LOKALESSEITE 4 24.10.2018• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •