Date post: | 06-Jul-2015 |
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Grenzüberschreitendes Wasser
Management
H2O - Blaues Gold
Loccum 22. bis 24, November 2010
Dr. Michael Klingler
Water policy advisor
Gesellschaft für technische Zusammenarbeit gtz (GmbH)
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Überblick
Was macht die GTZ?
Warum ist GWM ein Thema?
Was sind die Charakteristika von TWM?
Was sind kommende Herausforderungen?
Fallbeispiele – Zentralasien, Orange, Mekong
Zusammenfassung und Ausblick
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Financial cooperation
Human resources cooperation
Technical cooperation, including food
aid, emergency relief and refugee aid
Implementing organisations
Technical cooperation
BMZ
Wer wir sind
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International: Politikdialoge und
Konferenzen
Regional: Regionale Kooperation
bei grenzüberschreitenden
Gewässern
National: Beratung für
Ministerien und Behörden
Lokal: Unterstützung von
kommunalen Versorgungs-
betrieben, privaten Versorgern,
NGOs und Gemeinden
GTZ-Dienstleistungen im Wassersektor:
Der Mehr-Ebenen-Ansatz
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GTZ im Wassersektor weltweit
Regional-
projekte
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Hintergrund
263 grenzüberschreitende
Wassereinzugsgebiete
weltweit, 59 in Afrika,
40 in Asien/ME
40% der Weltbevölkerung
lebt in grenz-
überschreitenden
Einzugsgebieten
Mehr als 30 Länder im
Mittleren Osten und in
Subsahara-Afrika leben mit
Wasserarmut
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Charakteristika:
Internationale Gewässer Unterschiedlicher Zugang zu Wasser aufgrund von
ökonomischen und politischen Machtasymmetrien -Konkurrenz zwischen Ober- und Unterliegern
Konkurrenz zwischen verschiedenen (ökonomischen, sozialen, ökologischen) Nutzenfunktionen bei begrenzter Wassermenge und Qualitätsniveau
Wenig Gewalt, aber: Spannungen verschärfen politische Beziehungen und führen zu ineffizientem Wassermanagement
Viele Beispiele für Konfliktlösungsoptionen und Entwicklung stabiler Institutionen
Institutionelle Leistungsfähigkeit entscheidet über Konflikt oder Kooperation
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Charakteristika:
Internationale Gewässer Kooperation in internationalen Flussgebieten bezieht sich
nicht nur auf Wassermanagement-Themen
Armutsbekämpfung
Wirtschaftliche Entwicklung
Lokale Dimension internationaler Zusammenarbeit – itboils down to people on the ground
Internationale Konventionen geben Empfehlungen für die Gestaltung der Zusammenarbeit
Datenaustausch
Benefit-sharing
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Herausforderungen
Zunehmender Druck auf internationale Wasserressourcen
Chancen Konflikte
Wasserknappheit
Extremwetterereignisse
durch Klimawandel
Wasserqualität
Wirtschaftsentwicklung
Infrastrukturentwicklung
Bevölkerungswachstum
Internationalisierung der
Einzugsgebiete
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Überblick zu den im
TWM
am häufigsten
vorkommenden
Vereinbarungen
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Fall 1: Zentralasien
Situation Erbe der gemeinsamen sowjetischen
Vergangenheit und der ‘althergebrachten’ Bewirtschaftungsformen
Aralsee-’Kathastrophe’
Ehemalige Sowjetrepubliken sind nun unabhängige Staaten
Unterschiedliche wirtschaftliche Interessen, unterschiedlicher Entwicklungsstand
Landwirtschaft vs. Hydroenergie
Gespanntes Verhältnis bzgl. derWasserressourcen
Institutionelle Strukturen existieren:
Sind diese erfolgreich?
Welche Rolle spielen einzelne Akteure?
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Fall 1: Zentralasien
Ansatz Stärkung existierender gemeinsamer Institutionen
zu breit akzeptierten Konditionen (external Facilitation)
Förderung der Kooperation in kleinerenCatchments (Vermeidung internationaler Konflikte)
Aufzeigen von Möglichkeiten zum Benefit Sharing und Lösungsmechanismen im Bereich Issue Linkage (Bewässerungswirtschaft und Energieproduktion)
Regionale Kooperation im BereichDatenaustausch und Ausbildung
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Fall 2: Orange-Senqu
Total basin area 896,368 km²
Area rainfall (mm/y) Average: 400; range > 2000 to < 50
Average discharge Vaal River: 4.27 km³/yr, Senqu River: 4.73 km³/yr,Estuary: 11.2 km³/yr
Water demand Total = 6,5 km³/yrAgriculture 64%, Urban Supply 23%
Rural Supply 6%
Mining and other 7%
Population 19 million (year 2002)
Water availability < 1000 m³ per capita
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Fall 2: Orange-Senqu
Situation Ungleiche Verteilung der Wasserressourcen
Wasserknappheit, besonders in Südafrika, Botswana und Namibia
Gegenseitige Anhängigkeit von externer Zuführung des Wassers
Starke ökonomische Entwicklung in Südafrika
Bevölkerungswachstum
Wassernutzung für Industrie, Bergbau und Landwirtschaft
Wasserkraft - Erzeugung (Großstaudämme)
Komplexes System von Intra-basin Transfers
Zunehmende Wasserqualitätsprobleme
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Fall 2: Orange-Senqu
Ansatz Unterstützung der gemeinsamen Flussgebietsorganisation
Einbindung in regionale Prozesse (SADC-Protokoll)
Gemeinsamen Datenerhebnung und fairer Austausch von Informationen
Entwicklung einer grenzüberschreitendenPartizipationsstrategie
Ausarbeitung einer grenzüberschreitendenAnpassungsstrategie (Berücksichtigung nationalerStrategien und Präferenzen)
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Fall 3: Mekong
Situation Nichtkooperation Chinas als Oberlieger
Gut ausgebildete Kooperation derUnteranlieger
Hauptthemen – Wasserkraft, Hochwassermanagement,
Auswirkungen des Klimawandels
Technisch gut aufgestellteFlussgebietsorganisation
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Fall 3: Mekong
Ansatz Regionale Kooperation im Bereich Datenaustausch und
Ausbildung
Entwicklung einer gemeinsamenKlimaanpassungsstrategie
Verlinkung mit regionalen Integrationsprozessen
Dialog mit Stakeholdern, Wissenschaftlern, EZ Vertretern
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Zusammenfassend 7 Empfehlungen:Schaffung von Kooperationsanreizen, u.a. durch Benefit Sharing-
Vereinbarungen
Ökonomische Anreize können eine Kooperation unterstützend
begleiten
Nutzen von Vereinbarungen mit wechselseitigen Vorteilen
nehmen mit zunehmender Wasserknappheit zu
Die Beteiligung von lokalen Stakeholdergruppen an den
Entscheidungsprozessen ist für einen langfristigen Erfolg
wichtig
Stärkung des Informationsaustausches und
Informationsmanagements
Lokal erhobene Daten werden lokal verwaltet und den
Gebietskommissionen zur Verfügung gestellt.
Alle Anreiner müssen alle Fakten kennen bevor es zu
Entscheidungen kommt.
Klare Vorstellung welche Daten benötigt werden
sollte gebildet werden.
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Förderung der Einrichtung und der Arbeit von Fluss- und
Seeorganisationen
Grenzüberschreitende Wassermanagement ist vor allem ein
politisches Problem und kann entlang schon vorhandener
bilateral existierender Organisationen etabliert werden,
Der Faktor Zeit ist dabei zu berücksichtigen, oft brauchen
Länder lange Phasen des kommunikativen Stillstandes bevor
sie sich zu einem Schritt hin zu gemeinschaftlichem
Management bewegen.
Förderung der nachhaltigen Finanzierung von Fluss- und
Seegebietsorganisationen
Dass Länder eine Finazierung für das TWM bereitstellen ist
meist nicht der Fall, dies wird erst im Laufe der Zeit
bewerkstelligt, wenn sich der daraus resultierende Vorteil zeigt
und andere Sektoren wir z.B. Wasserver- und entsorgung sowie
Landwirtschaft durch eigene Beiträge eine Finazierung möglich
machen. Donor Org. Sollten dies berücksichtigen.
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Stärkung der Öffentlichkeitsbeteiligung im
grenzüberschreitenden Gewässermanagement
Gerade in Regionen mit relativ schwacher
Staatlichkeit und schwachen Verwaltungskapazitäten wird man
nicht-staatliche Akteure sehr viel stärker als bisher in
zwischenstaatliches Gewässermanagement einbeziehen
müssen, ohne dass sich dies negativ auf die Entstehung von
handlungsfähigen staatlichen Strukturen auswirkt
Stärkung der Geberkoordinierung
Geberkoorinierung über Grenzen hinweg ist ein wichtiger
Aspekt, es sollte Transparenz über Vorhaben und Projekte
erzeugt werden um Dopplungen von Aktivitäten zu vermeiden
und insgesamt eine bessere abgestimmte Vorgehensweise zu
erhalten.
Kooperationen auf Grundwassermanagement ausweiten
Grenzüberschreitendes Grundwassermanagement birgt ganzbesonders viele Herausforderungen, Langfristigkeit der Wirkungen bei schlechtem Management...etc.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Michael Klingler
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Weitere Kooperationspotenziale
Etablieren gemeinsamer Methoden (z.B.
Monitoring, Messung, Modellierung)
Erweitern der Kooperation in Richtung anderer
Aspekte des Wassermanagements (z.B.
Küstenschutz, Hochwassermanagement,
Anpassung an den Klimawandel)
Zahlung für Umweltdienstleistungen: Kosten für
Infrastruktur, Umwelt und Ressourcen werden
ersetzt
Einführen des Verursacherprinzips auch für
Fragen der Wassermengenwirtschaft
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Klimaanpassung im grenzüberschreitenden
Wassermanagement Klimawandel charakterisiert sich durch ein
hohes Maß an Unvorhersagbarkeit und Risiken.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind
unterschiedlich in den Regionen
Flussmanagementpläne müssen den zu
erwartenden Veränderungen angepasst werden
Steigerung von Wassereffizienz und
Wasserspeicherung werden eine
entscheidende Rolle spielen in einer
funktionierenden Anpassungsstrategie
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Komplexität des grenzüberschreitenden
Wassermanagements
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Krieg ums Wasser? Kriege allein um Wasser sind unwahrscheinlich und vielfach
Rhetorik
Wasser kann nur indirekt in Machtressourcen wie
militärische Stärke umgesetzt werden
Die meisten Länder sind nicht zu militärischer Offensive in
der Lage (Kosten, Situation)
Interdependenz der Anrainer
Aber:
Wasserhaushalte und -infrastruktur können als
militärische „Mittel“ oder Ziele dienen
Wasserverteilungskonflikte können ein Hinderungsgrund
für Frieden sein